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4. Juli 1947

MG.

SCHWÄBISCHES TAG BLATT

Die dänische Südschleswig- Politik

Gegenwärtig verdichten sich wieder einmal die Nachrichten, die von einer in Kürze zu erwartenden Aktivierung der däni- schen Politik im Hinblick auf den umstritte- nen Landesteil Südschleswig sprechen. Nach DPD. hat der dänische Gesandte in London, Graf Reventlow, britisch- dänische Verhand- lungen über die Südschleswigfrage, die sowohl in London als auch in Kopenhagen stattfinden sollen, angekündigt.

Wenn man zu einem authentischen Bild über die gegenwärtige dänische Politik zu kommen sucht, so ist dabei nicht zu überse- hen, daß die Südschleswigfrage nicht nur in stetig wachsendem Maße im Vordergrund der dänischen Außenpolitik steht, sondern sich auch weitgehend auf die innenpolitische Si- tuation Dänemarks auswirkt. Sowohl hervor- ragende und einflußreiche Parteiführer, unter ihnen der erst kürzlich wegen seiner Haltung in der Südschleswig- Debatte zurückgetretene Fraktionsführer der Konservativen Partei, Christmas Möller, als auch Ministerpräsident Kristensen und Außenminister Rasmussen ha- ben in jüngster Zeit mehrfach bei öffentlichen Anlässen zu diesem Problem das Wort ergrif- fen. Bei einem Vergleich dieser mehr oder weniger offiziellen Aeußerungen läßt sich im Gegensatz zu der Feststellung des Grafen Re- ventlow sagen, daß von einer einheitlichen Auffassung über die Zukunft Südschleswigs kaum die Rede sein kann.

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Ministerpräsident Kristensen hatte in Aar- hus erklärt, daß Dänemark die Aussicht auf das Wohlwollen des zukünftigen Deutschland nicht damit bezahlen könne, daß es seine Landsleute in Südschleswig opfere. Christmas Möller, der sein Amt als Führer der Konser- vativen Partei. nur deshalb niedergelegt hat, weil er- ein überzeugter Vertreter der An- sicht, die derzeitige deutsch- dänische Grenze bestehe zu Recht und bedürfe keiner Aende- rung in immer offensichtlicheren Gegensatz zu seiner eigenen Partei geraten war, schlug, wenn auch unter umgekehrten Voraussetzun- gen, in die gleiche Kerbe. Anläßlich einer scharfen Kritik an der Regierungspolitik be- züglich Südschleswigs glaubte er eine notwen- dige Uebereinstimmung zwischen dem Regie- rungschef und dem Außenminister vermissen zu müssen. Möller wies weiter darauf hin, daß die jüngsten Aeußerungen des Ministerpräsi-

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Nr. 53/ Seite 5

AUS DER WIRTSCHAFT

Unser Außenhandel Wettbewerbsfähigkeit deutscher Seehäfen

Die niederländische Regierung hatte, wie wir an dieser Stelle vor einiger Zeit bereits berichteten, die Beschränkung oder gar Beseitigung der Wett- durch bewerbsfähigkeit der deutschen Seehäfen

denten kaum mehr mit der Londoner Süd- schleswignote vom Herbst des vergangenen Jahres in Einklang zu bringen seien. In dieser Note hatte die dänische Regierung bekanntlich lediglich die verwaltungsmäßige Trennung Südschleswigs von Holstein und kulturelle Au- tonomie für das Gebiet verlangt, sich aber in keiner Weise mit den stürmischen Forderun- diplomatische Schritte in London und Washington gen der prodänischen ,, Südschleswigschen Ver- einigung" identifiziert. Außenminister Rasmus- sen schließlich bestätigte am dänischen Be- freiungstag, daß das Südschleswigproblem ge- genwärtig die meisten Kräfte des Außenmini- steriums in Anspruch nehme.

