!2. 1946
Nr. 46 / 8e!1e ?
Das Zekr alle an
Amtlielie BeksnntmacbunK
ibre Büc!ckebr nncb Bolen verzögern.
Vom 20. luni ad werden in 6er lat folgende blaÜnak- wen getrolten:
siedlenvcb) Ink tez do ofieierow laeznikow^rb Bolskiej Alisjt Bepatrjae^jneI.
kiiNvkiilirunxsmnAliNiIrell kür ruinünisckle LtsstssilgeliöriKs
Tübingen. 8. Juni. Oie Direktion kür verschleppte I^cr^on^ii Kei ^silitijrrc'ssierun^ äer dk>86l^-
üik 8ta»t8snKe1iöriAen der 118.^.
XraktksIirreiiKver^elir an 8oni>- und I^eisrtsZen
kür Nutzkraftfabrzeugs un Bersonontrans- poriwesen (Omnibusse etc.): Keim Obek 6er Abteilung kür Transportwesen bei 6er ANIitärregierung 6er Bro- vinz.
8rbubver8or§tinK
Bedarfs im kranT.ösisc^ besetzten lei! von Württemberg un6 Nobenzollern einscbl. des Kreises Bindau a. 6. 95 000 Baar Scbube mit Nolzsoblen krei^egeben, die in den vor-
Radio 8tuttgart sendet:
^littwoob, 12. Inni: 10.60 Scbulfiink: Niirspiel:
..Bertlia von 8„ttner. 6ie Voi Kämpferin kur 6en Völker- frieden"; 15.00 Alte Büdier; 15.15 3treidunnsik; 17.50 Oe- schichten kür Kinder; 18.50 Bpisdie Oedicbte; 19.00 8port
DiainantenkoIIier" nadi einer Brzäblnng von Waupassant' Donnerstag, 15. Inni: 10.00 Zchulknnlc: ^kn- sik im ^Vsnde! 6er weiten; 15.00 Blidc in 6!e Welt; 15.15 Streirbmnsik: 17.45 Suchdienst kür Württemberg und Ba-
Wirtscbaftsfrsgen: 19.15 T)'r1k der Welt; 19.45 Unser
rnnsiksliscber Bilderbogen; 21.00 8tudiokonrert; 21.45 Aus
k r e i t s g , I 4. 7 u^o i ^ 10.^0 Scbulknnk^
14^0 Vliisik 6er ^benter; i^.00 Neue Bü«her:^15.15 8 trei c^ -
Brogramm des Lüdwesttunks
Al ! t t w o c b , 12. Juni: 15.50 Kinderfunk: Oie Ztimme aus dem Alärcbenlande; 20.50 blusik kür Dich. Donnerstag. 15. Juni: 8.05 Bsmilienfunk:
Menschen; 19.00 Bruno NoÜmann — Olssbsrve; 20.50 Not-Bnsemble; 21.15 Tanzende Tasten; 21.50 Oss kleine Ordiester des 8WB.; 22.00 Avis Baris: Konzert des Or-
uud kleine Kinder: 19.00 kleine Alieiulmnsik: Nt» (irnk. Lopran; 20.15 ,,8<böo ist die Welt". Beiseinudrücke eines 61obetrot»ers aus Lpanien und Italien; 21.50 6ro6er Tanzabend.
iScbülxl UN8616 beimullicben pllunxen
Der Krieg und seine Folgeerscheinungen haben so viele Werte zerstört, daß wir die uns verbliebenen mit verdoppelter Liebe hegen und pflegen müssen. Wir sind es uns und unseren Kindern schuldig, die Natur vor gedankenlosen Verwüstungen und vor dem Eigennutz einiger weniger zu schützen. Verständnis und Liede für die Schönheit der unberührten Natur müssen wir wieder wecken. In diesem Sinne gelten die Naturschutzbestimmungen auch heute noch uneingeschränkt. Leider zeigen aber nur allzu viele Verstöße, wie wenig diese Bestimmungen bekannt sind. Wir wollen daher wenigstens an einige besonders wichtige erinnern:
1. Seltene oder besonders schöne Pflanzen und Tiere sind „geschützt". Sie dürfen entweder gar nicht gepflückt, gesammelt oder gar verkauft werden, rme z. B. Türkenbund (k-UGm inaitsxon), Waldvögelein lOndslLntüei-»), Akelei (LanUosis), Küchenschelle (l'u> sstiNs), Seidelbast (Dspim»), Gelber Fingerhut (vi xiMUss, gefranster Enzian (OntisiiL eilisis).
