Donnerstag, den 27. Juli 1939
-4us §ladr und Kreis Calw
Schwarzwalb-Wacht Seite 8
Zum ersten Mal Landarbeitsprüfung
in den Kreisen Calw und Freudenstadt.
In diesem Jahre hat die Kreisbauernschaft Calw erstmals Landarbeitsprüfungen durchgeführt. Die Ordnung für die Berufsausbildung aller auf dem Bauernhof tätigen Menschen muß auf die Einheit des Hofes weitgehend Rücksicht nehmen. Daher erfolgt die Ausbildung des Nachwuchses einheitlich mit einer Grundausbildung, derzweijährigenLandarbeitslehre, die jede Spezialisierung ablehnt. Alle anfallenden Arbeiten auf denr Bauernhof werden Vom Lehrling seiner körperlichen und geistigen Entwicklung entsprechend verrichtet. Erst nach bestandener Landarbeitsprüfung kann in eine Sonderberufslehre eingetreten werden. Die Namen der Lehrlinge, welche die Landarbeitsprüfung in Egenhausen am 26. Mai bestanden, sind schon bekannt gegeben. In der Zwischenzeit haben nachfolgende weitere Landarbeitslehrlinge an verschiedenen Prüfungsorten des Kreises Calw die Landarbeitsprüfung mit
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teillr.se sehr gutem Erfolg bestanden und das Landarbeitsgehilfenzeugnis erhalten:
Otto Wolf, Fritz Dongus, Ernst Lutz, Paul Macker, Fritz Süßer, Paul Wolf, Wilhelm Luz, Albert Wolf, Gottlob Stöffler, Fritz Ernst, Adolf Paulus, Albert Lehrer, alle von Decken- pfronn; Christian Roller, Oberhaugstett; Hans Bauer, Andreas Hofer, Paul Blaich, Karl Knoll, Otto Wehmer, Emil Gugel, Paul Rau, Paul Kober, Wilhelm Nufer, Willi Heldmaher, alle Von Stammheim; Hans Rohm, Otto Teugler, Fritz Dreher alle von Sulz Kreis Calw; Fritz Seeger, Erwin Weick, Erich Straub, Gerhard Bauer, alle von Wildberg; Christian Bauer, Hans Broß von Beihingen; Fritz Funk, Karl Kcppler, Jakob Nothackcr, Georg Braun alle von Liebelsberg; Artur Kopp, Hof Lützenhardr. Georg Dürr, Martinsmoos; Georg Mayer, Neubulack, Fritz Kohlmann, Oberhaugstett, Peter Großhands, Oberweiler, Friedrich Bauer, Rötenbach, Fritz Lutz Schmieh, Wilhelm Groß- han-, Friedrich Stockinger, Wilhelm Kugel, H -nn Schaible, Fritz Wurster, alle von
Schönbronn; Christian Bolz, Hans Walz, von Wenden, Friedrich Blaich, Fritz Wurster von Zwerbenberg; Hans Dürr Calw-Wimberg; Walter Kirchher, Friedrich Schwämmle, Karl Berger alle von Maisenbach, Otto Kull H Neusatz, Fritz Kugele, Albert Kugele von Unterlengenhardt, Ernst Stauch, Gerhard Wohlge- muth von Möttlingen, Richard Nonnemann, Otto Weit, Oskar Weiß, Erwin Herzog, Helmut Weiß, Hermann Dengler alle von Althengstett; Karl Rentschler, Ernst Talmon von Mottlingen, Alfred Gottschalk, Helmut Schmidt von Monakam, Alfred Jourdan, Neuhengstett, Karl Gehring, Ostelsheim, Hermann Hölzäpfel, Walter Hamann von Ottenbronn, Gustav Häberle, Simmozheim, Erw. Rentschler, Walt. Rentschler, Fritz Umbeer, Gerhard Lutz alle von Un- terhaugstett.
Erbgesunde Kinder find das beste Gut der Nation
Die Amtsträger des RDK. tagten.