Wenn jetzt alle Anzeichen für eine baldige Aktivierung der dänischen Politik mit starker Berücksichtigung des Südschleswigschen Rau- mes sprechen, so geht man kaum fehl in der Annahme, daß dabei bereits an die für No- vember anberaumte neue Zusammenkunft der Außenminister in London gedacht und dafür vorgearbeitet werden soll. Die Tatsache, daß bei den jüngsten Landstingswahlen in Däne- mark die Sozialdemokraten, die Vertreter einer Politik der guten Nachbarschaft mit Deutschland und der Auffassung von der Endgültigkeit der seit

1920 bestehenden deutsch- dänischen Grenze, die hervorragendsten Gewinner wa- ren, läßt darauf schließen, daß trotz ver- stärkter gegenteiliger Bestrebungen auch in Dänemark noch lange nicht das letzte Wort über das Problem Südschlesweg gesprochen worden ist.

Die deutschen Parteien in Schleswig- Hol- stein, die sich in der Ablehnung der dänischen Forderungen nach politischer oder auch nur administrativer

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Abtrennung Südschleswigs durchaus einig sind, können der kommenden Entwicklung mit Ruhe entgegensehen. Das prodänische Ergebnis der Wahlen vom 20. April vor allem in den Flensburger Wahl- und darin sind sich die kreisen beweist Deutschen mit allen vernünftigen Dänen einig nichts über ein tatsächlich unbegründetes Anwachsen der echten dänischen Minderheit in diesem Raum. Es zeigt nur ein aus der deutschen Not der Gegenwart zu erklärendes Uebergewicht derjenigen Menschen im höch- sten Norden Deutschlands, die mit Hilfe des Stimmzettels zu ein paar so dringend benö- tigten zusätzlichen Kalorien zu kommen su- chen.

Paraguay spielt Krieg

KWG. Seit bald einem Vierteljahr herrscht in Paraguay Bürgerkrieg. In der Regierungs- presse heißt er Revolte". Nach wenigen Ta- gen war angeblich der Präsident Morinigo wie- der Herr der Lage. Dann rückten wiederum die Aufständischen der Landeshauptstadt Asuncion gefährlich nahe und bald darauf hatte angeblich die Regierung doch die Ober- hand. Europäische Beobachter sehen, trotz der operettenhaft anmutenden Kriegführung, schon außenpolitische Folgen dieser Auseinander- setzung. Bleiben die Kämpfe eine innere An- gelegenheit, so sind sie nur der berühmte ,, Sturm im Wasserglas".

Die Regierung in Asuncion hat gleich zu Be- ginn des Aufstands den Belagerungszustand über das ganze Land verhängt. Dadurch wurde der Bürgerkrieg offiziell anerkannt und die rechtliche Grundlage gegeben, Soldaten einzu- ziehen, Güter und Gelder zu beschlagnahmen. Dabei ist nicht viel herausgekommen. Als Mo- rinigo vor kurzem den Belagerungszustand in der Hauptstadt aufhob, führten kritische Be- obachter diese überraschende Maßnahme auf die Leere in der Kriegskasse zurück, da der Belagerungszustand nur deshalb aufgehoben wurde, um den Truppen nicht Frontzulage zahlen zu müssen. Die Verstimmung der Re- gierungssoldaten soll den Aufständischen zu- gute gekommen sein und die bisher regierungs- freundlichen Chacoregimenter zum Ueberlau-

fen veranlaßt haben.

Inzwischen ging aber auch den Aufständi- schen das Geld aus. Immerhin befindet sich das ganze Gebiet an den Grenzen von Bolivien

Aestheten

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Von Wendelin Ueberzwerch Bücher sind heute rar da kann man nicht mehr, wird man um eines angegangen, wie früher eine spöttische Miene aufsetzen und sagen: ,, Entschuldigen Sie, lieber Freund, aber seine Bücher, seine Zahnbürste und seine Frau soll man nach einem alten Scherzwort grund- sätzlich nicht ausleihen!" Man kommt selber zu oft in die Lage, ein Buch zu entlehnen, um gegen andere hart zu sein

So gab ich denn auch der Frau Brosam, heimlichen Groll niederkämpfend, auf ihre inständige Bitte das schöne kunstgeschichtliche Werk mit, das mir seit Jahren den Bücher- schrank ziert. Ein paar leis andeutende Worte wegen liebevoll schonender Behandlung des wertvollen Bandes wurden mit sanftem Vor- wurf zurückgewiesen: das verstehe sich ja doch wohl von selbst. Meine bisherige Le- benserfahrung schien mir das Gegenteil zu beweisen, aber ich schwieg und hoffte auf die Ausnahme von der Regel.

