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Von cksm 8oockerderlebterststter v r. 8 ons Steen

PK. Swinemünde, 18. Oktober. ,Zch lese immer wieder in neutralen Blättern Beschwer» den über die Art, wie unsere Marine den Han­delskrieg führt", so beginnt der Sachverständige des Reichskommissars am Prisenhos.Da wird es Zeit, daß man einmal diesen Vorwürfen mit genauen Tatsachen begegnet. Ich habe hier die Priscnberichte eines einzigen Tages zusammen liegen. Wir wollen sie durchblättern.

Hier! Da ist schon der erste recht aufschlußreiche Fall. Fährt da von Riga nach Malmö das schwe­dische FahrzeugEgon". Unsere Prisenbcsatzung geht an Bord. Man findet anfangs gar nichts Verdächtiges. Da stellen sich dem Offizier des Prisenkommandos zwei Mann der Besatzung vor. Sie sind Deutsche. Unterwegs und auch beim Laden haben sie die Feststellung gemacht, daß auf dem Holzdraht die Bezeichnung .Melbourne" steht. Man stellt deswegen den Kapitän zur Rede. Gewiß man könne sich sa überzeugen, daß es mit dem Holzdraht seine Richtigkeit habe. Der Mann geht mit den Offizieren an eine Ladeluke. Aber die beiden Deutschen der Besatzung haben die Szene beobachtet. Sie erklären, daß die deut­sche Prisenbesatzung irregeführt werden soll. Der in Frage kommende Holzdraht ist unter einer anderen Ladeluke verstaut! Tatsächlich findet man dort die verdächtige Fracht. Das ist ein typischer Fall von arglistiger Täuschung, die zum mindesten wohl eine Aufbringung und anschlie- ßcndc genaue Durchprüfung aller Papiere recht- fertigt."

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..Kann man sich denn auf die Papiere ver­lassen?'

Wir haben es bisher angenommen. Aber auch dort will ich gleich aus der Praxis eines einzigen Tages zum mindesten recht fragwürdige Dinge berichten. Da fährt unseren Handelskrieg führen­den Schiffen ein anderes Schiff über den Weg. Es hat Fracht für eine Antwerpener Firma. Schon der Name der Firma ist unS recht verdächtig. Außerdem stellt sich heran?, daß da? Schiff erst am 85. Juli aus englischem in den Besitz der nordländischen Macht übergegangen ist. Da? Schiff fuhr bisher immer auf England. Der Schiffsleitung selbst ist der Fall anscheinend nicht ganz geheuer vorgekommen. Es besteht doch immer die Möglichkeit, daß diese Schiffe ihren Bestimmungsort nur fingiert haben. So hat man sogar einen Gesandten in das Geschäft hineingezogen. der bestätigt, daß der ganze Ladeinhalt des Schiffes tatsächlich in ein neutrales Land kommen soll. Nun gut wir haben diese Erklärung als wahr unterstellt. Ich weiß aber nicht, wie in solchem Fall der Eng­länder gehandelt hätte.'

«lokn Lull ksnckelt nsck Willkür

Gibt es für die englische Auffassung Bei­spiele ?'

Eine ganz genau umschriebene englische Prisen­ordnung, so wie wir sie in Deutschland jetzt her­ausgegeben haben, kennt der Engländer über­haupt nicht. Er handelt nach seinem Gutdünken und damit nach seiner Willkür. Dafür kann man das Beispiel eines holländischen gro­ßen Passagierdampfers anführen, der fast drei Wochen mit annähernd tausend Passa­gieren in England aus unbekannten Gründen fest­gehalten wird. Eine rechtliche Handhabe hat der Kapitän nicht gegen solche Schikanen. Aber da ist zwischen den Papieren noch ein neues Beispiel für die englische Taktik, sich die Neutralen ge­fügig zu machen. Hier! Der Kapitän des schwe­dischen DampfersMercia' erklärt, daß man ihn mit seinem Schiff nur von England fort­gelassen habe, als er sich bindend verpflichtete, daß er mit seiner nächsten Fahrt neue wichtige Ladung nachEngland zurückbringe. So war dieses Schiff mit Zellulose beladen worden!'

Wie lange werden die verdächtigen und aufgebrachten Schiffe denn in den deutschen Untersuchungshäfen festgehalten?'

