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tag. dm 27. Juli 1939

Daß wahre Hellcht GroßSritannZens

tssim^sr ukicl Ver^zveiklunZ in cion onglisclion Kolonien

mierl, trotz der krauipshaftcu V.'riuch.', britische Bomber aus Tournee tim d ? C'iukreisungs- frontgeuossen zu schicken und mirProbeflü­gen" demoiistricren zu wollen, was deutsche Flugzeuge seit Jahr und Tag aus dem Atlantik mit friedlichen Zielen bewiesen haben.

Um Danzig gehts gar nicht. Das steht längst fest. Das iveiß besonders Mr. Strang in Mos­kau, der damit in den Kreml gar nicht kommen darf. Es geht um Parolen für eine anscheinend sch'vere Geburt, deren Kind man nicht beim Namen zu nennen wagt: Einkreisung! Sie mit Danzig zu tarnen ist allerdings so fa­denscheinig, daß selbst derliebe englische Le­ser", der dafür schwere Steuern zahlen muß, daran längst nicht mehr glaubt, wenn er über­haupt jemals begriffen haben sollte, daß es logisch" sei, sich in der Nordsee mit deutschen Kriegsschiffen zu schießen, um Polen zu Hilfe zu kommen. Aber wer versteht schon demokra­tische Politik?

Polen stiehlt fremdes Eigentum

5000 Morgen deutscher Besitz enteignet kl i ß e n d e r i c k t 6er U5-?ress«

rp. Warschau, 27. Juli. In Hohensalza wurden durch das Polnische Landwirtschafts- Ministerium 5000 Morgen Land ent­eignet, die einer reichsdeutschen Familie gehören. Der Boden wird aufgeteilt und auf die 50 Morgen großen Restgüter werden pol­nische Siedler verpflanzt. Die katholische Aktion in Bromberg fordert die Enteig­nung der deutschen evangelischen Kirchen in Bromberg, weil angeblich die acht katholischen Kirchen nicht ausreichten für die 100 000 Polen in Bromberg und seiner Umgebung. In dem Eletrizitätswerk von Lodz wurde den letzten acht Volksdeutschen Beamten ihre Entlassung mitgeteilt.

Nach einer Meldung desDziennik Byd- goski" wurde wieder eine Anzahl Volks­deutscher unter dem Vorwurf derBe­leidigung des polnischen Volkes" verhaf­tet.

Selgoltm- fattt an England

Das sind PolensFriedensbedingungen"

kl i g e n d e r i c l, t 6er K8-Press«

rp. Warschau, 27. Juli. Die Warschauer ZeitungKurzer Warszawski" hat einen neuen Beitrag zur Chronik des Pol­nischen Größenwahns mit einer Auf­zählung der Friedensbedingungen geliefert, die Deutschland nach einem neuen Weltkriege auferlegt werden sollen. Als Quelle dieser Informationen wird schamhaft ein Englän­der vorgeschoben, der diese Aeußerungen in seinem Klub getan haben soll. Nach der Mit­teilung des Blattes würden dieFriedens­bedingungen" wie folgt aussehen: 1. Helgo­land fällt an England, 2. Der Kaiser-Wil- Helm-Kanal wird vom Reich abgetrennt und dem Welthandel zur Benutzung übergeben, der dort eine internationale Polizei aufstellt, 3. Bayern und Oesterreich bilden ein katho­lisches Königreich. 4. die Tschecho-Slowakei wird wiederhergestellt, 5. Memel wird an Litauen zurückgegeben, 6. Ostpreußen und Danzig erhält Polen, 7. Der Korridor wird bis Kolberg erweitert, 8. Deutsch-Oberschle­sien wird Polen angeschlossen, 9. Frankreich erhält die Rheingrenze.

Tokio ist anderer Auffassung

Eine für England peinliche Feststellun

Tokio, 26. Juli. Der Sprecher des Nußen- amtes erklärte auf die Frage, wie er sich zu Chamberlains Unterhaus-Erklärung zum japanisch-englischen Abkommen stelle, daß diese lediglich LhamberlainsAus- legung des Abkommens sei. Auf eine wei­tere Frage, wie er selbst das Abkommen aus­fasse, erklärte er:Es wird bald die Zert kommen, wo wir dieses Abkommen vollkom­men interpretieren werden." Befragt, ob das Abkommen entsprechend den Aeußerungen der japanischen Presse auf ganz China An­wendung finden werde, erwiderte der Spre­cher des Außenamtes, nach dem Text werde das Abkommen sich auf die militärisch besetzten Gebiete Chinas erstrecken.