Etliche Monate später, nach mehrmaligen zarten und rauhen Beschwörungen, erhielt ich das Buch von Frau Brosam wieder zurück. Ich hatte Bücher schon in schlechterem Zustande zurückbekommen( mit Tintenklexen auf dem Einband, 23 Eselsohren und vergessenen Strumpfbändern als Lesezeichen), aber immer-

hin

der neutrale Beobachter hätte gesagt: das Buch weist Spuren starker Benützung auf. Der Einband war leicht verschmiert, ein Kri- minalist hätte auf vielen Seiten daktyloskopi- sche Studien machen können, und schlug man auf, so merkte ein alter Fachmann wie ich alsbald, daß das Buch oft ,, aufs Gesicht ge- legt" worden war, was es so schlecht verträgt wie ein Mensch, beiden eignet die Rückenlage als normal.

Kurz und gut: wie vorauszusehen gewesen, war das Buch schlecht behandelt worden. Ich hwor mir, Madame Brosam keines mehr zu ihen.

und Brasilien in den Händen der Rebellen, rund ein Drittel des Landes. Der Regie- rungssitz" der Aufrührer, Febreristas genannt, ist die Stadt Concepcion, etwa 300 km von Asuncion entfernt. Das Ziel ist, nach dem Sieg über den ,, Diktator" Morinigo durch allgemeine Wahlen eine demokratische Regierung zu er- richten. Es ist aber recht ungewiß, ob sie im Falle ihres Sieges auch eine Demokratie er- richten werden. Demokratische Kräfte der Zi- vilbevölkerung sind bis jetzt bei der ganzen Auseinandersetzung kaum in Erscheinung ge-

treten.

Obwohl Morinigo, der den Oberbefehl über die Armee an einen Oberst Frederico Smith abgetreten hat, noch über etwa zwei Drittel des Staatsgebietes herrscht, ist die Lage seiner Regierung kritisch. Die politischen Parteien sympathisieren vielfach mit den Aufstän- dischen. Auch die Gefolgschaft der konserva- tiven Coloradopartei hat sich gespalten. Teile treten dafür ein, daß Morinigo von der Bild- fläche verschwindet und die Regierungsgewalt an eine Militärjunta übergibt.

Gerüchte, Nachrichten, Dementis halten sich die Waagschale. Der Regierungsfunk in Asun- cion bringt Nachrichten, der Rebellensender in Concepcion berichtet genau das Gegenteil. In Buenos Aires erklärt der nach Argentinien geflüchtete liberale Politiker Dr. Pietro: In- nerhalb einer Woche ist die Regierung Mo- rinigo gestürzt." Das sagte er aber bereits vor zwei Monaten. Der Erzbischof von Asuncion richtete an beide Parteien einen Friedens- appell über den Rundfunk.

Männerschwüre sind noch flüchtiger als die in der Poesie so verlästerten Weibereide. Außerdem steckt mir Frau Brosam, wenn sie guter Laune ist, hier und da ein paar Ziga- retten zu...

Als sie daher bald wieder einmal um ein Buch bat, brachte ich es nicht übers Herz, nein zu sagen. Aber ich nahm ein Stück simplen daraus einen Zeitungspapiers und fertigte Schutzumschlag so würde wenigstens der Einband nach menschlichem Ermessen sauber

bleiben.

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gerade mit dem Frau Brosam, die sich Durchsehen meiner Bibliothek befaßt hatte, wandte sich um, sah, was ich getan, nahm mir das Buch aus der Hand, dankte für freund- dann ent- liche Ueberlassung" und dann fernte sie den Umschlag lächelnd wieder und sagte mit einem kleinen Vorwurf:

,, Aber lieber Freund, wie können Sie sowas tun?! Solche kleinbürgerlichen Allüren hätte ich Ihnen nicht zugetraut! Schließlich sind wir doch beide Aestheten!" Sie sprach das Wort wirklich sehr gesperrt.

