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O du fröhliche, o du selige.
Romano Guardini: Vom Wesen der Engel
Die Engel sind im Gefühl und in der Vor- stellung der Neuzeit weithin zu weichlichen, manchmal geradezu zweideutigen Wesen ge- worden. Wer sehen will, was sie eigentlich sind und wie sie im christlichen Dasein stehen, muß das meiste vergessen, was die Kunst der letz- ten fünf bis sechs Jahrhunderte von der Andachtsindustrie nicht zu reden hervor- gebracht hat, und sich zuerst durch das Alte Testament belehren lassen. Er wird sich etwa in die Worte, das Geschehen, die Stimmung des Berichtes vom Jakobskampfe versenken( Gen. 32, 22-31). Der den einsam in der Nacht War- tenden angreift, ist ,, ein Mann"; furchterregend, stark, lebensmächtig und im Geheimnis ver- borgen. Es ist ,, der Engel des Herrn", dessen Wesen nicht begriffen werden kann, ein end- liches Geschöpf und doch, wie schon aus V. 30 hervorgeht, irgendwie Gott selbst. Man darf ihn also nicht als ,, einen Engel" einfachhin an- sehen in gewissem Sinne ist er aber doch urbildlich für sie, denn in ihnen allen erscheint Gottes furchtbare Herrlichkeit selbst. Sie kom- men nicht privat, für sich, sondern in ihnen kommt und handelt Gott. Die Engel sind ,, Bo- ten"; in dem ungeheuren Sinne, daß sie ir- gendwie den Sendenden selbst bringen. Wenn sie kommen, kommt der Heilig- Furchtbare und Schreckensvoll- Herrliche.
Im Neuen Testament mildert sich die Furcht- barkeit manchmal möchte man fast sagen Wildheit der Engelwesen. Wenn der Erz- engel Gabriel vor Zacharias an der Seite des Räucheraltars erscheint( Lk. 1, 11-13) oder bei Maria eintritt( 1, 26-38); wenn ein Engel vor den Hirten auf dem Felde steht, und„, des Herrn Herrlichkeit sie umleuchtet"( 2, 9); wenn er am Ostermorgen mit blitzflammendem An- gesicht das Grab öffnet und den Frauen er- scheint( Matth. 28, 2-5), dann lautet sein er- stes Wort immer:„ Fürchte dich nicht!" Der Mensch kann den Anblick des hohen Boten nicht ertragen, und erst dessen Wort gibt ihm die Kraft... Ganz ins Uebergewaltige steigen wieder die Engelgestalten der Apokalypse. Sie sind von Maßen, die sie zu Weltwesen machen. Die Engel sind Wesen, deren Daseinsmaẞ und Wirken über die des Menschen hinaus- gehen. Sobald sie bei diesem eintreten, ge- fährden sie ihn durch die Macht ihres Seins. An sich können sie in Menschengestalt nicht ausgedrückt werden wenn aber schon, dann
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in der ,, des Mannes". Nicht nur ihrer Kraft wegen, sondern auch weil sie der ,, öffent- lichen" Sphäre des Daseins zugeordnet sind: der Welt als Gotteswerk; der heiligen Ge- schichte; dem Menschendasein als Reich des höchsten Herrn. Sie sind Gehilfen im Welten- werk; Diener der heiligen Herrschaft; Krieger im Heer des All- Königs. Ihre Gestalt zerfällt, sobald das Private, Gefühlsmäßige hinein- kommt vor allem das Erotisch- Gefühls- mäßige und jene sinnlichen, zuweilen pein- lichen Wesen entstehen, von denen die Kunst der Neuzeit erfüllt ist. Der Engel ist Geist; nur Geist. Nicht dem Leibe feindlich, aber un- leiblich. Die Wahrheit, das Gute, die Ordnung, die Schönheit bestimmen sein Dasein. Er ist ,, Licht" und ,, Glut". Für ihn bestehen weder Grenzen des Raumes noch der Zeit. Alle Höhe, Tiefe, Weite des Sinnes und der Wesenheit ist sein Bereich. Er steigt auf, dringt ein, durch- mißt. Das drückt sich in den Flügeln aus: Der Engel ist der Fiegende.
