47

Nr. 3

se-

er-

ber det

men be-

ge-

daß

ung

sem Sin-

sich

bar gen rot-

cer-

le-

ge-

ent-

un-

du-

be- sei

Pro-

yor.

bis

an-

en-

der

del.

mer

und

von

ger

men

ine

er-

ch-

ale,

etz-

hm

rk-

und

eite

lie-

itik

ser

ann

ch,

in

on-

eh-

die

und

er-

b)

men

der ell-

Luf-

si-

ch-

-

Au-

ese

Lei-

ug-

ut-

im

ge-

in

3900

gen

ieb

ag-

llt.

eh-

in

ch-

mit

ro-

ern

Ge-

ge-

ro-

ie-

ak-

ich

th.

ry-

öht

sar

ck-

ang

von

er-

or-

ten

us-

bei-

eilt

ein.

de-

-

gen

or-

den

em

en,

err

oh.

gen

ege

Oli-

rz-

nte

in

die

ts-

ext

sur

für

ck-

er-

men

cop

er-

His-

si-

ert

nd

Ti-

Schützt unsere Wälder!

von

Manche unserer Leser werden diesen Appell als einen Witz bezeichnen und sagen, daß wir dazu gar nicht mehr in der Lage sind, weil das freie Ver- fügungsrecht an dem deutschen Wald verloren ge- gangen ist. An dieser nun einmal unabänderlichen Tatsache ist freilich nichts zu ändern, aber trotzdem haben wir die Pflicht und auch die Möglichkeit, ihm unseren Schutz angedeihen zu lassen. Denn wieder ist die Zeit gekommen, in der durch Brände unserem Wald erhöhte Gefahr droht und auch schon wieder durch dadurch entstandenen Schaden im Kreisgebiet berichtet werden mußte. Durch die in wesentlichem Ausmaß eingesetzte Aufbereitung von Brennholz ist auch eine erhöhte Gefahr für Waldbrände entstan- den, und es ist außer Zweifel, daß nicht immer mit der notwendigen. Vorsicht bei der Benützung von Streichhölzern und Feuerzeugen umgegangen wird. Unsere Wälder sind zurzeit und besonders bei trockenem Wetter dichtbevölkert ,, Holz- machern" und gewinnen dadurch, wenn auch nur notgedrungen, die Liebe zum deutschen Wald, den sie bisher nur auf sonntäglichen Spaziergängen kennen gelernt haben. Die Holzerei fördert den Hunger gar mächtig, und weil ein dazu gehöriger grandiger Riebel Brot und das in besseren Zeiten übliche Rauchfleisch wohl den meisten fehlt, wird nun oft ein Feuerle gemacht, um den mageren Ein- topf darüber zu erwärmen. Dagegen kann heute auch kaum etwas eingewendet, jedoch verlangt werden, daß keine Vorsichtsmaßregel unterlassen bleibt und eine solche Feuerstelle nicht eher ver- lassen wird, bis auch das letzte Fünkchen erloschen und die Glut ausgetreten ist. Bekannt dürfte wohl genügend sein, daß das Rauchen im Wald grund- sätzlich verboten ist; im übrigen sind die Zuteilun- gen dieses Genußmittels so bemessen, daß es nicht schwer fällt, damit auch außerhalb des Waldes mühelos fertig zu werden. Weiter besteht auch eine gesetzliche Anordnung, daß bei einem Waldbrand jedermann dazu verpflichtet ist, mit allen Kräften und Mitteln helfend zur Eindämmung eines solchen einzugreifen. Man muß sich nämlich darüber im klaren sein, daß ein nicht bald entdeckter Wald- brand in ganz kurzer Zeit einen Schaden anrichten kann, der auf viele Jahre hinaus fühlbar wird. Aus diesem Grund wird derjenige, der durch Fahrlässig- keit einen Waldbrand verursacht hat, von dem Ge- richt hart angefaßt. Deshalb und trotz allem andern: Schützt unseren Wald!

