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SCHWÄBISCHES TAG BLATT

AUS DEM WIRTSCHAFTSLEBEN

Produktionsprogramm für die europäische Stahlindustrie

PARIS, Die Rohstahlproduktion in den 16 am Komitee für europäische Wirtschaftszusammenarbeit beteiligten Ländern einschließlich Westdeutschlands soll nach dem Bericht des Ausschusses für die Stahl- industrie im Jahre 1951 55,4 Mill. t. erreichen, ge- genüber 45,5 Mill. t im Jahre 1938. Schon im kom- menden Jahr soll die Produktion, die für das lau- fende Jahr auf nur 30,3 Mill. t geschätzt wird, 42 Mill. Tonnen betragen. Nachstehend die Einzelheiten:

a) Stah!

1. Rohstahlproduktion in den beteiligten Ländern und Westdeutschland( in Millionen t).

1938

bestes Vor-

43.5

kriegsjahr 54,6

1947

1948

1951

30,3

42,3

55,4

2. Fertigstahlproduktion in den beteiligten Län- dern und Westdeutschland( in Millionen t). 1938 1947

34.1

bestes Vor-

Kriegsjahr 40.9

1948

1951

23,7

34,0

43,9

3. Der Stahlverbrauch pro Einwohner in den be- teiligten Ländern und Westdeutschland. 1938 jähr- lich 116 kg. soll 1951 166 kg betragen gegenüber einem Jahresverbrauch pro Kopf der Bevölkerung von zurzeit 500 kg in den USA.

-

4. Ausfuhr von Fertigstahl aus den beteiligten Ländern und Westdeutschland.

Ausfuhr innerhalb der be- teiligten Länder, in% der Gesamtausfuhr

1938

1948

1951

53%

62%

61%

Ausfuhr nach den nicht be-

teiligten Ländern, in% der

Gesamtausfuhr

ich

47%

38%

39%

Ausfuhr nach den nicht be- teiligten Ländern, in% der Gesamtproduktion

11% 11%

11%

b) Koks

Produktion und Verbrauch in den beteiligten Län- dern und Westdeutschland( in Millionen t):

Jahr Produk- Ver- Ver-

tion brauch brauch gesamt Stahl- andere

ins-(-) Defizit (+) Uber- schuss

indu- Zwecke

strie

1938

70

45

24

69

1947

44

24

22

46

+1 2

1948 53

37

29

66

-13

Der Bericht weist auf die Schwierigkeiten hin, die der Verwirklichung dieses Produktionsprogramms

Amerikanische Kohle für Europa

3 500 000 t Kohle wollen die USA, im Oktober nach Europa exportieren. Das Handelsministerium hat mitteilen lassen, daß die Ausfuhr der gleichen oder einer noch höheren Menge auch für den Monat November vorgesehen ist.

Andererseits schlug der Leiter des Transport- amtes im Departement für die Landesverteidigung, Oberst Johnson, der Regierung vor, jeglichen Kohle- transport auf der Eisenbahn nach den Häfen der

Atlantikküste für die Dauer eines Monats zu ver- bieten. Er begründet seinen Vorschlag mit dem Mangel an Waggons und mit der Feststellung, daß die Kohlenreserven in alarmierendem Maße abneh- men; die Wintervorräte reichten zur Aufrechterhal- tung der vollen industriellen Leistungsfähigkeit und zur Hausbrandversorgung nicht aus.

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entgegenstehen. Sie liegen einmal im schlechten Zu- stand der Produktionsanlagen, zum andereh aber auch in der Rohstoffknappheit. Die Stahlproduktion in Frankreich, Belgien und Luxemburg ist von den deutschen Kokslieferungen abhängig; das augen- blicklich niedrige Niveau der Stahlproduktion ist in erster Linie auf die Kohlenknappheit zurückzufüh- ren. Um das für 1948 vorgesehene Produktionssoll zu erreichen, muß eine Kokslücke von 13 Millionen t geschlossen werden.

Für die deutsche Stahlproduktion sind aber zudem noch verschiedene andere, schwerwiegende Voraus- setzungen zu erfüllen; wir nennen nur die Lösung des Transportproblems, die Sicherung ausreichender Versorgung der Arbeiter und die Bereitstellung einer genügenden Anzahl von Arbeitskräften. Bevor diese Grundvoraussetzungen nicht erfüllt sind, dürften alle Produktionsplanungen problematisch bleiben.

