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Rotfelden. 7 Feb. 1921.
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üc die trostreichen Worr^ des r erhebenden Schillergesang, die und besonders sür die zahlreiche n hier und auswärts sagt herz
trauernden Hinterbliebenen: m Gottlob Schiihle, Wagner rnil Geschwistern.
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Mgolder Tagbla«
«»« «»tu» s.n « «. ZaUer (Karl Zatser) Nagold, «erantwortltch für die Schrtstlewm«! 8. M. «>-«tdt, N-gol»,
Nr. S 2
Mittwoch den S. Februar 1921
Verbreitetste Zeitung tw Obcramtsbezirk. — Anzeigen sind daher von bestem Ersatz.
Mir telet. Austria« wird tri- »erlet Bewähr übernommen. ES wird keine Bewähr dafür übernommen, daß Anzeigen »der R,Namen ln bestimmte» Ausgaben »der an der gewünschten Stelle erscheinen. In Fallen von höherer Be- Walt besteht kein Anspruch aus Lieferung der Zeitung ooer aus Rückzahlung d. Bezugspreise»
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95. Jahrgang
Die BrrWeMWtilM w dm euM-nlMe» BerPMWei.
Ein Lockruf an die vorderasiatischen Staaten.
Der bekannte Bolschewist Steklow greift in einem Leitartikel der Moskauer „Jswestija" die englische Regierung heftig au wegen der von ihr bet den englisch russischen Verhandlungen angewandten Verschleppungstaktik. Der Artikel ist aber im Grunde genommen weniger für England bestimmt, sondern will die vorderasiatischen Staaten Afghanistan, Persien, Mesopotamien usw. von Englands Egoismus und von Sowjet- rußlands Uneigennützigkett überzeugen. Nach einem kurzen Rückblick über den bisherigen Verlauf der Verhandlungen, in denen England ständig bemüht gewesen sei, die auf die Erörterung wirtschaftlicher Fragen angelegren Verhandlungen auf bas politische Gebiet hinüberzuspielen, weist Steklow auf den toten Punkt hin, an dem gegenwärtig die Verhandlungen antzklangt sind. England habe es verstanden, die Verhandlungen so zu führen, daß in ihnen immer mehr die englischen Interessen in den Vordergrund getreten seien, ohne sich dabei zu irgend welchen Zugeständnissen Sowjetrußlarrd gegenüber zu verstehen. Ja selbst zur Bewilligung der „ganz gesetzlichen Forderungen der russischen Regierung z. B. in Bezug auf die Zusicherung der Unantastbarkeit des Sowjetgoldcs und der Waren" sei England nicht zu bewegen gewesen. Immer konkreter seien die Forderungen nach Schutz der englischen Interessen formuliert worden, worunter England in erster Lmie die Einstellung der bolschewistischen Propaganda in der englischen Interessensphäre nickt nur von Seiten der Eowjetregierung, sondern auch von Seiten der „nationalen Kollektiven" d. h. der russischen politischen Parteien verstanden habe. Unter die Länder, in denen jede bolschewistische Propaganda verboten fein soll, wolle England nicht nur seine Kolonien und Dominien gerechnet wissen, nicht nur die selbständigen Staaten und Territorien, die England als seine Kolonien betrachtet, wie Afghanistan, Persien, Kleinasien, sondern auch den Kaukasus, obwohl doch ein Teil desselben direkt zu Sowjetrußland gehöre und andere Teile, wie z B. Sie selbständige Republik Aserbeidschan, mit Sowjetrußland verbündet seien. Die Forderung nach Einstellung der bolschewistischen Propaganda im Kaukasus habe England wohl fallen lassen. Geblieben aber seien diese Forderungen bezüglich Persien, die Türkei und Afghanistan.
Sieklow sieht in diesen Forderungen das Streben der englischen Bourgeoisie, diese Völkerschaften von Sowjetrnßland ausgeliefert zu erhallen, um sie „versklaven" zu können. Wenn England aber glaube, die Bolschewisten in den Augen der Türken, Perser und Afghanen kompromittieren zu können und Sowjetrufflands Prestige im Orient herabzusetzen, so werde es sich hierin bitier täuschen, denn die Völker blickten »oll Vertrauen zu der Sowjetrepublik empor in der festen Ueberzeugung, daß dieselbe in ihren Ländern keine eigennützigen Ziele verfolge. Eine Politik, die «ruf diesem Wegs einen moralischen. Wall gegen die Verbreitung des Bolschewismus auflichten wolle, könne nur als durchsichtige und kurzsichtige Jntrrgue bezeichnet werden. England wolle seine Forderungen vor Abschluß eines Handelsvertrages erfüllt sehen Hierdurch werde aber auch die Frage nach der von der russischen Regierung kategorisch verlangten Friedenskonferenz berührt, denn wenn die Sowjelregierung auf die eng- iischen Forderungeneingehe, ohne entsprechende Zugeständnisse für sich zu erlangen, so stehe es im Belieben Englands, die gewünschte Friedenskonferenz auf unabsehbare Zeit zu verzögern.