Daß die Zahl der Sünder unter den Tannen, Fich- ten und Buchen seit der Brennstoffknappheit ständig im Zunehmen begriffen ist, muß unser Forstpersonal täglich feststellen. ,, Not kennt kein Gebot" ist wohl ein verständliches Sprichwort, darf aber trotzdem nicht für alle Gebiete verallgemeinert werden. Der vergangene harte Winter war wohl an mancher Missetat mitschuldig und es ist deshalb auch oft ein Auge zugedrückt worden. Doch was zu viel ist, ist zu viel, und es ist einfach unverantwortlich, sich an gesetztem Meterholz zu vergreifen, wie es schon da und dort geschehen ist. Wir wollen uns nicht zum Richter aufwerfen, wenn einmal einem Tänn- chen unberechtigterweise Gewalt angetan wird; ein glatter Diebstahl ist es aber, das mit Mühe aufbe- reitete Meterholz seines Mitmenschen zu dezimie- ren. Noch eine Feststellung kann man in diesem Frühjahr bei einem Gang durch den Wald machen. Von fünf uns bekannten Ruhebänken fanden wir noch kümmerliche Reste vor, die vollends ganz mit- genommen auch keine größere Rücksichtslosigkeit mehr bedeutet hätte. Denn wer sich so benimmt in unserem Wald, der schönsten Stätte der Erho- lung im Frühling, Sommer und Herbst, hat auch das mindeste Recht an ihm verloren.

Waldbrand im Monbachtal

Ki.

Beim Abbrennen von Reisig ist durch Funkenflug im Monbachtal ein Waldbrand entstanden. Durch sofortiges tatkräftiges Eingreifen Liebenzeller Ein- wohner und Pflanzensetzer konnte der Brand bald gelöscht werden. Der entstandene Schaden ist noch nicht bekannt.

Brief aus Unterjettingen

Die Frühjahrssaat geht langsam ihrem Ende zu. Die geringfügigen Niederschläge in der Karwoche haben die Bestellungsarbeiten so gut wie nicht be- hindert, Die scharfen kalten Winde in der Woche nach Ostern bewirkten ein sehr starkes Austrock- nen der Felder und verhärteten die Oberfläche der Aecker in sehr nachteiliger Weise. Ab 14. April trat sehr warmes Wetter ein, das die Vegetation mächtig vorantrieb. Der Stand der Feldfrüchte ist bis jetzt als befriedigend zu betrachten, der Blüten- ansatz des Obstes als recht gut zu bezeichnen. Durchdringender Regen wäre sehr erwünscht. Von dem versprochenen Stickstoffdünger ist noch nicht viel eingetroffen. Die Pflegearbeiten an den Winter- getreidesaaten können wegen der harten Acker- krume nicht in Angriff genommen werden. Die Neu- bürger erhalten pro Familie 2 Ar Land zur Be- bauung zugeteilt.

Neues aus Oberjettingen

Dieser Tage durften wir wiederum einige Heim- kehrer begrüßen, so Emil Koch, Schuhmacher, Albert Baitinger, Landwirt, und Karl Niet hammer, Kaufmann. Ihnen gilt unser besonderer Willkommensgruß. Zu einem frohen Nachmittag

-

mit Lieder- und Gedichtvorträgen lud dieser Tage der Gesangverein die Einwohnerschaft in die Sängerhalle beim ,, Haus Zeiher" ein. Die Darbie- tungen waren umrahmt von Musikstücken und wur- den mit reichem Beifall aufgenommen. Schwester Luise Schubert, geb. Leube, die lange Jahre als Gemeindeschwester hier tätig war und vorüber- gehend in Weissenau, Kreis Ravensburg, zu Be- such weilte, starb im Alter von nahezu 77 Jahren. Die Verstorbene diente der Gemeinde jahrzehnte- lang als Krankenschwester und leistete wertvolle Dienste bei Krankheits- und Unfällen, wofür ihr nochmals herzlicher Dank gesagt sei. Folgende betagte Einwohner dürfen wir zum Geburtstage be- glückwünschen: Mina Schaan aus Pforzheim zum 81., Marie Seyffer, Näherin, zum 78., Katharine Walz zum 74., Helene Jung. Pfarrers- witwe, sowie Barbara Renz, Hebamme, zum 72. und Christine Roll zum 71. Wiegenfeste. Diebstahlschronik

