Montag, den 28. August 1939
Schwarrwalb-Wacht Seite I
Wir stehen zur Fahne des Führers
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Graz, 27. August. Die 7. Neichstagung der Ausländsdeutschen wurde am Freitagabend mit einer Großkundgebung auf dem Trabrennplatz in Graz eröffnet. Im Mittelpunkt der Veranstaltung, die unter stärkster Beteiligung der Grazer Bevölkerung vor sich ging, stand eine Rede des Stellvertreters des Führers. Reichsminister Rudolf Heß. Nach Begrüßungsworten des Oberbürgermeisters Dr. Kaspar nahm dann Gauleiter Bohle das Wort. Zum siebenten Male seien die auslandsdeutschen und deutschen Seefahrer zusammengekommen, um sich zu Adolf Hitler und seinem Reiche zu bekennen. Die ganze Welt werde von diesem Bekenntnis erneut erfahren und damit wissen, daß das ganze Auslandsdeutschtum im Nationalsozialist i scheu Gemein- schaftsgeiste geeint ist und in guten wie in bösen Tagen unerschütterlich zum Vaterlande steht. Anschließend ergriff Rudolf Heß das Wort:
Er unterstrich zunächst die beispiellose Langmut, die Deutschland Polen gegenüber an den Tag gelegt habe und erinnerte an das großzügige Angebot des Führers, das den Frieden zwischen Deutschland und Polen gesichert hätte. „Ein An- gebot, das Herr Chamberlain vergessen zu haben scheint. Denn er sagt, er habe nicht davon gehört, daß Deutschland versucht hätte, gewisse heute akute Fragen durch friedliche Erörterungen zu lösen — was war denn das deutsche Angebot anderes als dieser Versuch?!'„Polen", so fuhr der Stellvertreter des Führers fort, „hätte aber nicht einmal den Versizch unternommen, über dieses Angebot auch nur zu verhandeln. Im Gegenteil, es beschimpfte Deutschland, hetzte zum Kriege, forderte neues deutsches Land bis über die Oder hinaus, beging Grenzverletzungen über Grenzverletzungen und beschoß deutsche Verkehrsslugzeuge."
„Der Verantwortliche für die Underantwort- lichkeit Polens ist England. Und wenn der englische Ministerpräsident", so rief Rudolf Heß aus, „von angeblichen Mißhandlungen' in Polen lebender Deutscher spricht, wenn er es auffallend findet, daß diese Behauptungen starke Sehnlichkeit mit ähnlichen Behauptungen im letzten Jahre hätten, so können wir nur scststellen: Die Haltung Englands hat in diesem Jahre leider auch eine starke Aehnlichkeit mit seiner Haltung im vergangenen Jahre.' Und die Haltung wurde in diesem Jahre wie im vergangenen Jahre als Freibrief aufgefaßt, Deutsche, die unter fremdem Volkstum leben, zu mißhandeln, ihres Hab und Gutes zu berauben, aus dem Lande zu verjagen. Gehen Sie hin, Herr Chamberlain in die Flüchtlingslager und Sie werden mit eigenen Augen sehen, und mit eigenen Ohren hören: Es handelt sich nicht nur um „angebliche" Mißhandlungen, es handelt sich um grausame Wirklichkeit. Es fließt Blut, Herr Chamberlain. Es gibt Tote, unschuldige Menschen sterben.
Je mehr Gründe England hinausschreit, feine Feindseligkeit gegen Deutschland zu begründen, desto weniger glauben wir ihm. Es gibt nur jenen wirklichen Grund: Juden und Freimaurer wollen den Krieg gegen dieses verhaßte Deutschland, gegen dieses Deutschland, in dem sie ihre Macht verloren haben. Trotz aller Bemühungen Englands sei es ihm nicht gelungen. So wjetru ßland dazu zu bringen, die Einkreisung der Aggressoren zu vervollständigen. Deutschland und Sowjetrußland haben mit ihrem Nichtangriffs, und Konsultationspakt ihren Beitrag geleistet für den Frieden der Welt."
