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8. November 1946
SCHWÄBISCHES TAGBLATT
Jeder vierte Amerikaner hat ein Automobil
Lebensstandard in den Vereinigten Staaten/ Preise und Einkommen/ Zahlen sprechen
Geld und Besitz allein machen nicht glück- lich. Niemand weiß das besser als wir, die wir einstmals reich waren und heute in einem Ausmaß arm sind, wie wir es uns niemals vor- gestellt hatten, es zu werden. Wir blicken darum ohne Neid auf die Ziffern, die die USA.- Regierung veröffentlicht und die Aus- kunft darüber geben, wie hoch der Lebens- standard eines der 46 Millionen Haushaltun- gen, in denen 140 Millionen Amerikaner leben, im Durchschnitt ist.
Würden alle Amerikaner und Amerikane- rinnen ein gleiches Einkomemn besitzen, dann stünden all diesen 46 Millionen Haushaltungen je rund 2625 Dollar im Jahr zum Leben zur Verfügung. Das ist ein Betrag, der z. B. drei- mal so hoch ist als der, der dem französischen Durchschnittshaushalt zur Verfügung stehen würde. Dieses einen überaus glänzenden Ein- druck vermittelnde Zahlenbild wird allerdings durch die Tatsache getrübt, daß die Riesen- summen der großen Einkünfte, die eine der- artig hohe Ziffer des Durchschnittseinkommens eines Haushaltes hervorzaubern, in der Hand nur sehr weniger Amerikaner liegen, denn 47 Prozent aller Haushaltungen müssen mit einem Einkommen unter 2000 Dollar auskom- men, und nur 7,4 Prozent von ihnen verfügen über ein solches, das höher als 5000 Dollar jährlich ist. Dazwischen liegt die Gruppe der 45.6 Prozent aller Haushaltungen, deren Mit- glieder 2000 bis 5000 Dollars mit nach Hause bringen.
Einige interessante Beispiele für Gehälter seien nachstehend gegeben: eine kleine Tele- fonistin verdient ihre 1700 Dollar im Jahr, ein Bürobote in Washington bringt es auf einen Jahresverdienst von 1500 Dollar. Aber wie die Statistiken der Sparkasse erweisen, reichen diese Gehälter durchaus hin, um Ersparnisse zu machen, die selbst bei den niedrigsten Stu- fen des Einkommens sich auf 30 bis 40 Dollar im Jahr belaufen. Das sind, dem Kaufwert nach gerechnet, rund 4000 Zigaretten, die einen Vorkriegswert von rund 120 bis 160 RM. be- saßen. Ein Soldat erhält außer der freien Stellung von Wohnung, Kleidung und Verpfle- gung 840 Dollar, ein junger Sergeant 2250 Dol- lar und ein Armeegeneral 16 600 Dollar. Ganz besonders hoch sind die Gehälter der Richter gestellt. Man glaubt in den USA. auf diese Weise den entscheidenden Beitrag zu ihrer Unabhängigkeit von irgendwelchen Ein- flüssen zu leisten. So erhalten die Mitglieder des höchsten Gerichtshofes jährlich 25 000 Dol- lar und genießen den Vorzug, sich mit 60 Jah- ren zur Ruhe setzen zu können, ohne daß sich dadurch an der Höhe ihrer Bezüge etwas
ändert.
Der Schaffner eines Schnellzuges verdient 4250 Dollar und kann ebenso wie ein Bürovor- steher in Washington, der sich bei der USA.- Zentralverwaltung auf 5000 Dollar jährlich stellt, gemessen an unseren Verhältnissen und für unsere Begriffe, bereits reich genannt wer- den, ganz zu schweigen von einem Direktor der genannten Behörde, der jährlich 10 000 Dollar verdient.
