Freitag, den 21. Juli 1939.

?4us 8iadt und Kreis Calw

SchwärzwalS-Wachi Seite 8

Eine Aufgabe für Dich!

Im Kampf um das Leben unp'die Zukunft drbeitet das deutsche Volk auf engem Raum. Der enge Raum aber, der nimmer rastende Verkehr verlangt Opfer, so sehr auch der Mensch dagegen kämpft.Erhaltung des hei­ligsten Gutes der Nation: des deutschen Men­schen!" so lautet die Aufgabe, der sich tat- bereite Volksgenossen verschrieben haben und dafür Opfer an Zeit und Kraft bringen. Und in ihren Reihen steht mit an erster Stelle die deutsche Frau. Der Tag fin- bet sie im Haushalt, im Büro, im Geschäft sind am Werktisch. An manchen Abenden über sitzt sie in Schulungsräumen, lernt das WunderwerkMensch" kennen, lernt, wie sie helfen kann im Dienste der Volksgesundheit. Und daneben sind junge Mädel in Kranken- Häusern tätig, um praktisch für ihren großen Dienst geschult zu werden.

Deutsche Frauen und Bkadchen stehen bei Großveranstaltungen an Sonntagen bereit, um deutschen Volksgenosten erste Hilfe zu leisten. Sie alle schulen sich in diesen Auf­gabengebieten, um im Ernstfälle dem deut­schen Soldaten, der im Kampf um Volk und Reich sein Leben einsetzt, Helsen zu können. Diese Helferinnen gehören der Hilfsorgani­sation der deutschen Wehrmacht an, dem Deutschen Roten Kreuz. Reiht euch Me ein in dieses helfende Heer deutscher Frauen, die sich mit ihrem ganzen Wollen Und Können dem Führer verschrieben haben! Meldet euch als aktive Mitglieder oder als Mitglied zu einer Ortsgemeinschast des Deut­schen Noten Kreuzes an!

Wichtiabr für die weibliche Fugend

Zweites Halbjahr im Arbeitsdienst

Amtlich wird nochmals darauf hingewiesen, daß das durch den Beauftragten für den Vier- jahresplan eingeführte Pflichtjahr für die weibliche Jugend ganz oder zur Halste nn Neichsarbertsdienst abgeleistet werden kann. Eine Anzahl Mädchen leistet seit April einen Teil des Pflichtiahres m der Landwirtschaft oder Hauswirtschaft ab und will das re st-

lichehalbeJahrimReichsarbeitS.

dienst dienen. Für diese Gruppe ist eine entsprechende Anzahl von Plätzen im Reichs­arbeitsdienst freigehalten worden. Die Mäd­chen können sich jetzt noch zum Einstellungs­termin 1. Oktober bei der zuständigen Be- rirksleituna des Reichsarbeitsdienstes melden.

Lebensretter übten in Bad Liebenzell

Vergangenen Sonntag fuhr die Deutsche Le- bensrettungs-Gemeinschaft Pforzheim mit ihren Ausbildern zu einem theoretischen und Prak­tischen Lehrgang nach Bad Liebenzell. Trotz des ungünstigen Wetters wurde der Lehrgang zu Lande und zu Wasser unter Leitung des tech­nischen Leiters Kühlmann durchgeführt. Spät mittags wurde das Essen eingenommen. Nach dem Essen war die DLRG. zum Tanz in den Kursaal eingeladen. Ein paar schöne Stun­den beschlossen den Tag.

Kraftwagen machte sich selbständig

In einem Calmbacher Gasthaus an der Kleinenztalstraße war ein Kraftwagen in einer Halle untergebracht und sollte, um einem an­deren Platz zu machen, herausgeschoben werden. Der Besitzer griff durchs geöffnete Wagen- kenster, um ihn zu lenken. Da wurde ihm plötz­lich das Steuerrad aus der Hand geschlagen, der Wagen machte sich selbständig und kam aus

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Regungslos horchte er einige Augenblicke, dann eilte er zurTür, die nach dem Gang führte, um nachzusehen. In diesem Moment öffnete sie sich-und der Baron'trat ein.

Er kam von der Jagd. Der Regen hatte ihn überrascht und, was er fast nie tat, er wollte den Weg durch den Park vermeiden, um nicht noch mehr durchnäßt zu werden. So betrat er den unterirdischen Gang. An seinem Gürtel hatte er erlegtes Geflügel befestigt. Das Ge­wehr hing auf seiner Schulter, den Lauf nach unten. Er schüttelte die Nässe ab.