Ich war erschüttert, seufzte in mich hinein und murmelte: ,, Sie haben recht, gnädige Frau wie konnte ich nur?! Haben Sie übrigens eine Zigarette für mich?"

Die Oberschwäbische Sezession"

gefordert. Die deutschen Industrie- und Handels- kammern in der amerikanischen Zone haben nun- mehr in einer gemeinsamen Denkschrift zu dieser Frage Stellung genommen und erklärt, daß die Be- schränkung oder Beseitigung der Wettbewerbsfähig- keit der deutschen Seehäfen im Außenhandel völ- kerrechtswidrig und unbegründet sei.

Die Forderungen der holländischen Regierung hatten sich vor allem gegen das System der See- häfen- Ausnahmetarife der deutschen Eisenbahn, ge- gen die Gebührenpolitik der deutschen Seehäfen und gegen das Abgabesystem auf den deutschen Kanälen gewandt. Wie von zuständiger Seite ver- lautet, werden voraussichtlich im kommenden Mo- nat in Berlin Besprechungen zwischen Vertretern Hollands und den britischen und amerikanischen Kontrollratsstellen über diese Probleme gepflogen

werden.

Exportwerbewoche in Stuttgart STUTTGART. Im Rahmen der großen Stuttgarter Industrie- Ausstellung Export schafft Brot" wird vom 12. bis 20. Juli eine Exportwerbewoche veran- staltet. Einen besonderen Anreiz dürften diese Tage dadurch bieten, daß täglich für 3000 Besucher Kauf- gutscheine bereitliegen, mit denen man nützliche und schöne Dinge oder 1/4 Liter Wein zum han- delsüblichen Preis erwerben kann. Es handelt sich im übrigen um nicht bewirtschaftete Gebrauchs- und Luxusartikel, die von den Ausstellerfirmen der Exportwoche so auch dem deutschen Publikum zu- gänglich gemacht werden. Besonders sei jedoch auf den dritten Teil der großen Schau hingewiesen, der zurzeit in Stuttgart- Zuffenhausen im begriffen ist. Er zeigt eine Anlage, in der 18 Fer- tighäuser der neuartigsten Typen in Mustergärten aufgestellt werden, die für den Export in die euro- päischen Notstandsgebiete bestimmt sind. Nach der Ausstellung soll diese Siedlung" bewohnt werden, um den Wert der Häuser, die in Zukunft in Serien- herstellung aus den Fabriken kommen, zu erpro-

ben.

Entstehen

4766 t Stahlguß, 29 326 t Eisenguẞ, 2262 Temperguẞ und 18 162 t Schmiedestücke hergestellt; die Erzeu- gung von Stahl- und Temperguẞ blieb gegenüber dem Vormonat annähernd gleich, während sie bei Eisenguß und Schmiedestücken leicht angestiegen ist.

Um die Ruhrkohle WASHINGTON. Die Weltbank erwägt, wie vor einigen Tagen von ihrem Vizepräsidenten, Robert Garner, bekanntgegeben wurde, die Schaffung einer internationalen Körperschaft, deren Aufgabe in der Steigerung der Ruhrkohlenförderung bestehen würde. Gegenwärtig prüft man, wie Garner auf einer Pres- sekonferenz erklärte, die Einstellung der maßge- benden Regierungen gegenüber dem Plan einer Kre- ditgewährung an eine internationale Gruppe, die im Ruhrgebiet nach ähnlichen Grundsätzen arbeiten würde wie die Tennesee- Stromtal- Verwaltung" in den USA.

