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Nachrichten aus aller Welt

' Amerikanische Zone

STUTTGART. Auf der in Kornwestheim stattfin- denden Tagung der Gewerkschaftsvorsitzenden der USA.- Zone wurde eine Entschließung gefaßt, in der es heißt, daß die Gewerkschaften in der Durchfüh- rung von Streiks kein geeignetes Mittel zur Ver- besserung der derzeitigen Ernährungslage sehen. Englische Zone

ERLANGEN. In Erlangen wurde in Gegenwart von Vertretern der Besatzungsmacht und der deut- schen Behörden das Haus der Jugend" eröffnet.

FRANKFURT. Von den Frauen amerikanischer Armeeangehöriger wurde in Frankfurt zur Unter-

gegründet.

BAD HOMBURG. Die sozialistische Jugendbewe- gung Die Falken" hielt in Bad Homburg thre Jah- reskonferenz ab.

SCHWABISCHES TAG BLATT

Der Außenhandel in der französischen Zone

Eine erste Nachkriegsbilanz

Die französische Militärregierung in Baden- an die französische Zone die industriellen Baden hat auf einer am vergangenen Samstag Möglichkeiten aufs äußerste beschränkt haben. abgehaltenen Pressekonferenz erstmalig authen- Zu den Ausfuhren ist zu bemerken, daß tisches Zahlenmaterial über die Entwicklung Halbfertigprodukte, mechanische und andere des Außenhandels der gesamten französischen Industrien, Strom und Fertigwaren fast 75 Besatzungszone bekanntgegeben. Direktor Prozent der Gesamtausfuhren betragen, von HALFF von der Abteilung Wirtschaft und Fi- denen ein großer Teil nach Frankreich geht nanzen wies zu Beginn seiner sehr interessan- und in Dollar bezahlt wird. Der Rest stellt ten Mitteilungen darauf hin, daß es die Haupt- die vom Kontrollrat festgelegten Kohlenliefe- sorge der französischen Militärregierung ge- rungen dar( 17 Prozent) und entfällt im übri- wesen sei, die deutsche Wirtschaft wieder zu stützung deutscher Waisenkinder eine Gesellschaft beleben, um durch Exporte die für die deut- Ueberschußprodukte, wie Keramik, Basalt usw. gen auf von Deutschland seit je exportierte sche Bevölkerung notwendigen Importe zu fi- Diese Gesamtergebnisse des deutschen Au- nanzieren. Zu diesem Zwecke sind die Indu- Bßenhandels sind dem Umstand zu verdanken, strien mit hohem wirtschaftlichen Wirkungs- daß den für Aus- und Einfuhr maßgeben- grad so schnell wie möglich wieder in Gang den Wirtschaftseinrichtungen Disziplinen auf- gebracht worden. Den Erfolg dieser Maßnah- erlegt wurden. Die französische Militärregie- men zeigt die nachstehende, eine Rechnungs- rung hat ein Außenhandelsmonopol periode von 17 Monaten umfassende erste Au- geschaffen, das den Richtlinien des interalliier- Benhandelsbilanz: ten Kontrollrats entspricht. Die in Frage kom- menden Entscheidungen werden einerseits von den zurzeit damit betrauten Dienststellen der Militärregierung gefällt, währed ihre Durch- führung der Außenhandelsstelle, ei- nem deutschen Organ, obliegt. Eine der wich- tigsten Aufgabe war die Sicherstellung der Fi- nanzierung der Außenhandelsoperationen. Die Außenhandelsstelle führt über jeden Aus- fuhrposten Buch, um ihn vollständig zur Be- gleichung der beschlossenen Einfuhren zu ver- wenden. Sie steht mit der Devisenstelle in Ver- bindung. Hinsichtlich der Inlandfinanzierung

BREMEN. 11 530 Ballen amerikanischer Baumwolle, 2000 Tonnen Mehl und 2000 Tonnen Ammoniumnitrat trafen für die amerikanische Zone in Bremen ein.

Englische Zone

DÜSSELDORF. Der britische Staatsminister John Hynd hat dem Ministerpräsidenten des Landes Nord- rhein- Westfalen, Amelunxen, mitgeteilt, daß gegen die an den Streiks beteiligten Bergleute keine Straf- maßnahmen ergriffen werden.

Russische Zone

BERLIN. In der Mark Brandenburg wurden in letzter Zeit 26 Polikliniken eröffnet.