Verzeihen Sie, lieber Freund," lachte er und schloß die Tür,daß ich so bei Ihnen ein- drrnge, aber ich hoffe, Sie verübeln es einem an Rheumatismus leidenden alten Manne nrcht, wenn er so spät noch durch Ihr Aller­heiligstes -oh, Pardon-!"

In diesem Augenblick brach er mitten im Satze ab. Machte ihn schon das entsetzte Ge­sicht von Hans stutzig, so wurde er völlig stumm, als er auf dem Kanapee eine Dame negen sah, die anscheinend schlief.

»Was bedeutet das?" fragte der Baron mit gedämpfter Stimme, indem er auf die Gestalt deutete.

..Fräulein von Buet hat mir die Ehre er- wiesen, mein Studierzimmer zu besichtigen und wurde Plötzlich von einer Ohnmacht be­fallen. Der Schweiß perlte chm auf der

der abschüssigen Bahn in immer raschere Be­wegung. Als der Besitzer sich aufs Trittbrett schwang, um das führerlose Fahrzeug vor einer harten Landung im Straßengraben zu bewah­ren, wurde er herabgeschleudert und ein Hinter­rad ging über ihn hinweg. Er erlitt Verletzun­gen an Wirbelsäule und Lunge.

Neues aus Sulz

Aus der Besprechung des Bürgermeisters mit

den Gemeinderätrn.

Mit der Planung und späteren Ausführung des noch nicht kanalisierten Teiles der Gemeinde Sulz wurde Diplomingenieur Hitler in Stutt­gart beauftragt. Das Geländer und die Mauer in der neuen Straße mußten instand­gesetzt werden. Es ist zu hoffen, daß im Rech­nungsjahr 1940 vom Staat die Landstraßen erster Ordnung GültlingenSulz und zweiter Ordnung SulzKuPPingen gewalzt und geteert werden. Der Bürgermeister hat sich in der Sache über das Landratsamt mit dem Straßen-

und Wasserbauamt Herrenberg in Verbindung gesetzt. Im Rechnungsjahr 1940 wird der Obersulzer Mockenturm einschl. der Zifferblätter der Turmuhr renoviert. Für das Rechnungsjahr 1939 ist die äußere Instandsetzung des Obep- sulzer Wasch- und Backhauses vorgesehen. In der Zeit vom 23. Juli bis 5. August werden nn Schulhaus 50 HJ.-Flieger, die im Fluggelände Wächtersberg geschult werden, einquartiert. Die hiesige HI. wird ihren Kameraden das Quar­tier richten.

Frontbericht von der Kartoffelkäserabwehr

Der Reichssender Stuttgart hat eines der stärk­sten Befqllsgsbiete Westdeutschlands, nämlich das Markgräfler Land ausgesucht und hat sich dort Überzeugt, welche Arbeit der Kartoffelkäferabwehr­dienst leisten mutz, wenn die von diesem Schätz- ling drphende Gefahr überwunden werden soll. Wir hören den Funkbericht am Samstag, 2 2. Juli, um 11.45 Uhr in der SendungBolks- mufir und Bauernkalender" des Reichssenders Stuttgart.

Morgen wird wieder Schrott gesammelt

Die Krie^erksmersäsclillften im Kreis Llllw rur ZammIunZ eingesetzt

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NS.-Fiiegerkorps Sturm 4/101, Trusts» Calw und Flieger-HI. Sonntag, dm 23. Juli Flug­dienst auf dem Wächtersberg bei Wiloberg. An­treten 6,15 Uhr Bahnhof Calw, Abfahrt 6,32 Uhr.

Hitlerjugend Bann 401 Schwarzwald. Der Jungbannführer. Betr. Freizeitlager Wildbad. Die Fähnleinführer melden sofort wie­viel Jungen ihres Fähnleins ins Freizeitlager Wildbad gehen, und au welchem Lagerabschnitt diese teilnehmen. Für uns kommen in erster Linie die Lagerabschnitte 1, 4 und 5 in Frage, natürlich können auch einige Jungen an den an­dern Lagerabschnitteu teilnehmen.

Jungbannführer. Betr. Lagerabschnitt 1 des Freizeitlagers Wildbad. Die Teilnehmer am 1. Lagerabschnitt treffen am 25. 7. bis späte­stens 6 Uhr (18 Uhr) im Läger ein und melden sich beim Lagerführer. Die geklebten Sparbücher werden im Lager abgegeben. Für den Anreisetag muß Verpflegung mitgebracht werden. Die An­reise erfolgt per Rad oder mit der Bahn.