Oder sie dürfen wenigstens nicht ausgegrabcn werden wie z. B.: Maiglöckchen (Couvslisri» Schneeglöckchen (I.eucoium), Schlüsselblume (?rin>ii>!i).
Schließlich gibt es einige Pflanzen, die wir zwar in bescheidener Zahl nach Hause nehmen dürfen, um uns an ihrer Schönheit und ihrem Duft zu freuen, die aber nicht gehandelt werden dürfen, wie z. D.: Schneeglöckchen, Schwertlilie (>r>s). Knabenkräuter sOrctnr), Trollblume (I>nMu5), Eiscnhut l^ovniiiim), Leberblümchen (lGp.iii>»), Arnika, Silberdistel (Or.
2. Wer gewerbsmäßig Pflanzen sammeln und zum Verkauf bringen will (lei es für Heilzwecke, sei cs als Blumensträuße und dgl.), der braucht dazu einen
6?irst rur ^n-üedlun?- der /cuszeviesenen
Das Staatssekreiariat sür das französisch besetzte Gebiet Württembergs und Hohcnzollerns — Landesdirektion des Innern — hat eine Anordnung über die Bildung eines Beirats zur Ansiedlung der Ausgewiesenen erlassen. Zum Leiter dieses Beirais wurde Prof. Dr. Liedecke bestellt.
Heidenheim. Ein Mädchen ließ sich mit einem Ausländer in ein Tauschgeschäft um Zucker ein, den sie in Stuttgart abholcn sollte. Als das Mädchen nach zwei Tagen nicht zurückkam, stellte die Polizei fest, daß der angebliche Tauschhändlcr unter falschem Namen Schwarzmarktgcschäfte vortäuscht, um sich junge Mädchen gefügig zu machen.
Göppingen. In den letzten Tagen haben 2ÜM Ausländer unter Mitnahme zahlreicher Gepäck- und Möbelstücke mit Transportziigen Göppingen verlassen.
Schwab. Gmünd. Nach einer wilden Jagd, für die eine junge Engländerin ihren Mercedes und ihre Fahrkunst zur Versügung stellte, konnte die Gmünder Polizei in Plüderhausen den großen PKW. einholen und festhalten, der ihrem Haltesignal in Gmünd keine Folge geleistet hatte. Der Fahrer und Besitzer des Wagens, ein Metzgermeister, hatte zwei lebende Schweine im Wagen, für die er weder Einkaufs- noch Transportgenehmigung vorweisen konnte. Die Tiere wurden von der Polizei beschlagnahmt.
Gaildorf. Hier haben die Gewerkschaften das Problem der Kriegsversehrtenversorgung in Angriff genommen. Zu Lasten der Gewerkschaften sowie mit Unterstützung der Kretssparkasse ist ein llmschulungs- kurs für Handarbeiter eingerichtet worden. Dadurch haben die Kriegsversehrten Gelegenheit, sich für eine Bllrotiiiigkeit, vor allem im Gcmeindcdienst, auszubilden und sich so eine neue Existenz zu schassen.
Tübingen. Auf einer Arbeitstagung sämtlicher Finanzvertreter des französisch besetzten Gebietes
vom Landrat zu genehmigenden Erlaubnisschein. Er hat diesen Schein (sofern er im staatlichen Wald sammeln will, beim zuständigen Korst- amt) oder sonst bei der zuständigen Ortspolizeibehörde sz. B. Bürgermeister) zu beantragen. Forstamt oder Bürgermeisteramt leiten diesen Antrag dann an den Landrat zur Genehmigung weiter. Der Antrag muß folgende Angaben enthalten: u) Zu- und Vorname, Geburtstag und Ort, Berus und Wohnung des Sammlers; b) die genaue Bezeichnung der zu sammelnden Pflanzen und Pflanzenteile; o) die genaue Ortsangabe, wo gesammelt werden soll;
ä) Angabe, ob der betr, Person schon einmal Sam- mclerlaubnis erteilt wurde; e) eine Zusicherung der ausstellenden Dienststelle, daß der Sammler als zuverlässig bekannt ist, und daß er die von ihm zu sammelnden Pflanzen kennt,
3, Im Interesse des Vogelschutzes dürfen in freier Natur vom 1ö März bis 30, September Hecken und Gebüsche nicht beseitigt oder abgeschnitten sowie dürres Gras nicht abgebrannt werden,
4. An den Naturdenkmälern (das sind z, B. in unserer Gegend mehrere registrierte schöne Bäume) und an den unter Schutz gestellten Landschaststeilen (z. B. am Südhang des Spitzbergs einschließlich des Hirschauer Berges) dürfen ohne Genehmigung des Landrates keine Veränderungen vorgenommen werden.
