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wie folgt: Nagold ab bis Freitag Jhr; Sams- 13.56 Uhr.

d ab 17.30 und Sonn- 20 Uhr. Jan 21.45 ktags Al-

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SCHWÄBISCHES

TAGBLATT

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MITTWOCH, 8. DEZEMBER 1948

UBERPARTEILICHE ZEITUNG FUR WURTTEMBERG UND HOHENZOLLERN

4. JAHRGANG/ NUMMER 117

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500- Milliarden- Defizit

PARIS. Die Sachverständigen der französi- schen Regierung beraten zurzeit über Mittel und Wege, das voraussichtliche Defizit des französischen Staatshaushalts im Jahre 1949 in Höhe von 500 Milliarden Francs zu decken. Die Gesamtausgaben werden auf zwei Billio- nen Francs, die Einkünfte dagegen auf nur 1,5 Billionen geschätzt. Man hofft, etwa 200 Milli- arden des Defizits durch neue Steuern oder Staatsanleihen ausscheiden zu können. Außer- dem soll Ministerpräsident Queuille ein- schneidende Sparmaßnahmen planen, mit de- ren Hilfe die restlichen 300 Millarden auszu- gleichen wären.

General de Gaulle bestritt am Montag die Richtigkeit einer Behauptung General E i- senhowers, er habe eine Schaustellung der bewaffneten Macht der USA in Paris angefor- dert, um seine Autorität in Paris nach der Be-

freiung zu stützen. De Gaulle betonte, am 25. August 1944 sei die Autorität der provisori- schen Volksregierung Frankreichs in Paris und damit seine Person ,, einmütig und mit unbe- schreiblichem Beifall" anerkannt worden. Na- türlich habe man die amerikanischen Divisio- nen, die über Paris an die Front rückten, mit militärischen Ehren begrüßt. Er habe sie aber niemals angefordert.

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Eine Demonstration der Zivilcourage" Verteidigung des Westens

Befriedigung in den Hauptstädten der Westm ächte über den Ausgang der Berliner Wahlen WASHINGTON. Der Ausgang der Berliner In Pariser politischen Kreisen sieht man Wahlen hat in den Hauptstädten der West- in den Berliner Wahlen eine Art von Ple- mächte lebhafte Befriedigung hervorgerufen. biszit aller wahrhaft demokratischen freiheit- Das Washingtoner Staatsdepartement lich gesinnten Elemente gegen Moskau". Das veröffentlichte am Montag eine offizielle Er- Abstimmungsresultat, SO wird versichert, klärung, in der es u. a. heißt: ,, Die aus den werde die Westmächte in ihrer Entschlossen- Herzen kommende Beteiligung einer überwäl- heit, in Berlin zu bleiben, nur noch bestärken. tigenden Mehrheit der Bevölkerung der west- Die Prawda" redet ihren Lesern ein, die lichen Sektoren Berlins an den fairen und Wahlen hätten in einer Atmosphäre von freien Stadtverordnetenwahlen war eine De- Militär- und Polizeiterror" stattgefunden. Der monstration der Zivilcourage, die die Bevöl- Moskauer Sender versteift sich sogar zu kerung schon in den letzten Monaten an den der Behauptung: Die große Masse der Ber- Tag gelegt und die ihr die Bewunderung der liner Bevölkerung steht hinter dem Ostma- demokratischen Völker der Welt eingetragen gistrat". Getreu der Moskauer Linie bezeich- hat." Unterrichtete Kreise bezweifeln jedoch, net der Ostoberbürgermeister Friedrich daß das Ergebnis der Wahlen zu einem Nach- Ebert die Wahlen als verfassungswidrig, lassen der russischen Bemühungen, die West- juristisch wertlos und antidemokratisch". mächte aus Berlin zu verdrängen, führen Der stellvertretende Bürgermeister Dr. werde. Friedensburg teilte einem Pressever- treter mit, daß die Stadtverordnetenversamm- lung in ihrer nächsten außerordentlichen Sit- zung vorschlagen werde, daß der bereits vor anderthalb Jahren zum Oberbürgermeister gewählte, aber von den Sowjetbehörden ab- gelehnte Prof. Ernst Reuter( SPD) den Po- sten des Oberbürgermeisters übernehmen solle. Frau Louise Schroeder sei damit einver- standen, diese Maßnahme entspreche ihrem eigenen Wunsch, von den Amtsgeschäften ent- hoben zu werden.

