Mittwoch, 23. August 1939

Seite 2

» -

noch nie eine Politik gestanden, als die der Einkreiser von 1939.

Mit dein russischen Jawort in der Tasche würden die Kriegstreiber auch nicht einen Moment gezögert haben, Europa in ein blutiges Chaos zu stürzen. Wir kennen die großzügigen Aufrechnungen, die im Vertrauen auf die russische Karte in Paris und London vorgenommen wurden, wir wissen, daß die Herren Eden, Churchill, Kerjllis und Konsorten keinen sehnlicheren Wunsch besaßen, als mit der Noten Armee Vereint gegen die autoritären Staaten zu marschieren. Ihre Verzweiflung angesichts des jämmerlichen Schiffbruchs ist deshalb wohl verständlich. Es hagelt heute Schimpf­worte übelster Art gegen jene, um deren Glinst man gestern noch buhlte, und wenn die Hetzer alte zusammen erst die Sprache wiedergeflinden haben werden, dann darf man ein tolles Inferno in dieser Hinsicht er­warten.

Ob man nun das deutsch-russische Ncber- einkvmmen zu bagatellisieren versucht, wie dies vielfach geschieht, ob man von der Wucht dieses Ereignisses erschlagen, ob man nur mehr fähig ist. Krastausdrücke hervor­zubringen und sich in wüsten Anpöbelcien zu gefallen einerlei, der entscheidende Instoß zur Aenderung der euro­päischen Situation ist gegeben. Die Dinge haben nicht nur in dem Verhält­nis zwischen Deutschland und der Sowjet­union eine entscheidende Wendung genom­men, sie werden sich in gleicher Weise auch aus die gesamte politische Lage auswirken. Mir stehen vor der großen Umgrup- pierung der Machtverhältnisse. Das Weltbild verändert sich und eine fast revolutionär zu nennende Gestaltung der Beziehungen zwischen den Völkern zeichnet sich weithin sichtbar ab. Die sich aus dem neugeordneten deutsch-russischen Verhältnis ergebenden Möglichkeiten :n wirtschaftlicher und politischer Richtung sind vorläufig nicht abzuschätzen. Daß sie jedoch ein entscheiden­der Beitrag in der europäischen Rangord­nung sein werden, steht fest. Auf dem Ab­schnitt BerlinMoskau vollzieht sich eine Entwicklung, die zu verhindern vornehmste Aufgabe der Demokratien war.

Wie es zu dieser Einigung kam? so überraschend im ersten Moment auch die Nachricht wirken mußte, sie kam doch dem po­litisch geschulten Leser nicht ganz unerwartet. Man erinnert sich noch jener ersten Rede des neuen sowjetrussischen Außenkommissars Mo­lo t o w nach dem unrühmlichen Abgang Lit- winow-Finkelsteins, in der sich Sowjetrußland zu einer Vertiefung der wirtschaftlichen Zu­sammenarbeit mit dem Reiche bekannte. Als ein vielleicht nicht sonderlich groß beobachtetes Anzeichen der neuen Entwicklung erschien in der vergangenen Woche die Meldung von der Abreise einer deutschen landwirtschaftlichen De­legation nach Moskau. Die ersten Hoffnungen verdichteten sich, als der Abschluß eines deutfch- russischen Wirtschaftsvertrages bekannt wurde, dem nun wenig später dieBombe" in Gestalt der Ankündigung eines deutsch-sowjetrussischen Nichtangriffspaktes folgte. Im Zuge einer na­türlichen Entwicklung wurden so die handels­politischen Besprechungen auf das politische Ge­biet übergefüyrt und gegenseitige Fühlung­nahme ausgenommen. Wie man erfährt, voll­zogen sich die nun folgenden Besprechungen in einer Atmosphäre größten Ver­trauens und gegenseitiger Auf­richtigkeit. Die Parti^r legten ihre Kar­ten offen auf den Tisch mit dem Erfolg, daß in kürzester Frist eine totale Lösung der schweben­den Probleme erreicht wurde. Vergegenwärtigt man sich, daß die diplomatischen Vertreter Eng­lands und Frankreichs fünf lange Monate hin­durch fast täglich am Konferenztisch in Moskau erschienen, ohne je greifbare Ergebnisse zu er­zielen, so weiß man die Vorzüge der zwischen Deutschland und Rußland geübten Methoden zu würdigen.

