Einfuhrpreise unter dem Preis Verfügung überlassenen Brot- der Dauer der zentralen Be- von Getreide verboten. Für > gewesen sein, daß die Sicher­ahr von 3 Millionen Tonnen laß der freie Handel das hohe )ie Fähigkeiten des deuischen zur Geltung kommen, m Sommer in der Küche Ge i der Winier zum Genuß von ,et. Besonders die Fische sind von sehr fetten Fischen (wie ht verdaulich, sondern besitzen »alt. Leichte Fischspeisen sind ende eine bekömmliche Kost, a gesegnet sind, können nichts n ihren Speisezettel möglichst Diese nähren den Köipec sie; und Fleisch dürfte nicht

-Inlandspreise. Das deutsche rng der Kali In landpreise um bemerkt der Reichs landbund ndwirlschaft außer Stande sei,

, da jegliche Erhöhung von »eiliger Beibehaltung der bis- eren Extensioierung der Land­geben der bayerischen Zentral­sagt, daß die eigentlichen Ur- reise hauptsächlich in dem trau- lches die Preispolitik des Kalo­tten habe. Die Kaliindustrie nter sich, nun gelle es mit Ari­al durchzukämpfen. Lange ge­ilt fetter Dividenden aus der iaft geschnitten worden; die sich Nicht dazu hergeben, dar ; zu übernehmen, zeit. Dis Franks. Z-g. stellt rng der Jahreszeiten im vsr- rmeüberfluß im letzten Monat surr, dessen Wittcrungsverhält- »rößten Teil von Württemberg : Temperatur im Januar 5,6 t 1857. Mit 5,1 Grad über s monatliche Mittel höher als Monats März,

hen allabendlich ins Kino?

st die Lichtbildbühne eine in- ntzahl der vorhandenen Plätze ägt 1 269 205, davon allein n jeden Abend zwei Vorstel- rsonen die Kinos besuchen tön- > werden mindestens drei Vor- iäre die höchste Tagesfrequeuz

eshunde. Gutem Vernehmen >en die Absicht, die Hundesteuer h zu erhöhen, so daß manchem >s TiereS Schwierigkeiten ma­ch, vor der Veräußerung der rnd, an das Vaterland zu den- ceSoerwaltung abzugeben, die Anzahl brauchbarer deutscher :er, Airedale, Dobermannpint- 10 Monaten bis zu 2 Jahren de braucht. Man wende sich Stuttgart, Augustenftr. 109,

ruft des Geschüftsherrn. Die

verpflichtet, über einen Ange- ^ zu erteilen? hat die Gerichte ericht Bremen hat die Frage it, für den Fall, daß der betr, lgestellten bereits ein ordnung»- So sehr es sich auch empfiehlt,

iager, das Lina längst für ihre hatte. Sie ließ die rotoer- wäre ihr in ihrer aufgeregten en, im ganz dunkeln Zimmer chtschimmer übte eine beruht- Sie fürchtete, die ganze Nacht , doch ihre junge Natur siegte ll die tief der Seele sich eili­ger heutige Tag gebracht, igen, tiefen Schlaf, und vergaß merzte und ängstigte, ie erst zum Nachmittagskaffee i. Frühstück und Mittagessen ihrem Zimmer genommen und wünsche sie um vier Uhr im

ein. Da eS ein sehr wärmet übschen fußfreien Tuchrock eine Sie sah blaß aus und ihren lite ganz der sonnige Glanz, wunderschön erscheinen ließen. Iien Tisch, auf dem Frühling»- hals standen, daraufhin ange- Run ordnete sie die bunten rischer, damit sie besser zur ilugenblick öffnete sich die Tür oon Nehrings führte und die Hoch, ungebeugt, wie immer, nen starren Ausdruck, so daß on EiseSkälte angeweht fühlte, end, trat sie ans die alte Dame gte mit leiser Stimme: ich heute wieder besser, liebe

hl," antwortete Frau Mara

riden Sessel nieder, die neben sch standen.