In der Umgebung des britischen Außenmi- nisters Bevin wurden die Wahlergebnisse als die besten Nachrichten bezeichnet, die man seit Beginn der Blockade aus Berlin erhalten habe. Sie bedeuteten eine Billigung der ent- schlossenen Politik der Westmächte.

Am 1. April in New York

gierung zuzulassen, während einem Antrag des Ostblocks, auch einen Vertreter Nordkoreas zuzuziehen, abgelehnt worden ist. Ein Antrag,

in der Debatte die Redezeit auf 30 Minuten zu

begrenzen, wurde von Sowjetrußland abge- lehnt, ofefnbar, weis es die Debatte über die- ses Thema hinauszögern will, um eine Be- schlußfassung vor der Vertagung der Vollver- sammlung zu verhindern.

Vertagung der UN- Vollversammlung bestätigt PARIS. Am Montag hat die UN- Versamm- lung die angekündigte Vertagung beschlossen. Ueberraschend aber ist der weitere Beschluß gewesen, in New York erst am 1. April wieder zusammenzutreten, da man allgemein mit einer früheren Wiederaufnahme der Sitzungen ge- rechnet hatte. Die Vollversammlung wird nun nur noch über die Palästina- Frage beschlie- Ben, wobei es darum geht, ob die von der poli- tischen Kommssion angenommene Entschlie- Bung über die Einsetzung einer Vermittlungs- kommission eine Zweidrittelmehrheit findet. Vorerst fehlen dazu noch sechs Stimmen. Es ist möglich, daß deshalb in letzter Stunde eine Abänderung erfolgt, wobei darauf verzichtet würde, die Aufgabe und den Tätigkeitsbereich der einzusetzenden UN- Kommission festzu- legn, Die Abschnitte der von der politischen Kommission verabschiedeten Resolution, die das Statut von Jerusalem und die Rückführung der arabischen Flüchtlinge betreffen, werden wohl auch in der endgültigen Fassung beibe- halten werden.

In der politischen Kommission ist ein russi- scher Antrag, die rFage der italienischen Ko- lonien vordringlich zu behandeln, abgelehnt worden. Die Kommission hat sich vielmehr dem Bericht der provisorischen Korea- Kom- mission über Korea zugewandt. Auf chinesi- schen Antrag wurde beschlossen, bei der De- batte einen Vertreter der südkoreanischen Re-

Angst vor ,, Fraternisierung". WIEN. Wie am Montag in Wien bekannt wurde, erhalten die russischen Besatzungstrup- pen jetzt weniger als die Hälfte ihres Soldes in österreichischer Währung, um die Frater- nisierung zwischen den Soldaten und der Österreichischen Bevölkerung möglichst zu un- terbinden. Gleichzeitig sollen auch Befehle er- teilt worden sein, wonach die Besuche russi- scher Soldaten in österreichischen Familien und in öffentlichen Gaststätten erheblich ein- geschränkt werden müssen.

Der sowjetischen Militärverwaltung nahe- stehende Kreise erklärten, die sowjetischen Befehlshaber machten sich Sorgen über den

zunehmenden Einfluß westlicher Ideen auf ihre Truppe. In den letzten Monaten seien deshalb größere Truppenteile aus Wien in die Provinz verlegt worden, wo sie von ihren Offizieren schärfer beobachtet werden könnten. Gleich- zeitig habe man zahlreiche Familienangehö- rige rusischer Soldaten nach der Sowjetunion zurückgeschickt.

Peking und Nanking unmittelbar bedroht

NANKING. Die drei Armeegruppen der Kuo- mintang- Armee, die vor dem Fall der Stadt Sutschau nach Süden abgerückt waren, um einer eingeschlossenen Gruppe 100 km süd- westlich der Stadt zu Hilfe zu eilen, sind nun

selbst eingekesselt worden, meldet der kom- munistische Rundfunk. Es handelt sich dabei um 250 000 Mann. Ausländische Militärexper- ten erklären, daß diese Armeegruppen die Hauptmacht darstellten, die der Zentralregie-

rung in Ostchina noch verblieben seien.

Am Sonntag räumten die chinesischen Re- gierungstruppen kampflos zwei Städte 40 bis 50 km von Peking, das nun unmittelbar be- droht ist. Durch das weitere Vorrücken der Kommunisten ist Nanking jetzt von Nordosten und Nordwesten her bedroht. Wie heute erst bekannt wird, ereignete sich vor Monatsfrist bei der Räumung einer mandschurischen Ha- fenstadt die wahrscheinlich größte Schiffskata- strophe der Geschichte. Durch die Kesselexplo- sion eines Handelsdampfers, die auf die an Bord befindliche Munition übergriff, sollen dabei 6000 Personen, größtenteils national- chinesische Truppen, ums Leben gekommen

sein.

