Seite 6 Schwarzwald-Wacht

Donnerstag, den 10. August 1939'

L^tosfelkäser-Abivehrdieilst, Außenstelle Na- golS, oic ^pritzui-is Kartoffelbestände

auf den Markungen der Gemeinden Beriech und Dobel durch die Nutzungsberechtigten mit einer 0,4vro;cntigen' Kalkarsenlösung an.

Nagold, 10. Augiist. Am 7. August ereignete sich auf der Kreuzung Calwcr- und Eimninger- straße ein schwerer Hcrkehrsnnfall. Ein aus­wärtiger Kraftradfahrcr, der die Ealwcrstraßc stadteinwärts fuhr, stieß mit einem Treiradlie- serkraftwagcn, der im Begriffe war, nach links cu die Emmingerstraße einzubiegen, zusammen. Der Kraftradfahrer wurde von seinem Fahr­zeug geschleudert und erlitt neben einem Scha­delbruch mehrere Rippenbrüche mit Lungenver­letzungen, einen Handgclenksbrüch und Knie­verletzungen. Er wurde in das Krankenhaus Nagold einqeliefert und schwebt in Lebens­gefahr. Beide Fahrzeuge würden erheblich be­schädigt.

Ramnünzach, 10. August. Seit über drei Jahren rollen täglich mit der Murgtalbahn Granitsteine in allen Größen von Raumunzach aus talabwärts. Wohl den wenigsten Volksge­nossen wird es bekannt sein, daß diese Steine aus unseren Schwarzwaldgraniwrüchen nach Nürnberg befördert werden, um dort zuin Bäu der gewaltigen Kongreßhalle im Parteitagge­lände verwendet zu werden. Ilm den Arbeitern einmal zu zeigen, welche Verwendung die Steine finden, veranstaltete die Firma Granit­werke Adam Schütz, Raumünzach, mit ihren Steinmetzen eine zweitägige Fahrt nach Nürn­berg.

Weilderstadt, 10, August. Tie Hopfenfelder in der hiesigen Umgebung stehen gut. Tie Pflanzen haben bereits Stangenhöhe erreicht. Gegen Peronospora wurde bis fetzt schon sechs- bis siebenmal gespritzt. Sämtliche Anlagen ha­ben Blütenanflug, Schwetzingcr Frühhopfen, der aber nur vereinzelt hier gepflanzt wird, reizt schon Doldenbildüng. Hopfenstöcke, die die­ses Jahr bälder geschnitten wurden, haben ein üppigeres Wachstum wie spät beschnittene.

UMMktziMijkM MtMZ

besuchte SauleM MM

Stuttgart, 9. August. Neichsschatzmeister Schwarz' war am Mittwoch mit seiner Gattin und Tochter Gast des .Gauleiters Reichsstatthalter Murr. Die Gäste besichtig­tes am Vormittag in Bereitung des Gau­lerkers die Reichsaartenschau,

KinvLr zur Erhsmng

Stuttgart, 9. August. Soll man eS für möglich halten, daß es deutsche Jungen und Mädel gibt, die nicht wissen, was es alles inr 'Wald und Feld zu sehen gibt?, oder Kinder, die noch nie eine Ernte erlebt haben? Man sollte es nicht für möglich halten, aber es ist

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schon so. Doch die Zahl deL Kinder wird von Jahr zu Jahr, von Monat zu Monat wem- aer. 15 000 stinder aus allen Lei- len des Reiches, vornehmlich cwdr aus den Industriegebieten von Rhein und Ruhr und ans Mitteldeutschland, waren im Laufe dieses Jahres zur Erholung im Gau Würt­temberg - Hohcnzollern angemeldet. In der ersten bis vierten Belegungszcit waren über 12 000 Kinder nun in dem gastlichen Schwa- benlaüd ausgenommen. Sie weilten in den > Bergen des Allgäus, am Bvdsnsee, in den herrlichen Wäldern des Schwarzwalds, in den Dörfern der Alb uüd im schwäbischen Unterland. Nunh 3000 Kinder kommen nun nochmal von Mrtts September bis Mitte i Oktober. Auch für sie gilt es wieder die ! nötigen Freiplätze bereitzüstellen.

