April 1948

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Professor Dr. Theodor Heuß: Die deutsche Erhebung von 1848

Daß im deutschen Südwesten die revolutio- näre Bewegung des Frühjahrs 1848 ihre stärk- iten Antriebe fand und daß in diesen Bezir- ken,' fünfviertel Jahre später, die Endkämpfe um die Geltung der Frankfurter Reichsverfas- jung geführt wurden, ist geschichtlich begrün- Het. Man mag auf die Nachbarschaft der Schweiz hinweisen, die eben damals den Son- Herbundskrieg und die Niederlage der konser- vativen Kräfte erlebt hatte, auf den kürzeren Weg, den Einflüsse von Frankreich zurückzu- fegen hatten.' Das erklärt einige Oberflächen- wirkung, nicht mehr. Die Ursachen liegen tie- fer. Der schwäbische und fränkische Kreis des alten Reiches, dieses städte- und burgenreiche Hügelland, war in zahllose Hoheitsgebiete auf- gespalten gewesen, ein Raum ohne ausgrei- fende größere Territorialstaatlichkeit, der würt- tembergische Herzog, der badische Markgraf, der Pfalzgraf beim Rheine nicht unansehnlich, roch ohne rechtes politisches Eigengewicht. Hob sich das öffentliche Leben über die Hän- deleien der Nähe, so gewann es nur Sinn im Anschluß an das Reich". Solches Bewußtsein hatte sich auch nach der napoleonischen Flur- bereinigung zwischen 1803 und 1810 in der Be- völkerung erhalten; ein spezifisch dynastisches Gefühl konnte sich in den neu angeschlosse- nen Gebieten noch nicht verfestigen.

Aber ihm stand wohl eine geistige und mo- ralische Gefühlskraft, doch keine staatliche Macht zur Verfügung. Die hatte sich, neben Bayern und Hannover, die noch genannt sein mögen, im Habsburger und im hohenzolleri- schen Staate potenziert, den beiden Großgebil- den im Deutschen Bunde", die nicht nur rechtlich mit Teilen ihrer Länder über die Grenzen des Bundes hinausreichten, sondern auch dynamisch selbständige Faktoren des europäischen Mächtespiels darstellten. Dabei war ihre innere Struktur von der des übrigen mittel- und kleinstaatlichen Deutschland ge- schieden geblieben.( Ueberall, außer in den beiden Mecklenburg, hatten sich nach 1815 Verfassungen mit Volksvertretungen durchge- setzt deren Charakter war nicht gerade demokratisch, man mag von Honorationenpar- lamenten reden, aber zwischen aller Bedrückt- heit des öffentlichen Lebens, mit Presse- und Buchzensur, mit der Lähmung der politischen Vereinsbildung, gab es doch immerhin etwas ie Organe einer volkstümlichen Meinung, gar richtige Kammeroppositionen. Opposition in den europäischen Ländern

wie

Paris, dessen Vororte Fabriken und ,, Arbeiter- viertel" hatte wachsen sehen, besaß der Auf- stand einen sozialrevolutionären Zug mit pro- letarischen Akzenten. Die ,, Nationalwerkstät- ten" des Louis Blanc, die gewerbliche Arbeits- beschaffung durch den Staat, waren dabei als eine neue Lösung sozialwirtschaftlicher Be- drängnisse angekündigt und erprobt worden; ihr arges finanzielles Mißlingen hat diese Art von Sozialismus" für lange diskreditiert. Hier also mochten Zukunftsfragen sich gemeldet haben. Aber die Typik des Jahres empfing thre Prägung aus einer anderen Kraft. Am 12. Ja- nuar bereits hat das Volk von Palermo rébel- liert und den König Ferdinand zur Wiederher- stellung der Verfassung gezwungen; das wie- derholte sich dann im schnellen Lauf des bren- nenden Feuers bei den übrigen italienischen Staaten und die Brände mußten auch nach Mailand, nach Venedig fliegen. Diese Städte mit ihrem Umland aber gehörten seit 1815 von Ober- zum Habsburger Staatenverband italien her hatte also Wien die drängende Meldung erhalten, daß im Zeichen von Frei- heit und Demokratie das Volk den Anspruch auf seinen Staat ankündete. Doch nicht Lom- bardei und Venetien allein! In Preßburg und Wien erklang die Stimme des Ludwig Kossuth, in dem seinen stärksten Redner zu erkennen schier ganz Europa damals bereit war: er drängte auf Verselbständigung, letztlich auf Unabhängigkeit der Stephanskrone, nein des magyarischen Volkes gegenüber Wien. Doch wie wirkte das auf Agram? Auch die Kroaten kamen in Bewegung; ihnen erschien der Hof in Wien ein besserer Verbündeter als magya- risches Herrentum an der Staatsspitze. Das er-

