Januar 1948
sicherte sich des ropameisterschaft
rlin unterlag in Olympia- Stadion Bblau Rieflersee ssen mit 10: 4.
verteidigte den Fachen Schweize
erzielte Sepp Olympiaschanze er Sprungweite nzenrekord von prung über 83 len Weltrekord- Meter erzielte.
Everkehr
e langsame An ehrs. Zu dieser Bungsvolle An order Studenten gemacht wurden. eiten mit mali- portes geben zu den offiziellen r eine deutsche nden internatio- e Erlaubnis die-
ines begrenzten en Bemühungen Fäden zeigt sich ndsverkehrsmit zusammenhängt. enfassung der schüssen als Ver. Verbänden
,
die eine rasche zumal der or-
Dries auch noch braucht. Es ist größere Ueber- deutschen Wie- effenden Fragen. Provisorium und kehrs begnügen verband( IAAF) genommen wer chen Aufnahme- Blich der Olym-. Hen kann. Auch en Internationa
et, in der uns schen Anschlus-
ssetzung dürfte
er die unerläß- sation schaffen,
gemäß die Ge- deutschen Sports An Vorbildern
en Spiele 1956
ger und Olym rletzt und wird mannschaft se:-
n sich bei den
nmal an dieser
tt Portugal in so noch jünger wegerin Sonja an den Olym-
unterzubringen. ute. Die Film-
schweizerisdie cheinrichtungen armisch- Parten ein 600 in Ame
afzimmer, kompi.. kaufen gesucht. 2203 an Obanex. reiburg i. Brsg.
Benes
habsatzveranstal- ereine des Ver- ischer Fleckvieh- franz, Zone fin- ngen/ Donau, am 8. Sonderkörung Uhr. Versteige- in 10 Uhr. Trans- verden am Ver- gestellt, Verband
leckviehzuchtver-
1. D.
en oder zu gu- n gesucht. Grab-
eutlingen, Markt-
en oder zu sehr
fen gesucht. An 788
de mit Rahmen.
t. Stilleben( Blu-
en. Otto Schmid, Bachenbergstr. 2 er möglichst mit Essen, könnte ge. hnung kostenlos erwaltertätigkeit men. Bedingung: B- Z.- Wohnung in -ingen- Reutlingen te Anstellung in Auch pensionier- käme in Frage. lich beschriebene 4898
Arbeits-, Lager- it Wohnmöglid- in der französ. ergs zu vermie-- ter V. 3292 durch ttgart- W., Reins.
ensi
Er., geb. 17. 9. 14 P. 27 292 A oder
23. 6. 44 in Ruß-
, Raum Orscha- Gren.- Div.( mot.) atterie, Frau Lie. len, Gernsbachez 1911, 330, Inf.. Nr. 46 966, ver- Paul Groß,( 14b) g.), Liebfrauen-
Eiger, zuletzt bei 1. Btl. Jägerregi- v. Brandenburg, Nachr. 15. 1, 45 reußen. Ludwig beken/ Westfalen,
Pol., geb. 15. 11. Gefangenenlager Melzer, Langen- aus Ecker cobachtungsabtei- 27. Letzte Nach- ar 43. Dr. Fein, ngen
er aus Rußland Mitteilung bittet Calw, Bahnhof-
etzte Post Febr. g( Ostpr.), FP. , Flüchtling aus
büttel über Gif-
SCHWÄBISCHES
DIENSTAG, 13. JANUAR 1948
Neue 16er- Konferenz?
TAGBLATT
VERLAG UND SCHRIFTLEITUNG: TÜBINGEN, UHLANDSTRASSE 2
PARIS. Eine Neuaufnahme der 16er- Kon- ferenz scheint trotz aller Dementis nun doch bevorzustehen. Politische Kreise, die den aus- wärtigen Aemtern in London und Paris nahe-
stehen, wissen zu berichten, daß im Verlaufe von französisch- englischen Besprechungen, die in den letzten Tagen auf britische Veranlas- sung hin in London stattfanden, eine dahin- gehende Einigung zustande gekommen sei. Da diese Konferenz, falls sie, wie gleichfalls ge- meldet, zu Beginn des kommenden Monats nach Paris einberufen, gleichzeitig mit dem Kongreß der USA tagen würde, könnten von der Pariser Konferenz sofort die Ein- wände durchgesprochen werden, die von ameri- kanischen Sachverständigen und Parlaments- mitgliedern gegen den Bericht der 16 vorge- bracht werden.
