deutschen U-Boote rücksichtsvoll Vorgehen und selbst englische Schifsskapitäne mußten dies zugeben. Tie großen Fähigkeiten der deutschen Tnuchbootkommandanten, die volle Einsatzbereitschaft der Besatzungen und das erstklassige Material haben die deutschen Erfolge ermöglicht.
Die Erwartung, daß die deutsche Kriegsmarine den Engländern auf ihren Hungerkrieg die gebührende Antwort durch die Tat erteilen würden, ist restlos in Erfüllung gegangen. Ten Lebensmittel- und Kriegsmate, rialtransporten Englands sind schwere Verluste zügefügt worden. Das rapide Steigen der englischen Frachtraten und Versicherungsprämien sind Auswirkungen, welche die Versorgung Englands schwierig gestalten müssen. Die Verluste, die der britischen Handelsflotte zugefügt werden, sind durch Schiffsneubauten nicht so rasch zu ersetzen, denn Schiffe können ebensowenig wie Armeen auS dem Boden gestampft werden. Auch die Verlegung von Schiffsrouten, wie z. B. die Umleitung der sonst durch den Suezkanal fahrenden englischen Tonnage rund um das Kap der Guten Hoffnung, verringert den verfügbaren Schiffsraum.
Der rücksichtslose englische Blockadering gegen Deutschland und die Bedrohung der Neutralen macht sich für England in keiner Weise bezahlt. Deutschlands wirtschaftliche Kraft ist bedeutend größer als im Weltkrieg. Die Neutralen wehren sich energischer als damals ihrer Haut, und der U-Bootkrieg als Gegenschlag gegen England ist voll wirksam. Wenn das angeblich seebcherrschende Albion glaubt, mit dem Krieg unter Wasser fertig werden zu können, so wird es in absehbarer Zeit eines Besseren belehrt werden. 6. Ul.
Hi» kiilLLirest
Mt verdächtiger Eile haben die britischen Sender die Ermordung des rumänischen Ministerpräsidenten Calinescu zum Anlaß schwerster Beschuldigungen und Verdächtigungen gegen Deutschland genommen. In ihrer Darstellung erscheint die Eiserne Garde als eine von Berlin finanzierte Organisation und das Verbrechen als eine von Deutschen angestiftete Tat. Es bestätigt sich also, was schon der mit der gleichen Skrupellosigkeit eingefädelte Fall „Athe- nia" und die raffiniert über den „Matin" und die Schweizer Zeitung „Suisse" lancierte Meldung über angebliche deutsche Okkupationspläne gegenüber Belgien gezeigt haben, daß kein Mittel zu gemern ist, um in der Welt Stimmung gegen das Reich zu machen. Calinescu als Opfer deutscher Machenschaften! Eine Agitation, die sür sene bestimmt ist, die die Dinge nicht so weit übersehen, um gleich zu sagen — ausgeschlossen, denn Calinescu war ja mit seiner Neutralitätspolitik der Mann Deutschlands.
Gerade die verdächtige Eile des britischen Informationsministeriums muß nachdenklich stimmen. Soll sie vielleicht dem naheliegenden Verdacht Vorbeugen, daß gerade Leute aus jenem Lager hier ihre Hand im Spiele haben, das allein Interesse daran haben kann, den Mann der Neutralitätspolitik zu beseitigen und damit zu versuchen, der rumänischen Außenpolitik neue Bahnen zu weisen? Hat der englische Sender vielleicht nötig, Leute zu entlasten, die englischen und polnischen Interessen zuliebe Männern der Eisernen Garde die Mordwaffe in die Hand drücken?
Wem allein konnte die Tat nützen? Wer konnte allein Interesse daran haben, Rumänien in den Krieg der Großmächte zu verwickeln und zu verhindern, daß das rumä- nische Erdöl die Turbinen deutscher Kriegsschiffe treibt? Werden nicht auch bei diesem Verbrechen schon wieder dicht am Tatort die blutigen Handabdrücke britischer Agenten sichtbar? Haben nicht die bisherigen britischen Versuche, Deutschland um jeden Preis Schwierigkeiten zu machen und die deutsche Politik in der Welt anzuschwärzen, gezeigt. Westen England in einer Zeit fähig ist, da seine ehrlichen Waffen nicht scharf genug sind. Scharten in dis deutsche Wehr zu schlagen?
