Der Mißerfolg der Londoner
Schuldenverhandlnnge«.
Der Bericht PerttS.
TU Paris, 20. Mal. Finanzminister Peret hat Mittwoch abend eine lange Besprechung mit BrianÄ gehabt, um ihm über das Ergebnis seiner Londoner Verhandlungen zu berichten. Später traf Briand nochmals mit Peret zusammen. Außerdem erschienen noch Robineau, der Direktor der Bank von Frankreich, unld zwei Finanzdirtttoren. Unter dem Vorsitz des Präsidenten der Republik wurde eine Konferenz abgehalten, in der die Londoner Schuldenverhandlungen u. die gegenwärtige Lage auf dem Devisenmarkt besprochen wurden. Nach einer amtlichen Mitteilung wurde volles Einvernehmen über die Maßnahmen erzielt, die man zur Hebung des Franken für geeignet hält. Um halb neun Uhr abends empfing Peret die Pressevertreter- Auf die Frage, ob der am Donnerstag zusammrntretsnde Ministerrat Maßnahmen zur Stützung des Franken beschließen werde, antwortete der Finanzminister, daß im Interesse der Wirksamkeit solcher Maßnahmen da» Kabinett über dessen Absichten Schweigen bewahren müsse. Man müsse solch« Maßnahmen plötzlich einletten, um ihre Wirkung nicht zu gefährden. Peret fügte hinzu, man sei tn den Londoner Finanzkreisen über den Sturz des Franken erstaunt und man teile die Auffassung französischer Sachverständiger, nach der die Frankenbaifse durch nichts begründet sei. _
Die Lage in Polen.
Abberufung der Botschafter ln Pari» und London.
TU Warschau, 20. Mat Es steht nunmehr fest, daß der polnische Botschafter tn Paris, ChlapowSki, der der französischen Press« falsche Nachrichten über den Zustand in Warschau gegeben hat, abberufen werden wird. Den Pariser Posten soll der frühere Ministerpräsident KuchaSzewSkt vinnehmen. Der Botschafter tn London, Skirmunt, wird wahrscheinlich durch den ehemaligen Ministerpräsidenten Skrzynskt ersetzt werden.
Der Kuttskerprozeß.
TU Berlin, 20. Mai. Im weitern Verlauf des Kutiskerprs- zesses wurde Rechtsanwalt Engelbert vernommen, der das Begleitschreiben Kutiskers zu dem viel erörterten Status der Staatsbank entwarft» hatte, der Zeuge erklärt, daß nach seiner Ansicht Kutisker nicht die Scharlachbank kaufte, nur um die Villa Scharlach zu besitzen. Das Gericht setzte dann die Vernehmung des frühere» Staatsbankdirektors Dr Rühe fort. Der Zeuge erklärt«, es müssen von den Beamten in der Lombard- und in der Korrespon- denzobteilung viele schwere Vergehen vorgekommen sein. So sei dir notwendige Deckung überhaupt nicht nachgeprüft worden. Die staatlichen Kreditanstalten hätten damals fast alle ihre Kapitalien verloren. Die Staatsbank suchte aus eigener Kraft wieder empor zu kommen, da dar bei dem normalen Geschäftsgang nicht zu schaffen war mußt« sie sich zu großen Kreditgeschäften entschließen. Kutisker war für die Staatsbank ein besonders guter Kunde, über dessen Bonität st« die besten Auskünfte hatte. Angeklagter Iwan Kutisker äußerte sich in längeren Ausführungen sehr abfällig über den Geschäftsbetrieb bei der Staatsbank. Kutisker erklärte, er habe Dr. Rühe darauf hingewiesen, daß man sein Rentenmarkkonto viel zu hoch angegeben habe. Wenn er die Staatsbank hätte betrügen wollen, wäre es chm ein leichtes gewesen. Dr. Rühr beantwortete eine Frage des Bauksachüerstän- digen dahin, daß über di« in Lombard gegebenen Mtllionenwech- sel eine Buchführung in der Steinbank überhaupt nicht bestand. Kutisker und dessen Angestellter Grabow hätten den Wett eines Lagers auf 2)4 Millionen angegeben. Ein Sachverständiger wies heute darauf hin, daß nach dem Lagerbuch der tatsächliche Wett des Lagers damals aber nur 300000 Matt betrug.
