Seite K Schivarzwakd-Wacht

Samstag, den 30. Dezember 1934

^nitten in die Feinde und jagte sich selber mit allem, was er hatte, hinterher, um eS sich wiederzuholen. Das ganze Regiment mußte mit.

Es ergab sich, daß sein neues, ihm zunächst ja doch sremdes Regiment einen heftigen und rücksichtslosen Geist annahm. Alle Leute aus natürlichem Soldatentum, oft gerade die Unbequemsten und Schwierigsten, hin- gen mit einer leidenschaftlichen Begeisterung wie besessen an ihrem Kommandeur und gingen heran daß sie eher gebremst als an- ge,euerl iverocn murren. Die auveren, oie von einer exerziermäßigen Tapferkeit waren, wurden mitgerissen und mußten, ob sid woll­ten oder nicht. Tie dritten, die unkriegeri- schen und unblutigen Angehörigen einer oer- dichteten und wohlgepflegten Zivilisation, mußten sich umbrennen lasten oder brachen zusammen; sie konnten sich vor einem solchen inneren Feuer nicht halten.

In keinem anderen Regiment des Korps war die Stellung des Negimcntskomman- deurs so allmächtig wie hier, die Stellung der Bataillonskommandenre und Kompanie- chess so ausgesogen und doch getragen von der Wucht des Kommandeurs wie hier. Aber in keinem anderen Regiment auch galt oer Einzelkämpfer, der Krieger, der Draufgän­ger vom ersten Tage des Kriegs an so viel wie hier. Das Wesen des Kommandeurs mit den Verden schwarz-weißen Bändern und dem weist-gelben ging wie ein feuriger Strom durch das Regiment bis zum letzten

Trotzknecht.

Wenn das Regiment Königin etwas an­packte. so zerschmolz oder zerbrach das. Weil Oberstleutnant Lindeblatt es so wollte. Tre rasche Flinkheit rasch, weil rücksichtslos, flink, weil dazu auch gewandt, listig, über­legt. aus weite Sicht angelegt und aus Können und reicher Erfahrung begonnen ließ schneller gewinnen und sparte trotz grö. ßerer Leistung Blut. Es war bei diesem Regiment wie bei einer großen Kunstübung: die Mittel sparsamer verwandt, aber dennoch der Wert höher. Der Wert der Leistung höher, weil eben die Mittel sparsamer ver­wandt wurden. Das kann nicht jeder. Nur der Könner und der Künstler. Auch im Sol­datischen.

Dem Oberstleutnant Lindeblatt merkte niemand an. welche Last der große, scliwere und ivaruu-erzlge Mann aus stry trug, wenn er das Leben seines Regiments fordern mußte. Er trug diese Last mit ei^em festest Glauben, der wiederum eher heidnisch als kirchlich, darum aber erst recht fromm war. Er trug die Last gläubig, aber in einem Glauben, den er in Friedenszeit ehrfürchtig in seinem Kirchengestühl übte, draußen im Felde aber unmittelbar und in tiefer Demut mit Gott selber abmachte.

Er trug die Last der Sorge um die vier im Felde stehenden Söhne und die hundert Kriegsschulsöhne, seine Fähnriche. Es kam ein Brief nach dem anderen: Meldungen

und Grüße aus dem lebendigen und tat­erfüllten Leben. Meldungen, daß der Trä­ger es hatte hingeben müssen getreu den Lehren, die ihm aus Mund und Borbild des Oberstleutnants geworden waren. Und das will getragen sein! In einem harten und geheimen Herzen, in das niemand hinein­sehen konnte. Aber auch in einem warme» und väterlichen Herzen. daS jedesmal durch- stoßen wurde, ohne daß es bluten durste.

So geführt und gehalten, gepflegt bis zum letzten Fußlappen, gehegt von großer guter Hand, eingesetzt und mitgeriffen von einem mannhaften und erfahrenen Herzen, ist das Regiment seinen Weg marschiert. Immer geradeaus. Und geradeaus heißt: Vorwärts!

*

Eines frühen Morgens, an einem Tage, der heiß und schön zu werden versprach, war die Division kaum eine Stunde mar­schiert, da stieß sich die Vorhut.

Das Dorf Montvigny war beseht.