Der Sozialauschuß der UN hat die endgültige Fassung der Erklärung der Menschenrechte, die gegenüber dem ursprünglichen Antrag zahlreiche Abänderungen enthält, gebilligt. Zwei Resolutionen sollen als Begleitdokument der Vollversammlung vorgelegt werden.

Das Hauptwahlamt gab folgendes vorläufi- ges Endergebnis aller 1572 Stimmbezirke be- kannt: Gültige Stimmen 1330 820, ungültige 37 156, Wahlbeteiligung 86,2 Prozent. SPD 858 100( 64,5 Proz.), CDU 258 496( 19,4 Proz.), LDP 214 224( 16,1 Proz.).

Das überwältigende Ergebnis der Berliner Wahlen ist nicht zuletzt den wahlfreudigen Berlinerinnen zuzuschreiben. Wahlberechtigt waren 1 580 575 Personen, davon 600 934 Män- ner und 979 641 Frauen. Während von den wahlberechtigten Frauen mehr als 90 Prozent von ihrem Wahlrecht Gebrauch machten, belief sich die Wahlbeteiligung der Männer nur auf etwa 87 Prozent.

Sieg der französisch- britischen Opposition?

Amerikanische Zugeständnises in der Demontagefrage LONDON. In Anwesenheit des Administra- tors des ECA, Paul Hoffman, amerikani- scher Industriesachverständiger begannen am Montag die Beratungen über das deutsche De- motageprogramm. Bei den Besprechungen sind französische und britische Botschafter an- wesend. Den Verhandlungen wird der Bericht des Sonderausschusses der ECA, der in den letzten Wochen eine Ueberprüfung des De- montageprogramms durchführte, zugrunde ge- legt. Sobald Empfehlungen ausgearbeitet sind, sollen nach Billigung durch Washington Groß- britannien und Frankreich zur Teilnahme an der Konferenz aufgefordert werden, der dann

die Empfehlungen zur endgültigen Beratung und Beschlußfassung vorzulegen sind.

den Verbleib einer kleinen Anzahl der zur Der Sonderausschuß des ECA befürwortet Demontage vorgesehenen Werkanlagen et- Iwa 50 bis 100 in Deutschland. Ursprüng-

Europabesuch Trumans?

WASHINGTON. Wie aus dem Weißen Haus in Washington verlautet, erwägt Präsident Truman zurzeit, nach Unterzeichnung des At- lantikpakts eine offizielle Reise nach Europa anzutreten. Sein Besuch in den Hauptstädten Westeuropas sei dann als Demonstration der Solidarität zu werten. Admiral Leahy ist nach dieser Meldung zu Präsident Truman gebeten worden, seine Reise durch einen Be- such in London, Paris, Brüssel, den Haag und Rom vorzubereiten und gleichzeitig an Ort und Stelle die Verteidigungskraft der At- lantikpaktländer sowie ihre Bedürfnisse überprüfen. Ausrüstungs- und Bewaffnungsmaterial zu

an

Europäische Militärs in den USA WASHINGTON. Das Staatsdepartement der USA gab am Montag bekannt, daß es im Ver- lauf dieser Woche die Verhandlungen über den Atlantikpakt mit den Vertretern der West- union wiederaufzunehmen beabsichtige.

Der kanadische Botschafter in den USA, Hume Wrong, erklärte, Kanada und die USA sollten bestrebt sein, die Möglichkeit einer künftigen Aggression durch gemein- same Bemühungen auszuschalten: ,, Wenn sich aber dennoch ein Angriffskrieg entwickelt, müssen wir gut vorbereitet sein, ihn so weit wie möglich von unserem Kontinent fernzu- halten." Das genannte Ziel lasse sich am wirk- samsten durch den angestrebten Atlantik- Si- cherheitspakt verwirklichen. Maßgebliche Kreise der USA sehen in der Anwesenheit zahlreicher Militärs europäischer Staaten in den USA ein sicheres Anzeichen dafür, daß die Fertigstellung des Atlantik- paktes beschleunigt werden soll und das Pro- gramm der militärischen Hilfe Amerikas für Westeuropa Gestalt annimmt.