Rumänien wird gut tun, bei der Untersuchung des Mordfalles nach den geistigen Urhebern der ruchlosen Tat zu forschen, der der erste Mann des Landes zum Opfer fiel, und zu ergründen, wo die Kugeln geladen wurden, die mit Calinescu seine Politik treffen sollten. L. 6r.
Ziaarellen... statt TorvedMuß
So führen wir den U-Boot-Krieg!
Amsterdam, 21. September. Der „Telegraaf" bringt eine United-Preß-Meldung aus London, in der der Kapitän des englischen Fischdampfers „Alois", Albert Thomason, von der Ritterlichkeit eines deutschen U-Bootkom- Mandanten berichtet. Der U-Bootkommandant habe den Fischdampfer geschont, weil er zur lieber- zeugung gelangt sei. daß die dreizehnköpfige Besatzung in dem minderwertigen Rettungsboot de? Fischdampfers Gefahr laufen würde, zu ertrinken. Lebensmittel seien in genügender Menge an Bord gelaffen worden; lediglich die Fischnetze, die Funkanlage und die Dynamo seien unbrauchbar gemacht worden. Der Fischdampfer habe dann seine Fahrt fortsetzen können, wobei er noch etwa eine Stunde von dem U-Boot beobachtet worden sei. Die deutschen Matrosen hätten der englischen Besatzung Ziga - retten geschenkt und Kapitän Thomason habe bei der Rückkehr an Bord in seiner Kabine eine Kruke Steinhäger gefunden mit der Auf- schrift: .Mit den besten Empfehlungen des U-Bootkommandanten,"
Der Führer und Wring in Gotenhasen
kesiedliZunZ 6er Westerplalle unä 663 klskeng im bi8ii6ri^6Q Oäingen
Danzig, 21. September. Der Führer besuchte heute vormittag die Truppen im Kampfgebiet rund um Danzig. Er besichtigte zunächst die von den Polen vertragswidrig schwer befestigte und von unseren Truppen nach heftigem Kampf genommene Westerplatte, die bei Reufahrwasser die Einfahrt zum Danziger Hafen beherrscht.
Auf seiner Fahrt zum Danziger Krantor und durch den Danziger Hafen bereiteten die in dem nun wieder friedlicher Arbeit zurückgegebenen Danziger Hafengebiet schaffenden Volksgenossen dem Führer begeisterte Huldigungen. Auch auf den Docks und Werften des Hafens drängten sich Zehntausende, um dem Führer noch- mals jubelnd ihren Dank abzustatten. Nach einer eingehenden Besichtigung des Kampfgebietes auf der Westerplatte schritt der Führer die Front der an Bord in Paradeaufstellung angetretenen Be- satzung der „Schleswig Holstein" ab, die am Kai der Westerplatte festgemacht hatte.
Von hier aus begab sich der Führer nach Goten. Hafen, dem bisherigen Gdingen. Auf der Mar. schall-Pilsudski-Straße hatten Formationen aller an den Kämpfen um Gotenhasen beteiligten deut- schen Truppen Ausstellung genommen. Unter den Offizieren und Mannschaften befand sich bereits eine ganze Anzahl Träger des Eisernen Kreuzes. Der Führer schritt die lange Front der Forma-
tionen ab und zog zahlreiche Träger deS Eisernen Kreuzes ins Gespräch. Anschließend besichtigte der Führer die Hasenanlagen von Gotenyafen sowie das Kampfgebiet auf den Höhen von Oxhöft. wo vor wenigen Tagen der letzte hartnäckige Widerstand der Nordgruppe der polnischen Korridor- armee gebrochen wurde.
In Gotenhafen und Orhöst traf der Führer mit Gcneralfeldmarschall Göring zusammen, der sich ebenfalls aus einer Besichtigungsreise im befreiten Küstengebiet befand.
