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Freitag, den 12. Januar 1940

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Ratisnsle Lieder in MWaltW vertzs!

Unter Aufhebung der bisher hierzu ergange­nen Bestimmungen hat der Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda im Einver­nehmen mit dem Reichsinnenminister eine zu- sommenfassende' und ergänzende Polizei. Verordnung zum Schutze der nationalen Symbole und Lieder erlassen. Darin wird oe- stimmt, daß das Singen und Spielen des Deutschland-Liedes, des Horst-Wessel-Liedes und anderer durch Tradition und Inhalt ge- heiligter vaterländischer Lieder oder nationcu- sozialistischer Kampflieder in Vergiiu- gungs- und Gaststätten aller Art, sowie das Spielen traditioneller Armccmärsche zum Tanz verboten ist. Ausgenommen sind Gelegenheiten, bei denen der Nahmen und der Ernst der Veranstaltung zum Singen und Spielen dieser Lieder eine besondere Veran­lassung geben. Die seinerzeit gegen den Miß­brauch des Badenweiler Marsches erlassene» besonderen Bestimmungen bleiben unberührt.

Das Verbot gilt auch für Stratz.cn- Musikanten und sonstige Musikanten, die ihr Gewerbe im Umheczichen ausüben. Fer­ner ist auch der Mitzbranch der genannten Lie­der durch Umdichtung des Textes, durch Be­nutzung ihrer Melodie für einen fremden Text oder in ähnlicher Weise verboten. Gleichzeitig ist die Wiedergabe des Deutschland-Liedes und des Horst-Wessel-Liedes in Verbindung mit anderen Lieder-Tcxten sogenannte natio­nale Potpourris verboten. So­dann bestimmt die neue Polizeiverordnung, daß derjenige,- der einen Namen von inter- '.lationalcr Bedeutung, insbesondere den Namen einer führenden Persönlichkeit des Staates, der Partei oder der Wehrmacht oder eines Gefallenen der nationalsozialistischen Be­wegung öffentlich zu gewerblichen Zwecken verwenden will, hier»! der Genehmigung der höheren Verwaltungsbehörde bedarf. Wer den Vorschriften der Verordnung vorsätzlich oder fahrlässig znwiderhandelt, wird mit Geldstrafe bis zu 160 Mark, in besonders schweren Fällen mit Haft bis zu sechs Wochen bestraft.

KEkWMMW NökMtz M ZE

Alle Hausfrauen werden darauf hingewie- sen, daß es bei den gegcnwärtia herrschen­den Temperaturen notwendig ist, für die eingelagerten Vorräte, wie Wintergeini'Ue, Kartoffeln und sonstige Lebensmittel, beson­dere Frostschutzmaßnabmen zu treffen. K a r- löffeln werden z. B. am zweckmäßigsten zugedcckt. Vor allem müßte darauf geachtet werden, daß die Fenster der betreffenden Kellerränme frostsicher ab gedichtet sind. So kann mit wenigen Handgriffen und ge­ringem Materialaufwand verhütet werden, daß wertvolle Lebensmittel der Verderbnis durch Frost anheimfallen. Jede Hausfrau muß bedenken: ..Kamps dem Verderb! Jetzt erst recht!"

Zusätze erschweren die Zustellung

Im Feldpostverkchr hat sich ergeben, daß der Grund für fehlgeleitetc oder nicht an den Mann z» bringende Sendungen sehr häufig tn falschen oder s ch l e ch t geschrie­benen Feldpostnummern zu suchen ist. Oft werden einzelne Ziffern innerhalb der fünfstelligen Feldpostnummern ver­tauscht, z. V. 26895 statt 86 869. Vielfach

wiro die Feldpostanschrift von den Angehöri­gen der Soldaten auf Grund falscher oder undeutlicher Angaben ans dem Felde un­richtig geschrieben. Ebenso sind unzuläs­sige Zusätze, z. B. Truppenbezcichnun- gen oder Ortsangaben, festzustellen. Der Ab­sender nimmt in solchen Fällen zu Unrecht an der Feldpost die Zustellung der Sendung an den Empfänger dadurch zu erleichtern. Das Gegenteil ist der Fall.