Wählen wir aus der Zahlenflut der amerika- nischen Statistik einmal einen qualifizierten
Flüchtlinge kommen in die franz. Zone KOPENHAGEN. Der französische Gesandte in Kopenhagen hat das dänische Außenmini- sterium am Freitag offiziell davon in Kenntnis gesetzt, daß der Oberkommandierende der französischen Besatzungstruppen in Deutsch- land, General König, sich mit der Rückfüh- rung von 2000 ehemals in den Gebieten der französischen Zone ansässigen deutschen Flücht- linge aus Dänemark einverstanden erklärt hat. General König hat gleichfalls eine früher ab- gegebene Zusage bestätigt, wonach weitere zehntausend deutsche Flüchtlinge bis zum Ende des Jahres in der französischen Zone aufge- nommen werden sollen. Eine französische Mi- litärmission wird sich in Kürze nach Däne- mark begeben und die Rückkehr der Flücht- linge vorbereiten.
Das Schaf
Von Walter Foitzick Einleitung: Die Sonne schien, der Neckar rauschte, kein Kuckuck rief, nicht einmal der echte. Igh stand am Zaun und sah einem Zwerghahn zu, der sich verlaufen hatte und von Gänsen, Puten und sogar von den Hennen, die doch sonst jeden in Hahnenuniform mit Respekt begrüßen, gejagt wurde.
Ueberleitung: Hinter mir weideten vier Schafe, eine Schäfin und drei Junge, die
man nicht mehr recht als Lämmchen anspre- chen konnte, sondern es waren schon mehr Halbwüchsige. Sie schienen zu heißen: Milch- gard, Dieter und Theobald. Hauptteil: Ich achtete ihrer nicht, aber plötzlich fühlte ich, wie Dieter an meiner Tasche leckte. Ich laß mir nun mal nicht gern an meiner Jackentasche lecken, deshalb tat ich etwas Unfeines, ich stieß mit dem Fuß nach Dieter. Ich beobachtete das Zwerghähnchen
Arbeiter mit einem Stundenlohn von 2,20 Dol- lar aus, was einem Monatseinkommen von rund 350 Dollar entspricht, so müssen wir feststellen, daß dieser Arbeiter rund 15 bis 20 Prozent seines Einkommens für Miete auf- zuwenden hat, ein Prozentsatz, der höher als in Europa ist. Dafür benötigt er für seine Er- nährung nur 30 Prozent seines Einkommens, während man in Frankreich z. B. dafür 45 Pro- zent rechnen muß. In diesem Unterschied zeichnet sich aber die höhere Stufe des ame- rikanischen Lebensstandardes bereits deutlich ab. Wenn nämlich dieser Amerikaner 10 Pro- 15 Prozent für Kleidung, weitere 25 Prozent zent seines Einkommens spart, so bleiben ihm für die sonstigen Haushaltkosten, Vergnügun- gen und Haushalteinrichtung übrig. Gemessen an europäischen Verhältnissen, erscheint also dieser Amerikaner mit einem Monatseinkom- men von 350 Dollar als ein gutsituierter Mann. Zweifellos ißt auch der Amerikaner besser
Amerikanische Zone
und luxuriöser als der Europäer. Jeder Ame- rikaner konsumiert durchschnittlich 180 Gramm Fleisch im Tag. Da er es in großem Umfang zunehmen, müssen diese täglich 70 Millionen vorzieht, seine Mahlzeiten im Restaurant ein- Mahlzeiten ausgeben.
Jeder zweite Amerikaner besitzt einen Rund- funkempfänger und auf 4,2 Amerikaner kommt ein Automobil. Letztere Ziffer macht es erklär- lich, daß auf 26 Amerikaner nur 1 Fahrrad entfällt. Das Stadium menschlicher Fortbewe- gung auf zwei Rädern ist in den USA. bereits überwunden. Auf 5 Amerikaner kommt ein Telefon und jeder Amerikaner verbraucht täg- lich 4,6 kW Strom in seinem Haushalt. Wie groß der Reichtum ist, der aus diesen Ziffern spricht, ergibt sich aus einem Vergleich mit 37 Franzosen 1 Auto, auf 34 ein Telefon, auf Frankreich. Dort entfällt gegenwärtig auf 7,6 ein Rundfunkempfänger und mit nur 1,3 kW Strom muß sich der Franzose im Tag be- gnügen. Was will es dagegen bedeuten, daß jeder dritte Franzose ein Fahrrad besitzt? Europa ist arm gegenüber Amerika, erst recht nach diesem Kriege.
