tcht, daß das Jahr 1921 ein r, harter als die letzten sechs aögen sei ausgeplündert. WaS 'erde auf 300 Milliarden Pa- zeschichte kenne keinen zweiten auf uns ein langsames Siech- aben die Opfer das Ende noch äffen wir nicht, was wir be- daß wir für mindestens 20 u müssen. Der Widersinn der Sem amerikanischen Uebetfluß in dem Mangel an Kleidung lagern in Deutschland. Alles rdens von Versailles. Wenn ane, sei es nur möglich durch äeses habe sich 3 Leitfterne'zur iche Wahrheit, die politische
rattschen Frauen.
engruppen der D.d.P. hielten ng der Partei eine Vertreierin- Voisitzenden wurden gewählt: rud Bahnet-Ludwigsburg und
Generalsekretariat der »Mission.
lukommission hat auf ihrer in der der Haushaltplan der :llt wurde, Deutschland das Beamten in das zurzeit in retariat der Kommission einsoll das ReichSrerkehrsmini- erg haben. Württemberg hat im württ. Arbeitsministerium elsmarine, Ferdinand Hefele, udapest bereits angetrelen hat.
nachklänge.
den Generalstreikstagen des Münster a. N. ein Aktions- ch Berechtigungsausweise für : Bäcker Zimmermann von ad er die Brücke über den gte das Hindernis. Da kam sc auf ihn zu, zerbrachen die Schlägen. Vor der hiesigen zwei Daimlerarbeiter, Julius Reinhardt aus Mühlhausen verurteilte lt. Württ. Ztg. rdt zu l Woche Gefängnis.
Amtsrichter Wieland.
zuständiger Seite wird uns d Ulm, der dieser Tage über gesprochen hat, erklärte u. a.: idgerichtspräsidenten in Ulm , Justizministerium Auskunft e verlange. Unter Berufung der jedem Staatsbürger daS rung gewährleistet, habe er -linisteriums als ungesetzlich chaft überfeine Vorträge veraacht ergänzt diese ihre Dar- Jn der Zurückweisung der ns wird Wieland alle, die Herr Staatsverfassung stehen sie zu der Streitfrage selbst Justizministerium steht auf Itaotsverfassung und achtet iußerung auch bei den.Be- und zu den Beamten gehört untersteht dem Beamtenrecht ich in und außer dem Amte sein Beruf erfordert. Gegen Beamter, der das Recht der ch mißbraucht, daß er öffent- e Sache selbst nicht gerecht- ht der freien MeinungSäuße-
das an schönen Tagen auf cung im Wohnzimmer der
timmen. Eine tiefe männchenstimme. Bei diesen ver- -r Glanz in die Augen der ick wurde auch schon die Tür, ohnzimmer führte, geöffnet, dunkelhaarige Anneliese über : stürmischer Herzlichkeit umsind wir. Hast du gut ge- schon ordentlich was gelei-
ndte sie sich an den Baron, blond mit sonnenverbrann- Er sah zuerst voll zärtlicher Frau, dann aber haftete sein . dre jetzt die wohlgeformten kchen aus der Stirn schüttelte
rben wir auch mitgebracht!" spielte um den Mund der Natur lag alles Laute. k>äf- lieseS bei allem Uebermut so >en auch arbeitstüchtige Naht erscheinen. So ließ sie ;n davon überzeugt, daß sie leisen und „sanfter," wie sie
aesse Anneliese wirklich nicht, dedelfräulein, das mit herz- si aß. und sich gar nicht ge- Schnitten, mit Butter und endend weißen Zähnen ver-
(Fortsetzung folgt.)