Wir können nachempfinden, daß die Ein­kreiser bei dem Gedanken an den fürPolen allsgestellten Garantieschein von unbequem­sten Gefühlen befallen werden. Es wird selbst unter den eifrigsten Verfechtern der Theorie eines Vernichtungsfeldzuges gegen die auto­ritären Mächte kaum jemanden geben, der sich zu einer Wiederholung des Polenaben­teuers aus freien Stücken bereitfinden würde. Die englische Negierung muß sich heute bereits den Vorwurf einer verfehl­ten Politik von der eigenen Oeffentlich- keit gefallen lassen. Man darf mit Fug lind Recht annehmen. daß es auf der gestrigen Sondersitzung des Kabinetts in Tow- ningstreet hoch hergegangen sein wird. Ge­sprächsstoff für angeregte Debatten lag ge­wiß genug vor. Wenn aber die Einkreisungs- Politiker die Schuld für den Zusammenbruch ihrer Katastrophenpolitik suchen und nach Sündenböcken fahnden, so möchte man ihnen empfehlen, doch einmal laut und vernehm­lich an die eigene Brust zu schlagen. Nicht Moskau, nicht Berlin, nicht Tokio und nicht Nom tragen an der für England und seine Trabanten so verhängnisvollen Wendung die Schuld. Maßgebende Kreise innerhalb der Negierung, an ihrer Spitze Mr. Halifax, haben das Empire in eine Lage hineinmanö- veriert, die keinesfalls beneidenswert ist. Die Frage, ob sich Großbritannien eine weitere Prestigeminderung unter den obwaltenden Umständen leisten kann, wollen wir ruhig in das Ermessen Londons selbst stellen. Poli­tische Kurzsichtigkeit ist noch die gelindeste

Die ganze Wett vom Pakt «benascht

Zetnverer Lekla^ kür äis Linkrsisun^mäclite / Metzle Warnung an ?o!en / Vas Lckio in 6er Weltpresse

Li'geoderiekt äer ölS-presse

bl Berlin. 22. August. Die Nachricht von dem bevorstehenden Abschluß eines Nichtangriffs­paktes zwischen Deutschland und der Sowjet­union. die in der Dienstag-Nacht über alle Drähte der Welt lief, hat natürlich überall wie der schwere Einschlag einer Bombe gewirkt, vor allem in London, Paris und Warschau. Die Ueber- raschung war um so vollkommener und unange­nehmer im Lager der demokratischen Einkreiser und Kriegshetzer, da man völlig ahnungslos ge­wesen ist. Eher hätte man in diesem Lager an einen Weltuntergang geglaubt, als an einen Nichtangriffspakt zwischen Deutschland und Sow­jet-Rußland. Dies erhellt auch aus der Tatsache, daß man in Paris beim Bckanntwerden dieser Tatsache an einen Vluss oder an eine Ente der Nazis glaubte. Hetzern wie Kerillis und Blum hat es sogar die Sprache verschlagen. Auch Chamberlain und Halifax wurden völlig überrascht; es wird sogar die Einberufung des Kabinetts, ja des Parlaments erwogen, da man sich in England vor eine ganz neue Si­tuation in der Weltpolitik gestellt sieht. Dieser Auffassung ist natürlich auch Deutschlands Achscu- partner Italien, allerdings in ganz anderem Sinne als die verdutztenPolitiker" von London, Paris und Warschau, wo von der Presse jetzt mit noch stärkerer Betonung hervorgehobcn wird, daß der bevorstehende Pakt einen schweren Schlag für die Einkreisungsmächte bedeute und daß er auch eine letzte Warnung an Polen sei. Wir lassen nun die einzelnen Preflestimmen in ihrem Für und Wider je nach ihrer Einstellung folgen.

