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Mgolder Tagblatt
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Mittwoch den 23. Februar 1921
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95. Jahrgang
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Protest durch die Tat.
Von P of. Dr. Kahl, M. d. R.
Drei Dinge brauchen wir jetzt in unserer großen Not: Besonne,'heil, kalte, feste Entschlossenheit und Leidensmut. Zuei st Besonnenheit! Es wäre wahrlich kein Wunder, wenn unter den Schicksalsschläaeu unsere Neiven zusammen brechen würden. Eine solche Steigerung von Qualen wurde noch keinem Volk zugemulet. G aublen wir einmal auf der Höhe unserer Leiden zu sein, immer stiegen die Wellen noch höher. Aber trotzdem dürfen wir jetzt die Ruhe, die Wülde uud Besonnenheit nicht verlieren. Wohl krumpfen sich unsere Hände und ballen sich unsere Fäuste. Aber doch wäre es Wahnsinn, sich jetzt in Rache- und Gewaltsgedanken verlieren zu wollen. In unserer Lage ist höchste sittliche Pflicht, ruhig den Dingen so in das Auge zu sehen, wie sie sind. Wer scili Vaterland und sein deutsches Volk lieb Hai, wer auch nur einiges Augenmaß für die politischen Dinge hat, macht jetzt unseren Feinden nicht auch noch die Schadenfreude, daß wir Ruhe und Nerven verlieren. Daher darf jetzt auch nichts geschehen, was unserer eigenen Regierung den Feinden gegenüber Schwierigkeiten machen könnte. Man darf nicht die Annahme der Einladung nach London jetzt schon als einen Tanossagang brandmarken wollen. Der Reichstag war einig darin, daß die wahnwitzigen Vorschläge von Paris kein Diktat sein dürfen und daß unsere Gegenvorschläge als gleichberechtigt zur Verhandlung kommen müssen. Unter dieser Voraussetzung ist es nicht nur möglich, in London zu verhandeln, sondern solche Verhandlung ist überhaupt daS einzige Mittel, die schreckliche Lage zu klären und zum Besseren zu wenden. Nicht vergiftete Pfeile wollen wir uniern Vertretern, die nach London gehen, nachsenden, sondern unsere treuesten Wünsche und unsere bestimmtesten Erwarrungen.
Die erste dieser Erwartungen ist die Forderung entschlossener Tat Alles was bis jetzt in dieser Sachs geschehen ist, was im Reichstag geredet, was in lausend Protcstoersamm- lungen besprochen wurde — das alles sind noch teure Taten. Wir Deutsche sind zu leicht iu Gefahr, den Protest schon für die Tat zu Hallen. Wären Proteste Taten, dann hätten wir nicht einen schmählichen Waffenstillstand erhalten, dann hätten wir Übeihaupt keinen Frieden von Versailles. Jetzt aber, sttr London fordern wir sie, diese entschlossene Tat. Wollen die Feinde^rn ihren „Präpositionen" festhalten, darin ist die Stunde gekommen für unser Nein und abermals Nein, dos in unserem Volk ein 60 millionenfaches Echo finden soll, können nichts annehmen, was auch der redlichste Wille nicht erfüllen kann, nichts, was unser Volk zum Bettler machen muß, nichts, was alle Grundlagen unseres Wirtschaftslebens zerstören muß, nichts, was uns die Mittel raubt, ferner noch als Kulturvolk zu bestehen, nichts, was uns und unsere noch Ungeborenen auf 42 Jahre zum Frondienst für eine haßerfüllte Welt von F inden und Neidern zwingt, nichts, was den Rechtsbruch des Schandaktes von V rsailles noch um vieles überbietet. Der lügnerisch ofl verschleierte und verhüllte Verittchiungswtlle gegen Deutschland ist nun mit brutaler Offenheit zum Ausdiuck gekommen. Diesem Vernichtungswillen setzen wir mit unserem Nein den Lebenswillen des deutschen Volkes, seine Lebensbejahung entgegen. Wir wollen leben, wir wollen als Deutsche, wir wollen iu Ehre und Freiheit leben. Wir glauben auch jetzt noch an den Zukunsts - beritt des deutschen Volkes Besteben alio unsere Feinde in ^ltndon ans ihrem Schein, wollen sie nur in Kleinigkeiten und Nebendingen nochsieben, dann gibt es auf unserer Seite kein Wanken mehr, dann müssen unsere Vertreter von London abreisen. Dann muß der Reichstag sein Nein sprechen und wenn e§ sem muß, zur Bekräftigung das ganze deutsche Volk. Komme was da wolle I ' » « »