Feldmarschall Görlns ln Danzig
Generalfeldmarschall Göring war am Don- nerstaavormittag in Danzig eingetrofsen und hatte sich unmittelbar nach seiner Ankunft zur Besichtigung einer Jagdgrrwpe zum Danziger Hafen begeben. Auf der Weiterfahrt besichtigte der Generalfeldmarschall in Begleitung von Gauleiter Förster eingehend die Hafenanlagen von Gotenhafen (früher Gdingen). Anschließend ließ sich der Generalfeldmarschall auf dem Gefechtsfelde von Orhöft über den Verlaus der Kampfhandlungen Bericht erstatten. Bei dieser Gelegenheit meldete sich Generalfeldmarschall Göring, wie bereits oben erwähnt, beim Führer. Den Nachmittag verbrachte der Generalfeldmarschall im Hauptquartier des Führers.
Rumüniens MMttpMdeirt ermordet
LnglAnäZ 8ck!aZ ZeZen 6ie iumLnisLlis ^bulralilät
Bukarest, 21. September. Der rumänische Ministerpräsident und Innenminister Cali- ne 8 c u ist am Donnerstag um 14 Uhr auf einer Fahrt im Kraftwagen zu seiner Wohnung hinterrücks erschossen worden.
Die Hinrichtung der Mörder des Ministerpräsidenten Calinescu ist an der Mordstelle selbst erfolgt. Insgesamt sind elf Mann erschossen worden, davon am Nachmittag zwei und später neun. Die Leichen sollen zur Abschreckung 24 Stunden am Tatort liegen bleiben.
Wie amtlich bekanntgegeben wird, ist zum neuen Ministerpräsidenten General Argesanu ernannt worden. Argesanu war früher Befehlshaber deS Bukarest«! H. Armeekorps und in der Regierung des Patriarchen Miron von März 1938 bis Februar 1939 Kriegsminister. Zum neuen Innenminister wurde der bisherige Un- terstaatssekretär dieses Ministeriums, General MarineScu, ernannt, zum Kriegsminisier hingegen General Ileus.
Die neue Regierung ist gestern abend um 10.30 Uhr zu ihrem ersten Mi nisterrat zujam- mengetreten.
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Armand Calinescu, der ermordete rumänische Ministerpräsident, wurde 1893 in Piteschi (Walachei) geboren. Nach juristischen Studien in Bukarest wurde er in Paris zum Doktor der Staatswissenschasten Promoviert.
Er war zunächst als Richter in seiner Heimat- tadt tätig und schloß sich der Bauernpartei Miha- ache an. die sich etwas später mit der Siebenbür- gischen Nationalpartei zur Nationalzaranistischen Partei verschmolz. 1926 wurde Calinescu auf den Listen dieser Partei zum Abgeordneten gewählt. 1932 wurde er zum erstenmal Regierungsmitglied als Unterstaatssekretär im Innenministerium.
Im Herbst 1932 trat Calinescu nach dem Sturz der, Regierung Waida-Woevod politisch in den Hintergrund und wurde erst Ende 1937 Innen- minister der Regierung Goga.
Nach der Schließung des Parlaments im Februar 1938 wurde Calinescu Innenminister und später stellvertretender Ministerpräsident. Nach dem Tode des Patriarchen Miron im März 1939 übernahm er selbst das Präsidium des Ministerrates und daneben auch das Heeresministerium.
Zu dem sensationellen Mord an dem rumänischen Ministerpräsidenten werden aus wohl infor- mierten Kreisen folgende Einzelheiten bekannt:
Seit Beginn des Zusammenbruches der Polnischen Armee ist Rumänien der Mittelpunkt für die Arbeit des südosteuropäischen englischen Secret Service. Seit einigen Wochen hat sich eine Zentrale dieses Secret Service, die von einem der fähigsten Beamten geleitet wird, in Czernowitz niedergelasien. Die Aufgabe dieses berüchtigten englischen Dienstes war neben der allgemeinen Propaganda. Rumänien für die Westmächte zu ge. Winnen, die Durchführung des Planes, die nach Rumänien strömenden Teile der polnischen Armee nach England zu bringen, um ihnen die Möglichkeit zum weiteren Kampf gegen Deutschland zu geben.