Alteisen ist ein wichtiges Material. Seine Er­fassung bedeutet eine Entlastung unserer Roh­stoff-Versorgung. Sie ist um so wichtiger, als altes Eisen immer wieder anfällt, immer wieder Maschinen aus Eisen, Geräte, Eisengitter, son­stige Eisenteile aller Art unbrauchbar werden, die Quelle des Schrottes also nie versiegt.

In Stadt und Land wird seit langem schon unter der Führung des Reichskomnussars für Altmaterialverwertung und der NSDAP, sowie ihrer Gliederungen planmäßig der Schrott er­faßt. Ein großer Teil des in den Industrien an­fallenden Schrottes wird durch die Kanäle der gewerbsmäßigen Schrotterfastung wieder der Schwerindustrie zugeführt. Die Schrottsammel­aktionen haben daneben dazu beigetragen, den Schrott immer bester zu erfassen.

Die jetzt laufenoe Aktion ist nicht zuletzt auf die Bitte des Reichsbeauftragten für Eisen und Stahl zurückzuführen. Die Einfuhr von Schrott ist sehr gesunken. Es muß das Bestreben sein, die Schrottsammlung so auszugestalten, daß die Einfuhr möglichst ganz fortfallen kann. Bisher haben wir zu etwa 90 Prozent den heimischen Schrottbedarf aus eigener Versorgung gedeckt. Das Ziel heißt nun, ihn lOOprozentig im Jnn- land zu decken.

Zwerenbergs Sänger weilten in Tirol

Der Gesangverein Zwerenberg unter­nahm unter Leitung von Oberlehrer Schwenk eine dreitägige Fahrt nach Tirol, die hinwärts über den Bodensee und das bayrische Allgäu führte. Am Alpsee vorbei, reisten die Sänger über Jmmenstadt, Sonthofen, Hindelang, über den Adolf-Hitler-Paß und erreichten am Ober­joch die Tiroler Grenze. In Nassereith wurde die Nacht verbracht.

Am 2. Tag fuhren die Schwarzwälder ins Junta!, an der Martins-Wand entlang nach Innsbruck. Eine Fahrt mit der Nordketten- Bahn auf das Hafeldkar versetzte in die Welt der gewaltigen Bergriesen des Karwendelgebirges. Nach einer Stadtrundfahrt mit Besichtigung des Berges Jsel fuhren die Zwerenberger innab- wärts nach Rotholz bei Jenbach, wo sie Gäste der Landwirtschaftsschule waren. Abends nah­men sie an einer Heuerntefeier dieser Anstalt teil, wo sie das Leben, die Bräuche und Trachten

Jeder kann zum Erfolg der neuen Sammel­aktion beitragen, jeder Haushalt, jeder große und kleine Betrieb in Stadt und Land, der Städter ebenso wie der Bauer. Die Jahre seit 1932 haben bereits eine beträchtliche Steigerung des Schrottanfalls gebracht. 1932 wurden 3,4 Millionen Tonnen Schrott erfaßt und eingesetzt, 1938 waren es bereits 11 Millionen Tonnen, also mehr als dreimal soviel. Aber noch weitere Reserven lassen sich erfassen, wenn jeder ein­zelne sich an der Aktion beteiligt und alles Alt­eisen, das nutzlos in Haus, Hof oder Gelände herumliegt, bei der Sammelaktion erfaßt wird.

In diesem Zusammenhang sei daran erinnert, daß es angezeigt ist, in Verbindung mit der Schrottsammlung eine gründliche Ent­rümpelung der B uh neu vorzunchmen und damit eine dringliche Forderung des zivilen Luftschutzes zu erfüllen.

In Cal w findet das Absammeln der Haus­haltungen am Samstag, dem 22. Juli, nachmit­tags durch die Männer des NS.-Reichs­kriegerbundes statt. Unterstützt den Er­folg der Sammlung dadurch, daß ihr das ent­behrliche Altmaterial rechtzeitig zur Abholung bereit legt.!

des Tiroler Landvolkes keimen lernten. Nach einer herzlichen Begrüßung sehen sie Tiroler Volkstänze und boten zwischendurch schwäbische Lieder.