Professor Dr, Zimmermann Tübingen, Institut für angewandte Botanik, Beauftragter für Naturschutz in Südwllrttemberg
Württembergs und Hohcnzollerns wurden Fragen der Organisation und Durchiührung des neuen Kontrollratgesetzes besprochen. Auch Vertreter der Pfalz, Südbadens und aus Stuttgart waren anwesend,
S i g m a r i n g e n. Die Landwirischaftskammcr für Württemüerg-Hohenzollern hat zu bestehen aufgehorr. Die landwirtschaftlichen Organisationen werden in die staatliche Borwalrung des Siaatsselretariats Tübingen eingebaut. Die Führung und Lenkung der landwirtschaftlichen Belange ist dem seitherigen Vorsitzenden der Landwirtschaftskammer Sigmaringcn übertragen, Oberlandwirtschaftsrat Dr, Weiß ist mit Genehmigung der Militärbehörde zum Delegierten der standesdirektion für Wirtschaft, Abt, Ernährung und Landwirtschaft, mit dem Titel „Präsident" ernannt,
B e u r o n. Der ehemalige Lrzabt Dr, Raphael Walzer leitet zurzeit ein Gefangenenlager und ein Priesterseminar von deutschen Kriegsgefangenen, Zwecks Verlegung dieses Seminars nach Deutschland ist Dr. Walzer hier eingetroffen.
Beuron. Der Oberbefehlshaber der französischen Besatzungstruppen, General Koenig, hat der Erzabtei einen Besuch abgestattet. Er besichtigte dabei die Klosterkirche und die von französischen und deutschen Orgelbauern geschaffene Orgel, auf der zu Ehren des hohen Gastes Werke von Bach gespielt wurden.
Radolfzell. Die Fischbrutanstalt am Bodensee hat in letzter Zeit 4V 000 bis 50 000 Eier von Felchen und Eanafischen zur Auffrischung des Fischbestandes in den Bodensee ausgesetzt. Durch den Krieg und seine Folgeerscheinungen gibt der Fischbestand des Boden;ecs zu Besorgnissen Anlaß.
Kempten. Für verschleppte Ausländer hat die NNNRA. hier kürzlich ein Arbeitsamt eingerichtet. Die Ausländer sollen an Arbeitsstellen geschlossen eingesetzt werden, wobei ein Verbindungsmann den Kontakt zwischen dem neppn Arbeitsamt und dem Einsatzleiter halten soll.
Oer 8port an den ^ünx8lfeieriaLen
/Htbira/i
1. b'L. IViil-nborA 27 8p!els 42:12 ?unkte
VfB. 8tuit§art 28 8pie1« 42:14 Bunklo
8tci1txarter Kickcrs 28 bpiols 58:18 Bunkte
8poriveroio 5VsIdbok 28 8piele 57:19 Blinkte
8cbvvaben A.nx5bnr§ 27 8piele 56:18 Bunkte
— 1. I^nVnberZ. 8ln1lALDtor kicken — 3pV. ^Vald- bok, BO. 8cb>veinful-t — ^"8V. Brnnkslirt, Zcb^vsbc'n
8tadtnTLNn.8cb.skt '>Viir?:bnrF — Kcbslke 04 4:0; 8pVxx.
Okisina 5:2; OIin 1946 — 1860 >lüncben 2:6; Bssen 08 — >Verder 5:5; Bssen 08 — Oinden^07 2:2; Kottenlnir^—
6:5; 8p6de. Briedricbsbsken — Viibinxer 8V. 5:6; BV. kabr — 8cb^venninaen 2:0; Breibni'sser Kickers — 8ckvven- ninaen Nord 5:5: BottTveil — Badoikrell 1:2; VMinxen — ksnsrnbor BV. 0:6; 80. Broiburß — 3(^. 8tnttxnrt 1:4.
Benerbacb — Bentlinzen 8:1; Ourlscb-Kürlsrube — BentÜnxen 1:5.