! Wollt ihr euch eine Freude machen? Wollt ihr, daß die Kinder an Leib und Seele gc- sunden, dann nehmt ihr ein Ferienkind, i Euer Vlockwalter nimmt die Meldung von Frciplätzen entgegen.

MliKrlW MH MMA

Fra« durch Skichflärüme verletzt

Winnenden, 9. Anglist. Dieser Tage fiel ein zweijähriger Küabe in einem unbewach­ten Augenblick in einen Eimer mit heißem Wasser.- Das bedauernswerte Kind erlitt so schwere Brandwunden, daß es bald nach feiner Einliefernng in das Krankenhaus starb.

Als eine Frau ihren Spirituskocher, der seine Tücken Harke, anzunden wollte, schoß plötzlich aus dem Kocher eine Stichflamme und verletzte hie Frau nicht unerheblich am Kopf und an den Händen. ,

AttSch AllMNbM ßchtz FMWWWtz

Der Oelfruchtanban ist in der Fetkerzeu- gung allen anderen landwirtschaftlichen Be­triebszweigen sichtlich überlegen und daher am ehesten geeignet, schnell eine Vermin­derung unserer Auslandsab­hängigkeit in der Fettversorgnng zu erreichen.

Die größte Bedeutung spielt als Oelfrucht der dlnbau von Raps und Rübsen. Rechnet man bei Raps mit einem bescheidenen Hekt­arertrag von 18 Doppelzentner, so kann bei einer Oelausbeusg von 3Z p. H. eine ein Hektar große Fläche den Ertrag von 6,5 Doppelzentner Reinfett bringen. In Württemberg kann aber sogar mit Dnrchschnittserträgen von 20 bis 25 Doppel­zentner je Hektar gerechnet werden. Bei der Extraktion in den Oelmühlen fallen aber noch rund 11 Doppelz. Rapskuchen bei einer Ernte von 18 Doppelzentner Rapskörner an. Rech­net man nun. daß 1 Kilogramm Rapskuchen

zusätzlich verfüttert einen Milcymeyrerlrag von 3 Kilogramm ergibt, so beträgt der ge­samte Milchmehrertrag ans 11 Doppel­zentner Rapskuchen etwa 33 Dop­pelzentner Milch mit einem Gebalt von ungefähr 1 Doppelzentner Reinfett. Der gesamte Fettertrag ie Hektar beträgt somit bei Rapsban rund 7,5 Doppelzentner.

Durch Raps- oder Rübsenanbau kann man auch von der Flächeneinheitwert mehr Fett erhalten, als dies zum Beispiel durch die Milchvieh- und Schweinehaltung möglich ist. Nimmt man an. daß eine Kuh jährlich 0,5 Hektar Weide äks SvNnnersntter und weitere 0 5 Hektar als Winkerfntter, insgesamt also 1 Hektar -Futterstäche benötigt und dabei nutet günstigen Verhältnissen rund 3000 Liker Milch mit einem Fettgehalt . von 3,2 v. S. gibt, sp bringt über die Mrlchvrehham'mg gesehen I Hektar Land nur knapp t Ddppelzenfner Ncinfett. Jazn muß man dünn allerdings nvch den TnW Zuwachs bei der Kuh sowie, die geringen ! Mengen an Schweinefett rechnen, die , durch l die Versüttcrung der bei der VerbntkeritNg > anfallenden Magermilch erzeugt wird, wo- ' durch sich der angegebene Betrag noch etwas erhöht. Tie ^Schweinehaltung ist dem Oel- fruchtba« hinsichtlich der Fetterzcngnng je Hektar ebenfalls stark unterlegen.

