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SCHWÄBISCHES TAGBLATT

DIENSTAG, DEN 22. JULI 1947 VERLAG UND SCHRIFTLEITUNG: TÜBINGEN, UHLANDSTRASSE 2

Uebernationale Weltregierung

WASHINGTON. Albert Einstein und der Verband der amerikanischen Wissenschaftler betonten am Vorabend des zweiten Jahres- tags des ersten Abwurfs einer Atombombe in einer Presseerklärung, daß nur eine über- nationale Weltregierung den Frieden auf die Dauer sichern könne. Die Weltsicherheit werde sonst ein illusorischer Begriff bleiben, vor al- lem dann, wenn es nicht gelinge, die Welt vor der Atomkraft zu schützen. Es sei des- halb erforderlich, alle Möglichkeiten, die zur Welteinheit führen könnten, auszunutzen.

In einer Rundfunkansprache schlug Prof. Einstein vor, die Organisation der UN. in eine Weltregierung umzubilden, in der es kein Veto- recht geben solle und die der Kontrolle der verschiedenen Länderregierungen zu entzie- hen wäre:

,, Es gibt keinerlei Verteidigungsmittel ge- gen die modernen Methoden der Massenver- nichtung. Folglich ist ein einzelner Staat nicht in der Lage, den Schutz seiner Bevölkerung durch Steigerung seiner militärischen Kräfte durchzuführen. Nur eine übernationale Re- gierung kann die Weltsicherheit garantieren."

Wallace fordert Soforthilfe

NEW YORK. Der ehemalige Vizepräsident der USA., Henry Wallace, forderte in einem Zeitschriftenaufsatz ein Hilfsprogramm für das Ausland, wobei diese Hilfe durch Vermittlung der Organisation der UN. zu ver- teilen sei. Dieses Programm dürfe keinerlei politischen Charakter besitzen und müsse so- fort zur Ausführung kommen.

Wallace ist der Ansicht, daß mehr als ein Jahr vergehen wird, bis die im Marshall- Plan vorgesehene Hilfe für Europa wirksam wird. Die Benutzung der Organisation der UN. würde nach seiner Meinung für diese eine Stärkung bedeuten und die allgemeine

Zusammenarbeit fördern.

Sowjetrußland habe durch das Verlassen der Pariser Konferenz zweifellos an Sympa- thien in Europa verloren. Wallace. schloß:

,, Auf die Dauer werden die USA. an einem ständigen Prestigeverlust schwer zu tragen haben, sofern wir nicht unter Beweis stellen, daß wir irgendeine neue Welt errichten und uns dabei der Organisation der Vereinten Nationen bedienen wollen."

Greift Amerika in China ein? PEKING. Die USA. scheinen ihre passive Haltung gegenüber dem chinesischen Problem aufgeben zu wollen. Dies wird in chinesischen Kreisen aus der bevorstehenden Ankunft des amerikanischen Generals Wedemeyer in China geschlossen. Man nimmt an, daß die USA. die Notwendigkeit erkannt hätten, ihre Stellung im Fernen Osten zu festigen, bevor die So- wjetunion zugunsten der chinesischen Kom- munisten intervenierte.

Allgemein wird vermutet, daß die Sowjet- union nicht in der Lage sein wird, vor Jah- resfrist die chinesischen Kommunisten zu un- terstützen. Nach Ansicht unterrichteter Kreise soll General Wedemeyer konkrete Vorschläge bezüglich der Reorganisation der Armee und der Zivilverwaltung bei finanzieller und ma- terieller Hilfe der USA. nach China mitbrin- gen. Washington sollen dafür gewisse Ueber- wachungs- und Kontrollrechte eingeräumt und der Besitz des Flugzeug- und Flottenstütz- punktes Tsingtau erneut bestätigt werden. Möglicherweise haben die USA. die Absicht, weitere Stützpunkte in Nordchina zu schaffen, um auf diese Weise China in den antisowjeti- schen Block USA.- Japan- Südkorea einzufügen. Angenommen wird ferner, daß der General der chinesischen Regierung empfehlen wird, einen Waffenstillstand mit den Kommunisten abzuschließen, um Zeit für die Reorganisa- tion der Armee zu gewinnen.

Der chinesische Staatsrat hat die Entschei- dung der chinesischen Nationalregierung, die konstitutionellen Freiheiten aufzuheben, um

die allgemeine Mobilisierung zu ermöglichen, gebilligt. Durch die Aufhebung der den Kom- munisten vorbehaltenen Sitze im Staatsrat und im politischen Rat des Volkes kann nun- mehr von einem Verbot der kommunistischen Partei in China gesprochen werden.

