Nr. 71

Brücke der Völkerverständigung

In Nagold lenken die ausländischen Gäste, die am internationalen Studententreffen teilnehmen, im- mer mehr die Aufmerksamkeit auf sich. Man be- gegnet ihnen auf ihren Spaziergängen und bei Ein- käufen in der Stadt, auf ihren Wanderungen, bei Sport und Spiel auf dem Stadtacker. Steigendes Interesse finden ihre Veranstaltungen, Konzerte, Vorträge, Filmabende, zu denen die Bevölkerung eingeladen wurde. Hervorragende Künstler und Ge- lehrte sind als Dozenten tätig. Sehr wertvolle The- men, meist Einführungen in die verschiedensten Kunstrichtungen, wie Musik, Malerei, Dicht- und Tanzkunst, Theater usw. werden meist in deutscher Sprache behandelt. In Anwesenheit des Herrn Gou- veineurs, des Herrn Capitains Thieberger und des Herrn Schuloffiziers Ltn. Manteau spielte der vom Stuttgarter Rundfunk bekannte Prof. Giesen Werke von Bach, Beethoven, Chopin mit wunderbarer Ein- fühlung und blendender Technik und zuletzt einen Johann- Strauß- Walzer, mit dem er eine vollendete Wiedergabe der Konzertbearbeitung des rhythmisch- beschwingten Wiener Walzers bot. Eine Tanzgruppe aus der Normandie gab einen weiteren Abend. 10 Mädchen rezitierten Gedichte und Fabeln, sangen alte und neue Volksweisen, zeigten schottische, flä- mische, spanische, französische( baskische) und deutsche Volkstänze. Voll schöpferischer Gestal- tungskraft, guter Mimik und Formensprache waren die Beispiele für darstellende Kunst, die Ausdrucks- und Kunsttänze und die Bewegungschöre, wie sie s. Zt. auch in Deutschland durch die Tanzschulen

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( Mensendieck, Laban, Dunkan, Dalcrez usw.) gepflegt wurden und noch heute auf den Programmen erster Bühnen erscheinen. Bei den Vorträgen läßt man des öfteren das französische Kunstschaffen in Wech- selbeziehung zum deutschen treten, zeigt, wie beide Richtungen einander befruchten oder in Gegensatz zu einander treten, doch stets ihre Eigenart behal- ten. Gemeinsam mit der Verwendung guter Schall- platten als Lehrbehelf trägt diese Art der Einführung viel zum Verständnis für Sinn und Wesen der fran- zösischen Kunst bei. Die Filmabende, bei denen ausgesuchte Filme verschiedenster Art franz. Film- kunst vorgeführt werden, weisen guten Besuch auf. Für die nächste Zeit das Treffen wird am 6. September beendet ist noch allerlei Hochwertiges vorgesehen: Konzert und Schauspiel, Vorträge über Malerei, Dichtkunst und Theaterwesen. Die ein- zelnen Veranstaltungen werden an den Anschlag- tafeln beim Rathause, bei der Milchsammelstelle und beim Kino bekannt gegeben. Der Besuch der Film- abende wie auch der Vorträge kann nur sehr emp- fohlen werden.

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Calwer Stadtnachrichten 70er- Feier. Am letzten Samstag fand im Gast- haus zum Löwen eine Siebzigerfeier statt, zu der sich etwa 60 Frauen und Männer eingefunden hat- ten. Der schön verlaufene Abend war umrahmt durch Vorträge von Albert Barth( Tenor), Karl Beis- ser( Violine) mit Begleitung durch Frau Weiß- Diete- rich. Auch unser Amerika- Urlauber Adolf Schnaufer hatte der Einladung Folge geleistet und ihm dabei der Dank für die letzte Spende der heimattreuen Calwer, bei der auch die Siebzigjährigen bedacht wurden, zum Ausdruck gebracht.

Wieder abgekürzter Weg. Seit Samstagnachmit- tag ist der Weinsteg für den Verkehr freigegeben; daß er mit Birke und Blumen geschmückt war, ist ein Beweis dafür, daß ein lange gehegter Wunsch in Erfüllung gegangen ist.