Zum Schluß erteilt Steklow England eine glatte Absage, indem er darauf hinweist, daß die von England ganz ein- > festig formulierten Vertragsbedingungen für Sowjetrußland unannehmbar seien. Von den in ihren Noten erhobenen Forderungen und fest gekennzeichneten Prinzipien könne die Sowjetregierung unter keinen Umständen abgehen. —
Nach den neuesten Meldungen sind die englisch-russischen Verhandlungen tatsächlich abgebrochen worden.
Das Recht zu einmütiger Ablehnung.
F. Seitz.
K l- Zu ihren maßlosen MiÜiardenforderungcn sind die feindlichen Völker und ihre Führer durch die gegenseitige «ufpestichnng der nationalen Leidenschaften trotz der Mahnungen und Warnungen sachverständiger Wirtschaftspolitiker getrieben worden. Wir wissen aus den Presseberichten über dis englischen Unterhauswadlen von 1918, wie man sich im Buhlen um die Gunst der Massen im Nachgeben den niedrigsten Masseninstinkten gegenüber den parteipolitischen Gegner zu überbieten suchte. „Nur der Wahlkandidat, der die Fragen des Tages erörtert, der den Kaiser hängen will und für deutsche Kriegskostenzahlung durch dick und dünn geht, reißt seine Hörer hin und schlägt die Töne an, die am meisten auf sie wirken." So schrieben damals die „Times".
So war Geddes, der noch kurz zuvor an Deutschlands Zahlungsfähigkeit grzwetfelt hatte, zur Wiederherstellung seines guten Rufes bei den Wählern zu folgenden hetzerischen Worten veranlaßt: „Wir werden aus Deutschland herausholen, was man nur aus einer Zitrone herauspreffen kann. Ich will eS an die Wand drücke», bis es aufhrult." Es ist
ja ganz verständlich, daß man auf diesem Weg nicht mehr umkehren könnt», wollte man nicht als Lügner von andern Parteien gebrandmal kc werden. So siegte in Paris der französische Vernichtungswille über die sonst so starke nüchterne Wirtschaftlichkeit der Engländer. Wir leiten aus dieser Entwicklung für uns das Recht zu einmütiger Ablehnung ab, weil es sich nicht um sachlich erwogene, sondern um im leidenschaftlichen Wahlkampf blind versprochene Phantastesummen handelt.
Daß Deutschland am Kriegsausbruch allein Schuld trage, wird im Einleitungssatz zum Wiedergutmachungsleil des Friedensdiktats noch einmal ausdrücklich erklärt. Die Urheber der dort zusammengestellten Erpressungsparagraphen hatten offenbar das Bedürfnis, die Unstnnigkeit ihrer Anjprüche auf eine besonders feste Rechtsgrundlage zu stellen. ES hat ja bedauerlicherweise im deutschen Volk nicht an Sklaoenseeien gefehlt, die zu dieser völlig unbewiesenen Schuldigsprechung ausdrücklich ihre Zustimmung gaben und immer aufs Neue ihr „Schuldig" in die Welt hinausriefen. Noch sind ja die Archive der Entente nicht geöffnet. Nock sind einzelne Züge aus der engeren Geschichte der Kriegsentstehung dunkel. Aber doch ist längst unanfcchtar erwiesen, daß man die Schuld unmöglich länger allein den Mittelmächten geben, sondern mit großer Wahrscheinlichkeit sogar deren größeren Teil auf die Entente abwälzen darf. Darum fühlt wohl auch der Hauptschuldige, Poincarö, die Dringlichkeit einer erneuten Hetze gegen Deutschland. Am 9. Feb. beginnt er eine Vorlragsreise durch Frankreich: über die Kriegsursachen wird er sprechen. Die öffentliche Meinung in Frankreich scheint in dieser Frage nicht mehr ganz fest zu sein. Da soll nachgeholfen werden. Wir aber dürfen nicht ermüden, unsere auf unanfechi baren Urkunden aufbauende Auffassung der Schuld am Weltkrieg immer wieder dem Ausland und unserem Volk einznhämmern. Freilich ist unsere Formel nicht so einfach, wie die PoincarßS. Wir werden es mit dem Präsidenten Wilson halten, der am 26. Oktober I9l6 vor dem städtischen Frauenklub in Cincinatt erklärte: „Kein besonderer Anlaß hat ihn hervorgerufen. Ein gegenseitiges Mißtrauen war in Europa entstanden. Seine Wurzeln senken sich tief in den Boden der Geschichte. Aber wir werden außerdem eifrig die Veröffentlichung gerade der Entenieurknnden über die kritischen Tage fordern und weiteste Verbreitung aller Enthüllungen über die große Schuld der Entente am Kriegsausbruch fördern müssen. Sie gibt uns ja auch als besiegtes Volk das innere Recht, die Milliar- denforderungen einmütig abzulohnen.
