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Calw im Schwarzwald

Montag, den 24. Zull 1939

Nr. 170

England nimmt Japans Bedingungen an

KrkiärunZ Arita-Oaigie: Keine kekinäerunA japamsctier l'ruppen

Tokio, 23. Juli. Der außerordentliche Knbinettsrat am Samstagvormittag billigte die Uebereinkunft zwischen Außen­minister Arita und Botschafter Craigie über die Grundfragen zur Lösung des Tientsin- Zwischenfalles. Ministerpräsident Hira- numa berichtete am Nachmittag dem Kai­ser über das Ergebnis der Verhandlungen AritaCraigie und über die einmütige Zu­stimmung des Gesamtkabinetts zu den Ab­machungen. Das dann in der Nacht zum Sonntag von Außenminister Arita und dem britischen Botschafter Craigie Unter­zeichnete Memorandum hat folgenden Wort- laut:

Die britische Regierung erkennt die gegenwärtig vorherrschenden Bedingungen in China, wo ausgedehnte Kampfhandlun­gen im Gange sind, an und erkennt ebenso die Tatsache an, daß, so lange diese Bedin­gungen die Lage in China beherrsch««, die japanischen Truppen in China besondere Rechte hinsichtlich der Gewährleistung ihrer Sicherheit und zur Aufrechterhaltung von Frieden und Ordnung beanspruchen müssen. Gleichzeitig hat die britische Regie­rung die Notwendigkeit anerkannt, alle Handlungen zu unterlassen, die nachteilig für die japanischen Truppen und geeignet sind, den japanfeindlichen Chinesen zu helfen. Die britische Regierung wird jede Art von Handlungen und Maßnahmen un­terlassen. die die Durchführung der oben er­wähnten Aufgaben der japanischen Truppen behindern, und wird diese Politik gegenüber den britischen Behörden und Staatsange­hörigen in China klar Herausstellen und sie veranlassen, sich darnach zu richten."

Tie Londoner Presse gibt sich die größte Mühe, den englischen Rückzug vor den japanischen Bedingungen ihren .Lesern schmackhaft zu machen. Ihre Verlegenheit ist unverkennbar. Chamberlain fällt nun die nicht minder undankbare Aufgabe ° zu. am Montag vor dem ll n terh a us die englisch-japanischen Abmachungen zu be­gründen und zu rechtfertigen.

Preß Association zufolge wird der Bericht des britischen Botschafters über das vorläu­fige Abkommen mit Japan im Außenamt geprüft und möglicherweise den außen­politischen KabinettSaiisschuß am Montag beschäftigen. Man stelle sich auf den Standpunkt, daß Englands Unantast­barkeit in China ausrechterhalten werde und daß die britische Regierung kein Diktat Japans hinsichtlich seiner Außenpolitik, soweit diese den Fernen Osten betrefse, an­nehmen könne.

Die antibritische Bewegung im japanischen Volk wird übrigens von dem Ergebnis der Besprechungen AritaCraigie nicht berührt, wie Innenminister Kido in einem Bericht an den Ministerpräsidenten Hiranuma unterstreicht. Ebensowenig seien unmittelbare Auswirkungen auf die Tientsin - Blockade zu erwarten, deren Aufhebung oder Weiterführung vo - kommen von den in dieser Woche beginnen­den Einzelverhandlungen abhänge.

Die japanische Presse erklärt zum japa­nisch-englischen Memorandum, es sei ent­scheidend, daß England den China-Konflikt

Earanlvla WchM-RtM

Adenau, 23. Juli. Der 12. Große Preis von Deutschland, der am Sonntag auf 22 Rürburgring-Nunden ausgetragen wurde, war eines der an Ueberraschungen reichsten Rennen um diese wertvolle Trophäe. Zum sechsten Male trug sich Europameister Rudolf Caracciola (Mercedes-Benz) nach wech­selvollem Kampf in die Siegerliste ein. Den zweiten Platz belegte der Sieger von Reims. Hermann Müller, auf Auto-Union, und mit dem Schwarzwälder Paul Pietsch (Maserati) belegte ein Deutscher auch den dritten Platz. Hunderttausende jubelten Caraeeiola auf der letzten Runde und am Zielplah zu, als Korpsführer Hühnlein ihm den Ehrenpreis deS Führers überreichte.