Blick in die Gemeinden Neuweiler. Am 25. August wird der älteste Ein- wohner unserer Ortschaft und wohl einer der be- tagtesten Bürger des Kreises überhaupt, der ,, alte Hirschwirt" Johannes Seeger, 95 Jahre alt. Er hat leider in letzter Zeit über ein starkes Nach-

Aus dem Nagold-, Enz- und Albtal

lassen seiner körperlichen Kräfte zu klagen und wird wohl sein Wiegenfest im Bett feiern müssen. Doch ist zu hoffen, daß sein Lebensweg den selte- nen Markstein des ,, Hunderter" erreicht. Im Al- ter von 71 Jahren verstarb hier nach kurzer Krank- heit die ledige Anna Teufel.

Monakam. Hier wurde der MGV. ,, Eintracht" gegründet, zu dessen 1. Vorsitzenden man Erwin Graze wählte.

Ebhausen. Seit 16. August sind hier die Bagger- arbeiten im Zuge der Nagoldkorrektion in vollem Gange. Das staatl. Straßen- und Wasserbauamt Calw Abteilung Baubüro Nagold hat hierzu ein Ge- samtprojekt ausgearbeitet. Demnach handelt es sich um einen Kiesaushub von zusammen 3500-4000 Ku-

Effringen

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bikmetern. Eine endgültige Ausführung des Pro- jektes ist unter den derzeitigen Verhältnissen jedoch nicht möglich, da hierzu insbesonders eine weit- gehende Aenderung des seitherigen Stauwehrs des Kempf'schen Mühlen- und elektr. Werks erforder- lich wäre. Die Firma hat sich nun gemäß eines ge- meinderätlichen Beschlusses dazu bereit erklärt, das seit Jahren verschlammte Gebiet zwischen Staufalle und Nagoldbrücke vollständig bereinigen zu lassen. Die im Zusammenhang damit erforderliche Neu- Er- richtung der Staufalle daselbst ist lediglich als Pro- visorium anzusehen, bis die im Rahmen der Gesamt- korrektion notwendige Erneuerung des oberen Wehrs und der dadurch benötigten Stellfalle in Stahlkon- struktion durch die Fa. Voith in Heidenheim ange- bracht werden kann.

eine alte, lebenskräftige Gemeinde

Effringen liegt 3 Kilometer von Wildberg ent- fernt, in 511 Meter Meereshöhe. Es war einst eine Alemannensiedlung und hieß Affringa. Damals war es der Sitz eines Gaugrafen und eines Gaugerichts. Später kam es unter die Herrschaft verschiedener weltlicher und kirchlicher Herren und hatte die

Bedeutung eines Kirchspiels. Der Kirchspielswald Effringen, der sich bis Breitenberg und Oberkoll- bach hinzog, spielte lange Zeit eine Rolle.

Der Ort hat heute 865 Einwohner( 398 männ- liche und 467 weibliche). Die Markungsfläche uru- faßt 779 Hektar. Ein Bürger ist über 85, 31 sind über 70 und 57 über 60 Jahre alt. Die ältesten Ein- wohner sind. Katharina Betsch( 88 J.), Friederike Finkbeiner( 77), Anna Duft( 78), Martin Eisenbeis ( 79), Ursula Geigle( 77), Johann Georg Nikolaus ( 76), Katharina Nikolaus( 78), Johann Georg Stah! ( 78). Die beiden ältesten Ehepaare, Johann Georg Nikolaus, Landwirt und früherer Waldmeister und seine Frau Johanna, geborene Kugel, leben 51 Jahre, Christian Schmid, Landwirt und Schreinermeister, und seine Frau Johanna, geborene Aßfahl, 49 Jahre im Ehestand. Im Jahr 1947 wurden 21 Kinder ge- boren, 7 Paare haben geheiratet und 12 Sterbe- fälle waren zu verzeichnen. Im ersten Halbjahr 1948 fielen an 11 Geburten, 1 Eheschließung und 5 Sterbefälle. Der Krieg hat 40 Gefallene, 20 Ver- miẞte, 5 Schwer- und 16 weitere Kriegsversehrte an Opfern gefordert. Neun Männer aus der Ge- meinde sind noch in Kriegsgefangenschaft. Aus Kriegsgefangenschaft wurden in letzter Zeit Paul Horrer, Erwin Glock und Wilhelm Edelmann ent- lassen. Bisher haben hier 36 Ausgewiesene eine neue Heimat gefunden. Sie stammen aus Ost- und Westpreußen, Schlesien, dem Sudetenland und aus der Slowakei. An Evakuierten aus Stuttgart, Pforz- heim und Berlin sind noch 50 Personen hier.