Im Interesse der Soldaten und ihrer An­gehörigen wird daher erneut darauf hinge­wiesen. daß beim Schreiben der Feldpost­nummer äußerste Sorgfalt unbedingt ge­boten ist, und daß nur solche Zusätze gestattet sind, die besonders mitgeteilt wurden oder in der Absendcangabe enthalten sind. Dabei kann cs sich nur um folgende Zusätze handeln: n) ein großer lateinischer Buchstabe

hinter der Feldpostnummer, k) ein großes lateinisches 1- vor der Feldpostnummer und die Ortsangabe eines LustganpostamtcS, o) ein großes lateinisches IU vor der Feldpost­nummer, ck) Angabe eines Bestimmungsortes. Diese Zusätze müssen sich deutlich von der eigentlichen Feldpostnummer abhebcn. so daß sie nicht als Ziffern und zur Feldpost­nummer gehörig gelesen werden können!

Zum Leutnant befördert wurde Revicrförster Clemens Rüdinger, ein Sohn von Gärt­nereibesitzer Rüdinger in Ealw.

Die Bann- u. Untergauskimeisterschaften des Bannes Schwarzwald 401 auf dem Dobel, müssen wegen den schlechten Schneeverhält­nissen auf den 21. Januar verschoben werden.

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Copyright 1SSS bet Gerb->ri> Stalllng Oldenburg t. O.

Im Lazarett erhielt der Oberstleutnant Oindeblatt zwei Besuche, kaum datz er von den ersten Operationen zu sich gekommen war. Den ferner Frau. Den seines Brigadcgenerals.

Die Frau sah nach ihrem Mann. Und fragte nicht ein Wort nach ihrem zweiten Sohn, dessen F°d sie scyon von der Division erfahren hatte. ^ie Eheleute Lindeblatt gaben sich nur die Hand, sahen sich in die Angen und schwiegen.

Worte und Sprache sind durchaus nicht die einzigen Verbindungen zwischen Menschen. In allen entjch-idenden Dingen sind sie sogar Wohl d>e schwcicysten Verbindungen, die die Men- untereinander pflegen. Der Soldat be'- Schrift nicht hoch. Der Bauer Käoo? Ebensowenig Fischer, Seeleute und Wie Trauer sind sie belanglos,

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Zugunsten einer bevorzugten Abwicklung des Güterverkehrs hat die Reichsbahn mit Wirkung vom 10. Januar eine Reihe von Personen- und Schnellzügen ausfallen lassen. Die dadurch freiwerdenden Lakomotiv- und Fahrpersonalleistungen kommen in verstärk­tem Maße dem Güterzugdienst der Reichs­bahn zugute Damit erhöht sich die Lei­stungsfähigkeit des Neichsbahnbetriebes aus dem Gebiete der Beförderung von Lebens­mitteln, Brennstoffen und kriegswichtigen Gü­tern. Zur wirksamen Unterstützung der Ein­schränkungsmaßnahmen im Personenverkehr werden mit Wirkung vom 15. Januar bei der Deutschen Reichsbahn und den deutschen Privatbahnen die Fahrpreisermäßigungen wesentlich eingeschränkt.

Vor allem entfallen diejenigen Ta­rif v e r g ü n st i g u n g e n , die einen ver- kehrswcrbenden und verkehrsvermehrendcn Einfluß hatten. So kommen in Fortfall die Sonntagsrückfahrkarten, Urlaubskarten. Ost­preußenrückfahrkarten, feste Nnndrcisekärtcn, Zehnerkartcn. Fahrscheinhefte zu ermäßigten Preisen, die Fahrpreisermäßigungen sür Ge­sellschaftsfahrten, Jugendpflege, sportliche Wett- und Trainingskämpfe, für Besucher von besonders anerkannten Lehrgängen, für SA. und andere Formationen, für den Neichsarbeitsdienst und noch mehrere andere Fahrpreisermäßigungen.

