Englands, das zu diesen llnkalon anstiftcke. Einen zweiten Weltbrand, möchte England heraufbeschwören, um in diesem Durchein­ander der Völker sein zusammengestohlenes Weltreich zu retten. Aber das Glück wendet sich von diesen Kriegshetzern ab.Gottes starke Kaust wird, wie auch die Hölle braust, das Lügengebäude einstürzen", diesen Worten, die einst Theodor Körner sprach, schenken auch wir unseren felsenfesten Glauben.

Wir kennen jetzt Englands geheime Waffe, die Deutschland überraschen sollte und die der englische Rundfunksender Daventry am Tag des Münchener Attentats vielsagend verkün­dete und wir wissen heute und sagen es der ganzen Welt, daß das Münchener Verbrechen von englischem Geld und eng­lischen Auftraggebern angezettelt wurde. Heute ist uns klar, was dieDaily Mail" mit ihrem Leitartikel, der am 8. Novem­ber erschien, meinte, in dem es hieß:Die Er­örterung der Kriegsziele ist sinnlos; das ein­zige, was wir heute zu tun haben, ist, Hitler zu beseitigen."

Die englischen Kampfmittel, die nur im Dunkeln gedeihen und zu verwenden sind, werden uns nicht treffen, auch wenn sie noch so heimtückisch eingesetzt werden. Wir wußten gleich beim Bekanntwerden des Münchener Attentats, daß England die Hand im Spiele hatte, denn nicht umsonst posaunte der in der Lügenkunst bewanderte englische Sender in die Welt hinaus, es handle sich bei dem Verbrechen vom 8. November um einbestelltes Gestapo- Attentat". Eine solche niederträchtige Gesin­nung kann nur in dem Hirn eines Engländers wachsen, eines Menschen also, der selbst fähig ist, eine solch« infernale Tat zu begehen oder dazu anzustiften.

Zum Schluß sei nur noch daran erinnert, daß der Gaskrieg, der im letzten Weltkrieg zum erstenmal aufkam und der auf der gleichen Stufe des Meuchelmordes steht, von den Eng­länderneingeführt wurde. Es ist Eng­lands Ruhm, die erste Gasgranate hergestellt und als Kampfmittel zur Anwendung gebracht zu haben.

Wir kennen also zur Genüge das schleichende englische Gift, wir kennen die hundsgemeine Kampfmethode dieser Kriegshetzer, deren Lügenkunst und deren Haß gegen das Wahre und Starke. Und deshalb werden wir gegen diesen Feind mit unbeugsamer Willenskraft und einer Härte antreten, der diesem Welt- gendarmentum ein für allemal ein Ende setzt. Gewiß, wir täuschen uns nicht darüber: Der Kampf wird hart werden. Aber weder Lüge Blockade noch Flugblätter werden die militä­rische Kraft unseres 80-Millionen-Volkes tref­fen oder niederxinaen. Unser Glaube an den Sieg und an die Gunst des Schicksals ist un­bezwingbar.

Mies feerem Trüben..!

Ausgerechnet im englischen Unterhaus

London. 22. November. Wie United Preß meldet, kam es wäbrend der Rede des liberalen Abgeordneten Morrison in der Untcrbaussitxing am Dienstag zu einer pazifistischen De­monstration. Einige Krauen aus der Vale­rie sprangen vlötzlicki ans. rieken in die Rede kin- ein: ..Wir wollen Frieden!" und warfen eine große Anrabl von pazifistischen Flvablättern in? Parkett. Die Orbniinasbeamten im Saal arisfen sofort ein. und die Krauen wurden zum Verlas­sen des Sitzungssaales gezwungen.

Mißglückter englischer Beruhigungsversuch

Berlin, 23 November. Welche ..Blüten' die krankbaste britische Reklame treibt, aebt ans der Tatsache bervor. daß man saaar Unglücksfälle in der eioenen L"ktkabrt zur Agitation ans,,,, nutzen versucht. Keltern war ein englisches Flugzeug versehentlich gegen einen Sperrballon geraten und abqe stürzt. Zwei Insassen des Fluazenoes haben ihr Leben verloren, wäbrend die Maschine völlig zerstört wurde. Zunächst bewabrte man peinliche? Schweinen über den Un- gluckssall. dann aber kam dem britischen Re­klameministerium die Krleuchtuna- In einer amt­lichen Erklärung des Luftfahrtministeriums wurde eine Andeutung darüber gegeben. ..was deutschen Fliia-euaen passieren würde wenn sie versuchten die Ballonsperren zu durchbrechen" M.