Das chinesische Außenministerium soll nach amtlichen Meldungen die Absicht haben, den chinesisch- mongolischen Konflikt vor die UN. oder vor eine Außenministerkonferenz zu bringen.

Trotz der Spannungen, die zwischen China und der UdSSR. herrschen, will man in China

Ruhrgebiet im Vordergrund

Britisch- amerikanische Meinungsverschiedenheiten/ Frankreichs Haltung BERLIN. Zwischen London und Washing- ton hat der Kampf um die Organisation des Ruhrgebietes begonnen. Diese auf einer freund- schaftlichen Ebene ausgetragene Auseinander- setzung ist bis zur Stunde noch völlig offen. Trotz aller Bemühungen beider Regierungen, die Meinungsverschiedenheiten zu verbergen,

konnte die Weltöffentlichkeit über die Ver- schiedenartigkeit der Auffassungen nicht im Unklaren bleiben.

Die Vereinigten Staaten sind der Auffas- sung, daß der Schwerpunkt des europäischen Aufbaues im Ruhrgebiet liegen muß und daß sich deshalb die Hauptanstrengungen auf dieses Gebiet konzentrieren müssen. Um die Entwicklung in Gang zu bringen, sollen ame- rikanische Techniker die Leitung der Kohlen- produktion übernehmen, da nach Ansicht Wa- shingtons die britischen Sachverständigen und ihre Methoden versagt haben.

In der zweiten Phase des Wiederaufbaues müsse die Stahlindustrie auf den Vor- kriegsstand gebracht werden. Bedenken gegen eine derartige industrielle Konzentrierung im Ruhrgebiet werden von Washington mit dem Hinweis darauf zerstreut, daß eine Zentrali- sierung die Kontrolle erleichtere und im Falle einer militärischen Gefahr mit der Atom- bombe die massierte Industrie innerhalb we- niger Augenblicke lahmgelegt werden könne Demgegenüber wünscht Großbritannien nur eine Wiedergesundung Deutschlands auf den Stand, der es ermöglichen werde, die Besat- zungskosten nicht mehr dem britischen Steuer- zahler aufzubürden. Großbritannien ist auch nicht mit den von den Amerikanern angereg- ten Methoden einverstanden und will begreif- licherweise nicht zugeben, daß die britischen Techniker auf dem Gebiete der Kohlenpro- duktion unterlegen sein sollen.

Die Briten befürchten darüber hinaus, daß sie sich im Falle der Zustimmung zu den amerikanischen Vorschlägen jeglicher Kon- trolle über das amerikanische Programm be- geben würden. Aus diesem Grunde dürften sie es auch abgelehnt haben, sofort in Wa- shington an einer Zweierkonferenz teilzuneh- men, auf der lediglich Kohlenfragen bespro-

chen werden sollen. Im übrigen wird von bri- tischer Seite darauf hingewiesen, daß das ame- rikanische Endziel militärisch gefährlich und politisch sinnlos sei. Wirtschaftlich wäre mit ihm die Gefahr verbunden, daß die britische und französische Industrie durch die deutsche Konkurrenz möglicherweise völlig ausgeschal-

tet werden würde.

Der britische Standpunkt wird insbesondere von Frankreich unterstützt. Vor seiner Be- gegnung mit dem Unterstaatssekretär Lovett erklärte der französische Botschafter Bon- net in Washington vor der Presse, daß Frank- reich auch weiterhin eine möglichst hohe För- derung in den Ruhrbergwerken wünsche. ,, Wir wollen aber nicht", sagte er ,,, daß diese Kohle Deutschland gegeben wird, damit es daraus Stahl herstellen kann."

In einem Artikel über die Ergebnisse einer Informationsreise durch die französische Zone in der ,, Monde" wird andererseits bei der Behandlung des Ernährungsproblems festge- stellt, daß in einem wirtschaftlich geeinten Deutschland eine wesentliche Verbesserung der Ernährung möglich wäre.

Frankreich hätte ursprünglich darauf be- standen, nur einer Verschmelzung aller vier Zonen zuzustimmen: ,, Wenn die Konferenz über das Schicksal Deutschlands, die im Novem- ber abgehalten werden soll, nicht stattfinden oder scheitern wird, ist es nicht unwahr- scheinlich, daß die französische Regierung sich veranlaßt sieht, ihre Haltung zu ändern und sich an einer Verschmelzung der westlichen Zonen zu beteiligen."