Allerhöchsten? zwei bi? drei Tage! Manche? Schiff kann schon nach einem Tag seine Fahrt fortsetzen. Wir handhaben die Prisenordnung sehr großzügig. Dafür will ich Ihnen ein Paar Beispiele erzählen Ein neutraler Dampfer Helmi'. ein kleines, an sich unbedeutendes Schiff, benutzte den Augenblick, als sich das Pri­senschiff zu einer anderen Untersuchung ent­fernte. zur Flucht Seine Maschine reichte aber bei weitem nicht aus, um zu entkommen. So wurde der Ausreißer wieder gefaßt und zur Rede gestellt. Man hätte in solchem Fall jederzeit bei strenger Auslegung der Prifenordnnng das Recht gehabt, das Schiff zu versenken. Es blieb aber bei einer energischen Verwarnung und dem Befehl den Untersuchungshäfen anzulaufen. Dort ist das Schiff dann wieder sreigekommen.'

Verdeerencke Wickersprücke . . .

Ein anderes neutrales Schiff handelte noch schlimmer. Der Kapitän erklärte, er werde sich in keinem Fall an die Anweisung halten, den beut- schen Untersuchungshafen Swinemünde an- zulausen. Das war eine glatte Verweige­rung. die sich kür das Schiff verhängnisvoll hätte auswirken können Aber wieder war das deutsche Schiff rücksichtsvoll. Man gab dem stör- rischen Kapitän eine starke Prisenbesatzung an Bord und erreichte auf diese Weise die Durch­führung deS Befehls Auch hier stellten sich spä­ter die verheerenden Widersprüche zwischen Papieren und Aussagen heraus. Es stand fest daß das Schiff in Schottfand gebunkert hatte. Die Papiere lauteten aus Order nach Port- land. Aber der Kapitän behauptete steif und fest, da? Schiff habe Ladung nach Kolsingborg. Der Kapitän eines anderen Schiffes verwickelte sich noch mehr in Widersprüche. Erst gab er als Ziel einen irischen Hafen an. Als er aber daraufhin erfuhr, daß dieses Ziel ihn zum min- besten verdächtig mache, wechselte er schnell sei­

nen Standpunkt und holte prompt Neuyorker Papiere hervor. Und wir sollen nun diese Mätzchen alle glauben!

Noch mehr wird aber den Lesern gewisser neu­traler Zeitungen zugemutet. Da soll sich bereits nach den Meldungen eines großen Blattes ein ernster Zwischenfall zwischen einem deut­schen Schiff und einem schwedischen Zerstörer zu­getragen haben, weil das deutsche Schiff die Ho- heitsgrenze nicht genug beachtet habe.

WaSistaberwahr? Beim Abstoppen trieb der Dampfer, um den sich der angebliche ..Streit' dreht, möglicherweise ein wenig in die schwedische Hoheitszone hinein. Das Schiff wurde daraufhin ausgesordert. sich wieder aus dieser Zone zu ent- fernen, was geschah. Als das Schiff wieder außer- halb oder besser in sicherem Abstand zu der ja nicht auf ein paar Meter sestgelegten Hoheitsgrenze war kam ein schwedischer Zerstörer, der sich nach dem Hergang der ganzen Angelegenheit erkundigte. Als er erfuyr, daß es sich um eine Untersuchung im Nahmen des deutschen Handelskrieges handle, drehte er ab, ohneauch nur ein Wort des Protestes oder dergleichen zu äußern. Daraus

machen dann geschäftstüchtig« Hetzer sofort einen ZwischenfallI'

So find also eher umgekehrt Vorwürfe berechtigt?'

Das ist eSl Anfangs war die See reingefegt, als der Krieg ausgebrochen war. Man sah kaum ein Schiff. Jetzt aber geht vielen Reedereien daS Geschäft über alles. Die Frachtraten find enorm gestiegen, und im gleichen Augenblick ist die See ein einziges Gewimmel von Schiffen. Unser« Fahrzeuge haben alle Hände voll zu tun. um die Schiffe zu untersuchen und ihnen ja außerdem die unentgeltliche Lotsenhilfe durch die Minensperren zuteil werden zu lassen. Fast sämtliche dieser Konjunkturschifse haben Ladung nach Ländern, die dicht bei England liegen, und zwar oft Dinge, die in solchem Maße-ein neu­trales Land nie benötigt hat. Es kann uns also niemand übelnehmen, wenn sich bei uns Zweifel regen. Natürlich wird niemand aus Zweifel hin beschlagnahmt, aber es ist unser Recht, solche Schiffe in einen deutschen Hafen zu be- ordern, um den Dingen genau nachzusehen.'