BERLIN. Der Zentralausschuß der Volkssolidarität in der Sowjetzone stellte für die Hochwassergeschä- digten des Oderbruchs und Thüringens Lebensmittel aus den Beständen der Soli- Paketaktion" zur Ver- fügung.

Berlin

BERLIN. Als Folge der Auflösung des preußischen Staates wurden das Berliner Schloß, die Universität, das ehemalige Zeughaus und unbebauter Grundbe- sitz für mehrere hundert Millionen Mark in Berlin von den Alliierten beschlagnahmt.

BERLIN. Ein neues Kontrollratsgesetz verbietet sämtliche während des Naziregimes hergestellten deutschen Postwertzeichen. Der An- und Verkauf ist strafbar. Die Briefmarkenhändler müssen ihre Bestände innerhalb von 10 Tagen den Hauptpost- ämtern zur Vernichtung übergeben. Druckplatten und Negative sind innerhalb von 14 Tagen zu ver- nichten.

BERLIN. Der seitherige Oberbürgermeister von Berlin, Ostrowski, ist von seinem Amt zurückgetreten. BERLIN. Der Berliner Magistrat hat dem Stadt- parlament einen Rechenschaftsbericht und eine Er- öffnungsbilanz vorgelegt, die in der Zusammenstel- lung der in Berlin noch vorhandenen und im städti- schen Besitz befindlichen Werte eine Endsumme von rund 911 Mill. Mark ergibt.

Ausland

LONDON. Zwischen Oesterreich und Argentinien wurden die diplomatischen Beziehungen wieder auf- genommen.

LONDON. In Großbritannien wurde die doppelte Sommerzeit eingeführt, so daß die Uhren dort der normalen Zeit um zwei Stunden voraus sind.

AMSTERDAM. Im Hafen von Rotterdam wurden

24 Goldbarren gehoben, die einen Teil der Ladung einer Schifferbarke darstellen, die zu Beginn des Angriffs auf Holland mit 111 Goldbarren dort ge- sunken ist.

LISSABON. Die portugiesischen Behörden unter- nahmen gestern Zwangsmaßnahmen gegen die Strei-

kenden. Nach einem Bericht aus der Landeshaupt- stadt sind die Straßen von Polizeiposten bewacht. Die Bahnhöfe stehen unter strengster Kontrolle, und Verhaftungen wurden vorgenommen. Mehrere Flug- zeuge wurden durch Sabotage zerstört. Der seit

zwei Wochen andauernde Streik auf den Schiffs- werften geht weiter.

TRIEST. Ein britisches Militärgericht verurteilte die italienische Lehrerin Maria Pasquinelli zum Tode, weil sie am 10. Februar in Pola den britischen Bri- gadegeneral de Winton erschossen hatte.

WIEN. Der alliierte Kontrollrat faßte gestern un- erwartet den Entschluß, die Zuweisung und Vertei-

Südamerika Oesterreich Großbritannien

Belgien Dänemark USA. Niederlande Luxemburg

Exporte Dollar

652 000 1 632 000

Importe Dollar

2 500 000 2 125 000

1 920 000 740 000

450 000 230 000 1 071 000 34 000

Norwegen

Schweden

770 000

10 900 000

32 717 000*) 1 032 000 725 000 321 000 254 000 4 700 000

Tschechoslowakei 34 000 versch. Länder Frankreich

4 274 000

1 275 000

57 000 000

16 500,000

Schweiz

18 000

insgesamt 72 791 000 69 083 000 Saldoüberschuß zugunsten der französischen Besatzungszone 3 708 000 Dollar.

*) einschl. 3 Mill. Dollar, das ist etwa der Betrag, den die franz. Zone den Angelsachsen für die Ver- pflegung des franz. Sektors von Großberlin schuldet.

Von den Einfuhren entfallen auf Nahrungs- mittel 62,31 Prozent, auf Ausgaben zur Wie- derherstellung der Verkehrswege 17,02 Pro- zent. Der Rest entfällt auf die Einfuhr von für die Industrie notwendigen Rohstoffen. Diese Einfuhren sind in ihrer Gesamtheit ausschließ- lich für den deutschen Verbrauch bestimmt und dürfen für die Besatzungsmacht nicht ver- wendet werden. Es ergibt sich hieraus, daß bei einer Gesamtbevölkerungszahl von 5 939 807 in der französischen Besatzungszone je Kopf der Bevölkerung im Zeitraum der Berichterstat- tung eine Einfuhr von 11,60 Dollar entfallen ist. Dieses Ergebnis, das naturgemäß nur den hält seinen vollen Wert, wenn man berücksich- Beginn einer Entwicklung darstellen kann, er- tigt, daß die ungenügenden Kohlenzuteilungen

