Nr. 74

Aus dem Nagold-, Enz- und Albtal

Dem Gedenken der Opfer des Nationalsozialismus

In allen deutschen Ländern wurde der letzte Sonntag als Gedenkfeier für die Opfer des National- sozialismus begangen. Unser Kreis gedachte dieses Anlasses mit einer würdigen Feierstunde in der Kreisstadt, zu der sich Herr Gouverneur Frénot, Landrat Wagner, Bürgermeister Blessing, die Stadt- räte, Vertreter der Parteien, Gewerkschaften und Jugendorganisationen mit den Ueberlebenden und den Hinterbliebenen der Opfer des Nationalsozialis- mus aus unserem Kreisgebiet eingefunden hatten.

Der Leiter der Kreisbetreuungsstelle für die ODN, Ernst Laich, gedachte in seiner Begrüs- sungsansprache der Millionen, die der grausamen Herrschaft des Nationalsozialismus zum Opfer fie- len, und unzähligen Toten, die ihre Treue zum Volk mit ihrem Leben besiegelten, des vielen Namenlosen, die Opfer der Rassenlehre wurden, der Menschen, die um ihrer Religion willen starben und der vielen aufrichtigen Kämpfer, die im Kerker und selbst noch auf der Richtstätte ihre mahnende Stimme er- hoben und zur befreienden Tat aufriefen. Vergessen wir nie, so schloß der Redner, daß sie es waren, die inmitten blutiger Unterdrückung und hemmungs- loser Willkür des Rassenhasses und des Krieges das Banner der Menschlichkeit und Völkerverstän- digung hoch hielten, daß sie unserem Volk die Brücke schlugen, die Deutschland einmal den Weg zur Zusammenarbeit mit allen friedliebenden Völ- kern finden lassen wird.

In einer Herz und Gewissen bewegenden Gedenk- rede sprach Gerd Oppenheimer, Wildbad, in Ehrfurcht und Dank vom Opfer der Millionen Män-

ner

und Frauen, die während der nazistischen Schreckensherrschaft um der Wahrheit, der Gerech- tigkeit und Menschlichkeit willen im KZ unter oft unmenschlichen Qualen Gesundheit oder Leben hin- gaben. Ihrer stummen Anklage stellte er die Frage gegenüber nach unserem Willen und unserer Kraft, das begangene Unrecht zu sühnen. Das Opfer dieser Männer und Frauen, so sagte der Redner u. a., die den Beweis höchster menschlicher Standhaftigkeit erbracht haben, weist uns den Weg, welcher im Geist der Liebe und Achtung zu wahrem Menschen- tum führt. Es ist eine Ironie des Schicksals, daß gerade sie dazu bestimmt sind, die Scherben zu kitten, welche ihre einstigen Peiniger schlugen, sie, die ihr Vaterland so lieben, daß sie es in seiner tiefsten Not nicht im Stich lassen. Müde, hoff- nungslos und zerschlagen trotz allem gilt für sie Neubeginn, Vorangehen mit dem guten Vorbild, dem besseren Beispiel, der jungen Demokratie das

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Calwer Stadtnachrichten Vierzigjähriges Arbeitsjubiläum bei der Firma Blank& Stoll, mech. Holzwarenfabrik Die Gefolgschaftsmitglieder Gottlob Binder, Packer, David Hardecker, Dreher, Fritz Hau- ser, Werkmeister, und Jakob Kömpf, Holzwolle- macher, konnten zusammen mit dem Firmeninhaber Fabrikant Elia Kamparos am 7. d. M ihr 40jäh- riges Arbeitsjubiläum begehen. Die Jubilare hatten sich zu einer schlichten Feier zusammengefunden, wobei alte Erinnerungen ausgetauscht wurden und die bestehende Verbundenheit zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer in schönster Form zum Ausdruck kam. Reiche Geschenke für die Jubilare verschön- ten die Feier.