Nachrichten aus aller Welt
STUTTGART. Auch in der amerikanischen Zone sind vom 4. November ab starke Zugeinschränkungen im Interesse der Kohlenersparnis und um rollendes Material für lebenswich- tige Transporte freizubekommen, durchgeführt worden.
In der Gründungsversammlung des Journalistenverbandes für Nordwürttemberg und Baden sind zu Vorsitzenden Dr. Eberhard und der Chefredakteur der DANA, Lange, ge- wählt worden.
MUNCHEN. Wegen Fragebogenfälschung sind Schulrat Jo- set Wurm in Freising, Schulrat Albert Krätzer und der Lei- ter der Knabenoberschule, Heinrich Köhler, beide in Ingol- stadt, ihres Amtes enthoben worden.
WIESBADEN. Der Vorsitzende der Wiesbadener Spruch- kammer, Ministerialrat Walter Hausmann, hat in der Nacht auf Dienstag Selbstmord verübt.
Das Hauptquartier des Roten Kreuzes in Europa ist von Wiesbaden nach Bad Wildungen verlegt worden.
FRANKFURT. Amerikanische Gewerkschaftsvertreter, die sich zehn Tage in Berlin aufgehalten haben, sind in Frank- furt eingetroffen. Sie werden auch der französischen und bri- tischen Besatzungszone sowie Oesterreich einen Besuch ab-
statten.
Englische Zone
HAMBURG. Der erste von insgesamt 12 Transporten mit je 1000 Flüchtlingen ist aus Dänemark eingetroffen. Russische Zone
BERLIN. Aus Sowjetrußland sind wiederum 1013 deutsche Kriegsgefangene in Frankfurt a. d. Oder eingetroffen.
HALLE. Bei einem Eisenbahnunglück auf dem Bahnhof Tröstleben wurden 18 Fahrgäste getötet und 20 verletzt.
DRESDEN. Gegenwärtig sind Untersuchungen wegen Brandstiftungen in verschiedenen Industriewerken, die ehe- mals Nazis gehörten und verstaatlicht worden sind, im Gange. Es handelt sich um die Zellstoffwerke in Aschenberg und die Freiburger Papierfabriken in Weißenburg.
LEIPZIG. Eine größere Anzahl von Betrieben, die enteig- net worden sind, sollen demnächst zum Verkauf an Private freigegeben werden.
Berlin
BERLIN. Die amerikanischen Gewerkschaften werden in Kürze in Berlin eine Vertretung einrichten, kündigte Israel
Heimberg an, der sich gegenwärtig mit anderen Vertretern Deutschland befindet.
der amerikanischen Gewerkschachften auf einer Reise durch
BERLIN. Der Direktor des Metropoltheaters in Berlin, Fritz Hartmann, ist samt seiner Frau seit dem 28. Oktober verschwunden. Hartmann war Vorsitzender der Spruchkam mer für Künstler.
BERLIN. Sechs Männer wurden aus einem überfüllten S- Bahnzug durch einen entgegenkommenden Zug herausgeris- sen und zermalmt.
BERLIN. Mit Rückwirkung vom 1. November hat der Freie Deutsche Gewerkschaftsbund eine Unterstützungsord- nung genehmigt. Danach werden bei Streiks, Aussperrungen, Maßregelungen sowie Inhaftierungen den Gewerkschaftsmit- gliedern Unterstützungen gewährt. Ebenso wird ein Sterbe- geld ausbezahlt.
BERLIN. Nach der jetzt endgültigen Verteilung der Man- date der Stadtverordnetenversammlung hat die SPD. 63, die SED. 26, die CDU. 29 und die LDP. 12 Sitze.
BERLIN. Nach Mitteilungen aus jüdisch- polnischer Quelle sind insgesamt 70 000 Juden aus Polen nach Deutschland ge- kommen. Insgesamt befinden sich 185 000 ausländische Juden jetzt in Deutschland, davon 150 000 in der amerikanischen Zone.
ja aus Familienkreisen bekannt sein mußte. Das Schaf tat deshalb vielleicht nichts weiter, ich aber löste mich, wenn auch bemerkt, vom Feind und nahm neue Stellung bei einem Gat- ter ein.
