Montag, den 3. Juli 1939

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men in großem wtil würde eine unvorstellbare Katastrophe sür den Angreiser sein. Es würde aus fernere Sicht das Ausbluten eines Volkes bedeuten und damit sogar den Selbstmord eines ganzen Volkes. Es wäre ein hoher Preis, den dieses Volk zu zahlen hätte, wenn es sich endgültig zum B ü t- teldes Judentums in seinem Kampfe gegen Deutschland machen ließe.

Mögen sie aber draußen tun, was sie nicht las­sen können. Mögen sie tun, wozu die inter­nationalen Auftraggeber sie aufhetze». Wir sehen gelassen in die Zukunft. Wir warten ab! Wir können ab warten, de nn wir sind ge­schützt durch des Führers Wälle aus Beton und Stahl! Wir sind geschützt durch des Führers unvergleichliche Wehrmacht. Wir find geschützt durch den geeinten Willen zur Selbstachtung unseres Volkes. Wir tun unsere tägliche Pflicht in unserer wunderbaren national­sozialistischen Lebensgemeinschaft unbeirrt und unbeirrbar! Jeder an seinem Platze und alle gemeinsam für Deutschland und Adolf Hitler! Wir grüßen den Führer! Adolf Hitler Sieg Heil!

Nicht endenwollender Beifall wurde immer wieder laut. Anschließend wurden nach dem Bekenntnis zum Führer die Lieder der Na­tion gesungen. Dann begab sich der Stell­vertreter des Führers mit dem Gauleiter nach der Dr.-Frick-Straße, wo er den Vor- beimarsch der gesamten Formationen abnahm.

Am Nachmittag des Gautages erschien das LuftschiffGraf Zeppelin" über Kaiserslau. tern.

Panlkhehe um jeden Preis

Neu« Instruktionen für Warschau Lixenberiokt 6er 14 8 - ? r e s 8 e

cg. London, 2. Juli. Aus der Tatsache, daß der französische und der britische Botschafter in Warschau nach Paris bezw. London zur Berichterstattung" beordert wurden, schließt man in englischen politischen Kreisen, oaß die Demokratien versuchen wollen, ihren Einfluß auf Polen noch zu verstärken. Offenbar beab­sichtigt man, eine neue Aktion zu starten um eine weitere Annäherung zwischen Warschau und Moskau zu erreichen und andererseits den polnischen Chauvinismus zu neuen Herausforderungen gegenüber dem Reich auf- zustacheln. Im Bewußtsein des täglich neu ,n Erscheinung tretenden Prestigeverlustes Englands in aller Welt gibt man sich erdenk­liche Mühe, die angebliche Macht und Ent­schlossenheit Großbritanniens zu demonstrie­ren und seine tatsächliche Ohnmacht durch um so lauteres Geschrei zu vertuschen. So be­hauptetDaily Expreß , daß Chamber- lain durch einenaußerordentlichen Schritt" der Welt zeigen wolle, wieernst" dieWarnungen" Englands seien. Diese zu­nächst noch reichlich unklare Ankündigung soll offenbar die Enttäuschung verbergen, die man in London über das vernichtende Echo der Halifax-Rede in Deutschland empfindet. Nach einem vomDaily Mirror" verzeichnet«« Ge­rücht soll sich Chamberlain sogar unter dem Druck konservativer Kreise entschlossen haben, Churchill und Eden Minister­posten zu übertragen, weil diese Maßnahme großen Eindruck in der Welt machen würde. Trotzdem kommt in allen Kommentaren immer unverhüllter die Ratlosigkeit der britischen Politik zum Ausdruck, die sich eingestandener­maßen zur Zeit in einem Dilemma befindet, wie es in der englischen Geschichte wohl kaum zu verzeichnen war.

Ausgerechnet in Danzig!

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rp. Warschau, 3. Juli. Aus Anlaß des 28. Jahrestages der Gründung der Haller- Armee wurde beschlossen, die Jubiläumstagung ausgerechnet in Danzig zu veranstalten. Was damit beabsichtigt ist, eine polnische Feier in einer rein deutschen Stadt abzuhalten, ist Wohl nur den Polen selbst klar. Jedenfalls ist die polnische Presse über diesen merkwürdigen Plan begeistert und begrüßt diesen Entschluß des Verbandes der ehemaligen polnischen Legionäre in Frankreich.

