Mittwoch, den 28. Juni 1S3S
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L. Sr. Berlin, 28. Juni.
Zum zwanzigstenmal jährt sich heute der Tag der tiefsten deutschen Erniedrigung. Am 28. Juni 1919 fetzten die deutschen Delegierten ihre Unterschrift unter das Versail- terSchanddrktat und hohnlächelnd erlebten die Vertreter der Siegesmächte den Triumph dieser Stunde, da sich das ohnmächtige Deutschland zu der Annahme der ihm mit brutaler Willkür aufgezwungenen wahnsinnigen Verpflichtungen bereit fand. Mit diesem „Vertrag", so schien es, war das Schicksal des Reiches besiegelt. Fremden Tributen unterworfen, schrankenloser Willkür Preisgegeben, zerrissen im Innern und kraftlos nach außen, seiner Waffen beraubt — war Deutschland zum Spielball der Welt ge. worden. Zu seinen Beherrschern hatten sich Juden, Marxisten und Zentrumspolitiker aufgeschwungen, während die breiten Massen des Volkes unaufhaltsam der Verelendung entgegentrieben.
Wir alle haben die „Segnungen" von Ver. sailles am eigenen Leibe erlebt, wir wissen, was es heißt, wehrlos inmitten einer feindlichen Umwelt zu stehen. Unter falschen Versprechungen wurde das im Felde unbesiegte Deutschland zum Konferenztische gelockt und die berühmten 14 Wilson schen Punkte gingen in dem mörderischen Paragraphenverhau von Versailles völlig unter. Das Volk, das den Worten des amerikanische» Präsidenten vertraut hatte, erlebte den schmählichsten Verrat, den die Weltgeschichte kennt. Seine ungeborenen Kinder und selbst deren Nachkommen sollten nach dem Willen der Entente Tributdienste leisten, sollten als Sklaven geboren werden und als solche von hinnen gehen.
Es ist hier nicht der Raum, all die Schändlichreiten des Versailler Machwerks im einzelnen.auszuzählen. Früher als selbst die wenigen Einsichtigen ahnen mochten, folgte die Berichtigung dieses ungeheuerlichen Widersinns. Einem einfachen Gefreiten des Weltkrieges blieb es Vorbehalten. Zug um Zug die Versailler Ketten von dem geknechteten Deutschland zu lösen, mit harten Schlägen in wenigen Jahren zu zertrümmern, was für die Ewigkeit gedacht war. Es ist das bleibende historische Verdienst Adolf Hitlers, von seinem Volke das Joch der Knechtschaft genommen zu haben und ihm den Platz unter den freien Völkern dieser Erde wieder zuzuweisen. Nichts wurde uns aus diesem Wege geschenkt, mit zusammengebissenen Lippen mußten wir Stück um Stück die unverlierbaren Rechte jeder großen Nation zurückerkämpfen. In feindseligem Nichtverstehenwollen verharrte die demo- kratis ch» Welt bar jeder Einsicht, unfähig, von sich aus die Revision der schamlosesten Bedingungen des „Friedensvertrages" in die Wege zu leiten. Im Gegenteil: hätte sie die Möglichkeit besessen, den deutschen Wiederaufstieg zu verhindern, sie hätte auch keine Minute gezögert, von neuem das tödliche Paragraphennetz über Deutschland auszuwersen. Die geniale, wagemutige Politik des Führers verriegelte den Nutznießern von Versailles die Möglichkeit zu gewaltsamen Eingriffen in die schicksalsgewollte Entwicklung.
So konnte sich Deutschland frei von der fremden Bevormundung machen, konnte seine Wehrmacht aufbauen, die Rheinlande wieder unter den starken Schutz dieser Waffen stellen, konnte die Ostmark — entgegen den ausdrücklichen Bestimmungen des Diktates — ins Reich heimkehren, erlebten das Sudetenland und Memel die Stunde der Befreiung. Zwanzig Jahre nach Versailles schmiedete Adolf Hitler das Großdeutsche Reich, mächtiger, stärker und strahlender noch als eS das Zweite Reich gewesen. Noch vieles andere ging neben diesen Großtaten des Führers in Trümmer, durchweg Dinge, denen in Versailles Ewigkeitswert beigemessen.