Die Erben Kenia! Natiirks am Elbeideweg

Kinder politisch geoAiapfiisellcr Orlincjkik lürkiselien Rsum8

Lonckerbericbl unsere» korcesponckenlen

as. Ankara, lg. Oktober. Man hat die Tür­kei Atatürks das Zünglein an der Waage des Rahen Ostens genannt. Hier iibcrschneiden sich die Kraftlinien des Abendlandes mit denen des Orientes; hier stößt die Welt Sowjetrußlands an die hochkapitalistischerschlossenen" Basallen- und Halbvasallcnstaatcn Großbritanniens und Frank­reichs; hier stehen wir an der Grenzscheide zwi­schen Schwarzem Meer und Mittclmeer, an der Barriere zwischen Islam und Christentum.

Die Existenz des türkischen Reiches wurde in den vergangenen zwei Jahrzehnten von dem Be- gründer des heutigen Staates bewußt an die Sowjetunion angelehnt, den mächtigen Nachbar, dessen Rückhalt das Land durch viele Krisen hin­durchsteuerte. Nur rund l8 Millionen Menschen bevölkern Kleinasien, bevölkern den geschloffenen türkischen Volksboden, der 772 340 Quadratkilo­meter umfaßt: fast genau ebensoviel, wie der Führer für das 80-Millionen-Volk der Deutschen in Anspruch nimmt.

Allerdings: dieses Gebiet ist von höchst unter­schiedlichem landschaftlichem und wirtschaftlichem Wert. Vom Pontischen Wald an den Gestaden des Schwarzen Meeres, von klimatisch ausgezeich­neten Gebirgswäldern des Taurus und Nnti- taurus bis zu den heißen Wüstengebieten im Sü­den von Ankara, von den Hochlandsteppcn Arme­niens bis zum Busch, und Waldland an den ge­segneten Gestaden des Mittelmeeres sind alle Landschaften vertreten, die man in buntem Wech­sel zwischen Südosteuropa und Vorderafien anzu­treffen wünscht. Entscheidend sür das Schicksal aber ist. daß das Schwarze Meer und die arme­nisch« Grenze bereits den Hauch russischen Lebens,

Seit vielen Jahrhunderten sind die Türken Hüter oer europäisch-asiatischen.Schwelle gewesen; durch ihr Gebiet zieht sich die Straße des Bos­porus, des Marmarameeres, der Dardanellen: bei ihnen steht es, ob die Schiffe des West- und des Ostlandes ungehindert ein- und ansfahren können. Die Mecrcngenfrage hat entscheidende Jahrzehnte der türkischen Vorkricgsgeschichte überschattet; sie hat aus der unentschlossenen, zaudernden Türkei einen Spielball der Völker, denKranken Mann am Bosporus" gemacht. Bis Ätatürk die Entscheidung traf, die auf ein Zusammengehen mit der Sowjetunion ge­richtet war.

Allerdings hat es in letzter Zeit an Versuchen nicht gefehlt, das Steuer der Türkei herumzu­reißen. Nicht immer Pflegt das Vermächtnis gro- ßer und erfolgreicher Staatsmänner von langer Dauer zu sein. Manchmal sind die Verlockungen, die von außen Herangelragen werden, stärker als Neberlegungen, die von der natürlichen Raum­politik diktiert werden. Mag sein, daß die Türkei sich tatsächlich in einen ideologischen Gegensatz zum Islam gebracht hat, aus dem es schwer ist, herauszukommen; mag sein, daß der englisch, französische Druck im Mittelmeer und im meso-

potamischcn Raum größer und stärker ist, als man gemeinhin annehmcn möchte: jedenfalls ist die klare Linie der türkischen Entwicklung in letz- ter Zeit einer gewissen Unsicherheit gewichen: als ob man sich der historischen, geö­

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graphischen, wirtschaftlichen Gegebenheiten nicht mehr immer mit gleicher Klarheit erinnere, wie es früher der Fall gewesen 'st.

So sehen wir heute das osmanische Volk am Scheidewege stehen. Man mochte aus ihm ein zweites Aegypten machen,' möchte zur Beherrschung des Suezkanals die Sicherstellung der Dardanellen hinzufügen und auf diese Weise anderwärts verlorenes Terrain weltmachen. Aber auch andere Völker als die westlichen, als Frank­reich und England, haben wichtige Lebensinter­essen im türkischen Raume zu vertreten; möge es den türkischen Staatsmännern gelingen, aus die­sem Dilemma einen Ausweg zu finden, der zum Besten ihres Volkes dient!