Radio London posaunte diese Lesart in die W-stt hinaus und berichtete daun über den Nnglücks- fall. In der gleichen Sendung mußte Radio Lon­don jedoch zu geben, daß tagtäglich deut- sche F ln gzeuae Erkundungsklüge über ganz Kroßbritannien aussübren und daß in London ein Kluazeug so tief flog daß wie es wörtlich hieß. .Auaenzeuaen einen Zusam­menstoß mit den Hausdächern für unvermeidlich hielten".

Sicherstellung für gemeinnützige Zwecke

LIssoberleli» 3 er diS-pres-e

vo. Krakau. 23 November Der Keneralgou- oerneur tur die besetzten Polnischen Gebiete Reichsmniister Dr Frank hat nach einer Mel- duna der Krakauer und Warschauer Zeitung" eine Verordnung über die Beschlagnahme des Vermögens des früheren polnischen Staates innerhalb de? Generalgouvernement? erlasten und i»r-Er!ast»na Verwaltung und Ver­wertung des beschlagnahmten Vermögens eine Treubandsteste-'m Amte des Kenera'gonverneur? geschallen Die Verordnung besagt daß das ge­samte bewegliche und unbewegliche Vermögen de? früheren polnischen Staates nebst Zubehör ein- schließlich aller Forderungen Beteiligungen Rechten und sonstigen Interessen innerhalb de? Generalgouvernements zum Zwecke der Sicher­stellung gemeinnütziger Zwecke aller Art beschlagnahmt wird.

Berbrrcher Stto

machte er im Juni 1934 eine Reise nach Paris, um die französische Regierung zur Unterstützung eines Putsches im Saargebiet zu bewegen, durch den die Saar-Rückgliederung unmöglich gemacht werden sollte. Rach seinen eigenen Angaben, die in dem gleichzeitig veröffentlichten handschrift­lichen Brief dokumentarisch sestgehalten sind, hat damals die französisch, Regierung diesen Plan abgelehnt, da sie den durchzusührenden Umsturz im Reich ohne außenpolitische Belastung 1934 bil­liger zu erreichen hoffte.

Im übrigen kamen schon damals die gleichen Gedanken zum Ausdruck, die später den Verhand­lungen mit den Leitern des englischen Secret Service in den Jahren 1938/39 zugrunde lagen.

Hckokk ffitker muü sterben'

Im Rahmen seiner verräterischen Arbeit setzte Otto Straffer einen in Zahori bei Prag mit Unterstützung des tschechischen Nachrichtendienstes gebauten sogenannten ..Freiheitssender" an der neben der propagandistischen Arbeit schon dämals die den Attentatsabsichten Otto Strassers und seiner Helfershelfer entsprechen-

von Leite 1

den Parolen gab. So schlossen z. B. fast alle Aufrufe dieses im Jahre 1934/35 arbeitenden Senders wörtlich mit der immer wiederkehrende» Aufforderung, daß ..Adolf Hitler sterben müsse".

Die deutsche Regierung hat damals offiziell von der tschechischen Negierung die Beseitigung dieser zum Mord an deutschen Negierungsmit­gliedern auffordernden Senders gefordert. Nach­dem die tschechische Regierung behauptete von der Eristenz dieses Senders keine Kenntnis zu haben wurde ihr der Standort des Senders genauestens angegeben. Da Herr Benesch naturgemäß auch dann nicht bereit war. den vom tschechischen Gelbe aufgezogenen Sendedienst einzustellen. mußte von deutscher Seite selbst eingeqriffen werden, um diese fortgesetzte Mordpro­paganda zu unterbinden. Zwei ^-Führer des Sicherheitsdienstes haben befehlsgemäß am 26. Januar 1935 diesen Sender zerstört.