Ein erstes Regiment ging auseinander und wollte heran. Eine Abteilung wurde im Galopp vorgezogen und stammte das Tors ab. Es begann zu brennen. Aber es begann auch von drüben mit Artillerie zu schießen und gut und viel zu schießen. Das aus- einandergezogene Regiment mußte es aus- halten. Auch die Batterien bekamen ihr Teil und konnten sich nicht recht wehren weil die

Artillerie drüben nicht auffindbar war. Gut versteckt. Auch mit guter Beobachtung.

Dann lief das Regiment an und nahm das Dorf. Aber es mußten alle drei Ba­taillone eingesetzt werden.

Es ging durch einen Grund, über ein Paar Wellen, noch einmal durch einen Grund und dann auf das nächste Dorf namens Nibeauville los. ein großes. langgestreF- teS Dorf, das auf einem hohen Rücken lag.

Dis in den Grund vor diesem Dorf ging es gut vorwärts. Dann aber lag der Grund so unter Granaten und Schrapnellen, so unter dem gutgeziekten Feuer des offenbar befestigten Dorfes, daß das Regiment nicht mehr weiter konnte. ^

Es lies noch ein Paarmal an. kam aber immer tiefer außer Blut und Atem. Tann versucbte es noeb einige Male, aufzuspringen. Aber Blut und Atem wurden immer knap­per. Und dann blieb es ganz liegen. Es ging nicht mehr.

Was von diesem Regiment schon in die Gärten dez Dorfes eingedrungen war. kam nicht mehr zurück. Schließlich mußten die Neste aus dem Grund zurückgenommen und wenigstens gleichhoch, und zwar auf du» letzte Höhe vor dem Torf, gelegt werden.

_«Fortsetzung folgt.)

Mmtliche öekamttmachungen

Lebensmittelversorgung

In diesen Tagen gehen den Herren Bürgermeistern (Karten- ausaabestellen) die Bezugskarten für die Zuteilungsper ode vom 15 Januar bis 11. Februar 1940 zu. Tie Ausgabe der Bezngs- karten wird so beschleunigt, daß die V-rsorgungSber-chtigten bis zum 7. Januar 1940 in den Besitz der Karten gelangen.

Die Bestellscheine der für die Zeit vom 15. Januar bis 11. Februar 1940 gültigen Karten müssen in der Zeit vom 8.13. Januar 1940 bei den Verteilern (Einzelhandelsgeschäfte) abgegeben werden.

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Meiner verehrten siunckLchskt von Stsckt unck Lanck uml ollen kekannlen

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Calw, den 28. Dezember 1939 e

Der Land rat Ernährungkamt Abt. 8

Reifenbewirlschastung

1. Reifenkarte.

Ich weise die Fahrzeugbesitzer noch einmal auf ihre Pflicht hin, chre Kraftfahrzeuge, die weiterhin im Verkehr verblech«,, sofort der zuständigen Reifensammelstelle zur Abschätzung vor- zusühren. Sofern das nicht in den nächsten Tagen geschieht, er­halten die säumigen Kraftfahrzeughalter besondere Vorladungen. Im übrigen verweise ich aus meine Bekanntmachung vom 6. Dezember 1939, die in der Presse zum Abdruck gelangte.

L Meldepflicht.

Die zugelassenen Händlerfirmen waren verpflichtet, ihre Be­stände an Reifen der nächstgelegenen Reisenfammelslelle bezw. dem Reichsreifenlager zu melden. Inwieweit dies noch mcht geschehen ist, find die Meldungen sofort dem Reichsre.fenlager V in Stuttgart, Neckarstraße 31 zu erstatten.

Meldepflichtig sind die Firmen, die für den Handel mit Kraft­fahrzeugreifen zngclassen sind, nicht aber Wiederverkäufer von Fahrradreifen.

Calw, den 28. Dezember 1939.

Der Landrat

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Ealw, den 28. Dezember 1939.

Todesanzeige

Inh aus dem Leben gerissen, verstarb im blühenden Alter von 3l Jahren, im Dienst der Reichsbahn, in Reichenbach a. d. Fils, mein innigst geliebter, treu- beforgter Gatte und Barer

Wilhelm Gulekunst

Rangierer In tiefem Leid

di« Gattin: Rosa Gntekunst. geb. Wurster mit Tochter Erika Fam. 3oh. Wurster. Wimbrrg Fam. Wiih. Gntekunst, Psrondorf

Beerdigung: Sonntag, de» 81. Dezember ISL9, nachmittag» '/,3 Uhr von der Friedhosskapeilr aus.

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im Leben, während ihrem Kranksein sowie beim Heim­gang in so reichem Maße rntgegengebrachle Liebe und Freundschaft.

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