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In der Gemeinde befinden sich neben einigen Industriebetrieben( Kleiderfabrik Digel, Teigwaren- fabrik Reinhardt, Zigarrenfabrikation Bihler, Holz- warenfabrikation Kunzmann) 7 Möbelschreinereien, 1 mech. Glaserei, 2 Schmieden, 2 Wagnereien, Küferei, 3 Sattlereien, 3 Schneiderwerkstätten, 3 Schuhmacherwerkstätten, 1 mech. Strickerei, 1 Schmuckwarenbetrieb, 1 Graveurbetrieb, 1 Korb- macherei, 1 Bäckerei, 2 Metzgereien, 3 Gastwirt- schaften( davon eine geschlossen) und 3 Einzel- handelsgeschäfte. Als größerer landwirtschaftlicher Betrieb sei der Trölleshof genannt. Ferner sind noch der Gemeindesteinbruch, der an einen Unter- nehmer verpachtet ist, sowie die Spar- und Dar- lehenskasse und die Molkereigenossenschaft zu erwähnen. In diesen Betrieben finden derzeit 85 Männer und Frauen Beschäftigung. Weitere Ein- wohner gehen ihrer Arbeit auswärts nach und zwar 13 in Calw, 12 in Nagold, 34 in Wildberg und 12 an verschiedenen anderen Orten." Neben diesen 156 Berufstätigen und den selbständigen Handwerkern arbeitet die übrige Bevölkerung in der Landwirt- schaft, die den Haupterwerbszweig darstellt. Durch Kriegsereignisse wurden zwei landwirt-

Wünsche an Post und Eisenbahn

trag geht dahin, vom unteren Nagoldtal einen Abendanschluß in Calw nach Stuttgart und in Horb nach Tübingen zu schaffen dadurch, daß Zug 3114 Calw ab 17.40 schon von Weißenstein geführt wird. Die Zugsausrüstung steht stundenlang unausgenützt in Calw und könnte leicht als Nachmittagszug etwa 15.30 in Calw ab talabwärts geführt werden und dann etwa um 17 Uhr in Pforzheim- Weißenstein ab- gehen( aber bitte täglich!)

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Bad Liebenzell. Der Zugverkehr auf der Nagold- Altwagenmaterial angesehen wird. Ein weiterer An- bahn an den Sonntagen ist so ungenügend, daß schon mit dem kommenden Winterfahrplan eine Ver- besserung eingeführt werden muß. Was nützen alle Sonntagsrückfahrkarten, wenn kaum ein Zug fährt? Auf einer Strecke, die zu den landschaftlich schön- sten unseres ganzen Landes gehört und früher einen riesigen Ausflugsverkehr zu bewältigen hatte, fährt heute Sonntags nur ein Zugspaar in den frühen Morgenstunden und dann wieder spät abends. Da- zwischen liegt eine Pause von über 12 Stunden! Gemeinderat und Stadtverwaltung von Bad Lieben- zell sind deshalb bei der Eisenbahnverwaltung da- hingehend vorstellig geworden, daß in den Winter- monaten wenigstens noch in den Mittagsstunden ein weiteres Zugspaar gefahren wird. Heute schon aber muß gesagt werden, daß der nächstjährige Sommer- fahrplan den Interessen der Kur- und Ausflugsorte des Nagoldtals und seiner Höhen unbedingt gerecht werden muß. Auch darf erwartet werden, daß die Eisenbahnverwaltung über die Wintermonate dafür sorgt, daß ihr Wagenmaterial in einen menschen- würdigen Zustand versetzt wird und daß die Na- goldbahn nicht länger als der Schuttablageplatz für

