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FchwarZumlö-Wacht

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Lalw im Schwarzwald

Donnerstag, den 17. Kugust 1939

Nr. 191

Britische Bosheit aus Verlegenheit

LnZIi'geke ?r6886poIitik nuk 6em Iroekenen / V6r8ueb8baI1onKonferenz" / Alberner Artikel 6er1ime8"

London, 16. August. Die Londoner Presse zeigt angesichts der stoischen Ruhe der deutschen politischen Führung und ihrer aufmerksamen Beobachtung der englischen wie der polnischen von London maßgeblich beeinflußten Haltung außerordentliche Ner­vosität. Nachdem man in den letzten Tagen die einfältigsten Schwindelmeldungen über eine angebliche Spannung zwischen Berlin und Budapest lancierte, die aber von den Kolporteuren eilig wieder dementiert wurde, sitzt die britische Pressepolitik völlig auf dem Trockenen. Wie immer in solchen Fällen, versucht man durch bedeutsame Einführung von Gedanken echt englischer Prägung, die Initiative wieder in die eigenen Hände zu bekommen. So läßt dieTimes" etwas ver­worren,Daily Herald" etwas gröber, wie auchDaily Mail" das oft variierte Thema von einer Konferenz auftauchen, die vielleicht die Polenfrage behandeln möge.

Zugleich erscheint in derTimes" ein Leitartikel mit heftigen Verteidigungen der Einkreisungsfront. Sobald sie ihre diplomatischen und militärischen Derteidi- gungsinstrumente fertiggestellt hätte, sei der Augenblick gekommen, um die Grundsätze zu formulieren, aus denen sie bereit sei, ge­meinsam einen neuen Frieden zu fundieren, sowie die Bedingungen (!), unter denen sie ihrerseits zur Aushandelung einer Regelung bereit sei. DerKrieg ohne Kanonen" könne nicht endlos weitergehen. Die Einkreisungs­mächte würden dann einen gemeinsamen Kodex oder eine Doktrin für die internatio­nale Praxis aufstellen. Es würde ein kata­strophales Schauspiel geben, wenn die Deut- schen durch eine massive undmonopoli­stische" Propaganda in einen Krieg getrie­ben würden mit Völkern, die keinen Streit mit ihnen wünschten, und die weder Nei­gung noch Interesse daran hätten, dem deut­schen Volk einen wachsenden Anteil an allen Eroberungen, die der Zivilisation noch beschieden seien, zu versagen.

Die nächste Ausgabe der Friedensmächte sei daher, die Essenz eines positiven Friedensprogramms festzulegen und der Welt zu präsentieren. Unter gewissen Bedingungen könnte dadurch der Weg zu Verhandlungen geöffnet werden. Verhand­lungen seien aber nichts wert, wenn mit ihnen nicht eine Rüstungsbegren­

Ser Führer 2; Jahre Soldat

Göring überbringt die Glückwünsche der Wehrmacht

Berchtesgaden, 16. August. Aus Anlaß der 25jährigen Wiederkehr des TageS. an dem der Führer als Kriegsfreiwilliger in das 16. Bayerisch« Reserve-Infanterie­regiment eintrat, sprach heute mittag der Oberbefehlshaber der Luftwaffe, Generalseld- marschall Göring, dem Führer auf dem Berahof seine persönlichen und die Glück­wünsche der deutschen Wehrmacht aus.

Die Oberbefehlshaber des Heeres und der Kriegsmarine sowie der Chef des Oberkom­mandos der Wehrmacht gedachten des Tages durch Glückwunschschreiben an den Führer.

Der Reichsführer U Himmler erschien in Begleitung -er A-Führer Hehdrich und Wolfs auf dem Berghof. mn dem Führer die Glückwünsche der nationalsozialistischen Schutzstaffeln zu diesem Tag zu übermitteln.

Als erste Gratulanten hatten bereits um die Mitternachtsstunde die Angehörigen des persönlichen Stabes des Führers, an der Spitze der persönliche Chefadjutant, SA.- Obergruppenführer Brückner, und der Chef­adjutant der Wehrmacht, Oberst Schmuudt, dem Führer ihre Glückwünsche ausge­sprochen.