Die Reifeprüfung bestanden

Bei der Reifeprüfung, die in diesem Jahr nach einer neuen Prüfungsordnung stattfand, haben alle Prüflinge der Oberschule Calw bestanden. Es sind dies: Adelheid Bretschneider, Brigitte Bretschneider, Margarete Krämer, Inge Schad, Waltraut Schnaufer, Esther Vetter, Manfred Zeiser, sämtliche aus Calw, Erika Müller, Pad Liebenzell, Klaus Pauly, Schmieh, Rolf Schädel, Kentheim, Dietrich Schuler, Ober- schwandorf und Wilhelm Wolfer, Oberjettingen. Die Sammlung

für die ev. und kath. Bahnhofsmission hat zu Calw den Be- trag von 803 RM. erbracht.

Wir haben Hochzeit

Ernst Kirchherr Margot Kirchherr, geb. Hermann Calw Calw- Oeländerle 16. September 1947. Ihre Vermählung geben bekannt Gottfried Reichert Roswitha Reichert geb. Meißner

Calw, Bahnhofstr. 41, 16. 9. 1947. Altburg, 13. Sept. 1947. Nach langem Warten auf ein Wiedersehen, erhielten wir die schmerzliche Nachricht, daß unser lieber Sohn, Bruder und Schwager

Georg Mohr im Alter von 22 Jahren am 19. August 1944 in St. Lambert ( Frankreich) gefallen ist. In Stillem Leid: Familie Georg Mohr. Trauergottesdienst Sonntag den 21. September, um 14 Uhr, in Altburg.

am

Oberlengenhardt, 12. Sept. 1947. Nach langem bangen Warten erhielten wir die für uns unfaẞ- bare Nachricht, daß unser lieber Sohn

Helmut Fuchs nicht mehr zu uns zurückkehrt. Er starb am 4. Mai 1945 im hoffnungsvollen Alter von 20 Jahren.. Sein sehnlichster Wunsch, seine Eltern und die Heimat wiederzusehen, sank mit ihm ins frühe Grab. In stillem Leid: Jakob Fuchs und Frau Emilie. Trauergottesdienst am 21. September 1947, nachm. 2 Uhr, in Schömberg. Statt Karten!

Altensteig, 12. Sept. 1947. Für die vielen Beweise. herz- licher Teilnahme sowie für die zahlreichen Kranz- und Blu- menspenden, die uns anläßlich des Hinscheidens meiner lieben Frau, unserer guten Mutter, Großmutter und Schwester Anna Schneider

geb. Levi zugegangen. sind, danken wir herzlich Insbesondere danken wir all denen, die der lieben Entschlafenen auch in schwerer Zeit die Treue gehalten haben. Für die trauernden Hinterblie- benen: Der Gatte: Dr. Fried- rich Schneider. Tierarzt.

Wir

Vertrauen im Volk zu schaffen, dessen sie bedarf. Der Redner schloß mit der ernsten Mahnung, aus dem Vergangenen zu lernen, des Vermächtnisses der toten Opfer eingedenk zu sein und der Auf- forderung. in ihrem Geist mit Hand anzulegen am neuen, in eine bessere Zukunft weisenden Werden.

Die Feierstunde, welche unter das Leitwort ,, Hin- kehr zu den unvergänglichen Werten" gestellt war, wurde von wertvollen musikalischen Darbietungen umrahmt. Das Trio des Volksbildungswerks Wild- bad( Josef Heinen, Rudolf Berthold, Alfred Trippner) spielte Werke von J. S. Bach und Händel, und der Männerchor des Liederkranz Concordia Calw sang unter Leitung von E. Collmer eine Liedvertonung von Zwysig. Ihre tiefste Weihe erhielt die Feier durch Rezitationen aus den erschütternden Dichtun- gen vom Nazismus Verfemter und Verfolgten. Frau Charlotte Oppenheimer hat sich hier mit dem Vor- trag von Gedichten von Werner Bergengruen, Theo- dor Kramer, Hanns Vogts und Ricarda Hucl: beson- deren Dank erworben.

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Am Sonntag mittag versammelten sich die poli- tisch, religiös und rassisch Verfolgten aus dem Kreis Calw im Saalbau Weiß zur Gründung einer Ver- einigung der Verfolgten des National- sozialismus( VVN). Ernst Laich sprach über Zweck und Ziel der VVN. und Hans Ballmann berichtete von der Gründungsversammlung für Württemberg- Hohenzollern in Tübingen.