London, 26. Juli. Rach dreijähriger! Arbeit hat der von der britischen Regierung eingesetzte Wirtschaftsberatungs - Ausschuß einen Bericht über die Ernäh­rung s v e rh äl t n i sse in den briti­schen Kolonien veröffentlicht. Der Un­tersuchungsausschuß, der die Verhältnisse von 55 Millionen Menschen in '48 verschiedenen Kolonialgebieten des britischen Weltreiches seit April 1936 unter dem Vorstand des Earl dela Warr geprüft hat, ist zu dem Ergebnis gekommen, daß die meisten der 55 Millionen Einwohner des britischen Ko­lonialreiches halb hungerten, nicht ge­nügend bezahlt seien, um sich ausreichend er­nähren zu können, viele niemals Milch, But­ter und Eier gesehen hatten, die Kleinkinder mit Reiswasser und Tee grotzgezogen wür­den und daß Krankheiten und Armut weit verbreitet seien. Wir kennen, so fügt der Daily Herald" in Fettdruck hinzu, nur einen Kommentar: Schande!

In jedem Teil des Kolonialreiches, so heißt es in dem Bericht des Untersuchungs­ausschusses weiter, sei das Einkommen eines sehr großen Teils der Bevölkerung unter dem notwendigen Ernährungs­minimum gehalten. Die in den eigenen

London, 26. Juli. Offensichtlich auf eiuen Wink von Paris hin wollen mehrere Lon­doner Blätter den Stand der Moskauer Ver­handlungen optimistischer beurteilen können. Alle rechnen damit, daß die britische Negie­rung jetzt wiederum einer sowjetrussischen Forderung gegenüber nachgegeben habe, nämlich der, daß G e n e r a l st a b s b es pre- chungen abgehalten werden sollen. Die Blätter kündigen bereits als feststehende Tat­sache an, daß in Bälde eine Militärmission nach Moskau fahren werde. Die Sensations­blätterDaily Mail" undDaily Expreß" gehen sogar so weit, daß sie in großer Auf­machung einenerfolgreichen Abschluß" in Moskau jetzt ankündigen zu können glauben.

Wie der diplomatische Korrespondent der Times" schreibt, werde der britische Botschaf­ter neue Anweisungen erhalten und dann werde das ganze Problem wahrscheinlich von einemanderen Gesichts­winkel aus" in Angriff genommen wer­den. Der beabsichtigte Pakt würde dann aus zwei Teilen bestehen, einem politischen und einem militärischen. Bisher habe man sich hauptsächlich mit dem politischen Teil be- faßt, da abereinige Punkte" noch offen stünden, bade man jetzt angeregt, daß in Bälde militärische Besprechungen ausgenommen werden sollen. Folge man eng- lischerseits dem Beispiel mit Polen und der Türkei, dann würde eine sehr starke britische Mission unter Führung eines hohen Offi­ziers, dem auch ein Vertreter der,Flotte bei­geordnet werde, nach Moskau gehen, wenn dies auch noch nicht amtlich mitgeteilt wor­den sei. General Jronside würde der richtige Mann für Moskau sein; gegen seine Wahl spreche allerdings, daß er die britischen Streitkräfte in Murmansk und Archangelsk kommandiert habe.

Nach einer späteren Meldung werden in politischen Kreisen die Mutmaßungen über die Reise einer Militärabordnung nach Mos­kau und die Möglichkeit eines bal­digen Paktabschlusses als ver­früht bezeichnet.