Tages-Neuigkeiten.
Zeppelins Werk in Frankreichs Händen?
Wie die „Köln. Ztg." berichtet, hat sich Direktor ColS man. der langjährige Mitarbeiter Z-ppslins, zu einem Vertreter dieser Zeitung eingehend über die Möglichkeiten des Zeppelin- Lnstschiffoerkehrs geäußert. Er erklärte dabei u. a.: „Für Deutschland allein ist der Luftverkehr mit den Zeppelinluft- schiffen undurchführbar und zwar der Kosten wegen u. weil uns bekanntlich durch den Friedensoertrag die Hände in Bezug auf die Ausübung der Luftschiffahrt vollkommen gebunden sind. Sie kann nur international betrieben werden und ist daher Sache des internationalen Kapitalismus. Im Bau von Zeppelinluftschiffen hat Deutschland bis jetzt eine Vormachtstellung den anderen Ländern gegenüber eingenommen. Denn trotz der bis jetzt von uns abgelieferten Schiffe fehlt diesen die Hecstellungsmelhode, das geschulte Personal und vor allem di« langjährige Erfahrung. Es entsteht nun die Frage, sollen wir nun alle diese Erfahiungen vermodern lassen, weil wir gar nicht mehr die Möglichkeit haben, sie auszunützen oder sollen wir, von höheren Gesichtspunkten geleitet, auf unseren Alleinbesitz verzichten und nicht zur Verwirklichung eines hohen. Ideals beitragen. Ich halte die letzte Auffassung für die richtigere und habe schon vor längerer Zeit den Plan erwogen, mit dem Ausland in Verbindung zu treten und das deutsche Zeppelinluftschiff dem internationalen Verkehr dienstbar zu machen. Zunächst ist mit einer französischen Gesellschaft in Paris Fühlung genommen worden. Irgendwelche greifbaren Ergebnisse liegen jedoch noch nicht vor, ebensowenig ich über die Einzelheiten des Planes, insbesondere über die finanziellen Grundlagen, irgend etwas näheres sagen kann." — Man wird in weiten Kreisen des deutschen Volkes, auch wenn man die Notlage und den Zwang der Verhältnisse durchaus würdigt, es doch schwer verstehen, daß es gerade eine französische Gesellschaft sein soll, mit der man in Friedrichshafen verhandelt. Es wäre eine tragische Wendung, wenn Zeppelins Werk schließlich nach Paris käme.
Graf Czeruin Gesandter in Berlin?
Berlin, 8 Feb. Wie das „Berl. Tagbl." aus Wien meldet, wurde der österreichische Gesandlschaftsposten in Berlin dem früheren Minister des Aeußern Oesterreich Ungarns/ Grafen Czernin, angeboten. Graf Czernin habe sich Bedenkzeit erbeten.
Tätigkeit der deutschen Grenzschutzpolizei.
Mainz, 8. Feb. Nach einer Meldung deS Echo de Rhin ist am Donnerstag von der deutschen Grenzschutzpolizei an der deutsch-belgischen Grenze ein Automobil angehalten worden, in dem der Direktor der Bank von Verviers sich befand, die in Aachen eine Zweigstelle unterhält. Dabei sollen bedeu
tende Summen beschlagnahmt worden sein Da außerdem die Papiere der Reisenden nicht in Ordnung waren, habe die deutsche Schutzwache den Direktor, seinen Sekretär und den Chauffeur festgenommen, später aber wieder freigelaffen, den Direktor aber nur gegen Stellung einer Kaution von einer Million Mark.
Abbau der Schweizer Hotelpreise.
Der Rückgang des Fremdenverkehrs in der Schweiz hat den dortigen Hotelterverein veranlaßt, in einer außerordentlichen Delegiertenversammlung für das Jahr l92l die Preise für Hotel und Pensionen herunterzusetzen. Als Mindestpreise gelten, wie die „Internationale Hotel Revue" zu berichten weiß, sür Zimmer in Luxushotel 8 Fr., in Hotel ersten RangS 5—7 Fr,, zweiten Rangs 3,50—4 50 Fr., dritten Rangs 3 Fr., für Pension einschließstch Zimmer in Luxus Hotel 21 Fr., in Häusern ersten Rangs 15—18 Fr., zweiten Rangs 10—13,50 Fr., dritten Rangs 8 Fr. Dazu kommen Zuschläge sür fließendes Wasser, Heizung, Bedienung und Licht. Für den armen Deutschen, der geschäftlich in der Schweiz zu tun hat, sind diese Preise noch immer unerschwinglich.