Am letzten Tag gings über Wörgl, Kufstein und die Reichsautobahn nach München. Dort kamen die Sänger gerade recht, um am Tag der Deutschen Kunst den großartigen Festzug3000 Jahre deutsche Geschichte" zu sehen. Einige we­nige hatten auch das Glück, den Führer zu Ge­sicht zu bekommen. Abends gings auf der Reichs- autovahn über Ulm nach Hause, voll Freude und um Tage großen Erlebens reicher.

SctterberiLt öeS ReiLSwetterbiensteS Stuttgart Ausgegeben am 20. Juli. 21.30 Ubr

Voraussichtliche Witterung bis Freitag: i meist starker Bewölkung zeitweilige ge- ttriae Reaenkälle. Wechselnde Winde, vor­

weiterer leichter Temperaturritckgang. Samstag abend: bewölkt, mäßig warm und noch leichte Regenfälle.

Höhensreibad Stammheim: Master 21 Grad. *

Unterlengenhardt, 20. Juli. Letzte Woche fand auf hiesiger Markung unter Führung von Acker­baumeister Braun eine Felderbegehung statt. Die Aecker zeigten allgemein einen weit über­durchschnittlich-hervorragenden Stand, der so­wohl qualitativ wie quantitativ auf eine Re­kordernte schließen läßt. Der Sachverständige bezeichnest die Pflanzungen auf hiesiger Mar­kung als die vorbildlich-schönsten im ganzen Bcobachtungsgebiet.

Dornstetten, 20. Juli. Am Sonntag wird daS hiesige Lager des weiblichen Arbeitsdienstes, das jetzt im großen und ganzen fertiggestellt und von Maiden schon belegt ist, feierlich eingeweiht. Der Reichsarbeitsdienst nimmt die Einweihung des Lagers zum Anlaß, am Montag in Dorn- stetten einen Dorfabend durchzuführen, der für diese Art der dörflichen Unterhaltung und Ge- memschaftspflege beispielgebend sein soll.

Mitteltal, 20. Juli. Das einst im Schwarz­wald so reich vertretene Köhlergewerbe ist bald vollenos ausgestorben. Matthäus Keck aus Mit­teltal hat hier gestern den letzten Kohlenmeiler angeblasen. Ter alte Köhler hat mehr als 40 Jahre im Murgtal sein Handwerk betrieben.

Kauft die Fahrkarten beizeiten!

Die Reichsbahn läßt alle ihre Kunden, die sich zur frohen Ferienreise anschicken, dringend bitten, folgenden Mahnungen Ge­hör zu schenken:

Fahrkarten und erforderlichenfalls die Zu­schläge dazu sollen gleich fürdie ganze Reise vom Ausgang bis zum Ziel und ge­gebenenfalls züruck beschafft werden. Wer es irgend kann, soll seine Karte im voraus kaufen und sie nicht erst unmittelbar vor der Abreise am belagerten Schalter holen. Er erspart sich so mancherlei Unannehmlichkei­ten, die die Ferienstimmung gerade beim« Neiseantritt allzuleicht trüben können, und, erweist damit sich selbst und den anderen rei-i senden Volksgenossen und der Reichsbahn! einen Dienst.

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Fräulein von Buet?" Der Baron traute seinen Ohren nicht. Er erkannte sie jetzt. Seine Augen wanderten umher. Sekt? Ge­leerte Gläser? Ein reich gedeckter Teetisch, das geöffnete Grammophon. Seine Bucke kehrten wieder zu Cl6o zurück, die in ihrer reizenden leichten Sommerkleidung reglos dalag. Eine dunkle Röte stieg in das Gesicht des alten Arztes. Was ging hier vor? Dro- ! hend fragte er:

Wie soll ich mir das alles erklären, Herr von Villers?" Dabei nahm er das Gewehr von der Schulter. Mochte nun Hans diese Bewegung des Barons, der das Gewehr in der Hand hielt, mißverstanden haben er hob beschwörend seine Rechte und sagte mit unterdrückter Stimme:

Sie sollen alles erfahren, Herr Pro­fessor aber lasten Sie sich zu nichts Hin­reißen ich bitte Sie daRim!"

Es handelt sich jetzt nicht darum, was ich zu tun oder zu lasten gedenke. Ich frage Sie: Wie kommt die Dame hierher?"

Aber Hans, der langsam den Kopf verlor, weil Clso noch immer nicht aus ihrer langen Ohnmacht erwachte, dachte nicht daran, sich zu rechtfertigen. Hastig sagte er:

Helfen Sie, ich bitte Sie darum, Fräu- lein von Buet liegt in Ohnmacht."