Erster 8prengstostanscstkaZ mkükunZen

Im Vollzug der ihm von seinen damaligen Prager Geldgebern erteilten Aufträge versuchte

Vrrvk eines VvrrAlvrs

Oek I,ump Otto Zirasser wollte clre Laak-Kuckglteckek-ung unmöglicli macken

Nachstehend «eben «Ir den Wortlaut des im vorstehende« Artikel erwähnte» hand­schriftliche« Brieses wieder, in dem Otto Straiier auf seine Pläne, die Saar- Rückgliedernns unmöglich z» machen, einaeht. Eine Namenslifte d-r in dem Brief dnrch Nummer« Gezeichnete» Personen ist bei- gesügt.

Paris, den 22. 6. 34.

Lieber Freund!

Ich freue mich, endlich Gelegenheit zu haben, Ihnen einen kurzen Bericht über die bisherigen Ergebnisse meiner Reise zusenden zu können.

Nach meiner Ankunst am 18. abends begab ich mich andern Tages gleich zi G. (Nr 1), mit dem ich kurz meine Pariser Mission besprach und der die Verbindung zu Nummer 2 herstellte. Leider war M. C. persönlich abwesend, doch empfing mich sein Privatsekretär, mit dem ich eine stun­denlange Aussprache hatte, die abends mit einem gemeinsamen Souper schloß, an das sich am 21. nochmals eine Aussprache bei einer Tasse Tee in meinem Hotel anschlotz. Im Zusammenhang damit wurde ich an Nummer 3 und Nummer 4 verwiesen, mit denen ich ebenfalls Anssprachen von dreiviertcl bis eineinhalb Stunden hatte.

Besonders die Unterhaltung mit 4, der einer der katholischen Führer ist. war von höchstem Interesse, zumal er besonderer Vertrauensmann von Nummer 2 ist. Das Eraebnis dieser Aiis- sprachen war ungefähr folgende»: Frankreich hält sich strikt an den 'Vertrag und hat fürExperi­mente" an der Saar deswegen kein Interesse, weil es 1. fürchtet, daß man ihm die Verantwortung dafür zuschieben würde: 2. weil es hofft, daß bis zur Abstimmung wesentliche Aenderun- gen >m Reich eintreten: 3. weil es der Mei­nung ist. daß bei Erzielung einer hohen Minder­heit die Genfer Entsüzeidung ohnehin gegen Hitler ausfallen dürfte.

Um so mehr Wert aber legte man gerade aus Erzielung einer solchen hohen Minderheit durch Propaganda. Neben der Propnganda unter den Katholiken, die schon im Gange ist. sucht man nach Möglichkeiten unter den Hitlerleu - ten selbst Propaganda machen zu können. Hier hofft man ganz besonders auf mich, da sowohl Marxisten wie Juden lund Katholikenl sür die­sen Personenkreis nicht in Frage kommen.

Ich habe in der gleichen Angelegenheit un» gehend mit zwei verschiedenen Leuten wie 5 und 6 gesprochen, wobei Nr. 5 begeistert meinem Saar- plan zustimmte, während Nr. 6 (in Ueberein- stimmung mit den Herren 2 bis 4) sich ausschließ­lich für Propaganda aussprach, wobei er ganz klar zu erkennen gab, daß Frankreich das letzte Wort noch nicht gesprochen habe. Ich bin heute abend noch mit dem Führer der Deutschen

Katholiken und Saarkämpfer Nr. 7 zusammen, der die Gelder für dieNeue Saarpost" beschafft hat, und werde mich über seine Meinung unter­richten.

Zusammenfassend glaube ich, daß nack> dem »"esamteindruck mein Plan einerAktion nicht die notwendige Voraussetzung findet, so daß er aufzugeben äst.

Dagegen ist die Propaganda ebenso notwendig wie erwünscht, wobei mir vor allem die Propa­ganda unter den Nazis selbst zufiele, die teils durch meine Zeitung, teils durch Flugschriften und Broschüren zu erfolgen hätte (wofür ich Ihnen sa einen Plan ausgearbeitet habe).