Anscheinend besteht die Absicht, zuerst alle beteiligten Regierungen zu befragen und vor- her keine offizielle Erklärung über die Ein- berufung einer solchen Konferenz abzugeben. Der Direktor für Wirtschaftsfragen im fran- zösischen Außenministerium, einer der eng- sten Mitarbeiter Bidaults, Herve Alphand, ist bereits nach London abgereist, um die Prü- fung der Voraussetzungen für eine neue 16er- Konferenz fortzuführen.
Elend der Weltrevolution förderlich LONDON. Der englische Lordkanzler, Her- bert Morrison, führte in einer Versamm- lung der Labour Party über die britische Au- Benpolitik aus, sie habe drei Ziele: Internatio- nale Aktionen durch Vermittlung der UN, um einen Krieg zu verhüten, herbeizuführen, was gleichbedeutend sei mit der Entschlossen- heit, Waffengewalt anzuwenden, um eine Ent- fesselung von Gewalttätigkeiten zu verhin- dern. Ein zweites Ziel sei die Förderung der internationalen wirtschaftlichen Zusammen- arbeit, da diese für den Weltfrieden genau so wichtig sei. Als drittes Ziel nannte Morrison die Hebung des Lebensstandards der Völker. Morrison betonte bei seiner Kritik der rus-
,, Höchstes Staatsinteresse" der USA
Staatssekretär Marshall eröffnet Debatte über Europa- Hilfsprogramm WASHINGTON. Staatssekretär Marshall Bei der Beantwortung von Fragen der Se- leitete am vergangenen Donnerstag vor der natoren, die sich seiner Rede anschlossen, er- außenpolitischen Kommission des Senats der klärte Marshall, daß es unbedingt erforderlich USA die Debatte über den europäischen Wie- sei, ein selbständiges Amt unter der Leitung deraufbauplan ein. Er forderte das ameri- eines Direktors für die Verwaltung des Pro- kanische Parlament inständig auf ,,, die histo- gramms zu schaffen. rische Entscheidung" schnell zu treffen. Ohne sie könnten die USA nur noch in einem ,, be- waffneten Feldlager unter Kontrolle und Re- glement" leben, während Westeuropa nichts übrig bleibe, als unter der Diktatur der Po- lizeistaaten zusammenzubrechen. Das ameri- kanische Programm fordere Opfer, die es je- doch ermöglichten, Frieden und Sicherheit zu genießen: ,, Nicht rein aus Gefühlsmotiven her- aus, sondern auf Grund des höchsten Staats- interesses wird die amerikanische Nation die- sen Weg beschreiten."
Ohne die amerikanische Hilfe seien die eu- ropäischen Völker trotz aller Anstrengungen unfähig, den Frieden wieder herzustellen. Ziel aller Bemühungen sei der Wiederaufbau Eu- ropas und nicht eine ständige caritative Für-
sorge. Deshalb müßten alle halben Maßnah- men als sinnlos und gefährlich abgelehnt wer- den. Die 6 Milliarden 800 Mill. Dollar, die die Regierung der USA für die ersten 15 Monate als unerläßlich erachte, seien von ihr nicht festgelegt worden, um davon abhandeln zu lassen. Die Gesamthöhe der amerikanischen Hilfeleistung sei noch nicht endgültig festge- setzt worden.
,, 6 Milliarden 800 Millionen Dollar, das ist weniger als die Kosten für einen Monat Krieg. Als Investierung für den Frieden ist der Preis gering." Marshall verwahrte sich gegen jeden Versuch des Kongresses, die Hilfe Bedingun- gen zu unterwerfen, die die europäischen Na- tionen als unannehmbar ansehen müßten, weil sie mit ihrer Souveränität unvereinbar seien. Marshall schloß: ,, Unser Land steht vor einer schicksalschweren Entscheidung."
Auf den Einwurf eines Senators, ob es nicht möglich wäre, mit Hilfe von Privatinitiative die Mittel vorzuschießen, die Europa brauche, antwortete der Botschafter der USA in Eng- land, Douglas, daß alle Privatinvestierun- gen in Europa im Augenblick sehr schwierig seien, da Privatkapital in Ländern, deren po- litische Struktur unsicher sei, nicht investiert werde. Es sei vielmehr gerade Ziel des Pla- nes, die politische und wirtschaftliche Struk- tur der europäischen Länder zu konsolidieren, um so einer Beteiligung des amerikanischen Privatkapitals den Weg zu öffnen."