Aus der Textilindustrie Laut einem Bericht der amerikanischen Militär- regierung ist der Produktionstiefstand, wie in den übrigen Industriezweigen, auch in der Textilindu- strie der USA.- Zone, überwunden worden. Nach Be- hebung des Kohle- und Energieengpasses, der wäh- rend des Winters die Fertigung stark beeinträchtigt hatte, kann nun das während dieser Zeit aufgespei- cherte Rohmaterial verarbeitet werden. Im April erreichte die Textilerzeugung etwa 45 Prozent des Monatsdurchschnittes von 1936 als bisher bestes Er- gebnis seit Kriegsende. In den Spinnereien der USA.- Zone wurden im gleichen Monat 2443 t Baumwoll- garn erzeugt.

Rund 6000 t amerikanischer Baumwolle wurden an Textilfabriken der britischen Zone abgegeben, so daß die vertraglich vereinbarten Auslandsaufträge ausgeführt werden konnten. Unter den ausländischen befindet sich Vertragspartnern die Türkei, die

25 Mill. Meter Tuch erhalten soll. Bis Ende April wurden in Bremen mehr als 33.000 t amerikanische Rohbaumwolle ausgeladen, die zum größten Teil der Textilindustrie der USA.- Zone bereits zugeführt worden ist

Auch die Wollerzeugung verzeichnete im Frühjahr einen bemerkenswerten Aufschwung. Mit 444 t lag sie um 43 Prozent über der Februarleistung. Die Kunstseidenherstellung lag mit 1427 t im April um ein Drittel höher als im März.

Bei Textilfertigwaren wurde eine Nachkriegs- höchstleistung erreicht. Die Produktion liegt mit 12 176 t im April um 14 Prozent über dem Vormonat.

Kaffee für Deutschland? BERLIN. Der brasilianische Delegierte beim in- ternationalen Handelskammerkongreß in Genf, Fer- Zusammenarbeit der Deutschen Textilindustrie

nando Lee, traf in Berlin ein und nahm mit Ge- neral Lucius D. Clay Besprechungen auf. Er teilte mit, daß demnächst eine brasilianische Wirtschafts- kommission in Deutschland eintreffen wird, um über Handelsbeziehungen mit den Westzonen zu verhandeln. Brasilien besitzt zurzeit genügend Dol- larguthaben, um in Deutschland einzukaufen; von Deutschland wird erwartet, daß es Kaffee von Bra- silien kauft.

Eisen, Stahl und Kohle

Eisen und Stahl in der britischen Zone Nach Feststellungen des Amtes für Stahl und Eisen in Düsseldorf wurden in der britischen, Besat- zungszone 139 465 t Roheisen, 214 351 t Rohstahl und 164 455 t Walzwerksfertigerzeugnisse produziert. Bei

Eisen und Rohstahl lag die Fertigung damit über

den Planziffern, während sie bei Walzwerksfertig- erzeugnissen unter dem Soll blieb. Ferner wurden

Französische Zone

BERLIN. Auf einer Textilausstellung in Berlin er- klärte der Präsident der Zentralverwaltung für In- dustrie in der Sowjetzone vor ausländischen Presse- vertretern, maßgebende Textilfachleute aller vier Zonen hätten ein Uebereinkommen getroffen, das die Zusammenarbeit der gesamten deutschen Tex- tilindustrie fordere. Die Notwendigkeit einer sol- chen Zusammenarbeit würde zum Beispiel schon dadurch unterstrichen, daß 76 Prozent der Kamm- garnspinnereien und die gesamte Feinstrumpfindu- strie in der Ostzone, 73 Prozent der Baumwollspin- nereien und sämtliche Hanfspinnereien aber in den drei Westzonen liegen.

BERLIN. Deutsche Wollkämmereien, Spinnereien und Webereien in den anglo- amerikanischen Besat- zungszonen haben vom Exchange Service" der amerikanischen Armee einen Auftrag zur Verarbei- tung von 100 Ballen australischer und südafrika- nischer Wolle erhalten.