Erhalten bleiben vor allem die Fahr­preisermäßigungen zugunsten des Berufs­verkehrs, der Kriegsbeschädigten, der Hilfsbedürftigen, der Krankenpflege, der Kleingärtner und znm Besuch verwundeter oder kranker Kriegsteilnehmer und zur Be­erdigung verstorbener Kriegsteilnehmer. Zu den aufrcchterhaltenen Fahrpeisermüßigun. gen zählen insbesondere auch die Arbei­ter Wochen» und Kurzarbeiter­wochenkarten. Netz- und Bezirks­karten. S ch tt l e r m o n a t s. und S ch ü l e r w o ch e n k a r t e n. Die Fahr­preisermäßigung sür Arbeiterrückfahrkarten wird ab 2t. Januar auf einmaligen Besuch im Kalendermonat bei Ehegatten und Kin- dern. für die Schülerfahrkarte auf Fahrten Zwischü-N Nlllerrjchtsort und Wohnort des Schülers beschränkt. Einzelheiten sind aus den Anschlägen an den Fahrkartenausgaben zu erielien.-

Er setzte sich an das Bett und nahm die gesunde Hand, die Pranke des Bären Linde­blatt, in seine beiden kühlen, schlanken und feinen Hände. Preßte sie. Und sagte auch nichts.

Dann ging er aus dem Zimmer. Tränen hatte der General in den Augen. Nicht der Oberstleutnant Lindeblatt.

Nun hatte er zwei Orden mehr. Und zwei Söhne weniger. Aber er selber lebte.

Er noch ans dem Lazarett, datz

seilt Sohn Frist, Jurist, seine Aktivierung, und datz der Vierte, Wil^,..', Mediziner, seine Versetzung als Unterart rum Regiment beantragte. Alle Lindcblatts "gelten dem Regiment. Der Vater. Alle Sohne. Hu"' kr eS nicht von sich ans so veranlaßt: die Frau harte darum gebeten.

Nach vierzehn Tagen konnte der Oberstleut­nant im Lazarettgarten ein wenig in der Hcrbstsonne liegen, dann ein wenig am Arm seiner Frau gehen, dann nach abermals vier­zehn Tagen nach Hause fahren.

Was an der Front inzwischen vor sich ge­gangen war, das trug er wie in einem schwe­ren Rucksack. Wenn einer zwei Söhne, blü­hende und verheißungsvolle Kinder, fortgege­ben, wenn einer so mit seinem Regiment ge­kämpft, immer alle drei Bataillone eingesetzt und selber den Kopf hingshalten hatte, dann ging bei dieser Wendung kaum mehr in einen olc-'en Rucksack hinein.

Eine fast übermenschliche Last. Sie wurde g-Kragen ...

Als der Oberstleutnant mit seiner Frau wieder angelangt war, war die kleine Stadt neugierig, wie die beiden sich wohl nun geben würden. Ob man ihnen die Trauer ansähe; ob der Oberstleutnant wohl schon wieder ge­rade und allein gehen könne; wie »nd was an den beide» nun überbaust »u sehen sei.

Um Kurzstreckenreisende von solchen Zügen fernzuhalten, die für den Fernverkehr be­stimmt sind, wird ab 15. Januar der v - Zugszuschlag auf mindestens 3 Mark in 1. und 2. Klasse und auf 1.50 Mark in 3. Klasse festgesetzt, so daß die bisherigen zwei untersten Zonen dieser Zuschläge sort- fallen. Die Zuschläge für Eilzüge bleiben zu­nächst unverändert. Bereits gelöste Fahr­ausweise mit Fahrpreisermäßigung können bis zum Ablauf ihrer Geltungsdauer benutzt werden. Der Mindest-V-Zugszuschlag ist auch bei ihnen zu entrichten.

Von dem Verständnis der Ocsfentlichkeit für diese Maßnahmen wird erwartet, daß alle überflüssigen nnd nicht dringlichen Reisen unterblei­ben. Mit Verstärkungszttgen, Vor- oder Nachzügen zu den fahrplanmäßigen Zügen ist in Zukunft nicht zu rechnen. Um sich Un­bequemlichkeiten zu ersparen, liegt cs daher im eigenen Interesse jedes Volksgenossen, sich die unbedingt erforderliche Zurückhaltung in Reisevorhaben aufzuerlegen. Dies gilt auch für die Wintrrsportler; sie müssen damit rech­nen, daß sie zurückgehalten werden oder unterwegs liegen bleiben.