Dort stand ich und war empört, richtig be- leidigt, zumal das Schaf aussah, als habe es den Vorgang für ganz selbstverständlich und folgerichtig gehalten. Ich schäumte innerlich vor Wut. Wenn ich sechs Jahre alt gewesen wäre, hätte ich nach den Schafen gespuckt, so aber tat ich, als ob ich schon dreizehn wäre, ich schmiß mit Steinen nach der Saubande, nach der Mutter, die ganz in Wolle war, min- destens ausreichend für drei Pullover, und nach den lieben Kleinen. Die spürten aber auch nichts. Am liebsten hätte ich die Kinder getroffen, um die Alte recht zu ärgern, aber die empfanden meine Geschosse nur als an- genehmes Kitzeln.
Ein reiferer Schriftsteller kann nicht dauernd mit Steinen nach Schafen schmeißen. Ich stellte meiner Hose zu begeben.
Ausland
INF.
LONDON. Vom kommenden Juni ab wird eine ,, Sicher- heitskette" für die Luftfahrt über dem Atlantikraum in Ak- tion treten. 13 Schiffe von acht Nationen werden zwischen Island und den südlichen Azoren patrouillieren, um die Luft- fahrt über dem Atlantik zu erleichtern.
LONDON. Das Testament Hitlers, verschiedene Gegen- stände des Reichskanzleibunkers in Berlin, ein Panzerauto Görings und der Säbel des japanischen Generals Torauchi werden in London auf dem Gelände eines zerstörten Kauf- hauses ausgestellt werden. Die Schau erfolgt zu zugunsten der Wohltätigkeitsvereine des britischen Heeres.
BRUGGE. Durch ein Großfeuer ist ein Teil des baulich wertvollen Rathauses zerstört worden.
SALZBURG. Der Konstrukteur des Volkswagens, Porsche, ist im Zusammenhang mit dem Kriegsverbrecherprozeß gegen deutsche Industrielle hier verhaftet worden.
NEW YORK. Der Internationale Chemikerverband wird demnächst tagen. 21 Nationen einschließlich der Sowjetunion werden sich am Wiederaufbau dieser wichtigen Organisation beteiligen.
Nr. 89/ Seite 7
Zum Nachdenken
Nationale Kultur
Was ist Nationalismus? Der unedle und ins Sinnlose gesteigerte Patriotismus, der sich zum edlen und gesunden wie die Wahnidee zur nor- malen Ueberzeugung verhält.
Daß es sich bei dem Nationalismus nicht so sehr um die Dinge selbst als um ihre krankhafte Ver- arbeitung in der Einbildungskraft der Massen han. delt, wird in seinem ganzen Gebaren offenbar.
Bezeichnend für das krankhafte Gebaren des Nationalismus war, daß er sich auf jede Weise mit dem Flitter des Ideals zu behängen suchte.
Die Besonderheit der Persönlichkeit des Volkes
spielt nicht mehr als etwas Unbewußtes und Halb- bewußtes mit wechselnden Lichtern in das geistige Leben hinein. Sie wird Manie, Künstelei, Mode, Mache.
Alles Wertvolle an einer Persönlichkeit oder an einer Leistung wird auf die nationale Eigenart zurückgeführt. Der fremde Boden soll ähnliches oder Gleichartiges nicht hervorbringen können.
So erlebt die Welt eine Konkurrenz nationaler Kulturen, bei der es der Kultur schlecht ergeht. Albert Schweitzer
Arthur Deakin
Lord Walter Citrine ist nach seiner Ernen- nung zum Leiter des gesamten verstaatlichten Bergbauwesens in England von seinen Aem- tern in den Trade Unions und im Weltgewerk- schaftsbund zurückgetreten. Er ist im Amt des Präsidenten
des Weltgewerkschaftsbundes durch den englischen Gewerkschaftsführer Ar- thur Deakin ersetzt worden.
