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i R.-8tr.-G.-B. und mit Kraftfahrzeugen tz 23 der Berord- 5. Dezember 192? vom 18. März 1928

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tsmiltel in übliche» tfchlag, Bedingungen 1926, beim Schult­aschen werden, ir Ueberschlages bi» Uhr, aus dem Rat- 6trahenbau- hen.

Mai 1926, mittag meinderat»:

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krfcheinungrweise: täglich mit Unsnahme äer Sonn« unä Festtags.

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Ruf Sammelanzeigen kommen by°/» Zuschlag.

Für Platzvorschriften kann keine Sewähr übernommen weräen.

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Omis- « Anzeigeblaii für äen vberamlsbezirk ealrv.

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In äerStaät 40 Soläpfennige wöchentlich, mit^rügerlohn. Post-Lezugspreis 40 Solä Pfennige ohne Lestellgelä»

Schluß äer Anzeigen­annahme 8 Uhr vormittag»,

ln §üll«n hüherer Sewatt besteht kein Anspruch <ust Lieferung üer Kettung ocker aus Rückzahlung üe» vezugspreise».

Fernsprecher Rr. 9.

verantwortk. Schriftleitung: Frieärich Han» Scheele. Druck unä Verlag äer R. oelschläger'schen vuchäruckeret.

Nl. 112

Montag, den 17- Mai 1926.

101. Jahrgang

Dr. Marx übernimmt den Kanzlerposten.

Beauftragung und Zusage des Reichsjustizministers.

TU Berlin, 17- Mai. In der Frage der Regierungsncu- vildung ist eine neue Wendung ringetreten. Reichswehrminister Dr. Gehler hat dem Reichspräsidenten vorgeschlagen, den Reichs- justizminister Marx zum Reichskanzler zu ernennen. Der Reichs­präsident hat einen Brief an Marx gerichtet, in dem differ ge­beten wird, das Kanzleramt zu übernehmen-

Das Schreiben >deS Reichspräsidenten an den Reichsjustiz- miuister Marx hat folgenden Wortlaut:

Sehr geehrter Herr Reichsjustizminister! Aus den Berichten, die der von mir mit der Klärung der politischen Lage betraute Reichswehrmistister Dr. Geßler mir erstattet hat, habe ich er­sehen müssen, daß eine Aenderung der parteipolitischen Verhält­nisse und Zusammensetzung entweder überhaupt nicht oder nur pach langwierigen, im Erfolge zweifelhaften Verhandlungen er­reicht werden könnte. Eine solche lang« Regierungskrise verträgt aber die Lage des Reiches nicht. Es erscheint mir daher zur Ueberwindung der gegebenen Schwierigkeiten und zur Lösung der vor uns liegenden Aufgaben notwendig, daß die bisherige Reichsregierung ihre Tätigkeit unter neuer Führung fortsetzt «nd ich bitte Sie daher Herr Reichsminister als das älteste Mit­glied «der Reichsregierung und als Vertreter der größten und mir ergebenen Partei das Amt des Reichskanzlers zu übernehmen. Mit der Versicherung meiner ausgezeichneten Hochachtung bin ich ihr ergebener (gcz.) von Hindenburg.

Dr. Marx nimmt an-

TU Berlin, 17. Mai. Reichsjustizminister Dr- Marx hat sich gestern abend dem Herrn Reichspräsidenten gegenüber bereit er­klärt, das Reichskanzleramt zu übernehmen.

Die Grundlagen für dir Regierungsbildung.

TU Berlin, 17. Mai. Am Sonntag fanden Wischen Vertre­tern des Zentrums und der Deutschen Volkspartei Besprechungen statt, die zu folgendem Ergebnis führten:

1. Die bestehende Regierungskrise muh unverzüglich gelöst werben, deshalb sind beide Parteien bereit, in eine Mindcrhcits- kabinett einzutreten.

2. Es besteht Uebereinstimmung, daß die außen- und innen­politische Lage mit möglichster Beschleunigung die Schaffung einer Regierung erfordert, die sich auf eine Mehrheit des Reichstages stützt.

3. Für die Mehrheitsbildung können nur Parteien in Frage kommen, die die Rechtsgültigkeit bestehender internationaler Ab­machungen anerkennen und für die Fortführung der bisherigen Außenpolitik eintreten.