Der nach Rumänien geflohene Polnische Marschall Nhdz-Smiglp und die ebenfalls dorthin geflüchteten Mitglieder der Polnischen Negierung sollten auf dem schnellsten Wege nach England gebracht werden, um dort eine polnische Scheinregierung zu bilden.
Die strikte und entschlossene Neutralitätspolitik Calinescus vereitelte diesen Plan des englischen Secret Service. Wie es dem Völkerrecht entsprach, wurden der Marschall Nydz-Smigly, die polnische Negierung und die übergetretenen Polnischen Militärs an verschiedenen Orten in Rumänien interniert. Der polnische Außenminister Beck, der sich dieser Internierung widersetzte, hatte in diesem Zusammenhang noch vor wenigen Tagen eine ernste Auseinandersetzung mit dem ermordeten rumänischen Ministerpräsidenten.
Wie wir hören, hat es sich hierbei um die Weiterfahrt des Herrn Beck ohne Internierung nach London und ferner um die Verschiffung des restlichen polnischen Goldes nach England gehandelt. Bekanntlich ist es den Agenten des Secret Service gelungen, die erste Sendung des dem polnischen Volk gehörenden polnischen Goldes durch Rumänien über Constanza auf ein Schiff nach England zu verfrachten.
In den letzten Tagen haben nun die englischen Agenten versucht, durch Drohungen die rumänische Regierung, vor allem aber Calinescu, von der entschlossenen Handhabung der strikten Neutralität abzubringen. In den letzten Tagen ist der rumänische Ministerpräsident, wie uns von einer ihm nahestehenden Persönlichkeit mitgeteilt wird, besonders hartnäckigen Drohungen ausgesetzt gewesen. Als er diese energisch zurückwies, tat England das, was es in seiner Geschichte in solchen Fällen bisher immer getan hat, nämlich, es schritt zum Mord. Calinescu wurde auf der Straße in der Nähe seiner Wohnung von gedungenen Mördern erschos. sen. Wie immer wurde auch dieses Manöver raffiniert angelegt, indem angeblich ehemalige Mitglieder der Eisernen Garde gedungen wurden, um damit für die Tat ein „nationales Alibi" zu schaffen und Verwirrung in der Oeffentlichkeit über die Hintergründe dieser dunklen Tat des englischen Secret Service zu schaffen.
Deutschland beklagt den Tod dieses Staatsmannes, der sich gerade in der letzten Zeit in erfolgreicher Werse um die Verbesserung der deutsch-rumänischen Beziehungen und die Aufrechterhaltung einer nach allen Seiten korrekten Neutralität Rumäniens bemüht hat.
.Rur die Engländer hatten Snteresse-
Belgrader Kreise zur Ermordung Calinescus
Belgrad, 21. September. Die Nachricht von der Ermordung des rumänischen Ministerpräsidenten Calinescu. die in Belgrad in den Nachmittagsstunden bekannt wurde, hat hier tiefsten Eindruck gemacht und größtes Bedauern ausgelöst.
In politischen Kreisen hört man die Ansicht, daß die Täter in Wirklichkeit von englischer oder Polnischer Seite zu diesem fluchwürdigen Attentat angestiftet, worden seien, weil diese Kreise über die streng neutrale Haltung Rumäniens erbost gewesen seien und glaubten, wenn sie den stärksten Mann Rumäniens beseitigen, mit ihren Umtrieben künftig leichteres Spiel zu haben.