Die Absicht der USA., das Industrieniveau Deutschlands zu heben, überrascht in Paris keineswegs, nur verlangt Frankreich die Si- cherheit, daß der Wiederaufbau Europas nicht von der vorherigen Wiedererrichtung der deutschen Industrie abhängig gemacht wird. LONDON. Nach den letzten zur Ruhrfrage vorliegenden Meldungen besteht zu der An- nahme Veranlassung, daß England eine Pe- riode ,, treuhänderischer Verwaltung" vorschla- gen wird, wohingegen die Amerikaner alle Nationalisierungsprojekte auf fünf Jahre hin-

auszuschieben beabsichtigen.

Europäische Wirtschaftsbilanz

Koordinierungsausschuß diskutiert Fragebogen für wirtschaftlichen Wiederaufbau PARIS. Der Koordinierungsausschuß für ihrer Einfuhrbedürfnisse und Exportmöglich- den europäischen Wiederaufbau hat nunmehr seine Arbeit aufgenommen. Er ist zurzeit mit der Ausarbeitung eines Fragebogens beschäf- tigt, der die Grundlagen für die Aufstellung einer europäischen Wirtschaftsbilanz geben soll und in Kürze allen 16 Teilnehmern der Pariser Wiederaufbaukonferenz zugeleitet wird.

Ein französischer Entwurf für den Frage- bogen dient als Diskussionsbasis. Er enthält acht Paragraphen. Im Paragraph 1 soll ein Ueberblick über Kriegsschäden, Zerstörungen, Menschenverluste sowie Einbußen an Indu- strieanlagen und Viehbeständen gegeben wer- den. Der Paragraph 2 soll Angaben enthal- ten, welche Anstrengungen jedes Land von sich aus für den Wiederaufbau auf den ver- schiedenen Gebieten der Wirtschaft gemacht habe. Ferner soll berichtet werden, was für den Wiederaufbau anderer Länder geleistet wurde und welche Projekte für den Wieder- aufbau der eigenen Wirtschaft im Jahre 1947 bis 1950 ausgearbeitet seien.

Die einzelnen Länder sollen außerdem ihre Bestände bzw. ihre Eigenproduktion und ihre Bedürfnisse an landwirtschaftlichen Erzeug- nissen und Rohstoffen mitteilen, eine Bilanz

Die Lage in Griechenland ATHEN. Der griechische Minister für öffent- liche Ordnung, Napoleon Zervas, erklärte nach

seiner Rückkehr aus dem Epirus: Das Gros der Regierungstruppen hatte seinen ersten ernsthaften Zusammenstoß mit dem Feind Die feindlichen Truppen zählen 8 Bataillone, darunter zwei ausländische, mit einer Gesamt-

stärke von 2200 bis 2400 Mann, die gut aus- gerüstet und im Besitz schwerer Waffen sind. Ihr Ziel ist vermutlich, entweder nach Alba- nien zurückzugehen oder sich mit den weiter nördlich im Grammos- Massiv befindlichen Partisanen zu vereinigen.

Der stellvertretende Ministerpräsident und

keiten an Ausrüstungsgegenständen und In- dustrieerzeugnissen aufstellen, einen Ueber- blick über ihre voraussichtliche Zahlungs- bilanz in den Jahren 1947 bis 1950 geben und mitteilen, was sie unter Umständen anderen Ländern an Krediten oder menschlicher Ar- beitskraft zur Verfügung stellen könnten. Der britische Vertreter schlug mit Zustim- mung der holländischen, irischen und Schwei- zer Delegierten vor, man möge in dem Frage- bogen vor allem feststellen, wieweit das Feh- len gewisser Produkte, die seit dem Kriege nach Europa eingeführt würden, die Zah- lungsbilanz beeinflusse, darlegen, welche Maß- nahmen die europäischen Staaten zur Hebung ihrer Produktion planten, den Wiederaufbau- bedarf der jeweiligen Binnenwirtschaften feststellen und zu schätzen versuchen, wie lange voraussichtlich mit einem Defizit in der Zahlungsbilanz zu rechnen sei.

Der holländische Vertreter schlug als erstes eine Prüfung der augenblicklichen europäi- schen Produktionsmöglichkeiten, sowie eine Aufstellung der Importe aus europäischen Ueberseebesitzungen vor. Die Lösung lang- fristiger Probleme würde besser auf später verschoben.

chenland zu entwickeln. Wir müssen dort bleiben oder uns ganz zurückziehen. Wenn wir aber Griechenland verlassen, wird sich Ruß- land einschalten und die Kontrolle überneh- men. Rußland hat endlich seine Maske fal- len lassen."