Letzte Vorbereitungen zum Eintan
Polen konzentriert immer mehr Truppen Warschau, 27. August. Die Kriegsvorbereitungen in Polen dauern mit Hochdruck an. Im Raume zwischen Graudenz und Gramsee stehen polnische Pionierabteilungen, die den Lauf der Ossa verlegen. In Könitz ist gestern Infanterie aus Kongreßpolen eingetrof- sen. In Bromberg sind alle Schulen mit Militär belegt. Im Raum Nakel-Bromberg-Crone an der Brahe stehen 7V VVV Mann Militär, darunter sehr viele Pioniere. Zwischen Blomberg und Zempelburg werden sehr starke Stacheldrahtverhaue ausgebaut. In den Ortschaften um Altkloster sind alle Brücken mit Minen versehen worden. In Lissa ist motorisierte Legion aufgestellt, die sich nur aus besonders qualifizierten Soldaten zusammensetzt. Die Hauptkonzentrationspunkte der polnischen Truppen gegen Danzig sind Dirschau und der Grenzstreifen westlich Oliva. In Dirschau steht auffallend viel Kavallerie.
In Altkloster wurde der Bevölkerung durch Polnische Offiziere ein Film über das Verhalten beim Ueberfall auf deutsches Reichsgebiet gezeigt. In dem Film wird im einzelnen dar- gestcllt, wieHäuseranzuziindensind,
das Vieh aus den Ställen getrieben und die Bevölkeruna mißhandelt wird.
Polnische Mordbrenner am Werk
Zehn deutsche Grcnzgehöfte in Brand gesteckt Lauenburg, 27. August. Polnische Brandstifter-Kolonnen setzten die bäuerliche Bevölkerung jenseits der Grenze in Angst und Schrecken. Wie die „Pommersche Zeitung" berichtet, haben die Polen zehn deutsche Gehöfte in unmittelbarer Nähe der Grenze in Brand gesteckt. Auf einen Deutschen, der bei Lauenburg über die Grenze floh, wurde von polnischen Grenzbeamten das Feuer eröffnet. Die Kugeln schlugen in das deutsche Grenzdorf Sellnow ein. Die Einschüsse sind deutlich festzustellen. Der Flüchtling berichtet, daß direkt gegen Sell- «ow polnische Soldaten mit Maschinengewehren in Stellung gegangen sind.
.Mir Deutsche", so schloß der Stellvertreter des Führers seine mit gläubiger Begeisterung aus- genommene Ansprache, „blicken ruhigen und festen Mutes in die Zukunft, was sie uns auch bringen möge! Wir wissen, daß alles, was gegen das neue Deutschland und seinen Führer unternommen wurde, sich immer auswirkte für das neue Deutschland und für den Führer. Es wird auch künftig so sein; denn wir haben den Glauben, daß der Höchste mit Deutschland ist und seiner gerechten Sache. Denn wir haben den Glauben, daß der Höchste uns den Führer gesandt hat zur Rettung aus tiefster Not. Indem wir zum Führer stehen, erfüllen wir den Willen dessen, der uns den Führer gesandt. Wir Deutsche: Wir stehen zur Fahne des Führers — komme, was da wolle!"
Tagung der Frauen
Am Samstagvormittag war die Arbeitstagung der ausland'sdeutschen Frauen, zu der rund 200 Amtswalterin- nen aus aller Welt und zahlreiche Mitglieder der Gaufrauenschaft Steiermark erschienen waren. Die Gaufrauenschaflsleiterin der
AO., Frau Bera Vehr, konnte mitteilen. daß sich die Mitgliederzahl seif der Gründung im Sommer 1933 vervielfacht habe und sich heute auf mehr als 30 000 Frauen beläuft.' Mehrere Amtsleiterinnen der auslandsdeutschen Frauenschaft erstatteten Berichte über ihre Arbeit im Auslande, wobei man einen Einblick in das unermüdliche Wirken der deutschen Frauen im Auslande erhielt.
Des Führers Gruß
Gauleiter Bohle hat aus Anlaß der Neichstagung der Ausländsdeutschen ein Begrüßungstelegramm an den Führer gerichtet. Darauf ist nachstehendes Telegramm des Führers angelangt: „Ich danke Ihnen für die Meldung vom Beginn der 7. Neichstagung der Ausländsdeutschen in Graz. Die Gruße der in der Stadt der Volkserhebung versammelten ausländischen Volksgenossen erwidere ich herzlichst und gebe zugleich dem Wunsche Ausdruck, daß auch die diesjährige Tagung die Verbundenheit der Ausländsdeutschen mit der gemeinsamen Heimat weiter festigen möge."
freuen, unser Levensraum bildet seit dem 15. März einen Teil des Großdeutschen Reiches, mit dessen Interessen wir schicksalS» verbunden sind. Wer diese mißachtet und den Weg der Illusionen einschlägt, wird damit unbedingt unserem nationalen Leben unersetzlichen Schaden zufügen. Das, was uns die Polen in den schicksalhaften Stunden des vergangenen Jahres antaten und der Terror, dessen Opfer die Tschechen in Polen auch jetzt wieder sind, bestimmt unsere Haltung gegenüber diesem Staate."