^ ^ immer noch, ob unsere Gegner dann ihre
Vertragsbrüchigen „Sanktionen" an uns vollziehen werden. Tu» sie es, dann brauchen wir den LeidenSmut. Dann müs- len wir auch aushalten und durchhalien und dürfen auch dann nicht verzweifeln. Der eherne Wille eines um seine höchsten Güter, sür seine Kinder und Enkel zum Widerstand entschlossenen Volkes trägt auch ohne Waffen und Schwert in sich selbst eine siegreiche Krafn Dann gilt es, daß wir unsere sittlichen hoffen hervorholen. Wir wären auch dann nicht wehrlos. Auf äußere Hilfe setze ich nicht viel Vertrauen. Ich ermatte sie nicht von Amerika und nickt von den Neu- tralen. Mein Vertrauen beruht darauf, daß k-aft innerer Notwendigkert das verbrecherische System unserer Feinde zu- sammenbrechen muß. Es muß zuiammeubrrchen wenn ein Sonnenstrahl der Wahrheit endlich in das Dunkel der Lüge etnpedrungen sein wi>d. Daher muß unser Aufschrei sich vor EM gegen eins wenden: Gegen die unerhörteste Lüg? der Weltgeschichte, gegen die Lüge von der alleinigen Schuld Deutschlands am Krieg. Hier liegt die Quelle aller unserer Leiden Wir sind nicht dessen schuldig, was der Feind uns vorwirft Unsere Hauptschuld besteht darin, daß wir unser 11 . Schuldbekenntnis unterschrieben haben. In dieser Unterschrift liegt der Fluch des Fliedensvertrages von Ver- lailles In dieser Unterschrift liegt der Grund sür dte.Ver- mejsenhen der setzt gestellten unerhörten und unerfüllbaren Fordeiungkn. dieser Lüge und auf der Erpressung un- erer Unterschrift beruht die bewußt falsche Berechnung uo- llrer Feinde über das, was wir angeblich gut zu machen
hätten. Keine Stunde länger dürfte jetzt der Beweis sür die feindliche Schuld zurückgeyatten werden. Dieser Beweis liegt fast lückenlos vor. Sobald als möglich müßte ein Bund zur Bekämpfung der Lüge von der alleinigen Schuld Deutschlands gegründet werden. Mit dem Sieg der Wahrheit, mit dem Zusammenbruch des lügnerischen Systems unserer Feinde wird auch die Morgenröte der deutschen Freiheit anbrechen. Im Kampfe sür diese Wahrheit und für diesen Sieg fordern wir die Einheitsfront aller guten Deutschen ohne j de Rücksicht auf die Partei. Wollen uns die Feinde noch mehr in Fesseln schlagen, dann sei alles andere zurückgestellt, dann wollen wir Hand in Hand in geschlossener Reihe durchhalten. Furchtlos, tapfer und treu in unerschütterlichem Glauben an die deutsche Zukunft. Ernst Moritz Arndt soll uns nicht umsonst gepredigt haben: „Tue Recht und fürchte N chts."
Tages-Neuigkeiten.
Die Münchner Ernährungskonferenz.
München, 22. Feb. Die bayrische Regierung wird jedenfalls sich mit allem Gewicht gegen eine Erhöhung des Gelreidepreises einseben. Sollte die Erhöhung aber unvermeidlich lein, wird sie dafür eintrelen, daß die Steigerung so gering als möglich wird. Für Aufhebung der Zwangswirtschaft wird die boyr. Regierung zur Zeit noch nicht stimmen, dagegen ihr Streben aus Erhöhung der Rationen richlen. Bet einer mehrstündigen Vorbesprechung zwischen den süddeutschen Ländern uitt> Sachten ist in den wesentlichen Grund- zügen lieberemstimmung erzielt worden.
Bon der bayrischen Königspartei.
