Kampfhandlungen. Und daS ist es. was die Herren um Taladier und Chamberlain so nervös und ungeduldig macht. Tenn der ein­fache Mann in Frankreich sieht mit eigenen Augen, daß die Westmächte in den fünf Mo­naten auch nicht einen einzigen Erfolg we­der diplomatisch noch militärisch, zu verzeich­nen haben. Es ist daher kein Wunder, wenn das einfache Volk dieses ..langweiligen" Krieges allmählich überdrüssig wird. Ter krampfhafte Versuch Churchills, in aller Eile die Neutralen unter Drohungen in den Krieg zu locken, ist gründlich daneben gegangen. Tiearmen" neutralen Staaten haben diese Einladung zur Fahrt in den Abgrund schärs- stens zurückgewiesen und ihre Presse hat fest­gestellt. daß es faul um die Sache der West­mächte stehen müsse, wenn die großmäuligen Herren an der ThemseRettung" bei den Neutralen suchen müssen.

Zu Beginn des Krieges hat man drüben über dem Kanal und an der Seine erklärt, von uns aus kann der Krieg jahrelang dauern". Es scheint aber doch, daß auch die Herren Kriegsstister und Anführer langsam nervös werden und daß die Illusionen, die man sich von dem Verlauf des Krieges ge­macht hat. wie Seifenblasen zerplatzen. Tie alten frommen Sprüche und die Bibel, mit der die Engländer bisher ihre Völkerunter­drückung verbrämten, haben in dem jetzigen Kamps, den sie führen, um Deutschland zu vernichten und zu zerschlagen, keineZug - kraft mehr. Oder glaubt etwa Herr Chamberlain, daß die 30 000 Bibeln, die der britische König vor zwei Monaten den Tom­mies gestiftet hat, die Niederlage aufhalten werden? Es geht in diesem Kamps um die Wiedergutmachung eines schreienden Un­rechts und um die Befreiung Euro­pas von dem Joch der Briten. Und Gott wird den segnen, der den Mut und die Kraft besitzt, den Heuchlern endlich ihr fre­velhaftes Handwerk zu legen. Seit Jahrhun­derten lastet das unersättliche Gewaltregi­ment dieser Insel-Pharisäer über den Völ­kern Europas und der Welt. Himmel und Hölle setzen sie in Bewegung, um ihr nieder­trächtiges Spiel, das sie in verbrecherischer Absicht angezettelt haben, zu gewinnen. Sie werden diesmal kein Glück haben und das Schicksal, das sie herausgefordert haben, wird sie so treffen, daß sie es nie mehr wa­gen werden. Deutschland den Krieg zu er­klären.

Tie heutige Generation", so sagte der Führer mit erhobener Stimme,trägt Deutschlands Schicksal. Deutschlands Zukunft oder Untergang." Unser Volk weiß, daß es um Sein oder Nichtsein geht und es weiß auch, daß, wenn es dem Führer vertraut, wenn es die Zähne .zusammenbeißt und alle Kräfte, die in unserem 80-Millionen-Volk schlummern, zusammcnfaßt. daß dann der Sieg über die skrupellosen Feindinächte an unsere Fahne geheftet wird.

Ke'ne beondkun Ere'giM

Das Oberkommando der Wehrmacht berichtet Berlin, 2. Februar. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Keine beson­deren Ereignisse.

Eimke Angüsse der Russen

Nordfront wieder in Bewegung

Helsinki. 2. Februar. Aus Nordsinnland wird von einem schweren russischen Luftangriff auf Rovaniemi berichtet, bei dem trotz Abwehr durch Flak und Jagdflugzeuge schwerer Schaden angerichtet wurde. Infolge starker russischer An­griffe ist die Nordsront bei Petsamo. Höhhen- lärvi. und Salla wieder in Bewegung ge­raten. Auch nordöstlich des Ladoga-Sees haben schwere russische Angriffe erneut eingesetzt.

Der Lrieasalvnslplsii Ävr LlF

^ortselrunZ

zum Führerdienst heranziehen. Diese Anordnung, gilt sinngemäß für den BDM.