Wirtschaftsnachrichten

Südwestdeutsche Eisenbahnen BADEN- BADEN. Durch ein Abkommen über die

Betriebsvereinigung der Südwestdeutschen Eisen- bahnen wird den Ländern das Eisenbahnvermögen übertragen, während der Betrieb durch eine Be- triebsvereinigung der Südwestdeutschen Eisenbah- nen erfolgt. Diese Vereinigung untersteht einem Eisenbahn- Verkehrsrat mit sechs Vertretern der

Regierungen und drei Vertretern der Gewerkschaf- ten. Ferner soll ein Beirat aus Eisenbahnbenutzern gebildet werden, der dem Verkehrsrat die Wünsche der Eisenbahnbenutzer unterbreiten soll.

Nun auch Officomex in Berlin BERLIN. Die französische Militärregierung hat in Berlin ein Außenhandelsbüro eröffnet. Es handelt Baden, die mit der Kontrolle der Handelsbezie- hungen zwischen dem französischen Sektor Berlins

sich um eine Filiale der Officomex" in Baden-

und dem Ausland beauftragt ist. Dieses Außenhan- delsbüro wird ferner die Export- und Importlizen- zen ausstellen und die Devisenguthaben verwalten, die für diese Geschäfte notwendig werden.

eine freie Gruppe bildender Künstler, deren Zusammenschluß sich durch den gemeinsamen Blickpunkt auf die hohe künstlerische Auf- gabe eines jeden einzelnen und durch das Ge- fühl gemeinsamer kultureller Verantwortung ständig erneuert. Das Zusammengehen von Künstlern innerhalb der Sezession bedeutet also in keinem Falle eine Einschränkung der eigenen Freiheit. Die neue Sezession vertritt keine bestimmte Richtung, und damit unter- scheidet sie sich von früher bestehenden Se- zessionen. Gegenüber den Zeiterscheinungen wer erhebt heute nicht alles Anspruch, Künst- stellt sie eine Art Selbsthilfe ler zu sein! der Ernstzunehmenden und Verantwortungs- bewußten dar, um dem rapiden Absinken des künstlerischen Niveaus Einhalt zu gebieten. Die erste Ausstellung der Oberschwäbischen Sezession läuft vom 29. Juni bis 20. Juli in Ulm, anschließend wird auch in anderen Städten Gelegenheit geboten sein, die Ausstel- Herbert Karl Kraft lung zu besichtigen.

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Die Sonne in Erdferne Den sonnenfernsten Punkt ihrer Bahnellipse er- reicht die Erde am 5. Juli um 11 Uhr mit einem

Sonnenabstand von 152 060 000 km. Die Einwirkung der Sonnenstrahlen hängt aber, abgesehen von der durch die gegenwärtig ziemlich starke Fleckentätig- keit der Sonne hervorgerufenen Schwankung nicht oder doch nur unwesentlich von der jährlichen Ent- fernungsschwankung um etwa 5 Mill. km, sondern in erster Linie von der Sonnenhöhe ab. Diese nimmt aber im Laufe des Monats schon wieder um 4% Grad von 621 Grad am 1. auf 57% Grad Mittagshöhe über dem Tübinger Horizont am 31. Juli ab. Dadurch ver- mindert sich die Tageslänge in Tübingen wie folgt: Tageslänge Sonnenaufg. Sonnenunterg. 21.30 Uhr 5.25 Uhr 16 Std. 5 Min. 1. Juli 31. Juli 5.55 Uhr 21.05 Uhr 15 Std. 10 Min. Es ist jetzt die Zeit der hellen Nächte, d. h. die Sonne geht gegenwärtig auch bei ihrem Nord-

Unter diesem Namen ist wieder eine Ver- einigung von Künstlern zustande gekommen. Wer ihrer Gründung im März dieses Jahres in Ehingen/ Donau beigewohnt hat, kann es noch treffender bezeichnen: eine Sezession oberschwäbischer Künstler hat sich gebildet. Wird sie alte Ziele verfolgen, wird sie eine Kompromiẞlösung mit Rücksicht auf die ego- zentrische Veranlagung der Künstler ver- suchen? Das sind Fragen, die sich sogleich, fast unbewußt, einstellen. Die beste Antwort hier- durchgang durch den Mittagskreis nur etwa 20 Grad auf ist bereits durch den ersten Entschluß der neuen Sezession gegeben, daß sie sich nicht als Vereinigung betrachtet, sondern als Interessen- gemeinschaft. Bei ihr handelt es sich um

unter dem Horizont vorüber und beeinflußt die ganze Nacht den Nordhimmel durch einen hellen Schein. Auch die helle Dämmerung dauert ent- sprechend lang, nämlich etwa 1 Stunde vor Son-