lich wollte der Ausschuß von der Liste der insgesamt 682 zur Demontage vorgesehenen Werke 400 absetzen. Das jetzige Ergebnis wird als weitgehende Berücksichtigung der franzö- sisch- britischen Opposition gewertet. Man rech- net jedoch damit, daß selbst diese Vorschläge auf französisch- britischen Widerstand stoßen. Der britische Außenminister Bevin kehrte am Montag nach vierwöchigem Urlaub in sei- nen Amtssitz zurück Kurz nach seiner An- kunft wurde er von Paul Hoffman aufgesucht. Der europäische Sondervertreter der ECA, Averell Harriman, hat sich überraschend von Washington über Paris nach London be- geben, um Paul Hoffman dort vor seiner Ab- reise nach China noch zu treffen. Diese plötz- liche Reise hat in amerikanischen wie in eng- lischen Kreisen große Ueberraschung ausge-

löst. Ab Paris begleitete Harriman der Leiter der amerikanischen Delegation bei der UN, John Foster Dulles.

oh. Noch nie in seiner neueren Geschichte ist Europa so sehr bedroht gewesen. Nach seinem erfolgreichen Vorstoß in den Jahren 1945 bis 1948 hat das Slawentum seinen Machtbereich bis weit nach Mitteleuropa hinein vergescho- ben. Außer seinen Siegen über Hitler haben ihm die Abkommen von Jalta und Potsdam dazu die Möglichkeit gegeben. Da der alte russische Imperialismus aber mit einer ganz neuen politischen Eroberungsform, dem Bol- schewismus, gepaart ist, haben bei dem Vor- dringen der Russen bis zur Elbe nicht nur die Slawen über die Teutonen gesiegt", wie ein englischer Historiker es einmal unmittelbar nach dem zweiten Weltkrieg formuliert hat, eine Ansicht, die der typischen britischen In- selmentalität entsprang. Die russisch- bolsche-

wistische Aggression, die seit zwei Jahren ständig zunahm, und deren Ziel die Beherr- schung Europas ist, hat den Westen und die Engländer schon längst darüber belchrt, daß Germanen und Slawen ist, was wir erleben. es mehr als eine Auseinandersetzung zwischen Die Westmächte haben begriffen, daß es, wenn soll, höchste Zeit ist, gegen den Gegner, den das ganze Abendland nicht zugrunde gehen man für Hitler eingetauscht hat, aile Kräfte zu mobilisieren, und die gemeinsame Vertei- digung zu organisieren. Die Verhandlungen er-

strecken sich bereits auf die Völker zu beiden Seiten des Atlantiks, weil die Westunion ohne amerikanische Rückendeckung vorerst kaum stark genug ist, Moskau von der Durchfüh- rung seiner Pläne abzuhalten.

reich und die anderen westeuropäischen Mächte Es ist zwar nicht so, daß England. Frank- infolge der Ausblutung durch zwei auff im Grunde längst überlebte Nationalismen zurück- zuführende Kriege ohne die Vereinigten Staa- ten unbedingt eine leichte Beute der Russen werden müßten. Zwar sind die Verluste allein des letzten Krieges für Westeuropa und für Deutschland zusammen mit 350 Milliarden Dollar, ohne die enorm gestiegene Verschul- dung, nicht zu hoch angesetzt, und die mensch- lichen und industriellen Einbußen werden auf lange Zeit nicht ausgeglichen sein. Wir sind auch noch weit von der ökonomischen und in- dustriellen Einheit entfernt, zu der Europa cin- mal gelangen muß, weil sie erst die vollstän- dige Ausschöpfung der in unserem Kontinent schlummernden Möglichkeiten gestatten wird. Wir dürfen uns in dieser Hinsicht nicht durch die derzeitige Unterversorgung Europas mit lebenswichtigen Rohstoffen und Nahrungsmit- teln und die starke Abhängigkeit von Uebersee beirren lassen. Das ist eine unmittelbare Aus- wirkung des letzten Krieges, entspricht aber nicht den tatsächlichen Gegebenheiten Euro- pas. Es wird häufig übersehen, daß auch bel der höchstmöglichen Entfaltung der technischen Arbeitsbedingungen die menschliche Arbeits- kraft noch immer eine große Rolle spielt und daher Westeuropa mit seinen 290 Millionen gegenüber den 150 der USA mit den 180 der Sowjetunion große Aussichten hat. Daß unser Kontinent bisher keine politische und wirt- schaftliche Einheit bildet, braucht ja nicht als unabänderlich angesehen zu werden. Vorerst allerdings bedarf Europa, wie gesagt, der Un- terstützung und zu seiner Verteidigung der

militärischen Hilfe der Vereinigten Staaten. Washington weiß dabei wohl, daß es sich mit den bereitwillig gewährten Milliarden zugleich einen, wie es annimmt, mittels der Marshall- Gelder auch rasch realisierbaren Markt für seinen Kapital- und Warenüberschuß in der Zukunft sichert.