Appelleder Gefolgschaften und Fähnlein fin­den im Winterhalbjahr alle zwei Monate, im Sommerhalbjahr monatlich statt, und zwar je­weils in Verbindung mit einem anderen Dienst. Langes Warten und weite Anmarschwege werden vermieden. Appelle im größeren Verband, z. B. Stamwappelle. sind verboten.

Wie bereits befohlen, ist der D i e n st s ch l u ß für das Deutsche Jungvolk und den Jungmüdel- bnnd bis einschließlich Februar auf 18 Uhr. für Mürz aus 19 Uhr und für die Sommermonate bis einschließlich September auf 20 Uhr festge­setzt. Im Oktober endet der Dienst spätestens um 19 Uhr. im November und Dezember um acht­zehn Uhr. Für Hitler-Jugend und BDM. ist um 22 Uhr Dienstschluß angeordnet. Kundgebungen der Partei Abende des VeranstaltungsringeS lTheater und Konzerte usw.> sind von dieser Regelung ausgenommen.

Mit Rücksicht auf das Elternhaus und auf die starke Beanspruchung der Jugend in Schule und Beruf sind die Einheitsführer zur pünktlichen Einhaltung des Dienstes verpflichtet.

Wie aus diesem Dienstplan hervorgeht, bean­sprucht die Hitler-Jugend zur Durchführung ihres Pflichtdienstes den ersten und dritten Sonntag im Monat. Der zweite und vierte Sonntag sind dienstfrei; die Jungen und Mädel stehen an diesen Tagen dem Elternhaus zur Ver­fügung, soweit sie sich nicht freiwillig zum Lei­stungssport melden. Bei den umfangreichen Er- ziehungsaufgabsn, die die Hitler-Jugend neben Elternhaus und Schule zu erfüllen hat, sind Be­urlaubungen für die festgesetzten Dienstsonntage unmöglich.

In den Sommermonaten werden auch weiterhin Fahrten und Lager durchgeführt. Es dürfen jedoch nur Kurzfahrten und Ittägige Zeltlager mit einer Höchstteilnehmerzisfer von 100 Jungen sein. Fahrt und Lager werden den jeweiligen Verhält­nissen angepaßt und sind nur im eigenen Gebiet

VON 8erke 1

bzw. im eigenen Obergau zu veranstalten. Zur Durchführung der Fahrten und Lager darf die Eisenbahn nicht benutzt werden. Die Fahrten und die Anmarsch, und Rückwege zu den Zeltlagern werden nach den Bestimmungen der Gesundheits- Dienstvorschrift mit dem Fahrrad zurückgelegt. Eine längere Abwesenheit der Jungen und Mädel vom Elternhause tritt nur beim Ernteeinsatz ern. Wochenendfahrten dürfen während der Som­mermonate nur einmal statifinden.

Sonäeremsslr

Zusätzlich zum allgemeinen Kriegsdienst wer­den Hitler-Jugend und BDM. auch weiterhin zu besonderen Sammelaktionen und Hilfs­diensten herangezogen. Falls der Einsatzdienst sich jedoch auf einen längeren Zeitraum erstreckt, wird der regelmäßige Dienst entsprechend einge­schränkt. Die in der vormilitärischen Ausbildung stehenden Hitler-Jungen sind vom Einsatzdienst befreit.

Die 13- und I4jährigen Pimpfe und Jung- müdel werden wie bisher von der Luftschutz- Ausbildung erfaßt. Der Dienst wird von den Einheitsführern nach den örtlichen Voraus­setzungen in acht Doppelstunden im Jahr durch­geführt.

Die Modellbau-Arbeits-Gemein­schaften der beiden ältesten Jahrgänge des Deutschen Jungvolkes haben wöchentlich zwei Stunden zusätzlichen Dienst. Einmal monatlich findet ein Sonderdienst zum Einfliegen der Modelle statt.

Die 16- bis 17jährigen Mädel erhalten pflicht-

emäß eine zusätzliche Ausbildung im Gesund-

eitsdienst. Hierfür stehen monatlich zwei Doppelstunden zur Verfügung. .