Moskau: Beiderseitiger Wunsch

Die Moskauer Zeitungen veröffentlichen in großer Aufmachung auf der ersten Seite die Mit- teilung über die bevorstehende Reise des Neichs- außenministers.Nach Abschluß des sowjetisch­deutschen Handels-Kreditabkommens', so heißt es wörtlich,entstand die Frage über die Verbesse­rung der politischen Beziehungen zwischen Deutsch, land und der Sowjetunion. Der dieser Frage ge­widmete Meinungsaustausch zwischen den Regie- rungen Deutschlands und der Sowjetunion zeigte den beiderseitigen Wunsch, die Gespannt- heit der gegenseitigen Politischen Beziehungen zu lösen, die Gefahr eines gegenseitigen Krieges zu beseitigen und einen Nichtangriffspakt abzu- schließen.'

Rom: Schlappe der Einkreiser

Die Ankündigung eines deutsch-sowjetrussischen Nichtangriffspaktes beherrscht auch das Bild der römischen Blätter, die in riesigen Ueberschristen unterstreichen, daß dieserBlitz aus heiterem Himmel' die Pläne der sogenannten Demokratien über den Haufen wirst und vor allem einen schweren Schlag für Polen darstelle. Die Nach­richt habe in London, wie der dortige Vertreter des Mittagsblattes desGiornale d'Jtalia'* un- terstreicht, große Bestürzung hervorgerufen. Sie stelle in der Tat den Umsturz einer poli- tischen und strategischen Lage dar. auf die die französisch-englische Diplomatie allzu früh spekuliert hatte, um gegenüber den deutschen For­derungen eine intransigente Haltung einzunehmen und die Möglichkeiten einer friedlichen Lösung der Danziger Frage zurückznweisen. Auch in Paris sei man, wie der dortige Korrespondent des glei­chen Blattes hervorhebt, zu der Feststellung ge­kommen, daß die Einkreisungsmächte einen schweren Schlag erlitten hätten, von dem sie sich nicht so leicht erholen würden.

London:

Vor neuen außerordentlichen Entwicklungen

getroffen werden müssen, dem Parlament vorzu­legen seien. ..News Chronicle' stellt sich als Pro­phet hin, indem es sagt, es habe verschiedentlich auf die Möglichkeit einer derartigen deutsch-rus­sischen Verständigung hingewiesen, das Blatt wirft der britischen Negierung vor, die Angebote der Solvjets zur Zusammenarbeit im März und April abgelehnt zu haben. Die Reise von Nibben- trops nach Moskau werde in der modernen Ge­schichte ihren Platz als eine der außerordent- lichenEnt Wicklungen finden.

Auch Paris: Völlig neue Wendung der Lage

In Pariser politischen Kreisen verhehlt man sich keineswegs, daß die internationale Spannung dadurch überraschend eine völlig neue Wen­dung bekommen dürste. Man ist allerdings in Ausdeutungen und Stellungnahmen noch zurück­haltend. da man der offiziellen Aeußerung der französischen Regierung bzw. der britischen nicht oorgreifen will. In Ermangelung eines Stichwor­tes von oben beschränken sich die Blätter noch auf die kommcntarlose Wiedergabe der Verlaut­barungen. Das radikal-sozialeOeuvre' versucht Glauben zu machen, daß es sich um einendiplo­matischen Theaterstreich.' handele.Jour' und andere Blätter versehen die Berliner Meldung mit einem großen Fragezeichen, woraus zu er­sehen ist. daß sie das Ereignis gar nicht fassen können.Oeuvre' ist sogar noch deut­licher und spricht von einerschönen Ente'.

Polen ist sprachlos

Die Polnische Presse veröffentlicht die Ankün- digung des Nichtangriffspaktes zwischen Deutsch­land und der Sowjetunion und die Moskaureise des Neichsautzenministcrs auf der zweiten Seite. Redaktionelle Kommentare fehlen.