runa nicht gedeckt ist, die Gefühle der Bevölkerung oder eines Teils dieser gröblich verletzt, mit der er kraft seines Amtes »u tun hat und deren Achmng ihm zur Ausübung des Amtes Unerläßlich ist. Die Presseberichte über das Auftreten des Amtsrichters Wieland in Ulm ließen dre Möglichkeit erkennen daß die genannte Beamtenfl-cht verletzt, ja sogar, daß gegen den 8 ,66 des St. G. verstoßen sei. Deshalb war es Recht und Pflicht des Justizministeriums, den Tatbestand festzustellen Dies hat das Justizministerium getan, indem es olgenden Erlaß an den Präsidenten des Landgerichts Ulm gerichtet hat: „Ich ersuche den Herrn LandgerichlSprastdenten durch Anhörung des Amtsrichters Wieland und nötigenfalls auf andere geeignete Weise, darüber Grund zu machen, ob sich Amtsrichter Wieland in öffentlicher Versammlung in einer Weise geäußert hat, die geeignet war, die religiösen Gefühle des katholischen Teils der Bevölkerung zu verletzen." Auf diesen Erlaß ist eine Antwort bis jetzt nicht eingelaufen. Von ihrem Ausfall wird die weitere Stellungnahme des Justizministeriums abhängen. — Von einem „Uebergriff" des Justizministeriums ist hienach keine Rede, wohl aber von falscher Auslegung der Verfassung und Unkenntnis des Beamtenrechts auf Seilen des Amtsrichters Wieland.
Aus Stadt und Bezirk.
Nagold, 10 Januar 1921.
* Fortsetzung der Bolksbildungskurse. Unter dem Vorsitz von Herrn Prof. Dr. Wagner fand am Samstag Abend im „Bären" eine Vorbesprechung über die Art der Beibehaltung der VolksbtldungSkurse statt. Nach kurzer Aussprache fand man die Lösung in der Bildung von Gruppen. Die
I. Gruppe umfaßt die Fortsetzung der alten und die neuen Kursreihen, die 2. Gruppe die Einzelvorträge hiesiger Redner, die 3. Gruppe die Einzeloorträge auswärtiger Redner. Die Einzelvorträge, die neu hinzugekommen sind, haben den Zweck und die Aufgabe, den Hörern möglichst viele Gebiete zugänglich zu machen. Es sind vorgesehen in der
I. Gruppe (Kurse): „Unsere Ernährung in naturwissenschaftlicher und volkswirtschaftlicher Beleuchtung" (Oberreallehrer Dr. Bretschneider). „Das Betriebsräteaesetz" (Obersekretär Talmon-GroS) „Die Entwicklung des Christentums" (Stadtpfarrer Völter Wildberg).
II. Gruppe: Es sollen etwa 10 Einzelvorträge aus verschiedenen Gebieten gehalten werden, für welche die Herren Rektor Diele rle, Prof. Ulrich, Dr. Bretschneider, Studienrat Goes (Probleme der Toleranz) Stadtpf. Schairer (moderne Philosophie), Dr. Wagner (Alchimistenträume), Etudicnrat Schmid (Spitteler) ihre Mitwirkung zugesagt haben. Im Januar werden an Vorträgen stattfinden: „Die Geschichte des Klosters Hirsau., (Rektor Dieterle), „Unsere Pflicht gegen das kommende Geschlecht. Rassengksundhsitspflege" (Dr. Bretschneider), „Einführung in Iphigenie" (Prof. Ulrich). Diese Vorträge wechseln an den Wochentagen Mittwoch, Donnerstag und Samstag und werden je vorher im Gesellschafter rechtzeitig bekannt gegeben.
Herr Studienrat Schmid wird in seinen Vorspielaben- den (Donnerstags) zum Vortag bringen: Violinstücke von Händel, Bach, Mozart, Beethoven, Werke von Bizet und Richard Wagner, Klaoiersonaten und Trios von Beethoven, Sonaten für 2 Violinen von Bach und Händel, gern. Chor die Schöpfung von Haydn.
III. Gruppe. Es soll versucht werden, für Vorträge (an Sonntagen) einige auswärtge Redner (vielleicht Unioerst- tätsprosessoren) zu gewinnen.