Onxescblaxen blieben ln Brsnkrsiek dis Vobsmians ?rsx. 8ie xevvsnnen rnletrt xexev Bseinx 8trssbonrx mit 2:1. Oer bsleiscbe öleisterkbik Oviov 5t. Oilloise vrnrde in Brankreicb vom BO. Boulouss 4:5 xescblsxev.
8t. Btienne kitbrt in der kranrösiscben KIsisterrcbskt mit 44 Blinkten vor Bonbsix mit 41 nnd Bille mit 40 Bankten. Oie besten Anssicbten bst Bille.
Bins vorveeiscbe Ansxakl svielte xexen Aston Villa» den ^Tveiten der eoxliscben 8üdlissa. 2:2 unenlscbieden.
In der 8cbveir xeTvsnn die BbnrxaumLNnscksst xeeen die 2ii*icbe.r kLNtonslvertrelnnx 5:5. Oss Zpiel ksnd oei ZcbeinTverkerbelencbtnnx in krenrlinxev statt.
Bapid and Vienna bestreiten dss Bndspiel nm den BuBbsllpokal von Oesterreicb.
In der itslieniscben bleistersckskt ivurde der Babellen- kiikrer B(?. Burin von seinem Bokslrivalen Juventus 1:0 xes^rlsssen und Neapel scblux Bivorno mit 5:0.
Or. kecco Vauvens. der bekannte internationale 8cbiedsricbier, ist seit kurrer 2elt vieder als 8cbiedsricb- tertSlix.
kerdrksttxs Lcknarrvalä
6ruppe Nord
Norbl — 8 u I r I 0 : 1 ^(0 :^1). 8u1r s6loll das ein-
nes Beldspiel, belsxerts bauptsöcblicb io der rT>'eiten
Nalbreit kürmncd da» Lulrvr Vor, konnte E^en äl«
kreis Brendenstadt
Vittenburx I — Brendenstadt I 5:4: Oornstetten AN.
— Breuclenstadr AN. 1:5: Oornstetten II — Brendenstadt N 6:2: Nut/envscb I — Klosterreicbenbacb I 9:1; Nutren- bacb II — klosterreicbenbacb II 0:1.
kreis <^al>v
Bmminsen I — Bentlinxen Besorvo 5:2: Bmminxen II
— 8ul?- I 2:2; Binminxev III — (7aNv III 2:0.
8KV. Asperx — Ztnttxrart 14:14 (10:4). IV. Neuk-
Vaibin^en-B. 9:2; 8KV. ^ukkenbausen — VkB. ^Vaibl^n-
Nnterbausen — Neubansen 17:7; Nrsck — Bsilkinxen 12:5; ^leBstetten — ^Veilstetten 0:7: Oonauescbinxen Brauen — ^^cbvenninxen Brauen 1:20; Breiburx
Oornstetten Brauen — Brendenstadt Brauen 10:0. I.6tL^kak/k/c?kr'/e
blae kinlev iibertrikkt Narbix und Klemmer Oie xrolls Beberrascbunx der smeriksnis6len Beicbt- atbletik ist der auf den britiscben Anlilien geborene scbTvsrrce Mittelstreckenläufer ^kae kinlev. Oer xrolle. 25jabrixe Nexer. dessen Bestreit im Jabre 1945 über 400 Neter ^nocb 48.4 8ekunden xecvescn var, überrascbte beim
Nerl,ert ^lse kinlev, der der Nniversitätsmannscbaft von Illinois snxebört. einen Angriff auf den 400 Vsrds- ^Veltrekord. den Ben Bastw3n-B'8A. mit 46.4 8ek. kielt. Oer Anxrisfsversuck batte Brsola. >sa^ Kinler lief, die 440 ^arcls (402.54 m). in 46.2 8ek. Diese ^eit ist besser als der 400-ln-Veltrekorcl von Narbix-Oeutscklsnd und Klemmer-N8A., denn die 46.2 8ek. kür 440 Varcls entspre- cken einer /eit von 45,9 8ek. kiir 400 in. Oer >Veltrekord Narbixs und Klemmers stellt aber auf 46,0.
Oie sckvrecliscbe Käuferin Anna Bsrsson verbesserte den 400-m-Bekord von 1:02.9 auk 1:01.4 ^lin.
Oer 8ck^eds Bunclaren erreickte im Ztabbocksprunx 4.10 m.