Die leiste Lhame Europas
Englands Kriegsvorwand zunichte gemacht
Peking, 21. September. Die chinesische und japanische Presse in Nordchina bringen ausführliche Kommentare zur Rede Hitlers. Die Pekinger Zeitung „Chih Pao" nennt Hitlers Rede die letzte Chance Europas. Das Ende Polens mache den Kriegsvorwand Englands und Frankreichs zunichte. Fast einstimmig machen die Zeitungen England sür die gegenwärtige Lage verantwortlich. Der Pekinger „Hfin Min Pao" zieht die Schlußfolgerung, daß jedes von England garantierte Land zugrunde geht, un- daß die Zeit günstig sei, den englischen Einfluß in Asten auszurotten. Die russisch ^japanische Annäherung wird als Vorbedingung hierzu betrachtet.
Römische Abfuhr für Lbamberlain
Millionen Menschenopfer nur ein „Geschäft"
V. 7,. Rom, 22. September. Die Haltung der englischen Regierung als Antwort auf die Danzi» ger Rede des Führers erfährt in Italien scharfe Kritik. „Chamoerlain, so schreibt „Regime Fascista , „hat vom Krieg gesprochen, wie der Generaldirektor einer Aktiengesellschaft, der den Aktionären ein Geschäft auseinandersetzt. Es handelt sich also nicht darum", so äußert sich „Infor- mazione del Giorno", „eine Lösung der Probleme, durch die ein neues Europa entstehen könnte, zu finden, nicht um die internationale Zusammenarbeit, auch nicht um die Wiederherstellung des Vertrauens, es handelt sich einfach darum, den Krieg sortzusetzen und ihm Millionen Menschen zu opfern und Trümmer aufzuhäufen."
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Z Der britische Oppositionsführer Green» Z Wood rang gestern im Unterhaus die Hände Z über das Schicksal Polens. Leider wandte sich k Herr Greenwood nicht gegen Herrn Cham- Z berlain, der Polen kaltblütig in die Kata- H strophe hineinstieß, die auf den von einem eng. Z tischen Blankoscheck ausgelösten polnischen Gro- D ßenwahn folgen mußte, ß Herr Greenwood meinte lediglich, eS liege ß schwer auf seinem Gewissen und auf ß dem anderer Mitglieder des Unterhauses, daß
- England in dieser schweren Prüfung nicht mehr ß für Polen habe tun können.
s Diese „Last auf dem Gewissen" eines Opposi. Z tionsführers also ist das einzige, was Großbri» Z tannien zu dem Kampf der Polen beizutragen ß hatte, in den es dieses Land hineinhetzte. Herr
- Greenwood machte sich aber noch weitere Ge» Z danken. Er meinte, England müsse aus dem
- Schicksal Polens die wichtige Lehre ziehen, daß
- die Hilfe, oie es seinen Freunden in Zukunft ge- Z währe, schnell, sicher und großzügig gegeben wer- ß den müsse. Sonst würden mögliche aktive Ver- Z kündete nur unwillig passive Freunde.
- Herr Greenwood braucht sich um die zu» ? künftige Hilfe für die von England in den Tod ß geschickten anderen Völker nichtallzuviele
- Sorgenzumachen, denn es ist nicht anzu- Z nehmen, daß sich noch weitere Völker finden wer- ß den, die für England die Kastanien aus dem
- Feuer holen wollen, um sich oie Finger zu ver- Z brennen.
Z Das dürfte um so weniger der Fall sein, als ß Herr Greenwood ganz ungewollt ein bezeichnen-
- des Eingeständnis machte. Er fuhr nämlich fort, ß es sei sehr wichtig und werde immer wichtiger, k daß England alle möglichen Kräfte hinter sich ß mobilisiere und Freunde suche, ohne sich zu Z schämen. Herr Greenwood gibt also zu, daß die Z britische Regierung die Völker, die sie „hinter
- sich mobilisiert", „ohne sich zu schämen" vor sich ß hertreibt, um sie als Kanonenfutter k preiszugeben.
k Sind sie geopfert, dann freilich spricht man ß mit puritanisch-frommem Äugenaufschlaa von Z der „Last seines Gewissens". Eine Heuchelei, zu ß der nur echte Briten fähig sind!