Die Amtsträger des Reichsbundes der Kinderreichen der Kreise Pforzheim und Calw hielten kürzlich eine gemeinsame Arbeitstagung in Pforzheim-Brötzungen. Der Kreiswart des RDK- des Pforzheimer Kreises, Pa. Staib eröffnete die Tagung und begrüßte besonders die zahlreich erschienenen Gäste des Nachbarkreises. Hierauf besprach Kreiskassenwart Pg. Herb- Pforzheim einige Neuerungen im Kassenwesen,
Kreisamtswart Pg. B a d e r Pforzheim machte interessante Ausführungen über das Ehrenbuch der kinderreichen Familie und Kreisv^sFivart Pg. Scherer-Pforzhclüi oat, an einer stärkere Aufklärung der Öffentlichkeit durch die Presse mitzuwirken, damit die Ziele des Reichs- bunoes der Kinderreichen bald Allgemeingut des ganzen Volkes würden.
Im Anschluß daran nahm Kreispressewart Pg. Stahl Birkenfeld zu längeren Ausführungen über die Frage der Asozialen, der Gemeinschaftsunfähigen, das Wort. In anschaulicher Weise führte der Redner den anwesenden Amtsträgern die Gefahr vor, die die Gemeinschafts- unstihigen, die sich in unerwünschter Weise ver- "r ' ..
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schaftsunsähigen, die wir in drei große Gruppen zusammenfassen können, in die beschränkt gemeinschaftsfähigen, in die gemeinschaftsbelastenden und in die gemeinschaftsbedrohenden.
Während die letztere Gruppe vom Staatsanwalt behandelt, von den Gerichten betreut und im Zuchthaus und in der Sicherungsverwahrung endet, stellt die erste Gruppe der beschränkt Gemeinschaftsfähigen den Ausgangspunkt für beide andere Gruppen dar. Da sie beschränkt Gemeinschaftsfähigen als solche, besonders von Außenstehenden meist schwer zu erkennen seien, hätten sie es leicht, sich in den Kreis der wertvollen kinderreichen Familien
^ Eine «Tartenschau" vor 180 Jahren
^ ' Oss äor Lckwaben §08ei uncl Karl k^rieclncli OSrtner
Eine Gartenschau, allerdings nur im Buche, eine „Karpologie", ein wissenschaftliches botanisches Werk, wie es weder vordem noch nachdem eines gab, machte im Jahre 1789 berechtigtes Aufsehen. Verfasser war der vormalige Professor der Naturgeschichte in St. Petersburg, der Direktor des oortigen Botanischen Gartens, das Mitglied der Kaiser!. Russischen Akademie der Wissenschaften, der Schwabe Josef Gärtner aus Calw.
Gärtner hat dieses große Werk in Calw selbst fertiggestellt, nachdem er auf die erwähnten hohen Stellungen in Petersburg freiwillig verzichtet hatte. Nur in völliger Ruhe und Abgeschiedenheit konnte ein solches Werk gelingen. Tausende und aber Tausende von Blumen und Pflanzen, alle bekannten einheimischen Md sehr viele ganz seltene ausländische Blumen, Samenkapseln, kleine und kleinste Früchte und Samenkörner hat Gärtner mit unvergleichlichem Fleiß anatomisch behandelt, d. h. zerschnitten, auf die Befruchtungsart untersucht, für seine Veröffentlichung zurechtgelegt, eingeteilt und — das ist das Erstaunliche und Einzige daran —, alles im ganzen und im einzelnen selbst gezeich- n e t, mit haarscharfer Genauigkeit — dargestellt und durch ebenso getreue als elegante Abbildungen veranschaulicht. Ein Stück dieses seltenen Buches, das in der ehemaligen Druckerei der Hohen Karlsschule in Stuttgart auf Kosten des Verfassers hergestellt wurde, ist glücklicherweise in der Württ. Landesbibliothek erhalten.
Achtzehn Jahre lang sezierte und definierte und malte und zeichnete Gärtner Blumen, Blüten, Pflanzen und Samenkörner, fast stets mit Hilfe eines Mikroskopes, um der Nachwelt das richtige Verständnis des Lebens der Pflanzen, im besonderen aber des noch nicht erforschten Befruchtungsvorganges zu eröffnen. Es hätte
schließlich nicht viel gefehlt, und die Früchte des maßlosen Fleißes und Strebens wären der Menschheit verloren gegangen. Zwei Jahre vor der endgültigen Fertigstellung hatte die Überanstrengung von Hirn und Augen dem Gelehrten ein schweres nervöses Leiden verursacht, das ihn beinahe das Augenlicht kostete. Zwanzig Monate mußte Gärtner im verdunkelten Zimmer meist im Bette, der Ruhe Pflegen, da die Gefahr dauernder Erblindung bestand.