Deakin, Sohn eines Schuhmachers, ist 56 Jahre alt. 1919 begann seine Laufbahn als Ge- werkschaftsfunktionär, wobei er sich beson- ders den Lohnfragen und dem Arbeitslosen- problem widmete. In raschem Aufstieg wurde er bald zu einer der bedeutendsten Persönlich- keiten im englischen Gewerkschaftsleben. 1940 wurde er nach Bevins Eintritt in die Regie- rung an dessen Stelle zum gewerkschaftsfüh- renden Leiter des englischen Transportarbei- terverbandes ernannt und hat nach Bevins Ausscheiden den Vorsitz übernommen.
Abseits der Politik
Zyankali rechtzeitig sichergestellt Sogar das stärkste Gift Zyankali sollte in Berlin in die Schwarzhandelskanäle geschleust werden. Glücklicherweise konnte das Kriminalkommissariat Wilmersdorf nach wo- chenlangen Fahndungen 77 000 Ampullen zu je 0,15 Gramm Zyankali sicherstellen. Der Verkäufer ein 34jähriger Kauf- mann aus Charlottenburg, und der Vermittler, ein Arbei- ter aus Zehlendorf, wurden verhaftet.
Die Ampullen, die regulär etwa 75 Pfennig das Stück kosten, sollten für 3,25 RM. verkauft werden. Sie waren im Januar 1945 an eine Firma in Oranienburg gesandt worden, gerieten jedoch in die Hände des Kaufmanns. Es handelt sich um reines Zyankali, von dem eine Am- pulle genügt, um einen Menschen zu töten.
Der Weihnachtsmann aus Amerika Ein junges Mädchen in Bremen war nicht schlecht er- staunt, als ihm auf der Straße ein freundlicher älterer Herr aus seinem gewichtigen Gepäck einen wollenen Pul- lover und ein Paar Socken in die Hand drückte. Ebenso überrascht war die übrige Bevölkerung, die auf diese Weise Schokolade, Seife und andere begehrenswerte Dinge erhielt.
Der Wohltäter war ein Uhrmacher namens Gerhard Nichel aus Mountain- Lake, Minnesota, der wegen des Schiffahrtsstreiks selbst nach Deutschland gekommen war, um seine Geschenke zu verteilen.
Musterstadion statt Lunapark
Der Pariser Lunapark an der Porte Maillot hat seine Pforten geschlossen. Damit verschwindet aus dem Pariser Leben eine Vergnügungsstätte, deren vielseitige Attrak- tionen besonders an den Sonntagen große Menschenmas- sen angezogen hatten. Auf dem freiwerdenden Gelände soll ein Musterstadion für große sportliche Veranstal- tungen errichtet werden.
Fahrrad ohne Kettenantrieb
In Grenoble hat ein Mechaniker ein Fahrrad mit Vor- dérradantrieb konstruiert. Die Pedale und die Ueberset- zung sind an der Achse des Vorderrades angebracht. Die Kette wird dadurch überflüssig. Der Sattel ist durch einen bequemen Lehnsitz ersetzt. Der Rahmen ist aus Leichtmetall hergestellt, und das ganze Rad wiegt 8 Kg.
ter Tieren wie in der Pflanzenwelt vor. Wohl eine der interessantesten Lebensgemeinschaf- ten dieser Art bilden die Flechten. Diese be- stehen aus einem dichten Pilzgeflecht, zwischen dem sich kleine, nur unter dem Mikroskop erkennbare Kügelchen grüner oder blaugrü- ner Algen befinden. Welchen Zweck hat diese Gemeinschaft zwischen Pilz und Alge?
