An««»acnvretS: Dl« elalvaltigc Mtllimeteneilr 7 Rvts., rerlieil-Millimeter ib Rot. Bei Wiedcröolun« oder Mensen, abkblutz wird entlvreckender Rabatt «cwäbrl Scklutz der Anreisen, annadme oormiitaa» 7.80 Uür. Kür «crnmllndliL aiifscsebene Anzeigen kann keine T-ewäbr übernommen werden. - Erfüllungsort: Calw GelchSttSitelle der Sürwarzwald-Waebt. Sederstratze SS.
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Calw im Schwarzwald
Montag, den 19. Februar 1940
Nr. 42
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1»I. Berlin, 18. Februar. In der Nacht zum Samstag wurde das unbewaffnete deutsche Handelsschiff „Altmark", über dessen völkerrechtswidrige Verfolgung in neutralen Gewässern wir bereits berichtet haben,, mitten im norwegischen Jössing-Fjord Von dem englischen Zerstörer „Cossak" überfallen und die wehrlose deutsche Mannschaft mit Maschinengewehren zusammengcschossen. Gegen diesen schamlosesten Völkerrechtsbruch, den die Weltgeschichte kennt und der nur im Uebersall aus Kopenhagen im Jahre 1807 und im scheußlichen und grausamen .,Baralong"-Fall aus dem Weltkrieg eine Parallele gefunden hat, hat die deutsche Gesandtschaft in Oslo schärfsten Protest eingelegt. Dieses gemeine Bubenstück zur Hereinzerrung der Neutralen in den Krieg hat nicht nur in ganz Deutschland leidenschaftliche Empörung und Erbitterung ausgelöft, sondern auch in der neutralen Welt. Dies um so mehr, als sich nunmehr herausgestellt hat. daß auch die Besatzung des deutschen Dampfers „Wakama" in den neutralen brasilianischen Gewässern in den Rettungsbooten von englischen Untermenschen mit Maschinengewehren zusammengeschossen wurde. Mit diesen beiden unerhörten Bölkerrechtsbrüchen hat England den Begriff jeglicher Neutralität ausgehoben und den Krieg in neutrales Gebiet hineingtrage. Deutschland wird dieser schurkischen Verbrechcrnation die entsprechende Antwort nicht schuldig bleiben. Die Vergeltung ist noch immer auf dem Fuß gefolgt, denn das nationalsozialistische Deutschland läßt sich nicht provozieren!
Nach den ersten Meldungen konnte der ban- bitenmäßige Angriff englischer Secstreitkräfte aus die unbewaffnete „Altmark" in norwegischen Gewässern noch abgewehrt werden. Um 23.07 Uhr legte dann der Kapitän des deutschen Dampfers in einem Funkspruch an die deutsche Gesandtschaft in Oslo schärfsten Protest gegen das im höchsten Maß völkerrechtswidrige Verhalten der englischen Scestrcitkräfte ein und forderte von Norwegen als für die Sicherheit des Dampfers verantwortliche Macht ein ausreichendes Geleit für eine gesicherte Weiterfahrt. Dem deutschen Gesandten, der sich unverzüglich mit dem norwegischen Außenministerium und der norwegischen Admiralität in Verbindung setzte, wurde die bindende Zusicherung gegeben, daß für ausreichenden Schutz der „Alt- mark" gesorgt sei. Um 0.55 Uhr meldete der Kapitän der deutschen Gesandtschaft, daß der englische Zerstörer „Cossak^ die „Ältmark" im innersten Fjord geentert habe, d. h., daß die Briten auf den Dampfer hinübergeklettert seien und die Besatzung überwältigt haben. Ein Teil der Besatzung sei, nachdem die Engländer rücksichtslos von der Schußwaffe Gebrauch gemacht hatten, gefangen genommen worden. Be, dem Gewaltakt hätte es unter der deutschen Handelsschiffs, besatzung Tote und Verwundete gegeben. Das deutsche'Schiff sei auf Strand gesetzt worden. Um 3.05 Uhr funkte der deutsche Kapitän, daß der Zerstörer auf die auf dem Eis befindlichen und Dek- kung suchenden, sowie die im Wasser schwimmenden deutschen Matrosen ein wildes Gewehr« und Maschinengewehrfeuer eröffnete. Die Zahl der auf diese Weise meuchlings ermordeten unbewaffneten deutschen Matrosen beträgt sieben. An Bord selbst lagen vier Tote und fünf Schwerverwulidete.