Württ. Landtag.
In der SS. Sitzung des Landtags wurde zunächst ein Antrag der Kommunisten, das gegen die Abg. Schneck und Vrönnle eingeleitete Verfahren wegen Hochverrats während der Sitzung aufzuheben, dem Geschäftsordnungsausschuß überwiesen. Die kommunistische Anfrage wegen Verweisung eines Studierenden von Tübingen wird der Staatspräsident bei Beratung des Kultetats beantworten. Es wurden sodann ohne Erörterung die in der letzten Zeit eingelaufenen Nachträge zum Staatshaushaltsgesetz in erster Beratung erledigt. Der Entwurf über die Dienstverhältnisse der Minister wird dem Finanzausschuß überwiesen.
Dann begann die zweite Beratung des Staatshaushaltsplans, zunächst die Kapitel Staatsbedarf und Staatsministerium. Keil (Soz.) bemängelt, daß das Gebäudeentschuldungsgesetz nicht zuerst zur Beratung gestellt wurde, im übrigen wendet er sich gegen ein« planmäßige Stelle bei der Presseabteilung. Scheef (Dem.) schließt sich diesem Widerspruch an und kündigt Anträge seiner Partei zur Schnllastenverteilung an. Er erssärt im übrigen, seine Partei wünsche keinen Eintritt in die württ. Regierung, sie wolle Oppositionspartei bleiben. Hierauf weist Staatspräsident Bazille darauf hin, daß ihm di; bayerische Denkschrift die Wahrung der Geschlossenheit des deutschen Reiches die Grundlage zu sein scheine. Lr halte die Auffassung der Denkschrift für staats- männssch richtig und trete ihr vollständig bei. In der Ueberzeu- gung. daß Bayern nichts tun werde, was Deutschland schaden könnt«. UeLer die Vorschläge zur Staatsvereinfachung besteh« zwischen dem Minister des Innern und ihm keine Unstimmigkeit. Di« Regierung werde sich in dieser Frage auf den Standpunkt des Landtags von 1911 stellen. Für die Behauptung, daß Angehö- rlg« der Regierungsparteien Lei Beamtenernennungen bevorzugt würden, könne die Opposition keinen Beweis erbringen. Für ihn sei bei Berufung auf amtliche Stelle lediglich die Eignung des Bewerbers maßgebend. Bezüglich der Pressestelle trit tder Staatspräsident, der in dieser eine rein« Verwaltungsstelle sieht, nachdrücklich für die Absicht der Regierung ein. Zum Schluß teilt er noch mit, daß die Regierung im Reichstag die Handelsabmachun- gen mit Dänemark und Portugal abgelehnt habe wegen der Benachteiligung der Landwirtschaft. Es setzte dabei minutenlanger Lärm ein, was sich später wiederholt, als der Abg. Andre (Z.) die Aufregung über das Auftreten Hitlers in HeilLronn für unverständlich erklärt« Im übrigen trat Andre für die Pressestelle ein. Es folgen dann noch die Abg. Mevgentaler (B.) und Schneck (Komm.). Die nächste Sitzung findet am Donnerstag vormittag 9 Uhr statt.
Antworte» ans „Kleine Anfragen".