Ncuyork: Große Enttäuschung

Die Ankündigung des bevorstehenden Abschlus­ses des Nichtangriffspaktes zwischen Berlin und Moskau wirkte in Amerika wie ein Donnerschlag. Der Rundfunk unterbrach sein Programm bei al­len Sendern, um die Nachricht bekannt zu geben. Die Blätter bringen die Meldung unter riesigen Schlagzeilen. Die wenigen Beamten, die zu der späten Stunde noch im Washingtoner Staats­departement zu erreichen waren, lehnten vorsichtig jeden offiziellen Kommentar ab.New Nork Ti­mes" schreib:, dieEnttäuschunginRegie- rungskreisen sei groß, da die Sowjet­union nicht dem englisch-französischen Einkrei­sungsblock beigetreten sei.

Größte Sensation seit dem Weltkrieg

Auch bei den kleineren Staaten hat die Mel­dung von dem bevorstehenden Nichtangriffspakt mit Sowjetrußland eine gewaltige Sensation aus- gelöst. Einige belgische Zeitungen glaubten sogar die Meldung nurmit allem Vorbehalt' w iedergeben zu können, und ein sozialdemokrati­sches Blatt erklärte sie gar als einenTheater- Coup'. In Holland betont man, daß durch den Pakt ein« völlig neue Lage in Europa ge­schaffen worden sei, die sich noch gar nicht über­sehen lasse. Die norwegische Presse spricht von dergenialen Politik Hitlers' und die Schweden schreiben, daß die Meldungeine Bombe für Paris und London' gewesen fei. Dia Nachricht wird in den nordischen Staaten als größte Sensation seit dem Weltkrieg' beschrie­ben. Jugoslawien wertet das Ergebnis des

Paktes alsgewaltigen Umschwung in der Grup­pierung der europäischen Mächte'. Bulgarien ist in freudiger Erregung. Deutsche Stellen in Sofia wurden wiederholt beglückwünscht.

Das Erbe Bismarcks erfüllt

Aus den immer neu eintreffenden Pressestim- men aus aller Welt zu dem deutsch-russischen Nichtangriffspakt kristallisiert sich immer mehr die eine Ansicht heraus, daß er einen entschei­denden Beitrag zum Frieden Euro­pas darstellt. Die holländischen Wendblätter stellen fest, daß die Umzingelungspolitik der De­mokraten vollständig versagt habe. Auch die bulgarische Presse steht noch immer ganz unter dem Eindruck der großenFriedenStat des Führers, der das Erbe Bismarcks übernommen Hab«'. Die Prager Zeitungen drücken ihre An­sicht durch Ueberschristen wiePolen vor der Katastrophe' und ähnliches aus. Westlerisch orientierte jugoslawische Zeitungen sprechen von einerDurchbruchsschlacht im Osten'. Ein neutraler Diplomat sprach von einerAufrollung der Einkreisungsfront', mährend ein bekannter jugoslawischer Politiker meinte,dem Zusammen­bruch der Volksfront im Innern der demokrati­schen Staaten folge nun der Schiffbruch ihrer Friedensfront' in der Außenpolitik. In Riga stellt man fest, der Vertrag erfülle Lettland mit um so größerer Befriedigung, als er entscheidende Bedeutung für die Sicherung des Friedens in Nord, und Osteuropa habe.

In R o m wird jetzt vor allem herausgestellt, daß das neue Ereignis nicht ohne Auswirkung auf die weitere Entwicklung und auf die Lag« im östlichen Mittelmeer bleiben könne, wo die französisch-englische Einkreisungspolitik durch die Rumänien, der Türkei und Griechen­land erteilten Garantien am stärksten sich ent­wickelt habe.