In Stammheim ist ein 16 Jahre alter Für- eine der in sorgezögling festgenommen worden, Bäckerei eingebrochen und eine Reihe von Waren entwendet hat. Bei dem auf frischer Tat ertappten Dieb wurde bei einer Körperdurchsuchung eine Pi- stole gefunden und als Mitwisser dieses Besitzes zwei weitere Fürsorgezöglinge festgenommen.

-

Aus dem Wald an der Straße Wart- Oberhaugstett auf Markung Wenden sind 5 Rm. Holz gestohlen und mit einem LKW. abgeführt worden. Der LP.- Posten Dobel beschlagnahmte 8 Rm. Holz, das in die amerikanische Zone verschoben werden sollte.

Aus dem Nagold-, Enz- und Albtal

Der erste Schritt im neuen Gewand ein voller Erfolg

Frühjahrskonzert von Liederkranz Concordia Calw

schen. Eine Ueberraschung brachte das ,, neue" Or- chester, wohl einstudiert in zahlreichen Proben durch den Gastdirigenten Christl Dohl, einen Mann von Sach- und Kunstkenntnis, verbunden mit einer ungewöhnlichen musikalischen Energie. Werke von Gluck, Haydn und Joh. Strauß stellten erheb- liche Anforderungen an die Mitwirkenden; wenn das Orchester unserer Stadt erhalten bliebe, würden sich manche einem jungen Liebhaberorchester an- haftenden Schlacken sicherlich beseitigen lassen.

Die nach dem Krieg neu zusammengeschweißte Pilgerfahrt" ließ die Fortsetzung des Werkes wün- Chorvereinigung Liederkranz Concordia Calw führte sich am 18. April in der Stadthalle mit der ersten Aufführung ein. Nach der ganzen Aufmachung, Werbung und Ausführung wollte der Chor damit sein neues Programm aufstellen. Auffallen wollte zunächst eine erhebliche Zurückdrängung des Män- nerchors, denn neben sieben Männerchören standen außer vier Orchesterwerken sechs gemischte und drei Frauenchöre. Das wird kaum ein Zufall sein. Deutet diese Programmgestaltung auf eine Neuein- stellung gegenüber dem Männerchor überhaupt hin? Gewissen Auswüchsen, wie dem Preissingen oder den oft sentimentalen und mit hohlem Pathos ver- tonten und vorgetragenen Gesängen wird niemand nachtrauern. Aber es bleibt dem Männerchor die Pflege des guten auch textlich guten Liedes als große Aufgabe. Ob sich dabei die Zwei- bis Dreigleisigkeit( Männer-, Gemischter- und Frauen- chor) auf die Dauer wird aufrecht erhalten lassen, wird die Zukunft lehren.

-

-

Im Frühjahrskonzert hat sich der Männerchor im allgemeinen an altbewährte und beim Publikum be- liebte Lieder gehalten. Silcher zeichnet sich eben immer wieder als der ungekünstelte und auf ge-

So war der Gesamteindruck des reichbesetzten Abends ein sehr erfreulicher. Die erste Palme ge- bührt dem fürs Ganze Verantwortlichen, Herrn Collmer. Er hat tatsächlich das Menschenmögliche

zustande gebracht. Sauberkeit und Reinheit im Ton, gute Aussprache zeugten von dem fleißigen Stu- dium, mit dem er seine Scharen geschult hatte. Herrn Dohl würden wir gerne als Musiker hier wieder begegnen; er hat sich schon in die Herzen der Calwer eingespielt. Für die äußere Organisation war erfolgreich tätig Herr Louis Kuhn in nimmer- müder, wochenlanger Arbeit; es zeigte sich auch hier, daß einige wenige Persönlichkeiten genügen, um dem Ganzen zum Sieg zu verhelfen. Sänger und