Blick in die Gemeinden Möttlingen. Dieser Tage wurde der 90 Jahre alte Insasse des Altenheims Rückwanderer Johannes Ziehmann aus Bessarabien unter großer Anteil- nahme zu Grabe getragen. Nach einem harten, ar- beitsamen Leben war es ihm nicht vergönnt, ein besseres Deutschland zu verlassen.

Pfarrer Seitz

würdigte die Verdienste dieses Mannes. Der Mött- sprechenden Chören. linger Kirchenchor umralmte die Feier mit ent-

Wildberg. Einer der ältesten Insassen unseres Al- tersheims ist der 85jährige Jakob Moser. Er ist ein geborener Wildberger, hat aber die meiste Zeit seines Lebens außerhalb seiner Vaterstadt zu- gebracht. Mit 40 Jahren wanderte er nach Amerika. aus. Nach seiner Rückkehr wohnte er in Nagold. Als dort seine Frau starb, kam er ins Altersheim hieher, wo er jetzt schon 9 Jahre weilt. Wenn auch sein Körper gebrechlich ist, hat er doch noch einen regen und frischen Geist und kann seinen Be-

suchern mancherlei Erlebnisse aus seinem bewegten Leben erzählen.

Tod auf der Landstraße

Der 23 Jahre alte Sohn des Hauptlehrers Möß von Nagold fuhr mit einem Kameraden beide Me- chaniker von Nagold in Richtung Rohrdorf und zwar auf einem Motorrad. Unterwegs hat entweder der Motor des Rades versagt und Möß wandte die- sem seine Aufmerksamkeit zu, oder die Fahrer woll- ten wenden. Kurzum ihrer Aufmerksamkeit entging, daß ein Personenkraftwagen sie überholte. Es kam zu einem Zusammenstoß. Möß wurde so schwer verletzt, daß er ins Kreiskrankenhaus Nagold ein- geliefert werden mußte, wo er seinen Verletzungen erlegen ist Sein Mitfahrer Kußmaul wurde ebenfalls verletzt und liegt auch im Kreiskrankenhause. Möß war ein junger, strebsamer Handwerker, dessen tragischer Tod allgemeines Mitleid ausgelöst hat. Den schwer getroffenen Eltern bringt die ganze Stadt große Teilnahme entgegen.

Die Landespolizei, berichtet Diebstahl. Vermutlich in der Zeit vom 21. bis 23. August wurde in Birkenfeld bei einer Frau ein Einbruch verübt und dabei in der Hauptsache Gold- und Schmucksachen im Wert von etwa 2500 Mark entwendet.

Freche Tat. Am 8. 9. gegen 18 Uhr hat ein 14 Jahre alter Bursche aus Engelsbrand im Wald bei Birkenfeld ein 15jähriges Mädchen aus Birkenfeld angefallen und zu vergewaltigen versucht. Nach heftiger Gegenwehr gelang es dem Mädchen, sich des Angreifers zu erwehren und in Sicherheit zu bringen.

16. September 1947

Aus der Nachbarstadt Pforzheim Es werden gesucht...? Infolge Wahl zum Ober- bürgermeister ist die seither von Dr. P. Brandenburg bekleidete Stelle des 1. Bürgermeisters neu zu be- setzen. Die Wahl erfolgt zunächst auf die Amtsdauer von zwei Jahren. Politisch unbelastete Interessenten wollen ihre Fewerbung einreichen. Zu gleicher Zeit ist die Stelle des Leiters der Garten- und Friedhof- verwaltung neu zu besetzen.

Stadtplanausstellung. Seit 14 Tagen ist die Aus- stellung des Pforzheimer Stadtplanes geöffnet. Der starke Besuch zeugt von dem großen Interesse, das die Pevölkerung und die Ausgebombten, die noch fern der Stadt wohnen müssen, dem neuen Plan entgegenbringt.

Pforzheimer Außenhandelsbanken. Nach einer Mitteilung der Industrie- und Handelskammer wur den die Süd- West- Bank, die Allgemeine Bankgesell. schaft, die Badische Bank und die Städt. Sparkasse Pforzheim als Außenhandelsbanken bestimmt. Diese Institute bewerkstelligen die finanzielle Abwicklung des Exportgeschäftes vom Exporteur vor Kontrakts- Abschluß.