Aus den zahlreichen interessanten Details mei­ner Gespräche mit den Vorgenannten sowie mit zahlreichen deutschen und französischen Bekann­ten (darunter ein langes Gespräch mit Nr. 8) sind unter anderem folgende Einzelheiten inte» essant:

1. Nach neuesten Nachrichten soll Amerika bereit sein, einergemilderten" deutschen Regie­rung erhebliche Rohstofskredite einzuräumcn, des­gleichen will Frankreich in diesem Fall das 300 000-Mann-Heer gewähren, wenn gleichzeitig Deutschland nach Genf zurückkehrt. Welche personellen und sachlichen Sicherungen sür dieseMilderung" verlangt werden sollen, war eindeutig nicht zu erfahren. Allem Anschein nach versteht man darunter eine Kabinettsumbildung im Reich, an die ich persönlich nicht recht glaube. Sollte sie aber kommen, so würde es sich nur um einen Schachzng Hitlers handeln, um obige Ge­schenke des Auslandes zu erhalten.

2. An unsere Herren alsNa ti o na lb o l- schewisten" glaubt man sehr. Für das große Interesse, das man an uns nimmt, zeugt n. a. der Artikel, den ich Ihnen gab. sowie die Zu­sicherung, wöchentlich im Straßburger Sen­der Auszüge aus meiner Zeitung zu bringen.

Alles in allem bin ich mit dem Erfolg sehr zufrieden und hoffe ihn durch eine große Pro­paganda an der Saar und im Reich entsprechend nutzbar machen zu können, wobei ich nach wie vor um Ihre feste Mitarbeit bitte.

In diesem Sinne grüßt und handschlagt! Ihr

(gez.) Otto Straffer.

Liste der im Brief genannten Personen

Nr. 1 Minister des Innern a. D. Grzesinski. Rue de L'Abbö Rousselot 7; Nr. 2 Mr. Cornmöre, Quai d'Orsay: Nr. 3 M. Rdcouly. Editions de France, Avenue Rapp 20: Nr. 4 Mr. Robert d'Harcourt, Rue de Grenelle 113; Nr. 5 Graf Michael Karolyi; Nr. 6 Deputö Grnmbach: Nr. 7 Ministerialdirektor Spieker; Nr. 8 Willi MünzenbergRote Hilfe".

Londons Lügensen-er sucht zu kneifen

VexZed/rcke Kel'nll/a8ckun§8vek8llctte /ür c/en bn'tt'8cken 6eker'mctt'en8k

Berlin, 23. Rodcmber. Der Londoner Rund­

funk hat sich nun doch nach mehr als halbtägiger Anstrengung zu der amtlichen deutschen Mitteilung über die Urheber des Münchener Attentats etwas abgerungen.

So berichtete er in seiner Mittwochnachmittags. Sendung, von den ersten Seite» der deutschen Blätter seien heute morgen alle wichtigen Kriegs­nachrichten verdrängt worden. Die deutsch Presse werde völlig beherrscht von der Aufklärung des Münckiener Attentats, die der Londoner Rundfunk der ganz vom Lügenministerium abhängig ist, natürlich nicht zugeben darf und deshalb als Geschichte die die Gestapo über die Verhaftung des Urhebers des Münchener Attentats erzählt" bezeichnet. Ganz verschweigen kann der Londoner Rundfunk die deutsche amtliche Erklärung nicht. Er gibt sie deshalb inhaltlich wieder. wobei er es sich nicht verkneifen kann in Verdächtigun­gen gegen die deutsche Geheim« Staatspolizei zu machen, und die alten Märchen der deutsch-feindlichen Agitation in Zu- sammenhang mit dem Reichstagsbrand auszuwär- men versucht. Abschließend leugnet der Lon- doner Rundfunk scheinheilig jegliches Wißen um irgendwelche Zusammenhänge Londons mit dem Attentat indem er weismachen will daß Ser Attentäter weder der Londoner Negierung noch den Agenten des Geheimdienstes bekannt sei. Er vergißt dabei aber ganz daß er der Londoner Rundfunk selbst es erst noch vor kurzem sür nötig gehalten hat die Meldung zu verbreiten baß Otto Särasser der seinen ständigen Wohnsitz in der Schweiz habe, in Paris eingetroffen sei.

Trotz dieses doch sehr einöeutigen Beweises, daß man in London schon damals ganss genau über

die Zusammenhänge mit dem Attentat von Mün­chen Bescheid wußte, findet es der Londoner Rund­funk .phantastisch", daß von Deutschland die Behauptung aufgestellt werde, der Urheber des Attentats sei wer britische Geheimdienst.