Aus der Anwesenheit des italienischen Ge- neralstabschefs, General Marras, zieht man Die entscheidende Frage ist allerdings; wer- den Schluß, daß sie mit dem möglichen Bei- den die USA und Westeuropa die Zeit haben, tritt Italiens zum Atlantikpakt in Beziehung ihre Zusammenarbeit auszubauen und zu kon- zösische Luftfahrtminister Jean Moreau an nicht gerade darin bestehen, einer solchen Ent- stehe. Dieser Tage trafen außerdem der fran- solidieren, oder wird die sowjetische Politik der Spitze einer Gruppe französischer Luft- wicklung durch einen Angriff zuvorzukom- waffenoffiziere, und drei hohe englische Mili- men? Die Haltung der Sowjets in der Berli- tärs, Generalleutnant Crawford vom Em- ner Frage ist bei aller Aggressivität doch so, pire- Generalstab, Luftmarschall Cochranss, daß beide Möglichkeiten noch offen stehen. Air Force und Manning, der Direktor der bri- sen, mit einem Krieg ihr Ziel zu erreichen, der Chef des Ausbildungsdienstes der Royal Aber sicher ist, daß die Aussichten der Rus- tischen Luftfahrtproduktion in Washington ein. schlechter werden, je rascher der europäische Dem amerikanischen Generalstab naheste- Westen die Folgerung daraus zieht, daß auf hende Kreise geben Gerüchte über eine bevor- die Dauer dem sowjetischen Großraumblock stehende Rückberufung General Eisen- und dem amerikanischen gegenüber nur ein howers weiter. Dabei solle aber keineswegs wirtschaftlich und politisch zu einer Einheit der amerikanische Generalstabschef Bradley gewordenes Europa sich eine gewisse Unab- durch Eisenhower abgelöst werden, sondern hängigkeit sichern kann. Es ist nicht zuletzt letzterer die Stellung eines Schiedsrichters der Sinn des geplanten Atlantikpaktes Europa zwischen den drei Waffengattungen, die in Kürze unter einem einheitlichen Oberbefehl und eigenen Generalstab vereinigt werden, einnehmen und Vorsitzender der Kommission der Generalstabschefs werden.

Ueberprüfung der Tokioter Urteile

TOKIO. Ein Beschluß des Obersten Bundes- gerichts der USA, die Urteilssprüche des In- ternationalen Gerichtshofs im Tokioter Kriegs- verbrecherprozeß in einigen Fällen einer Re- vision zu unterziehen, hat in alliierten japa- nischen Kreisen wie in japanischen Kreisen Tokios tiefen Eindruck gemacht. Der Interna- tionale Gerichtshof bezeichnete den Beschluß als ,, unglaublich". In japanischen Kreisen fragt man sich jetzt sogar, ob wohl das To- desurteil gegen General Tojo, das entgegen anderen Mitteilungen noch nicht vollstreckt ist, aufrechterhalten wird.

die Ruhe für die Fortführung der Politik zu geben, die mit vorerst noch bescheidenen An- sätzen zu einer Europaunion bereits eingeleitet ist und die den westeuropäischen Staaten, wie es in der bekannten Europa- Denkschrift der britischen Labourpartei Feet on the ground" heißt, die Machtstellung geben soll, die sich wohl mit der der Sowjetunion oder den Vereinigten Staaten von Amerika ver- gleichen ließe.

Es ist im Rahmen der von den Amerika- nern mit überraschendem Elan vorangetriebe- nen westeuropäischen Entwicklung selbstver- ständlich nicht gleichgültig, was mit und in Deutschland geschieht, das ohne Rücksicht darauf ob die europäisch- amerikanische Ver- teidigungslinie am Rhein oder an der Elbe liegt, mindestens Vorfeld, wenn nicht gar bei einer Auseinandersetzung eigentliches Kampf- gebiet würde. Natürlich kann es unter Um- ständen auch bedeutsam sein für welche Seite