liche Einladung
on im Saal des »Löwen"
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c. bis Freitag d. 11. Febr. abds. V« 8 Nhr.
ger Ferd. N e u h ä u s e r Altensteig,, ederinann ist herzlich willkommen.
Rotfelden, 4 Febr. 1921.
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r Verwandten, Freunden und Bear die schmerzliche Nachricht, daß r, Bruder, Schwager, Schwieger- ater
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Jahren gestern früh 10 '/s Uhr Leben geschieden ist. g findet Sonntag nachm. 2 Uhr statt, nähme bittet iin Namen der trarr- bene»:
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Gottlob Schühle» Wagner mit Geschwister.
Salzftetten.
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findet statt am
lg den 6. Febr.
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Hans Söll
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Mädchen
das etwas kochen kann, nach Bad Dürkheim (Pfalz)
gesucht
Gute Behandlung, beste Der- j pflegung u. hoher Lohn zuge- !
sichert; Reisevergütung. >
Ansr. an Frau Geometer Kapp, Nagold, Emminger- straße Nr. 347.
Sotiesdle»st-Lrd»»»«. >
Gv. Gottesdienst. !
Am 6. Febr. (Estomihi) vorm. >/,10 Uhr Predigt (Schaber) »/«11 Uhr Kindeisonntagsschule, nachm. > r/,2 Uhr Christenlehre (s. Söhne) abends '/»b Uhr Erbauungsslvnde im Bereinshaus. Mittwoch abend 8 Uhr im Vereinshaus Btbelstdr. mit Vorbrreitunz und Beichte für das Abendmahl am L-mdesbutztag. j
Gv. Gottesdienste > der Methodistengemeind» ! Sonntag vorm, e Uhr Predigt (I. Clsner). 11 Uh- Sonntags- schule, abends '/,« Uhr Predigt (Zoh Walz). Montag abds.
Uh' G langverrin Mittwoch abds.
8 Uhr Gebrtstundr Von Soni.tag b!S Fnttag je abends V, 6 Uhr Evangelisation im „Löwensoal in i Lbhausen Redner Herr Prediger Feid. NeuhSuiec-Altenstrig Kathol. Gottesdienst Sonntag, S. Febr. >/z8 Uhr ^
Rohrdorf, V,10 Uhr Nagold. 3Uhr >
Andacht. Montaa, 7.Febr.'/,10 Uhr Aliens, ig. Mittwoch, 9. Fedr. ; r/,8 Uhr Aeschrrung. Freitag, 1> Fedr. 8 Ut r Rohrdors.
Erscheint an jedem Werktag. Bestellungen nehmen sämtliche Postanstalten und Postboten entgegen.
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Nagolder Tagblatt
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Nr. 30
Montag den 7. Februar 1021
93. Jahrgang
M dar amerlkMische Bult i» de« Mg geW wurde.
Bei Ausbruch des Weltkrieges wurde den Bürgern der Vereinigten Staaten von der Regierung strikteste Neutralität anbefohlen. Doch schon am Tage der Kriegserklärung Großbritanniens an das Deutsche Reich setzie die britische Propaganda in Amerika ein. Das Ziel dieser Propaganda war nicht nur darauf gerichtet, für England die Sympaih'en des amerikanischen Voiles zu erwerben, sondern auch Amerika zu veranlassen, auf Seite Englands in den Krieg cinzulreten. Daß diese Propaganda von der Hochfinanz und den Tiust- magnaten eisrigst unterstützt wurde, ist bald genug bekannt geworden. Ein Vertreter des Bankhauses Morgan, das während des Krieges die finanziellen Interessen der Entente in Amerika vertrat, machte ans dieser Tatsache nicht den geringsten Hehl, indem er schon 19l5 dem früheren französischen Minister Hanotaux