Der Kriegsdienstplan der Hitler-Jugend für das Jahr 1940 tritt am 15. Februar in Kraft.

Der belgische Gcneralstabschef von den Bergen ist, wie aus Brüssel gemeldet wird, zurückgetreten.

Die feinste Devise: Deutsche Slialitälsarbett

t?er'cki8mmi8/er?urik.'fVl> /estnen es ad, cken Xrieg ckurcki 6e/ckenku?er/unZ ru /l'nanri'e»en

Berlin, 2. Februar. Der vom Präsiden­ten der Deutschen Reichsbank, Reichswirt­schaftsminister Walter Funk, im Sommer vorigen Jahres berufene Beirat der Deut­schen Reichsbank trat am Freitagvormittag im Kaisersaal der Reichsbank zu seiner ersten Vollsitzung zusammen.

Für die Reichsbank als der für das Geld- und Währungswesen verantwortlichen Stelle ständen, so erklärte Reichsminister Funk, heute zwei Pro­bleme im Vordergrund: das der Kricgs- finanzierung und das des Außenhan­dels. Diese-Leiben Probleme stelle er in den Mittelpunkt der heutigen Erörterungen des Bei­rates. Auf beiden Gebieten habe die national­sozialistische Staatsführung schon im Frieden neue Wege beschritten und Methoden entwickelt, um die deutsche Wirtschaft auch für den Kriegsfall vorbereitet und gerüstet zu fin­den.

Das Problem der Kriegsfinanzierung sei nicht so sehr ein Geldproblem als vielmehr ein Pro­blem der G ü t e r v e r s o r g u n g. Es komme darauf an, zur Deckung der zusätzlichen Staats­ausgaben im Kriege aus dem Volkseinkommen einen erheblichen Anteil dem zivilen Bedarf und der Ersatz-Investition zu entziehen und diesen Anteil der Produktion von kriegsnotwen­dig e.n Gütern zuzuführen. Durch die Maßnah­inen der Rationierung aller lebensnotwendigen Güter, der Kontingentierung der Rohstoffe, der Lenkung des Arbeitseinsatzes, des Kredit- und Kapitalstromes und des Außenhandels von der kriegsunwichtigen Produktion auf die kriegswich­tige Produktion und schließlich sogar durch Her­stellungsverbote wird diese Umstellung in der Verwendung des Volkseinkommens erreicht. Die

durch die Rationierung und durch die starke Be- schränknng in der Herstellung und Verwendung bon Konsumgütern freigesetzte Kauf­kraft muß für die Kriegsfinanzierung metho­disch eingefttngen werden. Dies geschieht bei uns durch Steuern und Sparen, denn auch das Spar­kapital wird der Kriegsfinanzierung nutzbar ge­macht. Die Kunst der Kriegsfinanzierung besteht nun darin, trotz starker Erhöhung der Steuern die Sparkraft des Volkes zu erhal­ten, Mit finanztechnischen Methoden kommt man diesen Problemen nicht bei. Wir lehnen es ab, den Krieg mit Preis- und Lohnsteigerun­gen, zu finanzier».

Unsere Wirtschaft braucht Reserven, um unter den schwierigen Krixgsvcrhältnissen durch­halten und die nach Kriegsende notwendig wer­dende Wiederaufsüllung der Vorräte aus eigenen Mitteln oder mit Hilfe der Banken vornehmen u können, weshalb auch gerade die Banken iquide gehalten werden müssen. Für die Kricgs- fiuanzierung komme es darauf au, die sogenann­tentoten Kassen" in einer volkswirtschaftlich und finanzpolitisch richtigen Form für die Mehraus- gaben des Staates lebendig zu machen.

Hinsichtlich des Außenhandels betonte Reichs- minister Funk, daß heute die Rohstoffe in anz Europa vor Gold und Devisen evorzugt würden, daß aber die feinste De­vise heute die deutsche Qualitätsarbeit sei.