Als der Führer vor wenigen Monaten die Westbefestigungen besichtigte, da sprach er zu den Arbeitern nur einen einzigen Satz: „Ermessen Sie an diesem Werk den Unterschied zwischen heute und früher!" Dieses Wort zeigt uns die Größe der Tat des Führers aus, zeigt uns, wie weit das Deutschland von heute entfernt ist von jenem, das aus tausend Wunden blutend eine willkommene Beute der Aasgeier war.
Ueber die wenigen Klauseln von Versailles, die heute noch Gültigkeit haben, ist das Urteil bereits gesprochen. Die Geschichte nimmt ihren Lauf, unbekümmert um den Unverstand der Menschen, die nicht loskommen können von den Verstrickungen einer bösen Vergangenheit. Die letzten Palisaden brechen und drüber dämmert eine neue hofs- nungsfrohe Zukunft herauf.
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Im Laufe des heutigen Mittwoch gehen wieder einmal „neue Instruktionen" nach Moskau ab, mit denen sich dann Mr. Strang schnurstraks zum Kreml begeben wird, in der Hoffnung, bei Stalin endlich ein gnädiges Ohr zu finden. Man weiß, was diese neuen Instruktionen des britischen Kabinetts enthalten: Die uneingeschränkte Annahme der von den Sowjetrussen gestell
ten Bedingungen für den Beitritt zum Dreierabkommen. Londons Kapitulation vor Moskau ist eine totale.
England erklärt sich bereit, die Baltenstaaten gegen ihren Willen zu garantieren.
England entsagt dem Wunsche nach einer Konsultation und nimmt die sowjetrussischen Forderungen auf umfassende Automatik des Allianzvertrages an.
England willigt in sofortige Generalstabsbesprechungen.
Und schließlich scheint England nach den fernöstlichen Garantieforderungen nicht mehr abgeneigt.
Hier wirb offenbar, wie sehr sich England in die Fallstricke ferner eigenen Einkreisungspolitik verwirrt hat. Die lakaiische Liebedienerei vor Moskau entwürdigt Großbritannien vor der ganzen Welt und rundet das jämmerliche Bild eines verbrauchten, abgewirtschafteten Systems Politischer Heuchelei und Gewalttätigkeit ab.
Englischer Krlegsminister schützt -leZu-en
Araber weröen ormoröet, 7u6en mit Qlscekunäsetiuksn snAokskt
sichtbaren Juden zu
Beirut, 27. Juni. Aus Befehl des britischen Kriegsministeriums hat der Oberstkommandierende in Palästina, General Haining, seinen Truppen angeordnet, bei den soge> nannten „Durchsuchungen" einen Unterschied zwischen Arabern und machen.
Die „Durchsuchungs"-Methode der britischen Truppen in arabischen Dörfern in Palästina sind hinreichend bekannt. Eine endlose Kette bilden die Fälle der Häusersprengungen. der Sprengung ganzer Stadtviertel, der Vernichtung lebenswichtiger Dorsbrunnen, so daß Mensch und Vieh im heißen Sommer dem Verdursten Preis- gegeben sind, der Ermordung willkürlich herausgeholter, unabgeurteiller Araber, des Zusammentreibens der Dorfbewohnerschaft auf freiem Feld und ihr tagelanges Dortbelassen ohne Wasser und Brot, des Naubens von Gelb und Schmucksachen durch die wild gewordene Soldateska und anderer Schandtaten mehr.
Zur Durchsuchung jüdischer Siedlungen und Stadtviertel hat man sich erst ganz neuerdings entschlossen, nachdem der radikale Teil der Judenschaft in Palästina zu den bekannten großen Terrorakten in Jerusalem, Tel Aviv und Haifa übergegangen ist, die jedesmal 50 bis 100 Tote und Verwundete und mehr zur Strecke brächten. Jedoch durften nach dem jüngsten Befehl aus London diese Durchsuchungen nur „zart", wie es wörtlich heißt.
also mit Glacehandschuhen du werden. Kein Jude darf hart angefaßk, keine Jüdin überhaupt berührt werden.
Unter dem britischen Militär, besonders unter den Offizieren, herrscht Helle Empörung über diesen Befehl. Man beschwert sich, in Palästina immer nur für die Juden eingesetzt zu werden und für sie die Haut zum Markte tragen zu müssen. Dem General Henning wirft man vor, um seinen Posten zu bangen, andernfalls hätte er gehen diese Maßnahme, die auf den englischen zü- dischen Kriegsminister Hoare-Belisha zurückgeführt wird, protestieren müssen und sich ihr nicht unterwerfen dürfen.