beruhen

Das Fehlen des durch die Hochwasserkatastrophe zerstörten Selbstanschlußamtes in Bad Liebenzell macht sich immer unangenehmer bemerkbar. Heute, wo der Konkurrenzkampf in der Wirtschaft wieder begonnen hat, ist die Geschäftswelt wieder auf rasche Telefonverbindung angewiesen. Die Zahl der Anschlüsse des jetzigen Handamtes genügt den ört- lichen Bedürfnissen nicht mehr. Der Gemeinderat hat deshalb die Oberpostdirektion dringend gebe- ten, der baldigen Wiedereinrichtung eines SA- Amtes größte Aufmerksamkeit zu schenken und bis dahin im Handamt einen weiteren Anschluß- Schrank auf- stellen zu lassen. Kl.

Schadens sterben die Bäume früher oder später ab, sind aber meist seit dem Frühjahr von oben ge- nannten Käferlarven befallen.

Positive Gegenmittel gegen solche Witterungs- einflüsse gibt es nicht. Wo sich aber Bäume be- finden mit auffällig gelbem oder wenig Laub, die welke Aeste und Zweige haben, ist es nötig, sie auf Bohrlöcher am Stamm und Aesten zu untersuchen und bei starkem Befall die Bäume un- verzüglich zu verbrennen, da sonst die Käferlarven ausschlüpfen und andere Bäume befal- len. Sind nur einige Bohrlöcher vorhanden, so ist Aussicht auf Heilung vorhanden, wenn die Bohr- löcher gründlich mit Baumwachs abgedichtet wer- den oder der Stamm nach vorherigem gründlichen Abscharren mit einem Lehmbrei, dem Kuhfladen bei-. gemischt ist, umwickelt wird.

Das Absterben von Obstbäumen Viele Baumbesitzer sind beunruhigt über das oft beobachtete Absterben meist junger Obstbäume. Bei genauer Untersuchung findet man am Stamm braune oder schwarze Rindenstellen, die auf den vorjährigen Wassermangel schließen lassen und häu- fig kleine Bohrlöcher, die von Käfern des ungleichen Holzbohrers oder auch vom Borkenkäfer herrühren. Die Ausbreitung dieser Käfer wurde in den letzten Jahren durch Trockenheit sehr begünstigt. Viele Jungbäume sind schon im März aufgeplatzt, die Rinde hat sich oft ganz losgeschält. Letzteres geschah be- sonders an Plätzen mit flachgründigen Böden und starker Sonnenbestrahlung. Die Schäden nach zusammengefaßten Beobachtungen auf Witte- rungseinflüssen. Man erinnere sich an die unnor- malen kalten Winter und trockenen Sommer. Der Sommer 1947 ließ den Boden ungewöhnlich tief total austrocknen, den Bäumen in trockenen Lagen ging das Wasser aus, was eine schwere Schädigung der Pflanzen verursachte. Durch den allgemein reichen Obstertrag 1947 fand ebenfalls eine starke Kräftebeanspruchung der Bäume statt. Der Januar 1948 brachte sommerliche Witterung, die Bäume be- gannen in Saft zu kommen, die Knospen schwollen an, dies wiederum in sonnigen Lagen am meisten. Um den 15. Februar kam ein empfindlicher Kälte- einbruch mit tagelangem eisigen Wind. Die saftfüh- renden Schichten( Splintholz und Bast) gefroren und sprengten infolge ihres Wassergehalts die Rinde, gewöhnlich an der Südwestseite des Stam- mes, wo der Wind herkam. Je nach Umfang des