Um 6 Uhr abends trat die Fraktion des Zentrums zusammen. Die Fraktion nahm einen eingehenden Bericht über den Verlauf der Besprechungen mit den Vertretern der Deutschen Dolkspartei entgegen. Die Sitzung war gegen halb 9 Uhr abends beendet. Die Fraktion beschloß den Neichsjustizminister Dr. Marx zu er­suchen, dem Rufe des Reichspräsidenten zu folgen und das Amt des Reichskanzlers zu übernehmen. Dr. Marx begab sich sofort nach Beendigung der Fraktionssitzung zum Reichspräsidenten, um ihm den Beschluß der Zentrumsfraktion mitzuteilen.

Der Verzicht Dr. Adenauers.

TU Berlin» 17. Mai. Die Zentrumsfraktion des Reichstages gibt eine Erklärung des Oberbürgermeisters Dr. Adenauer be­kannt, in der es heißt: Oberbürgermeister Dr. Adenauer hat sich dahin ausgesprochen, daß eine wirklich ersprießliche Regierung bei den außerordentlich schwierigen innen- und außenpolitischen Verhältnissen nur auf Grund einer festen Mehrheit im Reichstag möglich sei. Als der Vertreter der Zentrumspartei nahm er mit dem geschäftsführenden Reichskanzler, Reichswehrminister Dr. Geßler, der vom Reichspräsidenten mit der Führung der Ver­handlungen über die Regierungsbildung beauftragt ist, sowie mit den Führern der Deutschen Volkspartei und der Sozialdemo­kratischen Partei Fühlung. Die Fühlungnahme ergab, daß die Deutsche Volkspartei weder für jetzt, noch auch nach Erledigung der schwebenden Streitpunkt«, für absehbare Zeit zur Herbeifüh­rung der großen Koalition in der zur Zeit allein möglichen MchrheitSbildung geneigt ist. Unter diesen Umständen erklärte Dr. Menauer, daß er die Zentrumsfraktion des Reichstages ge­beten habe, von dem Vorschläge seiner Person gegenüber dem Reichspräsidenten Abstand zu nehmen.

Deutsche Erklärung zur Ratsfrage.

v. Hoesch zu den Problemen der Studienkommission.

TU Genf, 17. Mai. In der Samstagsitzung der Studien­kommission sprach unter allgemeiner Aufmerksamkeit der deutsche Botschafter von Hösch, der folgendes ausführte:

Ich halte den Zeitpunkt für gekommen, um Ihnen in ge­drängten Worten den deutschen Standpunkt, wie er sich aus dem gegenwärtigen Stand der Verhandlungen darstellt, auseinander­zusetzen. Sie kennen alle die Ereignisse, die sich hier im März abgespielt haben. Aus Anlaß der Frage der Erweiterung der Zahl der ständigen Ratssitze war damals ein« innere Krise im Völkerbund ausgebrochen. Diese innere Krise hat den Beitritt Deutschlands zum Völkerbund verhindert. Gegenüber dieser Sachlage würde es.mir nicht anstehen, wenn ich die Frage ein­gehend behandelte, die die Krise heraufbeschworen hat, d. h. die Frage der ständigen Ratssitze. Ich halte es im Augenblick für eine Frage der Diskretion, den Mitgliedern des Bundes selbst die Aufgabe zu überlassen, das Problem zu lösen. Eine Lösung, die, wie ich hoffe, die Hindernisse aus dem Wege räumt, die den Bei­tritt Deutschlands zum Bunde unmöglich gemacht haben und unmöglich machen würden. Ich bin verpflichtet, auszusprechen, daß, solange die Krise, von der ich gesprochen habe, nicht entspre­chend unseren Hoffnungen gelöst ist, meine Darlegungen nur einen hypothetischen Zweck haben können und natürlich meine Regierung nicht endgültig binden können. Der Vertreter Eng­lands hat uns einen Entwurf vorgelegt, der vor allen Dingen auf zwei Grundgedanken beruht, der eine ist der des Wahl­turnus, der andere der der Beschränkung des Wahlturnus, um ihm die Unerträglichkeit seiner Starrheit zu nehmen. Ich glaube, daß diese beiden Ideen auf einer festen Grundlage ruhen- Die Vollversammlung hat sich zu wiederholten Malen zugunsten der Einführung des Problems des Wahlturnus ausgesprochen und der Entwurf von Lord Cecil kommt der Stimmung der Ver­sammlung nach, wenn er sich grundsätzlich dieses Wahlturnus bedient. Auch die zweite Idee scheint sehr gut begründet zu sein. Ich kann mir vorstcllen, daß die Vollversammlung das lebhaf­teste Bedauern empfinden könnte, wenn ein Land oder ein her­vorragender Staatsmann nach Ablauf seiner dreijährigen Amts­dauer seinen Ratssitz hergeben muß. Ich kann mich daher grund­sätzlich den fundamentalen Ideen des Entwurfs Lord Robert LecilS anschließen und dies um so mehr, als der Vertreter Groß­