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gab die höchst eigentümliche Lage, daß die Wiener Demokratie wohl für die ungarische Freiheitsbewegung schwärmte( und in den ent- scheidenden Wochen vergeblich von ihr Hilfe erwartete), der Banus Jellacic aber, um des kroatischen Nationalismus, der schwarz- gelben Sache diente. Und als im April des Jahres der bedeutende tschechische Historiker Palacky, nachdem er eine Einladung ins Frankfurter Vorparlament und eine Beteiligung an den Wahlen abgelehnt hatte, mach Prag einen Sla- wenkongreß berief, trat eine neue Kraft in die mitteleuropäische Geschichte. der tschechische Nationalismus, geistig, eben in dem konserva- tiven Geschichtsschreiber, durch die deutsche Romantik vorbereitet, jetzt aber einem willens- starken Realismus zugewandt.

Diese Hinweise mögen daran erinnern, wie die Demokratie elementar nationalisierend wirkte. Das war Erbe der französischen Revo- lution. Wir spüren heute, daß das verwickelte Problem nicht allen Zeitgenossen in seinen Folgen deutlich war; aus der Aufklärungs- periode kam noch der Nachhall einer durch die Skepsis nicht verdorbenen Weltbürgergläubig- kelt, der Bund der freien Nationen mochte aus dem ,, Völkerfrühling" erblühen. Solche Erwar- tung hatte die Poeten des Vormärz" gerührt, sie sah aus verwandter Grundempfindung den Gleichklang der Akkorde kommen... Wie aber nun, wenn Mißverstehen und verschiedene Auslegung geschichtlicher, ethnischer An- sprüche und schließlich barer Machtkampf die Melodie frommer Hoffnungen verderben mußten! Hintergründig wanderte die Dämonte des jungen, unausgeglichenen, fordernden Na- tionalismus über die Bühne des Geschehens.

Die Bildung des Frankfurter Parlamentes

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Daß in den mittelstaatlichen Kabinetten die gab sich dann, vor den Entscheidungen, die Männer der bisherigen Kammeroppositionen fraktionsmäßige Gruppierung. Sie ist nie ganz als Märzminister" antraten, war nicht ohne scharf gewesen, that Uebergänge gehabt Gewicht. Denn es folgte jetzt auch eine Aus- gehört zu den Anekdoten des deutschen Par- wechslung der Gesandtschaften beim Bundes- lamentarismus, daß er die Namen den Wirts- tag. Dort hatte man, zurzeit ohne Instruktion hausschildern entlehnte: ,,, Donnersberg, Deut- von den heimatlichen Regierungen, den An- scher Hof"," Westendhalle" usf., wo eben die Klubs tagten. schluß an die Ereignisse zu vollziehen ver- sucht, sich Vertrauensmänner des Volkes als moralische Stütze bei den Einzelstaaten erbe- ten( darunter war auch Uhland), der Bundes- tag bekannte sich plötzlich zu ,, dem alten Reichs- panier und erklärte Schwarzrotgold", das bisher so verfemt gewesen, als deutsche Far- ben. Aber das nützte nicht mehr viel. Sein An- sehen war schon verbraucht, schon sein Name verächtlich geworden. Nun aber floh am 13. März der Mann, der dies Instrument zu meistern verstanden hatte, vor der erregten Bürgerschaft, vor den Studenten Wiens; der Sturz von Met- ternich bedeutete den stärksten Einschnitt. Auch daß der preußische König Friedrich Wilhelm IV. ein paar Tage später in Berlin vor der Revo- lution kapitulierte, ist, bei aller Unsicherheit seines Wesens, die noch mancherlei Ueber- raschung in sich barg, ganz nur zu verstehen, wenn man an Wien denkt: der Rückhalt war weggesunken!