Uneinigkeit zwischen Lenin und Trotzki.
Warschau, 8. Feb. Hier eingetrofftne Meldungen bestätigen die Uneinigkeit zwischen Lenin und Trotzki bezüglich deS Vertrages mit England. Lenin sei Anhänger, Trotzki Gegner der Unterzeichnung des Vertrags. Der Gegensatz zeige sich auch auf dem Gebiet der Beziehungen zu den Gewert- ichaftsoerbänden.
Der russische Vertreter in Berlin.
Berlin, 8. Feb. Der bisherige Vertreter Rußlands, Viktor Kopp, ist endgültig obverufen worden. Er wird durch einen Bruder Krasstns ersetzt werden.
Die Erhöhung der Eisenbahnfahrpreise.
Berlin, 8, Feb. Die Vorberatungen über die Erhöhung der Eisenbahnfahrpreise im Personenverkehr sind nun abgeschlossen. Die Erhöhung wird sich wesentlich unter 100 °/o Hallen. Auch die Ausgabe der Monatskarten soll neu geregelt werden, doch hofft man, den Berufsverkehr nur gering belasten zu können.
Keinen Millimeter breit zurück!
Berlin, 8. Feb. Briand soll nach dem „Matin" erklärt haben, er werde nicht einen Millimeter von der Haltung abweichen, die er in der Reparationsfrage eingenommen habe. Der „Matin" fügt hinzu: Die Deutschen müßten wissen, daß die französische Regierung bei dem Abkommen von Paris bis an die äußerste Grenze des Entgegenkommens gegangen sei. — Marcel Hutin schreibt im „Echo de Paris", er habe den Eindruck, daß die Konferenz von London in keiner Weise zu einer Lösung führen könne, die unter die in Paris festgesetzten Ziffern gehe. Er habe sich bestätigen lassen, daß, entgegen allen deutschen Manövern, die Konferenz von London festbleiben werde, um unverzüglich die Sankliouen spielen zu lassen.
Die Alliiertenliste über die Kriegsschäden.
Paris, 8. Feb. Die Reparationskommission hat bereits mehrfach die alliierten und assoziierten Regierungen aufge- sordert, ihr eine Liste ihrer Kriegsschäden zu unterbreiten zwecks Ansetzung der deutschen Schuld. Die Reparationskommission hat sich gestern von neuem an die einzelnen Regierungen gewandtem,d den 12. Februar als letzten Termin für die Vorlage der Liste der Kriegsschäden festgesetzt. Die Re- parationSkommisston ist von der Botschafterkonferenz mit der Ausführung des 9. Abschnittes des Versailler Vertrags, Art. 248—263 (finanzielle Bestimmungen), beauftragt worden.
Kleine Nachrichten.
Heidelberg, 9. Feb. Aus einem Maskenball des Athletenklubs in der Wirtschaft zum „Romeisberg" in Leimen kam es in vorgerückter Morgenstunde zwischen einem betrunkenen Gast und anderen Anwesenden zu einem heftigen Wortwechsel. Nachdem der Betrunkene zweimal des Lokals ver wiesen worden war, holte er in seiner Wohnung eine Pistole, eilte zum Lokal zurück, erschoß den Wirt, Vater von drei Kindern, sowie einen 49 Jahre alten Zementarbeiter, Vater von fünf Kindern, und richtete dann die Waffe gegen sich selbst, nachdem andere Kugeln auf die Gäste fehlgegangen waren. Alle drei sind tot.
Berlin, 8. Feb. Ein im polnischen Landtag eingebrachter Gesetzentwurf bezweckt eine völlige Zertrümmerung der evangelischen Kirche in den abgetretenen Gebieten.
Frankfurt a. M., 8. Feb. In zweitägiger Verhandlung beschäftigte sich das Schwurgericht mit den Unruhen vom l. Sept v. I. Damals war nach einer Versammlung von Arbeitslosen eine lobende Menge vors Rathaus gezogen und hatte es zu stürmen versucht, war aber durch die SicherheitS- wehr abgewiesen worden, wobei eS mehrere Tote und Verwundete gab. Hierauf zog die Menge durch die Stadt, verfolgte und mißhandelte die Angehörigen der grünen Sicherheitswehr. deren sie habhaft werden konnte u. plünderte eine Anzahl Waffenläden, wobei es ihr ober weniger auf die Waffen, als auf den Inhalt der Ladenkaffe und andere Wert-