Waldbrände. Am Samstag nachmittag brach im Staatswald, bei Wildbad, ein Waldbrand aus, von dem 0,8 Hektar Bodenfläche erfaßt wurden. Der Brand, der erst am Sonntagmorgen gelöscht werden konnte, ist auf Fahrlässigkeit, wahrscheinlich durch Holzsammler, zurückzuführen. An der Bahnlinie Wildbad- Calmbach ist am Sonntag durch Funken- flug ein Brand entstanden, der sich auf 300 Quadrat- meter ausgedehnt hatte, aber bald gelöscht werden konnte.

Beschlüsse des Nagolder Gemeinderats

Nach längerer Pause trat der Gemeinderat wieder nunmehr auch von der Stadt aus vollzogen werden, zusammen. Die Besitzer des Gasthauses zur Eisen- bahn haben die Kriegsschäden an ihrem Haus be- seitigt und die Einrichtung wieder instandgesetzt; sie beantragen, ihren Betrieb in die Preisstufe II einzureihen, was der Gemeinderat befürwortet. Ein früheres Aussteuer- und Polsterwarengeschäft möchte seinen Betrieb hierher verlegen. Da die Eröffnung erst für das Frühjahr beabsichtigt ist, wird die Ent- scheidung zunächst zurückgestellt. Seit Kriegsende sind zahlreiche Ruhebänke in der Umgebung der Stadt mutwillig zerstört worden. Das Stadtbauamt wird beauftragt, eine größere Anzahl von Ruhebän- ken den Winter über anfertigen und im Frühjahr aufstellen zu lassen. Ein 1939 mit Karl Frey zur Waldlust" geschlossener Tauschvertrag über Grund- flächen zum Ausbau des Wolfsbergtraufwegs soll

Neuberth Bahnbrecher sozialer Neuordnung

Einem dringenden Verlangen verschiedener Be- hörden entsprechend, wurde im März dieses Jahres das Bauunternehmen Herbert Neuberth mit dem Sitz Nagold- Oberschwandorf ins Leben gerufen. Vorerst gehören umfangreiche Straßenbauten in Südwürttem- beig, aber auch in Nordwürttemberg und anderwärts zu seinen Obliegenheiten. Zur Zeit bestehen zwölf große Baustellen mit entsprechenden Baukolonnen. In Stuttgart ist eine Zweigniederlassung. Heute schon gehören etwa 200 Gefolgschaftsmitglieder dem Unternehmen an, darunter eine Reihe aus Nagold und Umgebung.

Am Samstag trat das engste Hauspersonal in Na- gold zu einer Betriebsversammlung zusammen. Ge- werkschaftssekretär Dagne überbrachte die Grüße der Gewerkschaften im Kreis Calw und zahlreicher Behörden. Besonders hob er die großen Leistungen der Firma auf sozialem Gebiet hervor, und stellte fest, daß das Unternehmen Neuberth der einzige Betrieb im Kreis Calw ist, der auf, sozialistischer Basis arbeitet. In der Tat kann Betriebsführer Neu- berth, der früher schon seiner sozialen Einstellung wegen bekannt war, als Bahnbrecher einer sozialen Neuordnung bezeichnet werden. Er gab einen Ueber- blick über die Entwicklung des Unternehmens, das größten Schwierigkeiten zum Trotz sich gewaltig

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haben Herrn Karl Waidelich in Calw, Marktstr. 12, eine Gene- ralagentur übertragen und bitten unsere verehrte Kundschaft, sich in allen Versicherungsangelegen- heiten vertrauensvoll an Herrn Waidelich wenden zu wollen. Allianz Versicherungs- Aktien- gesellschaft, Stuttgart, Uhland- straße 1-3. Uebersetzungsdienst. Private Fach- schule für das Dolmetscherwesen Württemberg- Baden, Bezirksstelle Deißlingen( Kreis Rottweil). Uebersetzungen, besonders schwie- rigen Inhalts, in und aus allen Sprachen. Postaufträge werden prompt erledigt.