Lakonische Antworten Chamberlains

Ministerpräsident Chamberlain wurde am Mittwoch im Unterhaus vom Labour- abgeordneten Dalton gefragt, ob man übereingekommen sei, Armee- und Ma­rineoffiziere nach Moskau zu Pakt­

Gebieten erzeugten Lebensmittel seien sehr oft unzureichend für die Ernährung. Die Unterernährung in den Städten sei natürlich noch schlimmer als in den Land­gebieten. Aus einem Bericht aus Barbados gehe hervor, daß die Löhne der Eltern meist nur zur Ernährung der Familie bis Mitt­woch reichten. Donnerstags und Freitags müßten die Kinder hungrig in die Schule gehen. Aehnliche Beschreibungen gibt der Bericht über andere Kolonien.

Daily Mail" schreibt, niemand könne sich stolz fühlen über das englische Kolonialreich, solange derartige Zustände herrschten. Der ganze Bericht sei ein düsteres Bild von Un­terernährung, Armut, Unwissenheit lind Krankheit und er müsse das Gewiisen des britischen Volkes wachrufen.Daily Erpreß" schreibt, die Engländer sollten ihre Augen Niederschlagen und sich schämen über den Hunger und die Krankheit in britischen Ge­bieten. Das sei also das englische Empire. Die Negierung habe zwar Polen und Griechenland Garantien gegeben, nun müsse man aber auch alles daran setzen, da­mit zum Beispiel Barbados gegen ven Hun­ger und Gambia gegen die Armut garan­tiert werden.

besprechungen zu schicken. Chamberlains Ant­wort lautete, daß man dem britischen Bot­schafter am Dienstagabend gewisse Instruk­tionen gesandt habe, daß er (Chamberlain) aber nicht über die Reaktion unterrichtet sei, die diese Anweisungen ausgelöst hätten. Der liberale Abgeordnete Mander wollte dann wißen, ob die französische Regierung eben, falls eine Militärmission nach Moskau ent­senden wolle. Chamberlain antwortete, daß er nicht namens der französischen Negierung erwidern könne, daß aber die französische lind die britische Negierung zusammenarbei­teten.

Heule neue Besprechung Mololow-Seeds

Wie der diplomatische Korrespondent des Neuterbüros erfährt, ist eine neue Bespre­chung zwischen Molotow und dem briti­schen Botschafter in Moskau. Seeds, für Donnerstag angesetzt worden. Seit vergan­genen Samstag hat keine Besprechung mehr stattgefunden.

Suff Looper MM Nullen

Feststellungen desGiornale d'Jtalia"

Rom, 26. Juli.Giornale d'Jtalia" be­schäftigt sich mit dem vom Kriegshetzer Duff Cooper verfaßten Artikel imExpreß Po- ranny", der u. a. auch das Eingreifen Ita­liens in einem Konfliktsfalle übergehe. Ener­gisch stellt demgegenüber das angesehene römische Blatt fest, daß im Konfnktsfalle Italien bereits aktiv an der Seite seines deutschen Verbündeten stehen werde, und wenn die Flugzeuge oder Schiffe Großbritanniens versuchen soll­ten, durch das Mittelmeer hindurchzukom­men, so würden sie in der italienischen Luft­waffe und der italienischen Kriegsmarine ein entsprechendes Hindernis finden. Der Rückzug Englands vor Japan kündige, wie das halbamtliche Blatt abschließend betont, den Beginn der Liquidierung der demokrati­schen Imperien an, für deren Erhaltung ja eigentlich die gesamte Einkreisungspolitik mit ihren verhängnisvollen Fehlern durch­geführt worden sei.

UM will Aapan unter Druck letzen

Scharfe Stellungnahme Hulls gegen Tokio

Washington, 26. Juli. Offenbar um das Unbehagen über Englands Kapitulation vor Japan etwas zu dämpfen, nahm Außenmini­ster Hüll scharf gegen Japan Stellung. Er stellte dabei fest, daß Washington Japan für die Verletzungen von Amerikanern oder die Beschädigung ihres Eigentumes als Folge der Sperre des Kanton-Flusses für verantwort­lich halte. Die amerikanische Regierung er­kenne keine Sonderrechte Japans an und werde in China den gleichen Kurs verfolgen, den sie seit Beginn der Feindseligkeiten ein- halte. Die amerikanische Regierung bestehe auf ihren Neunmächtevertrag und zahlreichen Sonderverträgen mit China garantierten Rechten. DieNew Pork Times" will wissen, daß das Staatsdepartement demnächst neue Schritte unternehmen werde, um Japan klar­zumachen, daß die amerikanische Ost­asienpolitik unverändert bleibe. Man wolle jedoch die Entschließung des Außenausschusses des Senats über die Van- denberg-Entschließung abwarten, in der die Kündig un g des amerikanisch-ja- panischen Handelsvertrages von 1911 gefordert wird. Amerikanischen Er- Hebungen zufolge bezieht Japan 57 v. H. seiner Einfuhr von Kriegsmaterialien aus den Vereinigten Staaten.