KreuzerLützow" vom Stapel

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Bremen, 2. Juli. In Anwesenheit des Oberbefehlshabers der Kriegsmarine, Groß­admiral Dr. h. c. Raeder, lief am Sams­tag um 14.47 Uhr auf der Werft AG. Weser Deschimag der schwere KreuzerLützow" glücklich von Stapel. Die Stapellauf-Rede hielt Admiral z. V. Prentzel, den Taufakt vollzog selbst die Witwe des Kriegskomman­danten des SchlachtkreuzersLützow", Frau Fanny Harder. Dem stolzen Ereignis gaben neben zahlreichen Ehrengästen aus Staat, Partei und Wehrmacht mehr als 5VVVÜ Volksgenossen aus der Hansestadt Bremen und allen Teilen des Reiches einen würdigen Rahmen.

Admiral z. V. Prentzel ging in seiner Tauf- rede auf die Geschichte des alten Schlachtkreuzers Lützow" ein, der im Jahre 1916 nach der Ska- gerak-Schlacht ruhmreich unterging, um dann mit folgenden Worten aus die Bedeutung des neuen deutschen Kreuzers I- hinzuweisen:

Die stürmischen Wogen der Nordsee haben sich über dem selbstgewählten Grab des Schlachtkreu­zers geschlossen, in ewigem Schlase ruhen die Ge­fallenen auf dem Grunde des MeereS, kein Ehren­mal kündet die Stelle! Aber dieser neue Kreuzer soll der jungen Besatzung ein Mahnmal sein, lenen Kämpfern vom Skagerrak nachzueifern, die ungeachtet der ihnen entgegenstehenden materiel­len und Personellen Uebermacht in Hingebung und Aufopferung unverzagt sich einsetzten für Deutschlands Ehre und Freiheit.

Wie im Freikorps Lützow Männer aller deut­schen Gaue und aus allen Berufen freiwillig zum gemeinsamen Abwehrkampfe gegen napoleonische Bedrückung zusammenstanden und ruhmvoll kämpften, wie die Besatzung des Schlachtkreuzers ,Mhow" im gegenseitigen Vertrauen von Füh­rung und Geführten in einmütigem Einsatz im Weltkriege große unvergeßliche Taten vollbrachte, so wollen wir alle in tiefster Dankbar­keit und unwandelbarer Treue zu unserem Führer stehen, in unerschütter­lichem Vertrauen auf seine starke, zielsichere Füh­rung und in voller Hingabe an unser deutsches Volk und Reich. Admiral Prentzel schloß seine Ansprache mit einem dreifachen Sieg-Heil auf den Führer und Obersten Befehlshaber der Wehr­macht, Adolf Hitler.

Vor dem Stapellauf weihte Großadmiral Naeder die neue 200 Meter lange Weserbrücke, den letzten Weser - Ueber- gang vor der Wesermündung, die den Namen Adols-Hitler-Brücke" erhielt. In den Mittagsstunden hatte ein Empfang des Großadmirals durch den Regierenden Bür­germeister und den Senat der Hansestadt im historischen Bremer Rathaus stattgesunden.

Wahrer einer stolzen Tradition

Der neue schwere KreuzerLützo w" ist ein 10 000 - Tonnen - Schiff mit acht 20,2 Zentimeter-Geschützen und hat eine Geschwirr digkeit von 32 Seemeilen. Zur gleichen Klasse gehören der bereits in Dienst gestellteAd miral Hipper", fernerBlücher".Prinz Eugen" undSeydlitz". Der KreuzerLüt­zow". der eine Länge von 199 Mtr eine Breite von 21,7 Meter und 4,6 Meter Tiefgang be sitzt, ist ein in der Nachkriegszeit enüvickelter Typ. der keinen direkten Vorgänger hat. Lützow" hat die ruhmreiche Tradition des 26 000 - Tonnen - SchlachtkreuzersLützow übernommen, der in der Skagerrak- Schlacht das Flaggschiff des Befehls. Habers der Aufklärungs - Streitkräfte Vize> admiral Hipper war. Als Erster Admirab stabsoffizier und späterer Chef des Stabes gehörte dessen Stab der damalige Korvetten- kapitän Naeder, der heutige Großadmiral und Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, an. Der Nachfolger Naeders in dieser Stellung wurde der Admiral z. V. Prentzel. der die Stapellaufrede hielt. Der Schlachtkreuzer Lützow" wurde vor dem Skagerrak schwer beschädigt und Admiral Hipper stieg mitten im feindlichen Feuer auf einen anderen Schlachtkreuzer über. Das Schiff konnte nach der Skagerrakschlacht noch bis zum nächsten Morgen über Wasser gehalten werden, wurde aber dann aufgegeben und durch einen Tor­pedoschuß eines deutschen Torpedobootes versenkt. Die gesamte Besatzung ein­schließlich aller Verwundeten wurde von vier Torpedobooten übernommen. Der Komman­dant des Schiffes war Kapitän zur See Harder, dessen Witwe den Taufakt vollzog.