-

sundem Boden gewachsene Mann des Volkslieds Orchesterspieler waren mit ganzer Hingabe dabei, aus; er besteht neben dem göttlichen" Mozart besser als Pache oder Becker. Der Gemischte und Frauenchor sang als schöne Einleitung im neuauf- gebauten Chor vier vortreffliche und anspruchsvolle Lieder von Brahms; der Einleitungschor zur ,, Rose

wie es in einer schönen Gemeinschaftsarbeit sein scil. In der Stadthalle mögen weit über tausend Zuhörer gewesen sein, die mit sichtlicher Befriedi- gung dabei waren und durch ihren lebhaften Beifall mehrere Dreingaben erzwangen.

Kirchenmusikalische Feierstunde in Neuenbürg

In einem sehr gut besuchten Kirchenkonzert in der evangelischen Stadtkirche trat der Männerchor des Gesangvereins ,, Liederkranz- Freundschaft", ver- stärkt durch namhafte Solistenkräfte, zu seiner ersten öffentlichen Veranstaltung an. Vereins- und Chor- leitung hatten recht getan, gleichsam als Weihe ihrer Arbeit die erhabenen Gefilde klassischer Kirchenmusik zu betreten. In der Sopransolistin Frau Hedwig Harter, Pforzheim war eine Künst- lerin gewonnen worden, die durch Innigkeit des Gesangs wie durch feinmodulierte Ausdruckskraft ihrer schönen Stimme die Zuhörer beglücken konnte. Erwin Neuhäuser als Cello- Solist gefiel durch eine edle Interpretation der ausgewählten Stücke aus dem Reiche unsterblicher Meister. Ihm möchte man öfters begegnen. Der ganze Klangkörper ein- schließlich des stattlichen Männerchors fand seine Untermalung auf der Orgel durch Kirchenmusik- direktor Ludwig Kühn, Pforzheim, der auch als Solist auf der Königin der Instrumente wiederum seine Meisterschaft unter Beweis stellte. Chordirigent Carl Reister als Leiter der Gesamtveranstaltung zeigte sich seiner Aufgabe durchaus gewachsen. Für den Kenner des Männergesangs war es eine Freude festzustellen, daß der Chor diszipliniert singt, dynamische Feinheiten einwandfrei wiedergibt und sich die Pflege der Aussprache angelegen sein läßt. Diese rühmenswerten Eigenschaften gehen unzweifel- haft auf das Konto des bewährten Dirigenten. Der Verein selbst sang mit großer Begeisterung. Wenn er seine Lehrjahre ausnützt, kann man von ihm noch Größeres erhoffen.

25. April 1947

die Einsetzung und Verpflichtung des neugewählten Oberlehrer a. D. Bürgermeisters Friedrich Rentschler statt. Sowohl in der Ansprache des Landrats als auch in den Ausführungen des Spre- chers des Stadtrats, Ernst Rempp, wurde dem scheidenden Bürgermeister Bihler die Anerkennung und der Dank für sein verantwortungsbewußtes Ver- halten, insbesondere anläßlich des Unglücks vom 22. Februar 1945, für sein tapferes Eintreten für Stadt und Bevölkerung beim Einmarsch der Alliier- ten und in der nachfolgenden schweren Zeit und für seinen klugen, taktvollen Verkehr mit den Be- Beide Redner satzungsbehörden ausgesprochen. würdigten den schweren Entschluß des eben in den wohlverdienten Ruhestand getretenen Lehrers zur Uebernahme des heutzutage schwersten örtlichen Amtes und sprachen ihm das Vertrauen und ihre Glückwünsche aus. Nachdem noch unser Ehren-