Dis Einzelvorträge würden im Festsaal des Seminars, die Kurse wie bisher im Roten Schulhaus stattfinden. Verzeichnis der Kurse wird Mitte der Woche veröffentlicht. Die Kurse beginnen voraussichtlich Freitag. An Kursgeldern werden wie bisher 5 ^ für den Kurs erhoben, Einzelvorträge der II. Gruppe 1 bezw. die ganze Reihe der Vorträge 5 Das Eintrittsgeld in die Vorträge der Gruppe M werden infolge Reiseunkosten u. s. w. etwas teurer werden. Weitere Wünsche und Vorschläge sind an Prof. Dr. Wagner zu richten.
* Die mittleren Beamten der Oberämter. Die mittleren Vsrwaltungsbeamten bei den Oberämtern streben schon längere Zeit die Zuteilung eines selbständigen Geschäftsteils an. Das Ministerium des Innern hat vor einiger Zeit einen Erlaß bekanntgegeben, der besagt, daß das Ministerium grundsätzlich bereit ist, auch den mittleren Beamten der Oberämter ! bestimmte oberomtliche Geschäfte zur selbständigen Besorgung unter eigener Verantwortung unbeschadet der dem Oberamts- ! Vorstand obliegenden Aufstchtssührung zuzuweisen. Einer befriedigenden Lösung dieser Frage stehe jedoch die Bezirks- j ordnung (Art. 6—8) entgegen. In dem zur Zeit in Bear- ! Leitung befindlichen Entwurf einer Aendernng der Bezirks- ^ ordnung werde auch die Möglichkeit geschaffen werden, den ! mittleren Beamten der Oberämter einen selbständigen Geschäfts- ! teil zuznweisen-, Im übrigen könne jetzt schon unter gewissen ^ Voraussetzungen einem mittleren Beamten des Oberamts die Stellvertretung des Oberamtsvorstands übertragen werden. .. -2 Waldarbeiterversammlung. Am Sonntag fanden in Obeljetlingen, Nagold und? Ebhausen gut besuchte Wald-
ÄE*"krsammlungen statt. Kreisleitet Hitz referierte über die Maßnahmen der Württ. Forstdirektion. Er protestierte der Waldarbeiter ohne daß zuvor alle Schlrchtungsmstanzen angerufen waren. Die Waldarbeiter erkennen darin eine Umgehung der tariflichen Bestim- mungen und e,ne Verkümmerung ihrer tariflichen Rechte. Es wurde allegemein Klage geführt, daß die Akkordsätze so niedrig angesetzt wurden, daß trotz fleißiger Arbeit die etnzel-
H"^hauergrupptti nicht auf den tariflichen Stundenlohn gekommen sind Nicht verstehen können die Holzhauer, daß rm staatlichen Forstbetrieb immer noch begüterte Bauern die teilweise Dienstboten beschäftigen oder in amtlichen Stellen tätig sind, im Wald beschäftigt werden, während arme Holz- keine Beschäftigung haven und mit der Arbeitslosenunterstützung ein kärgliches Leben führen müssen. Nachdem reichlich mit Holz versorgt wurden, oer- langen auch dre Waldarbeiter, daß ihnen die seitherigen Ber- weiter gewährt werden. Die Waldarbeiter be- ^ Verbandsleitung, bei den Vertretern des Württ. Protest zu Erheben ^ ^uahmen der Württ. Forstdirektion
Der Hundefreunde. (Verspätet eingetroffen.)
Der Verein der Hundefreunde Nagold und Umgebg hielt am
2. Jan. im „Schwarzen Adler hier, seine zahlreich besuchte 4. Generalversammlung ab. Nach Erstattung des Jahresund Rechnungsberichtes wurde zu dem Abschluß einer gemeinsamen Haftpflichtversicherung Stellung genommen. Der anwesende Vertreter einer Vers. Ges. stellte die Prämie außerordentlich günstig, sodaß auf jedes versicherte Mitglied ^§5 50 pro Hund und Jahr entfallen, bei einer Haftsumme bis
300000. Nachdem noch die Regelung des diesjährigen Dressurkurses besprochen, und Neuwahlen vorgenommen wurden gingen die Teilnehmer woblbesriedigt nach Hause.
