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haben, daß ihnen genügende Machtbefugnisse erteilt und die Satzungen der„ Bank deutscher Länder" entsprechend geändert werden. Nach einer Meldung der Welt" betrachten die Besat- zungsmächte diese Forderung als nicht erfüllbar, weil der Zentralbankenrat sie nicht unterstützt habe. Somit würde eine neue Wahl notwendig werden. Es heißt aber, daß sich keine maßgeblichen Kräfte finden, die ohne Aenderung der Satzungen derart verantwortliche Aemter zu übernehmen bereit sind. Neuerdings scheint es so, daß die Besatzungsmächte zu einem Entgegenkommen bereit sind. Die„, Bank deutscher. Länder" hätte schon am 1. April ihre Tä- tigkeit aufnehmen sollen. Sicher ist jeden- falls, daß an eine Währungsreform nicht zu denken ist, bevor dieser Ban- kenapparat aufgebaut und arbeits- fähig ist.

Demontage

der sowjetischen Aktiengesellschaften

So-

BERLIN. Die„ Tribüne", das Organ des der SED nahestehenden FDGB, stellt die Möglichkeit der Rückgabe der Sowjet- AG. an die Länder der So- wjetzone in Aussicht, wobei das Blatt aber gleich- zeitig eine indirekte Bestätigung dafür gibt, daß die Sowjet- AG. vor ihrer Uebergabe in deutsche Hände noch teilweise demontiert werden sollen. Anlaß zu dieser Stellungnahme hat eine Meldung der britisch lizenzierten Welt" gegeben, die be- richtet hatte, daß im Zusammenhang mit der ge- planten Rückgabe der Sowjet- AG. in deutsche Hände, als deren Datum der 1. Mai genannt wurde, eine erneute Demontage der bedeutendsten wjet- AG. geplant sei- so unter anderem die Bu- nawerke in Schkopau( mit mehr als 30 000 Ton- nen Jahreserzeugung die größte deutsche Fabrik zur Bunaherstellung), die früheren Siemens- betriebe in Gera und Arnstadt und die Fabrik für technische Porzellane Hescho in Kahla. Gleich- zeitig hätten die führenden Belegschaftsmitglieder, wie diese Meldung besagte, die Aufforderung er- halten, sich zur Arbeitsverpflichtung nach Rußland bereitzuhalten. Grund für die Rückgabe sei die Unrentabilität der Betriebe; sie hätten sich trotz wirtschaftlicher Bevorzugung als Zuschuẞbetriebe erwiesen.

Später meldet der„ Kurier", daß die Demontage des Bunawerkes in Schkopau beschleunigt vorange- trieben werde. Die für die Erzeugung von Essig- säure wichtigen Einrichtungen seien bereits abge- baut und würden verladen. Andere wichtige Maschi- nen und Geräte ständen zum Abbau bereit. Zur Be- schleunigung der Demontage seien zusätzliche Ar- beiterkolonnen aus der Sowjet- AG." Chemische Werke Leuna" herangezogen worden.

Sowjetische Soldaten bewachten den Abbau und die deutsche Werkskontrolle, die hauptsächlich von SED- Mitgliedern durchgeführt werde, sei besonders streng. Die durch die Aussicht auf den Verlust ihrer Stellungen erregte Arbeiterschaft trachte der SED- Betriebsrat mit dem Versprechen gleichwertiger Ar- beitsmöglichkeiten in anderen deutschen Industrie- zweigen zu beruhigen.