Sugoslatvien strikt neutral
Belgrad, 27. August. An maßgebender Stelle wird erklärt, daß Jugoslawien die Entwicklung der europäischen Lage mit größter Aufmerksamkeit und dem durch eine geordnete innenpolitische Lage gestärkten Ge- fühl der unerschütterlichen Selbstsicherheit verfolge. Oberstes Ziel Jugoslawiens bleibe, den Frieden zu fördern und ihn wenigstens an den eigenen Grenzen zu erhalten. Die Regierung sei weiterhin der Ansicht, daß dies am besten durch die Wahrung einer strikten Neutralität gegenüber den Auseinandersetzungen der Großmächte geschehe. Jugoslawien werde sich jeder Aktion fernhalt e n, die seine eigenen Lebensrechte nicht unmittelbar berühre.
Französischer 4Zo Rillionen-Kre-lt für Men
Paris, 27. August. Nach der „Staatszeitung" hat das französische Finanzministerium der polnischen Negierung einen Kredit von 430 Millionen Franken eingeräumt. der für französische Kriegsmateriallieserungen bestimmt ist.
Frankreich bedroht Spanlsch-Rarokko
Madrid, 27. August. Aus Marokko eintreffendcn Nachrichten zufolge treffen die Franzosen in Französisch-Marokko kriegerische Vorbereitungen. An der Grenze nach SPanisch-Marokko sollen sie 150 000 Mann konzentriert haben. Soweit diese Maßnahmen in spanischen Kreisen bekannt werden, rufen sie starke Empörung hervor. Es wird daran erinnert, daß Frankreich bereits im letzten Jahre während der Septemberkrise einen Ueberfall auf Spa- nisch-Marokko plante. Spanische Kreise weisen auf die Aussichtslosigkeit solcher Unternehmungen hin, denn Spanien sei nicht unvorbereitet, und die Franzosen würden Gefahr laufen, daß die gesamte muselmanische Welt gegen sie aussteht.
Kritische Marineflugzeuge verletzen noriveaische Reutralitöt
Oslo, 27. August. Die Lotsen des Leucht- turmes Utsire bei Stavanger melden, daß sie 20 Seemeilen von diesem Leuchtturm ent- fernt ein Flugzeugmutterschiff und zwei U- Boote beobachtet haben. Mehrere Flugzeuge des Mutterschiffes überflogen dabei norwegisches Gebiet. Es handelt sich — wie die Lotsen erklären — unzweifelhaft um britische Flotteneinheiten. ,.„
Wachsendes Verständnis in Zapan
für den Nichtangriffspakt Berlin—Moskau
Tokio, 27. August. In politischen Kreisen ist ein wachsendes Verständnis gegenüber dem Nichtangriffspakt Berlin—Moskau festzustellen, der angesichts der europäischen Lage als „Gebot der Stunde" bezeichnet wird. Man betont in diesem Zusammenhang, daß die Grundzüge der japanischen Politik in China dadurch unbe- r ü h r t blieben. Das bedeute, daß keineswegs eine Annäherung an England in Betracht kommen könne, was mit einer Neuordnung Ostasiens unvereinbar wäre. Auch der Kriegsminister habe erklärt, daß die freundschaftlichen Beziehungen mit Deutschland und Italien aufrecht erhalten und geistig vertieft werden müßten.
Das I>Ieue8lL in Kür^e
Iwtrcke lllrviAuiss» aus »Iler Welt
In einer Erklärung, die der französische Mi- nisterpräsident Taladier am Sonntag abend vor der Presse in Paris abgab, nahm er auf einen Briefwechsel Bezug, den er mit dem Führer hatte, ohne der Presse die Briefe selbst zur Kenntnis zu geben. Zur vollständigen Unterrichtung der Öffentlichkeit gibt das DNB. den Wortlaut des Briefwechsels wieder. Der Führer hat darin klare Forderung aufgestellt: Danzig und der Korridor müssen an Deutschland zurück. Die mazedonischen Zustände an unserer Ostgrenz« müssen beseitigt werden. Ich sehe keinen Weg, Polen, das sich ja nun im Schutze seiner Garantien unangreifbar fühlt, hier zu einer friedlichen Lösung bewegen zu können.
Wie Reuter von dem am Sonntag nachmittag stattgefundenen Kabinettsrat in London meldet, soll Montag nachmittag eine erneute Kabinettssitzung stattfinden. Es wird erwartet, daß Botschafter Neville Henderson im Anschluß an dies« Sitzung seinen Rückflug nach Berlin antritt, wo er ,m Laufe des Abends eintreffen dürfte. Voraussichtlich wird das englische Unterhaus am Mittwoch zusammentreten, um eine Er klä rung Ehamberlains entgegenzunehmen.