München, 22 Feb. Die Landesversammlung der boyr. KönigSpattet war aus allen Landesteilen mit etwa 60 Vertretern beschickt. Am Sonntag wurde die Verireterversamm- lung gehalten. Der Haoptpunkr war die Beratung des vom Grasen Bolhmer entworfenen Programms. Bothmer vertrat seinen Entwurf persönlich. Er bedeutet die Wendung von einem Bund aus Kö'-igstreuen zu einer politischen Parier, die allerdings auf Arbeit im Parlament bewußt verzichtet. Die Hauptpunkte sind: Ablehnung der Weimarer Verfassung, Wiederherstellung der Staatshoheit Boyerns, wie sie vor 1871 bestand, und Zusammenfassung der souoeränen deutschen Länder zu einem neuen großen deutschen Saatsgebilde auf Grund von SiaatSoerträgen entsprechend den Versailler Verträgen von 1871. Graf Bothmer erklärte wiederholt, nicht Trennung, sondern im Gegenteil ein neues deutsches Reich etwa im Geiste der Bismarckschen Schöpfung anzustreben. In der Aussprache wurden Bedenken in der Richtung laut, daß die geplante Politisierung der Partei ihren ursprünalichen Hauptzweck und ihre Entwicklung ungünstig beeinflussen könne. Schließlich wu:de das Programm im Grundsatz angenommen, dagegen seine Einzelheiten einem Arbeitsausschuß zu eingehender Beratung überwiesen. Ein weiterer Gegenstand der Tagesord nung war das Verhältnis der bayrischen Königspartei'zu den Einwohnerwehren. Von einer im Ausschuß einstimmig angenommenen Entschließung, die die Verstaatlichung der Einwohnerwehren forderte und die Auseinandersetzungen und Schritte des ersten Parteivorsitzenden gegenüber der Landesleitung der Einwohnerwehren sür eine rein persönliche Angelegenheit erklärte, wurde der erste Teil abgelehnt.
Sachsen und die Pariser Beschlüsse.
Dresden, 22 Feb. Die feindlichen Forderungen machen sich bereits in ihren ersten Wirkungen geltend. Nach dem soeben erschienenen Bericht des sächsischen Landesamtes für Arbeitsvermittlung wirkt die drohende Belastung des Wirtschaftslebens durch die Forderungen der Entente lähmend auf den Geschäftsgang in allen Industriezweigen Sachsens. Bei der Unsicherheit der Lage vermindern sich die Auslandsaufträge, aus die Sachsen ganz besonders angewiesen ist. Die Zahl der Arbeitssuchenden hat sich im Januar gegenüber dem Dezember um ungefähr lOOOO vermehrt.
„Lerne leiden» ohne zu Klagen."
Kreuznach, 22. Feb. Der hier wohnhafte Pächter einer Waldjagd in Hunsrück hatte bei der französischen Besatzungs- bchöcde zur Anzeige gebracht, daß mehrere französische Offiziere in seinem Jagdgebiet gewildert und eiu Scheibenschießen mit Jagdkugelmunition im freien Walde abgehalten hätten. Die zur Rechenschaft gezogenen Offiziere bestritten die Anschuldigung und stellten gegen den Jagdpächter Strafantrag wegen verleumderischer Beleidigung. DaS Militäipoltzeige- richt erkannte auf 3000 Geldstrafe — gegen den Jagdpächter.
Eine merkwürdige Einladung.
Frankfurt a. M., 22. Feb. Die merkwürdige Einladung der Franzosen zu einer Rundreise in die zerstörten Gebiete Fiankreichs ist auch an Beamte und hervorragende Persön lichkeiren der befehlen Stadt Höchst a. M. ergangen. Es hat sich aber kein einziger der Etngeladenen für eine solche Rund reise gemeldet.
Die Höhe ihrer Schäden.
Paris. 22. Feb Der Sonderberichterstatter des „Malin" meldet ans London die Beträge, die die einzelnen Staaten der Enrschädtgungskommission als die Höhe ihrer Schäden angegeben haben. Frankreich verlangt, wie bereits berichtet,
218 542 000000 Papierfranken, England 2 541 502 534 Pfd. Sterling, sowie 7 587 832 086 Franken. Italien 33 Milliarden Lire, 37 Milliarden Franken und 128 Millionen Piund, Polen 23 Milliarden Goldfranken, Rumänien 31 Milliarden Goldfranken; Brasilien schätzt seine maritimen Schäden auf 1 189 000 000 Piund Sterling, Belgien bringt eine Rechnung vor von 34 Milliarden belgischen Franken u. 2*/, Milliarden französischer Franken. Für die Familien verlangt England im ganzen ungefähr 8 Milliarden Goldmark. Außerdem werden die Rechnungen von Portugal, der Tschechoslowakei, Japan und Rumänien, die noch Nachkommen, auf etwa 5 Milliarden Goldfranken veranschlagt Ter „Matiir" schreibt, daß die ganze Abschätzung einen ziemlich konfusen Eindruck macht.
Die Beratung der deutschen Gegenvorschläge.
Berlin, 22. Feb. Der Sachoerständigenausschuß für die Ausarbeimng der deutschen Gegenvorschläge ist unter dem Voisttz des Aba. Krämer im Ausw. Amte neuerlich zusam- mengelreten. Als neues Mitglied des Ausschusses ist auch der frühere ReichswirischastSmin'ster Wyssell an den Beratungen beteiligt. Das Reichskabinett, das am Nachmittag Zusammentritt, wird sich auch mit den Fragen der Londoner Konferenz und der deutschen Gegenvorschläge befassen.