Der amerikanische Armeeminister Kenneth Royall erklärte in der vergangenen Woche: ,, Viele Jahre werden noch vergehen, bevor die USA ihre Besatzungstruppen aus Deutschland
zurückziehen und sich darauf verlassen kön- nen, daß dieses Land in seiner Struktur den demokratischen Idealen Amerikas entsprechen
wird.
Staatssekretär Marshall betonte in einer Pressekonferenz, das Staatsdepartement hoffe, ab 30. Juni 1948 die Kontrolle über die ameri- kanische Besaztungszone übernehmen zu kön- nen. In diesem Falle würden die meisten amerikanischen Truppen weiterhin in Deutsch- land bleiben und dort die Polizeibefugnisse ausüben. Die Verwaltung der Zone solle Zivi- listen übertragen werden.
Er glaube jedoch, daß es dem Staatsdepar- tement schwerfallen werde, die Verwaltung der Besatzungszone in Deutschland zu über- nehmen, vor allem aus Mangel an qualifizier- tem Personal, das in Deutschland zu arbeiten gewillt sei.
C C
4. JAHRGANG/ NUMMER 3
Wirtschaftliche Vernunft
Von Dr. Heinz Haller
Kann man es heute jemand übel nehmen, wenn er angesichts der ständig wachsenden Not, der Unmöglichkeit ihrer Ueberwindung aus eigener Kraft und der bisher geringen Anzeichen einer Hilfe von außen hinsichtlich einer Besserung unserer wirtschaftlichen Lage zum radikalen Skeptiker wird? Sind nicht un- sere Erfahrungen dazu angetan, den letzten Funken von Vertrauen auf eine verheißungs- vollere Zukunft auszulöschen?
Unabänderlich fest steht die Tatsache, daß unser wirtschaftliches Schicksal in die Hände
der Besatzungsmächte gelegt ist, und daß es ganz von deren Willen abhängt, ob wir uns wieder werden emporarbeiten können oder nicht. Wenn man nun annimmt, daß sich die Besatzungsmächte um unsere Not nicht küm- mern mit der Begründung, daß Deutschland den Krieg verschuldet und sich daher das heu- tige Elend selbst eingebrockt habe, gegen dieses Verhalten der Sieger können wir nicht protestieren, da ja die deutsche Regierung während des Krieges den besetzten Ländern gegenüber auch kein Mitleid gezeigt hat
SO
bleibt einem scheinbar nichts anderes übrig, als jede Hoffnung aufzugeben. Doch selbst, wenn man diese Annahme macht, bleibt noch ein an sich einfacher, aber überaus bedeut- samer Umstand, den man zu berücksichtigen hat, ehe man sich für berechtigt halten darf, solche Folgerungen zu ziehen.
Wären unsere heutigen Volkswirtschaften selbstgenügsam, bestünde also keine interna- tionale Arbeitsteilung und kein Güteraustausch von Bedeutung, so könnte man die deutsche Wirtschaft absterben lassen, ohne daß dies nennenswerte Wirkungen für die übrige Wirt- schaft des Kontinents zur Folge haben würde. Nun ist dies aber bekanntlich nicht der Fall, vielmehr bilden die Nationalwirtschaften unse- res Erdteils ein vielfach verflochtenes Ganzes, für das die Verkümmerung eines Teils höchst nachteilige Folgen hat.
tive Zusammenpalities;, daß, England die post- Weitere Sparmaßnahmen in Frankreich in Aussicht welken läßt, so werden
sischen
mit der UdSSR zum
Schutz des Friedens und zur Förderung des sozialen Wohlstandes der Menschheit allem
anderen vorziehen würde:„ Man kann jedoch von uns nicht erwarten, daß wir uns den übelwollenden lügnerischen Angriffen gegen unser Land und unsere Regierung, die die rücksichtslose Propagandamaschine der rus- sischen Kommunisten und der kommunisti- schen Parteien in aller Welt loslassen, beugen. Letztere verhalten sich wie automatische ser-
vile Vorposten des russischen Außenministe-
riums.
Die Opposition der UdSSR gegenüber dem Marshallplan könne er sich nur auf Grund folgender Auffassung von jener Seite erklä- ren: ,, Je mehr Elend es auf der Welt gibt, um so größer ist die Aussicht auf den Erfolg
einer Revolution."