zusätzliche

entwickelt hat. Die Betriebsordnung, über die ein- gehend beraten wurde, ist eine soziale Musterord- nung. Sie sieht neben einer auskömmlichen derzei- tigen Bezahlung eine von den staatlichen Einrich- tungen unabhängige Altersversorgung, Renten bei Krankheits- und Unglücksfällen, Gewinn- beteiligung u. a. vor, kurz Einrichtungen, die in dieser Notzeit und der kommenden noch schwereren Zeit erst recht besonders wertvoll sind und sein wer- den. Der Betriebsrat, der gewählt wurde, setzt sich aus den befähigtsten Mitarbeitern auf allen Baustellen

zusammen.

Auf einem Kameradschaftsabend in der Linde", um dessen Zustandekommen keine Mühen und Ko- sten gescheut worden waren, sprach Betriebsführer Neuberth allen seinen Mitarbeitern den schuldigen Dank aus. Dieser Dank galt auch seinem Mitarbeiter Sautter in der Schweiz. dessen Tochter, Frau Rentschler, Nagold, in deren Händen die kaufmän- nische Geschäftsführung liegt, insbesondere aber den alten bewährten. Leuten vom Bau, die als Idealisten der Arbeit wochenlang von Hause fort sind, ihre z. T. fünf- bis siebenköpfige Familie daheim lassen und ihre ganze Kraft dem Unternehmen widmen. Das Nagolder Tanz- Orchester Da Capo sorgte für gute musikalische Unterhaltung.

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-g.

sobald die Meßurkunde über den Wegbau vorliegt. Eingehend beschäftigte sich der Gemeinderat mit der heurigen Obstbewirtschaftung. Die Obstbaumbe- sitzer mußten ihren Obstertrag und die über ihren Eigenbedarf hinausgehenden Mengen anmelden. Nun sollen die Einwohner, die noch keine Zusage auf Obstlieferung haben, ihren Bedarf nach einem ge- wissen Höchstsatz je Kopf anzeigen, eine Gewähr für die Zuteilung dieses Satzes kann aber nicht über- nommen werden. Der städtische Obstertrag soll in erster Linie Kriegerwitwen mit Kindern, Kriegs- versehrten, Neubürgern und den städtischen Bedien- steten nach dem obengenannten Höchstsatz zugeteilt werden. Das Ansinnen des Fischzuchtanstaltsbesitzers Gropp- Marxzell, seinen früheren Fischteich am Kleb, der zum größten Teil mit dem Aushubmaterial aus dem Schloßbergstollen aufgefüllt worden ist, wieder in den früheren Zustand zu versetzen, wird als un- erfüllbar abgelehnt. Der Weiher muß schon aus hygienischen Gründen ganz zugefüllt werden. Der Herrenberger Verband für evang. Diakonie will das Kurheim ,, Waldruhe" auf einige Jahre pachten und als Erholungsheim für seine in der französischen Zone stationierten Schwestern verwenden. Eine Be- lastung der Stadt hinsichtlich der Lebensmittel- und Brennstoffversorgung tritt nach den gegebenen Zu- sagen nicht ein, der Gemeinderat ist deshalb mit der Ueberlassung des Kurheims einverstanden. Ver- schiedene Anträge auf Zuteilung von Bauplätzen aus städtischem Eigentum werden aus grundsätzlichen Erwägungen abgelehnt. Vor der Währungsumstellung veräußert die Stadt nichts von ihrem Grundbesitz, zumal die Bewerber darauf vorerst ohnehin nicht bauen könnten. Dem Antrag der Schreinerinnung auf Zuteilung von Brennholz konnte nicht entspro- chen werden, da die Selbstaufbereitung für 1947 abgeschlossen ist. Unter Umständen kann das Städt. Forstamt mit Sägmühlen- oder Stockholz aushelfen. Aus dem Ertrag der weiteren Geldsammlung für die hiesigen Fliegergeschädigten sollen zunächst die Totalgeschädigten gleichhoch bedacht werden. Der Rest wird in einer späteren Sitzung an die Teilbe- schädigten ausgeschüttet. In der anschließenden nichtöffentlichen Sitzung wurden Personalfragen be-

handelt.

Verschiedenes

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