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Wenn ,, Welt" das All des Geschaffenen be- deutet, dann gehört auch er zur Welt. Dana sind die Engel jene höchsten Wesen, die in ihrem unmittelbaren Sein dem Menschen so unerreichbar sind, wie man darf nicht sa- gen: der Mensch dem Tiere, denn der Mensch ist Geist und darin dem Engel wesensverwandt, aber etwa wie das Genie, sein Leben und Schaffen, dem dumpf Dahinlebenden. Dem Menschen gegenüber sind sie Wesen, vor de- nen sich das Wort„, Götter" auf die Lippen drängt.
Indessen, die Zerstörung der Engelsgestalt hat schon früh eingesetzt. Nehmen wir die bildende Kunst als Ausdruck für die herrschen- den Formen des Empfindens und Vorstellens, so finden wir in den frühchristlichen Mosaiken wohl das Maßbild wesensgemäßer Gestaltung. Hier wird der Engel in seiner Gotterfülltheit und himmlischen Größe gesehen. Das Alttesta- mentlich- Furchtbare, ans Wilde Rührende ist von anbetender Stille besänftigt, die Gestalt aber ganz übermenschlich.
Diese große, von der Gegenwärtigkeit und Bewegung des Daseins erfüllte Ruhe lockert sich dann. Das Leben wird tätiger; seine Bewe- gung hinübergehend zum andern hin. Wie aus dem Thronen der Götter- und Herrscherbilder
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das Sitzen als vorübergehender Akt zwischen so lösen sich Kommen und Gehen wird, hieratisches Stehen und sakrale Gebärde auf und das Engelsbild kommt in eine hinüber- gehende Bewegung. Vielleicht beginnt diese Phase in der romanischen Kunst und dauert noch bei Giotto Dantes Jugendfreund fort. Dessen Engel sind noch geheimnisvoll groß; sie haben aber die hieratische Haltung verlassen und sind ins Tun eingetreten. Auf den Bildern Grünewalds sind sie bereits heftig bewegt, aber noch voll pneumatischer Glut. Die Engel El Grecos und Rembrandts erschei- nen schon weitgehend psychologisch bestimmt, während die alten Engelsbilder nichts von Psychologie wissen, sondern nur Wirklichkeit, Wahrheit, Macht und Licht sind; sie kommen aber noch aus dem Raum der Vision. Bei den meisten Künstlern sonst ist ihre Gestalt ganz diesseitig, irdisch ,, natürlich" geworden, so fromm sie auch gemeint sein mag. Im besten Fall sind es andächtige Menschen oder Legen- denwesen; sie kommen aber nicht mehr aus dem Himmel, aus dem Geheimnis des heiligen Pneuma. Zugleich ist ihr Bild immer mehr ins Hübsche, Sinnlich- Berührende, Kleine, Niedliche gegangen- von den Zweideutigkeiten des Barock und Rokoko gar nicht zu reden. Die einzige Kunst, in der sich die große Tra- dition erhalten hat, ist wohl die der östlichen Ikonen, wenngleich auch hier eine Entartung einzutreten scheint, nämlich die einer eigen- tümlichen barocken Maniertheit mitten im starr gewordenen Schema.