Englands Blutschuld ln PalWna

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Jerusalem, 2. Juli. In der Nähe der Straße von Tel Aviv nach dem Flugplatz Lydda wurde die Leiche eines erschossenen Arabers, in dem Samariadorf Beisan eine Araberfrau erschossen aufgefunden.

Das arabische Komitee in Kairo sandte an den englischen Ministerpräsidenten und den Kolonialminister ein Telegramm, das auf die Behauptung des Kolonialministers, die britischen Truppen hätten in Palästina keine Grausamkeiten verübt, folgendes erwidert: Der ganze Orient ist erstaunt und verwundert, daß der britische Kolomalminister die von der britischen Armee in Palästina seit eineinhalb Jahren verübten gemeinen Grausamkeiten einfach ableugnet. Wenn es schändlich ist, solche Niederträchtigkeiten zu begehen, warum gebe man denn der Armee nicht einen entsprechen­den Befehl? Das augenblickliche grausame Wü­ten geht unaufhörlichund ohneMil- derung weiter. Tausende wurden bereits hingeschlachtet, Städte und Dörfer zugrunde gerichtet. Das arabische Komitee in Kairo for­dert von MacDonald die Einsetzung eines AusschusseszurUntersuchungder Grausamkeiten. Dieser Ausschuß soll aus ausländischen Konsuln in Palästina und den Vertretern der arabischen Länder, die an

Reue schwere Niederlage Roosevelts

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Washington, 2. Juli. Die Aussprache über die Verlängerung der Währungsvoll­machten und des Stabilisierungsfonds endete im Senat mit einer neuen peinlichen Nie­derlage Roosevelts. Die republikanische Op­position führte ihre Absicht, bis Mitternacht zu debattieren, um die Währungsvollmachten des Präsidenten verfallen zu lassen, mit Er­folg durch. Es verlautet, daß der Senat in dieser Woche ejne Sondervorlage einbringen und annehmen wird, die den Stabilisie­rungsfonds wiederherstellt. Die Vollmach­ten für die Dollarentwertung und den An­kauf von Auslandssilber dürste Roosevelt jedoch endgültig verloren haben. Die republikanische Opposition freut sich auf­richtig über die neue schwere Niederlage, die sie Roosevelt dadurch beigebracht hat.

Das Abgeordnetenhaus nahm in einer sehr stürmisch verlaufenen Sitzung mit 200 gegen 188 Stimmen die abgeänderte Bloomsche A n ti - Neutralitäts­vorlage an, nachdem drei Versuche demo­kratischer Fraktionsführer, die Waffensperre aus der Vorlage wieder zu streichen, fehl­schlugen. Um ein Haar hätte die Noosevelt-

Regierung, die sich bereits zu zahlreichen Zu­geständnissen hatte bereiterklären müssen, auch hier eine katastrophale Niederlage er­litten, denn der republikanische Antrag, die Vorlage an den Außenausschuß zurückzuver­weisen was mit völliger Ablehnung gleich­bedeutend gewesen wäre wurde mit nur zwei Stimmen Mehrheit abgelehnt. Die wichtigste Aenderung der Vorlage gegen­über dem jetzigen Neutralitätsgesetz ist, daß die Waffensperre sich nicht mehr aufKriegs­geräte", sondern nurt ö dl i ch e W af f e n" erstreckt. Die Ausfuhr von Flugzeugen, Kraft­wagen, Oel usw. wird also gestattet. Außer­dem erlaubt die Vorlage die Beförderung von Waffen auf USA.-Schiffen und die Be­waffnung amerikanischer Kauffahrteischiffe und stellt es dem Präsidenten frei, die Be­nutzung amerikanischer Häfen und territo­rialer Gewässer, Kriegsschisfen, Untersee­booten oder bewaffneten Handelsschiffen Kriegsführender zu verbieten. Die Vorlage ging nun dem Senat zu, dessen isolatio­nistischer Block jedoch angekündigt hat, daß er entschlossen ist, eher die Kongreßtagung monatelang zu verlängern, als diese zum Kriege treibende Vorlage anzunehmen.