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zu

Kabinettskrise: Ja. Damit war ihre außenpoli- tische Machtlosigkeit schmerzhaft offenkundig, mehr aber ihre moralische Tragfähigkeit vor dem Volksbewußtsein brüchig geworden. Noch vor einigen Monaten von Hoffnungsfreudigkeit gestützt, wurde sie jetzt der Gegenstand der Skepsis, der Tronie, des Hohnes, und viele Ur- teile jener und der folgenden Monate sind in das spätere Geschichtsbild eingegangen: so ur- teilten ja schon die Zeitgenossen!

Die Konzeption des Rechtsstaates

Aber das zeitgenössische Urteil ist nun eben zeitbefangen. Wir sehen die ungeheure Kom- pliziertheit deutlicher, vermögen auch klarer einzuschätzen, was in der Paulskirche geleistet wurde. Ihre Beratungstechnik war schlecht, umständlich, umkonzentriert, weil noch zu sehr auf die Individualistische Initiative eingestellt und der Erfahrung im Kontingentieren und Ab- tönen entbehrend. Es wurde, sagt man, zu viel geredet. Aber es wurde immerhin gut geredet. Es sei zu viel Zeit verloren worden mit den Erörterungen der Grundrechte Das läßt sich hören, aber schlägt nicht ganz zu Buche, wenn man sich klarmacht, daß in ihnen gewisse An- weisungen für die Legislative der Einzelstaa- ten angelegt werden sollten und auch mußten, wenn man zu einer die Territorialgrenzen überschreibenden Rechtseinheit kommen wollte als einem Instrument der Nationaleinheit. Und: zum Rechtsstaat" als solchem zu gelangen, war das tiefste Anliegen des Geschlechtes, das die Willkür des Vormärz" hinter sich bringen wollte. Der Bürger" habe in seinem Eifer versagt, als er hinter sich die Forderungen des vierten Standes" antreten sah, und sei lieber wieder in die Arme der Reaktion ge- laufen, als in der Geschichtsaufgabe stehen zu bleiben. Daß die Geschichte eine Geschichte von Klassenkämpfen sei, war, ohne noch Ein- druck auf die Zeitgenossen zu machen, am Vor- abend der Geschehnisse von K. Marx verkün- det worden. Später wurde die in Formeln er- starrende Geschichtsinterprétation sehr gerne 1848 aufgezwängt. Nun fehlt es weder im agrarischen noch im gewerblichen Bereich zu jener Zeit an' Spannung und tiefer Problema- tik, an sozialrevolutionärer Thetik, die geistes- geschichtlich nicht uninteressant, doch nicht viel mehr als unverbindliche Anekdote oder Arabeske ist. Die Grundmotive der Bewegung sind nicht sozialwirtschaftlicher Art, son-

Mitten in der Zerrissenheit dieser Versammlung war mir das ein erhebendes Gefühl, daß, so sehr eir uns aft gegeneinander aufbäumen, wir, den- noch durch das nicht mehr zu brechende, im Volks- bewußtsein gefestigte Gebot der deutschen Einheit wie mit eisernen Banden zusammengeschmiedet sind... Zum Schlusse, meine Herren, schaffen Sie keinen herrschenden Binzelstaat... retten Sie das Wahlrecht, dieses kostbare Volksrecht, dieses legte fortwirkende Wahrzeichen des volksmäßigen Ur- sprungs der neuen Gewalt. Glauben Sie, meine Herren, es wird kein Haupt über Deutschland leuchten, das nicht mit einem vollen Tropfen demo- kratischen Oels gesalbt ist!