Am Mittwochabend stattete der Stellvertre­ter des Führers der NSDAP., Reichsminister Rudolf Heß, dem Führer auf dem Berghof einen Besuch ab, um ihm zugleich im Namen der Partei seine Glückwünsche zum 25jährigen Knsknc<>«i,«siisä>ii«» zu übermitteln.

zung (!) einhergehe. Verhandlungen könn­ten auch zu nichts führen, wenn Deutsch­land nicht seine Idee vom Lcbensraum anf- gebe. Die deutsche Auslegung dieses Wortes bedeute, daß 80 Millionen Deutsche nur ganz sicher und auskömmlich leben könnten, wenn sie ihre Nachbarn unter­drückten und ihnen sogar ihr Hab und Gut und ihr Heim rau­ben könnten. Die wirkliche Basis der Sicherheit für Deutschland und auch für andere liege in der Einflößung von Ver­trauen. Die Sicherung seines Platzes an der Sonne bestehe wie immer in der unerhörten

Disziplin und dem Geschick des deutschen Volkes. Selbständigkeit anzustreben heiße, einer Fata Morgana nachlausen, und müsse eben Einkreisung Hervorrusen.

Das Blatt erklärt abschließend:Wenn Fortschritte zu einem ehrenhaft organisier­ten Frieden gemacht werden sollen, so muß die Abrüstung kommen. Den Tschechen muß die freie Ausübung ihres Selbstver­waltungsrechtes gegeben werden. Darüber hinaus müssen berechtigte Forderungen ans kolonialem Gebiet befriedigt werden, ohne daß von einer Rückkehr zu der alten Vorstellung, daß Völker und Länder Aus­

tauschgüter seien, die Rede sein kann. Unter den modernen Trenhänderprinzipien ist eine weit umfassendere Gleichheit in der Tat er- reichbar, als sie durch irgend einen Handel mitBesitzungen" erzielt werden könnte. Dies sind die nackten Bedingungen, die durch niemand und nichts anderes als Er­fordernisse des Friedens diktiert werden. Wenn sie angenommen werden, so gibt es keinen Grund, an einer Lösung der poli­tischen, finanziellen und wirtschaftlichen Forderungen, die Europa aus den Ver­handlungstisch zu legen hat, zu verzweifeln."

Die krampfhaften Versuche der britischen Agitation, sich in unanfechtbarer Weise in die von den London-Warschauer Affronts herrührende Entwicklung immer wieder ein- zuschalten, besteht in der stupiden Ausbrei­tung ältester Ladenhüter. Tie Versuche von Politikern alter Schule, Konferenz, plänchenzulanden und durch dauern­des störendes Sichbemerkbarmachen, sich in Dinge einzumischen, bei denn sie nichts zu suchen haben, werden langsam lästig. Ge­radezu unverschämt wirken dabei derartige Ausführungen, wie sie heute dieTimes" macht. Es ist ein starkes Stück, wenn Eng­länder mit einer ihnen mindestens gleich­rangigen Großmacht und einer feit alters führenden Kulturnation zu reden wagen wie mit einem unmündigen und zu Unarten nei­genden Kind. Wenn dieTimes" und ihre Inspiratoren unsere Ablehnung gegen­über ihren unfruchtbaren und naiv-egoiftigen Predigten weiterhin ignorieren, wird Eng­land in der Entwicklung der Volksstimmung bei uns sein blaues Wunder erleben.

