Nr. 89

Im

Nachrichten aus dem Nagold-, Enz- und Albtal

Die Kreisversammlung hat ihre Arbeit aufgenommen

von

Ge-

8. November 1946

Fahrplanänderung

10.13 Uhr.

Der

Auf der Nagoldtalbahn hat sich eine wesentliche Verpflichtung der Mitglieder durch Landrat Wagner- Fahrplanänderung ergeben: Nicht mehr verkehren Richtungweisende Ansprache von Gouverneur Frénot die Anschlußzüge nach und von Villingen: Calw Die Lösung der Ernährungsfrage eine der wichtigsten Aufgaben ab 12.38, Nagold ab 13.12 Uhr und Nagold ab geschmückten Rathaussaal in Calw ist Millionen RM ermäßigt werden. Dia mangelhafte jetzt noch nicht bekanntes Auftreten 17.11, Calw an 17.41 Uhr. Sonntags verkehren am Dienstag in Anwesenheit von Herrn Gouverneur Pflege und Unterhaltung der Landstraßen 2. Ord- schlechtskrankheiten. In der Industrie laufen nicht mehr: Nagold ab 5.25, Calw ab 6.10, Pforz- heim- Weißenstein an 6.48, ferner Calw ab 6.10, Commandant Frénot, der Sachbearbeiter des Land- nung in einer Länge von 230 Kilometer ist auf das die Sägewerke und Schmuckwarenbetriebe auf vollen ratsamtes und geladenen Gästen die Kreisversamm- Fehlen an Arbeitskräften, Schotter und Teer zu- Touren. Eine schwere Enttäuschung in Bezug auf Nagold ab 6.53, wie auch Nagold ab 8.37, Calw ab lung zu ihrer ersten und konstituierenden Arbeits- eine baldige Verbindung mit den Enztalgemeinden 9.32, Pforzheim- Weißenstein an tagung zusammengetreten. brachte der Einsturz der Brötzinger Brücke; ihre Zugverkehr auf der Enztalbahn an Sonntagen fällt einen Wiedererstellung erfordert 100 000 Mark. Der Wiederaufbau der Dörfer Deckenpfronn, Stammheim und Feldrennach wird mit allen Mitteln gefördert. Dem Obst- und Ge- müse anbau( im Kreis Calw stehen 600 000 Obst- bäume) soll erhöhte Aufmerksamkeit geschenkt wer- den. Ueber die Tätigkeit der Kreisstelle Calw für Gesundheitsfürsorge und Kriegsgefangenendienst ist erst vor kurzer Zeit berichtet worden.

Begrüßungsansprache des Landrats Landrat Wagner bezeichnete in seiner Begrüs- sungsansprache diese erste Sitzung als eine histo- rische Stunde für den Kreis Calw, mit der eine wich- tige Etappe im mühseligen Wiederaufbau einer ech- ten demokratischen Verwaltung erreicht worden sei. Die Aufgabe der von der Bevölkerung gewählten 28 Männer sei es nun, die Geschicke des Kreises mit seinen 92 000 Einwohnern zu lenken und zu kontrol- lieren. Wenn auch, wie schon ihr Name sage, die

Kreisverwaltung sich nur auf die Verwaltung des

Kreises beschränke, würden die Aufgaben des Krei- ses und die der staatlichen Verwaltung so sichtbar ineinander fließen, daß eines vom anderen nicht zu trennen sei. In den vierzehn Monaten seiner Amts- tätigkeit, eingesetzt von Gouverneur Frénot, und ein Neuling auf diesem Gebiet, sei ihm von allen Seiten tatkräftige Hilfe zuteil geworden, für die er seinen herzlichen Dank zum Ausdruck bringe. Dieser be- ziehe sich vor allem einmal auf seine pflichttreue Beamtenschaft, auf den Personenkreis in der Reihe

der verschiedenen Komitees sowie auf alle Stände aus der Bevölkerung, mit denen er Verbindung auf- genommen habe. Seinen besonderen Dank brachte er auch an den Herrn Gouverneur zum Ausdruck,