-

-

bürger Dr. Vesenmayer in launiger Weise zum alten und neuen Bürgermeister gesprochen und ein ein früherer Vertreter des jungen Sportvereins Dank und Schüler des jetzigen Bürgermeisters Hoffnung auf künftige Förderung des Sportes zum Ausdruck gebracht hatte, ergriff Bürgermeister Rentschler zum Schluß das Wort. Nicht aus eigenem Willen stehe er heute an dieser Stelle, sondern

gedrängt von dem Begehren seiner Mitbürger. Er

brauche das Vertrauen und bitte um das Vertrauen des

der vorgesetzten Behörde sowohl als auch

Stadtrats und der ganzen Bürgerschaft. Er bitte insbesondere um das Verständnis der Bürgerschaft dafür, daß heute nicht jeder berechtigte Wunsch erfüllt werden könne. Sein Amt werde er führen Die

als Christ in der Hoffnung auf Gottes Segen. Rh. Frauen Bayerlein und Sonn besorgten in be- kannt meisterhafter Weise die musikalische Um- rahmung.

Eine Orgelimprovisation von L. Kühn leitete die Feierstunde ein, deren erster Teil dem Gedenken der Gefallenen gewidmet war. Dekan Schwemmle sprach in zu Herzen gehenden Worten über den Sinn des Gefallenengedenkens und betonte u. a., daß unsere Gedanken nicht vom Flugsand stimmungs- mäßiger Einstellung beherrscht, werden dürfen, son- dern im Herzen bewahrt bleiben müssen. Es folgten hierauf der Wengert- Chor ,, Selig sind die Toten", das unvergleichlich schöne Cello- Solo ,, Ave verum" von Mozart und wiederum ein Chor ,, In allen meinen Taten" von H. Isaak. Orgel- Choralvorspiel und Chorgesang ,, Wachet auf, ruft uns die Stimme" von J. S. Bach wurden abgelöst durch die ,, Messias"- Arie ,, Ich weiß, daß mein Erlöser lebt", herrlich Es erklang das Cello- gesungen von Frau Harter. Solo Arioso" von G. F. Händel. Der Chor sang hierauf das etwas eigenartig gesetzte ,, Laẞt freudig fromme Lieder schallen" von H. Bosshard. Mit lieb- licher Innigkeit vorgetragen hörte man zwei Schubert- Sopransolis ,, Im Abendrot" und" Der du von dem Himmel bist". Der schwierige ,, Vesper"-Gesang von L. v. Beethoven wurde vom Chor überzeugend vor- getragen. Nach dem Cellosolo Sarabande" von J. S. Bach setzten Chor, Sopranistin und Orgel zum gewaltigen Finale ,, Die Himmel rühmen" an. So oft man auch diese erhabene Hymne hört, immer ist man gleich tief beeindruckt von ihr. So war es auch dieses Mal. Feierliches Bach- Spiel auf der Orgel be- endete die wohlgelungene Veranstaltung, die noch lange in den festlich gestimmten Zuhörern nach- Bi. wirken dürfte.

Blick in die Gemeinden

Hirsau. Der erst seit einem halben Jahr aus russischer Kriegsgefangenschaft zurückgekehrte Werner Maulbetsch, Sohn unseres früheren Bürgermeisters, ist unerwartet rasch einem Blut- sturz erlegen. Der so schwer geprüften Familie wendet sich allgemein herzliche Teilnahme zu.

Enzklösterle. Am Ostermontag hielt der Sport- verein seine Gründungsversammlung ab. Schrift- führer Reichle erstattete der zahlreich erschienenen Jugend Bericht und bat um dringende Unterstützung des neugegründeten Vereins. Zum 1. Vorstand wurde Fritz Reiser gewählt. Leiter der Fußballabtei- lung ist Erich Rau, während den Schiklub Kurt Erhard betreuen wird. Schriftführer des Vereins ist Richard Reichle, Als weitere Sportart ist eine Damen- Handballmannschaft vorgesehen, die in Bälde den Spielbetrieb aufnehmen will.

Niebelsbach. Am 22. April waren es 45 Jahre, daß Frln. Elise Kraut von hier bei der Familie des Prof. Dr. W. Steinkopf als Stütze und Wirt- schafterin tätig ist. Diese lange Zeit ist der schönste Beweis dafür, daß man sich gegenseitig immer Achtung und Liebe entgegengebracht hat.