vielleicht sagt
Neben dieser Bewegung man aber richtiger: nachdem diese Bewegung
das Bild des Engels ins Weltliche verloren hat, dragt eine andere durch, nämlich die Um- formung der Engelsgestalt ins Mythologische. Der erste entscheidende Schritt wird durch Hölderlin getan. Bei ihm erscheinen die Engel wieder in befremdender Größe, immer auf die Geschichte des Landes, der Stadt, der Heimat bezogen: als die ,, Engel des Vaterlandes". In ihnen schwingt das biblische Element der Prophetie siehe z. B. den Engel des Perser- reiches( Dan. 10, 13) und der Apokalypse noch nach; ihr Sinn steht aber ganz im Welt- haften. Sie sind die vergöttlichten Heroen der heimatlichen Geschichte, welche als Vorbilder und Schützer mit dieser verbunden bleiben. Diesen Weg ins Mythologische geht, mehr als ein Jahrhundert später, R. M. Rilke weiter. In seiner Dichtung, besonders jener der späteren Zeit und vor allem in den„ Duineser Elegien". erhebt sich immer wieder der Engel. Je grö- Ber dessen Gestalt wird, desto deutlicher auch, daß er nichts mit dem Engel des christlichen Himmels zu tun" hat. Er hat vielmehr das- jenige Wesen, das dafür eins geht, im Un- sichtbaren einen höheren Rang der Realität zu erkennen". Diese Engel sind wieder von numi- noser Energie erfüllt, groß, ja furchtbar, und ihre Herrlichkeit für den Menschen tödlich, aber sie sind aus der Beziehung zum leben- digen Gott der Schrift, aus der Gnade herous-
genommen. Man möchte sagen, sie seien von jenem ,, Augenblick" festgehalten, da sie noch nicht für Gott entschieden waren und nur als
höhere Wesen genommen. Während für das allgemeine Bewußtsein der Engel noch mit der Offenbarung verbunden war, so daß die der Offenbarung fernstehende Bildung mit ihm nichts anfangen konnte, ist diese Dichtung im Innersten schon so entschieden nichtbiblisch, daß sie die Engelsgestalt wieder ganz positiv. aber als bloße Weltwesen zu nehmen vermag: Hölderlin als Mächte der Geschichte; Rilke als Garanten der Ganzheit einer Welt, welche das Sichtbare und das Unsichtbare zur großen Einheit zusammenfaßt und nun erst heil" ist... Vielleicht ist die Vermutung erlaubt, daß wir hier vor einer Einbruchsstelle der religiö- sen Polymorphie ins christliche Bewußtsein stehen. Vor einer Stelle, aus der wieder ,, Göt- ter" hervorgehen; von ,, droben" gleichsam oder ,, drüben".- während eine andere, von ,, hü- ben", von uns her, dort liegt, wo aus dem Menschen der Ueber- Mensch oder der Mensch- Gott wird, wie das Dostojewskijs Kirilloff und Nietzsches Zarathustra verkünden... Diese Engel sind numinose Wesen und haben ihre Augape in jenem Gesamt, das allein die Wirk- lichkeit ausmacht, der Welt, die des Einen Gottes nicht bedarf, weil sie von Göttern voll und selbst übergöttlich ist.
Der Aufsatz ist mit Genehmigung des Verjassers einigen Abschnitten des Buches„ Der E..gel in Danics Göttlicher Komödie", 1207, entnommen.
Verkündigungsengel.( Kölnisch um 1440.) Ausschnitt
AUS RAINER MARIA RILKES ENGELSGESÄNGEN
Der Anfang der zweiten Duineser Elegie Jeder Engel ist schrecklich. Und dennoch, weh mir, ansing ich euch, fast tödliche Vögel der Seele, wissend um euch. Wohin sind die Tage Tobiae, da der Strahlendsten einer stand an der einfachen
Haustür,
zur Reise ein wenig verkleidet und schon nicht mehr furchtbar; ( Jüngling dem Jüngling, wie er neugierig hinaus- sah.)
Träte der Erzengel jetzt, der gefährliche, hinter
den Sternen
eines Schrittes nur nieder und herwärts: hochauf- schlagend erschlüg uns das eigene Herz. Wer seid
ihr?
Frühe Geglückte, ihr Verwöhnten der Schöpfung, Höhenzüge, morgenrötliche Grate aller Erschaffung,- Pollen der blühenden Gottheit, Gelenke des Lichtes, Gänge, Treppen, Throne, Räume aus Wesen, Schilde aus Wonne, Tumulte stürmisch entzückten Gefühls und plöglich, einzeln, Spiegel, die die entströmte eigene Schönheit wiederschöpfen zurück in das eigene Antlig.
Der Engel
Mit einem Neigen seiner Stirne weist
er weit von sich, was einschränkt und verpflichtet; denn durch sein Herz geht riesig aufgerichtet das ewig Kommende, das kreist.
Die tiefen Himmel stehn ihm voll Gestalten, und jede kann ihm rufen: komm, erkenn Gib seinen leichten Händen nichts zu halten aus deinem Lastenden. Sie kämen denn
Foto: Näher
bei Nacht zu dir, dich ringender zu prüfen, und gingen wie Erzürnte durch das Haus und griffen dich, als ob sie dich erschüfen, und brächen dich aus deiner Form heraus.