britanniens auseinandergesetzt hat, daß er sich einzig und allein von dem allgemeinen Interesse des Bundes hat leiten lassen- Ich füge noch hinzu, daß ich mich für berechtigt halte, den Entwurf in dcm Sinne auszulegen, daß die Freiheit der Voll­versammlung, des höchsten Organs des Bundes, in keiner Weise beeinträchtigt wird, d. h. daß die Bezeichnung derjenigen Bun­desmitglieder, die für einen Zeitabschnitt von drei Jahren von dem Grundsatz des Wahlturnus ausgenommen werden und ihren Ratssitz beibehalten sollen durch die Vollversammlung in freier Ausübung ihrer Funktion und in absoluter Freiheit ihrer Beur­teilung vor sich geht. Ich würde Lord Robert Lecil sehr dankbar sein, wenn er mir freundlich versichern wollte, daß sich seine Ideen bezüglich der Aufrcchtechaltung des Grundsatzes der abso­luten Freiheit der Vollversammlung bei der Wahl richtig ver­standen habe. Zur Frage der Zahl der nichtständigen Rats­sitze möchte ich erklären, daß mich die Argumente für die Not­wendigkeit der Vergrößerung ihrer Zahl nicht völlig überzeugen konnten. Sehr viel stärker und überzeugender erschien mir die Beweisführung, die hier zugunsten der Auflechteichaltung der gegenwärtigen Zahl der nichtständigen Ratssitze vorgebracht wor­den ist. Die hierfür sprechenden Gesichtspunkte sind vor allem von den Vertretern Italiens, Schwedens und Argentiniens schon meisterhaft entwickelt worden. Ich hätte ihnen nichts hinzuzu­fügen, jedoch habe ich nicht die AWcht, angesichts der starken Strömung, die sich in unserer Kommission zugunsten des Grund­satzes der Erhöhung der Zahl gebildet zu haben scheint, intran­sigent zu bleiben. Ich bitte aber die Kommission, falls sie dazu kommt, die Vermehrung der nichtständigen Sitze für notwendig zu Hallen, dies in einem möglichst bescheidenen Maße zu tun. Immerhin lege ich mir davon Rechenschaft ab, daß ich in Ihrem Kreise ohne praktische Erfahrung auf diesem Gebiete spreche. Unter Berücksichtigung dieser Tatsache wäre ich bereit, falls sich Einstimmigkeit ergeben sollt«, über eine der Zahlen, die hierbei genannt worden sind, mich der größeren Erfahrung der übrigen hier anwesenden Delegierten zu beugen. Zum Schluß möchte ich noch sagen, daß die Ideen, die der Vertreter von Uruguay vorge­tragen hat und die dahin zielen, den Staaten von Latein-Amerika eine der Billigkeit entsprechende Vertretung zu geben, meiner Sympathie begegnen, einer Sympathie, die wie ich weiß, von meiner Regierung und von der öffentlichen Meinung Deutsch­lands geteilt wird."

In Beantwortung der Rede des deutschen Botschafters von Hösch erklärte Lord Lecil, er könne sich nichts verhängnis­volleres denken, als wenn ein Druck auf die Vollversammlung bei den Wahlen ausgeübt werde. Auch der Vorsitzende Motto bestätigte dich« Anschauung im Namen der gesamten Studienkom-

Tages-Spiegel.

Dr. Marx hat sich gestern abend bereit ertlärt, das Amt de- Reichskanzlers zu übernehmen.

Der deutsche Botschafter von Hoesch legte in der Studienkommis» sion des Völkerbundes den deutschen Standpunkt in der RatS- frage dar-

Der französische Finanzminister Pcret ist gestern zu de« Schuft dcnverhandlungen nach London abgercist.

Marschall Pilsudski hat einen vollen Sieg davongctragen. Rach der Neubildung des Kabinetts durch Professor Bartel herrscht in ganz Polen wieder völlige Ruhe.

General Pangalos hat den General Paraskevopulos zum gri^ chischen Ministerpräsidenten ernannt.

Nach Berechnungen englischer Finanzleute hat der Generalstreik

dem Staat allein 1v Millionen Pfund Sterling gekostet.