Der Auftrag der Versammlung war, für Deutschland eine Verfassung zu. beschließen. Den Auftrag hatte das Volk" erteilt; sein souveränes Recht zu solchem Werk war in der Paulskirche nicht eigentlich umstritten. Wohl aber die Methode einer möglichen Rechtsver- wirklichung würden die vorgeschlagenen Rechtssätze, um Kraft zu gewinnen, der Verein- barung" mit den Gliedern bedürfen? Hier meldeten sich staatstheoretische, mehr noch, wie sich bald zeigen sollte, staatspolitische Schwierigkeiten. Vielleicht waren sie bannen, wenn man dies zu schaffende Ge- samtdeutschland einfach einmal statuierte: das war der berühmte kühne Griff" des Präsidenten Heinrich von Gagern, eine Po- litik des Als- Ob; so schuf man die Zentral- gewalt, das Amt des Reichsverwesers" und das Reichsministerium. Ein Reich schien also, in provisorischer Form, existent. Aber, man konnte sich nicht lange einer Täuschung hin- geben; dies kräftige Wort von der Zentral- gewalt" war die Schale um eine tatsächliche Machtlosigkeit. Denn die Zentralgewalt war eine ministerielle Apparatur ohne militärische, polizeiliche, behördliche Vollzugsorgane, beim Regieren" auf den guten Willen angewiesen, von dem schlechten Willen gekränkt, der tim den Einzelstaaten herrschte. Die fremden Mächte, wenn sie nicht wie der russische Zar die ganze deutsche Entwicklung verabscheuten, schenkte dern politisch, nationalpolitisch und Staatspoli- dem Frankfurter Versuch kaum mehr als eine tisch interessierte, thier etwas wohlwollende, dart mehr mißtrauische Neugier. Für die Diploma- tie blieben die Einzelhöfe das Manövrierfeld eines politischen Willens.

Hatte die Revolution im März ihre Antriebe won Paris erhalten, so wurde diese Stadt, als der General Cavaignac in den blutigen Stra- Benschlachten tes Juni den Arbeiteraufstand niederschlug, auch die Heimat der inneren Kräftigung der gegenrevolutionären Kräfte in ganz Europa. Das wurde sehr bald spürbar, auch in Berlin. Preußen hatte, noch im Bun- desauftrag, den Feldzug gegen Dänemark ge- führt, um Schleswigs staatliches Schicksal; jetzt kümmerte es sich nicht um die deutsche Volks- stimmung und schloß. eigenem Bedürfnis und russischen Zureden folgend, den Waffen- stillstand von Malmö. Der mußte auch vor die Frankfurter Versammlung. Ste sagte: nein: knapp vierzehn Tage später aber. nach einer

Schlußsätze der Rede Ludwig Uhlands vom 22. Ja- muar 11849 in der Nationalversammlung zu Frankfurt

Das mußte in den Schlußphasen der Aus- einandersetzungen auch ganz deutlich werden. Das Jahr hatte ja eine eigentümliche Ueber- lastung erfahren, daß, um ein Versäumnis des Vormärz in gewissem Sinn nachzuholen, nicht nur in Frankfurt eine deutsche Nationalver- sammlung saß, sondem in Wien eine öster- reichische, in Berlin eine preußische! Denn auch die beiden Großstaaten sollten jetzt ihre Kon- stitution erhalten: Mehrung der inneren, aber auch Erzeugung wechselseitiger Reibung! Die- sen Zustand darf man nie außer acht lassen. In den innerstaatlichen Auseinandersetzungen, durch das Vielvölkertum erleichtert, war zu- erst in Wien( Oktober 1848) die spezifische Staatlichkeit über die Volksbewegung Herr ge- worden und das stärkte auch das altpreußl- sche Staatsvertrauen zu sich selber; es wie- derholt sich in der anderen Richtung die Fern- wirkung des Frühjahrs.