Bestürzung bei den Einkreisern dauert an

In den späteren Ausgaben der Londoner Abendblätter werden noch weitere Vermutungen zum deutsch-sowjetrussischen Pakt gebracht. In Ermangelung glaubwürdiger. Argumente macht man jetzt den Versuch, die neue Entwicklung der Lage zu bagatellisieren, wobei es aber keinem Blatt gelingt, die noch immer anhaltende Be­stürzung über den kläglichen Zusammenbruch der Einkreisungsfront zu verbergen.

Nach der Ueberraschung und Bestürzung der Pariser Morgenpresse über die Ankündigung .eines Nichtangriffspaktes zwischen Deutschland und Sowjetrußland machen die Abendzeitungen nach einem offensichtlich von höherer Stelle ge­gebenen Stichwort den krampfhaften Versuch, die für die Einkreisungsmächte so klägliche Lage ge­lassener zu beurteilen. Nachdem man sich monate­lang zusammen mit den Engländern in Moskau die Hacken ablief, um die Sowjetunion mit in das Einkreisungsnetz zu spannen, wird die Hal­tung Moskaus Plötzlich als belanglose Tatsache hingestellt. Mit der Sowjetunion habe man so­wieso nie gerechnet, so wagt man dreist und frech zu lügen und erklärt, eS werde der Pakt zwi­schen Berlin und Moskau keine große Wirkung auf diebekannte Haltung' der Warschauer Re­gierung haben, denn Polen sei sich seiner Kraft bewußt. Die Pariser Börse registriert di« schweren Erschütterungen, die Frankreich durch den Nichtangriffspakt erlitten hat, mit einem anhaltenden Sinken der Kurs« für Wertpapiere.

Das deutsche Volk steht zu Danzig

OsllaZunA 6er äeulscken Rsdilszvakrer

Die Nachricht von dem bevorstehenden Abschluß eines Nichtangriffspaktes zwischen Deutschland und der UdSSR, kam Londoner politischen Krei­sen völlig überraschend. Reuter brachte die Meldung in Form eines Extrablattes. In gro­ßen Schlagzeilen berichten die Blätter über die Einigung zwischen Berlin und Moskau. Einige Zeitungen wieDaily Hecald',Daily Mail' und Times', denen die Meldung der TASS, noch nicht vorlag. wollten die DNB.-Meldung nicht glauben. Sie bildeten sich vielmehr ein, daß es sich um ein deutsches Scheinmanöver handle.Daily Telegraph' ist der Ansicht, daß durch die Ber­liner Meldung eine neue Lag« geschaffen sei.Daily Herald' tritt für Einberufung des Parlaments ein, da die Entscheidungen, die jetzt

Bezeichnung, die man für das Verhalten der britischen Staatsmänner seit den Märztagcn dieses Jahres finden kann.

Die Lektüre der westlichen Presse ist gewiß ein spannungsreicher Genuß. Inter­essanter noch aber ist die Reaktion der pol­nischen Presse auf die Berliner Uebcr- rrrschung. Hier ringt man immer noch fas­sungslos nach Worten und schickt Anfragen über Anfragen nach London, wie es sich denn nun mit dem britisch-französischen Bei­standsversprechen verhalte, bzw. ob im Verhältnis zwischen Garantierten und Garantierern durch die deutsch-sowjetrussische Vereinbarung eine Aenderung herbeigeführt werde. In London wird die Antwort auf diese Frage etwas schwer fallen. Hier wie dort fühlt man, daß die Stunde der Lösung nahe ist, daß Deutschland nicht mehr lgnger zusehen wird, wie Menschen deutschen Blutes totgeschlagen und viehisch mißhandelt werden. Der WallimWesten sichert Deutschland die militärstrategische Handlungsfreiheit in überzeugendster Weise. DieFriedensfront" ist nach dem Ausspruch Lloyd Georges im Unterhaus ohne jegliche Chance, wenn sie gegen die Achse marschiert, ohne sich des sowjetrussischen Beistandes ver- pflichtet zu haben. Der alte Waliser Fuchs hat nicht umsonst denFrieden mit Moskau"