Turnen
Bin Vl'ertunxsturnen der besten süddeulsrken Vurner
stunden und in den internationalen Nebunxen an den bärixenden Binxen eilten beacbtlicken Bortsckritt. Als bester Turner ercvies sick Olvmpiasiexer V'illi 8tsdeI-kon- stanr mit 77.5 Bkt. vor dem 8tuttxsrter Bbeo 5^'ied mit 76 Bkt., Altmeister 6öxxel-8luttxsrt 75.1. Brost ^Vied- 8tuttxart 74.9, Biittner-^ürnbere 71,5, 8lrobeI-NiIttlinLen 69,2. kscknaxel-karlsrube 65 Bkt.
5c^r«.rnrnren
Janv fordert Allen Bord beravs ^ckie^nrvpsmsistersckskteir iin Lclivimmkm in
H°»^äkr>n ,»n IHxxeien „nck cker v,,nw
Oer Bapst empfängt Ilalien-Badrundkabrer
Oer Ba^pst, der sckon bei mebreren Anlässen seine 8vin-
Ankunft in Bom empfangen. Außerdem vird der Neilixe Vater svmbolisck das /eicken rnm 8tart der Strecke Av»—Sienva am 26. Inn! xebon.
c/er c/»rr^/rc^e?r
LklbotaZe ün äen Hilks^verlreN äes Valiksns
ist immer das alle Oied kir^rentelkidüelrer bereise, naclr einem verlorenen k.riex llie I^ir- c^ien oder xarr?! slltzemein <1as Lkrislenlum 5ür Krieg und Niederlage verantvvorllick ?:u machen. ^u5 das Verliällnis I^alionalkoxialismus—Vatikan eingeliend, kNrreilrt die kalkolisc^e ^VoeIien 2 eitung 5iir das Lislum Lerlin dieser Tage: „Dieselben Kreise, die im erslen Vieltkrieg die warnende Stimme des damaligen kapstes verlsebten, den Krieg Tveitertükrten und das Volk ins Unglück stürzten, die nsck dem verlorenen Krieg gegen KircIie und dbristentum den Vorvvurt erboben, das (diristentum babe versagt, der Bapst babe nichts zur Vereitelung des Krieges getan, die dann wiederum in einen neuen Krieg trieben und die einzige Stimme der Vernunft und eines gültigen ^u*- gleicKs nur bobnlaebend beantworteten, bis sie zum zweitenmal ein noeb viel sNirecklieberes Dlend üb, r die Völker gebracht baben, sie werden sueb beute wieder versuchen, die Zcbuld von sicb sbzuwälzen und die Kircbe anzuklagen. Vielleicbt wird einmal das OesprricIi des deutscben VuÜenministers von Nibbentrop mit dem Heiligen Vater im Spätsommer 1940 bekannt werden; dann wird man erfab- ren, mit welcber NücIcsicbtslosigkeit und geraclezu unüätigen Oemeinbeit jener Vlann, der den Sieg in der Tascbe zu baben glaubte, den einzig wsbren Breund des deutsclien Volkes bebandelte. Denn ein Oespräcli konnte man dies überbaupt niebt nennen, da der Heilige Vater dabei so gut wie nicbt zu Vierte kam. Nüüen muLte diesen IIebermut frei- licli unser gutes Volk, das bald danseb auf den V interfeldern NuKlands seine besten Söbne verlor. Die Oescliicbte der Briedensbemübungen Ospst Nius' XII. ist für die Alenscbbeitsgescbiclite ein neues Neispiel geworden, wie der Oeist vor der
Sebmerz zuscbauen mu6, bis blinde Deidenscbaft ibr Werk bis zur Selbstverniclitung gekübrt bat." Lei den Nemübungen des Napstes Nius XII., das Kriegselend zu lindern, darf man nicbt die De- sonderbeiten des „totalen" Krieges vergessen, der zudem eine Art weltweiten Nürgerkrieges. aus Ideologien geboren und mit entsprecbender Härte ge- fübrt war. Dadurcb waren allen llilkswerken grö- 6ere Orenzen gesetzt, die deutscbe Negierung aber gab sicb zusätzlicb Vlübe, die päpstlicben Lestre- bnngen zu sabotieren. Dins XII. versucbte, durcb
die Br'e/eir,
die lisuts xsAen Xof uncl 1oZ vsrrzveikelt LvIeLinpken
6rö dec Ao(^>r7/e/
Vermittlung neutraler Negierungen Nackrilbten aus NuBland über deutsche VermiBte zu erbslten. Seine Anstrengungen steigerten sicb, nacbdem ^ei Stalingrad Dunderttausende von deutscben Soldaten als verrniLt gemeldet werden muüten. Nicbt- cbristlicbe Staaten, wie die Türkei, boten dem Napst ibre guten Dienste für die Verbandlungen mit der russiscben Negierung an. ks sab eine 2eit- lang aucdi so aus, als ob es gelingen Könnte. Da aber derartige Abkommen immer auk Oegenseitig- keit beruben müssen, so scbeiterten sclilieülicb al^a Verbandlungen an der Dnnacbgiebigkeit der dent- selren NegiernngssteNen. Der (Ibek der deutscben Nolizei und das Nropagandaministerium lebnten jede päpstlicbe Hilfe ab mit der Nemerkung, da» deutscbe Volk braucbe keine V obitaten aus frem-
miLten Söbne zu tragen.