erklärte, daß Amerika in den Krieg eintreten würde, sobald diese Propaganda erfolgreich sein würde Daß sie ebenso geschickt wie skrupellos' betrieben wurde, mußten wir zu unserem Schaden nur zu bald erfahren Die unabhängige amerikanische Presse widersetzte sich sieser Propaganda, darunter namentlich die in deutscher Sprache gedruckte. Deren Redakteure schrieben sich die Finger wund, die amerikanische Regierung zu bewegen, sich wirklich neutral zu verhallen und das Land von dem Kiieg zu bewahren. Niemals gingen sie aber so weit, Amerika zu veranlassen, aut der Sitte der Mittelmächte in den Krieg einzu- treteu. Dennoch wurde ihre Tätigkeit von den in Englands Diensten stehenden amerikanischen Zeitungen als deutsche Propaganda verschrien. Wie viel diese deutschfeindlichen Zeitungen von England oder durch seine Newyorker Finanz- agenten erhalten haben, ist nicht bekannt, bekannt sind aber die Zeitungen, die durch ihre jeder Neutralität Hohn sprechende Propaganda ihr Land in den Krieg hineinhetzten. Als der Coup gelungen war und die Vereinigten Siaaten dem Deutschen Reich den Krieg erklärten, konzentrierten sie ihre Hetze aus die Deutsch Amerikaner. Täglich brachte die Presse sogenannte „ Enthüllungen" über angeblich prodeulsche Machenschaften und Verschwörungen, bis die Volksleidenschaften aufs höchste aufgepeuscht waren, bis der Haß gegen alles Deutsche zum Wahnsinn sich steigerte, und es zu Ausschreitungen kam, bis schließlich der Fanatismus sich anmaßte, deutschen Eltern verbieten zu wollen, mit ihren Kindern deutsch zu sprechen. Der Erzhetzer war ein gewisser John Rathom, Redakteur des „Prooidence Journal". Die infamsten Lügen wurden von ihm in die Welt gesetzt, gingen dann aus seiner Zeitung in die Associated Preß und damit in die Spalten fast aller amerikanischen Tageszeitungen über. Rathom ist ein widerlicher Wichtigmacher, ein gewissenloser Propagandist, ein gemeiner Lügner. Er hat das schon vor drei Jahren selbst schwarz auf weiß eingcstanden, als er als Belastungszeuge vor Gericht erscheinen mußte. Die Regierung in Washington aber wußte es — und ließ ihn doch ungestört weiterhetzen und weiteriügen. ließ Tag für Tag das Volk veraiften durch das „schleichende Gift" der englischen und französischen Propaganda. Erst jetzt har man den Schurken enilarvt — nicht etwa aus spät erwachtem Ehrgefühl und aus dem inneren Drang heraus, uns schwer gekränkten Deutschen und den Deutsch-Amerikanern nachträglich eine Ehrenrettung zuteil werden zu lassen, sondern vielmehr aus Rache darüber, daß Rathom im Wahlkampf sich der demokratischen Partei mißliebig gemacht hatte, indem er ihren Vizepräsidentschaflskan- didaten -Rooseoelt angriff. Darauf veröffentlichte das Justiz- departement die Dokumente, in denen sich Rathom selbst — „deni niemand Glauben schenkt, der seine Vergangenheit kennt" — als Erzschelm, als Lügner und Ehrabschneider bekennt —, Dokumente, die das Justizdepartement schon seit drei Jahren in Händen hatte. Durch die Entlarvung dieses „Enthüllers" ist dieser gerichtet — ober auch jene, die sich durch Stillschw eigen zu seinen Mitschuldigen gemacht haben.
Ungleiche Rechnnvg.