Welkere Aenderungen des Fahrplans

Es fallen bis auf weiteres ans: II 9 Stuttgart (ab 11.45) Berlin und Gcgenzug 0 10 Berlin Stuttgart (an 18.37), v 18 München Mühlacker (Stutt- gart an 1.53, ab 2.10), v 31 Karlsruhe München (Stuttgart an 18.58, ab 19.03) und Gegenzug 0 32 MünchenKarlsruhe (Stutt­gart an 10.34, ab 10.39), v 93 Mühlacker (ab 3.04) Frankfurt (Main) und Gegen­zug v 94 Frankfurt (Main) München (Stuttgart an 2.13, ab 2.28), Eilzug 247 Stuttgart (ab 19.20) Wiesbaden und Gegenzug L 248 Wiesbaden Stuttgart (an 10.35). Der V-Zug 185 (Stuttgart ab 10.58) und fein Gegenzug v 186 (Stuttgart an 19.15) Verkehren nur noch zwischen Stuttgart und Frankfurt (Main), also nicht mehr bis und ab Köln.

Dolle Anschrift auf Eisenbahn-Stückgüter

Ilm die Bewältigung des Eiscnbahn-Stück- gutverkehrs zu erleichtern und zu beschleuni­gen, hat der Reichsverkehrsminister ungeord­

net, vaß vom 20 . Januar an der Absen» derdie Stückgüter mit seiner Anschrift u n d mit der Anschrift des Empfängers zu ver­sehen hat. Die bisher fast ausschließlich üb­liche Bezeichnung der Versandstücke mit Zei­chen und Nummern kann außerdem beibehal- tcn werden. Ist die Sendung mit Nach­nahme belastet, so ist über der Anschrift des Empfängers der Nachnahinebetrag (volle Reichsmark in Buchstaben) zu vermerken und daneben in Not ein gleichschenkliges Dreieck mit der Spitze nach oben anzubringcn. Alle Bezeichnungen müssen deutlich und haltbar sein und mit den Angaben im »Frachtbrief übereinstimmen. Es ist beabsichtigt, für den Beklebe zettel einen einheitlichen Vor­druck cinzuführen, der später bei den Güter­abfertigungen käuflich bezogen werden kann. Bis dahin haben die Verfrachter behelfs­mäßige Klebezettel, die die geforderten An­gaben enthalten, zu verwenden.

Die Bayrische Volksbühne kommt

Die NSG.Kraft durch Freude" hat in viez len Veranstaltungen dieBayrische Volks, bühn c" nlit dem heiteren Lustspiel von Thoma D er 7. Bn a", eingesetzt nnd überall größt« Hciterkeitserfolgc erzielt. Der urwüchsige, cchf bayerische Humor kommt in diesem Stück voll zur Geltung. Auf den Inhalt näher cinzugchen wäre verfehlt, man muß das mit erlebt und herzlich mitgelacht haben! Um allen Volks­genossen den Besuch zu ermöglichen finden am Sonntag, den 14. Januar 2 Veranstaltungen statt und zwar nachmittags 16 Uhr (günstig für Auswärtige) und abends 20 Uhr. Es empfiehlt sich rechtzeitig Eintrittskarten zu besorgen!

Die Ieitun gsfrau im Dienste der Inneren Front

In diesen Tagen sprechen unsere Trägerin­nen bei unseren Leser vor. Sic bringen ihnen eine im Verlag Franz Eher erschienene Doku­mentensammlung über die englische Nachricht tenpolitik im gegenwärtigen Krieg. Unter denk TitelIn acht Kriegswochen 10 7 inak gelogen" bringt die Schrift interessante Ein^ zelhciten über die englische Propagandataktik.' Jeder Deutsche ist heute zwangsläufig Politisch interessiert nnd wird daher das Heft genau stu-« dieren. Das Heft wird selbstverständlich auch ist unserer Geschäftsstelle nnd bei unseren Land- agentnren ansgcgcben. Der Preis des HcfteS beträgt 20 Rpf.

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Nagold, 11. Jan. Nach der Ruhe der Fest-, tage nahm die NS.-Fraucnschaft ihre Flick-, Nachmittage in der Frauenarbcitsschulc Wiedels auf. Die Wäsche hier einqnartierter Soldaten muß ansgebrssert werden.