der Londoner Konferenz teilaenommen haben, bestehen. Wenn die britischen Behörden in Palästina die Ausgabe von Pässen genehmi­gen, wollen die Araber auch einige lebende Opfer nach London senden, damit die Lon­doner Bürger die Opfer selbst bei der Beschrei­bung der näheren Einzelheiten der Grausam­keiten hören können, die ihnen die Quälereien und der Terror der britischen Truppen zufüg. ten. Das arabische Komitee fordert den jüdi­schen Kriegsminister Hore-Belisha auf, der britischen Armee in Palästina sofort einen Be­fehl zu geben, denn die Grausamkeiten gehen immer noch weiter.

Amerika hat kein Snteresse an Danztg

Reuhorker Blatt gegen Londons Kriegshetze

Reuhork, 2. Juli. Gegenüber den täg­lichen antideutschen Hetzmeldungen, mit denen die meisten USA.-Blütter ihren Be­darf an Sensationen decken, ist eine Stimme der größten amerikanischen Zeitung derNew York Daily News" bemerk kenswert, die sich mit Danzig besaßt und zeigt, daß man in den USA. be, ruhiger Ueberlegung durchaus nicht gewillt ist, die amerikanischen Interessen und das Leben der amerikanischen Jugend für fremden Ehrgeiz und inhaltlose Schlagworte zu opfern. In ihrem Leitartikel schreibt die Zeitung:

Danzig ist deutsch! Wenn Hitler Danzig will und die Danziger zu Hitler wollen, dann sehen wir nicht ein, warum ein Krieg ihn daran hindern soll. Wir sehen nicht ein, warum die Jugend Eng- lands und Frankreichs aufge­peitscht wird, für Danzig zu ster­ben. Danzig ist für England nicht die Knochen eines einzigen britischen Soldaten wert. Wir sehen auch nicht ein, warum wir Amerikaner uns über Danzig aufregen sol­len, auch wenn die USA.-Nadikalen und Li­beralen uns weismachen wollen, die Jugend der USA. solle demütig dankbar die Gele­genheit wahrnehmen, für Danzig den Tod zu suchen."

Sala-ier treibt Schwarzmalerei

Wieder neue Notverordnungen

Paris, 2. Juli. Wie es in der amtlichen Verlautbarung heißt, hat Ministerpräsident Daladier am Samstag den Ministerrat über die allgemeine Lage unterrichtet und diese als sehr ernst bezeichnet. Ferner hat er dem Ministerrat wieder eine Anzahl Notverord­nungen vorgeleqt. Außenminister Bon net erstattete einen Bericht über die außenpolitische Lage und schilderte den Verlauf der Verhand­lungen in Moskau. Im Anschluß an den Ministerrat empfing er den polnischen Bot­schafter Lukasiewicz zu einer längeren Aussprache.

In Rom werden die Beschlüsse des franzö­sischen Ministerrats als weiterer Beweis für die planmäßige Verschärfung der internationalen Spannung an­gesehen. Die französische Regierung habe, so be­merkt dieTribuna , nicht im geringsten die Absicht, irgendeinen Schritt zu unternehmen, der die von der französischen und englischen Presse geschaffene Panikstimmung beschwichti­gen könnte. Im Gegenteil, Paris wolle offen­bar Oel ins Feuer gießen.

BersKürfung -er Blockade in Aentjin

Großer Aufklärungsfeldzug in Tokio

Peking, 2. Juli. Der Befehlshaber der japanischen Truppen in Tientsin hat die Verschärfung der Kontrolle und Leibesvisitationen an den Blockade- grenzen von Tientsin angeordnet und weitere Verkehrsbeschränkungen erlösten.