Frankreich hat sämtliche Wasserfahrzeuge be­schlagnahmt; es handelt sich um eine Parallelmaß­nahme der englischen Beschlagnahme der Handels- flotte. Der französische Botschafter in Moskau, Naggiar. wird, wie verlautet, einenErholungs­urlaub" antreten.

In London hatte man wohl leibst das Gefühl, daß die Schmätzereien des Mr. Chamberlain kaum den tiefen Eindruck der Führer rede verwischen könnten und so inachie sich d i e g u r e. alteTimes" daran eine gründliche Wider­legung der vom Führer präzisierte,, denllche» An- sichten vorzutrage» Voll Erstaunen leien wir. daß ja die Weltmächte gar nicht die Absicht hät­ten. Deutschland zu zerstückeln oder gar das deutsche Volk auszurotten. Die Alliierten Hütten ja bestechende Logik nicht einmal >» Ver­sailles das Deutsche Reich zerstückelt.

DieTimes" vergißt ihrem Eifer, daß ein­mal derolle ehrliche Seemann" King-Hall >m Auftrag des britischen Außenamtes seine be­kannten Briefe nach Deutschland schickte, in denen es n. a. wörtlich hieß, gegen den Frieden, der nach einem neue» Krieg von den Alliierten dik­tiert werde, sei Versailles nur ein Kin - der! pieI gewesen.

Genau so schief liegt das prominenleste r^rgan der Britischen Plutokralie in seiner Entgegnung a- f die vom Führer angeprangerten Greuel im B u r e n k r i e g. Aus reiner Humanität sind nach der Darstellung der .Times" 190000 Buren, vorwiegend Frauen und Kinder in die berüch­tigten Konzentrationslager eingeliefert worden. Aus reiner Humanität hat man sie wahrschein­lich auch dem Hungertod und den Seuchen aus» geliefert. Die Welt hat nicht vergessen, daß in diesen Todesbacacken rund 20 000 Menschen einen qualvollen Tod unter den Augen ihrer Peiniger starben, nur England hat für solche Dinge ein erstaunlich kurzes Gedächtnis. DieTimes" gibt sich selbst dem internationalen Ge­spött preis, wen» sie sich zu dem Satz ver- steigt. Lord Milner habe die Kinder und Frauen der Buren nur vom Hof vertrieben, damit sie nicht Hunger stürben.

Schlecht läßt sich die von derTimes" mit dreister Stirne vorgebrachte Behauptung, in England sei in den letzten Jahren von keiner Stelle der Haß gegen Deutschland geschürt wor­den, vereinbaren, daß es ausgerechnet den per­fidesten Hehaposteln und Nazifres­sern gelingen konnte, zu den höchste» Posten im Kabinett Chamberlain aufzusteigen.

Wir wißen, daß England als schärfster Be« kämpfer derThese" vom deutschen Lcbensraum auftrat und im September 1938 nur unter dem übermächtigen Druck der Verhältnisse bereit war, den deutschen Lebensforderungeu in einem Punkt, dem Sudetenland, nachzugeben. Es nimmt uns daher nicht wenig wunder, wenn dieTimes" ur­plötzlich auch einen LebenSraum für Großbritan­nien entdeckt. Wenn England in drei Jahr­hunderten rund 15.5 Mill. OMa brät­ln eilen zusammenräuberte, unterdrückte und ansbeutete, so geschah das immer nach der Times" keineswegs aus machtimperialistisclien Interessen heraus, sondern England handelte ledig­lich unter dem Streben nach Lebensranm.

Es muß sehr schlecht um die englische Sache stehen, wenn man Zuflucht zu solchen dünnen Argumenten nimmt um die Wirksamkeit der deut­schen Behauptungen zu entkräften. Keines der Führerworte verliert durch dieseWiderlegungen" an Gewicht. Die Feindmächte haben uns den Kampf angesagt sie sollen ihn bekommen, auch wenn sie jxtzt gerne den Krieg mehr mit spitzen Worten als mit den Waffen fortsetzen wollen.

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Lngllsüm «vv« Tonner gesunken

Im Atlantik torpediert

Amsterdam, 2. Februar Wie die holländische SchiffahrtszeitunqScheepvaart" meldet, ist der englische DampferOregon" <6008 Brutto- registertonnen) etwa 140 Meilen nordwestlich von La Coruna torpediert und so schiver beschädigt worden daß er sofort gesunken ist.