In der 96. Sitzuna oes Landtags wurden u. a. folgende Antworten t>->- «»gienn'.a ni-rlesen: Antwort auf die Kleine Anfrage
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des Abg. Dingler (AB.) betr. die Förderung des Verbrauchs an Frischmilch. „Entsprechend den Maßnahmen, die das Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft im Einvernehmen mit den Ländern zur Förderung des Milchverbrauchs eingeleitet hat, wurde auf Veranlassung des Ernährungsministeriums auch für Württemberg ein Landesausschuß zur Förderung des Milchverbrauchs gegründet, dem außer den beteiligten wissenschaftlichen und Verbraucherkreisen das Ministerium des Innern, das Ernährungsministerium und das Kultmimsterium angehören. Die beteiligten Ministerien sind bereit, die Werbung für Milchverbrauch nach Möglichkeit zu unterstützen, um unsere Volksgesundheit und die Absatzmöglichkeiten für die Landwittschaft zu fördern. Staatsmittel zur Deckung der Kosten sind jedoch bisher im Haushaltsplan nicht vorgesehen. Der Finanzausschuß hat de« Antrag abgelehnt, eine Planiiberschreitung bis zu 10000 Matt nicht zu beanstanden. Die Regierung hatte diesem Antrag bis zu 5000 Mark zugestimmt."
Antwort auf «ine Kleine Anfrage des Abg. Schermann sZ.j betr. die Hypothekendarlehen der Rentenbankkreditanleihen: „Don dem württ. Anteil an den Eolddiskontbankkrediten, der rund 7 Millionen RM. beträgt, konnten bis zum 11. d. M. erst 670 000 Reichsmark ausbezahlt werden; weitere 450 000 Mark werden in den nächsten Tagen folgen. Daß diese Kredite in Württemberg wie auch in den anderen Ländern der Landwirtschaft so langsam zugeleitet werden, kommt hauptsächlich daher, daß es schwierig ist, jetzt, wo die Grundbuchämter auch sonst aufs stärkste in Anspruch genommen sind, die Unterlagen für tausende annähernd gleichzeitig gestellte Darlehensverträge zu beschaffen und diese Anträge rasch zu bearbeiten. Weitere württ. Kreditanstalten zur Vermittlung dieser Darlehen heranzuztehen, ist nach dem Reichsgesetz über die Errichtung der deutschen Nentenba»Kreditanstalt nicht möglich. Um das Verfahren zu beschleunigen, hat das Justizministerium die Grundbuchämter angewiesen, die Grundbucheintragungen als besonders dringlich nötigenfalls außerhalb der Reihenfolge des Anfalls zu behandeln. Auch hat die Rentenbankkreditanstalt erklärt, sie werde im Einvernehmen mit der Eold- diskontbank versuchen, die Ausfüllung der Nachmessungen zu vereinfachen. Die Annahme, der man häufig begegnet, die Kreditanstalten haben einen Vorteil von der Zurückhaltung der Kredite, ist irrig." _
Aus aller Welt.
Die Affäre Himmelsbach.
Zn Beantwortung von Anfragen teilte der bayerische Finanz- minister Kvausneck im Haushaltsausschuß des Landtags mit, daß die im Juni vorigen Jahres vorgelegte Densschrift der Staatsregierung über die Forssschäden in der Pfalz während der Besatzungszeit durch die mittlerweile abgeschlossenen Erhebungen i »allen wesentlichen Punkten durchaus bestätigt wurde. Die seinerzeit auf Landtagsbeschluß mit der Firma Himmelsbach etngeleiteten Verhandlungen wegen Wiedergutmachung der verursachten Schäden seien ergebnislos verlaufen. Die Firma habe sogar gegen die Reichsregierung und di« Staatsforstverwaltungen von Preußen, Bayern und Hessen eine Klage wegen Geschäfis- schädigung in Höhe von zunächst einer Million Matt angestrengt. Der Verhandlungsweg sei damit versperrt und der Erfolg de» Gerichtsverfahrens müsse zunächst abgewartet werden.
Großfeuer in Rumänien-
Wie amtlich gemeldet wird, verwüstete ein Grohfeuer tn Ba- cau 400 Bauwerke, wodurch 275 Hauseigentümer schwer geschädigt und 4000 Wohnparteien obdachlos geworden sind. Der Schaden beträgt eine Milliarde Lei. Als Brandstifter wurde ein gewisser Mancas festgestellt, der in einer Holzbarake unter Verwendung von Benzin das Feuer angelegt hat.