Gortfetzung sotgy.

k

nllru viel auf Zeugnisse zu geben und über den Auge- blonde?» wenn er einen wichtigen Posten bekleiden knll* erst noch eine mündliche oder schriftliche Auskunft bet dem früheren P^nzipal einzuholen, so ist nach der erwähnten GEch.semscheiduttg der Angeklagte doch keineswegs zu einer

persönllchen AuvOr^sln^^p ^ Zunahme der Konkurse, die schon in den Än Monaten des vorigen Jahres sestzustellen war hat sich !" aünnnr In verstärktem Matze fortqesrtzt Es sind nach einer Zu» knnimensNllung der Ftnanzzeit chtistDie Bank im Januar 162 Kon- knN^ eröffaei worden gegen 152 tm Dezember und 147 im November.

. Deutscher Handel in Amerika. Im Jahr« 1920 betrug der an», der Ausfuhr der De reinig'en Slawen nach Deu'schland 31143760» Nur <im Do>i hr: 2(8676660 Dollar) Aus Deutschland wurden tm gleichen Karen im Wert von 8886360» Dollar (782-5100) nach Amerika eingesührt.

Der euroväiscke Karneval.

esrederlc K. Lidby, der soeben von Europa nach den Bereinigten Staaten zurtickgekehrte Geschöstssiihicr der Gesellschaft der Freunde isduSkers spricht, wie die Federated Preß meldet, sich in einer Bersamm- luns ,u Detroit im Staate Michigan sich solgendermatzen aus: Europa Ikt ein grctzes T uppenlager geworden. Statt der alten Gefahr eines mll'tm Mischen Deutschlands gibt es jetzt die ebenso furchtbare Gefahr «knes militarisierten Frankreichs. Der Geist des Militarismus ist dort dieschreckltche Erbschaft des Sieges und hat neun 3 hntel des Volkes, auch dt« Gebildeten, ersitzt. In England itzt man keine Butter mehr. Sie ist zu kostspielig. Neun Zehntel des deutschen Volke» haben nur einmal Fleisch in der Woche. Das gutaussehende Stratzenbild von Berlin darf nicht über die Zerlumpiheii des Prioatheims hlnweg'äu- schen. In Warschau konnte ich kein Brot finden, während ein An­zug den Lohn von vier Monaten koste». 2n vielen Orien Polens find die Schulen geschloffen, well die Kinder keine Svuhe haben. Eine an 266606 Wiener Kindern oorgenommenr ärz lich- Unieisuchung hat nur MO» als normal sestgestellt, Biele sind tuberkulös usw.'

Aschermittwoch.

Der diesjährige Karneval war recht kurz, was niemand beklagen wird, dem das Wiedergesunden der Zeit um Herzen liegt. Denn bei allem Verständnis für das vielgenannte Recht, der Jugend, sich ciuszuleben nnd das Bedürfnis auch der Ernsteren, einmal für ein paar Tage unlerzatauchen im Strom des lachenden sorglosen Lebens, ist unser heutiger Karneval «in Ausfluß der allgemeinen Volkssreude, der Schaum perlen Len Lebenslrankes aus wahren Trauben? Uns will dünken: nein, denn was an diesem Tranke perlt, ist krankhafte Unrast; waS süß daran schmeckt, ist Sacharin; und die prunkvoll auf- geklebte Marke eitel Schwindel.Philister", wird vielleicht einer knurien, der diese Meinung liest. Imme,zu; behglte er diese seine Meinung, lasse aber auch uns die unstige. Schon, weil sie vielleicht die richtigere ist Denn steht unse­rer Zeit überhaupt ein Karneval zu Gesicht? Einer Zeit, durch die Arbeitslosigkeit nnd nimmer endende Teuerung schlei­chen, die Kriegsbeschädigten humpeln usw, während die En­tente uns weiter drosselt, die schwarze Schmach im Lande weilt elc ? Doch wir fühlen nicht das Zeua zu einer Kapu- ztnerpredigt in uns und sagen darum gelassen:sehe jeder, wie ers treibe". Zumal der kurze Spaß ja auch schon wieder am Ende ist und mit dem Aschermittwoch der Ernst der Zeit und des Lebens in Geltung tritt. Und dieser Ernst möchte, wenn nicht Alles täuscht, ein recht herber werden Denn das Frühjahr bringt die Entscheidung über die an die Entente zu zahlende WiedergutmachungSsumms und diese Summe wird nicht zu bescheiden sein. Weiter ist die Enlwaffnungs- frage entscheidungsreif und ihre Entscheidung vielleicht das Signal zu einem erneuten Los'chlagen des nach Rußland hin überäugelnden Radikalismus. Und während die Steuerschraube in rasend selbstmörderischem Tempo umgeht, schleicht durch die Welt das Gerippe der Wirtschaftskrise, die naturgemäß am Härtesten für den am stärksten geschwächten Körper fühlbar werden wird. Eine recht nebelige Fernsicht also, die etwas von .chronischer" Aschermittwochsstimmuna an sich hat. Möge sie also die Mehrzahl der Zeitgenossen frei finden vonSchuld", die sie im Karneval auf sich geladen; uneingedenk des Ernstes der Zeit, die. so schmerzlich solcher Zustand auch sein mag, nun einmal weder der Allgemeinheit, noch dem Einzelnen leider recht wenig Spielraum läßt zumWandeln im schönen Wahn".