Araber ln aller Welt für -en Freibeitskamps
Beirut, 27. Juni. Je mehr sich England bemüht, durch Geld und sonstige Erleichterungen, durch Mord, Folter uno andere furchtbare Grausamkeiten oie Einigkeit der um die Freiheit ihrer Heimat kämpfenden Araber zu unterwühlen, um so enger schließen sich die A r a- ber in der ganzen Welt zusammen. So kann jetzt die arabische Presse, soweit sie noch nicht von englischen Behörden verboten worden ist, den erfolgreichen Abschluß einer Sammlung für den Mufti melden. Die nach den Vereinigten Staaten ausgewanderten Araber haben für den Freiheitskampf 25 000 Dollar aufgebracht. Die Araber in Mexiko sammelten 25 000 Pesos, zu denen noch 3000 Dollar der in Kuba lebenden Araber kommen.
Mutiges Elugeftün-nts eines Franzosen
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Paris, 27. Juni. Im „Oeuvre" befaßt sich der frühere Luftfahrtminister Marcel Deat mit der politischen Lage in der Welt in Zusammenhang mit den fernöstlichen Ereignissen und den von Großbritannien geplanten wirtschaftlichen Sanktionen. Es sei bemerkenswert, so schreibt Deat u. a., daß die großen Demokratien eher daran dächten, im Fernen Osten zu Blockade oder Boykott ihre Zuflucht zu nehmen, als einen Teil ihrer Flotte in diese Gegend der Welt zu entsenden, und daß sie auf der anderen Seite in dem Augenblick, wo Europa selbst im Spiele sei, diese wirtschaftlichen Methoden außer acht ließen und hier nur an Allianzen, Pakte oder Rüstungen dächten.
Aus diesem Geiste heraus sei auch die Idee einer Barriere im Osten Europas entstanden. Die beiden großen Demokratien seien eben nicht in der Lage, den Warenaustausch zwischen Deutschland und Mitteleuropa zu verhindern oder den landwirtschaftlichen Nationen im Osten irgendwelche wesentlichen Kompensationen zu bieten. Zwanzig Jahre hindurch habe man Verbündete gehabt, denen man weder etwas abkaufen noch verkaufenkonnte, und diese paradoxe Wahrheit von gestern bleibe auch heute gültig. Milliarden seien notwendig, um von diesen Ländern Fleisch, Getreide, Erze oder Erdöl teurer als notwendig zu kaufen. Man würde dann aber noch nicht einmal Käufer finden, und wahrscheinlich würde man eine Revolte unter den französischen Bauern oder andere Schwierigkeiten heraufbeschwören. Das einzige, was übrig bleibe, sei die Möglichkeit, diese teuer eingekauften Bodenerzeugnisse auf hoher See zuversenken. Dann aber werde der mitteleuropäische Dampfkessel zur Explosion kommen.
Zum Schluß gibt Deat der Ansicht Raum, daß es keine andere Möglichkeit gebe, als DeutschlandMitteleuropaalsLe- bensraum zu überlassen und sich dafür mehr den Problemen des Fernen Ostens zuzuwenden.
wünschenswert, wenn diese zen Erkenntnisse Deals
Es wäre
mutigen und offenherzigen auch sonst in Frankreich, vor allem in den Kreisen der Chauvinisten und Kriegshetzer, sich durchsetzen würden, denn allein von der wirtschaftlichen Seite her können Frankreich und England in den Südoststaaten niemals festen Fuß fassen, weil sie einfach nicht in der Lage sind, die Agrarprodukte dieser Länder zu verwerten, auch wenn sie diese Produkte aus politischen Gründen aufkaufen wollten. Deshalb mußten auch alle Paktverhandlungen sich letzten Endes als Fehlschlag erweisen. Seit der Wiedererstarkung Deutschlands und der Eingliederung der Ostmark sowie Böhmens und Mährens ist aber der großdeutsche Raum, nicht zuletzt dank der ungeheuren Aufbaumabnahmen, auch zu einem großenVerbrau-
cher geworden, was die stark angestiegenen Einfuhrziffern aller Südostsiaaten ohne weiteres ausweisen. In desen Staaten hat man längst erkarint, daß man bei engster wirtschaftlicher Zusammenarbeit mit Großdeutschland am besten fährt und einer allgemeinen Blüte entgeqenqeht. Der beste Beweis dafür ist das umsaffende Wirtschaftsabkommen mit Rumänien.