In 31 Tagen um die Erde.
Der amerikanische Flieger John Golfstrom und Moritz Titterington haben sich an Bord der „Mauretania" nach Plymouth begeben. Sie wollen versuchen, in 31 Tagen per Dampfer. Sire«, bahn, hauptsächlich aber per Flugzeug um die Erde zu reisen. Sie werden von Plymouth nach Frankreich fliegen, von dort nach Amsterdam und über Hannover, Berlin nach Smolensk und Moskau. Die Resse geht dann weiter im Flugzeug nach Pskohama und von dort nach Vancouver km Staate Washington.
Vom Glück vergessen.
Roman von Fr. Lehne.
59. Fortsetzung. Nachdruck verboten.
„Gewiß, Tank« LIkowski, darum habe ich Ihnen auch zu diesem Recht verholfen. Sie können jetzt ruhig schlafen. A die Reinhardts fällt nicht» mehr von Hannas Geld. Eie zürnt mir jetzt. Vielleicht mit Recht. Dennoch bin ich froh, weil ich mein Ziel erreicht I Ich habe jetzt hier nichts mehr zu suchen. Sollte mich Hanna wieder brauchen, so lassen Sie es mich, bitte, wissen. Bis zum fünfzehnten bin ich noch hier! Ich danke Ihnen nochmal» für alles Gute» das Sie meiner Familie erwiesen haben."
Ewendolines Stimm« klang sehr ruhig, und als di« beiden Damen in ihr stolzes, schönes, blasses Gesicht sahen, beschlich sie doch ein eigenes, quälende» Gefühl. Sie hatten ihr unrecht getan — sie war nicht berechnend; sie trug ihre Armut mit stolzem Gleichmut.
-Als Gwendoline eine halb« Stund« später zur
Mutter ins Zimmer trat, schreckte diese aus. Sie saß am Fenster, die Wange auf die Hand gestützt und blickte mit leerem Auge in den sonnenbeschicnenen Garten.
„Ich Hab' dich gar nicht die Tür aufschlioßen hören — du bist es, Gwendoline."
„Hattest du jemand anders erwartet, Mutter? Warum bist du bei dem schönen Wetter nicht ausgegangen?"
„Du bist heute schon da?"
„Hanna ist mir böse."
„Auch das noch? Und warum?"
Gwendoline nahm den einfachen Filzhut vom Blondhaar und nestelte an ihrer Frisur.
,Meil ich ihr Testament vernichtet habe, in dem sie Malte zu ihrem Erben eingesetzt hatte!" versetzte sie ruhig.
Da fiel mit polterndem Geräusch der Nähtisch um, an dem die Baronin gesessen — so hastig war sie aufgesprungen. Mit entsetzten Augen starrte sie di« Tochter an, als habe sie einen Mord begangen.
„Das — hast — du — getan? Warst du von Sinnen? O. ich arme, geschlagene Frau! Wir sollen einmal kein Glück haben —" und sie macht» der Achter dj« bittersten
Vorwürfe, die starr da stand — diese Wirkung ihrer Worte hatte st« nicht erwartet!
„Du tadelst mich darum, Mutter, weil ich getan» was einfachste Selbstverständlichkeit war, dem Gebot der Ehre zu folgen? O, wie bist du doch verblendet! Malte, der sich als vollendeter Schurke gezeigt, der sollte die Früchte seines Tuns ernten? Denn an ihn denkst du doch nur, nicht für dich, für ihn rechnetest du auf Hannas Vermögen. Mutter, wie weh tut es mir, dich auf einem solchen Ge« dankenweg zu finden! — Gut» daß Papa das nicht an seinem Sohne erlebt hat, dieser tadellose Edelmann! Mit Trauer sehe ich, wie unsere mißliche pekuniäre Lage, an der doch nur Malte die Schuld hat, deine Begriffe verwirrt hat! — Armut schändet uns nicht, wenn wir sie mit Würde tragen! Malte aber mit seinen immer unverschämter werdenden Forderungen hat uns in die größten Sorgen gestürzt und uns das bißchen Lebensfreude, das man so nötig zum Daseinskampf braucht, auch noch genommen! Ich mußt« am meisten darunter leiden, und mir nahm er das, was mir zukam! — Und was hast du erreicht damit» daß du ihn so verwöhnt hast? Er hat dich ausgepreßt wie eine Zitrone! und der Dank? Warte es ab! — Ich habe nicht eine Spur von Gefühl für ihn übrig — und nicht dis Hand würde ick jetzt rühren, ihn zu retten! Was Hab' ich seinetwegen bei Ltkowskis anhören, welche Beleidigungen seinetwegen hinunterschlucken müssen."