Um den Friedensvertrag mit Japan WASHINGTON. An einer Sitzung am 11. Juli, in deren Verlauf 10 Nationen über die Absicht der amerikanischen Regierung unter- richtet wurden, eine Konferenz zur Vorberei- tung des Friedensvertrages mit Japan auf den 19. August einzuberufen, haben die sowjeti- schen Vertreter nicht teilgenommen. Gutunterrichtete Kreise der amerikani-

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3. JAHRGANG NUMMER 58

England und das Empire

Von Josef Südwald

Englands Geschichte ist groß an konstruk- tiven staatsmännischen Akten, ist reich an

von Energie und Elastizität, von Grundsatz- Musterbeispielen für die vernünftige Mischung treue und situationsbedingter Anpassung, von Herrschaftsanspruch und Nachgiebigkeit. Eng- lands politische Weisheit ist nie in Dogmen und Paragraphen erstarrt; seine Staatsräson, eingebettet in das kostbare Gut der Erfahrung und Bewährung, ist flüssig wie das Leben, dessen Strom an den großen staatserhaltenden Erfordernissen der Weltentwicklung im rech- ten Augenblick und mit den rechten Mit- teln reguliert wird. Englands Staatsmänner, von Willensstärke und Schlagkraft, aber zu- gleich auch von Geduld und Nachsicht, jeden- falls stets mit sicherem Instinkt für das Not- wendige und das Mögliche, pflegen sich nicht von Vorurteilen und Sentiments, von Prestige und Doktrinen bestimmen, sondern bei kluger Abwägung des Risikos vom gesunden Men- schenverstand leiten zu lassen und neben dem Divide et impera stets auch das Do ut des zu üben:

was

England hat mit dem Fair play der Gentle- man- Diplomatie mehr realpolitische Erfolge erzielt als mit der ,, brute force" der Militär- maschinerie! Wieviel Blut auch der Aufbau des britischen Weltreiches gekostet hat England in mehr als drei Jahrhunderten für die Freiheit der Völker getan hat, das stellt es, geschichtlich gewertet, an die Spitze der Mächte, die ihre beste Kraft für Demokratie und Menschlichkeit, für völkische Selbstbe- stimmung und staatliche Vervollkommnung eingesetzt haben.

Durch den ersten Weltkrieg aus seiner auto- nomen Weltmachtstellung verdrängt und zur Teilung seines Welteinflusses mit den Ver- einigten Staaten gezwungen, ist England in Verfolg des zweiten Weltkrieges ebenso macht- politisch wie weltwirtschaftlich und als Welt- kreditmonopolträger aus seiner planetarischen Führungsstellung ausgeschieden, hat aber dank der Treue der Empiregliedstaaten die meister- hafte Organisation des British Commonwealth zwar gelockert, aber in ungebrochener Stärke in das Zeitalter der Atomenergie hinüber- gerettet und sich dadurch seine geopolitische Brückenstellung wie psychopolitische Verbin- dungsmission zwischen den rivalisierenden Weltblöcken der USA, und der UdSSR. ge- sichert.

Solange es ein über alle Erdteile verteiltes British Empire mit seinen Einflußzonen und gibt, werden Interessenverzahnungen die Großmachtgegensätze an ihren neuralgischen Punkten gedämpft, wirken die britischen Be- sitze wie stoßauffangende Polster. Diese Puf- ferfunktion des Empires ist in Verbindung mit der traditionell gepflegten und souverän ge- handhabten Kompromiẞpolitik der Downing- street die noch immer größte und verläßlichste Friedenssicherung der Menschheit.

Auch heute, und gerade heute wieder, steht und Washington als Friedenshort. Attlee und England im Machtringen zwischen Moskau Bevin folgen der traditionellen politischen Maxime des Empires, Krieg auf alle Fälle zu vermeiden, England eine vermittelnde Stel- Ost und West zu wahren und den Draht nach lung zwischen den beiden Machtsystemen in Moskau trotz aller kompromißfeindlichen Hal- tung Sowjetrußlands nicht abreißen zu lassen. Diese beharrliche Friedenspolitik Englands, die sich ebenso von Extremen wie von Pro- vokationen fernhält und auf Verständigung und Ausgleich gerichtet ist, wird gestützt von allen Empiregliedstaaten, und das in einem Weltmoment, in dem der Rüstungsstand der Großmächte quantitativ und qualitativ eine Rekordhöhe erreicht hat, die Weltrüstungs- ausgaben mit 27 Milliarden Dollar im Jahr 1946 zehn Milliarden Dollar mehr betragen als zur Zeit der stärksten Berlin- Rom- Tokio- Auf-

rüstung, die Sowjetunion sich in einem totalen Rüstungszustand befindet und die Vereinigten Staaten 35 v. H. ihres Staatshaushaltes für Rüstungszwecke ausgeben, das Sicherheits- bedürfnis voreinander ausgeprägter denn je in Erscheinung tritt und die Gegensätze der Ideologien und der Realitäten sich fortgesetzt