Die Bedingungen, "welche dieTimes" nach vollendetem Wiederaufbau der Versailler Front in Aussicht stellt, kennen wir aus den diesbezüglichen Diktaten von 1919. Den Kodex für inter­nationale Praxis haben wir Deutsche zu einer Zeit, da eine schwache Staatsführung sich englisch-amerikanischer Großmut anver- trante, ebenfalls gründlich kennengelernt. Daß unsere einhelligemonopolistische" Mei­nung sich gegen Leute richtet, die keinen Streit mit uns wünschen, ist eine dumme Lüge. Denn wer das Deutsche Reich, das Menschlichkeit. Geschicklichkeit und Einsicht in heikelsten Dingen tatsächlich beweist, hindern will, Kernfragen seines Lebens und seiner Ehre zu ordnen, will Streit mit uns. Es ist eitel Geschwätz, daß Lebensraumsicherung in Unterdrückung der anderen bestehe; das ist lediglich britische Auffassung, wie gewisse Kolonialmethoden beweisen. Wir unter­drücken weder die Tschechen Indien und Palästina würden dankbar sein für eine Protektoraispolitik wie die unserige ist noch beabsichtigen wir, die Polen zu unterdrücken. Wir beabsichtigen lediglich, kei­nesfalls Deutsche von ihnen kulturell unter­legenen und von England ange sta­chelten Völkern unterdrücken zu lassen. Ueber das Geschwätz, daß man die mittelalterlichen Kolonialmethoden liquidie­ren müsse, können wir nicht einmal mehr lachen. Wir halten derartiges Gerede greiser Sünder solange für frivol, bis England nicht die Liqidation seiner diesbezüglichen Prinzipien mit Rückwirkung bis mindestens 1919 selbst beginnt.

Dankbar sind wir für das ärgerliche Ein­geständnis, daß das Fernbleiben Deutsch­lands von dem unsittlichen Weltschacher eben mit Einkreisung durch die demokratischen Geschäftemacher beantwortet werden müsse. Wir werden uns erlauben, auch fernerhin abseits von den Wechs lern im TemPelzu bleiben. Unsere Ehre und unser Lebensanspruch werden an keiner Börse ge­handelt, weder in London, noch in Genf, noch anderswo. Jeder weitere Versuch, uns Vertrauen zu solchen Schiebergeschäften ein­zuflößen. scheitert an den bitteren Erfahrun­gen, die wir einst als Republikaner machten. Wir werden vielmehr auf unser gutes Recht und auf unsere gute Kraft und die unserer Freunde vertrauen. Die gleißnerischen Ver­lockungen, auf diese Kraft zu verzichten, lassen uns kalt. Man würde uns nach einer erneu- ten Selbstentwaffnung genau so betrügen wie vor 20 Jahren.

Das W-Rsgimnt Wert den Meer

IttS^bekeli! an 6ie Iruppen / VerpllieklunZ 211 HolöalentuZenZen

München, 16. August. Am heutigen Mittwoch jährt sich zum 25. Mal der Tag, an dem der Führer als Kriegsfreiwilliger in das 16. Bayer. Reserve-Jnfanterie-Regi- mentL i st" eintrat, dem er bis zum Kriegs­ende angehörte. Mit einer kurzen militäri­schen Feier wurde dieser Tag der Erinne­rung in der Adolf-Hitler-Kaserne des Jnf.- Negts. 19 begangen, des Regiments, das die stolze Tradition des 16. Bayerischen Restrvc- Jnsanterie-NegimentsList" fortfvhrt.

Von der Kasern« flattert am heutigen Tage die Neichskriegsflaggc, das Symbol des wiedercrstarkten geeinten Großdeutschlands. Die schlichte Gedenktafel vor der Kaserne ist mit Eichenlaub umschmückt. Vor der Tafel ist ein Doppelposten aufgestellt. Im Rah­men eines Appells wurde vom Regiments­kommandeur, Oberst Zorn, ein Tagesbefehl an die Truppen verlesen, in dem es heißt:

Am heutigen Tage sind es 25 Jahre her, seit der Führer in unserer Kaserne als Kriegsfreiwilliger in das 16. Bayer. Jns.- Negt. eintrat, um für Deutschland zu kämp­fen. Als Traditionsregiment gedenken wir in besonderer Verbundenheit dieses Tages und jenes unbekannten Soldaten, der auszog und uns alle Kriegsjahre hindurch Beispiel an Tapferkeit, Opserbereitschaft undTreue vorlebte, den das Schicksal be­wahrte in Rot und Gefahr, damit er sein ge­liebtes deutsches Vaterland aus tiefster Rot wieder zu Macht und Ansehen führen konnte.

Wir sind stolz darauf, daß er in unserem Regiment kämpfte. Wir wissen, daß uns das

dazu verpflichtet, es ihm in allen Soldaten- tugenden glcichzutun. So erneuern wir an diesem erinnerungsreichen Tag, da sich aller Augen auf unfern Führer richten, das Ge­löbnis, ihm treu zu folgen und uns voll ein­zusetzen für Großdeutschlands Zukunft."