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1. Fortsetzung

Er verstand durch Fasten und Perioden abge­schiedenen Lebens schon in jungen Jahren, sich in den Geruch der Heiligkeit zu bringen. Wandte sich bald politischer Betätigung zu und macht sei­nen Einfluß in zunehmendem Maße zur Unter- grabu»b der britischen Autorität geltend. Ueber seine eigentlichen Ziele ist nichts bekannt."

Das ist alles, was die Agenten über Englands gefährlichsten Feind im Punjab erkundet haben. Es ist wenig, allzu wenig, wenn es sich um einen Gegner handelt, dessen Bekämpfung schon so viel Blut und gutes Gold gekostet hat.

Aber fragt doch eure Diener, ihr stolzen Brite», dis verachteten Braunen: hört die Geschichten, die in den Hütten der Armen und abends am Brunnen erzählt werden: geht nach Peshamar in die beritt,mte Straße der Märchenerzähler, wo beileibe nicht nur Märchen, sondern wichtige Bot­schaften von Mund zu Mund gehen, hört und laßt euch sagen, was die Sage raunt. Die Sage von dem Fakir, der das Feuer in seinem Namen trägt.

Mächtig ist der Fakir, weise und Herr starker Beschwörungen Große Dkchins. Geister der Lust und der Tiefe, gehorchen seinem Wort.

Wäre es sonst möglich, daß er. wie doch jeder weiß, am Morgen im Rate Mod Khans erschien und am Mittag in der Feste der Nohillas zu den Kriegern sprach? Ein Dschin nahm ihn unter sei­nen Mantel und trug ihn hundert Meilen in einer Stunde, sonst hätte daS Wunder nicht ge­schehen können. Und als die Abgesandten der Afridis und Nohillas sich in der Mitte des Weges trafen, um Frieden zu bieten statt Blut, da sahen

sie mit Schaudern, daß der Fakir zur selbe» Stunde bei ihnen gewesen war und ihnen die­selben Wvjste ausgetragen hatte.

Das Auge des Fakirs kann töten und den Geist ! eines Mannes verwirren für immer. Aber seine Hand, die das Feuer trägt, vermag zu heilen in der Frist eines Augenblickes. Gehen nicht Krieger umher und zeigen die Narben fürchterlicher Wun­den, die sich schlossen, als der Fakir seine Hand auslegte? Lebe» nicht Männer, die mit eigenen Angen sahen, wie der Fakir unter den Kugeln und Säbelhieben britischer LanccrS hindurch- schritt, und die Kugeln sielen zu Boden, die

Säbel zerbrachen in der Lust?

Heilig ist der Fakir, unverletzbar und gefeit

gegen Kugel und Gilt.

So raunt die Sage, rankt sich die Legende um den Name» des Fakirs von Jpi, bunt und ge­heimnisvoll und immer rauchend vom Blut der Erschlagenen. Denn der Heilige Mann ist ein Mann des Krieges.

Die Agenten Englands hören auch diese Ge­schichten. sie gehen in die Hütte der Armen und in die Straße der Märchenerzähler, aber sie schreiben nichts davon in ihren Berichten. Die Sage vom Fakir würde sich allzu sonderbar ausnehmen auf den Aktenbogen des Secret Service.

Dies ist die Geschichte des britischen Leutnants Griffin.

Sie ereignete sich drei Jahre nach dem ersten Aufstand des Fakirs von Jpi, der England fünf­hundert Tote und einige Tausend Verwundete

kostete, der abgewehrt werden mußte durch ein Aufgebot von 50 000 Mann indischer Truppen, von Bombenflugzeugen und eilig aus allen Pro­vinzen herangeschasften Artilleriebrigaden. Der England mehr gekostet hat, als sich in den Zahlen der Toten, der geplünderten Munitionsdepots und überfallenen Karawanen ausdrücken läßt: sein Ansehen.