Außenhandel-

Wann endlich wieder Textilversorgung? Man hat errechnet, daß jeder deutsche Zivilist vor dem Kriege jährlich 7,5 kg Textlien verbraucht hat. Der Industrieplan der Alliierten sieht demgegen- über 5 kg jährlich vor, doch die Erzeugung der amerikanischen Zone beispielsweise gestattet nur eine Zuteilung von 300 g je Kopf für Kinder, Ver- triebene und Opfer des Faschismus. Die Kriegsschä- den bei den deutschen Spinnereien liegen bei etwa 25 bis 30 Prozent. Es fehlt vor allem an Arbeits-

kräften. In Bayern arbeiten nur 64 Prozent der We- bereien, und dort allein entsteht ein jährlicher Aus- fall von 23 Mill. Meter Stoff. Die Kunstfasererzeu- gung in der amerikanischen Zone erreicht mit mo- natlich 700 t nur wenig mehr als 10 Prozent der Vorkriegserzeugung, wobei die Produktion aber fast gänzlich dem Export vorbehalten ist. Man berichtet von Arbeiterabwanderungen infolge zu niedriger Löhne und stellt fest, daß an eine Besserung der Lage in der Textilindustrie vor Zuführung neuer Arbeitskräfte nicht zu denken sei.

KURZNACHRICHTEN

Die Exportabschlüsse der Bizone BERLIN. Nach Mitteilungen der englischen und der amerikanischen Militärregierungen sind in den ersten acht Monaten dieses Jahres Exportgeschäfte in einer Gesamthöhe von 80,6 Millionen Dollar ab- geschlossen worden, und zwar ohne Kohle- und Holzexporte. Einschließlich Kohle und Holz errei- chen die Exportabschlüsse einen Betrag von 107 Mil- lionen Dollar.

Die beim Zonenzusammenschluß vorgesehene Durchschnittsziffer mit 350 Millionen Dollar für das Jahr 1947 dürfte daher nicht erreicht werden. Im August wurden Exportverträge im Werte von nahezu 30 Millionen Dollar ohne Kohle- und Holz- exporte

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-

abgeschlossen. KÖLN. Der Warenhunger der Welt sei so groß wie nie zuvor und der deutsche Export werde größte Aufnahmebereitschaft finden erklärte der Präsi- dent der deutsch- amerikanischen Handelskammer Daniel P. MacDonald, der zurzeit die Bizone zum Zwecke der Wiederherstellung normaler Handels- beziehungen mit Deutschland bereist. Nach seinen Erklärungen wird er in den Vereinigten Staaten an erster Stelle für die Wiederaufnahme des Luftpost- dienstes zwischen den USA. und Deutschland ein- treten, well ein reibungsloser Nachrichtenaustausch die Grundlage für den Aufbau gemeinsamer Han- delsbeziehungen sei.

Achat im Gewicht von 5000 Karat, 760 t chemische Produkte und Anilinfarben. Belgien liefert dagegen 4000 t Kartoffeln, 650 t Saatgetreide, 400 t Trocken- milch, 1000 t chemische Produkte. Der Warenaus- tausch wird auf Kompensationsbasis abgewickelt; diese erste Liste kann jederzeit ergänzt werden.

Anglo- amerikanische Zone

HAMBURG. Schuldendienst der Länder und Ge- meinden. Laut Zentraljustizblatt für die britische Zone hät die britische Militärregierung Weisung ge- geben, daß die vom Deutschen Reich und anderen Behörden sowie öffentlichen Betrieben im Zusam- menhang mit ihrem normalen Geschäftsbetrieb vor der Besetzung eingegangenen Schulden nunmehr bezahlt werden dürfen. Verboten bleibt nach wie vor die Begleichung von Schulden der Wehrmacht, von Kriegsschädenforderungen, der öffentlichen Schuld des ehemaligen Reiches und jede andere von der Militärregierung ausdrücklich untersagte Schul- dentilgung..

BERLIN. Die Holzlieferungen für die Reparatur von Eisenbahnwagen wurden auf die Dauer von sechs Wochen vom VAW. in Minden, das von der Zwei- mächte- Kontrollgruppe dazu bevollmächtigt wurde, in die höchste Dringlichkeitsstufe eingereiht. Nach Ablauf dieser Frist sollen die deutschen Stellen ein Verfahren ausgearbeitet haben, das eine gleich- mäßige Verteilung an mit Vorrang zu beliefernde Verbraucher ermöglicht.