s- Ev. Kirchengemeinde Nagold. Die Veränderungen im Familienstand der Gemeinde über das Jahr 1920 stellen sich wie folgt (die Zahlen in Klammer sind die von 1919): Getauft wurden 68 (71) Kinder; am Konfirmationsaltar standen 77 (86) Kinder, 36 Knaben, 41 Mädchen. Die Trauungen haben etwas zugenommen; es waren 34 gegen 28; abgenommen dagegen haben stark die Beerdigungen: 31 gegen 59.
* Wahl. Herr Stadtschultheiß Knauß von Haiterbach, wurde als Verwaltungs- und Steuerratsschreiber nach Blau- beuren gewählt mit Amtsübernahme vom 1. Febr. 1921 an.
* Bayerische Briefmarken im ganzen Reich. Bayerische Briefmarken werden jetzt im ganzen Deutschen Reich ausgegeben. Von den hochwertigen Stücken zu 4, 5. 10 und 20 Mark der letzten Bayernausgave halte die bayerische Postver- walung einen so großen Vorrat Herstellen lassen, daß er wohl geeignet ist, dem Mangel an Briefmarken der höheren Werte im alten Reichsposttzebiet abzuhelfen. Natürlich haben sie, wie alle ehemaligen bayerischen Marken, den Ueberdruck „Deutscbes Reich."
* Falsche polnische Tausendmarkscheine. In Berlin werden augenblicklich große Mengen falsche polnische Tausendmarkscheine in den Verkehr gebracht. Die Vertreiber sind Galizier, die Banken und Wechselstuben aussuchen und hier die Fälschungen umsetzen.
* Seuchenstand in Württemberg. Nach den Berichten der Tierärzte hat die Maul- und Klauenseuche in der letzten Dezemberhälfte erheblich an Ausdehnung abgenommen. Am 15. Dezember 1920 waren noch 950 Gemeinden mit 13 032 Gehüsten verseucht, dagegen am 1. Januar 1921 nur noch 771 Gemeinden mit 8101 Gehöften, darunter sind 52 neu verseuchte Gemeinden mit 1862 Gehöften. Die Pferderäude herrscht in 13 Oberämtern mit 18 Gemeinden, davon neu in 3 Gemeinden. Die Schafräude ist in 15 Oberämtern mit 25 Gemeinden aufgetreten.
* Erhöhung der Zigarettensteuer. Trotz der dringlichen Vorstellungen der Zigarettensaorikanten und der Arbeitnehmer in der Zigarettenindustrie hat das Reichefiliarzministerium beschlossen, ab 1. April 192t die Zigareltensteuer dadurch zu erhöhen, daß es die am 1. April 1920 ooraenommene Herabsetzung der Steuersätze um St)"/» aufhebt und die Ermäßigung auf 39°/o fcstsetzt. Die Erhöhung beträgt somit 11.60 siir 1000 Stück. Diese neue Maßnahme bedeutet eine weitere schwere Gefährdung der Zigarettenindustrie, die zurzeit infolge der Valuta und des Schmuggels an der Westgrenze schwer zu Kämpfen hat. Auch für die Raucher wird die neue Verordnung einschneidend wirken, umso mehr, als gerade die verhältnismäßig billigen Zigaretten prozentual von der Steuer bärter getroffen werden, als die gan, »euren Luxu-ztgaretten.