ohne dessen unermüdliche Arbeit um das Wohl

des Kreises nie hätte erreicht werden können, was erreicht worden sei. Am Schluß seiner Ansprache hob der Landrat hervor, daß, solange uns nicht eine eigene staatliche Lebensform zurückgegeben sei, ehe wir nicht unsere Geschicke, wenn auch unter Kontrolle der Alliierten, wieder selbst in die Hand nehmen und unser Leben von dem fristen können ,. was allezeit unser schwäbischer Vorzug war, näm- lich unserem Fleiß, unserer Sparsamkeit und den

nen.

Köpfen unserer Erfinder, wir die Ernährungs- und Versorgungsprobleme nicht befriedigend lösen kön- Dieser Wunsch der Menschen guten Willens und aufrechten Demokraten aber möge nicht in so weite Ferne gerückt sein, daß unsere Kraft auf dem dornenvollen Wege dahin zum Erlahmen komme.

Gouverneur Frénot appelliert an die Bauern Nach der Verpflichtung der Kreisversammlungs- mitglieder durch den Landrat sprach der Gouver- neur zu diesen Männern. Er habe, so führte er u. a. aus, besonderen Wert auf das Beiwohnen an dieser Versammlung gelegt, um zu den dringlichsten Fragen Stellung zu nehmen. Dazu gehöre auch die Ernäh- rungslage, wobei aber nicht vergessen werden dürfe, daß diese Nöte überall vorhanden seien. Schuld daran sei aber auch eine ungenügende Or- ganisation und dem aus der Kreisversammlung her- aus zu wählenden Marktleistungsausschuß falle nun die Aufgabe zu, eine Verbesserung herbeizuführen. Es gehe heute nicht mehr an, daß die Bauern weis- ses Mehl mahlen und der Müller falsche Hefte führe, denn ein Drittel des Mehles gehe dadurch ver- loren. Bei der Milch- und Kartoffelablieferung seien dieselben Miẞstände zu verzeichnen. Die mancherlei Nöte der Bauern seien ihm wohl bekannt, was aber nicht dazu verleiten dürfe, sich Vorteile zu verschaf- fen; Verbraucher und Erzeuger müssen sich ergän- zen. Der Gouverneur will sich mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln dafür einsetzen, daß zuerst 100 Kilogramm Kartoffeln pro Person gegeben werden können, zu denen später noch 50 Kilogramm kommen sollen. Er wird den Kreismarktleistungs- ausschuß, dem er volle Unterstützung versprach, im- mer wieder zusammenberufen, um mit ihm die schwierigen Fragen auf seinem Gebiet einer befrie- digenden Lösung näher zu bringen.

Der Rechenschaftsbericht des Landrats Dieser nahm den breitesten Raum am ersten Sitzungstag ein und nahm mit der Kreispflege seinen Anfang. Die finanzielle Lage des Kreisver- bands ist eine geordnete; der Haushaltplan von 1945 schließt mit 6 645 089 RM ab und die Umlage konnte von ursprünglich vorgesehenen 1,6 Millionen auf 1,2

Familiennachrichten

Als Vermählte grüssen: Willy Gräßle Ruth Gräßle, geb. Linkenheil, Oktober 1946.

Herrenalb

Calw

Calmbach, 2. Nov. 1946. Nach langer, banger Ungewiß- heit, jedoch immer noch auf ein Lebenszeichen hoffend, er- hielten wir nun die schmerz- liche Nachricht, daß mein lieber Mann und stets treu- sorgende Vater seines Jungen, unser Bruder, Schwager und Onkel

Hermann Seyfried geb. 15. 2. 1900, gef. 6. 6. 44, nie mehr zurückkehrt. Wer ihn kannte, weiß, was wir ver- loren haben. In stiller Trauer: Frida Seyfried, geb. Kapp,

mit Sohn Willi und alle An- gehörigen. Trauerfeier am 10. November 1946, 2 Uhr.