Das gMimnisvM Gettavo-Geröt

Berlin, 22. November. Wir sind in der Lage, das Empfangsgerät des britischen Geheimdienstes, das als englisches Funk­sende. und Empfangsgerät zurregen Benutzung" den vermeintlichen deutschen Revolutionären, in Wirlichkeit aber Beamten des Sicherheitsdienstes der Ls von der britischen Terror- und Revolu- tionszentrale im Haag übergeben wurde, im fol­genden näher zu beschreiben. Der Sender ist ui einem schwarzen Holzgehäufe verschließbar unter- gebracht. Das Gerät wird einerseits wie ein Rundsunkempfänger an eine Steckdose angeschlossen andererseits an eine gute Rundfunkantenne. Wegen seiner kleinen Ausmaße von 20X20X25 Zenti­meter und seines geringen Gewichtes von zirka 12 Kilogramm kann er unauffällig untergebrachl werden. Es ist somit das geeignete Gerät des Schwarzsenders.

Der Aufbau verrät, daß das vorliegende Geräi keine Einzelanfertigung also kein Bastelgerät ist sondern m mehrfacher Ausfertigung existieren muß. Bei diesem Gerät ist bewußt aus >edes Instrument verzichtet worden man behalf sich mit leicht auswechselbaren Resonanzlämpchen Die Bedienung des Gerätes ist auch sür einen mit der Materie wenig Vertrauten leicht möglich, Be- merkenswert ist, daß auch dieses Gerät s o schlecht war. daß der erwünschte Funkverkehr nur mit Hilfe guter deutscher Verstärker ver­bessert durchgesührt werden konnte.

nun Otto Straffer, die nach Deutschland aus dem Funkweg gesendeten Parolen auch praktisch zu verwirklichen. 1936 fanden Borbereitungen für den ersten Sprengstosfanschlag statt. Er sollte ur­sprünglich im Olympiastadion in Berlin während der Olympiade, später anläßlich des Parteitages 1936 in Nürnberg und schließlich anläßlich des Besuches des Duce 1937 zur Ausführung kommen.

Otto Straffer bediente sich dabei durch Vermitt- iuiig seines engsten Mitarbeiters Fritz Beer (Deckname Heinrich Grnnowt eines ehemaligen Studenten der Baukunst namens Helmnth Hirsch. Dieser Prager Jude erklärte sich bereit, den Sprengstoffanschlag auszuführen, ^zn zahlreichen eingehenden Besprechungen war der Plan des An- schlages genauestens festgelegt morden. Als Hirsch mit zwei Höllenmaschinen, die durch ein Uhrwerk zur Explosion gebracht werden sollten und zehn Kilogramm Sprengstoff enthielten, die deutsche Grenze überschritt und sich nach Stutt­gart begab, konnte er von Beamten der Gestapo noch rechtzeitig se st genommen werden. Hirsch wurde der Staatsanwaltschaft überstellt und am 8. 3. 1937 zum Tode verurteilt. Das Urteil ist vollstreckt und damals in der deutsche» Presse veröffentlicht worden.

Nach diesem mißlungenen Anschlag versuchte Otto Straffer noch immer im Dienste der da­maligen tschcchisci>en Regierung einen neuer- liehen Sprengstoffanschlag, der auf einer Großveranstaltung der NSDAP zur Aus­führung gelangen sollte. Er bediente sich dieses Mal seiner engste» Mitarbeiter, des ehemaligen Hoteldieners Karl Döpking und des Kaufmannes Helmuth Kremin. Auch dieser neuerliche Anschlag mißglückte. Tie Höllenmaschinen, die nach Deutschland gebracht und auf den Bahnhöfen in Dresden und Leipzig aufbewahrt worden waren, konnten stchergestellt werden. Döpking und Kre­min wurden am 25. Mai 1938 sestgenommen und durch Urteil des Volksgerichts vom 22. Septem­ber 1939 zum Tode verurteilt.