*

Amundsens Nordpolluftschiff Rorgr ist am Freitag in Rome in Alaska gelandet.

Mission. Hierauf erklärte sich Hösch mit dieser Antwort befrie­digt. _

PilfrrdsLis Sieg.

Rücktritt des Staatspräsidenten.

TU Danzig, 17. Mai. Wie aus Warschau gcmeldet wird, sind die Verhandlungen, die der Sejmmarschall mit PilsndSki und dem Staatspräsidenten Wojciechowfki geführt hat, zu einem Abschlüsse gelangt. Der Staatspräsient hat an den Sejmmar­schall ein Schreiben gerichtet, in dem er ihm davon Kenntnis gibt, daß er das Amt des Staatspräsidenten niederlegt »nd verfassungsmäßig die Geschäfte des Staatspräsidenten auf de» Scjmmarschall übertrage.

TU Warschau, 17. Mai. Sejmmarschall Rataj ernannte in Vertretung des Präsidenten der Republik den Abg. Prof. Bartel zum Ministerpräsidenten. Auf dessen Antrag hat er folgende Ka­binettsliste genehmigt: Ministerpräsident und Eisenbahnmini- sterinm: Bartel; Inneres: General Wlodzianowski; militärische Angelegenheiten: Pilsudski; Finanzen: Unterstaatssekretär Cze- chowicz; Justiz: Prof. Makowski; Industrie und Handel: De­partementsdirektor Eliwic; öffentliche Arbeiten: Pros. Bro- niewski; Arbeit und öffentliche Fürsorge: Iurkiewicz.

Heute findet im Sejm in Anwesenheit des Sejmmarschalls die Vereidigung des Kabinetts statt.

Die Ruhe und Ordnung wieder hergeftelll.

TU Schneidemühl, 17. Mai. Noch hier eingetroffenen Wai> schauer Meldungen gewinnt die Landeshauptstadt nach den letzten Kämpfen wieder ihr normales Aussehen. Sämtliche Aemter und Sicherheitsbehörden funktionieren wieder.

Mobilmachung in Rumänien.

TU Bukarest, 17. Mai. Der rumänische Ministerrat hat ein» Teilmobilmachung der Armee angeordnet. Sämtlichen Offizieren der Reserve wurde der Einbcruftmgsbefthl bereits ausgehändigt. Die Truppen in Alt-Rumänien und in der Bukowina werden an der russischen Grenze konzentriert. Sämtliche Kriegs­schiffe werden auf dem Schwarzen Meer in Bereitschaft gestellt, da sich zufolge Meldungen aus Galatz russische Kriegsschiffe den rumänischen und bulgarischen Ufern nähern.

Amundsens Nordpolfahrt.

Der erste materielle Bericht über Amundsens Polfahrt, lieber das Ergebnis der Nordpolfahrt derNorge" liegt nun­mehr der folgende erste Bericht vor:

Die Nordpolexpedition Amundsens hat aus ihrer Fahrt kein Neuland entdeckt. Das Schiff geriet am Mittwoch hinter dem Eispol in schwere Nebelwolken, die sich jedoch zeitweise teilten, sodaß ein Ueberlick über die Gegend möglich war. Hierbei wur­den lediglich ungeheure Eismaffen festgestellt. Im Verlaus der Fahrt bildeten sich an allen Teilen des Schiffes Eisschichten. Die Mannschaft mußte infolgedessen dauernd die hierdurch entstehen­den Beschädigungen am Schiffe flicken. DieNorge" erreichte, ohne vom Kurs abzuwcichen, Point Narrow. Hier wurde das Wetter aber derart schlecht, daß eine Kursänderung beschlossen wurde, da sonst di« Gefahr bestand, daß das Schiff im Nebel auf di« Berge Alaskas stoßen könnte. Eine genaue Orientierung war Lei Point Narrow infolge des außerordentlich stürmischen Wetters nicht mehr möglich. DieNorge" flog darauf, die Küste Alaskas links lassend, der Beringstraße zu, um unter Umständen in Sibirien landen zu können. In der Beringstraße bildeten sich wieder neue Eisschichten. Da das Flickmaterial verbraucht war, und die Mannschaft sich in einem außerordentlich erschöpften Zustand befand, geriet das Schiff in einen kritischen Zustand. Aus diesem Grunde wurde beschleunigte Landung beschlossen. Da« Schiff erreichte nach 71stündiger Fahrt am Freitaa morgen Teller, wo die Notlanduna skrttftmd.