-

die Völker wollen

zuspitzen, aber keinen Krieg! Im Bewußtsein ihrer überlegenen Macht fühlen sich die Vereinigten Staaten von Ame- rika als der berufene Träger der Weltfriedens-

um jeden Preis einen Bruch mit der Sowjet- Außenminister Tsaldaris, der sich zurzeit schen Hauptstadt sehen darin den Beweis, mission, aber ihr jugendfrischer imperialisti-

union vermeiden.

Ministermorde in Burma LONDON. Nach einer Mitteilung der Ver- tretung Burmas in London wurden am ver- gangenen Samstag im Verlauf einer Sitzung des Exekutivrats in Rangun fünf Mitglieder der burmesischen Regierung ermordet. Wäh- rend der Sitzung fuhr ein Jeep vor, der von sechs mit Maschinenpistolen und Gewehren bewaffneten Männern besetzt war. Fünf Män- ner drangen in den Saal ein und erschossen den stellvertretenden Ministerpräsidenten, den Handels-, den Arbeits- und den Finanzmini- ster sowie den Stellvertreter des Ministers für Transport- und Verkehrswesen. Sie verletz- ten den Erziehungsminister und den Berater für die Grenzgebiete. Die Angreifer konnten entfliehen.

in New York aufhält, hat die griechische Re- gierung davon in Kenntnis gesetzt, daß die USA.- Regierung mit einer Erhöhung der Ef- fektivstärke der griechischen Armee einver- standen sei und für die Kosten ihrer Aus- rüstung und Unterhaltung aufkommen werde; indes käme eine Entsendung amerikanischer Truppen nicht in Frage, da die USA. im Rah- men der Charta der UN. verbleiben möchte.

Falls jedoch ein russisches Veto eine ge- spannte Lage schaffen sollte und die Organi- sation der UN. gegenüber diesen Ereignissen machtlos wäre, so würde die Regierung der USA. Mittel finden, um der Lage Herr zu werden.

In Washington erklärte der Vorsitzende der Kommission für außenpolitische Angelegen- heiten des Repräsentantenhauses der USA.: ,, Ein regelrechter Krieg scheint sich in Grie-

daß die Sowjets an keiner Konferenz zur Vorbereitung des Friedensvertrages mit Ja- pan teilnehmen wollen, die nicht von der Kommission für den Fernen Osten ausgeht, der die UdSSR. und zehn weitere Länder angehören

Die Vereinigten Staaten wünschen jedoch, diese Diskussion außerhalb der Kommission zu führen, weil Rußland darin das Vetorecht besitzt, mit dem es sich gegen miẞliebige Vorschläge Amerikas oder anderer Länder wenden kann. Man ist der Ansicht, daß die amerikanische Regierung auf jeden Fall zu handeln gedenkt, ohne Rücksicht auf eine sowjetische Absage. Bisher haben Holland, Neuseeland, Australien und Großbritannien ihre Zustimmung zu der Vorkonferenz gege- ben. Mit einer zustimmenden Antwort Frank- reichs ist zu rechnen.

scher Surrealismus mit seinem strategischen Stützpunkt- und seinem Dollarinvestitions- system erscheint der Sowjetunion in seiner Abwehrtendenz gegen die Ausweitung der massenökonomischen proletarischen Sowjet-

diktatur friedengefährdend.

Hier steht nun England vor seiner größten Aufgabe, der Welt den Frieden erhalten zu

helfen. Aber sind das durch die beiden Welt- kriege gefährlich geschwächte England und sein Empire angesichts der riesenhaften riva- lisierenden Mächtegruppen stark genug, durch ihre ausgleichende Zwischenschaltung den kriegerischen Austrag der Gegensätze des westlichen Individualismus und des östlichen Kollektivismus, des monopolkapitalistischen Dollarimperialismus und des staatssozialisti- schen Revolutionsimperialismus des Bolsche- wismus aufzuhalten?