DÜSSELDORF. Alle Verkehrsreserven zum Ab- transport der wachsenden Haldenbestände von Stein- und Braunkohle einzusetzen, hat der Landtag von

BERLIN. Ein Finanzabkommen zwischen Däne- mark und der Bizone wurde abgeschlossen. Es re- gelt den Zahlungsmodus für die zwischen Däne- mark und der Bizone ausgetauschten Warenliefe- rungen und gleicht insofern den vorhergegangenen Nordrhein- Westfalen beschlossen, um die Kohlenver-

Verträgen mit anderen Staaten, als bei der Bank von Dänemark ein laufendes Konto eröffnet wird, das alle 6 Monate durch Sachlieferungen ausgegli- chen werden oder wenn sich das als unmöglich

herausstellt, innerhalb von 3 Monaten in Dollar aus- geglichen werden muß.

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BERLIN. Die Einzelheiten zum Handelsabkommen Belgien französische Zone wurden nun bekannt- gegeben. Hiernach liefert die französische Zone 4000 Tonnen Malz, 50 t Hopfen, 4000 t Rohstoffe für die keramische Industrie, 182 Ster Holz, 100 t Metall- rohre, 100 Stück Industrienähmaschinen, landwirt- schaftliche Maschinen im Werte von 10 Mill. bfrs.,

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sorgung der Haushalte und Kleinbetriebe für den kommenden Winter zu sichern.

DÜSSELDORF. Die heutige Kapazität der Leicht- metallindustrie in der Bizone beträgt etwa 82 000 t

jährlich. Da nach dem neuen Industrieplan 85.000 bis 90.000 t erlaubt sind, selen wie von unter- richteter Seite mitgeteilt wird weitere Demontagen nicht möglich.

BERLIN. Neue Fünfzigpfennigstücke nach dem Muster von 1935( mit der Prägung des Reichsadlers), und eventuell auch neue 10- und 5- Pfennigstücke, wird die Hamburger Münze im kommenden Monat zu schlagen beginnen.

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Stellengesuche

19. September 1947

BERLIN. Den Einfuhrplan der Bizone für das dritte Quartal hat das englisch- amerikanische bizonale Amt gebilligt. Es sind insgesamt Einfuhren im Werte von 7,5 Mill. Dollar vorgesehen, und zwar 2,5 Mill. Dol- lar für Nichteisenmetalle, 1,5 Mill. Dollar für Papier und Papiermasse, 1 Mill. Dollar für Textilien, 750 000 Dollar für chemische Produkte, 700 000 Dollar für Baustoffe, 500 000 Dollar für Stahl und Eisen, 550 000 Dollar für andere Produkte.

BERLIN. Anstieg der Ruhrkohlenförderung um 5,7% im August meldet der Monatsbericht der NG.-' CC.: 224 345 t im Juli stehen im August 237 147 t ge- genüber.

Sowjetische Zone

BERLIN. 650 000 cbm Holz für die Versorgung der Bevölkerung läßt die sowjetische Militärverwaltung aus Brandenburg und Mecklenburg für den sowje- tischen Sektor Berlins herbeischaffen. Es seien 704 Tonnen Treibstoff zur Verfügung gestellt und gleich zeitig Maßnahmen zur Steigerung der Brikettver ladung getroffen worden. Das Brennmaterial werde auch an alle im sowjetischen Sektor tätigen Ar- beiter und Angestellten ausgegeben, die in andere Sektoren wohnen.

BERLIN. Wegen Futtermangel sollen etwa 30 000 Stück Großvieh aus Sachsen, Thüringen und Sach- sen- Anhalt sofort nach Mecklenburg und Branden- burg in Pension" gegeben werden. Die Zentralver- waltung hofft, damit die Auswirkungen der großen Dürre im südlichen Teil der Sowjetzone mildern zu können.

BERLIN. Demontage von 7000 km Eisenbahngeleise in der Ostzone. Nach Mitteilung der Hauptverwal- tung Verkehr der sowjetischen Besatzungszone sind bis jetzt 7000 km Eisenbahngeleise für Reparations- zwecke demontiert worden. Auch Signalanlagen und Schwellen wurden abtransportiert, und der größte Teil der Bahnen wird nur noch eingleisig betrieben. Einzelne Nebenstrecken sind vollständig demontiert worden.