Schlagkrem für diö Torte

Im Interesse einer allen Volksgenossen zugnke- kommenden sparsameren Bewirtschastung von Fett ist durch die seinerzeit berichtete Verordnung das Inverkehrbringen und die Weiterverarbeitung von Sahne verboten worden. Die Nachahmung von flüssiger oder geschlagener Sahne ist nach dem Milchgeseh verboten, um nun den Bäckern und Konditoren die Herstellung gefüllter Kuchen und Torten zu ermöglichen, .will der Reich-minister des Innern keine Bedenken dagegen erheben, daß fetthaltiger Crem (Schlagcrem) zum Garnieren rlvd Füllen von Backwaren verwendet wird, sofern dabei auf möglichste Fetteimparüng Bedacht genommen wird. Bedingung ist aber,, daß der Crem sich durch seine Farbe von der Schlag­sahne so deutlich unterscheidet, daß er mit dieser nicht verwechselt werden kann. Eine Abgabe von solchen Crems für sich oder, als Beigabe zu Tor- ten, Obstkuchen und dergleichen ist unzulässig.

s)»8 bleueste in Kürre

Einzelne Teile des Ostmarkgaues Oher-snan wurden von schweren Unwettern heimgesucht. Im Aurach- und Wesenaurach-Tal wurden 14 Brücken weggerissen. Eine bettlägrige alte Frau ertrank. Die Wassermassen überraschten die Be­wohner des Aurach- und des Wesenaurach-Ta- les innerhalb von fünf Minuten mit solcher Gewalt, daß die beiden Täler tosenden Wild- slüssen glichen.

DerVölkische Beobachter" berichtet aus Tel Aviv von dem Abschluß eines Geheimabkom­

mens zwischen der jüdischen MilizHagana" und der britischen militärischen Leitung in Pa­lästina, welches unter der Garantie weiterer jü­discher Einwanderung vorsieht, daß dieHa­gana" für England eine Fremdenlegion von etwa 80000 Mann äuföant. Die Doppelzüngig, kcit des jüdischen Vorgehens in Palästina wird damit immer offenbarer.

Zum Präsidenten des Politischen Ausschusses der spanischen Falange wurde Ser jetzige Innen­minister Serrano Snner ernannt. ZNm Gene- raksekretnr der Parier und Chef der Falaww- Mikizen General MNnoz Grande, zum Vizese- krctär der Partei Pedro Gemero dsk EaMsch- einer der jüngsten Vertreter der Falange

Stand -er Feldfrüchte Anfang Ängust >

Die Witterung war im Monat J u s i stgr^- ken ^Schwankungen unterworfen. In der zweiten Monatshälfte trat eine Verschlech­terung -er Wetterlage infolge zahlreicher Ge- wiktexxegen ein. Die häufigen und anhalten­den Negensälle haben beim Getreide vielfach Lagerung verursacht. Auch durch Hagelschlag wurde in manchen Gegenden erheblicher Schäden angerichtet. Teilweise läßt sich beim Getreide Gelbrost feststellen. Infolge des un­günstigen Weiters hat der Ernteanfang eine Verzögerung von etwa 10 bis 14 Tagen erfahren. Immerhin ist mit einer mittleren bis guten Ernte zu rechnen, da sämtliche Getreidcarken durch­schnittlich besser stehen als im Vormonat und voraussichtlich auch einen größeren Hek- tarertrag abwerfen. -

Mit Ausnahme von Mais und Frühkar­toffeln, die in der Entwicklung noch zurück sind, haben alle Kulturpflanzen in der Be­wertung gegenüber dem Vormonat eina Verbesserung aufZnweisen. Insbeson­dere sind es die verschiedenen Rübensorten, sowie der Hopfen, die einen wesentlich bes­seren Stand verzeichnen. Von den Schäd- lingen macht sich besonders die Nübenfkiege bemerkbar. Verschiedentlich wird auch geklagt über das starke Neberhandnehmen des Un­krauts, dem bei dem Mangel an Arbeit?- kräften zu wenig Beachtung geschenkt werden könne.

Die Weinberge stehen schön und lassen einen guten Herbst erwarten. Vereinzelt wird das Auftreten von Heuwurm und Perno. spora gemeldet.

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Amtliche öekanntmachungen

Handelsregister

Amtsgericht Calw

Talw, 9. August 1939.

Beriindeeungen:

H 62 Schwarzwälder Baubeschlagfabrik 3rion L Eo. Kommandit­gesellschaft. Zavelstein.