Auch aus politischen Gründen sollten die Westmächte ihre weiteren Bemühungen im Südostraum emstellen, da die „lieben Freunde" für sie nicht mehr die Kastanien aus dom Feuer holen wollen. Ist doch oie Rede des französischen Außenministers B o n ne t, in der er die Unterstützung derVereinigtenStaa- te n für die Politik der europäischen Demokratien in Anspruch nahm, in USA. sehr unangenehm vermerkt worden. Die dortige Presse sagt klipp und klar, daß die „moralische Parteinahme" Amerikas kein Freibrief für die Demokratien ist. Ueber die würdelosen Bittgänge in Moskau braucht man keine weiteren Worte mehr zu verleren.
England scheut Wahrheit über Palästina
Zwei deutsche Journalisten ausgewiesen
Berlin, 27. Juni. Die Vertreter des Deutschen Nachrichtenbüros in Jerusalem. Dr. Reichert und Vollhardt, sind von den englischen Behörden aus dem Mandatsgebiet Palästinas ausgewiesen worden. Gründe für diese Maßnahme wurden nicht mitgeteilt. Beide DNB.-Vertreter haben das Land inzwischen verlassen, ohne von der ihnen zugestandenen Verlängerung der Ausweisungsfrist Gebrauch zu machen.
Dazu teilt das TMB. mit, daß die beiden Korrespondenten sich bei ihrer Berichterstattung jeglicher Uebertreibungen oder tendenziöser Entstellungen der Vorgänge in Palästina enthalten haben. Der Grund der Ausweisung kann daher lediglich der sein, daß man sich englischerseits zweier unbequemer Zeugen des englischen Vorgehens in Palästina entledigen wollte.
Wie übrigens in Jerusalem unter gewis- ser britischer und jüdischer Führung gegen daz Deutschtum Stimmung gemacht wird, dafür spricht auch das jüdische Bombenattentat auf das unter deutscher Verwaltung stehende syrische Waisenhaus, in dem es zu einer schweren Explosion kam durch eine in einen Postbrieftasten gesteckte Bombe. Nachher zog eine Gruppe Juden am Haus vorbei und stieß Schmährufe auf das Reichsoberhaupt aus. Es ist begreiflich, daß solche Tatsachenberichte den Briten unangenehm gewesen sind, denn sie werfen ein be- zeichnendes Licht auf englische Kolonialmethoden.
Eianos Vater gestorben
Italien trauert um Kammerpräsident Graf Constanzo Ciano
Rom, 27. Juni. Der Vater des italienischen Außenministers Graf Constanzo Ciano, Präsident der Kammer der Korporationen und Inhaber der goldenen Tap- ferkeitsmedaille, ist in seinem Heimatort Borgo a Mariano bei Lucca gestorben. Constanzo Ciano wurde im Jahre 1876 geboren. Die Trauer des faschistischen Italien um das Ableben des Präsidenten der faschistischen und korporativen Kammer beherrscht das Bild der römischen Blätter, deren erste Seiten der überragenden Gestalt des in Krieg und Frieden verdienten Offiziers und Staatsmannes gewidmet sind. Das faschistische Jta- lien wird seinem großen Verstorbenen am Mittwoch durch ein Staatsbegräbnis in Livorno die letzten Ehren erweisen.
Gras Lzaky gegen Deutschenhetze
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Ks. Budapest, 28. Juni. Im ungarischen Parlament ergriff am Dienstag Außenminister Graf Czaky das Wort, um zu den Anschuldigungen gegen die deutsche Volksgruppe in Ungarn Stellung zu nehmen. Die Hetze gegen das ungarländische Deutschtum, die mit der Rede des Oppositionsabgeordneten Klein ihren Anfang genommen hatte, war während der letzten Tage systematisch vorwärts getrieben worden. So ergriff Czaky nach einer sachlichen Rede Dr. Heinrich Mühls gegen die deutschfeindlichen Hetzer aus dem Oppositionslager die Gelegenheit, diese unerfreuliche Diskussion abzuschließen.
Der Außenminister hielt den Abgeordneten vor, daß es den Interessen des Landes nicht dienlich sei, wenn es im ungarischen Reichstag zu derartigen Zwischenfällen käme.