Bekenntnis der Jugend zur Wehrhaftigkeit
Der keictisjuLenätüIirer gpruck vor 50000 ^unZen unä jVlääel
Chemnitz, 27. August. Bei der glanzvollen Schlußveranstaltung zu den Deutschen Jugendmeisterschaften, bei der 2600 Jungen und Mädel, die Besten des deutschen Sportnachwuchses, vom Mittwoch bis Sonntag um Meisterehren kämpften, sprach Reichsjugcnd- führer Baldur vvn Schirach in der Chemnitzer Großkampfbahn vor 50 000 Hitler-Jungen und -Mädeln über die Aufgaben, die der Führer der deutschen Jugend in der Gegenwart und Zukunft gestellt hat. Mit Nachdruck hob er die Tatsache hervor, daß die Deutschen Jugendmeisterschaften in diesen Tagen von schicksalhafter Bedeutung in voller Ruhe ausgetragen wurden und Deutschlands Jugend gerade in diesen Tagen vor der Oeffentlichkeit des deutschen Volkes und vor der Welt Zeugnis ablegte von ihrer Kraft, Tüchtigkeit und Einsatzbereitschaft. „Eure Leistungen in Chemnitz, so rief der Reichsjugendführer den
Bezugsscheine für Lebensmittel
Oereotite Verteilung 1eben8ivielitiger Waren geackert
Um eine gerechte Verteilung lebenswichtiger VcrbrauchSgüter an alle Verbraucher sicherzustellen, ist für gewisse Lebensmittel, ferner für Seife und Hansbrandkohle sowie lebenswichtige Spinnstoffwaren und Schuhwaren eine allgemeine Be- zugsscheinpslicht eingeführt worden. Darnach dürfen die genannten Verbrauchsgüter an Verbraucher nur noch gegen behördliche Bescheinigung über die Bezugsberechtigung (sogenannte Bezugsscheine) abgegeben und von ihnen bezogen werden.
Für Lebensmittel, Seife und Hausbrandkohl« werden von den Behörden als Bezugsscheine zu- nächst sogenannte Ausweiskarten mit einer Gültigkeitsdauer von vier Wochen ausgegeben. Zusammen mit den Bezugsscheinen wird ein Merkblatt zugestellt, das über die wesentlichsten Einzelheiten der Verbrauchsregelung Auskunft gibt. Entgegen dem Inhalt des Merkblattes und der Nusweiskarte sind von der Bezugsschein- Pflicht vorläufig ausdrücklich ausgenommen neben Eiern undKakao die Grundnahrungsmittel Brot. Weizenmehl. Noggen- mehl und Kartoffeln. Diese Lebensmittel können so wie bisher obne Bezugsschein abaeaeben und bezogen werden. Die Ausweiskarten und die Merkblätter werden sämtlichen Verbrauchern durch Beauftragte der Gemeindebehörden ins Haus gebracht. Wer bei dieser Verteilungsaktion über- gangen wird und keine Ausweiskarte erhält, wende sich an die nächste Gemeindebehörde.
Für lebenswichtige S P i n n sto fsw ar en und Schuhwaren werden Bezugsscheine nur auf besonderen Antrag auSgegeben, wenn ein Bedarf nachgewiesen wird. Der Antrag ist bei der Gemeindebehörde zu stellen. Welche Spinnstoffwaren und Schuhwaren bezugsscheinpflichtig sind, wird in der Tagespresse und außerdem den Einzel- Handelsgeschäften durch die örtlichen Fachorganisationen noch bekanntgegeben. Die Behörden werden bei der Beurteilung, ob ein Bedarf für den Erwerb der genannten Waren vorhanden ist, großzügig verfahren.
Gaststätten und Anstalten erhalten für die von ihnen zu versorgenden Personen bezugsscheinpflichtige Waren ebenfalls gegen Bezugsscheine, die bei der Gemeindebehörde besonders zu beantragen sind. Die Abgabe von Speisen in Gast- stätten erfolgt bis auf weiteres bezugs- scheinfrei. Der Einzelhandel wiü> über seine Pflichten ebenfalls durch ein Merkblatt unterrichtet, das ihm durch Beauftragte der Gemeindebehörde zugestellt wird. Mit dem Merkblatt wird ein Einlageblatt verteilt, auf dem die bezugsfähigen Höchstmengen bezeichnet sind. Dieses Einlageblatt ist in den Einzelhandelsgeschäften an deutlich sichtbarer Stelle aufzuhängen.