Vom Nagolder Rathaus

er-

dem Ausfall der Kartoffelernte abhängt. Ihrer Be- drohung durch den Kartoffelkäfer muß mit allem Nachdruck entgegengetreten werden. Es darf sich künftig niemand mehr um den Kartoffel- käfer- Suchdienst drücken. Die Beteiligung daran wird heuer scharf kontrolliert werden. Wer sich dieser dem gemeinen Nutzen dienenden Pflicht entzieht, wird mit Geld oder Haft bestraft. Die Ko- lonnenführer sollen für ihre selbstlose Arbeit in irgend einer Weise einen Ausgleich bekommen. Einzelne Ladengeschäfte kehren sich nicht an die vorgeschriebenen Oeffnungszeiten und schweren dadurch den ohnehin schon genug ge- plagten Hausfrauen ihre Einkäufe. Das Bürgermeister- amt wird die Säumigen an ihre Pflichten gegenüber der Allgemeinheit erinnern. Die Landesdirektion des Innern hat die Weiterzahlung von Dienstbezügen an die Familien vermißter Beamten und Angestellten der Gemeinden neu ge- regelt. Soweit Beamte usw. der Stadt in Betracht kommen, werden ihre Bezüge in der zugelassenen Höhe nachbezahlt. Für das zur Weiterführung der Leonhardtstraße nötige Areal wird dem Anlieger der übliche Preis von 2.- RM. je qm vergütet. Wie anderwärts wird auch hier das Ernährungsamt künftig der Einwohnerschaft die ihr in den einzelnen Dekaden zustehenden Rationssätze an Brot und Fleisch und die dafür abzugebenden Marken recht- zeitig bekannt geben.

-

-

-

Der Beratungsstoff für die beiden letzten Ge- meinderatssitzungen in Nagold war nahe beieinander. Die Räume der Präparandenanstalt sind in schlechtem Zustand. Eine Kommission wird die Anstalt besichtigen, die Schäden werden dann in den Sommerferien behoben. Zwei Gesuche um Zulassung einer Handelsvertretung und einer Radio- Reparaturwerkstätte werden befürwortet. Das Sonntag den 13. April im voll besetzten Schwarz- Leseholzsammeln im Stadtwald wird neu

stattet.

-

-

geregelt; es ist künftig an allen Wochentagen ge- am Jedermann spürt es gegenwärtig eigenen Leib, wie stark unsere Ernährungslage von

In

Neuer Bürgermeister in Wildberg

würdiger, eindrucksvoller Feier fand am

waldsaal durch Herrn Landrat Wagner, der auch die Grüße des leider am Erscheinen verhinderten Herrn Gouverneurs überbrachte, die Verabschiedung des bisherigen Bürgermeisters Albert Bihler und

Pforzheimer Rundblick

Pforzheim in Not! Der Oberbürgermeister Pforz- heims ruft die ganze Bevölkerung von Pforzheim und Umgebung zu tatkräftiger Hilfe auf. Die Be- völkerung erlebte die Zerstörung der Stadt und trägt schwer an den Folgen der Vernichtung der Häuser, Arbeitsstätten, Hab und Gut. Die Not konnte noch nicht gelindert werden. Hunderte hausen noch in Elendquartieren, in menschenunwürdigen Ba- racken, Gartenhäusern und Kellerruinen. Heute fehlt es der Stadt nicht nur an Wohn- und Gewerbe- räumen, Schul- und Krankenhäusern, sondern auch an Materialien zum Wiederaufbau; vor allen Dingen am nötigen Geld. Die Steuereingänge sind stark ge- sunken. Ohne die Hilfe jedes einzelnen in Stadt und Land kann Pforzheim nicht mehr aufgebaut werden. Darum ergeht der Ruf an alle, sich an der ,, Wiederaufbau- Lotterie" für den Wiederaufbau der zerstörten Städte zu beteiligen.