* Rückständige Guthaben der Heimkehrer. Die Auszahlung der aus Kriegsgefangenschaft rückständigen Guthaben der Heimkehrer ist L) bezüglich des Arbeitslohnes abhängig von dem Eingang der fremdstaallichen Guthobenlisten b) bezüglich des Bargeldes Postgeid usw.) von dem Eingang des Geldes nebst zugehörendcn Listen. Die Listen müssen zunächst hier geprüft und durch Zusatz des Truppenteils und der Heimatanschrift vervollständigt werden. Diese Maßnahme ist im Interesse der Empfänger nicht zu umgehen, beansprucht aber eine gewisse Zelt. Die Absendung der Gelder an die Heimkehrer geschieht dann ohne weiteres Zuiun durch die Zweigstelle der General-Kriegskasse. Berlin SW. 19, Unterwasserstrabe 7, die täglich mehrere hundert Z hlungen an die Heimkehrer erledigt. Eine von der englischen Regierung über rund 43326 Pfund eingegangene Guthabenliste ist bereits zum größten Teil ausgezahlt.
A«S dem übriger» Württemberg.
Calw, 8 Jan. Zur 50jährigen Gedenkfeier der Gründung des Deutschen Reiches wird hier eine allgemeine Feier für alle Kreise der Bevölkerung veranstaltet werden. Die Gesangvereine und der Ktrchenchor haben ihre Bereitwilligkeit zur Miiwtrkung ausgesprochen. Die Einladung wird von den Geistlichen beider Konfessionen, von dem Oberamtmann und dem Stadlvorstand auSgehen. Als Festredner ist ein auswärtiger bedeutender Historiker gewonnen. — An Silvester wurden in der Zigarrensabrik, Firma Hch. Huttens Nachfolger, vier Arbeiter und Arbeiterinnen für dreißigjährige ununterbrochene verdienstvolle Arbeit bei derselben Firma in würdiger Weise geehrt. Es sind dies Georg Weil, Meister in der Filiale Wildberg, Georg Lutz aus Ottenbronn. Karl Heugle aus Calw und Marie Talmon Groß aus Hirsau. Herr Hippelein überreichte den Jubilaren im Namen der Firma ein ansehliches Geldgeschenk und dankte in warmen Worten für ihre treue gute Arbeit und wünschte ihnen, daß sie gesund und lebensfrisch noch lange der Firma ihre Kräfte widmen möchten. — Die Häuserpreise sind hier sehr in die Höhe gegangen. In letzter Zeit wurden zwei Privathäuser verkauft, von denen das eine vor 3 Jahren noch um 40000 ^8 feil war, das andere kostete vor dem Krieg 13000 Nun ist elfteres zu 140000 letzteres um 95000 verkauft worden. Käuferin des elfteren Hauses in der Uhland- straße ist Frau Witwe Knödel z. Rößle in Nagold.
i Tübingen, 8. Jan. Der Ordinarius für Augenheilkunde an der Universität Jena, Professor Dr. Wolfgang Stock, hat den Ruf an die hiesige Universität angenemmen. — Der außerordentliche Professor für Botanik Dr. Ernst Lehmann hat einen Ruf an die Universtiät Bonn erhalten.
r Britlheim OA. Sulz, 8. Jan. Morgens brach in dem Wohn- und Oekonomiegebäude mit Schreinerwerkstätte Anbau des Andrea« Dreher Feuer aus, dem das ganze Anwesen fast vollständig zum Opfer sie!. Die Entstehuvgsursoche ist noch unbekannt.
r Stuttgart, 9 Jan. Neuerdings gehen hier aus verschiedenen Bezirken des Landes wieder Kartoffeln zu billigem Preis und von guter Qualität ein. Sie werden an wirt- ! schaftlich Schwache um 22 der Ztr. abgegeben.
Gefangenenmeuterei auf dem Hohenasperg.
r Asperg, 8. Jan. Am Sonntag kam es auf dem Hohen- asperg zu einer schweren Meuterei der Strafanstaltsinsassen. Abends gegen */s6 Uhr fielen die Angehörigen zweier Gc- fangenenabteilungen plötzlich über den diensttuenden Wacht- ' Meister Schöffel her in der Absicht, sich und den übrigen Gefangenen dadurch den Weg in die Freiheit zu bahnen.