Anglo- amerikanische Zone

BERLIN. Der Schrott im britischen Sektor von Berlin wird nach Maßgabe der Kontrollratsbestim- mungen erfaßt. Schrott aus Rüstungsanlagen gilt als Kriegsbeute und ist daher Eigentum der Besatzungs- mächte, während Schrott aus Anlagen der übrigen Wirtschaft zum Wiederaufbau zur Verfügung steht. BERLIN. Auf einer Pressekonferenz des Ham- burger Zivilgouverneurs wurde vorgeschlagen, 20% der Stromzuteilung an die Haushalte einzusparen, um rechtzeitig einen Kohlenwintervorrat für die Hamburger Elektrizitätswerke anzusammeln. HAMBURG. Nach einem Bericht in der Zeitschrift ,, Holzwirtschaft" wurden bis Ende Mai rund 65 000 t deutsches Holz nach Großbritannien verladen. Es wird erwartet, daß künftig 12 000 bis 15 000 t täglich abtransportiert werden.

DÜSSELDORF. Nach Mitteilungen des Fachver- bandes Kunstseide müssen die Bemühungen, Zell- stoff nach Deutschland zu importieren, als fehlge- schlagen angesehen werden.

DUSSELDORF. Die tägliche Steinkohlenförderung in der britischen Zone blieb mit 223 044 t weiterhin über der 220 000- t- Grenze.

SOMMER

Sommer schwenkt, der sonnenhelle, über Hügel, Stadt und Aug und die ferne Bergkapelle seine Fahne gold und blau.

Und ich steh beglückt, begnadet an den grauen Stein gelehnt: schau das Land, das lichtgebadet, reich sich mir zu Füßen dehnt.

Bis der Schlag der Mittagsstunde dröhnend Turm und Herz durchbebt: Bleibe, säume, Glückssekunde, eh der Schall im weiten Runde, eh mein Morgen mir verschwebt! Josef Eberle

nenauf- und 1 Stunde nach Sonnenuntergang. Man muß daher ziemlich lange warten, bis man mit der Beobachtung des Sternhimmels beginnen kann, eine Erscheinung, die durch die Einführung der Som- merzeit noch verschärft wird. Auch der Mondschein zu Monatsbeginn wirkt störend. Es ist nämlich am 3. Vollmond im Schützen, am 11. Letztes Viertel in den Fischen, am 18. Neumond bei der Sonne in den Zwillingen und am 24. Erstes Viertel in der Jungfrau. Der erste Stern des Abendhimmels ist der Planet Jupiter, der bei Verblassen der Dämmerung schon hoch im Süden steht und gegen Mitter- nacht untergeht. Sonst ist der Abendhimmel, abge- sehen von dem mit bloßem Auge unsichtbaren Nep- tun( zwischen Gamma und Eta Virginis) planeten- frei, da der bis jetzt noch am Abendhimmel vor- handene Saturn inzwischen in den Sonnenstrahlen verschwunden ist, aus denen er erst Ende August wieder hervorkommt. Auch der Morgenhimmel ist nicht sehr eindrucksvoll. Zwar nimmt die Sichtbar- keitsdauer des heller werdenden Mars im Stier von 3/4 Stunden bis auf über zwei Stunden zu, dagegen aber bleibt der Morgenstern Venus nur noch knapp 1/4 Stunde sichtbar. Interessant ist eine Bedeckung des Mars am 15. durch den Mond von 5.20 Uhr bis 6.07 Uhr, eine sehr seltene Erscheinung, die aber, da die Sonne schon aufgegangen ist, nur mit dem Fernrohr beobachtet werden kann. Merkur ist am 14. in unterer Konjunktion zur Sonne und daher ebenfalls unsichtbar.