Sofort stellte der Professor sein Gewehr in eine Ecke, eilte zu Cläo, setzte sich zu ihr und griff nach ihrem Puls. Jetzt erkannte er, daß es tiefe Bewußtlosigkeit war, die sie umfing und nicht Schlaf. Er konnte sich nach der auffälligen Vesterung der letzten Zeit nicht erklären, was mit ihr vorgegangen war. Er schüttelte den Kopf. Vorsichtig hob er ihre Augenlider, ihr Blick war wie leb­los. der PuK kaum wahrnehmbar.

Um Gottes willen was haben Sie denn getan?" fragte der Baron den ratlos

dastehenden Hans. Aber noch bevor dieser antworten konnte, sagte er, rasch ausstehend, wir müssen sofort eine Einspritzung machen."

Soll ich einen der Aerzte aus dem Sana­torium holen? Ich lause sofort hinüber."

Um einen öffentlichen Skandal zu provo­zieren? Rühren Sie sich nicht aus dem Zim­mer; Oder glauben Sie, man wird es als selbstverständlich betrachten, daß eine mei­ner Patientinnen von Ihnen zu einem Ge- läge eingeladen worden ist und, aus weiß Gott welchen Gründen, ohnmächtig wird?"

Herr Professor, meine Beziehung zu Fräulein von Buet ist"

«Schweigen Sie!" schrie der Baron zor­nig,die Unglückliche ist in Lebensgefahr." Er kümmerte sich nicht mehr um Hans. Nie­mand sollte von der peinlichen Sache erfah­ren. Rasch entschlossen bedeckte er Cl6o mit ihrem Mantel und trug sie, ihren Kotzf mit seiner Schulter stützend durch den Regen des nächtlichen stillen Hofes über die Ter- raste ihres offenen Wohnzimmers in ihr Bett. ^ . -

In welcher Verfassung Hans von Villers zurückblieb, ist nicht zu schildern. Hätte er dem Baron alles gestehen sollen? Ohne Clöos Zustimmung, deren dringenden Bit­ten zuliebe alles geheim gehalten werden mußte, hätte er es nie gewagt. Aber die zweideutige Lage, in die er nun durch ClSos unglückselige Ohnmacht und durch die über­raschende Dazwischenkunft des Barons ge- raren war. durfte nicht ungeklärt bleiben. Morgen mußte oer Professor alles erfahren und jeder Verdacht gegen ihn mußte dann verschwinden. Doll Unruhe um Cl6o, sich Dorwürse machend, weil er dem Baron nicht sofort gestanden, welche Beziehung ihn mit ihr verband, ging er ohne Unterlaß in sei­nem Gewölbe umher. DaS Licht brannte

noch, als der Morgen dämmerte. Ja, Cloo mußte nunmehr einwilligen, aller Welt ihre bevorstehende Heirat bekanntzugebm. Er wollte eine offene Aussprache mit ihr herbei, führen.

Aberer kam nicht mehr dazu.

Auch der Professor verbrachte eine schlaf- lose Nacht. Nachdem er mit Hilse einer Schwester Clöo eine Einspritzung gemacht hatte, erwachte sie aus ihrer tiefen Ohn- macht. Er überließ sie der Pflegerin.

In seinem Zimmer angelangt, ging er ebenso unruhig umher, wie Hans von Bil- lers. Nur mit dem Unterschied, daß ihn Zorn und Empörung erfüllten. In seiner ganzen Praxis war ihm ein solcher Fall noch nicht vorgekommen.

Mit der dem echten Franzosen eigentüm­lichen Einstellung war er sofort geneigt, ClLo zu entschuldigen »nd ivde Verantwortung dem Manne zuzuschieben. Er allein war der Schub dige. Welche Schändlichkeit! Er kannst sich nicht beruhigen. Er würde als Arzt, als Voö> gesetzter, als national bewußter Franzose, der seine Landsmännin zu schützen hatte, ein E^em- pel ausstellen. -

Der Professor hatte streng angeordnet, daß Fräulein von Buet keiner!« Besuche empfan­gen dürfe, wer immer es auch sei. Er selbst hatte Hans von Villers ersuchen lasten, in fer­nem Büro zu erscheinen.

Uebernächtig stand der junge Sekretär vor dem Baron.

,Fch wünsche, daß Sie noch heute mein Sanatorium verkästen!"

Kurz und scharf klangen die Sätze aus dem Munde des Arztes.

Herr Profestor, erlauben Sie mir eine Er­klärung."

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(Fortsetzung folgt) '