0 Rohrdorf, 7. Feb. Man mußte sich bald auf die Füße gemacht haben, wenn man bei der 10jährigen Stiftungs festfeier des Turnvereins ein, auch nur halbwegs ausstchts- mögliches Plätzchen sich erwerben wollte. So vollgepfropft war dieSonne". Und doch ging keines unbefriedigt heim. Rechnete man schon auf solchen Massenbesuch, oder wollten die Turner ihre Höchstleistungsfähigkeit diesmal in besonde­rem Licht erstrahlen lassen? Geboten wurde fast zu viell 'Aug und Ohr hatten wahrlich große Aufgaben zu bewältigen um all die wirklich guten Genüsse aufzunehmen. Nur die Sonne" selbst, dieser einzigeFestwirtschaftsplanet", auf dem man sich zusammendrängte, reckte irnd streckte verbreitete zu viel Wärme, und so mußte man wohl oder Übel im Schweiß des Angesichtes das vortreffliche Programm bewun­dern, dessen ganze Zusammensetzung und schneidige Durch­führung jeder großen Bühne Ehre eingetragen hätte. Von AZ klappte alles wie am Schnürchen. So aber auch und nicht anders muß es sein wenn deutsche Turner sich zeigen wollen. Einer Huldigung am Altvater Jahn, welcher eine gehaltvolle Ansprache voiausging, folgten in vorzüglicher Reihe: Stabübungen, Flaggenreigen, Marmorgruppen, Py­ramiden, Pfeidtnrnen. Solls, Duetts und Terzetts, Musik­stücke und Theater. Viele, viele Mühe ist da einerseits und andererseits, großer hingebender Fleiß aufgewendet worden, um so sich sehen lassen zn können. Dis turnerischen Leistungen waren, wollen wir sie zusammen addieren, eine, das regste Interesse weckende, glänzende Empfehlung für den ganzen Verein, der stewiß schon des frischen, vorwärtsstrebenden Zuges wegen sich künftig besonderen Wohlwollens erfreuen wird und auch unterstützt zu werden verdient. Die Marmor­gruppen mit ihrer geschickt geschaffenen Scsnerie und Beleuch- tung, ihrer klassischen, fein herausgewonnenen Idee, waren etwas ganz neues in Wirkung und Darstellung, die größte Anerkennung fanden und außerdem erkennen ließen wie dankbar und empfänglich das Publikum für solch seltene Kunstgenüsse ist. Flott und sicher, mit echter turnerischer Frische wurden auch die übrigen theatralischen Darbietungen gegeben, die verrieten, daß unter diesen Jahresjüngern Ge­nres verborgen sind, die wahre Prachtsgestalten zu stellen vermögen. Vergessen sei hier aber auch nicht der drollig, ernst und lebenswahr sich gebenden Partnerinnen. Ein Komplement ebenso der Solistin des Abends, mit dem wir lehr wohl verdienten Dank an die unermüdliche, sich äußerst : vornehm anpassende . HauSkapelle" verbinden möchten. Resü­