Im Jahre 1789 konnte der erste Baud des Werkes erscheinen: „Oe lruetibus st ssminidus plantarum" (über die Früchte und den Samen der Pflanzen"), zwei Jahre später kam der zweite Band, mitten in der Arbeit für den dritten Band aber rief den unermüdlich Schaffenden der Tod gh (14. Juni 1791). Sein Sohn Karl Friedrich Gärtner hat das Werk dann vollendet.
Der Sohn Karl Friedrich Gärtner trat in die Fußstapfen seines Vaters, machte große und gelungene Versuche an den Universitäten Jena, Göttingen und Tübingen und ließ sich dann in der Heimatstadt Calw nieder. Auch ihm sichern die Forschungen auf dem Gebiet der Bastardbefruchtung der Pflanzen einen unvergänglichen Platz in der Geschichte der Botanischen Wissenschaft. Gärtner junior soll in seinem Garten in Calw allein 9000 verschiedene Versuche über die Bedingungen der normalen und künstlichen Befruchtung der Pflanzen zum Abschluß gebracht haben. Gerade vor 100 Jahren, im Jahre 1839, erschienen von ihm zwei Bände über die Ergebnisse dieser Versuche. Sie wurden seinerzeit in der Geschichte der Botanik gewürdigt als „das Gründlichste und Umfassendste, was bisher über die experimentelle Untersuchung der Sexualität der Pflanze geschrieben wurde. vr. bl.
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NSDAP., Ortsgruppe Calw. Der Orts« gruppenleite r. Sämtliche Block- und Zellenleiter, sowie der gesamte Ortsgruppenstab hat Dienst am Freitag, den 28. Julr 20.15 Uhr in der Oberschule (Physiksaal). Erscheinen Pflicht!
NSDAP., Ortsgruppe Calw- DerMarschblockleiter. Ter Kreisspielmannszug er- scheint geschlossen ohne Instrumente (zivil) am Freitag, den 28. Juli 20.15 Uhr im Phhsiksaal der Oberschule.
zu drängen, um von hier aus den guten Ruf der anständigen Familien zu gefährden.
Die gemeinschaftsbelastenden Familien sind diejenigen, die aus einem Mangel an charakterlicher Eignung und wegen durch Erbanlage verminderter Arbeitsleistung nicht in der Lage sind, den Lebenskampf allein auf sich zu nehmen und dauernd von den Fürsorgevehörden betreut werden müssen. Ein besonderes Merkmal dieser beiden Gruppen ist es, daß sie die ihnen in die Hand gegebenen öffentlichen Mittel falsch anwenden. Leider fehlen heute noch die gesetzlichen Mittel, diese Ballastfamilien klein zu hakten. Mit Unbehagen sehen wir, wie sie sich hemmungslos vermehren, während sich die Familien mit wertvollen Erbanlagen auch heute noch eine Geburtenbeschränkung auferlegen, die auf die Dauer njcht vertretbar ist.
Kreiswart Pg. O e l s ch l ä g e r-Birkenfeld nahm im Schlußwort Gelegenheit, den Reichs« - bund der Kinderreichen als Kampfbund für ow Bevölkerungspolitik im Sinne unseres Führers zu kennzeichnen. Er ermahnte die Amtsträger des RDK. als die Kerntruppe in diesem Kampf, jeder in seinem Kreise darauf hinzuwirken, daß der in den vergangenen Jahrzehnten entwertete Familiengedanke wieder in seinem alten Wert eingesetzt wird. Besonders die Frage der Gattenwahl müsse von den Eltern unserer Jugend dieser in geeignetes Weise nahegebracht werden. Es dürfe nicht mehr Vorkommen, daß ein Träger wertvollen Erbgutes in eine asoziale Sippe heirate, denn dadurch wird nicht die minderwertige Anlage gehoben, sondern das wertvolle Erbgut des anderen geht unter. Nicht der Zahlwert der Geburten allein bringe den völkischen Aufstieg, sondern der Erbwert bedinge m der Hauptsache das Fortschreiten auf dem Weg zu unserem Ziel:: Zum Ewigen Deutschland. - . .