Niemand wird angenommen haben, die 200 Milltarden- ^rderung, die der französische Finanzminister Doumer in
sei dazu bestimmt, verwirklicht zu werden. Daß Deutschland aus einem Volkseinkommen von bestenfalls 25 Milliarden Goldmark bei mindestens 6 Milliarden Goldmark öffentlicher Aufwendungen und einigen Milliarden Erneuerungsausgaben jährlich 12 Milliarden Goldmark, annähernd also den ganzen für seinen Lebensunterhalt verfügbaren Rest, bezahlen könne, glaubt Doumer so wenig wie seine Zuhörer. Welchen Sinn hat also dis doch offenbar aus zweckdewußter Berechnung maßlose Forderung? Frankreichs Anspruch soll nicht so sehr gegen Deutschland wie gegen seine früheren Verbündeten verstärkt we'rden. Das Versahen, das Frankreich jetzt einschlägt, hat Aehnlichkeit mit dem. das früher von England angewandt wurde, und das darin bestand, die gesamten Kriegskosten der Welt grundsätzlich von Deutschland zurückzufordern, natürlich nicht, weil man ge ^ ^älle, solche Summen seien jemals erlangbar, sondern ? r ?/oud, der größte Geldausgeber des Krieges, auf diese Weise zu einem günstigen — Verteilungsschlüssel zu kommen gedachte. DaS ist in mühsamen Verhandlungen ge
funden worden. Seitdem sieht England keinen Vorteil in einer sehr hohen, wenigstens in keiner überhohen Kriegsentschädigung; denn was es solcher Art erhält, verliert es als Handelsmacht doppelt durch das Ausscheiden Deutschlands aus der Weltwirtschaft. Anders rechnet Frankreich. Sein Anteil an der GesamlentschäSigung ist prozentual festgesetzt. Ls wünscht also diese Entschädigung möglichst hoch. Das ist rinn an sich ziemlich selbstverständlich. Was veranlaßt Frankreich aber dazu, auf die deutsche Leistungsfähigkeit, von der allein es doch Geld und Gut erwarten kann, überhaupt keine Rücksicht zu nehmen? Die Erklärung ist: Frankreich glaubt nicht mehr an die Bereitwilligkeit der Welk, ihm eins dauernde Ausprtssung und. damit die Niederhaliung Deutschlands zu erlauben; denn dies ginge, — mittelbar, — auf Kosten der anderen. Diese anderen verlangen von Frankreich, daß es eine endgültige Summe nenne. Damit verliert aber Frankreich das Interesse daran, die deutsche Wirtschaftskraft zu berechnen. Wichtiger als die doch begrenzte Ausbeutbarkelt ist ihm sein Anspruch an die früheren Kriegsgenoffen, die ja zugleich seine Gläubiger sind. Es nennt diesen Anschluß einen „moralischen", weil er sich auf die von Frankreich gebrachten Blutopfer gründet. Es stellt daher nicht eine Wirt- schafis, sondern eine Verlustrechnung auf, für deren Bezah- , lang, wenn Deutschland zusammenbricht. England und Ame- > rika ihm auskommen sollen. Setzen diese Mächte, zu ihrem eigenen Vorteil, eine Schonung Deutschlands durch, sollen sie einem imeingelöstcn französischen Anspruch gegenüberstehen : Schuldner ihres Schu ldners. _
Tages-Nerrigkeiten.
Die Verbreiterung der Regierung.
Berlin, 5 Febr. Zu den neuerdings eingeleileten schriftlichen Verhandlungen zwischen der Deuischncnionalen Volkspartei und der Deutschen Volkspartei erfährt die „Post", daß die erfolgte Antwort der Deutschen Volkspartei als Grundlage für weitere Verhandlungen betrachtet wird. Wie die Post weiter erfährt, legen die Deutschnarionalen den müßten Wert darauf, in wichtigen und ernsten Fällen eine Verbreiterung der Regierungsgrundlage zu ermöglichen. Es dürfte somit die Bahn für eine weitere Verständigung geebnet sein. Dagegen bestätigt der Vorwärts, daß von Seilen' der Sozialdemokratie keineilei Geneigtheit besteht, in ein Kabinett mit der Deutschen Volkspartei einzutreten.
Das Einheitskabinett.
Berlin. 5. Febr. Wie der Berliner Lokalanzeiger meldet, hat die Dsutschnationale Fraktion gestern abend einen Brief an den Vorsitzenden der Deutschen Volkspartei, Dr. Stresemann gerichtet, in dem sie die Eirttgungsverhandlungen als nicht abgebrochen betrachtet und sich zur weiteren Aussprache geneigt erklärt. Die Deutsche Volkspartei hat in ihrem Antwortbrief an die Dsutschnationale Fraktion ebenfalls ihre Bereitwilligkeit zu weiteren Verhandlungen ausgesprochen.
Erhöhung der Zuckersteuer.