Jede Pflanze, also auch die Alge, braucht zum Leben Wasser und mineralische Roh-
stoffe, und sie braucht Licht und Blattgrün ( Chlorophyll), um die mit dem Wasser aus dem Boden aufgenommenen Nährstoffe zu Ei- weiß, Zucker und Protoplasma, den ,, Betriebs- stoffen" der Pflanze, zu verarbeiten. Bei den gewöhnlichen Pflanzen, die auf unseren Wie- sen und Fluren oder in Wäldern wachsen, sind diese Vorbedingungen meist gegeben. Anders ist die Sache bei den auf den nackten Felsen
des Meeresgestades oder der Hochgebirge sowie
auch auf alten Gemäuern wachsenden Flechten. Der Pilz, der eine Bestandteil der Flechten,
Iweiter. Da bemerkte ich, wie das Mutterschaf also das Feuer ein, um mich zur Reinigung hat kein Blattgrün und kann daher auch kei-
hinter mir stand, seitlich gedreht, als kreuze es die Arme und wollte sagen: ,, Wollen doch
Schluß: Meine Rachegefühle( niedrigste
nen Zucker oder sonstigen Betriebsstoff der Pflanze bilden. Er besitzt dafür aber die
mal sehen, wer hier recht hat." Es zeigte mir Worte) sind bis zur Stunde noch nicht gestillt, Fähigkeit, seine Fäden ganz fest mit der glat-
die kalte Schulter, die kalte Hammelschulter. Ich habe es nicht gern, wenn jemand mit gekreuzten Armen hinter mir steht, der etwas Derartiges sagen könnte. Ich tat, als ging mich die ganze Schaffamilie nichts an und schlen- derte, ohne hinzusehen, weiter. Da senkte das Oberschaf den Kopf, machte an den Hinter- läufen irgendwelche Muskeln straff und ich lag im Dreck, genauer gesagt, im Kuhdreck. Man konnte es an meiner Hose sehen. Es han- delte sich um einen Stoß in die Hüftgegend, zehn Zentimeter höher und es wäre ein ver- botswidriger Nierenschlag gewesen.
Ich hielt es für unzulässig, daß jemand einen Schriftsteller mit dem Kopf gegen das Hüft- bein stieß, zumal wenn dieser sich ausschließ- lich der Naturbetrachtung hingegeben hatte, ohne einen Funken von Kritik zu äußern. Dabei machte ich ein Gesicht, das dem Schaf
ich habe beschlossen, bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit möglichst viel Hammel- koteletts zu essen, vielleicht ist Dieter, der Pfundshammel, dabei. Außerdem erinnerte ich mich an Goethe, der pflegte, wenn ihn ein Er- lebnis stark berührte, sich dieses mit Hilfe eines Dramas vom Herzen zu schreiben, ich schrieb mir das Schaf hier von der Leber. Jetzt ist mir schon etwas wohler.
Symbiose im Pflanzenreich
Wenn ein Lebewesen seine Nahrung dauernd von einem anderen Lebewesen ,, bezieht", ohne diesem in irgendwelcher Weise zu nützen, so bezeichnen wir es als Schmarotzer. Hat aber das die Nahrung liefernde Lebewesen auch einen Nutzen von seinem Gast, so sprechen wir von einer Symbiose. Solche ,, Freundschaf- ten auf Gegenseitigkeit" kommen sowohl un-
ten Oberfläche des Felsens zu vereinigen. Außerdem können die Pilzfäden in gewissen Fällen Stoffe ausscheiden, welche die feste Un- terlage teilweise auflösen und dadurch Ver- tiefungen bis über einen Meter erzeugen, aus denen der Pilz das Wasser über die nackten Felsen emporleitet. Zugleich bietet der Pilz durch seine feste Verbundenheit mit der Fels- wand der Alge einen Schutz gegen die den Felsen umbrausenden Stürme. Die Alge kann nun mittels ihres Blattgrüns die ihr durch die Pilzfäden mit dem Wasser aus dem Boden zu- geführten Nährsalze in Zucker und die son- stigen für die Pflanze notwendigen organischen Stoffe umwandeln und nützt damit ihrerseits wieder dem Pilz.