Anerlttullche Tatsachen für England

Oeivundono LrkILrunAON Otiamberlaiiis unä kullors im Onlorimus

London, 26. Juli. Ministerpräsident Cham­ber l a i n gab im Unterhaus auf zwei An­fragen wiederum eine Aeußerung zu den englisch-japanischen Verhand­lungen ab. Er erklärte, daß die Bespre­chungen am 24. Juli in Tokio begonnen hät­ten und daß die bisherigen Unterredungen sich lediglich mit dem Verhandlungsverfahren und der Feststellung von Tatsachen befaßt hätten. Auf irgendwelche weiteren Zwischen­fragen ließ Chamberlain sich nicht ein.

Im Nahmen der Kleinen Anfragen bestritt Unterstaatssekretär Butler, daß England die Rechte Japans in China anerkannt habe, und daß alle weiteren Verhandlungen zwi­schen England und Japan auf der Grund­lage der Anerkennung geführt würden, daß ein großer Teil Chinas von Japan erobert sei und jetzt unter dessen Herrschaft stehe. Der Labour - Abgeordnete Mac Lean gab sich mit dieser Antwort nicht zufrieden; er fragte, wie es möglich sei, daß Verhandlun­

gen zwischen der englischen und der japani­schen Regierung in einem Gebiet geführt würden, das keinem von beiden gehöre. Die Antwort Butlers lautete, daß der Minister­präsident bereits darauf verwiesen habe, daß man es mit einertatsächlichen Lage zu tun habe, die man in Rechnung stellen müsse". Mac Lean stellte nun die Frage, ob es nicht zutreffe, daß die Regierungen kein Recht hät­ten, eine Tatsache in Rechnung zu stellen, die nicht sie angehe, sondern allein China. But­ler erwiderte, daß man zuweilen Tat­sachen berücksichtigen müsse, wenn sie auch noch so unerfreulich seien (!). Mac Lean schloß mit den Worten: Ich danke Ihnen, daß Sie das zugeben!"

Auf weitere Fragen bestätigte Butler dann wieder ausdrücklich, daß das englisch­japanische Abkommen keinen Wechsel der allgemeinen britischen Haltung China gegenüber bedeute, (l)

Ausweg aus -er Moskauer Sackgasse?

LnlsenäunA einer britischen MlitLrrnission su Oenernislabsbesprecbun^en

HuniauLtÄLskeur-EZei

Vr>8e8ruii6bll>:li unserer NerUner SedrlkNeitunz X. Or. Berlin, 27. Juli.

Nur mit Schaudern liest man den erschüt­ternden Bericht, den die Regierungskommis- sion zur Prüfung der E r n ä h r u n g s v e r. hältnisseimbritischenWeltreich veröffentlicht.Ein Blaubuch menschlichen Leidens" nennt eine Londoner Zeitung diese formelle und amtliche Veröffentlichung. Doch die humanen Tränen, die der Bericht der Negiernngskommission heute den wohl­genährten Herren am Schreibtisch entlockt, nützten den betroffenen Elendsgebieten herz­lich wenig. Die leisen Regungen des britischen Gewissens vertreiben weder den Hunger noch die Krankheiten in den Kolonien. Um­fassende Hilfe tut not, doch die Regierung hat vordringlichere Sorgen. Sie ver­teilt großzügig an angeblich bedrohte Staa­ten Garantien und bedenkt diese als Gegenleistung für ihre Hilfestellung mit fet­ten Anleihen. Die Gelder, die England für die Einkreisungspolitik bisher aufgeweu- det hat, würden genügen, auf lange Zeit das Elend im Empire zu lindern und menschen­würdige Zustände zu schaffen . . .