Viele Baumbesitzer denken an Ersatzpflanzungen. Obstbäume werden auch heuer noch nicht so zahl- reich angeboten werden, wie es erwünscht wäre. Die Bestände sind aus verschiedenen Gründen knapp. Umsomehr aber müssen wir die Lehre aus den Na- turerscheinungen ziehen. Der Obstbaum stellt An- sprüche an den Boden und gehört nicht auf dürftige flachgründige Grundstücke, ebenso wenig aber auch nicht auf kalte schwere Böden, denn wo der Boden ungeeignet ist, wird sich immer wieder ungünstige Witterung schlimm auswirken, weil solche Bäume eben sich nie gesund fühlen können und dadurch anfällig für Witterungsschäden und Krankheiten werden. Walz, Kreisbaumwart. Nagold.

schaftliche Anwesen und eine Scheune mit Stal- lung vollkommen zerstört, einige weitere Gebäude beschädigt. Diese Kriegsschäden sind aile bereits behoben. Die Bautätigkeit ist sehr rege. Dabei fin- den eine ganze Reihe Männer aus der Gemeinde ihren Verdienst. Drei Wohn- und Oekonomiege- bäude, zwei Scheunen und eine Anzahl kleinerer und größerer Reparaturen sind in Arbeit. Wir wollen hoffen, daß die Währungsreform hier nicht hemmend wirkt, denn die Wohnungsnot in der Ge- meinde ist groß. Das erscheint verständlich, wenn man beachtet, daß die Wohnbevölkerung seit 1939 von 728 auf 865 Einwohner gestiegen ist. An Bauarbeiten wurden in den vergangenen Jahren durchgeführt: Fertigstellung des letzten Teilstückes der Ortskanalisation entlang der Hauptstraße; in- standsetzen( Walzen) der Ortaduichfahrt der Straße Wildberg- Schönbronr: Anlegen eines Weges in den Gemeindesteinbruch und damit Erschließen des Steinbruches; Verlegen eines Leitungsstranges und damit Anschluß weiterer Gebäude an die Wasser- versorgung; notwendige Reparaturen und Verbesse rungen an Gebäuden und Wegen Die Kirchen- gemeinde ließ Ausbesserungsarbeiten an Turm und Kirche ausführen. An Arbeiten für die kommende Zeit, vor allem um etwa freiwerdende Arbeits- kräfte auffangen zu können, sind geplant: Fort- führen der Kanalisationsarbeiten. vor allem An- schluß der ,, Hinteren Gasse" an die Ortskanalisa- tion; Verbesserungsarbeiten an verschiedenen Was-

Gibt es doch Kreuzottern bei uns?

In den letzten Tagen wurde in Enzklösterle ein 15jähriger Junge aus Pforzheim, der mit drei selbst- gefangenen Kreuzottern spielte, in den Finger ga- bissen. Da der Junge dem Biß wenig Aufmerksam- keit schenkte, zeigten sich bald Lähmungserschei- nungen, mit heftigen Schmerzen verbunden. Nur der sofortigen Ueberführung ins Krankenhaus Pforzheim ist es zu verdanken, daß der jugendliche Tierfreund gerettet werden konnte. Im Verlauf des Sommers konnten schon einige Tiere getötet

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nach

werden. Wer an einem warmen Sommertag von Enzklösterle nach Kaltenbronn hin an den steilen und steinigen Halden Beeren sucht, kann oft unan- genehm von einer Kreuzotter erschreckt werden. Die Farbe ist hier meist Blauschwarz( Höllenotter), so daß man das Zickzackband auf dem Rücken nur schwerlich erkennt. Gerade die Jugend kann nicht genug auf die Gefährlichkeit dieses Tieres hingewie- sen werden.