Eine ähnliche Lebensgemeinschaft mit Pil- zen finden wir übrigens auch bei älteren Bäu- men, deren feine Wurzelhaare verwelkt und
Reise um die Welt in 55 Jahren
In einer Zeit, in der es die Techniker darauf abge- sehen haben, die Erde in einigen Stunden im Flugzeug zu umfliegen, erzeugt es ein beruhigendes Gefühl, von einem Manne zu hören, der sich die Zeit genommen hat, den Erdball in 55 Jahren zu Fuß zu umwandern Es handelt sich um einen Italiener namens Mario Ferrari, der während der angegebenen Zeitdauer eine Strecke von 680 000 Kilometer zurückgelegt und dabei 700 Paar Schuhe abgenützt hat. Er hat in der ganzen Welt Freundschaften angeknüpft, hat den Präsidenten Wilson, Pancho Villa und andere Staatsmänner persönlich gekannt und will sich jetzt in seiner Vaterstadt Rom zur Ruhe setzen und seine Memoiren schreiben. Sicherlich hat er mehr gesehen und mehr gehört als die übereiligen Piloten, die mit der Beobachtung und Kontrolle ihres Schaltbretts derart in Anspruch genommen sind, daß sie mitunter nicht einmal wissen, ob sie das Meer oder das Festland überfliegen.
Vierlinge sind Drillinge geworden Paris hat sich nicht lange der Sensation der Vierlinge Waltzer erfreuen können. Eines der vier Mädchen ist inzwischen an einer Lungenentzündung gestorben, trotz- dem man es mit den modernsten Mitteln der Aerztekunst behandelt hatte. Die übrigen drei Mädchen nehmen je- doch täglich an Gewicht zu.
Wein, aber keine Flaschen Sechzehn Millionen Liter Wein für Weihnachten liegen mangels einer genügenden Anzahl Flaschen in London unter Zollverschluß. Sie können nicht in den Konsum kommen, wenn die Oeffentlichkeit nicht mithilft, alte Flaschen zur Abfüllung zur Verfügung zu stelllen.
Das kann gut werden!
Der Schlosser William Miskilt in Tennessee( Amerika) behauptet, einen elektrischen Dietrich erfunden zu haben, der jedes gewöhnliche Türschloß im Zeitraum von Se- kunden öffnen kann und der Wunschtraum aller Einbre- cher und Automobildiebe wäre.
Der Apparat, den er in 18jähriger Forschungsarbeit entwickelt hat, besteht aus einer langen Stahlnadel, die in Verbindung mit einigen elektrischen Spulen durch einen Stromstoß zum Vibrieren gebracht werden kann.
Wem Gott will rechte Gunst erweise
Wem Gott will rechte Gunst erweisen, Den schickt er heute nicht mehr' raus, Er läßt ihn seine Wunder preisen Im kleinen Gärtchen und im Haus. Das Reisen ist heut kein Vergnügen, Man steht ja nur auf einem Bein In völlig überfüllten Zügen, Der Wind kommt durch die Fenster' rein. Doch hat man Glück, dann hält ein Laster,' Ein Lkw. mit großer Fracht, Man zahlt mit Stumpen statt mit Zaster Und bleibt im Regen unbedacht.
Und hier wie da gibt's Zwischenfälle, Der Ruß verschwärzt uns in der Bahn, Auf einer schlechten Straßenstelle Schwankt unser Laster wie ein Kahn. Todkrank wird man auf allen Fahrten, Und Abscheu ist es, was man hegt, Wenn man nach den und jenen Arten Vom Reisen sich ins Bette legt. Man möchte seinen Schöpfer preisen, Schaut man zum eignen Fenster' raus. Wem Gott will rechte Gunst erweisen, Den läßt er heute hübsch zu Haus.
Charlotte Flachs
abgestorben sind. Solche Bäume können wohl
Anzahl junger Wurzeln mit Wurzelhaaren neue Blätter, nicht aber eine ausreichende hervorbringen, um den riesigen Wasser- und Nährsalzbedarf des Baumes zu decken. Des- halb umgeben sich die alten Wurzeln mit einer dicken Schicht von Pilzfäden, die so weit in die Zellschichten der Baumwurzeln eindringen, daß die lebenden Wurzelzellen das ihnen statt durch Wurzelhaare nun durch die Pilzfäden in ausreichendem Maße zugeführte Boden- wasser aufnehmen können. Diese meist unbe- kannte Lebensgemeinschaft bildet daher eine wesentliche Grundlage für die Erhaltung un- serer Wälder. Ewald Thielmann