Sforzas Optimismus.
London, 22. Feb. In einer Unterredung mit einem Berichterstatter des Reuterschen Bureaus erklärte Graf Sforza in der Reparationsfrage sei er nicht pessimistisch, da in der Politik mit Pessimismus nichts erreicht werden könne, außerdem, weil er ganz sicher sei, daß jedermann wisse, daß, wenn nickt irgend ein gangbarer Ausweg zu einer glücklichen Lösung dieser Schwierigkeiten gesunden werde, man einem Sprung ins Dunkle entgegengehe. Eine solche Möglichkeit würde für alle Beteiligte, emichttcßlich Demschlcmd, ein furchtbar schlcch eS Geschäft sem. lieber die türkisch-griechische Konferenz sagte Graf Sforza, er könne bezüglich dis Fliedens im Orient nickt peistmisttich sein, da sowohl das griechische, wie das türkische Volk sich nach Frieden sehnen. Er sei bereits tm vorigen Jahr in Boulogne dafür eingetreten, daß die Regierung von Angora angehört werde.
Briand in London.
London, 22. Feb. Der französische Minist->rprästdent Briand «st in London eingelroffen. Der Londoner Korrespondent des „Petit Journal" meldet, daß Briand oor der Ankunft der deutschen Delegation, die auf den l. März festgesetzt ist, auf 2 Tage nach Paris zurückfahren werde. Teiselbe Korrespondent meldet, daß man annehme, daß die Konferenz sich bis 6 oder 8 März verlängern wird.
Der Bölkerbundsrat.
Paris, 22. Feb. Gestern vormittag «st der Völkerbundsrat unter dem Vorsitz des brasilianischen Gesandten da Cunha zu einer Tagung zusammengelrcten. Vertreten sind England durch Balfour, Frankreich durch Leon Bourgeois, Belgien durch Huysmans, Spanien durch den Botschafter QuinöneS de Leon, Jepan durch den Botschafter Baron Jshid, China durch den G sandten Koo, Italien durch den Marquis Jm- petiali und Brasilien durch da Chunha.
Gleichzeitige oberschlestsche Abstimmung am 20. März.
London, 22. Feb. Die Londoner Konferenz hat beschlossen daß die oberschlestschen Landeseinwohner und die auswärtigen Abstimmungsberechtigten zu gleicher Zeit abstimmen.
Paris, 22 Feb. Der „Temps" vom 21. Feb. meldet: Der Oberste Rat in London hat entschieden, daß die oberschlesische Volksabstimmung gemeinsam am 20. März stattfinden soll. Es werden 4 englische Bataillone nach Ober» schlesten gesandt werden.
Fortschreitende Krise in der lothringischen Industrie.
Metz, 22. Feb. Die Krisis in der lothringischen Industrie verschärft sich immer mehr. Nachdem schon zu Beginn des Jahres Feierschichten eingeführt werden mußten, sind jetzt verschiedentlich große Brbeiterentlassungen erfolgt. So wurde auf dem Stahlwerk Hagendingen insgesamt 600 Arbeitern und 150 Beamten wegen Betriebseinschränkung gekündigt. Der Rückgang der Roheisenerzeugung hat ein Wachsen der Eisenerzvorräte auf den Gruben hervorgerufen, für welche jetzt unter allen Umständen Absatzgelegenheit gesucht wird. Dabei ist die Aufnahmefähigkeit der einheimischen Hüttenwerke ganz gering. Man hofft auf eine verstärkte Ausfuhr nach Belgien, doch dirse Hoffnung ist nur eine schwache, da sich die belgische Hochofenindustrie in der gleichen Lage wie die lothlingisch-ficmzöstschen Werke befindet. Von den 65 Hochöfen der lothringischen Hüttenwerke sind nur noch 26 in Betrieb. Ferner wird die fast gänzliche Einstellung der Arbeit in den Portlandzementwerken gemeldet.
Aufhebung englischer Ministerien.
London. 22. Feb. Im Unterhaus teilte Lloyd George mit, daß das Verpflegungsmioisterinm, das Munitions- und HandelSmarinemiutsterium vor Ende des Jahres ausgehoben werden sollen.
Die Hauptaufgabe des Sowjetaufbans.
Moskau, 22. Feb. K aisin erklärte, die Hauptaufgabe des Sowjetaufbans sci jetzt,, soviel wie möglich Vorrä'e an