Calmbach, 30. Okt. 1946. Nach langer Ungewißheit, doch in der Hoffnung auf ein Wiedersehen in der Heimat, erhielten wir die überaus schmerzliche. Nachricht, daß mein lieber, herzensgut. Mann und treubesorgte Vater seiner beiden Kinder, lieber Bruder, Schwager und Onkel Eugen Seyfried, Maurer, geb. 4. Sept. 1901

unser

nie mehr zurückkehren wird. Er starb im Mai 1946 fern seiner Lieben. mit der unge- stillten Sehnsucht nach der Heimat, in einem russischen Lazarett in Borissow. In stil- ler Trauer: Die Gattin: Anna Seyfried, geb. Rau, mit Kin- dern Margarete und Eugen und alle Angehörigen. Trauer- feier am 10. November 1946, nachmittags 2 Uhr.

im in

usw.

und

rückzuführen. Das Jugendamt betreut zur Zeit 1520 Mündel mit einem Vermögen von 95 000 RM; das Fürsorgeamt, das sich außer Kindern auch der Kriegsopfer, Kleinrentner, Sozialrentner anzunehmen hat, erforderte vom 1. 5. 1945 bis heute einen Gesamtaufwand von 1 450 000 RM. Die Für- sorgestelle für Kriegsbeschädigte Kriegshinterbliebene betreut 4571 Kriegs- opfer aus beiden Kriegen; in der Beschaffung von Prothesen ist durch Eröffnung einer Werkstätte in Vom Nagold eine Erleichterung erzielt worden. Kreisernährungsamt sind 94.000 Versor- Vom Kreiswirt- gungsberechtigte zu betreuen. schaftsamt lassen wir nur 2 Zahlen sprechen:

Aufwand

Das Ergebnis der Wahlen

von

Nach der Anordnung waren aus der Kreisver- sammlung zwei stellvertretende Vorsitzende sowie Während im Jahre 1944 noch ein Monatskontingent ein Kreisversammlungsausschuß von 7 Mitgliedern

von 12-14 000 Tonnen bewirtschafteter Güter zu ver- zeichnen war, sind es heute nur noch 4-600 Tonnen. Die drei Kreiskrankenhäuser, über die an

dieser Stelle schon vor einiger Zeit berichtet wurde, haben sich im Jahr 1945 aus eigener Kraft getragen.

Die Kreissparkasse verfügt über genügende Barmittel, so daß sie allen an sie herantretenden Das Kreis- Ansprüchen gerecht werden kann.

straßenverkehrsamt( Fahrbereitschaft des Landratsamts) hat aller Belastung standgehalten; es untersteht jetzt dem Landesstraßenverkehrsamt- bingen. Vom Requisitionsamt wurden bis jetzt für Besatzungskosten aller Art rund 5 Millio- nen Mark in bar und 11 Millionen in Kassen- An- weisungen bezahlt. Zur Zeit befinden sich noch rund 7000 Evakuierte in unserem Kreis; mit dem Einströmen von Ostflüchtlingen ist im Frühjahr zu rechnen. Vom Sozialen Hilfs- werk, aus der Not der Nachkriegszeit geboren, ist durch Geld- und Sachgüter schon Vielen geholfen worden. Die finanzielle Lage der Gemeinden ist, abgesehen von den kriegsbetroffenen, durchaus gesund. Ueber die Arbeit der Preisbehörde referierte Reg.- Insp. Hilberer; der Gesamtbetrag der verhängten Strafen und eingezogenen Mehrerlöse be- trägt im letzten Jahr 114 212 RM. Eine der wich- tigsten Aufgaben der Polizeiverwaltung liegt zur Zeit in der Bearbeitung aller mit dem Wohnungswesen zusammenhängenden Fragen. Die Gesundheitspolizei verzeichnet