Am Dienstag beginnt in Tokio ein großer Aufklärungsseldzug über diejapanisch-eng­lischen Beziehungen". In zahlreichen Maf- 'enversammlungen werden bekannte Politiker und Journalisten sprechen.

SteuergulMmk bis Ende Februar

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Berlin, 2. Juli. Staatssekretär Rein­hardt sprach vor Vertretern der Presse über die zweite Durchführungsverordnung zum Neuen Finanzplan. Nach den neuen Bestimmungen gilt Bewertungsfrei­heit für 1939 auch auf Grund von Steuergutscheinen I, die erst im Juli oder August erworben werden. Die Nachfrage nach Steuergutscheinen I ist im Mai und Juni so riesengroß gewesen, daß der Kurs für Steuergutscheine l außergewöhn­lich hoch war. Eine volle Befriedigung der Nachfrage ist nicht möglich gewesen. Es ist deshalb aus Kreisen der gewerblichen Wirt­schaft wiederholt angeregt worden, die Be­wertungsfreiheit sür 1939 auch dann zu ge­währen, wenn die Steuergutscheine l später als am 30. Juni in den Besitz des gewerb- lichen Unternehmers kommen und durch die­sen mindestens sechs Monate lang ununter­brochen festgehalten werden. Diesem Wunsch der gewerblichen Wirtschaft wird durch die zweite Durchführungsverordnung zum Neuen Finanzplan entsprochen. Danach genügt es, daß die sechsmonatige Besitzzeit bis Ende Februar 1940 erreicht wird. Wer im Juli und August 1939 noch Steuergutscheine I in Zahlung erhält oder sonstwie erwirbt, kann auf Grund dieser Steuergutscheine Be­wertungsfreiheit noch in Anspruch nehmen, wenn sie ihm in der Zeit vor dem 1. März 1940 mindestens noch sechs Monate lang un­unterbrochen gehört haben. Die sechsmona­tige Besitzzeit kann zum Beispiel vom 5. Juli 1939 bis 4. Januar 1940, vom 1. August 1939 bis 31. Janua-r 1940, vom 15. August 1939 bis 14. Februar 1940 oder vom 1. Sep­tember 1939 bis 28. Februar 1940 dauern.

Um allen gewerblichen Unternehmern die Möglichkeit zu geben, ihre liquiden Mittel einige Zeit in Steuergutscheinen I anzulegen

und auf diese Weise eine wesentliche steuer­liche Erleichterung der Gegenwart zu erlan­gen, wird durch 8 1 der zweiten Durchfüh­rungsverordnung zum Neuen Finanzplan bestimmt, daß Steuergutscheine I durch ge­werbliche Unternehmer bei den Finanz­kassen gegen Entgelt erworben werden können. Es besteht nunmehr die Gewähr, daß die Nachfrage nach Steuergut- scheinen I restlos gedeckt werden kann. Der Steuergutscheinberechtigte kann bisher mehr als die Hälfte der 40 v. H. und auch die ge­samten 40 v. H. ausschließlich in Steuergut- scheinen I oder ausschließlich in Steuergut­scheinen II bezahlen. Diese Tatsache ist man­chem Zahlungsempfänger unbequem. Es wird daher durch Z 5 der Neuen Durchfüh­rungsverordnung bestimmt, daß Steuergut­scheinberechtigte nur bis zu 20 v. H. des Rech­nungsbetrages in Steuergutscheinen der­selben Ausstattung bezahlen können.

Strang wieder bei Molotow

Dieneuen" Vorschläge überreicht Moskau, 2. Juli. Wie von unterrichteter Seite verlautet, empfing der sowjetische Regie- rungschef und Außenkommissar Molotow am Samstag um 12 Uhr Moskauer Zeit im Kreml die Botschafter Englands und Frank- reichs, die wiederum von William Strang begleitet waren. Die Unterredung, die schon seit einigen Tagen geplant war, bauerte fast zwei Stünden. Es Heißt, daß die Besprechun­gen in einigen Tagen fortgesetzt werden sollen. Es wird allgemein angenom­men, daß die Botschafter gemäß den Jnstruk- tionen aus London und Parrs, die oererts sen letzten Mittwoch in Moskau vorliegen, bei die- ser Gelegenheit ihreneuen" Vorschläge an Molotow überreichten.