Drei Kommanditisten sind aus der Gesellschaft ausgeschieden.

Stadt Calw

Holz-Beifuhr

Aus DIstr. I, ll. IV, V (oersch, Abteilungen) ist das für die Heizung der städt. Gebäude und Schulen (einschl. Alzenberg) notwen­dige Brennholz (29 rm) heizusühren.

Die Beisuhr wird im Abftreich vergeben. Schriftliche Angebote sind bis Samstag, den 12. August 1939, mittag« 12 Uhr in Zimmer S des Rathauses (Stadtpflege) abzugeben.

Der Bürgermeister.

Stadt Calw

Die Qnartiergelder

werden gegen Rückgabe der Quartierscheine am Samstag, den 12. August 1939, von vormittags 8'/,l Uhr im Zimmer der Stadt­kaffe ansbezahlt. Wechselgeld ist mitzubringen.

Der Bürgermeister.

Liebelsberg, den 9. August 1939.

Danksagung

Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme beim Heimgang unseres lieben Sohnes

Fritz Bolz

sagen wir herzlichen Dank. Besonders danken wir für die trostreichen Worte des Herrn Geistlichen, sür den ergreifenden Nachruf von Herrn Hauptlehrer Neuweiler, den erhebenden Gesang des Leichenchors und der Schüler, sür die Kranzniederlegungen der Schule und des Jung­volks sowie für die vielen Kranz- und Blumenspenden und allen, die ihn zur letzten Ruhe begleitet haben.

Die trauernden Hinterbliebenen.

...Kaden 8se reden einmal MHM extrafein verrückt?

Hros-/Z»

§an>rtar, üen 12, Nn8n8§ (nur bol gunsligsr Witterung)

Tsblrsieli» Omnibus-Soncksrtskrton!

k^remrlen-Vertcedrsverein unäKrakl äurel» kreuze"

In Calw müssen vom 11. bis 25. August

425 yaorilere

für einen Sonderzug aus dem Gau Düsseldorf zur Ver­fügung gestellt werden. Jeder Bürger ist verpflichtet, soweit nur irgend möglich, Quartier zur Verfügung zu stellen. Verpflegung erfolgt in den Gaststätten.

Es ergeht die dringende Aufforderung an alle Einwohner, jedes verfügbare Bett zu melden. Die Anmeldung muß bis spätestens Freitag vormittag bei den Gast­wirten in Calw erfolgen.

Weiß, Kreiswart KdF. Göhner, Bürgermeister

Zugelaufen ist mir ein schwarzer

Riesenschnauzer

Derselbe kann gegen Futtergeld und EinrÜckungsgebühr abgeholt werden bei 3of«s Rolle«, kn Liebelsberg.

Eine gute, fehlerfrei»

Nutzkuh

mit dem 3. Kalb, 35 Wachen trächtig, verbaust

Christian Rentschler Beinberg

Eine cs. 11 Zentner schwere, 38 Wochen trächtig»

Kalbin

verbaust

Ludwig Vrkstle

Dberkollwanger SSgmvhlo

Ein 15 Monate altes

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LülmsiÄ vr. Mes

verrelrt

Rind

verbaust

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F«. Bane«, Liebelsberg

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Ssr srovoo

30 Pfennig vbsrollru Koben

Unuskrsuen

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reinigt, poliert unck konserviert oll« Nobel, Türen unck ZZütos.

2u bsben im: Seikeniiaus Handel

Verbaust werden wegen Haus­haltauflösung:

8 Stühle, 1 Kommode» 1 Schrank. 3 Bettstellen» 1 Rachitisch.

Hkrscku, Aureliusplatz Gemeindehaus (parterre links)

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in Calw oder Hirsau wird z« kaufen gesucht bei guter An­zahlung. Schriftliche Angebot» unter P. Z. 188 an die Ge­schäftsstelle ds. Bl.

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reine lleimstreitltiig liest, hat äirekten Anschluss -ui ä->s Weltgeschehen. Darum lesen such 5ie äie Lchwsrrwslö-Wscht Kreis smtrblstt llir S« Kreis 6slw.