als ordentlichen Kriegszustand anerkannt habe und bereit sei, hieraus für die britischen Behörden und Staatsange­hörigen alle Folgerungen zu ziehen. England habe sich strategisch auf Singapur zurück­gezogen und vorläufig auf seine besonderen wirtschaftlichen Rechte und Interessen ver­zichtet. Zur Begründung des englischen Nach­gebens ziehen politische und militärische Kreise Japans ähnliche Rückschlüsse auf die allgemeine schwierige Lage Eng­lands, wie sie bereits die japanische Presse zog.

1«. vergeblicher Sang ln den Kreml

Moskau, 23. Juli. Am Sonntagnachmittag fand, nach einer Unterbrechung von sechs Tagen, im Moskauer Kreml eine neue Kon­ferenz zwischen Molotow und den britisch- französischen Unterhändlern statt, die auf das Ersuchen der letzteren anberaumt worden war. Die Unterredung, die der Reihenfolge nach die zehnte seit der Ankunft des britischen

Sonderbevollmächtigten Strang in Moskau ist, dauerte etwas über eine Stunde. Aus Kreisen der britischen Botschaft erklärt man dazu, daß auch diese Aussprache noch kein abschließendes Ergebnis gebracht habe. Die Verhandlungen würden jedoch ver­mutlich in einigen Tagen fortgesetzt.

Ueber die Moskauer Verhandlungen schreibt der PariserM a t i n" in einer äußerst pessimistisch gehaltenen Londoner Meldung, in diplomatischen Kreisen Londons verstärke sich der Eindruck daß die Verhand­lungen in Moskau eine äußerst ernste Krise duxchmachten und in eine neue Sack­gas s e zu geraten drohten. Die Verschieden­heit der englischen und der sowjetischen These über die Definition des indirekten Angriffes sei fundamental. Man warte nun das Er­gebnis der nächsten Zusammenkunft ab, die allgemein als dieletzte Hoffnung für den glücklichen Ausgang" der Ver­handlungen betrachtet werde.

Roosevelts hinterlistigste Agitation

Neuyork, 23. Juli. Die am Freitag durch Roosevelt verbreitete und vielfach dem jüdischen Kriegsgewinnler Vernarb Baruch zugeschrie- hene Behauptung, daß die Haltung des Senats in der NeutralitLtsfrage dieGeschäftswelt schädigt und den Wirt­schaftsaufschwung hindert", löste in Politischen wie in wirtschaftlichen Kreisen je nach Tempe­rament teils stärkstes Gelächter, teils entrüstete Ablehnung aus. Am deutlichsten äußerte sich am Samstag das führende Mitglied des Außenausschusses des Repräsentantenhauses, der Republikaner Fish.Die Behauptung stellt", so erklärte Fish, ,chie hinterlistigste und bösartigste Agitation aus dem Weißen Haus seit Roosevelts Amtsantritt dar. Seit einem r erlebt Amerika eine hauptsächlich vom eißen Haus fabrizierte Kriegspsychose. Erst der Widerstand des Kongresses gegen Waffen­handel und Kriegsverwicklung zerstörte die Be­fürchtungen der amerikanischen Geschäftswelt!

Viele andere Politiker und Geschäftsleute verwiesen lediglich auf den Roosevelt Lügen strafenden Gegensatz zwischen dem politischen Teil der Samstag-Presse, der Roosevelts Aeußeruna bringt, und dem Handelsteu, der sprunghafte Kursverbesserun- gie n auf allen amerikanischen Effektenmärkten verzeichnet«.