In Preußen war nun, so schien es, eine neue Entwicklung auf den Weg gekommen. Dort gab es seit 1823 Provinziallandtage mit küm- merlichen Befugnissen, ohne einen Widerhall im Volke. Aber ein Edikt vom Jahre 1820 schrieb vor, daß gesamtstaatliche Anleihen ihrer Zustimmung bedürfen. Das war jetzt notwendig geworden: der preußische Staat plante eine Eisenbahn von Berlin nach Königs- berg. Das soll man nie ganz übersehen: die damals sehr moderne neue Verkehrstechnik wurde das Vehikel zur Revolution. Doch mag dies Wort zunächst noch zu stark erscheinen; immerhin, an dieser Frage Annehmen oder Solcher mun offenbar gewordenen inneren Ablehnen?" so lautete eine zeitgenössische Flugschrift entflammt sich im Vereinigten Schwäche der alten Gewalten trat ein sich Landtag" das Verfassungsproblem: sollen die in den Zielen organisierender VolkswiHe preußischen Quasi- Volksvertreter in ihrer Zu- entgegen. Das geschah zunächst in einer schier ständigkeit nur von der Meinung des Monar- honetten Weise: am 5. März trat eine Ver- chen abhängig sein oder auf eigenem Rechte sammlung liberaler und demokratischer Män- ruhen? Das forderten sie, und als der König ner in Heidelberg zusammen, etwa fünfzig nicht nachgab, lehnten sie die Kredite ab. Leute; sie beschlossen, für Ende des Monats Durch diese Konflikte waren dem übrigen aus ganz Deutschland bekannte Politiker ein- Deutschland schier plötzlich auch in diesem zuladen, die den Auftrag auszuführen hatten, Preußen Männer sichtbar und hörbar gewor- ein Wahlgesetz für eine verfassungsgebende den, die aus dem Gefängnis der Geschichte Nationalversammlung auszuarbeiten. Diese Ent- ausbrechen wollten. War also der Steinsche scheidung bildet das Kernstück der deutschen Geist noch nicht völlig untergegangen? Revolution. Denn diese Gruppe hatte keiner- An dieses dem Geschichtsbewußtsein nicht lei Legitimation hinter sich als ihren Willen, immer gegenwärtige preußische Präludium ihm aber beugten sich die Regierungen: Ende des Jahres 1848 wird deshalb erinnert, weil März trat in Frankfurt das sogenannte ,, Vor- man ohne seine Kenntnis den Einsatz.des Jah- parlament" zusammen, auch dies eine sozusa- res und den Ablauf der Dinge in Berlin nicht gen private Veranstaltung. Hier kam es zu recht versteht. Denn es gab lange genug eine einer sozusagen revolutionären Fragestellung: kurzatmige und zweckhafte Darstellung, die sollten sich die Fünfhundert nun doch,' bis zu deutsche Erhebung sei nun eben nichts anderes den Wahlen, als Körper von Dauer konstituie- als die Fernwirkung der Pariser Februarrevo- ren, sollten sie eine Art von Wohlfahrtsaus- hition gewesen. Deren zündende Bedeutung schuß bilden, der, die schwankende Haltung daff nicht verkannt oder verkleinert werden. der partikularen Gewalten ausnutzend, einfach Denn der König Louis Philippe von Orléans, eine Regierung für Deutschland etablierte? So der da seinen Thron verlor, war knapp acht- wollten es Hecker und seine Freunde, in der zehn Jahre zuvor aus dem Mit- Willen der Sorge, der Elan, der durch das Volk ging, werde Volkssouveränität der Besitzer einer Krone ungenützt in Beratungen und Kompromissen geworden; es mußte schon erregend wirken, verbraucht. Aber die Mehrheit wollte dem noch wenn das Pariser Volk seinen Erkorenen von nicht statistisch erhobenen Volkswillen nicht vorgestern abservierte. Vor allem fühlten die vorgreifen, Heckers Ungeduld aber glaubte, ihn Monarchen ihren Rückhalt im Volksgefühl durch die kecke Tat voranreißen zu können. plötzlich wegsinken; Bayern hatte in der Lie- So improvisierte er, während die Wahl in Gang besverstrickung des Königs Ludwig I. mit der kam, den bewaffneten Aufstand, den er vom Lola Montez diese Kraft schon vorher verspielt. Bodensee her ins badische Oberland trug. Die Der Umsturz in Frankreich, der die alten badische Regierung traute den eigenen Trup- Gewalten entmutigte und die volkstümlichen Elemente anfeuerte, hat den raschen Verlauf pen nicht recht; sie erbat die Hilfe württem- die Vorherrschaft" in Deutschland, um die bergischer und hessischer Kontingente. Deren Frage, ob ein engerer" Bund( unter der ge- der Machtumbildung in Deutschland begün- Ueberlegenheit in Bewaffnung und Ausbildung dachten preußischen Führung) durch einen stigt. Das historische Urteil mag sagen: zu sehr begünstigt.