Die Kriegsverluste der USA

nischen Kriegsministerium veröffentlichten Sta- WASHINGTON. Nach einer vom amerika- tistik betragen die Verluste der USA. wäh- rend des zweiten Weltkrieges 313 000 Tote. Das militärische Personal der Vereinigten Staaten belief sich auf 1 200 000 Personen. Die Kriegskosten werden in Höhe von 340 Mil- liarden Dollar, das sind etwa 87,5 Prozent des gesamten Nationalvermögens, veranschlagt. Durch weitere Zahlungen, die, wie zum Bei- spiel die Leistungen an die Kriegsteilnehmer, unmittelbar mit dem Krieg in Verbindung stehen, werden sich die Kriegskosten bis zum Jahre 1972 auf schätzungsweise 700 Milliarden

Dollar erhöhen.

Noch keine Ruhe in Italien ROM. Nach einer Meldung der italienischen lung aller einheimischen Industrieerzeugnisse Öster- Zeitung Momento Sera" ist die Kabinetts- krise zwar vorläufig vorüber, doch scheint sie nur auf ein späteres Datum verschoben zu

reich selbst zu überlassen.

WA RSCHAU. Der frühere Nazikommandant des Vernichtungslagers Auschwitz, Rudolf Hoeß, wird

am kommenden Dienstag durch den Strang hinge- sein. Jedenfalls habe der Präsident der italie-

richtet werden.

WASHINGTON. Ein ungewöhnlich starker Tor- nado hat die amerikanischen Bundesstaaten Texas und Oklahoma heimgesucht. Bis jetzt wurden 190 Todesopfer und über 1000 Verletzte gemeldet.

Im Federseeomnibus

Von Wilhelm Schussen Mundinger hatte noch tags zuvor mit sei- nen Landsleuten einen kleinen Abschied ge- feiert, bei dem durch Zufall auch der Fah- rer des Omnibusses, in dem man zurückreiste, eine Weile zugegen war und dabei seinen überfüllten Wagen schilderte.

Was gilts? Ich bekomme meinen Platz", prahlte Mundinger im Uebermut, zwanzig Mark erhältst du, wenn ich nicht noch in der letzten Minute vor der Abfahrt meinen Platz bekomme."

Der Fahrer zögerte. Doch als Mundinger auch noch hinzufügte: Sogar den allerbesten, ganz hinten im Wagen, wo man sein Schläf- chen machen kann", schlug er ein.

Mundinger beauftragte aber dann doch zur Vorsicht einen gewissen Cyprian Nädele da- mit, den beschriebenen Sitz zu belegen und vor der Abfahrt wieder auszusteigen. Er hatte diesem Cyprian Nädele auch ein Trinkgeld gegeben, das der Mann wahrlich brauchen konnte.

O je, der Cyprian Nädele! Er hatte schlech- tes Schuhwerk, ausgefranste, verflickte und verpflasterte Hosen, einen nach der Wäsche- rin schreienden Umlegkragen, mageres, ge- bräuntes Gesicht, einen zwirbeligen, grauen Schnurrbart und ein Hutband voller Schweiß- flecken. Er hatte sich vor vielen Jahren als vermöglicher Mann auf Lebenszeit in ein Heim eingekauft, war aber durch die nach dem ersten Weltkrieg hereinbrechende Geld- entwertung ins Gutleutehaus geraten. Hier bewohnte er anfänglich noch ein eigenes Zim- mer mit Bier und einem Schluck Kirschen- geist am Abend. Nun schlief er längst mit anderen zusammen in einem Schlafsaal, und von Bier und Kirschengeist war keine Rede

mehr.

Dieser Cyprian Nädele saß mit Mundingers Rucksack, der ein Fläschchen Kognak, einen ganzen Kuchen und andere freundliche Ge- schenke der Landsleute enthielt, auf dem er-

nischen Republik, de Nicola, die Absicht ge- äußert, sein Amt niederzulegen. Er wolle höchstens noch bis Ende Juni sein Amt aus- üben, um sich dann seiner Privatarbeit zu widmen. Die Zeitung schreibt weiter, daß de

wähnten Platz im Hintergrund des Wagens, der sich nun zusehends zu füllen begann. Neben ihm nahmen ein aufrechter Herr mit gepflegtem Gesicht und ein wuseliges, hüb- sches Fräulein mit vollen, runden Wangen und künstlichen Blumen um die Ohren Platz. Das Gesicht des Fahrers auf der Bockbank wurde immer munterer. Denn der Andrang wuchs ständig. Dem Cyprian Nädele dagegen ward die Sache immer ungemütlicher. Wo blieb er nur, dieser vermaledeite Weißputzer mit seinen gewagten Späßen? In fünf Minu- ten fuhr der Omnibus ab, hinauf auf den Jurarücken, hinunter an die Donau und schließlich an den Federsee, in dessen Nähe der Spaßvogel irgendwo sein Nest hatte. ,, Noch drei Minuten", stellte der aufrechte Herr neben ihm fest.