Auf ,, Kampfstärke"
NEW YORK. Admiral Niemitz erklärte in der vergangenen Woche auf einer Presse- konferenz, die Kommandierung von Marine- soldaten nach dem Mittelmeer, um die Besat- zungen der Kriegsschiffe auf ,, Kampfstärke" zu bringen, unterstreiche, wie wichtig das Mit- telmeer für die USA sei:„ Im Mittelmeer möchten wir unsere Schiffe in möglichst weit- gehender Kriegsbereitschaft halten. Wir ha- ben 5000 Mann in Triest. Sie befinden sich in einer sehr schwierigen Position. Diese Män- ner haben das Recht zu wissen, daß sie Un- terstützung in der Nähe oder doch zum min- desten in einigen Stunden Entfernung haben. Der Befehlshaber der amerikanischen Flot- tenstreitkräfte im östlichen Atlantik und im Mittelmeer ist am vergangenen Freitag in Tri- est eingetroffen.
Der Oberbefehlshaber der amerikanischen Seestreitkräfte, Admiral B entfeld, erklärte in einer Rundfunkansprache, die amerikani- sche Flotte sei mit 300 im Dienst befindlichen und 2400 abgerüsteten Schiffen höchstens in der Lage, das amerikanische Staatsgebiet zu verteidigen. Für den Angriff sei sie noch nicht stark genug.
Unruhiges Italien
aus Solidarität mit den Bankangestellten, die seit zwölf Tagen die Arbeit eingestellt haben,
lastet auf Italien.
Der Beschluß der italienischen Regierung,
PARIS. Der französische Finanz- und Wirt-
schaftsminister René Mayer betonte in einer Rundfunkansprache in der vergangenen Woche,
In Anwendung des Gesetzes zum Kampf gegen die Inflation hat Ministerpräsident Schuman die Minister aufgefordert, ihm
daß der französische Staatshaushalt eine Er- innerhalb von drei Wochen einen Entwurf zur
höhung der normalen Steuern nicht vorsehe. Er wisse wohl, daß mit Hilfe von weitgehen- den Einsparungen eine Gesundung der Finan- zen erreicht werden könne. Diese Einsparun- gen seien möglich und er werde sie fordern: " Ganze Aemter müssen verschwinden und meine Wirtschaftspolitik bietet die Möglichkeit hierfür. Der bereits durchgeführten Herab- setzung der militärischen Ausgaben werden weitere fühlbare Einschränkungen folgen."
150 000 Beamte und Angestellte des Staates bzw. verstaatlichter Betriebe würden im Jahre 1948 entlassen oder zurückgestuft. Die Regie- rung müsse außerdem, um die Behebung der Kriegsschäden, den Wiederaufbau und die Neuausrüstung der Industrie und Landwirt- schaft fortsetzen zu können, zum System der Staatsanleihen Zuflucht nehmen, da eine wei- tere Inanspruchnahme von Vorschüssen der Bank von Frankreich und ausländischer Kre- dite hierfür nicht ausreiche.
,, Kein Platz für Müßiggänger" BUKAREST. Der rumänische Ministerpräsi- dent, Peter Groza, erklärte in der vergan- genen Woche zur Abdankung König Michaels: „ Künftig gibt es in unserem Land keinen Platz mehr für Müßiggänger. Alle werden ge- zwungen sein zu arbeiten, denn wer nicht ar- beitet, hat auch kein Recht auf eine Brot- oder Kleiderkarte." Die Monarchie sei nur ein Mittel zur Bereicherung einzelner Personen gewesen, die zum Nachteil des arbeitenden Volkes und des ganzen Landes über ungeheu- ren Landbesitz verfügt hätten.
Zum Präsidenten der neuen rumänischen Volksrepublik wurde am vergangenen Frei- tag Prof. Paron, ein bekannter Neurologe,
ernannt.
Einsparung von 10 Prozent der Ausgaben ihrer Ressorts vorzulegen.