Der deutsche Gesandte in Oslo hat daraufhin beim norwegischen Außenministerium schärfsten Protest eingelegt. Die Protestnote hat folgenden Wortlaut „Ich protestiere aller- schärfstens gegen 0>e Vergewaltigung des deutschen Dampfers „Altmart" durch den englischen Zerstörer „Cossak' im innersten ' Jössingfjord. also innerhalb norwegischen Hoheitsgebietes, mober deutsche Tote und Verwundete zu beklagen sind. Ich lege allerschärfste Verwahrung ein gegen die unerhörte Verletzung des Völkerrechts in norwegi. schen Küstengewässern und dagegen, daß die nor- wegische Regierung unserem Schiff ..Altmark' keinen genügenden Schutz gewährt hat. Die Völker- rechtsverletzung findet nur noch in der Beschießung von Kopenhagen im Jahre 1807 eine Parallel«. Sie ist in der Weltgeschichte einzig dastehend. Ich muß unter Vorbehalt weiterer Forderungen mei- ner Regierung darauf bestehen, daß der frühere Zustand auf dem Dampfer „Altmark' soweit dies nach den eingetretenen Verlusten möglich ist. sofort wieder hergestellt, der entstandene Schaden wieder gutgemacht wird und gegen den Täter alle
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verfügbaren Kräfte eingesetzt werden. Ich muß darauf ausmerksam machen, daß es sich um die allcrernsteste Situation handelt, die die schärfsten Konsequenzen nach sich ziehen kann.'
Die norwegische Regierung hat in London schärfstens und mit Nachdruck gegen diese
Ncutralitätsverletzung protestiert. Auch die norwegische Oesfentlichkeit ist lebhaft erregt und spricht von unübersehbaren Folgen.
Wie der Kapitän der „A itmar k" berichtet, fuhr das Schiff am 16. Februar zwischen Sta- vanger und Christiansand in einem Abstand von 1A- Seemeilen an der norwegischen Küste entlang. Der Dampfer wurde dabei wiederholt von drei britischen Flugzeugen überflogen, die offensichtlich in Funkverbindung mit englischen See- streitkrästen standen, denn kurze Zeit daraus erschien ein englischer Kreuzer der „Änrora"-Klasse init fünf Zerstörern, die sich immer näher an die „Altmark" heianschoben. Der Kapitän berichtet dann, daß die Engländer von den die „Altmark" begleitenden norwegischen Torpedobooten wiederholt abgewiesen wurden, daß er aber trotzdem an die Fortsetzung der Fahrt glaubte, weil er die Möglichkeit eines offenen Neutralitätsbruches der Engländer in den norwegischen Hohcitsgcwässern ausschloß. Hart am Eingang des Jvssing-Fjords drängte sich aber einer der Zerstörer dicht an die „Altmark" heran, wobei an Bord des Zerstörers die entcrbercite lzum Hinübcrklettern bereitet Mannschaft deutlich zu erkennen war.