Nbensowenig wurde dem Napst erlaubt, viele ^ebntausende von Karten und Kurzbriefen, die über die Xuntiaturen aus Knglsnd, Nordamerika, Vfrika, Kleinasien, Indien, Australien von deutscben Kriegsgefangenen im Vatikan eingelanfen, zum Teil mit eigenen Blugzeugen dort abgebolr worden waren, narb Deutscbland weiterzubefördern. So lagen wäbrend des Krieges in den vatikaniscben Remtern ungenutzt die ersten Xscbricbten von zabllosen deutscben befangenen, deren Xngebörigv zu Dause in scblaflosen ^äcbten sicb in banger Tn- gewiKbeit sorgten.
Vstikanstadt. In Nom starb der Xelfe des früberen Kardinalstsatssekretärs, der Ksröinal Deinricb O a s p s r i. Nr war lNuntius in Kolumbien und Brasilien. ^Is Kardinal batte er den Dosten des Nräfekten der Vpostoliscben Signatur. Zweimal war er Vertreter des Napstes bei eucbari- stiscben Kongressen. — Der Napst bat die beiden Kardinale Alois lD a s e l I a und AI i e s r s, dis früber Xnnrien in Nio de Janeiro und in Brüssel waren, in das Staatssekretariat berufen, wo sie an der Reform der römiscben Kongregationen arbeiten,
Xeuwied (Nbein). Im .Jabre 1941 wurde von der Oestapo die bekannte Wallksbrtskircbe Asaris- Waldrsst (Tirol) gesrblossen. ^wei Tiroler Jungen sind dann bald darauf bei Nacbt durcb das gro6« gotisebe Benster in die Kircbe eingestiegen und baben das den Tirolern so teure Onadenbild gerettet. Ns folgte eine Welle von Verballungen. Xacbdem Namilie Dr. Alair (Asatrei) zunäcbst das Bild gebütet batte, kam es im Ninverständnis von Biscbof Dr. Nuscb (Innsbruck) nacb dem Nlisabeib- krsnkenbaus Neuwied und gelangte von bier. in die Obbut treuer Breunde. Jetzt ist es wieder an seinem alten Nlatz untergebracbt.
Tükinxei' 81uclen1en in Basel
15 Tübinger Studenten unter Professor Koe^ bvrls von der Nvang. Tbeol. Naknltät und 15 Studenten und ein Professor von der Universität Heidelberg nebmen zurzeit an der okumeniscben Studententsgung in Basel teil, wo Studentenabord- nungen aus aller Welt über aktuelle Tragen dis^ Kurieren.
Berlin. Von den 1100 evangeliscben Kircben in der Provinz Brandenburg sind etwa 240 unbe^ scbädigt, 370 leicbt und der gesamte Best der Kir- cben sclrwerbescbädigt oder zerstört. Dom- und 6e- däcIitniskircbe sind so scbwer in Alitleidenscbaft gezogen, daÜ vor 8—10 Jabren an ibre W iederb^r- «tellung nicbt gedaebt werden kann. Die anderen Kircben der Innenstadt sind zerstört, u. a. dio St. Nikolai-, die Kloster- und Dreifaltigkeitskircbe. Die evangeliscbe Alarienkircbe gab kürzlicb die Kulisse für Doffmsnnstbals Spiel von „Jedermann". In einigen Jabren bolft man sie wieder friedens- mäLig bergestellt zu baben. Von den etwa 200 evangeliscben Berliner Kircben sind nur zwei un- bescbädigt geblieben. Nine der scbönsten mittel- alterlicben Dorlkirelien Berlins, die Dablemer Dorf- kircbe. —. aucb NiemÖllerkircbe genannt —, soll wieder instandgesetzt werden.