mieren wir deshalb noch einmal unsere Freude und Aner­kennung für all das uns Gebotene und setzen wir zu dieser ein kräftigGut Heil" für die Bestrebungen der ganzen deutschen Turnerschaft im allgemeinen und im besonderen für den hiesigen Verein zu seinem II. angefangenen Vereins- dezenium.

Einfuhr von Schweineschmalz.

Aus dem Reichsministerium für Einährung und Land­wirtschaft wird uns geschrieben: Als am 1. Oktober 1920 von eincr behördlichen Bewirtschaftung für Schweineschmalz Ab­stand genommen wurde, erhielt der Ueberwachungsausschuß für Fleischeinfuhr das Recht, innerhalb bestimmter Zeit zu­gewiesener Kontingente Einfuhrbewilligungen für Schweine­schmalz zu erteilen. Diese Einfuhrkonttngente sind tm Laufe der Zeit erhöht worden, so daß eine bedeutende Schweine­schmalzeinsuhr einsetzen konnte, die zu einem in letzter Zeit festzustellenden Sinken d?s SchweineschmalzpreiseS geführt hat. Durch eine in den nächsten Tagen zur Veröffentlichung ge­langende Verordnung des Reichsministers für Ernährung und Landwirtschaft wird mit Wirkung vom 15- Februar 1921 ab die Einfuhr von Schweineschmalz gänzlich freigegeben werden. Vom l5. Februar 1921 bedarf es also einer Einfuhrbewilli­gung für Schweineschmalz nicht mehr. Durch die erwähnte Verordnung wird ferner vom gleichen Tage ab die Einfuhr von Gänseschmalz freigegeben.

A«S de« übrigen Württemberg.

r Teinach» 7. Feb. Am nächsten Sonntag findet hier die Schultheißenwahl statt. Die Hauptkandidaten sind der seit­herige Amisverweser Meyle und Schultheiß a. D. Weber, früher in Ensingen und Retchenbach a. F.

Neuhengstett. Das Evsng Konsistorium hat di« hies. Pfarrei dem 1. Stud'plnrrer Paulus in Slndelfingen, Dek Böblingen, übertragen.

r Stuttgart, 8. Feb. Bei dem Transportarbeiterstreik im Juni v. Fs beteiligten sich der Fuhrmann Rommel von Aldingen OA. Lud­wigsburg und der Packer Stützte von Heimsheim an Au-lchreitungen und Gewalttätigkeiten bet der Firma Gustav Kurz. Eine größere Menge wallte die Leute der Technischen Nothilse, Studierende von Hohenheim, die sich zur Versorgung der Pserde zur Verfügung gestellt hatten, an der Arbeit hindern. Dabei wurden Stützte und Rommel gegen «inen Studenten handgreiflich. Bei der Verhandlnng vor dem hiesigen Schwurgericht bejahten die Gefbworenen die Fragen auf Haus- und Landsriedensbruch. worauf Stützte zu 8 und Rommel zu 10 Monaten G-sängnis verurteilt wurde.

r Stuttgart» 8 Feb. Bon der Stadtverwaltung wird an verschie­denen Stellen billiges Gefrierfleisch zu 78 5» ^ das Pfund zur Per- trtlung gebracht. Der Preis richtet sich nach dem jeweiligen Einkauf. Vom l April ab tritt eine neue Milchkundenliste tn Kraft, in der nur Kinder bis zu 14 Jahren und Personen über 76 Jahren Aufnahme finden.