Ministerpräsident Daladier bleibt unbelehrbar
Berlin, 22. September. Der französische Ministerpräsident Daladier hielt am Donnerstag eine Rundfunkansprache, in der er sich nach 20 Tagen Krieg an die Franzosen und Französinnen wandte. Er warnte das französische Volk vor dem Abhören der deutschen Rundfunksendungen in französischer Sprache, in denen bekanntlich immer wieder die Frage gestellt würde, wofür das französische Volk kämpft. DasZieldesKriegeS. den die französische Regierung erklärt hat, sieht Herr Daladier in der Erreichung eines totalen Sieges, um einen Frieden auf solider Grundlage zu erreichen und den deutschen Anspruch auf Beherrschung der ganzen Welt zu vernichten. Daladier äußerte sich leider nicht zu der Frage, ob der von ihm erstrebte solide Friede ein Friede der noch solideren Versklavung als der von Versailles sein soll. Ebensowenig sagte er über die Gründe zu der törichten Behauptung, daß Deutschland angeblich, die ganze Welt beherrschen wolle.
Rvosevelt vor dem Kongreß
Aussprache über das Neutralitätsgesetz
Washington, 22. September. Für die Sondersitzung des amerikanischen Kongresses, die am Donnerstag in Washington zusammentrat, waren besondere Polizeiliche Vorsichtsmaßnahmen getroffen worden. Präsident Roosevelt begann seine Rede an die Senatoren und Abgeordneten um 20 Uhr. „Er habe", so erklärte Rvosevelt, „den Kongreß einberufen, um die Abänderung eines Gesetzes zu Prüfen und zu verhandeln, das nach seiner ehrlichen Ueberzeugung die historische Außenpolitik der Vereinigten Staaten derart ändere. daß die friedlichen Beziehungen der Vereinigten Staaten zu anderen Ländern dadurch beeinträchtigt würden." Rvosevelt fuhr fort, er glaube, daß der Mantel des Friedens weit genug sei, alle zuzudecken. Keine Gruppe möge das Aushängeschild des Friedensblockes ausschließlich für sich in Anspruch nehmen. Amerika habe immer das Aeußerste getan, um den Krieg abzuwenden- Wenn es dennoch zum Kriege gekommen sei. so müsse die Regierung alles, was in ihrer Macht liege tun, um die Vereinigten Staaten auS dem Kriegeherauszuhalten. Nach seiner ehrlichen Ueberzeugung werde sie bei diesen Bemühungen Erfolg haben. (Lauter Beifall.) Rvosevelt sagte dann weiter: „Im April entwickelte sich eine neue Spannung. Verschiedene Staaten, mit denen wir freundschaftliche Beziehungen unterhalten hatten, hatten ihre Integrität verloren oder waren dabei, sie zu verlieren.'
Ich sagte im Januar, daß unsere Neutralitätsgesetze vielleicht zum Vorteil von Angreifern Wirken würden. Ich bitte Sie erneut, unsere Gesetz- gebung noch einmal zu Prüfen. Ich bedauere, daß der Kongreß dieses Gesetz verabschiedet hat. Ich bedauere, daß ich dieses Gesetz unterzeichnet habe. Ich bestehe darauf, daß a m e r i ka n i s ch e B ü r» ger und amerikanische Schiffe sich von der unmittelbaren Gefahr des direkten Konfliktes fernhalten. (Beifall.) Ich schlage vor. dieses Land wieder ans die solide Grundlage einer realen und traditionellen Neutralität zu stellen. Ich bin der Ansicht, daß amerikanische Schiffe so weit wie möglich von Gefahren der Kriegszonen abgehalten werden sollten.
Rumänien bleibt neutral!
Ministerrat unter Vorsitz Argesanus Bukarest, 22. Sept. Donnerstag spät abends hielt die Regierung unter Vorsitz des neuen Ministerpräsidenten General Argesanu einen Ministerrat ab, der einen Aufruf an das Land erließ. In diesem Aufruf wird dte Persönlichkeit des ermordeten Ministerpräsidenten Calineseu gewürdigt. Weiter HSt der Aufruf hervor, daß di« Regierung die bisherige Politik der strenge« ReutraUtSt Rumäniens unverändert fortsetze«, wird.