,, Nein, noch zwei", schnippte das Fräulein. ,, Noch eine halbe Minute, wenn er präzis abfährt."

Gerade in diesem Augenblick wurde die geschlossene Tür wieder aufgerissen.

,, Ist noch ein Platz frei für den Mundin- ger?", rief dieser mit lauter Stimme den Fah- rer an ,,, aber einen guten muß ich haben, ver- standen? Nein, den allerbesten, ganz hinten im Wagen, damit ich mein Mittagsschläfchen machen kann, denn die Rauhe Alb kenne ich ja bereits von der Herfahrt her."

Die Fahrgäste verstummten einer wie der andere vor lauter Erstaunen und Empörung. Sie saßen zusammengepreßt wie Heringe auf ihren Bänken, standen im Durchgang und überall, wo nur noch irgendein Fleck frei war, hielten sich am Wagendach, und wo sie nur konnten, fest. Was wollte dieser unmög- liche Kerl da? Den allerbesten Platz zu einem Mittagsschläfchen? Ja, Himmelheidensacknoch- mal! So ein unerhörter Frechling! Einen Schlafplatz wollte er auch noch? Ja, Himmel- heidensacknochmal! So ein Monstrum! Der Fahrer und sein Kollege schüttelten achselzuckend die Köpfe.

, Was? Für den Mundinger soll kein Platz mehr frei sein?", rief dieser noch lauter als

15. April 1947

15.

obliegt ihr die Funktion einer Ausgleichkasse mit der Aufgabe, Rückwirkungen von Preis- und Wechselschwankungen auf die deutsche Wirtschaft zu verhindern. Alle diese Ein- und Ausfuhrgeschäfte werden auf der Basis der zurzeit geltenden deutschen Preise in Mark verrechnet. Es leuchtet ein, daß die Außenhandelsstelle über ausreichende Mittel in Mark verfügen muß, um ihre Auf- Vorschüssen her, die von den Notenbanken ge- gaben zu erfüllen. Sie rühren vorläufig aus währt werden. Im Augenblick zeigt sich ein beachtliches Defizit aus solchen Vorschüssen, dessen hauptsächliche Ursachen sind:

1. die Tatsache, daß der Mark finanzierung für die deutschen Exporteure ein Devisen- überschuß gegenübersteht, wie er aus der hier gezeigten Außenhandelsbilanz hervorgeht. Es ist einleuchtend, daß das Markdefizit der Außenhandelsstelle um so größer sein muß, je günstiger sich die Devisenlage der franzö- sischen Zone gestaltet,

2. die für Außenhandelsstelle gegebene Not- wendigkeit, laufend über genügende Mittel in Mark zu verfügen, um die Forderungen der deutschen Exporteure zu begleichen,

3. unvermeidliche Verzögerungen bei Aus- stellung der Rechnungen oder Zahlung.

Das ständige Anwachsen der Devisenreser- ven verbessert übrigens die Deckung des Geld- umlaufs der Zone, die am Anfang der fran- zösischen Besatzung beinahe gleich Null war. Man darf sich aber von dieser Situation nicht täuschen lassen, denn der Ueberschuß der Au- Benhandelsbilanz stellt immer noch eine sehr ungenügende Menge von Geldmitteln dar.