und ebensovielen Stellvertretern zu wählen. Das Er- gebnis: Karl Schmid, Fabrikant, Calw( CDU), Paul Aymar, Bürgermeister, Birkenfeld( SPD), stellv. Vor- sitzende; Kreisversammlungsausschuß: Schuon, Gott- lieb, Ministerialrat a. D., Nagold, Karl Schmid, Fa- brikant, Calw, und Franz Kainer, Flaschnermeister, Neuenbürg( CDU), Adolf Häfele, Kaufmann, Nagold ( DVP), Franz Dagne, Gewerkschaftssekretär, Calw, Paul Aymar, Bürgermeister Birkenfeld( SPD), Hans Ballmann, Kreisinnungsmeister, Calw( KPD). Stellver- treter sind: Jakob Mast, Landwirt und Bürgermeister, Sommenhardt, Kurt Kempf, Hotelier, Wildbad, Wil- helm Harr, Seifenfabrikant, Nagold, und Erich Her- zog, Eisenhändler, Calw( CDU), Oskar Sackmann, Fabrikant, Calw( DVP), Karl Titelius, Bürgermeister, Neuenbürg( SPD), Ernst Laich, Leiter der Betreu- ungsstelle für politisch Verfolgte( KPD). Schriftfüh- rer wurde Reg.- Insp. Hilberer.

Lebhafte Aussprache

An die acht Tagesordnungspunkte schloß sich eine Aussprache an, in der von den meisten Mit-

gliedern der Kreisversammlung zu den verschiedenen Fragen Stellung genommen und dabei auch der Wille

zum

Ausdruck gebracht wurde, in gegenseitigem Vertrauen und zum Wohle der gesamten Bevölkerung unseres Kreises die gestellten Aufgaben zu lösen.

Damit hatte die erste Tagesordnung ihr Ende erreicht; über die Sitzung am Mittwoch werden wir ein bis in der nächsten Ausgabe berichten.

Das Soziale Hilfswerk im Kreis Calw

In seiner letzten Sitzung hat der Kreisausschuẞ den Kassenbericht entgegengenommen. Da- nach belaufen sich die bisherigen Einnahmen auf rund 238 000 RM, die Ausgaben auf etwa 69 000 RM. Da yon dem Gesamtaufkommen aus Sammlungen auch den Gemeinden ein Teil verbleibt, ist damit zu rechnen, daß die örtlichen Ausschüsse zusam- men wohl über dieselben Mittel verfügen.

Im Rahmen des Sozialen Hilfswerkes wurden auch die Sammlungen für die vom Staatssekretariat in Tübingen genehmigte Sondersammlung für die Württembergische Nothilfe durchgeführt, die mit Das dem 15. 10. 1946 abgeschlossen sein mußte. Gesamtergebnis der Sondersammlung er- reichte im Kreis rund 70 000 RM, wovon ein Drittel in den Gemeinden verblieb, ein Drittel in die Kasse des Kreisausschusses floß und der Rest nach Tübin- gen abgeführt wird. Von dort werden den Kreisen je nach vorhandener Notwendigkeit wieder Unter- stützungsbeträge zugehen.

Einem Gesuch der Gesellschaft für Gesund- heitsfürsorge und Kriegsgefangenendienst ent- sprechend wurden der Kreisstelle in Calw zur Be- streitung der ihr stets erwachsenden Unkosten ein Zuschuß von 5000 RM gewährt. Dabei wurde davon ausgegangen, daß die früher für das Soziale Hilfs- werk eingegangenen Spenden auch für solche Zwecke gegeben wurden, wie sie sich diese Gesell- schaft zum Ziele gesetzt hat. Von den örtlichen Ausschüssen befürwortete Einzelgesuche aus verschiedenen Gemeinden des Kreises wurden eben- falls beschieden und einmalige Unterstützung bei

Hirsau, 31. Oktober 1946. Todesanzeige und Danksagung Dem Herrn über Leben und Tod hat es gefallen, meine liebe, unvergeßliche Frau und herzensgt. Mutter ihrer Kinder Emma Volz, geb. Seemann, von ihrem mit großer Geduld ertragenem Leiden am 26. Okt. Alter von erst 39 Jahren abzu- die ewige Heimat rufen. Ich danke denen herz- lich, die ihr während ihrer Krankheit soviel Gutes getan haben und auch beim Hin- scheiden aufrichtige Beweise herzlicher Teilnahme entgegen- brachten, dem Herrn Pfarrer für seine tröstenden Worte am Grabe, sowie allen, die sie zur letzten Ruhe geleitet haben. In tiefem Leid: Der trauernde Gatte: Friedrich Volz mit Kindern,