Darauf drehte ich, so heißt es dann wörtlich in dem Bericht, stark bei und lief in den Jössing- kurt,elrung suk Seite 2
Wir werden die Rechnung prösentieren
l/nbesckretb/tcke Empörung rn ganr Deussck/anc/ über gemeineVetbrecken Ora/itberic/it unserer 8 eri« ner Lcl-ri/tleitiinz
Kl. Berlin, 18. Februar. Den Gefühlen des ganzen deutschen Volkes gibt die deutsche Presse beredten Ausdruck, wenn sie in den schärfsten Worten den britischen Uebersall auf die „Altmark" inmitten norwegischer Hoheitsgewässer und die Ermordung wehrloser deutscher Seeleute brandmarkt. Einmütig werden vor aller Welt die Empfindungen des Abschenes und des Ekels herausgestellt, die jeden Deutschen angesichts einer Tat beseelt, die man nicht mehr als Maßnahme der Kriegführung, sondern als ein ganz gemeines und brutales Gangsterverbrechen kennzeichnen muß. Voller Verachtung stellt die deutsche Presse fest, daß die britische Admiralität, die mit beispiellosem Zynismus sich dieses Verbrechens noch zu rühmen wagt, sich eines gemeinen Meuchelmordes an Matrosen der deutschen Handelsmarine schuldig gemacht und höhnisch die Rechte neutraler Staaten mit nicht zu überbietender Frivolität mil Füßen getreten hat.
Der „Völkische Beobachter' betont einleitend, von dem Tage an. an dem der Gangster Churchill von Chamberla-n zum Marineminister berufen wurde, habe man gewußt, daß England auch diesen seinen zweit.en Krieg gegen das deutsche Volk mit der gleichen Brutalität führen würde.
die die britischen Kriegsmethoden im Weltkriege gekennzeichnet hat Denn von einem Manne, der das „Baralong"-Verbrechen mit seinem Namen gedeckt hat und als höchster Chef der britischen Seemacht die Skagerrakschlacht durch Börsenschiebung zu seiner persönliü)en Bereicherung benutzte, von einem solchen Mann mußte man schlechthin alles erwarten. Seit h u u d e r l Jahren ist es in der Seekriegsgeschichte nicht mehr vorgeknmmen. daß ein Kriegsschiff tief in die Hoheitsgewäfser eines fremden Staates eindrang, ein völlig ^unbewaffnetes Handelsschiff überfiel und einen Teil seiner Besatzung niedermachte. -Daß englische Seeoffiziere es mit Ehre für vereinbar halten, wehrlose schiffbrüchige feindliche Soldaten abzuschlachten, hat der „Baralong'- Fall schon im Weltkriege bewiesen, daß aber englische Offiziere es wagen, ihre tierischen Instinkte aiif fremdem Boden auszutoben, zeigt, daß die Entartung Britanniens seit dem Weltkriege noch erschütternde Fortschritte gemacht hat. Der Begriff der Neutralität ist also seit der Nacht auf den 17. Februar offiziell aus dem englischen Wörterbuch gestrichen. Wenn in London nicht alte Idioten und kleine Berbrecher- gehirne am Ruder wären, dann würde man wissen, baß das nationalsozialistische Großdeutsche Reich die Gepflogenheit hat. zurückzuschlagen, man würde wißen, daß die Tragödie im Jössing-Fjord das ganze deutsche Volk mit dem Entschluß erfüllt: Wir wilden die Rechnung präsentieren.
Reue lre»e Kerausfor-erung Englands
/ntesmelllnß cier „/Ulmark" geiorckr-i / Versckckller Druck au?
1»v. Kopenhagen, 19. Februar. In einer neuen amtlichen englischen Mitteilung vom Sonntag über die Unterredung zwischen dem englischen Außenminister Lord Halifax und dem norwegischen Gesandten in London werden die englischen Vorwürfe an Norwegen nochmals ausführlich und in dreistester Form abgehandelt.
Der englische Außenminister, der sich vollkommen die Auffassungen seines Kollegen Chur- chill zu eigen machte, ist so weit gegangen, dem norwegischen Gesandten Vorhaltungen zu machen Norwegen habe durch ungenügende Unter- suchung (!) der „Altmark' in Bergen gegen seine Neutralitätspslicht verstoßen. Der norwegische Gesandte ist von dem englischen Minister ausgefordert worden, dringend Aufklärung über die Gründe zu geben. Der Fall ..Altmark' liege derart. daß die englische Regierung sich voll zu ihrem unmittelbaren Einschreiten autorisiert fühle.