Dasselbe England, das sich heuchlerisch über die innerdeutschen Verhältnisse ent­rüstet und ein großes Lamento um ein Vier­telpfund Butter anhebt, läßt in seinem Ko­lonialreich den Hungertod umgehen. Und man braucht nicht einmal bis nach Be- tschuana oder Gambia zu gehen. In den Slums von London, in den englischen Hafen­städten trifft man Verhältnisse an, wie wir sie nur aus der schlimmsten Systemzeit ken­nen. Die englischen Arbeitslosen, die Millio­nenzahl hungernder Bettler, die unterernähr­ten Bergarbeiter von Südwales, sie alle, deren Notlage in dem Bericht der Negie­rungskommission keine Erwähnung findet, sind Zeugen wider die ekelhafte britische Hu­manitätsheuchelei.

Es gibt zahlreiche Prominente Mitglieder des Kabinetts Chamberlain, die dem deut­schen Volke ausSorge um das ^Wohler­gehen der Eingeborenen" die Eignung ab­sprechen, Kolonien zu besitzen und zu ver­walten. Wir dürfen diesen, ach, so besorgten Herren versichern, daß ähnliche jammervolle Zustände, wie im britischen Weltreich herrschen, unter deutscher Herr­schaft ausgeschlossen wären. Die mustergültige Verwaltung der deutschen Ko­lonien belegt erschöpfend diese Behauptung.

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Aber abgesehen von dieserPanne" hat Großbritannien natürlich allen Grund zum strahlendsten Optimismus, denn beim zehn­ten oder elften Bittgang der englischen und französischen Unterhändler in Moskau hat Herr Molotow gelächeltü Und die Kunde vom Lächeln des Präsidenten des Rates der Volkskommissare hat sich mit Windeseile in London und Paris verbreitet, hat sich in den Nedaktionsstuben und Mini­sterbüros eingenistet und einen anerkennen?- ^ werten Arbeitseiser ausgelöst. Die ganze Nacht hindurch hingen die zuständigen Män­ner in den beiden Hauptstädten am Tele­phon, die Presse schwimmt wieder einmal in eitel Freude und Zuversicht und zum sound- ^ sovielten Male wird verkündet, der heißer­sehnte Pakt befinde sich endgültig ans dem Wege der Vollendung ... weil Molotow ge-: lächelt hat.

Die Kriecherei vor dem Kreml ist nachge­rade ekelerregend. Aber nach den Reinfällen, die besonders England in den letzten Mona­ten am laufenden Band erlebt hat, wollen die Einkreiser endlich einmal der Welt einen Erfolg" vorsetzen und so klammern sie sich' wie Ertrinkende an dem letzten retten- d en Strohhalm, und wenn es nur das freundliche Gesicht des vielleicht zu­künftigen Vertragspartners ist. Von der einst­mals sprichwörtlich gewesenen englischen Würde und der französischen Ueberlegenheit ist nichts mehr da. Um den Pakt zu irgend­einem Abschluß z» bringen, nehmen sie jede klägliche Situation in Kauf, betteln, liebedie­nern und machen sich vor der Welt lächerlich.

Zu dem allerneuesten Freudentaumel der Einkreisungszeitungen will allerdings die Meinung einiger weniger Londoner nnd Pariser Blätter schlecht Passen; da heißt es nämlich: es bleibt abzuwarten, ob das Abkommen noch vor Weihnachten zustande, komint oder die Moskauer Erpressungen noch unverdaulicher werden ...

Verschwörung in Etzriön ausgedeckt

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gl. Paris, 27. Juli. Obwohl die franzö- fische Zensur alle Meldungen über die Zu­stände in Syrien unterdrückt, sind Nachrich­ten durchgesickert, die von einer national- syrischen Verschwörung in Da­maskus sprechen. Es heißt, die franzö­sischen Behörden hätten die Verschwörung aufgedeckt und die Führe« der Orga- nisationverhaftet. Im ganzen sollen bis jetzt nenu Mann in die Gefängnisse ein­geliefert sein, unter ihnen einer der maß­gebenden Führer des nationalshrischen Blocks, mit Namen Deaibraves.