Bann 401 beim Gebietssporttreffen
Wie alle Banne im Gebiet Württemberg bA teiligte sich auch der Bann 401 Schwarzwald an den Kampfspielen der schwäbischen Hitler- Jugend 1939. Neben den Einzelwettkämpfern nahmen noch 3 Mannschaften teil, gestellt von der HJ.-Gefolgschaft Nagold, vom DF. Fähnlein Altensteig und eine Wehrsportmannschaft aus Nagold. Diese 3 Mannschaften haben selwi, aut abgeschnitten. Die Gefolgschaft NagoU konnte im Mannschaftsdreikampf einen 6. Platz mit 2803 Punkten vor dem Bann Stuttgart erzielen. Das Fähnlein Altensteig kam aus den 5. Platz mit 2 216 Punkten vor Heidenheim, Ulni und Frendenstadt. Ganz besonders gut war das AbschneNen der Wehrsportmannschaft. Diese erzielte von insgesamt 40 Mannschaften den Platz.
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Die Lage erfassend, fing er an, laut und un befangen zu plaudern. Indes er redete und Cleo ihm mit gespielter Laune antwortete, fand sie Gelegenheit, noch rasch folgende Zeilen auf ein Stück Papier zu schreiben:
„In Paris kennt man bereits Ihre geänderte Marschrichtung. Man Plant morgen ileberfall in die Flanke Ihrer Armee. Sie müs sen alles melden. Ich helfe zur Flucht."
Hans las. vernichtete das Blatt und flüsterte überrascht:
„Sind Sie denn eine Deutsche?"
Glücklich, ihrem Vaterlande einen so wichtigen Dienst leisten zu können, bestätigte sie lächelnd schnell seine Frage, und sagte leise:
„Später mehr!"
Dann eilte sie an die verschlossene Tür, legte Nochmals den Finger an die Lippen, mn ihm Schweigen zu gebieten und horchte.
Beide waren still. So vergingen einigeMinu- teu.
Er stand beim Schreibtisch uiid umfaßte mit den Augen die geliebte Gestalt der Frau. Sehnsucht, sie an sich zu reißen, sie mit Küssen zu bedecken, erfaßte ihn — aber nur einen Augenblick gab er sich diesem Gefühl hin. Er mußte handeln, mußte so schnell als möglich fort von — mußte um jeden Preis trachten, die Nachricht, die sie ihm gebracht hatte, seiner Truppe zu melden.
Cleo, an der Tür horchend, begriff die Un ruhe des ihr so teuren Mannes. Ihr Herz sagte ihr, daß er sie noch liebte, ja, vielleicht mehr denn je, daß er aber, trotz des Glückes, sie wiederzusehen, jetzt nur an Flucht dachte.
Plötzlich hörte sie, wie der Schlüssel wieder ins Schloß gesteckt wurde.
Sofort fing sie an, laut Französisch zu spre chen und an Hans Fragen zu stellen, die sich auf irgendivelche militärischen Dinge bezogen.
Da öffnete sich die Tür und der Baron trat ein. Auf seinem erregten Gesicht standen Schweißtropfen. Seine Miene war finster und verstört. Nervös rieb er sich die Hände.
„Nun, Herr von Villers, ich hoffe, Sie werden zufrieden sein mit der Gesellschaft, die ich Ihnen verschaffte. Das war doch eine angenehme Ueberrafchung, nicht wahr? Und Sie, mein verehrtes Fräulein von Buet, verzeihen Sie mir, daß ich Ihnen verschwieg, wer sie hier erwartete."
Fräulein von Buet zeigte dem Baron ein lachendes Gesicht und sagte, sie habe sich sehr gefreut, einen alten Bekannten wiederzusehen. Sie beklagte sich, daß er so schweigend sei. Da bei konnte sie sich kaum beherrschen, Stimme zitterte und klang unecht.
„Herr von Villers ist vorläufig noch Gefangener und erwartet Hier, was i schließe. Darf ich Sie bitten, Fräulein v. mit mir zu kommen."