In Paris dementierte man von maßgebender Seite die umlaufenden Gerüchte über eine be- vorstehende Abwertung des Franc, Erklärun- gen von privater Seite wie von amerikanischen Parlamentariern hierzu seien rein persönliche Aeußerungen. Die französische Regierung habe keinerlei Verhandlungen in dieser Richtung aufgenommen. Aufsehen erregte eine Erklä- rung des Präsidenten der Währungskommission des Repräsentantenhauses der USA, Wolcott, nach der die USA die Europahilfe von der Ab- wertung gewisser europäischer Währungen ab- hängig machen müßten. Die gegenwärtige Pa- rität dieser Währungen entspreche nicht dem realen Wertverhältnis. Durch ihre Anpassung könnten die Kosten des Marstall- Planes um ½ verringert werden. Vor allem das Pfund und der Franc würden nach den offiziellen Sätzen viel zu hoch bewertet.
Ferner soll die UdSSR die palästinen- sische Regierung ersucht haben, die Entsen- dung von Truppen nach Palästina zum Schutz
der in diesem Lande befindlichen sowjetischen Staatsbürger zu gestatten.
Etwa 600 Araber aus Syrien sind vom Süd- libanon aus in Palästina eingefallen. Die palä- stinensische Regierung hat bei der syrischen Regierung wegen eines Angriffes der Araber auf britische Truppen Vorstellungen erhoben. Die britischen Truppen mußten den Angriff unter Einsatz von Artillerie zurückweisen.
UN- Kommission in Korea SOEUL. Die UN- Kommission für Korea ver-
sicherte nach ihrem Eintreffen im Lande, daß sie niemals einer Teilung Koreas und der Bil- dung einer Sonderregierung in der amerika- nischen Zone Koreas zustimmen werde, solange hierfür keine formelle Anweisung durch die UN vorliege. Sprecher der Kommission gaben der Hoffnung Ausdruck, daß die Kommission werde ,,, um die Bildung einer wirklichen Na- tionalregierung in die Wege leiten zu können". Kommunistische Truppen vor Peking
Wenn man also die deutsche Wirtschaft vèr- welken läßt, so werden die Völker ganz Euro- pas die Leidtragenden sein. Sobald man diese Gegebenheit berücksichtigt, kommt man zu der Folgerung, daß die Besatzungsmächte, die, auch soweit sie nicht selbst Glieder der euro- päischen Völkerfamilie sind, an einer günsti- gen Entwicklung der europäischen Wohlfahrt stärkstes Interesse haben, einem totalen Ver- fall der deutschen Wirtschaft nicht gleichgültig gegenüberstehen werden, auch wenn unsere Not sie nicht beeindruckt.
Bisher hat es zwar den Anschein gehabt, als ob sie sich um den fundamentalen Zusammen- hang der europäischen Wirtschaftsverflechtung noch wenig gekümmert hätten. Aber man kann doch feststellen, daß schon eine Reihe auslän- discher Sachverständiger ihre Stimme erhoben und eindringlich auf seine Bedeutung hinge- wiesen haben. So schrieb beispielsweise Harold Butler, der ehemalige Direktor des Internatio- nalen Arbeitsamts in Genf: ,, Im Herzen Euro- pas befindet sich ein gähnendes Vakuum. Die Wirtschaft des Kontinents kann sich nicht voll- ständig wieder erholen, bevor Deutschland nicht wieder in sie eingebaut ist. Als Verbrau- cher und als Produzenten sind seine 70 Mil- lionen Menschen ein unentbehrlicher Faktor."
Maurice Duverger schrieb in der Zeitung ,, Le Monde": ,, Deutschland ist ein Teil Euro- pas. Man kann das eine ohne das andere nicht aufbauen... Das Schicksal Deutschlands und Europas ist untrennbar verbunden." Diese Beispiele mögen genügen.
Der Skeptiker wird nun sagen, solche Er- klärungen sind schön und gut, doch ändern sie nichts an der Situation, daß Deutschlands Wirtschaft auf dem Absterbeetat steht. Die Auszehrung der produktiven Kräfte schreitet ja in beschleunigtem Tempo fort, statt An- kurbelung und Belebung gibt es überall nur Hemmung und Behinderung. Die Stimmen wirtschaftlicher Vernunft dringen eben nicht
durch.