Oberhaugstett, 27. Okt. 1946. Unser lieber Vater und Groß- vater

Joh. Georg Schöttle Straßenwart a. D.

am

ist am 21. Oktober nach kurzer Krankheit im Alter von 88 Jah- ren in die ewige Heimat ab- gerufen worden. Wir haben lieben Entschlafenen den 24. Oktober zur letzten Ruhe gebettet. Für die vielen Be- weise herzlicher Teilnahme, für die trostreichen Worte des Herrn Stadtpfarrers, für den erhebenden Gesang, sowie für die zahlreiche Begleitung zur letzten Ruhestätte sagen wir herzlichen Dank. Im Namen der trauernd. Hinterbliebenen: Gu- stav Schöttle mit Familie.

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zu

Wildberg, 31. Okt. 1946. Danksagung

Für die überaus herzliche Teil- nahme anläßlich des Hinschei- dens lieben Mannes, meines unseres guten Vaters, Groß- vater, Bruder, Onkel und Schwager

Friedrich Fritz sagen wir auf diesem Wege vielen Dank. Ganz besonders danken wir dem Herrn Stadt- pfarrer, dem Kirchenchor und seinen lieben Arbeitskamera- den, allen Verwandten und Be- kannten, die an der Beerdigung teilgenommen haben, sowie für die vielen Kranzspenden sagen wir unseren herzlichst. Dank. In tiefem Leid: Die Gattin: Marie Fritz, geb. Wünsch, mit Kindern und Enkelkindern.

Geschäftliches

anerkannter Würdigkeit und Bedürftigkeit gewährt. Verschiedenen Gesuchen konnte nicht stattgegeben werden. Für bedürftige Kinder gefallener Afrika- und Stalingradkämpfer war eine Sonderspende ein- gegangen, die in Beträgen von 30 RM je Kind zur Verteilung gelangten.

Im Hinblick auf den herannahenden Winter hat der Kreisausschuẞ außerdem beschlossen, an kriegsgeschädigte Gemeinden und Gemeinden mit einer Volksküche den Gesamtbetrag von 50 000 RM zur Verfügung zu stel- len. Damit sollen die bedachten Gemeinden auch an die Kriegsversehrten denken, da sie im alltäg- lichen Leben einen erhöhten Aufwand haben und

leider wieder aus.

Gründungsversammlung

des Gesangvereins ,, Liederkranz Concordia" in Calw Am Samstag den 2. November fand im Saalbau Weiß die Gründungsversammlung des Gesangcereins Liederkranz Concordia" unter Teilnahme von 130 Sängern, Sängerinnen und Sangesfreunden statt. Der komm. eingesetzte Vorstand Schlossermeister und Stadtrat Louis Kuhn begrüßte die Erschienenen und gab einen Rückblick auf die Geschichte der frühe- ren Gesangvereine ,, Liederkranz" ,,, Concordia" und Eisenbahnsingchor" Calw. Hierauf trug Bürgermei- ster a. D. D. Meyle den von ihm ausgefertigten und von der Militärregierung genehmigten Entwurf Nach Vor- der Satzungen des neuen Vereins vor. nahme einiger Aenderungen wurde der Entwurf ein- stimmig angenommen. Einige Sänger waren mit der Beibehaltung des Namens ,, Liederkranz Concordia"

nicht einverstanden und verlangten daher geheime Abstimmung. Diese Abstimmung ergab eine große Mehrheit für Beibehaltung des vorgeschlagenen Na- mens. Sangesbruder Franz Heilemann forderte als Wortführer der ,, Nein"-Abstimmenden dieselben auf, nun umso treuer zusammenzustehen und ge- wohnte Disziplin zu halten.