Danzig, 22. August. Bei derOsttagung der deutschen Nechtswahrer in Danzig nahm nach der mit Beifall aufge- nommenen Rede Reichsminister Dr. Franks, über die wir bereits berichtet haben, der Gauleiter der Auslandsorganisation der NSDAP.. Staatssekretär im Auswärtigen Amt Bohle das Wort. Er übermittelte den Gruß des Auslandsdeutschtums an Danzig und seinen Gauleiter und versicherte, daß die Ausländsdeutschen in aller Welt mit ihren Gedanken und herzlichsten Wünschen in die-

gepredigt. Er ließ nicht nur um des rhetori- fchen Effektes willen das Feuerwerk seiner Beredsamkeit sprühen, um die Zauderer auf der Negierungsbank zu einem forcierten Tempo in den Gesprächen mit Moskau zu veranlassen. Die Hoffnungen auf sowjetrus- sische Waffenhilfe dürfen heute als e n d g ü l- tig gescheitert angesehen werden. Wenn die senilen Westmächte den Versuch des Widerstandes gegen die beginnende euro­päische Neuordnung fortzusetzen gewillt sind, dann müssen sie sich schon selbst zu einem aktiven Eingreifen bequemen. Es sind ihrer nicht mehr viele, die da gewillt sind, für Eng­land die Kastanien aus dem Feuer zu holen.

Die politische Initiative liegt mehr denn je bei den Mächten der Achse. Sie verwalten mit starken Händen das euro­päische Schicksal und die werden gemeinsam die letzten Spuren von Versailles ausbren­nen. Wir haben bei den Verhandlungen mit dem sowjetrussischen Gesprächspartner be­wiesen, daß wir nicht reden, sondern Han- dein. Lernt man auf der Gegenseite nicht noch in zwölfter Stunde um, und veranlaßt man nicht Warschau ernsthaft zum Nach­denken über sein ferneres Schicksal, dann wird die Welt in rascher Folge ein zweites Mal ein anschauliches Beispiel der deutschen Aktivität auf allen Gebieten erleben.

sen Tagen und Wochen in Danzig sind. So­dann stellte Gauleiter Bohle mit Nachdruck fest, daß Danzig als Gau der NSDAP, nie­mals zum Auslandsdeuschtum gehört habe, weil Danzig kein Ausland, son­dern Deutschland ist.

Nachdem Gauleiter Bohle unter größtem und langanhaltendem Beifall geendet hatte, schloß Neichsamtsleiter Gauweiler den ersten Teil der Tagung.

Am Dienstagnachmittag wurde die Ost­tagung deutscher Rechtswahrer in Zoppot mit Reden von Reichsleiter Bouhler und Reichs­minister Dr. Seyß-Jnquart fortgesetzt. Zunächst sprach der Chef der Kanzlei des Füh­rers, Reichsleiter Bouhler, über des ThemaDie Entstehung Großdeutschlands".

Deutschland hat dafür gibt es zahllose Beispiele das größte Verständnis für die Erfordernisse und für die Lebensnotwendig­keiten der übrigen Völker und Rationen. Die bedeutungsvollen Abkommen und Abmachun­gen wirtschaftlicher Art, die es erst vor kur­zem mit östlichen Nachbarn getroffen und abgeschlossen hat, sind der beste Beweis da­für. Ebenso aber kann Deutschland auch von all jenen, mit denen es eine natürliche, raumgebundene Schicksalsgemeinschaft ver­bindet, verlangen, daß sie seiner Lage Ver­ständnis entgegenbringen und daß sie seinen Notwendigkeiten gerecht werden.

Deutschland steht heute anders da als vor 25 Jahren. Als ein granitener Block von 80 Millionen ragt es unverrück­bar im mitteleuropäischen Raum. Was nie­mals vorher in der deutschen Geschichte mög. lich war, ist zur strahlenden Wirklichkeit ge­worden durch das Genie und die Tatkraft Adolf Hitlers.

Deutsches Volk, du kannst der Zukusst ruhig ins Auge sehen.