( Denn er verführte die Sieger, d. h. entschied rasch über das viel zzu optimistisch weiteren" Bund mit' Oesterreich, dessen un- die oppositionellen Kräfte von gestern, ihre betriebene Unternehmen. Hecker, in dem jun- zerstörbare Gesamtstaatlichkeit von dem neuen Kraft zu überschätzen und die Gefahren einer gen Glanz eines romantisch- beredten Volks- Ministerpräsidenten Félix Schwarzenberg ver- Gegenbewegung nicht vorsichtig zu bewerten. führertums, überschätzte die Begeisterungs- kündet war, die historisch- politische Einheit Soll man dem Gedanken nachhängen: wie- fähigkeit des Landvolkes. Das war wohl neu- sichere. Die Spannung zwischen der demokra- ren die deutschen Dinge verlaufen ohne die- gierig interessiert, blieb aber den erwarteten tisch mationaldeutschen Gefühlswelt und dem sen vehementen Anstoß? Im Gange waren sie Zuzug schuldig.( Nicht viel anders sollte ein etatistischen Machtanspruch des dynastisch ver- schon: die preußische Konfliktslage hatte sich verwandter Versuch endigen, den im Septem- bundenen Vielvölkergebildes wurde jetzt vor- ber auch im südlichen Baden Gustav Struve dergründig.' Es begann ein wechselvolles tragi- sches Ringen um Formeln und Auskünfte. Man versteift, bereits im September 1847 hatte eine unternahm.) Kundgebung der badischen Demokraten zu kann wohl sagen, daß in Frankfurt alle deut- schen, schier alle mitteleuropäischen Möglich- Offenburg den Katalog freiheitlicher und natio- keiten durchdacht wurden, ein funktionsfähi- daler Forderungen an die deutsche Zukunft niedergelegt, die südwestdeutschen Kammer- Der Ausgang des Heckerputsches" veran- ges Föderativsystem zu gestalten. Der Traum Liberalen waren kurz darauf vertraulich Die Lösung der deutschen Frage war miẞ- in Heppenheim zusammengetreten. Die Frucht schaulicht im Grundsätzlichen die Situation, einer deutschen Einheitsrepublik war längst der sich auch die Frankfurter Paulskirche, Ende verweht. Die Reichsverfassung ist schließlich, dieser Verständigungen: am 12, Februar im April gewählt, am 18. Mai mit feierlich- wür- Ende März 1849, gegen Oesterreichs Ein- und glückt. Sie hat in Bismarcks Hegemonialpoli- badischen Landtag die berühmte ,, Motion Bas- digem Gepränge zusammentretend, gegenüber Anspruch angenommen worden, in einem Kom- tik dann andere Wege gefunden, manches Erb- sermann" in der Volksvertretung beim Bundesah: die Partikulargewalten, die sich Anfang promiß, da die auf Preußen blickenden Erb- stück won 1848 anwendend gefordert wurde. März gebeugt hatten und auch das freie demo- kaiserlichen" der Linken das absolute Veto zeltgebunden Bismarck besaß ein Spurgefühl, kratische Wahlgesetz des Vorparlamentes über-( des kommenden Reichsoberhauptes preisgaben daß sie immer ein europäisches Problem bleibe; nahmen, waren noch da, ja sie waren die Be- und ihr das gleiche Wahlrecht für das gedachte die Plumpheit der Nachfolger hat das, be- sitzer der staatlichen Machtinstrumente geblie- Volkshaus zugestanden. Der preußische König, rauscht von dem materiellen Aufstieg, ver- ben. Die Wahlen waren ein merkwürdiger Vor- Friedrich Wilhelm TV., der seit zwei Jahren kannt Aber aus den Trümmern der Vernich- gang gewesen; Organisationen, Parteien, Pro- eine unsichere Rolle unsicher gespielt hatte, tung won Macht und Wohlstand sucht nun eine vielleicht, neue Generation die Stücke, mit denen ein gramme kannte der Vormärz nicht, es war ein schlug die Wahl zum Kaiser aus wenn die Fürsten ihn gewählt hätten, viel- Neubau vielleicht zu fügen. Und sie mag dann Versuch mit viel unmittelbarer Frische, man griff nach anerkannten Namen, aber auch ju- leicht...? Aber das Volk" hatte für ihn sol- auf solche stoßen, die vor hundert Jahren ihr gendliche Neulinge mit zupackender Bered- che Würde nicht zu vergeben. samkeit machten im raschen. Anlauf Vertrauen und Mandat erobern