Sinnbild deutscher Lebensfreude

Olan-voUer Wkepunkl 6er 5. Käb-NelckLlagung: Der kest-uZ ln Anwesenheit Hermann OörinM unä vr. Ke^s

drängen sich

Hamburg, 23. Juli. Mit dem großen FestzugSchönheit und Freude" erreichte am Sonntagmittag die 5. Reichstagung der NSG.Kraft durch Freude" in Hamburg ihren glanzvollen Höhepunkt. Noch voll­kommener, noch großartiger und noch schö­ner als im Vorjahre zogen in verschwende­rischer Fülle die Bilder deutschen Lebens­willens und deutscher Lebensfreude vorbei vor den Hunderttausenden, die die breiten Straßen der Hansestadt in ein brausendes Meer der Begeisterung und der Freude ver­wandelten. Seine Krönung erhielt der Tag durch die Anwesenheit des Gcneralfcldmar- schalls Göring, der eigens nach Hamburg gekommen war, um diesen gewaltigen Fest - zug beizuwohnen, und der damit sein Per­sönliches Interesse an den Aufgaben der RSG.Kraft durch Freude" bekundete.

Schon seit Tagen steht die Welthafenstadt Hamburg im Banne dieses großen Ereig

nisses. Alle Gebäude stehen im schönsten

Festschmuck,' Huriderttausende dräng: freudig bewegt in den Straßen. Airs dem Adolf-Hitlerplatz füllen Zehntausende die rie­sigen Tribünen, über denen die Fahnen aller an der Reichstaguna teilnehmenden Länder wehen. Neben den zahllosen Ehrengästen aus dem In- und Auslade sieht man oiele di­plomatische Vertreter und die Führer der ausländischen Abordnungen.

Generalfeldmarschall Göring, begleitet von Neichsorganifationsleiter Dr. Ley, Gau­leiter Neichsstatthalter Kaufmann und vielen führenden Männern der Bewegung, wurde bei seinem Eintreffen auf dem Adolf- Hitler-Platz jubelnd begrüßt. Dann kündete Marschmusik den Festzug an. Ueberwältigend ist das schöne und einzigartige Bild, das jetzt vor den Augen der festlich gestimmten Menge abrollt.

Ein Marschblock der Jugend, den Zu­kunftswillen des deutschen Volkes verkörpernd, er­öffnet in breiter Front den Festzug. Dann folgen

England in Palästina am Ende

Die Araber glauben nickt niekr an englische Versprechungen

Beirut, 23. Juli. Aus Meldungen aus Palästina und Syrien rundet sich immer mehr das Bild, daß die Engländer mit ihrer Palästina-Politik am Ende sind. Dieser Ein­druck wird noch durch die gegenwärtigen englischen Versuche unterstrichen, durch neue Drehs hinsichtlich ihrer völligenPleite mit der Weißbuchpolitik in Pa­lästina durch Fühlungnahmen und Kuh­handel mit Vertretern der Juden und Ara­ber den Anschein aufrecht zu erhalten, daß das Weißbuch noch Möglichkeiten biete, nach­dem alle Drohungen und Gewaltmatznahmen vollständig gescheitert sind.

Die völlige Hilflosigkeit der englischen Pa­lästina-Politik wird immer augenscheiw er. So verlautet aus Damaskus, das, der irakisch,? Mini st er Präsident an­geblich ans englischen Wunsch bei seinem kürttichcn Syrienbesuch im Libanon eine g e- Heime Zusammenkunft mit de m Mufti gehabt habe, bei der das walästina- Problcm besprochen worden sei. Auch mit anderen arabischen Persönlichkeiten soll eng- lischerseits Fühlung ausgenommen worden sein. Die Engländer versuchen damit bei den Arabern den durchsichtigen Dreh anzubrin­gen, daß sienunmehr unter allen Umstän­den" gewillt seien, das Palästina-Problem zu lösen (zum wievielten Male?), und zwar, indem sie zunächst etwas den jüdischen For­derungen nachaäben, damit die Juden Ame­rikas und Englands zufriedengestellt und die

Friedensfront" mit Hilfe Amerikas gestärkt würde. (!) Dann aber würde man einen arabischen Palästina-Staat" bilden, in dem die Juden nur Minderheitenrechte haben sollten!

Die Engländer geben sich der heimlichen Hoffnung hin, mit dieser greulichen Zu­kunftsmusik, die ebenso verführerisch wie ver­logen klingt, die Araber beeinflussen oder so­gar fangen zu können, damit der überaus unangenehme Freiheitskampf beendet wird. Die maßgebenden arabischen Kreise erklären jedoch mit Entschiedenheit. ' daß Vor­schläge überhaupt nicht zu er­örtern seien und überhaupt kein Glaube mehr an irgendwelche englischen Verspre­chungen besteht.