An den Engel
Unser ist: den Ausgang nicht zu wissen aus dem drinnen irrlichen Bezirk, du erscheinst auf unsern Hindernissen und beglühst sie wie ein Hochgebirg.
Deine Lust ist über unserm Reiche, und wir fassen kaum den Niederschlag; wie die reine Nacht der Frühlingsgleiche stehst du teilend zwischen Tag und Tag.
Wer vermöchte je dir einzuflößen von der Mischung, die uns heimlich trübt, du hast Herrlichkeit von allen Größen, und wir sind am Kleinlichsten geübt.
Wenn wir weinen, sind wir nichts als rührend, wo wir anschaun, sind wir höchstens wach, unser Lächeln ist nicht weit verführend, und verführt es selbst, wer geht ihm nach?
Irgendeiner. Engel, klag ich, klag ich? Doch wie wäre denn die Klage mein? Ach, ich schreie, mit zwei Hölzern schlag ich, und ich meine nicht, gehört zu sein.
Daß ich lärme, wird an dir nicht lauter, wenn du mich nicht fühltest, weil ich bin. Leuchte, leuchte! Mach mich angeschauter bei den Sternen. Denn ich schwinde hin.
Das Weihnachtswunder
Von Professor Karl Barth Aus der soeben im Verlag W. Kohlhammer erschienenen Schrift„ Dogmatik im Grundriß" des größten evangelischen Theologen der Ge- genwart.
Von einer ungewöhnlichen. Erzeugung und von einer ungewöhnlichen Geburt ist da die Rede. Man nennt diese Sache die nativitas Jesu Christi. Auf das Geheimnis der wahren Gottheit und der wahren Menschheit zeigt ein Wunder: das Wunder dieser Erzeugung und dieser Geburt. Was heißt das ,,, empfangen vom Heiligen Geist"? Das heißt nicht, daß der Heilige Geist sozusagen der Vater Jesu Christi sei, sondern damit ist streng genommen nur die Negation ausgesagt: der Mensch Jesus Christus hat keinen Vater. Es ist bei seiner Erzeugung nicht so zugegangen, wie es zugeht, wenn eine menschliche Existenz ihren Anfang nimmt, sondern diese menschliche Existenz be- ginnt in der Freiheit Gottes selber, in der Freiheit, in der Vater und Sohn eines sind im Band der Liebe, im Heiligen Geist. Wir sollen also, wenn wir auf den Anfang der Existenz Jesu blicken, hineinblicken in diese letzte Tiefe der Gottheit, in der Vater und Sohn eins sind. Das ist die Freiheit des inneren Lebens Gottes und in dieser Freiheit beginnt die Existenz dieses Menschen anno Domini 1. Indem dies geschieht, indem Gott selber hier ganz kon- kret mit sich selber anfängt, darf dieser Mensch, der dazu von sich aus weder dessen fähig noch willig ist, das Wort Gottes nicht nur ver- kündigen, sondern das Wort Gottes selber sein. Es beginnt inmitten der alten die neue Menschheit. Das ist das Wunder der Weih- nacht, das Wunder der vaterlosen Erzeugung Jesu Christi. Das hat nichts zu tun mit den auch sonst in der Religionsgeschichte erzähl- ten Mythen der Erzeugung von Menschen durch Götter. Um eine solche Erzeugung geht es hier nicht. Gott selber tritt als Schöpfer auf den Plan und nicht als Partner dieser Jung- frau gegenüber. Die christliche Kunst frühe- rer Zeiten hat versucht, dies wiederzugeben, daß es sich hier nicht um einen sexuellen Vor- gang handle. Und man hat wohl gesagt, daß diese Erzeugung vielmehr durch das Ohr der Maria realisiert wurde, das das Wort Gottes hörte.