Ae GMwiirMe des Zraditiousremments List

Berchtesgaden, 16. August. Der Führer und Oberste Befehlshaber empfing am Mitt­wochnachmittag im Berghof auf dein Ober­salzberg eine Abordnung des Jnf.-Regi- ments 19 (München), das die Tradition des 16. Bayerischen Reserve-Jnfanterie-Regiments List fortführt. Die Abordnung bestand aus dem Kommandeur Oberst Zorn sowie Ober­leutnant Euen, Hauptfeldwebel Pirngruber und Gefreiten Reichenberger. Oberst Zorn überreichte dem Führer aus Anlaß der Lojähri- gen Wiederkehr oes Tages seines Eintritts in das Regiment List eine Glückwunsch­adresse, die von Hauptfeldwebel Pirngru- bcr künstlerisch ausgestaltet worden war. Der Führer dankte mit herzlichen Worten und überreichte jedem Mitglied der Abordnung zur Erinnerung an diesen Tag ein Bild mit eigen­händiger Unterschrift.

Zu seinem militärischen Gedenktag sprachen dem Führer im Laufe des Tages ferner auf dem Berghof Reichsaußenminister von Ribben- trop, Neichspressechef Dr. Dietrich Reichsleiter Bormann, Generalbauinspektor Prof. Speer und Reichsbildberichterstatter Prof. Hoffmann ihre Glückwünsche aus.

MMlivllWtlingen ln Polen

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Kattowitz, 16. August. Aus allen Ortschaf, ten Ostoberschlesiens kommen Meldungen über Massenverhaftungen von An­gehörigen der deutschen Volksgruppe in Ost­oberschlesien, die ganz überraschend am Mon­tag. Dienstag und Mittwoch vorgenommen wurden. Allen Verhaftungen gingen umfang­reiche Haussuchungen voran, die in der rigorosesten und brutalsten Weise durch­geführt wurden. Die Zahl der Verhafteten läßt sich noch nicht annähernd feststellen. Sie dürste jedoch mindestens 350 bis 400 betragen. Darunter befinden sich vor allem Unterführer, Ortsgruppenleiter, Vorsitzende und Vorstandsmitglieder aller deutschen Or­ganisationen. Die Verhafteten wurden zu einem Teil ins Kattowitzer Gerichtsgefängnis eingeliefert, zum anderen Teil in das Innere Polens, unter anderem in die berüchtigten Gefängnisse von Tarnow (Klein­polen) verschleppt.

Gleichzeitig wurden die Büros zahlreicher Deutschtumsorganisationen verschlossen und versiegelt. Ebenso wurden in sämtlichen deutschen Zeitungen Ostoberschle­siens Haussuchungen durchgeführt. In der Kattowitzer Zeitung" wurden Gchristleitung und Verlag versiegelt. Daaeaen ist die

Druckerei von dieser Maßnahme verschont geblieben, so daß die Zeitung versuchen will, ohne Rücksicht auf den polnischen Druck in beschränktem Umfange zu erscheinen. Das Schicksal der übrigen Deutschtumsblätter in Ostoberschlesien ist zur Zeit noch unbekannt. Die Haussuchungen und Verhaftungen er­folgten unter den fadenscheinigsten Gründen. Die Maßnahmen lösten in der deutschen Volksgruppe begreiflicherweise eine unge­heure Erregung und Panikstimmung aus. Viele Deutsche sind indienaheliegen- den Wälder geflüchtet und halten sich dort vor den polnischen Häschern ver- borgen.

Wie aus zuverlässiger Quelle verlautet, ist der Aufständischen-Verband in den letzten zwei Tagen bewaffnet worden, so daß mit einem furchtbaren Terror gegenüber wehrlosen Deutschen zu rechnen ist. Die Tat­sache. daß alle Nachrichtenverbindungen schon jetzt so gut wie abgeschnitten sind, wirft ein eindeutiges Licht auf das Vorhaben der Po­len.

An der Danziger Grenze ist auf einen Pressevertreter geschossen worden, was den Danziger Senat zum schärfsten Protest veranlaßte.