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SCHWÄBISCHES TAGBLATT

Eine schmerzliche Operation

-

-

was

T. L. Nach einer Direktive der amerikanischen Tochtergesellschaften werden diese Betriebe und britischen Dekartellisierungsstellen soll die sie bisher mindestens zu einem großen Teil nicht Robert Bosch G. m. b. H. wir brachten die waren- zu selbständigen Unternehmungen mit Meldung unlängst schon in Kürze ihrer Kartell- einem abgeschlossenen Produktionsprogramm. Bis- eigenschaft entkleidet, jedoch nicht vollständig auf- her oblag ihnen die Aufgabe von Einzelferti- gelöst werden. Das Unternehmen, das außer den gungen, die sich organisch in die Gesamtproduk- Hauptwerken in Stuttgart noch eine Reihe von tion der Boschwerke einfügten. Durch die Dekar- Zweigbetrieben besitzt und dazu 20 verwandte Un- tellisierung wird also ein organischer Produktions- ternehmungen kontrolliert, soll in Zukunft noch prozeß durchschnitten, und es erhebt sich die vier Betriebe in Stuttgart und Feuerbach, die Frage, ob es gut ist, der deutschen Wirtschaft in Sundgau- Maschinenfabrik G.m.b.H. in Stuttgart, ihrem gegenwärtigen Stadium Operationen solcher die Eisemann- G.m.b.H. in Stuttgart und das Tragweite zu verordnen. Ihre Auswirkungen wer- Werk in Giengen weiter betreiben und einen Teil den zunächst mit aller Sicherheit zu Lasten des seiner Verkaufsorganisation behalten dürfen. Die deutschen Lebensstandards gehen. übrigen Unternehmungen des Boschkonzerns hin- gegen sollen verkauft werden. Ausländer, die vor dem Krieg in Deutschland Besitz hatten, sollen berechtigt sein. diese Unternehmungen bis zur Höhe ihres früheren Besitzes in Deutschland zu erwerben. Die Konzernentflechtung wird von den amerika- nischen Stellen sehr ernst genommen. Auch im ei- genen Lande werden die Anti- Trustgesetze streng gehandhabt. Die Absicht, das darf man unterstel- len, ist eine gute: in der deutschen Wirtschaft sol- len Preisbindungen( soweit sie von Kartellen her- rühren) und Wettbewerbsbehinderungen beseitigt werden. Unter normalen Verhältnissen könnten durch die Dekartellisierung vielleicht günstige Ergebnisse erzielt werden nämlich dann, wenn sich eine freie Marktwirtschaft durchsetzen ließe. Augen- scheinlich sind wir aber von einer solchen Möglich- keit noch weit entfernt.

-

Das hier Gesagte gilt ganz allgemein. Für den Fall Bosch sind aber besondere Ueber- legungen anzustellen. Durch den Verkauf von

-

So trägt also die Dekartellisierung im Falle Bosch, wenn wir die Produktionsseite betrachten, ein negatives Vorzeichen von erheblicher Bedeu- tung. Dabei allein bleibt es aber nicht. Die zu selbständigen Unternehmen gemachten Teilbetriebe, die bisher nur unselbständige Werkstätten waren, sollen darüber hinaus berechtigt sein, für ihre Fer- tigungen Bosch- Patente zu verwenden. Die Split- ter werden also nicht nur selbständig, sondern sie stehen als Konkurrenten auch gegen den Rumpf- betrieb auf ein Vorgang, der die bisher in Nord- rhein- Westfalen durchgeführten Entflechtungsmaß- nahmen weitgehend überschreitet. Wenn erst der internationale Austausch von Erfindungen und Fer- tigungsmethoden obligatorisch geworden ist, könnte eine solche Entwicklung tatsächlich zur Förderung der Produktion im Rahmen eines friedlichen Wett- bewerbs der Völker hervorragende Beiträge lei- sten. Als Einzelmaßnahme hingegen bedeutet sie für das betreffende Unternehmen und für die Wirt- schaft, des Volkes, dem es dient, einen schmerz- lichen Eingriff.

KURZNACHRICHTEN

Anmeldung der Forderungen zwischen dem Saarland

und der französischen Besatzungszone BADEN- BADEN. Die Devisenbewirtschaftungsstelle der französischen Besatzungszone gibt bekannt: Die Verordnung Nr. 150 des französischen Oberkom- mandos in Deutschland sieht für die französische Besatzungszone eine Erhebung über sämtliche For- derungen und Schulden vor, welche zwischen dem Saarland einerseits und den Ländern der französi- schen Besatzungszone andererseits bestehen. Gemäß Instruktion Nr. 220 vom 11. März 1948 der Devisen- bewirtschaftungsstelle haben alle Personen, die in der französischen Besatzungszone ihren ständigen Wohnsitz haben, gleichgültig, welche Staatsange- hörigkeit sie besitzen, die bei der nächstgelegenen Landeszentralbank- Nebenstelle

ausliegenden An- meldeformulare auszufüllen. Es wird besonders dar- auf aufmerksam gemacht, daß es im Interesse der Anmeldepflichtigen liegt, genaue und vollständige Erklärungen abzugeben, was allein die Wahrung ihrer Interessen gewährleistet. Eine frühere Veröf- fentlichung legte für den Abschluß dieser Erhebung

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den 15. April 1948 fest. Die Devisenbewirtschaf- tungsstelle der französischen Besatzungszone gibt hiermit bekannt, daß die Anmeldefrist bis zum 30. April 1948 verlängert wird, welches Datum den letz- ten Termin darstellt.