Geboren aus Maria der Jung- frau": noch einmal und nun vom Menschen aus gesehen wird hier der Mann ausgeschlos- sen. Der Mann hat mit dieser Geburt nichts zu schaffen. Es handelt sich hier, wenn man so will, um einen göttlichen Gerichtsakt. Zu dem, was hier beginnen soll, soll der Mensch mit seiner Aktion und seiner Initiative nichts beitragen. Der Mensch wird ja nicht einfach ausgeschlossen: die Jungfrau ist dabei. Der Mann aber als der spezifische Träger der menschlichen Aktion und Geschichte, mit sei- ner Verantwortung für die Führung des mensch- lichen Geschlechtes, er muß jetzt als die ohn- mächtige Gestalt des Joseph in den Hinter- gund treten. Das ist die christliche Antwort aur die Frauenfrage: hier steht die Frau schlechterdings im Vordergrund, und zwar die virgo, die Jungfrau Maria. Gott hat nicht den Menschen in seinem Stolz und in seinem Trotz erwählt, sondern in seiner Schwachheit und Demut, nicht den Menschen in seiner geschicht- lichen Rolle, sondern den Menschen in der Schwachheit seiner Natur, wie sie durch die Frau repräsentiert wird, den Menschen, der Golt nur mit den Worten: ,, Siehe, ich bin des Herrn Magd; mir geschehe, wie du gesagt hast!" gegenüberstehen kann. Das ist die Mit- wirkung des Menschen in dieser Sache. das und nur das! Wir dürfen aus dieser Magd- existenz des Menschen nicht wieder ein Ver- dienst machen wollen und nicht der Kreatur doch wieder eine Potenz zuzuschreiben ver- suchen. Es kann sich nur darum handeln, daß Gott den Menschen in seiner Ohnmacht und in seiner Demut angesehen hat, und daß Maria ausspricht, was die Kreatur in diesem Gegen- über allein aussprechen kann. Daß Maria das tut und damit die Kreatur Ja sagt zu Gott, das gehört selber zum großen Angenommenwer- den, das dem Menschen von Gott widerfährt. Es ist das Wunder der Weihnacht die fak- tische Form des Geheimnisses der persönlichen Vereinigung von Gott und Mensch, der unio hypostatica. Die christliche Kirche und Theo- hypostatica. Wiederum kann das nicht bedeu- ten, daß wir dieser faktischen Form des Wun- ders gegenüber sozusagen frei sind, sie zu be- jahen oder auch nicht zu bejahen, so daß wir etwa an dieser Stelle eine Subtraktion vorneh- men und sagen könnten: Wir haben gehört, behalten uns aber vor, daß diese Sache auch in einer anderen Gestalt für uns zu haben sein könnte. Man versteht das Verhältnis von Sache und Form, das hier vorliegt, vielleicht am besten mit einem Blick auf die ihnen allen bekannte Geschichte von der Heilung des Gichtbrüchigen( Mc. 2).„, Auf daß ihr wisset, daß des Menschen Sohn Macht hat, Sünden zu vergeben: Steh auf, nimmt dein Bett und wandle". ,, Auf daß ihr wisset..", so ist auch das Wunder der Jungfrauengeburt zu verste- hen. Es handelt sich um das Geheimnis der Inkarnation, als dessen sichtbare Gestalt das Wunder geschieht. Man würde Mc. 2 schlecht verstanden haben, wenn man die Stelle so le- sen wollte, als sei das. Hauptwunder die Sün- denvergebung und die leibliche Heilung eine Nebensache. Eines gehört hier offenbar not- wendig zum anderen. Und so wäre auch zu warnen davor, das Wunder der nativitas ein- klammern und sich an das Geheimnis als sol- ches halten zu wollen Eines darf mit Be- stimmtheit gesagt werden: daß immer da, wo man sich vor diesem Wunder flüchten wollte, eine Theologie am Werke war die faktisch auch das Geheimnis nicht mehr verstanden und gewürdigt hat, sondern die versuchte. das Geheimnis der Einheit von Gott und Mensch in Jesus Christus, das Geheimnis der freien Gnade Gottes, zu eskamotieren Und anderer- seits: wo dieses Geheimnis verstanden worden ist und man jedem Versuch natürlicher Theo- logie aus dem Wege ging weil man ihn nicht nötig hatte, da wurde das Wunder dankbar und freudig anerkannt. Es wurde sozusagen innerlich notwendig an dieser Stelle.