Der Angegriffene wurde durch Schläge mit Flaschen und Tritte auf den Leib schwer mißhandelt, ebenso ver zur Hilfe herbeieilende Wachtmeister Strvhhäcker, dem die Schlüssel entrissen wurden. Den Meuterern gelang es dann mit Hilfe der Schlüssel, in den Hof zu gelangen. Hier stießen sie aber auf den Widerstand der weiteren herbeigeeillen Aufseher, von denen sie ins Haus zurückgetrteben wurden. Der Rädelsführer wurde dingfest gemacht. Der Plan, zu dessen Gelingen nicht mehr viel fehlte, scheint von langer Hand vorbereitet gewesen zu sein. Wie die Ludwigsb. Z>g. hört, herrscht unter den Gefangenen schon seit einiger Zeit ein zum Revoltieren neigender Geist, der von der Wach runsi ft »>r.r mit Mühe eingedämmt werden kann und schon mehrfach zu Ausbruchsversuchen geführt hat.
Das Reichsheer in Württemberg und Baden.
Nachdruck verboten.
Die Aufstellung des neuen Reichsheeres (ico Mi Mannheer) ist am 1. Januar vollendet worden; die seit 2 Jahren dauernde, schwierige Zelt der Umsormterungen ist nun endgültig vorüber. Die äußere Form ist fertig, es gilt jetzt nur noch an dem inneren Ausbau zu arbeiten und aus dem kleioen Reichsheer ein Instrument der Ruhe, Ordnung und Zucht zu machen, auf das sich Volk und Regierung immer und nach jeder Seite hin verlassen kann. Ihre etatsmSßi- gen Stärken haben die Truppenteile vor allem in Eüddeutjch- land jedoch zur Zeit vielfach noch nicht erreicht.
Sämtliche in Würtemderg und Baden untergebrachten Truppen, mit Ausnahme der Kavallerie, die der 3. Kaoallertedimsion in Cassel untersteht, sind der 5 Infanteriedivision in Stuttgart untersteht, da der größere Teil Badens zur neutralen Zone am Rhein gehört, in der wir keine Truppen haben dürfen. Ueber die derzeitige endgültige Dislokation der Truppen gibt die folgende Uedersicht, die die Bezeichnung der Truppenteile ab 1. Januar enthält, Auskunft, wobei immer nur die Teile der betreffenden Forma- tlonen ausgesührt sind, deren Garnisonsort ln Württemberg und Bade» liegt.
s. Infanterle-Dloision
Stuttgart
Insanteriesllhrrr 5
Stuttgart
Ättillerieiübrer 8
Stuttgart
Infanterie-Regiment 13, Stab
Ludwtgsburg
I. (Jäger) Bataillon
Ulm
II
Stuttgart
III.
Ludwigsburg
Ergänzungs-
Gmünd
Minen werserkompagnie 13
Ludwigsburg
Infanterie-Regiment 14. Stab
Konstanz
I. Bataillon
Konstanz
II.
Tübinger,
Donaueschtngen
Villlngen
Konstanz
Ulm
Ludwigsburg
Ulm
Stuttgart-Cannstatt
Ludwigsburg
Ulm
Neu-Ulm
Stuttgart. Tannstatt Stutigarl-Cannstatt Ulm
Ludwigsburg
Ulm
Stuttgart.
Ergänzungs-Botalllon, Stab, 1. u. 2. Komp.
S. Komp.
Mlnenwerferkompagnie 14 Artillerie-Regiment S, i. Abteilung
„ „ II. Abteilung
„ „ Ergänzungs-Batterie
Kavallerie-Negiment 18. Stab. 2. u. 5. Esk.
. „ 1., 3. u. 4. Esk.
Pion.-Batl. 5, Stab. 3 Komp. u. Scheinwerserzug 1. und 2 Kompagnie Nachrichtenabteilung S. Siab und i. Komp.
Kraftsahrabteilung S, Stab und i. Komp
» „ 2. Komp.