Nationale Demokratie oder Völkerfrühling Also war, mit Spannung und Programmatik, die deutsche Lage für eine zugreifende Aktion reif. Doch darf man keinen Augenblick daran vorbeiblicken, daß die 48er Bewegung einen europäischen Charakter besaß. Vielleicht gilt dies am wenigsten für das Pariser Ereignis, das dann auch ein paar Monate später durch den General( Cavaignae in den Straßen von ' Paris eine blutige Korrektur erfuhr. In dem

Politische Machtlosigkeit

rerst in Frankfurt er-

Fürstenstaat siegt über Nationalstaat

Mit dem Spätjahr 1848 ging der Kampf um erhalten und weitergegeben und der nun in der ordnungsmäßig verabschiedeten Frankfur- ter Reichsverfassung seine Rechtsform gefunden hatte. Man mag sagen, er sei inzwischen eine Fiktion geworden.

Dies Volk aber hält nun in Teilen an dem Geschichtsauftrag fest, den es war einem Jahr

Aber Fiktionen sind in leidenschaftlichen Her- zen auch politische Realitäten. So mußte es zu den bewaffneten Erhebungen kommen, in Sachsen, in der Pfalz, in Baden, für die Gel- tung der Reichsverfassung, auch wenn gerade ihren wagenden Verteidigern vieles an ihr micht genügen mochte. Sie hatte die Einheit der Nation und die Freiheit des bürgerlichen Lebens umschrieben. Die militärische Ueber- macht der Partikulargewalten, für die jetzt Preußen in einem sehr eindeutigen Sinn schwert- führend geworden, mußte in Kämpfen an Neckar und Murg, im späten Frühjahr 1849, Sieger bleiben.

auch sie blieb

Profil erhielten. Vielleicht werden sie, die einmal von den Baumeistern verworfen wa- ren beute als Eckstein dienlich sein