r Stuttgart» 7. Feb. Die Zuckerfabrik Stuttgart geneh­migte bet ihrer am 5. Feb. abgehaltenen Generalversammlung einstimmig den oorgelegten Rechnungsabschluß für 1919/20 und die Ausschüttung eines sofort auszahlbaren Gewinnanteils von 14"/» auf die Stammaktien und 7°/« auf die Vorzugs­aktien. In den Aufsichtsrat wurden die ausscheidenden Mit­glieder einstimmig wiedergewählt.

r Schwenningen, 8. Febr. Dieser Tage traf der Post­omnibus, der den Verkehr zwischen TuttlingenTalheim TuningenSchwenningen vermitteln soll, aus einer Probe­fahrt hier ein. Das Auto war mit Vertretern der Postvsr- waltung besetzt. In nächster Zeit wird die Frage entschieden werden, ob die Liure zur Ausführung kommt und ob die Aus­führung durch die Postverwaltung oder durch die Kraftwagen- Verkehrsgesellschaft erfolgt.

r Tuttlingen, 8. Feb. Dem Bahnhofwirt wurden zwei Fahrräder gestohlen. Zwischen Möhringen und Jmmen- dingen gelang es mit Hilfe von Eisenbahuveamten, die beiden Diebe samt den Rädern zu fassen. Sie sind der 20 Jahre alte Bodenleger Franz Stenz von Menzingen (Schweiz) und der 18 Jahre alte Schreiner Hermann Werner von Titisee. Beide wurden dem hiesigen Amtsgericht übergeben. Auf dem Bahnhof wurde ihnen ein kräftiger Empfang bereitet.

r Balingen, 8 Feb. Füuf muntere Lämmer hat ein Schaf in der Zuchlschäserei des Domünepächters Haas auf Homburg bet Grotzclsin- ge» in Hvhenzollern zur Welt gebracht.

r Isny, 8. Feb. Von einem imwilden Mann" wohnenden Gaste wurden aus dem Zimmer des Gastgebers 4566 gestohlen.

r Hauerz OA. Leutkirch, 6. Feb. Zu der Auffindung eines menschlichen Skeletts ist noch folgendes zu berichten: Am Mittwoch den 2. Februar fanden sich an der Fundstelle drei Detektive von Stuttgart und ein Gerichtsarzt ein, um noch wettere Nachforschungen anzustellen. Nach Weiterab- suchung der Umgebung der Fundstelle fand man auch Joppe, Hut und Schuhe. In der Joppe fanden sie noch eine Fahr­karte von Memmingen nach Marstetten und eine Theaterkarte von Memmingen vor. Man vermutet, daß die neben dem Gerippe ausgefundene Hose und die kürzlich weiter weg auf­gefundene Joppe von dem Mörder getragen waren und die­ser sich in die seinem Opfer abgenommenen Kleidungsstücke steckte. Die Gebeine des Ennorderlen sind nunmehr auf dem Gottesacker in Treherz beerdigt worden.

r Crailsheim, 8 Feb. Der 11 jährige Sohn deS Güter­bodenarbeiters Fetzer verlor durch die Explosion eines Hand­granatenzünders die linke Hand und ei hielt schwere Ver­letzungen der rechten Hand und des Gesichts. Immer wieder das gleiche Lied! Durch bodenlose Fahrlässigkeit Erwachse­ner kommen Kinder in den Besitz solcher gefährlicher Instru­mente. mit dene.n sie die Gefahr nicht ahnend spielen. Die bedauernswerten Eltern hatten keine Ahnung davon, daß ihr Kind im Besitz eines gefundenen Granalzünders war.

Streik tn der Herrenkonfektion.

Nachdem die Zentcalverhandlungen in der Herrenkon­fektion gescheitert sind, fand unter den Mitgliedern der be­teiligten Verbände eine Urabstimmung über den Streik statt. In der Abstimmung entschieden sich 90 °/ der Abstimmenden für den Streik. Hierzu nabmen Zentralleitung und Beirat des Deutschen Bekleidungs-Arbeiter Verbandes Stellung und erklärten ihre Zustimmung. Der Streik in der Herren- und Knabenkonfeklion beginnt am 7. Feb. 192 l. In Stuttgart werden lt. Schwäb. Tagwacht 300400 Arbeiter an der Be- weaung beteiligt sein.