Iahrabteilung 5, Stab, i. und 2. Komp
4 Komp.
Sanitätsabteilung S
Außerdem besteht noch in Ulm die Fest u n gs Kommandantur und das Zeugamt, inMünsingen die Kommandantur des Truppenübungsplatzes.
Ganz aus Württembergern besteht nur d:s Infanterie- Regiment 13 und dir Ludwigsdurger Artillerieabteilung; ganz au» Badenern das Infanterie-Regiment 14 und die Ulmer Artillerieabteilung. Die anderen Formationen sind aus Württembergern u Preußen, Württembergern und Badenern, oder Württembergern, P enßen und Badenern zusammengesetzt, j doch so. daß geschlossene Kompagnien usw würltcmbergisch, badisch oder preußsch sind. Sämtliche höheren Släbe sind aus Angehörigen aller 3 Stämme gebildet.
Familiennachrichten.
Stadt Nagold.
Geburten: 6. Dez. Erwin Hespeler, Malermeister 1 S, 11. Dez. Heinrich Brunner. Schlosser 1 S., 12 Dez. Karl Bach. Studien- rat l S., 2l. Dez. Eugen Hoffmann, landw. Verwalter, Pilaerruhe. 1 T. >9 Dez Wilh. Bulmer, Kausm. 1 S, 31. Dez. Gustav Ganger, Hi'fsa, beiter IT.
Eheschließungen: 21. Dez. Franz Köhler, Gärtner mit Paullne Henninger, beide hier. 27. Dez. Karl Frank, Elektro-In- stallateur von Besigheim, mit Berta Harr von hier.
Sterbefälle: 2. Dez Luise Mayer. Färbers We., 79 I. alt. 5. Dez. Joses Rais, Forstwart von Gündringen, 63 2. alt. IS. Dez Max Miller, Schneidermetster von Bollmaringen, 70 I alt. 37. Dez' Sofie Rauser, Sattlers Wwe., 69 I. alt. 3V. Dez. Christian Klent- Hilsswerter, 46 I. alt.
Angeordnete Aufgebote: 9. Dez. Christian Gauß. Holz- amcher hier und Luise Kehrer von Tübingen.
Büchertisch.
Auf alle in dieser Spalte angezeigten Bücher und Zeitschriften nimmt die Buchhandlung von G. W. Zais er, Nagold Bestellungen entgegen. Die Preise richten sich stets nach dem jeweiligen Büchermarkt.)
«Der Dolksdienst" , Zeitung für genossenschaftlichen Aufbau erscheint wöchentlich im Volksdienstverlag München, Bayerstroße 45.
Letzte Nachrichten.
Der englische Studiengeneral unserer Entwaffnung.
Paris, lO. Jan. Der englische General Maurice, der sich gegenwärtig in Deutschland aushält, um die Entwaff- nungssrage zu studieren, schreibt in den „Daily NewS'J ES sei kaum zweifelhaft, daß die deutsche Regierung sich ehrlich bemühe, die Entwaffnung durchzuführen. Frankreich sei zum guten Teil im Recht, wenn es die Auflösung der Einwohnerwehren verlange. Die einzige Differenz zwischen der französische.' und der englischen Auffassung liege in der Wahl der zweckmäßigsten Mittel. Die Franzosen hätten lange Zeit gewünscht, das Rubrgebiet zu besetzen, wo die Sympathien durchweg nach links gingen. Dies würde eine Strafmaßnahme gegen die Regierung und die Linksparteien sein. DaS richtige Verfahren sei, die Stellung der gegenwärtigen deutschen Regierung zu stärken. Wenn das deutsche Volk überzeugt werden könne, daß die Wiederherstellung der Industrie und die Bekämpfung der Teuerung von der genauen Erfüllung der Militärbestimmungen des Versailler Vertrags abhängen, so werde eS die Mittel finden, die geeignet seien, diese Bedingungen durchzuführen. Wenn andererseits die Engländer und Franzosen durch ihr Vorgehen die LebenS- bedingungen in Deutschland erschwerten, so würden sie direkt in die Karten der Reaktionäre spielen.