Mit feiner Truppe durch den Strom geschwommen

8o iükrt unck KSmpkt ein ckeutkclier Oeneral / Oer vedersanL bei ^nnspol

Kk. BreSlau, 19. Oktober. Sowohl in dem Abschlußbericht des Oberkommandos der Wehr­macht über den Feldzug in Polen als auch in dem sich im besonderen mit dem siegreichen Bor­marsch der aus dem rchlesischen Raum vorgesto- ßenen Siidarmec befassenden Bericht wurde der ungestüme Bormarsch der Armee des Generals der Artillerie und jetzigen Generaloberst von Reichenau gebührend hervorgehoben. Aus dem Kriegstagebuch sächsischer Truppen sowie aus dem Sudetengau Einberufener -ntnehmen wir nach­folgende Schilderung über die Erzwingung des Uebergangs über die Weichsel vom 12. aus den 13. September bei Annapol und Solec.

Die Brücke bei Annapol haben die Polen verbrannt, aber das macht den Sachsen wenig aus Noch am Abend des 12. Septembers kommen sie an die Weichsel. Der Strom ist dort für einen Uebergang weiß Gott nicht geeignet: Weite Bän­der weißen Sandes umrahmen das breite Strom­bett Noch sinh die Pioniere nicht da, sie können mit ihren schweren Pontons nicht so schnell vor- wärts Da handeln die Infanteristen

Drüben auf der anderen Seite des Stromes sehen sie Weichselkähne. Kurz entschlossen ziehen sich ein paar Mann auS, schwimmen ohne Waffen über den breiten Strom und .wrganisre- ren" sich selbst die Fahrzeuge, mit

denen sie dann die erste Sicherung über die Weichsel an das ostwärtiae Ufer bringen. Das ist mehr als bloße Pflichterfüllung, das ist Schneid, das ist Kampfgeist.

So wird das Ostufer bis zum 13. September früh erreicht,wie befohlen", wie man so schön bei den Soldaten sagt. Die Polen wissen, was aus dem Spiel steht, und setzen Panzerwagen ein, um den Brückenkopf wieder in ihre Hand zu bekommen. Aber es hilft ihnen nichts, ihr An­griff am 13. September ist abgeschlagen, und über die Brückenköpfe hinaus geht es weiter vor­wärts.

Bei der Erzwingung dieses Brückenkovfes er- eignete sich eine für sie Einheit von oberster Führung und einfachstem Soldaten bezeichnende Episode. Während des Brückenschlagens beob­achteten die Soldaten auf dem jenseitigen Ufer der Weichsel, wie drei Mann herüber- geschwommen kommen. Ihnen folgt kurz danach ein Floßsack. Die drei nackten Männer klettern ans Ufer, bekommen ihre Kleider aus dem Floßsack gereicht und ziehen sich an, einer von ihnen die roten GeneralShosen: Es ist der Armeeführer, der zu feiner vordersten kämp­fenden Trupp« kam. Generaloberst von Rei­chenau, der damit dasselbe vollbrachte, was kurz zuvor seine jungen Soldaten auch getan hatten. -

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ß O Bekanntlich ist durch die deutschen Be- ^ Hörden eindeutig nachgewiesen worden, daß e die in Polen aufqefundenen und auch ver-

- wendeten Gelbkreuzvorräte von s England geliefert worden sind. Un- ß willkürlich erhebt sich dabei die Frage: Wer i hat Interesse an diesem entsetzlichen Kamps- ß mittel und wer sorgte dafür, daß Polen mit ^ ihm versorgt wurde? Wer trägt die ganze k Last der Verantwortung?

ß Zur Unterrichtung unserer Leser diene, s daß vor ein paar Jahren die Kgl. Britisch« s Kommission zur Untersuchung der englischen ß Rüstungsindustrie einen Bericht abgefaßt hat, s aus dem hervorgeht, wessen Geld m der bri- ß tischen Rüstungsindustrie allgemein und in ß der chemischen Kampfstosfindustrie im beson- ^ deren steckt, wer also daran interessiert sein s kann, daß diese Betriebe recht großen Absatz ^ und recht fette Dividenden haben. An erster ß Stelle der Aktienbesitzer stand ein Herr s namens Neville Chamberlain, E damals seines Zeichens Finanzminister, heute ß verantwortlich nicht nur für die britische t Politik, sondern für alles das, was seit den ß Tagen der ersten Garantiegespräche zwischen

- London und Warschau an Grausamkeiten, t Zerstörungen und Schädigungen in Europa ß und auf den Weltmeeren eingetreten ist. ß Herr Neville Chamberlain besaß ß damals nicht weniger als 6000 Aktien ? derImperial Chemical Indu- § stries", des größten britischen Unterneh- ß mens für die Herstellung chemischer Kampf- s stoffe.