Letzte Nachrichten.

Der neue Landtag auf 10. März zusammenberufeu.

Berlin, 9. Feb. DaS preuß Staatsministerium hat be­schlossen, den neuen Landtag zum 10 März zusammenzube­rufen. Man hofft, daß die Regierungsbildung unter diesen Umständen noch »or Ostern erfolgen toll.

Etapellauf de» DampfersHindenburg".

Berlin, 9. Feb. Ans der Werft des Bremer Vulkan in Vegesack fand gestern der Stapellauf d:s DampfersHinden- burg" in Anwesenheit des Generalfeldmarschalls Hindenburg des Generals Ludendotff nnd der Hindenburg'schen Familie statt. In der Taufcede sagte Hindenburg u. a.: So ziehe denn hin über das weite Meer und zeige der Welt, daß Deutschland den redlichen Willen hat, mit allen Völkern in Frieden zu leben, solange es ihm die Ehre erlaubt u. knüpfe ein Band zwischen ihnen und uns. das die Menschheit ein­ander nähert und den friedlichen Austausch der Erzeugnisse ihrer Geistesarbeit, ihrer Hände Arbeit nnd ihres Fleißes ermöglicht. Das ist der treue Wunsch eines alten Soldaten. Nach diesen Worten erfolgte der Stapellauf glatt und ohne Zwischenfall. Die nach Zehntausenden zählende Menge brachte Hindenburg begeisterte Huldigungen dar. Vor dem Stapellauf hatte eine Abstimmung der Arbeiterschaft stattge­funden, bei der sich 300 Angestellte einstimmig, die Arbeiter mit 30 Stimmen Mehrheit für den NamenHindenburg" entschieden hatten.

Aufruf der soz.-dem. Partei Frankens.

Nürnberg, 9. Feb. Die soz.-dem. Partei Frankens ver­öffentlicht einen Aufruf an die nordbayertsche Bevölkerung, in dem eS u. a. heißt: Das Interesse Nordbayerns liegt nicht bei den Separatisten, sondern in der Einheit deS deutschen Reichs. Die werktätige Bevölkerung Nordbayerns hält eine Zersplitterungspolitik für verhängnisvoll und katastrophal. Kommt die Regierung in München nicht in letzter Stunde zur Besinnung, läßt sie es auf einen Bruch mit dem Reiche ankommen, dann wird die arbeitende Bevölkerung von Nord­bayern, ebenso wie die Bevölkerung von Württemberg und Baden das Tischtuch mit München zerschneiden und sich auf die Seite des Reiches stellen.

Der bayerische Kurier erklärt die Gerüchte von einer Koalitions- oder Regierungskrise für grundlos.

München, 9. Feb. Der bayr. Kurier des Blattes der Bayer. Volkspartei schreibt zur polit. Lage: unsere heutige Ministerratssitzung, die Beratungen in den Fraktionen wer­den morgen fortgesetzt werden. Zu irgend welchen Beunruhi­gungen besteht keinerlei Veranlassung; alle Gerüchte von einer Koalitionskrise oder gar Regierungskrise sind völlig grundlos.

Walter Rathenau zu dem Pariser Reparattonsplan.