Neuenbürg, 11. Jan. Beim Eingang zur Stadtwiese" fuhr ein Kind mit seinem Schlit­ten unter der Einfriedigung durch in die Enz hinein. Zum Glück war sein älterer Bruder zur Stelle, der sich ohne langes Besinnen an der Ufermaucr hinunterließ, um Hilfe zu brin­gen. Doch wurde der Kleine schon abgetrieben und war von dieser Stelle aus nicht mehr zrr rrrrichrn. Kur; entschlossen zog sich der Hilfe- bringer wieder höch, fprüiiss etwa 60 Meter unterhalb der Steigbrucke in die Enz hinein» und rettete dort seinen Ander vor dem Er^ trinken. Mit zehn Jahren Lebensretter, das! ist ein richtiger Pimpf.

Das tut jede kleine Stadt in einem solchen Fall. Sie ist beinahe da-u berechtigt, denn der Oberstleutnant war Bestandteil der klei. nen Stadt gewort nn -an i-tlen

Kindern. Er war.sieben. ? - ob: - mit der Krieasschu.. - -un : - "

zu tun hatte; sie wa- r.:- rrtt -- o

Aber niemand b. und seine Frau zu sehen. Die beiden gingen still für sich allenfalls bis auf den Exerzier­platz, frühmorgens oder spät abends noch einmal. Besuche nahmen sie nicht an. In der Stadt bekam niemand sie zu Gesicht.

Als seien sie gar nicht da, so still und zu­rückgezogen lebten die beiden Menschen lwr sich hin. Wollten sie einmal aus den vier Wa?^0 dem näheren, vielleicht allzu engen heraus so ließen sie sich eine

Droschke 'komm?." l-sid fuhren weit um die Stadt, über die kayu" Felder, bis an den Wald, bis an das Hass, uim "E"/" dieser dem Fremden gewiß einto.. '^ll bedeutungslosen Landschaft Kenntnis, der sie mit ihren Söhnen damals, vor einer langen und nicht mehr recht vorstellbaren Zeit, unterwegs gewesen waren. Fröhlich und ansgelassen damals, stets zuversichtlich und in jener festen Freudigkeit, die jeder Mensch haben muß, der nicht wie ein Stück Holz ist: Es ist ja immer Krieg. Nur die Mittel wechseln. Der Kampf bleibt.

Das Regiment schrieb fast täglich. Es wurde gefragt, wann der Herr Oberstleutnant wic- derkäme. Es wurde erzählt, was sich inzwi­schen alles ereignet hatte. Herr Oberstleut­nant würden das Regiment gar nicht wie- dererkennen. Lange Zeit war es an der Aisne hin und her gezogen und hatte ein paar böse Angriffe auf schon allzu feste Stellungen machen müssen. Nun lag eS in Flandern, vor der kleinen Stadt Bpern.,

Griff auch dort an. Und kam auch dorr flicht mehr vorwärts. Nur immer tiefer in die Erde. So und w

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'c.«er xxeau oas Bollwerk entlang, durch die Wiesen, über den Exerzierplatz, auch bis an die Badeanstalt, die längst verschlossen war. dann zu Frenzel. und saß mit seiner Frau eine halbe Stunde an dem Tisch, an dein er mit den anderen Herren oft gesessxn hatte. Es war aber zu einer ungewohnten Stunde. Niemand der Herren kam. Die meisten wa­ren auch Im Felde. Es brauchte auch nie­mand zu kommen. Ter Oberstleutnant wollte hier nur noch einmal gegessen haben. Tann fuhren sie wieder um die Stadt herum in ihre Wohnung und bestellten die Droschke zum Frühzug des nächsten Tages.

Am nächsten Morgen brachte die Frau ihren Mann an die Bahn, und das Lindeblatt nahm voneinander Abschied.

D»'? absr glaubte nicht, ihren Mann noch einnn7? wiederznsehen. und weinte ans der Rückfahrt bitterlich.

Ter Oberstleutnant Lindeblatt erreichte sein Füsilierregiment, erreichte es endlich wieder. Es war eben zu einer kurzen Ruhe aus der Stellung gezogen.

Allzuviel war nicht mehr von ihm übrig. Ter Oberstleutnant erkannte es nicht wieder. Es lag an der Lys in dem kleinen Ort Zuid- boek und hatte Plalr in diesem kleinen Ort. Unter anderen Umständen wäre hier kaum ein Bataillon untergekommen. Negiments- stab im Wirtshaus Ondank.

(Fortsetzung folgt.)