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Den Blick immer miss Ganze richten!
Appell von 81ual886kr6tär Körner 2 ur weiteren I-ei8tunZ88teiZ6runA
Berlin, 27. Juni. Auf der großdeutschen Neichstagung der Forstwirtschaft sprach am Dienstagvormittag Staatssekretär Körner, der ständige Vertreter des Beauftragten für den Vierjahresplan, über das Thema „Die Stellung der Forstwirtschaft innerhalb der Gesamtwirtschaft im Rahmen des Vierjahresplanes."
Staatssekretär Körner gab zunächst einen Ueber- blick über die gegenwärtige Wirtschaftslage und stellte an Hand von statistischen Zahlen vor allem die Erfolge dar, die auf dem Gebiete der E r- zeugung wichtiger Rohstoffe dank der Tatkraft des Beauftragten für den Vierjahresplan und der Mitarbeit aller Volkskreise bisher erreicht worden sind. „Wir sind," so stellte er fest, „dem vom Führer gesteckten Ziel ein beträchtliches Stück näher gekommen. Allerdings sind auch manche Schwierigkeiten und Reibungen eingetreten, die sich in weiten Teilen der Wirtschaft und auch in der Verbraucherschaft spürbar machen. Alle solch« Erscheinungen dürfen jedoch keinem Volksgenossen Anlaß geben, sich den Blick für die großen Zusammenhängedes nationalen Lebens und die sichtbaren Zeichen des gewaltigen Wirtschaftsaufschwunges trüben zu iafsen. Die Leistungen in den letzten zweieinhalb Jahren sind tatsächlich ungeheuer groß."
An diesem Aufbau hat auch die deutsche Forstwirtschaft wesentlichen Anteil, da das Holz sich im Laufe der letzten Jahre wieder zu einem der wichtigsten Grundstoffe unseres Lebens entwickelt hat. Allerdings war bereits im Herbst 1936, bei Beginn des Dierjahresplanes, jedem Sachkenner klar, daß mit dem wertvollen Rohstoff Holz sehr vorsichtig gewirtschaftet werden muß. Denn beide Quellen der Bedarfsdeckung, die heimische
Erzeugung sowohl wie di« Einfuhr, waren begrenzt. Der weitaus größere Teil des gesamten Holzanfalles stammt dabei, wie bekannt, aus unseren deutschen Wäldern. Nur der Nest wurde durch Einfuhr gedeckt. Dabei ist zu berücksichtigen, daß der Einfuhrüberschuß an Holz in den Jahren
1937 und 1938 niedriger war als im Jahre 1936. Der Mehrverbrauch an Holz, der seit 1936 festzustellen ist. geht also allein zu Lasten der heimischen Forstwirtschaft. Die Nutzholzerzeugung aus dem deutschen Wald ist von 34 Millionen Festmetern Derbholz mit Rinde im Jahre 1936 aus 45 Millionen Fe st Meter im Jahre
1938 gestiegen. Damit belief sich im Altreich der Anteil der eigenen Erzeugung an dem gesamten Nutzholzverbrauch im Jahre 1938 auf 84 Pro- zent gegenüber 77 im Jahre 1936. Allerdings konnte dieses Ergebnis nur durch den Mehr- einfchlag erzielt werden. Die deutsch« Forstwirtschaft hat demnach sür die Durchführung des Vierjahresplanes Opfer an Reserven und sogar an Substanz gebracht, die auf die Dauer nicht durchzuhalten sind."
„Diese Opfer aber sind," so betonte Staatssekretär Körner, „keinesfalls vergeblich gewesen. Sie haben wichtigste Wirtschaftszweige nachhaltig befruchtet und damit das Nationalvermögen um ein Vielfaches ihres Eigenwertes vermehrt. Auch in Zukunft die Versorgung de; deutschen Bedarfsträger mit Holz sicherzustellen. muß mit höchster Energie an verschiedenen Punkten gleichzeitig eingegrisfen werden: Aus der Seite der Erzeugung sowohl wie bei der Verteilung. der Verarbeitung und dem Verbrauch des Holzes. Das gilt vor allem für den freien Priva twaldbesih, der nur 2.15 Festmeter je Hektar aufzuweisen hat gegenüber 4,56 beim Staatswaldbesitz und dem Gemeindewaldbesitz »vn 3.65 Feftmeter.