Schacht verteidigt sich vor der Spruchkammer

Schacht nahm schon 1932 die Beziehungen zu Hitler auf STUTTGART. In seiner Verteidigungsrede diese nicht aus Streben nach Einfluß und vor der Stuttgarter Spruchkammer ging Hjal- Macht vollzogen habe. Es sei ihm vielmehr mar Schacht zunächst auf die Frage der Aus- damals schon klar gewesen, daß eine gewisse landsschulden ein und erklärte, er habe den Möglichkeit zu praktischer Opposition gegen Standpunkt vertreten, daß Auslandskredite das Hitlerregime nur von innen, d. h. als Re- nur für Rohstoffe beansprucht werden sollten, gierungsmitglied möglich sei. Nach seiner- die in der Eigenproduktion umgesetzt und dann nigsberger Rede habe Hitler ihm jedoch miẞ- exportiert werden konnten, um damit die Kre- traut und 1937 seinen Rücktritt von seinen dite zurückzuzahlen. Die von seiner Auffassung Aemtern veranlaßt. abweichende Methode der damaligen Reichs- Schacht führte weiter aus, daß er seit 1938 regierung habe im Jahre 1930 seinen Rücktritt an jedem Putschversuch teilgenommen habe. als Reichsbankpräsident veranlaßt. Die Wieder- Ein Brief an Göring nach der Stalingradkata- berufung auf diesen Posten im Jahre 1933 strophe habe seine endgültige Entlassung als habe ihm die Möglichkeit gegeben, seine Wirt- Minister zur Folge gehabt. Nach dem Attentat schaftsgedanken durchzuführen. Vor allem habe vom 20. Juli 1944 sei er ins KZ. gebracht wor- er die sechseinhalb Millionen Arbeitslosen wie- den. Beweise für seine beabsichtigte Ermor- der beschäftigen wollen. Dafür habe es nur dung würden erbracht werden. Schacht schloß den einen Weg gegeben, daß die Reichsbank seine langen Ausführungen mit den Worten: irgendeinen Kniff anwendete. Die erforder- ,, Ich habe hier gekämpft und wenn ich wie lichen Mittel wurden durch das sogenannte meine Mitverschworenen ums Leben gebracht Mofo- System beschafft.

Zur Uebernahme des Reichswirtschaftsmini- steriums im Jahre 1934 sagte Schacht, daß er

Nicola im Augenblick seiner Abreise zum Er- holungsaufenthalt bei Neapel mit Nachdruck rückkehren. erklärt habe, er werde nicht nach Rom zu-

Griechenlandhilfe

LAKE SUCCESS. Der polnische Delegierte Lange erklärte vor dem Sicherheitsrat, der amerikanische Plan für die wirtschaftliche trolle des Sicherheitsrats unterstellt werden. Unterstützung Griechenlands müsse der Kon- diesem Zweck eine Sonderkommission zu bil- Er stimmte dem sowjetischen Vorschlag, zu den, zu. Eine Hilfeleistung der USA. an die Türkei lehnte er jedoch ab und schlug vor, diese solle sich an die Internationale Wie- deraufbaubank wenden. Der polnische Dele- gierte ist zwar der Meinung, daß sofortige Hilfe für Griechenland erforderlich ist, er- klärte jedoch, diese Aufgabe hätten die Ver- einten Nationen übernehmen können, wenn sich Großbritannien und die USA. nicht einer Weiterführung des Werkes der UNRRA. wi- dersetzt hätten. Im Blick auf die Tatsache, daß die Hälfte des von den USA. vorgesehe- nen Betrags auf Waffenlieferungen entfalle, gab er der Hoffnung Ausdruck, daß die Hilfe lediglich für den wirtschaftlichen Aufbau Grie- chenlands bestimmt sei..

zuvor. ,, Das wäre das erste Mal in meinem Leben, daß mir so was passierte."

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, Wollen Sie gefälligst ein bißchen weniger laut reden!", schrie nun aber ein empörter Mann mit einem blutrot gewordenen Kropf und Kopf aus der Menge. Sie sehen doch, daß wir nicht einmal richtig stehen ,, ge- schweige denn schlafen können. Wären Sie wie wir andern auch zur Zeit eingestiegen! Was glauben Sie denn, Sie unverfrorener Mensch, Sie?"

Doch da bohrte sich nun die Stimme des Cyprian Nädele durch den Tumult: Er kann meinen Platz haben, weils der Herr Mundin- ger ist. Ich fahre eben ein andermal."

,, Hab ichs nicht gleich gesagt?", brüstete sich Mundinger siegreich lachend dem ver- blüfften Fahrer gegenüber.

,, Nein, das gibts schon gar nicht, der Herr dahinten bleibt auf seinem Platz!", schrie aber der Mann mit dem Kropf sofort dawider. ,, Nein, das gibts auf keinen Fall!", schrie nun überhaupt alles im Chor zusammen.

,, Aber, wenn doch der Herr dahinten so freundlich ist, mir seinen Platz zu überlas- sen", versetzte Mundinger. Auch er wurde jetzt ein wenig hitzig.