Er hat damit durchaus nicht ganz unrecht. Die bisherigen Maßnahmen der Sieger waren keineswegs immer so beschaffen, daß man an- nehmen konnte, vernünftige, sachliche Erwä- gungen seien ausschließlich für sie bestim- mend gewesen. Doch ist dies durchaus ver- ständlich. Nach jedem Krieg werden die Hand- lungen der Sieger zunächst bis zu einem ge- wissen Grad durch gefühlsmäßige Momente und der Drang nach Vergeltung stellen sich den Stimmen der Vernunft entgegen. Doch all-
mählich kommt die Zeit, in der solche Mo- und nüchterne Erwägungen an ihre Stelle treten.
mente ihren Einfluß mehr und mehr verlieren
Amerikanische Soldaten für Palästina? JERUSALEM. Die Palästinakommission der UN ist am vergangenen Freitag zu ihrer ersten ROM. Die Drohung eines Generalstreikes Sitzung zusammengetreten. Der Generalsekre- auch Zutritt zur sowjetischen Zone haben mitbeeinflußt sein. Gefühle der Verbitterung tär der UN, Trygve Lie, sprach der Sonder- kommission das Recht zu, vom Sicherheitsrat die Aufbietung seiner gesamten Machtmittel zu fordern, falls die Ereignisse im„ Heiligen Land" dies erforderlich machen sollten: ,, So- bald es sich als notwendig erweist, wird der Sicherheitsrat die ganze Verantwortung für die Durchführung des Beschlusses der Vollver- sammlung der UN auf sich nehmen. Ihre Auf- gabe ist klar umrissen. Sie haben alle notwen- digen Maßnahmen zu ergreifen, daß in Palä- stina bis zum 1. Oktober 1948 ein unabhän- giger arabischer und ein unabhängiger jüdi- scher Staat geschaffen werden kann."
einen Teil des Jahrganges 1945, etwa 30 000 Mann, unter den Waffen zu behalten, hatte große Unzufriedenheit zur Folge. An zahlrei- chen Orten kam es zu Protestkundgebungen der jungen Soldaten.
Auf dem kommunistischen Parteikongreẞ kritisierte der Generalsekretär der Partei, Togliatti, die politische und moralische Stellung des apostolischen Stuhles. Er warf dem Papst vor, auf die Annäherungsversuche des Freimaurers und Katholiken Truman ge- antwortet zu haben und verwahrte sich gegen den von italienischen katholischen Kreisen der Sowjetunion gemachten Vorwurf des Impe- rialismus: ,, Amerika hat sich strategische Ba- sen im Mittelmeer angeeignet, aber man muß erst einmal beweisen, daß auch nur ein ein- ziger sowjetrussischer Marinesoldat an irgend- einen Punkt des Globus entsandt wurde."
Wie am Freitagnachmittag in London ver- lautete, sollen zurzeit zwischen der palästi- nensischen und der amerikanischen Regierung Besprechungen im Gange sein, die eine evtl. Entsendung amerikanischer Marineinfanteristen nach Palästina vorsehen, um im Falle einer weiteren Ausdehnung der dort herrschenden Unruhen die Interessen der USA im ,, Heiligen Land" zu wahren.
PEKING. Seit vergangenen Donnerstag grei- fen mehrere tausend Kommunisten die nord- westlichen Vorstädte von Peking an. Die Ope- rationen richten sich nach offiziösen Meldungen vor allen Dingen gegen die Kohlengruben in der Umgebung Pekings.
Die chinesische Nationalregierung hat im Jangtsetal Verteidigungsmaßnahmen getrof- fen, um zu verhindern, daß die kommunisti- schen Truppen den Fluß überschreiten und in das Gebiet von Schanghai und Nanking vor- dringen. Nach Meldungen des kommunistischen Rundfunks haben die Regierungstruppen an verschiedenen Fronten schwere Rückschläge erlitten.
Generalissimus Tschiangkaischek soll wegen der kritischen Lage in Mukden nach dorthin abgereist sein.
Daß dies heute schon zu einem großen Teil geschehen ist, wird einem klar, wenn man die augenblickliche Lage mit derjenigen während der Aera des Potsdamer Abkommens und des Morgenthau- Plans vergleicht. Welch einen Fort- schritt brachten doch die Erhöhung der Indu- strikapazität für die Doppelzone und die Be- rücksichtigung der westdeutschen Wirtschaft im Marshall- Plan.
Was immer uns auch noch bevorstehen
mag, wir dürfen doch wohl annehmen, daß sich die wirtschaftliche Vernunft allmählich durchsetzt. Selbstverständlich ist es Pflicht der zuständigen deutschen Stellen, diese Entwicklung soweit als irgend möglich be- schleunigen zu helfen und gerade in Zeiten der Rückschläge unermüdlich auf die entschei-