Amerikanische

Anleihegläubiger gegen Demontage DUSSELDORF. Gegen die Demontage der August- Thyssen- Hütte in Duisburg- Hamborn und anderer Werke der Vereinigten Stahlwerke, die mit Hy- potheken zugunsten amerikanischer Gläubiger be- lastet sind, wurde von den Treuhändern amerika- nischer Anleihe Einspruch erhoben.

Handelsabkommen Türkei- französische Zone BADEN- BADEN. Die in den letzten Tagen zwi- schen einer Delegation der britischen Regierung und einer Delegation der Militärregierung der französi- schen Zone geführten Verhandlungen haben am 19. April zum Abschluß eines Handelsabkommens ge- führt, das den zuständigen Stellen der beiden Re- gierungen bald zur Billigung vorgelegt wira.

23. April 1948

ERP- Hilfe für die französische Zone

im ersten Jahr

BADEN BADEN. Nach Mitteilungen aus ameri kanischer Quelle soll die französische Besatzungs- zone Deutschlands auf Grund des europäischen Auf- bauprogramms im ersten Jahr der Laufzeit des Marshall- Plans, vom 1. April 1948 bis zum 31. März 1949, folgende Waren erhalten:

Getreide

Fette und Oele Zucker

Tabak Baumwolle

Wert

in Mill. Dollar:

48,6

2,6

1,5

1,1

6,6

Landwirtschaftl. Maschinen

0,8

Petroleum- Produkte

6,1

Holzverarbeitungsmaschinen

0,5

1,2

DI

1,2

3,9

1,0

Blei

Aluminium

Andere Maschinen Verschiedenes

zusammen 75,1

Verantwortliche Stellen der Militärregierung er- achten diese Angaben als wahrscheinlich der Wirk- lichkeit entsprechend. Eine offizielle Bestätigung liegt bis jetzt noch nicht vor.

Preiserhöhungen für Nahrungsmittel zu erwarten FRANKFURT/ MAIN. Eine Preiserhöhung bei ver- schiedenen Nahrungsmitteln wird gegenwärtig von der Verwaltung für Wirtschaft erwogen. Kartoffeln und Hülsenfrüchte sollen um je 50 Prozent, Oel- früchte um 100 Prozent und Milcherzeugnisse um einen noch nicht bestimmten Satz im Preise steigen. Der Plan soll die Billigung des Direktors der Ver- waltung für Ernährung, Landwirtschaft und For- sten, Schlange- Schöningen, haben. Eine Stellung- nahme der Besatzungsbehörden steht noch aus. Wiederaufbau der deutschen Oelraffinerien FRANKFURT/ MAIN. Das Zwelmächte- Kontroll- amt hat einen Plan zur Wiederingangsetzung der deutschen Oelraffinerien genehmigt. Als Ziel ist die Verarbeitung von jährlich zwei Millionen Tonnen Rohöl vorgesehen. Durch die Wiederinbetriebnahme soll nicht nur der Bedarf der Doppelzone gedeckt, sondern nach Möglichkeit auch etwa 175 000 Tonnen Schmieröl, Asphalt und andere Nebenprodukte für den Export gewonnen werden. Von diesem Wieder- aufbauplan, für den eine Frist von zwei Jahren gesetzt wurde, erwartet man für die deutsche Wirtschaft eine Devisenersparnis von jährlich 25 Millionen Dollar.

Neues Einkommensteuergesetz im Saarland SAARBRÜCKEN. Das Finanzministerium der saar- ländischen Regierung berät ein neues Einkommen- steuergesetz, das rückwirkend ab 1. Januar 1948 in Kraft treten soll. 50 Prozent der ehemaligen Kon- trollratssteuern, die augenblicklich im Saarland als Aufbausteuer erhoben werden, sollen entfallen. Da- mit wäre die saarländische Steuergesetzgebung an die französische Gesetzgebung angeglichen.

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