Nagolder Familien- Nachrichten

Im Juli verzeichnete das Standesamt Nagold: Geburten: Schweikert, Karl, Hilfsarbeiter, Isels- hausen, 1 T.; Schwenk, Wilhelm, Gastwirt und Metzger, Nagold, 1 S.; Leidmann, Albert, Kaufmann, Nagold, 1 S.; Dengler, Friedrich, Schneidermeister, Nagold, 1 S.; Schwarz, Eugen, Kaufmann, Nagold, 1 S.; Menzel, Josef, Maurer, Nagold, 1 T.; Scheuf- fele, Ernst, Stud.- Rat, Nagold, 1 T.; Benz, Albert, Kaufmann, Nagold, 1 S.; Fellmeth, Walter, Ange- stellter, Nagold, 1 S.; Killus, Joachim- Hans, Pfarrer in Berneck, 1 T.; Brenner, Friedrich. Landwirt in Egenhausen, 1 S.; Rentschler, Hermann, landwirtsch. Arbeiter, Wildberg, 1 S.; Francan, Herbert, Kraft- fahrer, Altensteig, 1 T.; Ufer, Friedrich, Hilfsarbei- ter, Ebhausen, 1 Tocht.- Eheschließungen: Kölli, Ernst, Gipser, Emmingen, und Gauß, Martha, Weberin, Nagold. Volz, Walter Erich, Bäcker, Nagold, und Tränkner, Viola Maria, Nagold. Albrecht, Hedwig, Mechaniker sehefrau von Alten-

Familiennachrichten

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24. August 1948

sereinläufen in die Ortskanalisation; Instandsetzung sämtlicher Wege innerhalb und außerhalb des Ortes, die in den Kriegsjahren und danach sehr notge. litten haben; Herrichten und Entschlammen des Feuersees; Verbesserungsarbeiten an der gemeinde- eigenen Wasserversorgung; Einbau eines weiteren Schulsaales in das Schulgebäude; Erstellen einer Bodenwaage usw. Für die Feuerwehr wurde eine Kleinmotorspritze( Tragkraftspritze) beschafft, die angesichts der geringen Mannschaftsstärke gut ge- braucht werden kann. Das Vereinsleben hat im Gesangverein und im Sportverein die Hauptstützen. Die örtliche Bauerngemeinschaft ist im Entstehen begriffen. Der Viehversicherungsverein, der in den vergangenen Jahren mehr ein Schattendasein ge- führt hat, wird sich wieder als nützlich erweisen können.

Die Feldfrüchte stehen in diesem Jahr recht unterschiedlich. Die Winterfrucht, die anfangs zu Hoffnungen berechtigte, hat durch den langanhal- tenden Regen und die kalte Witterung gelitten. Die Sommerfrucht, besonders der Hafer, läßt kaum eine Mittelernte erwarten. Die Hackfrüchte stehen befriedigend, wenn auch die Kartoffeln unter Regen teilweise ebenfalls gelitten haben. Die Aussichten auf Obst sind hier gering. Die Heuernte entsprach, hinsichtlich der Menge, nicht den Erwartungen. Um somehr wird auf eine gute Oehmdernte gehofft. Der Klee ist in diesem Jahr restlos ausgefallen, auch die Strobernte wird unter den Erwartungen bleiben. Neben der Trockenheit während und nach der Aussaat, macht sich vor allem das gänzliche Fehlen von Kunstdünger unangenehm bemerkbar. Die Währungsreform hat sich im allgemeinen Rah- men ausgewirkt. Die Auszahlung des Kopfgeldes es waren 34 520.- DM. ging reibungslos vor sich. Jeder geht- wie dies bei unserer sparsamen Bevölkerung Sitte ist mit seinen Groschen" haushälterisch um und schafft sich nur das- tigste an. Industrie- und Gewerbebetriebe arbeiten wie bisher weiter und können sich noch nicht über Mangel an Aufträgen beklagen. Die Gemeindever- waltung hat unter der Neuordnung wohl am schwer- sten leiden. Durch den restlosen Abstrich ihrer Rücklagen fealen die notwendigen Betriebsmittel, es muß also wieder vorne

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angefangen werden. Doch bei sparsamster Haushaltung wird auch sie der Lage Herr werden und weiterhin ihre Aufgaben erfüllen können.