Mo warf Hans einen raschen, ermutigenden Blick zu und verließ mit dem Baron das Zimmer, das er abermals sorgfältig verschloß.
Kaum auf dem Korridor angekommen, packte re der alte Mann in heftigster Erregung am Slrm. Die Worte sprudelten nur so aus ihm heraus.
„So kommen wir nicht weiter, — Sie müssen jedes Mittel a,-wenden, um ihn zum Sprechen zu bringen. In Paris wartet man auf
ihre
mein h be- Buet,
meine Mitteilungen, in Ihrer Hand liegt unsere Rettung!"
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ihm stand, auch schien ihm, sie antwortete gezwungen un- ser nachdenklich. Er war, wie man weiß, ein ausgezeichneter Menschenkenner und fühlte sofort, daß mit Clso irgend eine Veränderung vorgegangen sei. Worüber dachte sie nach?
„Baron", sagte sie Plötzlich, „ich fühle, daß ich den Aufregungen, denen ich ausgesetzt bin, nicht standhalten kann. Der Uebersall heute Nachmittag im Sanatorium, das Wiedersehen mit dem Manne, an den sich so unglückliche Erinnerungen knüpfen, die Nähe des Schlachtfeldes, -ich flehe Sie an, lassen Sie mich
heute noch nach Paris zurücksahren."
Diese Bitte fand er natürlich. Er bäte sie, nur noch einen einzigen Versuch zu machen, Hans zum Sprechen zu bringen. Dann werde er sofort Auftrag geben, damit ihr Wagen bereitstehe.
Sie könne dann gleich abreisen, sobald es ihr Passe. Er sehe vollkommen ein, daß sie zu sehr unter den Aufregungen leiden würde.
Damit brachte er sie zu ihrem Zimmer und eilte nach unten.
Rcssch entwarf sie Pläne, um Hans zur schnellen Flucht zu verhelfen. Jetzt, in der Gefahr, loderte die Liebe zur Heimat wie eine ' eiße Flamme in ihr auf. Nur ein Gefühl be- errschte sie — den Ihrigen zu helfen, sei es mit dem Einsatz ihres Lebens. Sie mußte Hans heute noch in ihrem Auto bis an die deutschen Linien bringen. In einer Stunde oder in noch kürzerer Zeit würden sie seine Armee erreichen, und Hans konnte diese wertvolle Nachricht melden. Aber wie sollte sie ihn ungesehen aus dem Sanatorium entfernen«
Während Cleo sich den Kopf zerbrach, eine.
Weg zu finden, um die Flucht zu ermöglichen ging der Professor, die Hände ans dem Rücken in seinem Zimmer herum und verfolgte eine» bestimmten Gedanken.
Er war vom Ministerium in Paris beauftragt worden, genauere Mitteilungen aus dem " -- ' ms * '
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Buet noch heute abend, bevor sie nach Paris fuhr, Hans zum Sprechen bringen. Sie mußt« ihre Abfahrt verschieben. Etwa bis Mitter- nacht.
Aber in ihm erwachte ein ungewisser Argwohn, der ihn beunruhigte, und, um ganz sicher zu gehen, wolltx er unsichtbarer Zeuge sein, während die Unterredung der beiden statt, fand.
Er war durch Mos verändertes Wesen plötz. lich mißtrauisch geworden. So kam ihm folgender Einfall.
Er ließ sogleich durch Dienstboten in dem einstmaligen Arbeitszimmer Hans von Villers, jenem alten, gotisch gewölbten Raum ein ausgezeichnetes Abendessen für zwei Personen einrichten. Man stellte kaltes Geflügel, Braten» Fruchte und Champagner zurecht, und, da das elektrische Licht abgestellt bleiben mußte, ließ er die Tafel durch zwei Kandelaber mit Ker- > zen beleuchten.
Der Baron war allein im früheren Ar- I
beitsgemach von Hans, als der alte Diener.. eintrat.
Pierre", sagte er, «höre gut zu. Heute abend wird der von mir gefangene deutsche Offizier, den du ja auch von früher her kennst, mit Fräulein von Buet hier zu Abend essen. Sie ist eine gute Patriotin und wird dem Offizier die Würmer aus der Nase 1 ziehen, verstehst du?" ^
(Fortsetzung folgt) ^