Heber wichtige Fragen, die mit der Verbrauchsregelung Zusammenhängen, wird laufend in der Tagesvresse und im Rundfunk berichtet Der Einzelhandel wird ferner für die Erfüllung seiner Aufgaben die notwendigen Richtlinen unmittelbar von den Behörden erhol- ten. Da für die Unterrichtung aller Beteiligten Sorge getragen wird, wird gebeten, die Behörden nicht unnötig mit Fragen zu überlaufen, die sie nur von der Erledigung ihrer eigentlichen Aufgaben abhalten. Es wird geprüft, ob bereits in den nächsten Tagen gewisse Lockerungen
jugendlichen Wettkämpsern und -kämpsertn- nen zu, „haben alle Erwartungen übertroffen und bedeuten eine weitere Steigerung der allgemeinen Leistungsfähigkeit der deutschen Jugend. Das deutsche Volk wird sich, wenn es Leistungen braucht, auf seine Jugend verlaßen können. Wir wollen durch unsere Erziehung jeden jungen Deutschen heranbilden als Fahnenträger des nationalsozialistischen Kampfes, aber auch als wahrhaftiger Verteidiger unserer Fahne."
Nach den leichtathletischen Endkämpsen verließ der Reichsjugendführer das Stadion, um nach Berlin zurückzukehren. Die 2600 Jungen und Mädel begaben sich in muster- gültiger Disziplin auf ihre Stellplätze, um dann die Rückreise in ihre Heimat anzu- treten. Hierfür wurden die erforderlichen Sonderzüge . und Entlastungszüge bereit- aestellt.
erfolgen, insbesondere einzelne Waren von der Bezugsscheinpflicht ausgenommen werden können.
Die Einführung der Bezugsscheinpflicht für lebenswichtige Verbrauchsgüter stellt, was besonders betont werden muß, keinesfalls etwa eine Notmaßnahme dar, die irgendwelche — gar nicht vorhandene — ernährungspolitische Schwierigkeiten des Reiches widerspiegelt. Wir haben es hier vielmehr durchaus mit einer Maßnahme der rechtzeitigen Vorsorge und der gerechten Verteilung zu tun, die dafür sorgen wird, daß keiner bevorzugt und keiner benachteiligt wird. Erst in diesen Tagen wurde aus einer Veröffentlichung der zuständigen Stelle ersichtlich. daß die deutsche Ernährungslage als vollkommen gesichert gelten kann und daß die nationalen Reserven auf allen wichtigen Ernährungsgebieten so stark vergrößert werden konnten, daß Deutschland allen Eventualitäten ruhig ins Auge sehen kann.
Wenn trotz dieser günstigen Ernährungslage das Bezugsscheinsystem sür lebenswichtige Verbrauchsgüter eingeführt wird, so soll sich jeder deutsche Volksgenosse darüber im klaren sein, daß keine Mangelmaßnahme, sondern eine Vorsichtsmaßnahme vorliegt, die im übrigen durch Sonderregelungen in den verschiedendsten Fällen wei - te st gehende Erleichterungen für Kranke, werdende und stillende Mütter, Kinder usw. enthält. In organisatorischer Hinsicht ist durch längere Vorbereitungen die Voraussetzung geschaffen worden, daß die neue Anordnung sich reibungslos ein- spielen wird. Das Ausland wird aber auch diese deutsche Maßnahme als einen Beweis des unbeugsamen deutschen Lebenswillens zur Kenntnis nehmen und sich darüber im klaren sein müssen, daß das deutsche Volk in treuer Gefolgschaft und Selbst. disziplin um seinen Führer geschart, alle Versuche wirtschaftlicher Druckmaßnah. men seitens des Auslandes ebenso einmütig und erfolgreich zurückweisen wird, wie cs bisher den „politischen Nervenkrieg" glänzend bestanden hat.
Schirksalver-undtn mit Deutschland
Eine tschechische Erklärung
Prag, 27. August. Der Ausschuß der Tsche- chischen Nationalen Gemeinschaft hat folgende Erklärung bekanntgegeben, in der es heißt: „Die Ereignisse der letzten Tage veranlassen uns, aufs neue zu erklären, daß das Reich, das uns durch seine Macht schützt, und uns eine glückliche Zukunft eröffnet, voll das Recht hat, von uns zu verlangen, daß wir uns ohne Vorbehalt auf den Boden der Wirklichkeit und der Zusammenarbeit