Ausland

LONDON. Zum Austausch von 60 Mill. Dollar ge- gen Pfund hat sich der internationale Währungs- fonds auf Ansuchen des britischen Schatzamtes be- reit erklärt.

BUDAPEST. Wirtschaftsbesprechungen mit Ungarn führt eine zehnköpfige Delegation der Bizone in Budapest mit ungarischen technischen Sachverstän- digen.

Die Welt- Fettlage

Die französsiche Zeitung" La vie financière" weiß zu berichten, daß die Fettversorgung in diesem Jahr 80 bis 85% des Vorkriegsstandes erreichen wird. Schätzungen des Landwirtschaftsdepartements Wa- shington sehen erst für das Jahr 1950 wieder, die Möglichkeit voller Bedarfsdeckung. Für das Jahr 1946 werden folgende Varbrauchsziffern, auf den Vorkriegsstand bezogen, genannt:

Vereinigte Staaten Großbritannien

Nord- und Westeuropa Mittel- und Osteuropa Deutschland

90-92% 78.%

70%

35-65% 25%

Nach dem Bericht wird die Fettlage maßgebend durch die Getreideknappheit in Indien bestimmt, das aus diesem Grunde nur Erdnüsse und Leinsa- men ausführe. Andererseits sei aber auch der Le- bensstandard in den Kolonialländern gestiegen, die den Weltmarkt mit Fettstoffen belieferten, und schließlich erschwere der teilweise Ausfall der indo- nesischen Exporte( vor allem Palmöl für Margarine- und Seifenfabrikation) ebenfalls die Weltversorgung.

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Müllermeister und Landw.. 40 J., ev., mit gt. Vergangenheit, wünscht Ein- heirat( Vermögen und Grundbesitz vorhanden). Zuschr. unter S. T. 3199 Akademikerin, 23/ 1.65, ev., mit Grund- besitz u. Vermögen, sucht gleichge- sinnten Herrn zw. Neigungsehe, Nr. 06 505. Der Wegweiser, Briefzentrale, d. Organisation d. Sich findens aller- orts. Biberach a. d. Riß, Postfach 132 Geschäftstochter, 29/ 1.60, kath.,__ sucht Neigungsehe mit charaktery. Herrm, Angestellter, Beamter od. dergl. Nr. 06 467. Der Wegweiser, Briefzentrale, d. Organisation d. Sich findens aller- orts, Biberach a. d. Riß, Postfach 132 Fachlehrer, 23/ 1.75, ev., kriegsbeschäd., möchte liebes Mädel für glückliche Ehe kennenlernen. Vermögen vork. Nr. 06 040. Der Wegweiser, Brief- Zen- trale, d. Organisation d. Sich findens allerorts, Biberach a. d. R., Postf. 132 Neigungsehe u, einem charaktervollen Mann fürsorgende Frau werden, ist der Wunsch eines nett., häusl. Mäd- chens i. d. 20er Jahren. Vollständige Ausstattg u. Vermögen ist vorhan- den. Anfr. SS 5601, Inst. Frilu, Sutt- gart- W., Reinsburgstr. 42, III. Stock Dr. Tierarzt, 34 Jahre, hübsche, flotte Erscheinung, mit liebem Wesen, er- sehnt Liebesheirat mit liebem, gebil- detem Mädel aus guter Familie. Zu- schr. unter B. B. 4017 an Inst. M. Häußler, Stuttgart- W., Markelstr. 14, I

Eine gute Ehe ermöglicht meine lang- jährige. leistungsfähige Vermittlung für alle Kreise bei reichen Vormer- kungen. Auch Einheiraten aller Art, Auskunft kostenlos, diskret. Fra Hilde v Redwitz, Karlsruhe, Beiert heimer Allee 14a/ 57 Baronin E. v. Helldorff, München a Briennerstr. 8/1( Luitpoldblock) Ehe anbahnung. Sprechzeit 14 bis 18 Uht aufler Samstag. Langjährig leite ich mein Institut persönlich, habe beste Verbindungen zu allen guten Krei sen und vermittle Ehen in gesellschaft licher Form