Kämpfelbachbrücke in Stahlkonstruktion fertigge- stellt. In vergangener Woche wurde das Richtfest der Kämpfelbachbrücke in Anwesenheit der Militär- regierung, der Baufirmen und Behörden gefeiert. Die 200 Meter langen Lücke der zerstörten Auobahn- brücke konnte nach langer und mühevoller Arbeit geschlossen werden. Im Mai werden die bereits ge- gossenen Fahrbahnteile verlegt werden, sodaẞ wenigen Wochen die ,, Friedensbrücke" dem Ver- kehr übergeben werden kann.

in

Direktor Adolf Ruf verschieden. Der Direktor des Sozialamtes, Adolf Ruf, ist in vergangener Woche im Städt. Krankenhaus im Alter von 65 Jah- ren verstorben. Direktor Ruf ist weit über die Grenzen unserer Stadt bekannt. Nach dem ersten Weltkrieg

trat er als Waisenrat in städtische Dienste und übte bis 1933 sein Amt zur Zufrieden- heit aus. Als Gegner des Nationalsozialismus wurde er aus seinem Amt entlassen. Er gründete ein Im- mobiliengeschäft. Nach dem Zusammenbruch des Reiches stellte er seine Kräfte der Stadtverwaltung wieder zur Verfügung. Er baute das Sozialamt auf und wurde dessen Direktor. Seine besondere Auf- merksamkeit galt den Kriegsopfern und den Körper- beschädigten So wurde er der Waisen- Vater" vieler Armen.

Gewerbelehranstalt. Der Direktor der Gewerbe- schulen teilt mit: Die Berufsfachschule für das Kraftfahrzeug nimmt 20 Schüler des Jahrganges 1932/33 auf, welche das Kraftfahr- zeughandwerk erlernen wollen. Die in einem ein- wird jährigen Lehrgang vermittelte Vorlehre in einem späteren Lehrvertrag angerechnet. Nur Schü- ler mit guten Schulzeugnissen werden nach einer Aufnahme- und Eignungsprüfung in die Fachschule aufgenommen. Anmeldungen bis 1. Mai bei der Ge- schäftsstelle der Gewerbeschule, Bleichstraße 104.

Ein Irrtum. Wie uns die Polizeidtrektion mit-

Calwer Gerichtsspiegel

Das Geschwätz hat meist faulen Boden

In einem kleinen Ort unseres Kreises mit dem Anfangsbuchstaben A. hat ein Flugblatt am Tag der Bürgermeister- und Gemeinderatswahl im letz- ten Herbst viel Unruhe unter die Einwohner ge- bracht. von Drei junge Leute, angeregt einem Aelteren, der es vorgezogen hat, nicht vor Gericht zu erscheinen und deshalb mit einer Ordnungsstrafe von 30 RM. belegt wurde, fühlten sich dazu be- rufen, Ordnung in die nach ihrer Meinung unsau- bere Gemeindeverwaltung zu bringen. Der Bürger- meister, der Rechner der Darlehenskasse und drei Gemeinderäte mußten dabei dran glauben: Unter- drückung und Begünstigung wurden dem einen vor- geworfen, für das Fehlen von 30 Zentner Weizen der andere verantwortlich gemacht, der Tauschhandel von Butter gegen Nägel wieder einem anderen in die Schuhe geschoben und der letzte als ehemaliger ,, Parteitäfelesträger" belastet. Die Beweisaufnahme zeigte, daß alle die Anschuldigungen auf schwachen Füßen standen und das Produkt dieses oder jenen Geschwätzes war. Die Große Vereinigte Wähler- schaft" hat mit ihrem Anschlag und der darin ent- haltenen üblen Nachrede eine große Dummheit be- die vom Richter gangen, scharf gebrandmarkt wurde, besonders auch den von dem einen der drei Angeklagten an das Landratsamt eingesandten anonymen Brief. Wenn es trotzdem am Schluß der dreistündigen Verhandlung zu einem Vergleich ge- kommen ist, dann erfolgte die Zustimmung dazu nur deshalb, um einen Schlußstrich unter die ganze Angelegenheit zu ziehen und Ruhe in den Ort zu bringen. Als Buße trifft den einen der Angeklagten 250 und die beiden anderen je 100 RM., die dem Sozialen Hilfswerk des Kreises Calw überwiesen werden.