/Vsüncken - ckas sckuiersie ckritte Verdrehen

Schon im Herbst 1938 versuchte Straffer von Prag aus ein neues Attentat zu organisieren. Nach dem Sturz von Benesch verließ Straffer Prag und trat nunmehr in engste Beziehung zum britischen Geheimdienst. Aus Weisung dieser seiner neuen Londoner Auftrags- und Geld­geber gelang es ihm nunmehr, den dritten verbrecherischen Versuch aus das Leben des Führers ausführen zu lassen. Diesesmal hat nun wirklich nur die Vorsehung das volle Gelingen des verbrecherischen Anschlages in seiner ganzen grauenhaften Endzielsctzung ver­hindert. In der Nacht vom 8. bis 9. November 1939 versuchte der Verbrecher Elser, in der Nähe von Konstanz in die Schweiz zu gelangen. Dabei wurde er verhaftet. Otto Straffer, der auf die Ankunft seines Werkzeuges gewartet hatte und nunmehr nach 24 Stunden erfuhr, daß 1. der An­schlag auf den Führer doch wieder mißglückt und 2. der Täter selbst anscheinend beim Neberschrei- ten der Grenze abgefangcn worden war, verließ daraufhin am 10. November sofort überstürzt die Schweiz, um nach London zu seinen Auftrag­gebern zurückzufahren.

London ernmket Kurchldares

Wo wird der nächste deutsche Schlag treffen?

Den Haag, 22. Nov.Was wird Deutschland tun?" fragt das englische BlattObserver" und mit ihm die gesamte Londoner Sonntagspreffe. Keiner der Leitartikler findet jedoch eine Antwort auf die Frage, wo England der nächste Schlag treffen werde. Und da jedes Blatt eine andere Version über den weiteren Kricgsverlauf auf­stellt, kann man aus diesen vielfältigen Speku­lationen nur den Schluß ziehen, daß sich England überall bedroht fühlt.

Das BlattObserver", dessen Artikel wieder eine einzige große Mahnung darstellt, sich auf das Schlimmste gefaßt zu machen und den Gegner nicht zu unterschätzen, gibt diesem Gefühl des Be­drohtseins mit der Feststellung Ausdruck, daß der Feind, wenn er den Zeitpunkt sür gekommen halte, mit der furchtbarsten Gewalt, die ihm zur Verfügung steht, zuschlagen werde. Wenn dieser Schlag komme, werde er in größtem Ausmaße erfolgen und bestimmt gegen England gerichtet fein. In diesem Kriege der neuartigen Bedingun­gen dürfe man nichts für gesichert halten. Di« Unterschätzung der Gefahren -habe zu der schmerz­lichen Uebcrraschung von Scapa Flow geführt.

Himaloja-Bkrystkiyer Interniert

k?!kenber!ekt der ^I8»?ressv

k. München, 23 November. Nach mehrwöchiger, teils recht abenteuerlicher Reise ist Ernst Grob, einer der drei Münchener Himalaja-Bergsteiger, wieder in der Heimat eingetrosfen. Nur die Tatsache, daß Grob seiner Nationalität nach Schweizer Staatsbürger ist verdankt er seine Heimkehr aus einem italienischen Dampfer. der ihn nach Genna brachte. Ludwig Schmaderer und Herbert Paidar die sich gleichfalls mit Ernst Grob aus einer Bergfahrt im Sikkim- Himalaja befanden, wurden in Bombay inter­niert.

Nach zuverlässigen Meldungen soll es den denk- scheu Bergsteigern den Umständen entsprechend gut gehen zumal sich der in Bombay stationierte Himalaja-Klub in dankenswerter Weile um die Internierten kümmert, Schmaderer und Paidar befinden üch in einem großen, aus Zelten be­stehenden Sammellager in das etwa 400 internierte Deutsche eingeliefert wurden. Meist handelt es sich um Kausteiite Angestellte oder Vertreter denticher Firmen Die beiden Münchener Bergsteiger waren nicht wenig über­rascht als stch nach einiger Zeit auch Peter Aiillchnaiter zu ihnen gesellte der stch be­kanntlich auf einer Kundfahrt im Nange Parbat befand.

Die politischen -Ereignisse in Europa haben nun den Plänen der Bergsteiger vorerst ein Ende gesetzt, Reich aber ist das B > l d m a t e r > a l. das die drei Münchener während ihrer diesjährigen Kundfahrt ausgenommen haben.