Die Baronin lag, fassungslos schluchzend, aus dem Diwan. Gwendoline faßte sie mehr ungeduldig als mitleidig an den Schultern.
„Mutter, sei doch ruhig! Du hast keinen Grund zum Weinen, ausgenommen über deinen Sohn! — Ueberlege dir alles, was ich gesagt! Ich werde dich allein lassen und noch ein wenig an die Luft gehen! Ich möchte die Schneiderin bezahlen, falls du es noch nicht getan, damit ich ein Ziel habe. — Du gibst mir dann wohl das Geld." Sie nahm ihren Hut; während sie vor den Spiegel trat, um den Schleier zu binden, sah sie, wie die Mutter mit einer wahrhaft verzweifelten Gebärde in die Höhe fubr, wie irr um sich blickte und dann aufsprang nach der Tür zu.
„Mutter!" Sie wandte 8ck "M und hielt die FlreLende
fest. „Mutter, was bedeutet das? Warum weichst du mir
aus? Hast du gar das Geld nicht mehr?-Ah, jetzt
ist es mir klar: du hast es Malte geschickt — du weißt, wo er ist — vielleicht ist er gar hier gewesen —"
Der Mutter Verstörtbeit sagte ihr alles. Eisig starr wurde da der Ausdruck ihres Gesichtes.
„Dir ist nicht mehr zu helfen, Mutterl Gib ihm nur noch alles, was er uns übrig gelassen hat. Du alte Frau kannst dann betteln gehen; ihm wäre das auch gleich! Haben deine Erfahrungen dich denn noch nicht klug gemacht? Schreibe ihm dann immer ruhig, daß Hanna trotz seines Verbrechens an ihr doch noch nicht an gebrochenem Herzen gestorben ist — es geht ihr verhältnismäßig wohl.
-Ich geh« jetzt, Mutter — vielleicht fahre ich mal nach
dem Waldfriedhof."
Als Gwendoline die Treppe hinunterstleg, kam ihr am ersten Absatz'eine hohe Männergestalt entgegen, die jetzt stehen blieb.
„Baronesse —"
„Herr Doktor Jvers!" rief sie überrascht.
„Ich wollte Sie, da ich einig« Tag« hier bin, begrüßen, sagte er, »Hoch ich sehe. Sie sind im Begriff, auszugehen — und ich möchte Sie nicht aufhalten."
„Ich wollte mir auf dem Waldfriedhof die geschmückten Gräber ansehen. Wenn Sie mich begleiten wollen, soll es mich freuen." ^ ^
Nein, jetzt konnte sie Bernd Jvers nicht mit in die Wohnung nehmen.
Lebhaft plaudernd ging sie mit ihm die Straße hinauf. Wenige Minuten später trat Axel Kronau aus seinem Hause, begleitet von einigen Kameraden, die ihn abgeholt hatten. Da sah er vor sich die schlanke, stolz getragene Gestalt Ewendolines — an der Seite eines Herrn. Wer war das? Aber er konnte, da er nicht allein war, den beiden nicht nachgehen, und so blieb der bittere Zweifel. Wieder überkam ihn da ein tiefes Mißtrauen wie damals in Kreuth. Blanka» hinterhältige Worte waren doch nicht ganz spurlos an seiner etwas schwerfälligen Natur vorstbergegangen; sie hatten sich bohrend in ihm festgehakt. "