Z Wirft das nicht ein ganz besonderes Licht j auf die von Reuter auf höhere Weisung so ß eifrig bestrittenen Giftgaslieferungen Eng-

- lands an Polen? Doch nicht nur das! Ist k es nicht höchst bemerkenswert und inter- i essant im Zusammenhang mit der Frage

-W er verdient am Kriege?', zu ^ erfahren, daß nach dem gleichen, oben s erwähnten Bericht Mr. Neville Cham» -berlain II 000 Aktien der Bit- ^ kers-Armstrong im Besitz hatte?

- II 000 Aktien einer der größten Rüstungs-

- betriebe der Welt! Und wenn man in den ^ Listen der Vickers-Aktionäre weiter blättert, s so erfährt man auch, daß eine Reihe recht

- angesehener hoher und höchster Persönlich- j leiten des britischen öffentlichen Lebens ß Vorzugsaktien ihr eigen nennt, darunter

- auch weitere Mitglieder der gegenwärtigen s Regierung.

s Ist es nicht wie ein Denkmal bri» Z tisch er Moralheuchelei, daß gerade i der Bischof von St. Andrews in seinem ß Geldschrank nicht weniger als 2100 Aktien

- der Imperial Chemical Industries hat? ß Ein Geistlicher mit Giftgas-Aktien?

Denn wir fnlmn nea«>n Emelland'

Das Lied der Großen Zeit

Schon einmal, während des großen Weltkrieges, haben wir das Matrosenlied von Hermann Löns:Denn wir fahren gegen Engelland' ge­sungen. und nun hat Herrn? Niel, der beliebte Soldaten- und Marschliederlomponist, der Musik- zngführer des Reichsarbeitsdienstes, über Nacht diesen Löns-Text in eine neue Melodie gebracht, und diese Melodie mit ihrem grandiosen Erfolg, sie bildet jetzt als ..Engelland-Lied' den Abschluß der Nachrichten-Sendungen des Deutschen Rund­funks. Wir wollen hier nicht anfzählen. wieviel tausend Glückwünsche Herms Niel von Ost und West, von der Waterkant bis zum steinigen Fels für dieses Lied, für das Lied unserer Tage, zuge­gangen sind. Aber wohl wollen wir daran er­innern. daß eS seit sechs Jahren so Art und Sitte geworden ist. der politisch bewegten Zeit ihr Lied voranzustellen.

Hinter uns liegen die Wochen der unsäglichen Pein und Verfolgung, die unsere Volksdeutschen in Polen, in Ostoberschlesien und im einstigen Korridorgebiet zu erdulden hatten. Diese polnische Schuld ist durch uns gelöscht worden. Aber lange bevor auch dielen Volksdeutschen die Stunde schlug, da sie sich wieder zum Mutterlande beken­nen konnten, war derMarsch der Volks­deutschen in Polen' daS Fanal, war der Appell der Befreiungsstunde zn warten und dem deutschen Heimatlande unverbrüchlich Treue zu bewahren. So hieß es doch in diesem Liede:WaS auch daraus werde steh zur deutschen Erde, bleib« wurzelstark!'

Der Feldzug im Osten ist vorüber. Die Feind­mächte des Wistens haben uns wieder einen Kampf ausgezwunqen. So schwer er vielleicht auch lein mag. uns führt wieder ein Lied voran, das Lied das immer Symbol für Kämpfen und Siegen gewesen ist:

Heule »vollen vir ein lüecklein sinken;

Trinken vollen vir cken külilen Wem, llnck öle 6läser sollen ckaru klingen.

Denn es inuk. es mutz gescbiecken sein.

6ld mir kleine Vsnck. kleine veiüe Vsnck, veb vobl. mein 8cbslr.

Ved vobl, mein 8cb»tr. leb vobll

Vede vobl. ckenn vir kskren, ckenn vlr kskren,

Venn vir kskren gegen Ongellsnck, Ongeilsnck.

Unsere klsgge, unck ckie vebet gut ckem bisst» 8ie verküncket unseres kleiekes blsckt;

Venn vlr vollen e, nickt länger leicken, vsk cker Onglisckmsnn cksrüker lsckt 6ib mir ckeine vsnck. ckelne veitze vsnck lkekrreim vie erste 8lropkel)

kommt ckie kuncke, cksL leb bin gefallen,

Vs3 Ick seblske in cker bleeresklut,

Weine nickt um mied wein 8ckatr unck ckeaKM kür ckss Vslerlsnck, cks sink mein Mnt.

6Id wir ckeine Vsnck, ckeine veiöe Usnck, skedrreiw vie erst» 8troptiess