Seit dem ersten Aufstand des Fakirs hat Eng­land den Nimbus des Unbesieglichen, Unantast­baren verloren. Der Karawancnführer. der seine Kamele in langer Reihe über den Khaiber-Paß treibt, beladen mit Teppichen aus Buchara, hand­gewebten Decken aus Afganistan, Wolle aus Kaschmir. Schnitzereien aus Tibet er weiß, daß Englands gepanzerte Faust ihn nicht schützen kann. Er zahlt seinen Tribut den freien Herren der Berge, den Fürsten Waziristans. von deren Gnade es abhängt, ob er Gut und Leben sicher nach Indien hinuntcrbringt. Er zahlt i» Gold und Edelsteinen und kostbaren Geweben: am lieb­sten aber sehen es die wilde» Söhne der Grenze, wenn er den Tribut in Waffen entrichtet , , .

Die Geschichte des Leutnants Grisfin kennt an der Nordwestgrenze jeder Gliurka-Soldat. und in den Geheimakte» einer qewissen Dienststelle in Kalkutta könnte man sie ausgezeichnet finden. Dem Europäer mag manches daran seltsam erscheinen aber im heißen Waziristan zweifelt niemand an der Wirklichkeit dieser Geschehnisse.

Sie beginnen an einem brütendheißen Nach­mittag des Jahres 1931 in Rawalpindi

Nichts deutet darauf hin. daß der dicke, ewig schwitzende und über das Kiima stöhnende Mr Leslie Walters die wichtigste Persönlichkeit im Nordwestbezirk ist. Er spielt das schlechteste Gols im Kantonnement, "prügelt seine Bons mit der Reitpeitsche und hat das schönste Mädel von Rawalpindi zur Tochter waS allein ibm einiae Beachtung unter den jüngeren Offizieren ver- schafst. Wenige wissen, daß er den Titel Ober- verwaltungssrkretär trägt, und auch dieser Titel

verrät nichts von der Beschäftigung eines Man­nes. dessen schwammige Finger die geheimsten Fäden der britischen Politik in Bewegima ballen.

Mr. Leslie Walters leitet die Nordwestzentrale des Intelligence Service.

Fett und schwitzend liegt er in dem Kvrbstuhl, der unter jeder seiner Bewegungen ächzt und seine unter Fleischwülsten last verschwindenden Augen beobachten daS Gesicht Leutnant Griffins» der gespannt und voll mühsam bczwunaener Ner­vosität ihm gegeuübersitzt

Ich bitte um den Auitrag. Sir" saal der Leutnant und siebt starr geradeaus. Es klingt nicht ganz so sicher wie eS sollte Ich weiß, wÄs aus dem Spiele siebt."

Es ist gut" Walters richtet sich schnaufend zu einer sitzenden Stellung ansSie kennen die Gefahr. Leutnant . . . Niemand kann Sie beraus- bolen. ivenn Sie in die Patsche geraten. Gerne lasse ich Sie nicht geben, aber da Sie einer der wenigen sind die Nogba-Dialekt beberrschen. sind Sie mein bester Man» Wir wollen die Laae noch einmal rekapitulieren:

Im Bergland von Mir Ali werden Zniam- meiiziebungen von starken bewaiineten Abteilun­gen beobachtet. Es sollen nicht nur AiridiS son­der» auch Robilla. Mcchluds Bakuben beteiligt sein. Was bei der sonstigen Feindseligkeit der Stämme untereinander eindeutig aus den Fakir von Jpi hinweist Kein anderer bSIte die Kamps- bäbne ziisammciibriuaei, können Dies ist aber schon ungesäbr alles, was wir wissen liniere letz­ten Kundschaster sind nicht ziirückgekvnimcn. oiel- mebr"

Leutnant Grifft» nickt mit dem Kops. Der Dicke braucht ibm nicht zu erzäblen w i e die Kundschafter zurückgekommen sind. Jedes Kind aus der Straße weiß von den vier Köpse» die in der Nacht über die Einfriedung der Forts am Paß aeworsen wurden Ein Gruß vom Fakir von Jpi . . . 'Fortsetzung folgt»