Unter dem Protektorat der Nationalen Mos­lem-Organisafton fand im größten Theater von Tetuan eine Kundgebung derMarok­kanischen Einigungsbewegung" gegen die Berge waltigungPalä st inasd u r ch

England und für die Unterstützung der isla­mitischen Patrioten, die für die Unabhängigkeit ihres Landes kämpfen, statt. Der Führer der Nationalen Moslem-Organisation, Mohamed Mekki Nasiri. erklärte, daß der gesamte Is­lam auf seiten der Araber Palästinas stehe und geißelte die Unterstützung der Juden durch Eng- land. In der Balfour-Erklärung habe sich Eng­land anmaßend gezeigt, ein Land zu beherr­schen, das ihm nicht gehört.

die ausländischen Volkstums- und Trachtengruppen in bunter Vielzahl: «in farbenfreudiges Bild, hinter dem die große Ge­meinsamkeit der europäischen Kultur ausleuchtet. Reitende Fanfarenbläser und Standartenträger bilden den glanzvollen Austakt zu dem kultu­rellen Teil des Festzuges, den Reichsbühnen­bildner Professor Benno von Arent gestaltet hat. Der erste Abschnitt ist der Musik gewidmet. Die darstellende Kunst als Erweckerin von Freude und Schönheit ist mit allen ihren Gruppen durch be­kannte Werke vertreten, die Oper mit Richard WagnersMeistersinger von Nürnberg", das mu­sikalische Schauspiel mit ShakespearesSommer- nachtstraum", das Drama mit SchillersRäu­ber", die Operette mit LinckesFrau Luna". daS Märchenspiel mit HumperdincksHansel und Gretel" und das Ballett mit einer Tanzgruppe.

Einen besonders breiten Raum in dem Herr- lichen Festzug nimmt der Sport ein; Sportler und Sportlerinnen zeigen eindrucksvoll, daß im KdF-Sport auf dem Gebiet« der Leibesübun­gen ganze Arbeit geleistet wird. Begeisterten Bei- fall findet vor allem auch die AbteilungKraft durch F re u de", die durch riesige Modelle der beiden KdF-SchiffsriesenRobert Leh" undWil. Helm Gustlofs" und durch zwölf KdF-Bolkswagen ihre Leistungen eindrucksvoll dokumentiert.

Würdig und wuchtig ist der Abschluß dieses ein­zigartigen Festzuges. Die Banner sämtlicher deut­schen Gaue ziehen auf, an der Spitze die Banner des durch den Führer befreiten Sudetenlandes und des MemellandeS. Fanfarenbläser und ein Stan­dartenwagen leiten über zu der machtvollen sym­bolischen Darstellung:Ein Volk, ein Reich, ein Führer!" Schützend und schirmend breitet ein riesiger, goldener Reichsadler feine mächtigen Schwingen über die reliefartig dargestellten deut­schen Gaue. Schwertträger stehen zu beiden Seiten.

Ueberwältigt von der Darstellung de-, deutschen Lebenswillens, die während meh­rerer Stunden an ihnen vorübergezogen ist. brachen die Blasien nach Schluß des Fest­zuges in jubelnde Heilruse aus, die sich zu einer gewaltigenDankkund gebung steigern, als Generalfeldmarschall Göring und Neichsorganisationsleiter Dr. Ley mit ihrer Begleitung den Platz verließen.

Unter dem MottoSchaffendes Volk treibt Leibesübungen" führte das Sportamt der NSG.Kraft durch Freude" am Samstagnachmittag aus dem Hoogelände eine Großveranstaltung durch, bei der nach begeisternden Darbietungen aus der Arbeit des Sportamtes Reichsorganisationsleiter Dr. Ley die Ehrung der Sieger beim Reichs» Wettbewerb der Gau- und Betriebsgruppen vornahm und dabei seine Freude darüber aussprach, daß der seinerzeit von ihm ge­prägte AusspruchKraft durch Freude" m den hier gezeigten Vorführungen von Kraft. Anmut und Schönheit sichtbaren Ausdruck gefunden habe.

Im Anschluß an ein Werkkonzert in dem nationalsozialistischen Musterbetrieb Har-