Berlin, 9. Feb. ImB. T." schreibt Walter Rathenau zu dem Pariser Reparationsplan u. a.: Was wir an Kriegs­entschädigung leisten, muß erarbeitet werden. Alles, was wir zahlen, sind Güter. Güter sind Arbeit. Die Arbeits­leistung eines Volkes ist begrenzt. Sie wird bei gegebener Kraft gemessen iu Zeit. Diese Zeit nennt man Arbeitsstun­den. 15 Millionen landwirtschaftliche und industrielle Arbeiter sind uns geblieben. Das Jahr hat 300 Arbeitstage, der Arbeitstag hat nach internationaler Vereinbarung acht Arbeits­stunden. Das eruibt für 15 Millionen Arbeitende insgesamt 36 Milliarden Arbeitsstunden. Nach dem heutigen Stand der Technik kann man mit einer reinen Wertschöpfung von einer halben Goldmark in einer Arbeitsstunde rechnen. DaS bedeutet eine gesamte Werterzeugung des Landes von 18 Milliarden. Vor dem Krieg veibrauchte daß deutsche Volk für seine Lebensführung jährlich an Werten etwa 24 Milli­arden. Von den 18 Milliarden Werten, die wir heute er­zeugen, müssen wir 6 Milliarden hergeben zur Bezahlung der Einfuhr lebenswichtiger Nahrungsmittel und Rohstoffe. Es bleiben somit für unseren Verbrauch 12 Milliarden, die sich aber durch Zahlung der Ksiegsentschädigung allmählich bis um 6 Milliarden verringern sollen. Es wird also von uns verlangt, entweder daß wir unseren Verbrauch auf den vierten Teil des FriedenSbeirags einschränken, oder daß wir unsere Arbeitszeit ohne BerbranchSerhöhnng um 6 Stunden auf' 14 Stunden täglich verlängern. Wissen die Arbeiter­schaften der Ententestaaten, was ihre Staatsmänner in ihrem Namen von der deutschen Arbeiterschaft fordern? Weiß eS Amerika, wissen es die neutralen Staaten, daß man von Deutschland die Fronarbeit des l4stündigen Arbeitstags ver­langt? Weiß man, welche weltwirtschaftliche Wirkung diese 14 ständige Gefängnisarbeit eines 60 Millionen-Volkes ein­einhalb Menschenalter lang Hervorrufen wird?

Englische Versuche

mit dem vormaligen deuischen SchlachtschiffBaden".^

London, 9. Feb. Das vormals deutsche Schlachtschiff Baden" ist zwischen Mainland und der Insel Wight tm Verlaufe von Versuchen mit Lufttorpedos u. kurztragenden Geschützen versenkt worden. Diese Versuche wurden veran­laßt, um die Konstruktion der deutschen Schlachtschiffe und den Wert von Schlachtschiffen, bezüglich deren so zahlreiche Meinungsverschiedenheiten herrschen, aus die Probe zu stellen. DieBaden" wird zum Zweck weiterer Versuche wieder ge­hoben werden.

Protest des Bölkerbundsrats.

Paris, 9. Feb. Havas meldet: Der Beschluß der Schweiz, dem internal. Truppenaufgebot für Wilna den Durchzug nicht zu gestatten, hat die leitenden Kreise des Völkerbundes emp­findlich überrascht. Der Völkerbundsrat wird erst am 2l. Febr. zusammentreten und wird wahrscheinlich dann daS Ge­neralsekretariat im Namen des Rats Protest erleben.

Neue Offensive in Kleinasie«.

Rom, 9. Feb. (Stesani). Nach einer Meldung von Smyrna wird von britischer Seite in Kleinasten eine neue Offensive mit über 17 000 Mann vorbereitet. Die Türken machen große Anstrengungen, um den Griechen Widerstand leisten zu können. Nach Informationen auS dem kemalistt- schen Lager beabsichtigen die Türken, wenn die Griechen bei der bevorstehenden Offensive Erfolge erringen sollten, sich ins Innere zurückzuziehen u. weiteren Widerstand vorzu bereiten.

Blutige Zusammenstöße zwischen Chinesen und Japaner«.

Moskau, 9. Feb. Die blutigen Zusammenstöße zwischen Chinesen und Japanern in der chinesischen Provinz Chuan veranlaßten die Einberufung einer Volksversammlung, an der 20000 Personen leilnabmen. Sie forderte, daß Japan binnen einer Woche seine Truppen aus Funtschan zurück- zieherr und daß die chinesische Regierung sich weigern solle, Geheimverträge mit Japan abzuschließen und die auSländi- schen Schulden zu bezahlen.

Matmatzl. Wetter am Donnerstag und Freitag.

Naßkalt, Schneesälle.