Die Wahlen für den Ausschuß ergaben fol- gendes Ergebnis: 1. Von den aktiven Sängern wur- den gewählt: Louis Kuhn, Wilhelm Mitschele, Wil- helm Riepp, O'lokführer Vollmer, Fritz Fischer, Wil- helm Lutz, Franz Heilemann, Gustav Bosch und Christian Weik; 2. von den aktiven Sängerinnen: Frau Müller, Frau Hiller und Frau Soulier; 3. von den Passiven: Carl Hiller, Georg Essig, Hans Ball- mann, Wilhelm Klein und Karl Haußmann. Ersatz- leute: Wilhelm Gayer und Frau Bringmann. Die Wahl des Vorstandes( Vorsitzender, Schriftführer und Kas-

sier) erfolgte satzungsgemäß aus der Mitte des Aus- schusses in der ersten Sitzung derselben.

Im Verlaufe des Abends ergriff Sangesfreund Hans Ballmann zweimal das Wort, gab dabei einen Bericht über die Vorverhandlungen und sprach über das einigende Band des Männergesangs. Er ermahnte zu enger Zusammenarbeit und wünschte der neugeschlossenen Ehe, daß sie immer bestehen bleiben und gedeihen möge. Sangesbruder Gottlob Großmann erfreute die Anwesenden mit einem sinnreichen von ihm selbst geschmiedeten Gedicht über den Zusammenschluß. Ausschußmitglied Georg Essig dankte all denen, die die große Vorarbeit zu dieser Gründung geleistet haben. Vorsitzender Kuhn ging nochmals auf die ausführlichen rich- tungweisenden und aufmunternden Worte des San- gesbruders Hans Ballmann ein und dankte ihm so- wie allen Teilnehmern für ihre Mitarbeit. Die Gründungsversammlung selbst wurde durch Vor- träge des Männerchors unter der sicheren Leitung seines Chorleiters Hauptlehrer Collmer in überaus schöner Weise umrahmt. Hervorzuheben ist der Freiheitschor, Unser Lied" von Uthmann, der am 3. 8. 1929, als Massenchor des Deutschen Ar-

..

der ,, Concordia" zum Vortrag gelangte.

der Staat ihnen, wenn überhaupt, dann nur geringe be: tersängerbundes in Cannstatt unter Mitwirkung Renten gewähren kann. Anerkennend wurde ver- nommen, daß Bürgermeister Blessing in Calw zu- gunsten der Kriegsversehrten hin und wie- der einen Nachmittag veranstaltet, bei dem in der Regel der örtliche Gesangverein und andere beson- ders hinzugezogene Kräfte mitwirken. Kk.

Ein schönes Ergebnis

Mit dieser Gründungsversammlung, die von den am Gesangsleben interessierten Kreisen längst er- sehnt wurde, ist nun unter das viele Für und Wider ein Schlußstrich gesetzt worden, der hoffen läßt, die daß nunmehr ohne jegliche Hemmungen an geplante Aufbauarbeit des Gesangvereins ,, Lieder-, kranz Concordia" gegangen werden kann.

-t.

Ausgewiesene kamen in den Kreis Calw Ein Transport von 12 Ausgewiesenen aus Jugo- slavien kam in Calw an. Sie mußten bereits vor 4 Jahren ihre Heimat verlassen, kamen zunächst in den Warthegat, von dort nach Lothringen, dar- auf ins Allgäu und nun in den Kreis Calw. Sie wurden bereits untergebracht und stehen in Arbeit

Die am vorletzten Wochenende von der Gesell- schaft für Gesundheitsfürsorge und Kriegsgefange- nendienst durchgeführte Straßen- und Haussammlung unter dem Leitgedanken ,, Hilfe für unsere Kriegs- erbrachte das Ergebnis von rund gefangenen" 100 000 Mark, wovon dem Kreis 70 000 Mark zugute kommen. Das ist ein Erfolg, auf den der Kreis Calw stolz sein kann und wofür seinen Ein- bei der Firma Krauth wohnern herzlich gedankt wird. in Höfen.

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