Gleichzeitig erklärt man in Londoner politischen Kreisen mit größter Frechheit, die englische
Negierung werde von-xNorwegen die Internierung des deutschen- Dampfers „A l t m a r k' verlangen. England beantwortet also den norwegischen Protest gleich mit einer ganzen Reihe neuer unverschämter H e ra us s o r d e r u n ge n. die bestimmt sind, den Druck aus Norwegen zu verschärfen.
Die Englische Propaganda stößt ins gleiche Horn, sie erklärt, wegen der Haltung Norwegens habe die englische Regierung nicht auf eine unmittelbare Aktion verzichten können. Sie wiederholt die längst widerlegten Behauptungen, daß die ..Altmark" ein Hilfskreuzer <I> sei, daß die deutsche Marine in norwegischen Gewässern englische Schiffe versenkt habe, und sie setzt sich hiermit in offenen Widerspruch zu den norwegischen Verlautbarungen.
Es ist die typische Mentalität des gemeinen Verbrechers, die hier zur Geltung kommt: Vor das Forum der Oefsentlichkeit gestellt, reagiert er mit neuen unverschämten Frechheiten. Es wird dem Verbrecher England nichts nützen. Das Weitecho zeigt seine ganze Erbärmlichkeit.
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Den ununterbrochenen Rechlsbrüchen und Neutralitätsverletzungen der englischen -ee- piraten seht die Vergewaltigung des deutschen Dampfers „Altmark" in den norwegischen Hoheitsgewässern die Krone aus. Durch dieses Bubenstück hat England bewiesen, daß es die Neutralität eines kleinen Landes jederzeit zu brechen gewillt ist, wenn es der Vorteil Englands erheischt.
Die Einzelheiten, die jetzt über den dreisten Uebersall bekannt werden, geben ein Bild von der kaum glaublichen Verworfenheit, mit der englische Soldaten bei diesem unverschämten Gewaltakt zu Werke gegangen sind. Ter Uebersall auf den Dampfer „Altmark" fand in einwandfrei neutralem Gewässer, dicht unter der norivegischen Küste statt, und zwar auf ausdrücklichen Beseht Churchills: Das ist der Tatbestand eines Völkerrechtsbruches. der nur mit der historischen Beschießung von Kopenhagen und dem Uebersall auf die dänische Flotte mitten im Frieden, ebenfalls ein Werk des stolzen Al- bions, verglichen werden kann. Ter Angriff erfolgte auf ein vollkommen unbewafinetes Schiff. Mit Maschinengewehren sind unbewaffnete deutsche Matrosen, die keine Soldaten, sondern Zivilisten waren, auf einem friedlichen Handelsschiff niedergemäht wor» de.n: Das isteineTatbeispielsloser menschlicher Gemeinheit, die würdig ist des Falles „.Baralong" und einen neuen Schandfleck ans der Ehre der britischen Kriegsmarine darstellt. In dieser gleichzeitigen Vergewaltigung des Völkerrechts und des Menschenrechts steht der Uebersall auf die „Altmark" jedoch einzig in der Geschichte da.
Diese Schandtat kann auch nicht dem berühmten unverantwortlichen bösen Einzelgänger in die Schuhe geschoben werden, son. dern sie geht einwandfrei aus das Konto Englands. Tie britische Admiralität selbst hat sich in diesem Falle statt beschämt zu schweigen, gankz gegen ihre Gewohnheit, mit verdächtiger Eile zu dem Uebersall aus die „Altmark" bekannt und mit brutaler Offenheit zugegeben, daß sie die Verletzung der norwegischen Neutralität ausdrücklich befohlen hat. Es ist bezeichnend, daß selbst die englische Negierung unterrichtet
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