Berlin, 5. Febr. Zur Deckung der durch die Erhöhung der Beamtengehälter entstandenen Fehlbeträge im Reichshaushallsetat wird, wie die Deutsche Allgemeine Zeitung hört, die Erhöhung Ser Zuckersteuer von 14 auf 100 für den Doppelzentner vorgesehen werden. Ferner befinden sich in Vorbereitung Entwürfe für die Erhöhung der Branntweinsteuer, der Reichsstempclsteuer. des Versicherungsstempels, des Börsenumsatzstempels und die Einführung einer Devisenum- sotzsteuer. Ferner wird die Erhöhung der Umsatz- und der Kohlenfteuer geplant.
Reichsmietegesetz.
Berlin, 5. Febr. Die Reichsregierung hat dem vorläufigen Reichswirlschaftsrcn und dem Reichsrat den Entwurf eines Reichsmietengesetzes zugehen lassen. Der Entwurf legt unter grundsätzlicher Aufcechterhaltung der Zwangswirtschaft aus dem Gebiete des Wohnungswesens feste Regeln für die Berechnung einer gesetztlichen Miete fest. Der Berechnung der Miete wird die Friedensmiete (Juli 1914) zugrunde gelegt. Steigerungen, die nur insofern erfolgen dürfen, als sie durch erhöbte Betriebs- oder Instandsetzungskosten nolwendig geworden sind, werden von der Gemeindebehörde allgemein festgesetzt werden. Ueber die Kosten für Warmwasserversorgung und über die Berechnung der Miete im Falle der Untervermietung sind besondere Bestimmungen getroffen. Neubauten sollen den Vorschriften des Entwurfs nicht unterliegen, da hierdurch der Anreiz zur Bautätigkeit vermindert werden könnte.
Steuerangelegenheit Grzberger.
Berlin, 5. Febr. Der Zentrumsabgeordnete Andre hat im Reichstag eine kleine Anfrage einqebracht, in der er, nachdem Aufschluß gegeben sei über den Stand der Steuerangelegenheit des Abg. van dem Kerkhoff. die Regierung ersucht, ebenso aus den Berichten des Finanzamts Charlottenburg und des Landesfinanzamts Berlin Aulschluß über den Stand der Steuerangelegenheit des Abg. Erzberger zu geben.
Für vaterländische Kundgebungen kein Saal frei — wegen des Faschings!
München, 5. Febr. Veranlaßt durch die vielen Abordnungen gegen das Faschingsverbot des bayrischen Minister
rats, ist der Ministerrat noch einmal zusammenqetreten, hat aber die Aufrechterhaiiung des Verbots beschlossen. In der Begründung heißt es: „Angesichts der furchtbaren Lage unseres Vaterlandes darf man von der Bevölkerung selber Verständnis genug für den Verzicht ans unzeitgemäße Faschingsunterhaltungen erwarten. Es ist immerhin ein beirüblicheS Zeichen, daß zur Zeit für vaterländische Kundgebungen in München keine Säle frei sind, da sie alle von Lustbarkeiten in Anspruch genommen werden."
Freie Einfuhr von Schweineschmalz.
Berlin, 5. F br. Durch eine in den nächsten Tagen zur Veröffentlichung gelangende Verordnung des Reichsministers für Ernährung und Landwirtschaft wird mit Wirkung vom 15. März 1921 ab die Einfuhr vom Schweineschmalz gänzlich freigegeben werden, ebenso die Einfuhr von Gänseschmalz. Auch alle sonstigen Vorschriften über die Bewirtschaftung oon Schmalz werden durch eine weitere Verordnung aufgehoben.
Deutsche Arbeiter in Iekaterinodar. _
Berlin, 5 Febr. Auf dem Gebietskongreß der Sowjets in Iekaterinodar (Kuban Gebiet) sind, wie dikMoskauer „Js- wcsttja" melden, auch aus Deutschland eingelr, ffene Arbeiter anwesend gewesen. Einer der Arbeiter schilderte die schwierige Lage des deutschen Proletariats, das im buchstäblichen Sinne des Wortes von der Entente ausgeraubt worden sei. Der deutsche Arbeiter erklärte unter stürmischem Beifall, daß der Umsturz in Deutschland nahe beoorstehe.
Karl Hauptmann s.