,, Nein, nein, das geschieht auf keinen Fall! Sie wollen wohl über uns alle hinwegklettern, wie?", gellte es in allen Mundarten durch- einander und zugeich wie aus einer Kehle.

Manche ballten bereits die Fäuste, und es fehlte nicht viel, daß Mundinger außer Rip- penstößen auch noch unter dem Beifall der ganzen Volksversammlung Prügel erhielt.

Unterdessen ließ der Fahrer seinen Motor anlaufen und fuhr los.

Cyprian Nädele wehrte sich zwar immer noch, allein der Herr neben ihm erklärte: ,, Nein, Sie verlassen Ihren Platz auf keinen Fall. Eher nehme ich meine Frau auf die Knie." Er tat dies auch sogleich und bot den frei gewordenen Sitz einem Mann mit einem Krückstock an, wofür er allgemeines Lob ein- heimste.

worden wäre, so wäre heute eine Straße nach mir benannt worden. Aber ich habe das Un- glück gehabt, am Leben zu bleiben."

Darauf begann der öffentliche Ankläger, Landgerichtsrat Alfred Marx, mit der Befra- gung des Angeklagten, wobei er sich zunächst die in der Anklageschrift festgelegten Tat- sachen aus den Jahren bis 1930 bestätigen ließ. Der öffentliche Kläger Hellmut Ballarin setzte am anderen Tag die Befragung fort.

Ueber seine Motive in der Zusammenarbeit mit Hitler befragt, sagte Schacht, er habe nach den Juliwahlen 1932 mit Hitler Verbindung gesucht, weil er der Auffassung gewesen sei, daß der Mann, der die stärkste Partei im Par- lament vertritt, die Regierungsbildung in die gen nicht aus Sympathie für Hitler, sondern Hand nehmen müsse. Er habe diese Beziehun- einzig aus der Notwendigkeit angestrebt, sich mit dem Mann abzufinden, von dem man ge- wußt habe, daß er schon in wenigen Monaten an der Spitze der Regierung stehen würde. Die Tatsache, daß der Nationalsozialismus kein Wirtschaftsprogramm aufgestellt hatte, habe ihn in dem Glauben zuversichtlich gemacht, hier die Möglichkeit zu besitzen, eine eigene Wirtschaftspolitik durchführen zu können.

Herausgeber und Schriftleiter: Will Hanns Hebsacker, Dr. Ernst Müller, Rosemarie Schittenhelm, Alfred Schwenger und Werner Steinberg. Weitere Mitglieder der Redaktion: Albert Ansmaan, Dr. Helmut Kiecza und Josef Klingelhöfer. Monatlicher Bezugspreis einschl. Trägerlohn 1,50 RM., durch die Post 1,74 RM., Einzelverkaufspreis 20 Pfg. Erscheinungstage Dienstag und Freitag

Doch die jungen Augen glänzen Schöner als ein Edelstein, Und bei frohen Tangotänzen Rötet sich der Wangen Schein. Jugend, deine Freude läutert Uns, die Reifen. Es stimmt weich, Seh'n wir dich so aufgeheitert, Im Bescheidensein so reich. Immer mußtest du entbehren, Kanntest Zwang nur, Krieg und Not, Und mit tausend falschen Lehren Ward dein junges Herz bedroht. Jugend, weißt du, was ich denke? Welchen heißen Wunsch ich heg'? Daß der Herr sein Auge lenke Immerdar auf deinen Weg. Einmal füllen sich die Krüge Auch für dich mit goldnem Wein; Jeder Tag macht kleine Flüge In ein neues, bess'res Sein. Charlotte Flachs

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TANZENDE JUGEND

Sich vom Alltag zu erfrischen, Strömt die Jugend heut zum Tanz, Nur ein Bier steht auf den Tischen, Es gibt keine Eleganz.

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des Wagens, das heißt, halb hing er an einem Handgriff irgendwo über ihm, halb stützte er sich abwechselnd an einer Banklehne und der Schulter eines Nachbarn, und seine Füße sta- ken irgendwo links und rechts von einem Kof- fer oder was es war.

Nach einiger Zeit zwängte sich der Kollege des Fahrers in den Knäuel und zog von Hand zu Hand über die Köpfe der zusammenge- pferchten Gäste hinweg mit größter Mühe das Fahrgeld ein.

Mundinger bezahlte gleich auch für den Cyprian Nädele, weil er ja so freundlich ge- wesen war und ihm seinen Platz angeboten ( Schluß folgt)

Mundinger aber stand nun im vorderen Teil hatte.