Lorenz, Wilhelm, landw. Arbeiter, Nagold, und Bernauer, g. Lagrêné, Rosalie, Nagold. Sterbe- fälle: Volz, geb. Mast, Margarethe, Bäckers- We.. Nagold, 75 J.; Sackmann, Johannes, Spitalinsasse, Nagold, 70 J.; Maier, geb. Schuler, Anna Maria, Schneiders- Ehefrau, Nagold, 72 J.; Müller, Jakob,

verh. Landwirt von Mötzingen, 71 J.; Klaiber, geb. steig, 34 J.; Küffner, geb. Bohland, Magdalene, Land- wirtswitwe von Mötzingen, 68 J.; Ege, geb. Spörr, Amalie, Oberreallehrers- Ehefrau von Mühlacker, 68 Jahre; Christian, Walter, verh. Kaufmann von Horb

44 Jahre.

Aus der Nachbarstadt Pforzheim

Gefährlicher Findling. Seit dem 23. Februar 1945 lag unter der Straßendecke der Unteren Zähringer Allee ein Blindgänger, der von Kennerblick ent- deckt wurde. Ausgrabungen ergaben, daß in 3 Me- ter Tiefe eine 5- Zentner- Bombe von 35 cm Durch- messer und 1 Meter Länge ruhte. Der gefährliche Findling wurde entschärft, ehe er Tod und Ver- derben brachte.

Ladeneinbrüche. Unbekannte Täter drangen in ein Lebensmittelgeschäft der Nordstadt ein und entwendeten 145 kg Zucker, 14 kg Margarine und 7 kg Butter. In der gleichen Nacht wurden in der Nähe des Ladeneinbruchs 2 Fahrräder entwendet. Vermutlich handelt es sich hier um die gleichen Diebe.

Oberjettingen. Im Alter von 86 Jahren verschied Landwirt Heinrich Kaiser. Das zahlreiche Trauer- geleit von hier und auswärts zeugte von der Wert- schätzung des Verstorbenen. Die Neubürgerfamille Franz Mayer wurde dieser Tage durch die Heim- kehr ihres Sohnes Bruno aus der Kriegsgefangen- schaft erfreut. Herzlich willkommen in der neuen Heimat! Folgende Betagte durften ihren Geburtstag in körpenrlicher und geistiger Frische begehen: Ja- kob Baitinger A. S. den 70., Martin Baitinger( Lamm) den 71. und Georg Rinderknecht b. H. den 73. Allen unsere besten Wünsche!

Geschäftliches jeder Art fertigt Friseur Odermatt, Calw. Daselbst Ankauf von Wirr- und Schnitthaaren.

Ihre Vermählung geben bekannt: Haararbeiten Adolf Keller, Stadtpfarrer, Emma Keller, verw. Storz, geb. Kull. Münsingen/ Calw, Tübin- gen, 24. August 1948.

Schömberg, 21. Aug. 1948. Todesanzeige u. Danksagung Unsere liebe Mutter, Groß- und Urgroßmutter

Frau Barbara Nothacker verw. Bertsch, gb. Nothacker, ist am 15. August nach einem arbeitsreichen Leben im Alter von nahezu 80 Jahren sanft entschlafen. Wir haben sie am 18. August zur letzten Ruhe gebettet. Allen denen, die sie während ihrer Krankheit be- suchten und ihr Gutes getan haben, sagen wir hiermit noch- mals herzlichen Dank. Beson- deren Dank auch dem Gesang- verein Germania für den er- hebenden Gesang, dem Herrn Geistlichen für die trostreichen Worte, für die vielen Kranz- und Blumenspenden, sowie al- len denen, die sie zu ihrer letzten Ruhestätte, geleiteten. Im Namen der trauernden Hin- terbliebenen: Karl Bertsch, Schömberg.

Amtliche Anzeigen Frauenarbeitsschule Neuenbürg. Am 7. September 1948 beginnt der neue Kurs im Wäsche- und Kleidernähen. Sämtliche bis jetzt vorgemerkten Anmeldun- gen sind ungültig. Zwecks Neu- anmeldung und Einteilung bitte ich alle Mädchen, die kommen wollen, am Montag, den 6. Sep- tember, pünktlich 16 Uhr, in der Frauenarbeitsschule zu scheinen. Schreibzeug und Pa- pier mitbringen. Die Schulleiterin Schmidt.

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