Nachbarn sollten sich besser vertragen

Es ging aus der Verhandlung nicht einwandfrei hervor, wer immer wieder Oel in das Feuer ge- gossen hat, aber zu wünschen wäre, daß die Streit- axt statt gegeneinander zu werfen, endgültig be- graben wird. An einem Februartag dieses Jahres kam es zwischen den beiden Nachbarn in einem Ort, auch mit dem Buchstaben A. beginnend, wegen einer verstopften Rohrleitung wieder zu einer An- rempelung, die dann noch zu Tätlichkeiten führte. Durch die dabei benützte Wasserschapfe kam es zu einem Beinbruch, was zu einem Strafantrag wegen schwerer Körperverletzung führte. Diese trug dem Täter eine Geldstrafe von 400 RM. ein zuzüglich einer solchen von 80 RM. für öffentliche Belei- digung.

Gefängnis für Fahrraddiebstahl

Ein älterer und ein jüngerer Mann standen des- halb vor Gericht. Der erstere hatte den anderen dazu ermuntert, ihm ein Fahrrad zu beschaffen und dafür 250 RM. und ein Huhn zugesagt. Zwar will er davor gewarnt haben, eine Dummheit zu be- gehen; doch es war schon zu spät, denn der Jüngere hatte sich auf ein beim Gasth. z. Scharfen Eck" in Calw abgestelltes Damenfahrrad gesetzt und in Richtung Hirsau davongefahren. Zu dem Geld und Huhn kam er allerdings nicht, weil er gleich ein- geholt wurde, dafür aber jetzt zu zwei Monaten Gefängnis. Außerdem hatte er damals gleich eine Tracht Prügel bezogen. Der zweite Angeklagte wurde zu einer Geldstrafe von 300 RM. verurteilt. Ki.

teilt, beruht die Nachricht des Polizeilizenzbüros, wonach ein Schwarzhändler Eier für 50 Mark das Stück verkaufte, auf einem Irrtum. Als Preis wurde in Wirklichkeit 50 Pfg. pro Stück verlangt. Es gibt anscheinend Landwirte, die ihre Erzeugnisse nach den in den Zeitungen veröffentlichten Schwarzmarktpreisen verschachern, denn der geblich hohe Eierpreis hatte in Landkreisen viel Staub aufgewirbelt. Nach dem neuen Stand sind die Preise, wieder gefallen" und können höchstens noch eine empfindliche Gefängnisstrafe für den Er- zeuger nach sich ziehen.

an-

Ein gemeiner Diebstahl ereignete sich in ver- gangener Woche. Einem Arbeiter wurden aus einem Grundstück im Gewann ,, Hinterer Arlinger" seine frisch gepflanzten Kartoffeln, etwa 35-40 Pfund, ausgegraben und entwendet. Diese Tat ist umso ver- werflicher und verdient strengste Bestrafung, da es sich um das Saatgut für die neue Ernte handelt. Was berichtet die Polizei? Anläßlich einer Son- derkontrolle zur Bekämpfung des Schwarzhandels wurden folgende Waren beschlagnahmt: 380 Liter Wein, 75 kg Mehl, 10 kg Erbsen, 168 Eier, 1 kg Butter, 1 kg Butterschmalz, 2,5 kg Schweineschmalz, 3,5 Liter Speiseöl, 1 Dose Wurst, 2 Anzugstoffe. Es ist also immer noch etwas auf dem Markt der dunklen Geschäfte". Aus einem Gartenhaus wurden 6 Hühner und aus einem Bäckerladen in der Nordstadt ein Sack Mehl, Brot und Brötchen entwendet.

-

e. a.