Hirschberg i. Schief., 4. Fedr. In der vergangenen Nacht ist der Dichter Dr. Karl Hauptmann, der Bruder Gerhart Hauptmanns, in Schreiberhau an Herzschwäche gestorben.
Die deutsche» Gegenvorschläge.
Berlin, 5. Febr. Die Berichte, die Siaatssekretär Bergmann dem Reichsminister des Auswärtigen und dem ReichS- finanzminister vorgetragen hat, haben die Lage soweit geklärt, daß für die Ausarbeitung der deutschen Gegenvorschläge, mit denen bereits i.n Reichsstuanzministerium begonnen wurde, der Boden genügend vorbereitet erscheint. Staatssckc. Bergmann wird voraussichtlich bis Ende der nächsten Woche in Berlin bleiben. Ein Vertreter des Reichsfinanzministeriums begibt sich heute nach Paris, um dort die erste Fühlungnahme zum Zweck der kommenden Verhandlungen vorzunehmen und sich hernach mit dem deutschen Botschafter in Verbindung zu setzen.
Ablehnung der Einladung nach Brüssel.
Berlin, 5. Febr. Wie WTB. mitteilt, hat der erste Delegierte der deutschen Delegation für Brüssel, Staatssekretär Bergmann, eine Einladung zur Fortsetzung der Verhandlungen in Brüssel auf den 7. Februar erhalten. He'r Bergmann hat geantwortet, daß die deutsche Delegation nicht in der Lage sei, der Einladung zu folgen, weil die deutsche Regie rung augenblicklich mit der Prüfung und Durcharbeitung der Pariser Beschlüsse beschäftigt sei und dabei die Hilfe der für Brüssel bestimmten Sachverständigen nicht entbehren könne.
Immer mehr Bedenken in der italienischen Presse.
Rom, 4 . Febr. Gegen die Pariser Konfcrenzbeschlüsse tauchen in der italienischen Presse immer mehr Bedenken auf. Besonders lebhafte Besorgnis rufen die Ausfuhrabgaben hervor, die zwar einen guten Schutz der englischen und französischen Industrie zu bilden versprächen, die aber für die industriell weniger stark entwickelten und daher mehr von der Einfuhr abhängigen Länder, darunter vor allem für Italien, recht unangenehme Folgen haben könnten. Deutschland, so sagt man, werde notgedrungenerweise seine Preise um die Abgabe erhöhen müssen und Italien mit seinem großen Bedarf deutscher Produkte werde infolgedessen einen beträchtlichen Teil der Abgaben zu tragen haben, die dann zu neun Zehnteln in den Taschen der großen Verbündeten endigten. „Corriere della Sera", „Tribuna", „Popola Romano", Mes sagero" und „Jdea Nazionale" machen einstimmig auf diese recht bedenkliche Pariser Errungenschaft aufmerkam. Die italienische Presse ist übrigens der Anschauung, daß die Be» schlüffe der Pariser Konferenz nicht endgültig seien, wenn man überhaupt die Absicht haben sollte, einmal zu einem geordneten Frtedenszustand zu gelangen.
Spanische Fremdenlegion.
Nun hat auch Spanien eine Fremdenlegion. Dem Deutschen Ausland-Institut, Stuttgart, ging eine vom spanischen Konsul als echt bestätigte Werbekaite zu. die auf der Vorderseite vor einem marokkanischen Slädtebild einen in Feldgrau gekleideten Legionär und die Inschrift »lercio cie ttxtrsn- jervs" zeigt. Darunter ergeht in spanischem T-xt eine Aufforderung an alle diejenigen, die den Waffendienst und seinen Ruhm sowie das Leben im Felde lieben, sich in die Listen der Fremdenlegion etnzutragen. Der Text der Rückseite, der allerdings in mehr als mangelhaftem Deutsch verfaßt ist, macht bekannt, daß für Aufnahme in die Lrgion kräftige und gesunde Männer im Alter von 18—40 Jahren in Betracht kommen. Schöne Uniform und gute Verpflegung sowie Möglichkeit der Beförderung zum Offizier werben zugesichert. Die Löhnung soll 4,50 Peseten täglich betragen. Außerdem wird Werbegeld in Höhe von 700 bezw. 500 Peseten für erstmalige