Montag, den 19. Jnni 1939

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sächlich ans den Geburtenüberschuß im alten Reichsgebiet zurückzuführen.

Von der Gesamtbevölkerung des Reiches entfallen 38,8 Millionen auf das männliche und 40,8 Millionen auf das weibliche Ge­schlecht. Ter Frauenüberschuß ist, wie bei allen Zählungen nach dem Weltkrieg zu beobachten war, weiter zurückgegangen. 1939 kommen auf je 1000 Männer noch 1050 Frauen gegenüber 1060 im Jahre 1933, 1073 im Jahre 1025 und 1101 im Jahre 1919.

Die Bevölkerungsdichte ist von 131,0 Einwohnern je Quadratkilometer aus Grund der letzten Zählungen auf 136,4 Ein­wohner je Quadratkilometer 1939 gestie­gen. Von den europäischen Staaten weisen lediglich Belgien, die Niederlande, England und Italien eine höhere Bevölkerungsdichte auf. Der absoluten Bevölkerungszahl nach ist das Reich nach Sowjetrußland der volksreichste Staat Europas.

Bei seiner Neugründung im Jahre 1871 hatte das Deutsche Reich rund 41 Millionen Einwohner. Nach den Ergebnissen der letzten Vorkriegszählung 1910 betrug die Bevölke­rungszahl im damaligen Reich 64,9 Millio­nen und stieg bis Mitte 1914 auf 67,8 Mil­lionen. Bei der ersten größeren Nachkriegs­zählung 1925 wurden auf dem durch das Diktat von Versailles erheblich verkleinertem Reichsgebiet 62,4 Millionen Einwohner er­mittelt, bis 1933 stieg die Zahl wieder auf 65,2 Millionen. Durch die Wiedereingliede­rung uralter deutscher Gebiete unter der Führung Adolf Hitler 8 ist die Bevöl­kerung des Reiches (ohne Protektorat Böh­men und Mähren) nunmehr auf fast 80 Mil­lionen angewachsen, mit dem Protektorat Böhmen und Mähren auf fast 86,6 Millionen.

Kuttm wi-erkest eine falsche Politik

vr. Ooebbels in vanriiZ:» LiviZ unä unverrückbar sind clio von Lpracke, Kasse unü 6Iut Ae-o^enen OreiEN«

Danzig, 18. Juni. Reichsminister Dr. Goebbels, der nun schon zum drittenmal an­läßlich der jährlichen Gaululturwoche nach Dan­zig gekommen war. gab in großangelegter Rede einen umfassenden Ueberblick über das im Schutze des nationalsozialistischen Staates neuerblühte kulturelle Leben Deutschlands. Begeisterte Kund­gebungen wurden ihm zuteil, als er zunächst die Grütze des Führers und des gesamten deut­schen Volkes überbrachte. Immer wieder aus­brechende Beifallsäutzerungen begleiteten fast Satz für Satz seine Feststellungen.

Es könne wahrhaftig nicht allzuschwer sein, so führte er aus, auch dieses Mal von einer innigen Verbundenheit Danzigs mit dem deutschen Vaterlande im Kulturellen zu zeugen. Denn wenn auch politische Grenzen sich zeitweilig verschoben: ewig und unverrückbar seien die Grenzen, die von Sprache, Rasse und Blut gezogen würden. Stürmischer Beifall begleitete jedes Wort des Ministers, als er dann feststellte, daß er sich selbstverständlich hier in Danzig von Deutschland umgeben fühle, daß er mit­ten im deutschen Volksraum und damit nach sei­ner Auffassung nicht jenseits der deutschen Gren­zen weile.

Danzigs Kultur spricht überzeugend!

Dieser unverrückbaren und unleugbaren Tat­sache gegenüber könnten beispielsweise wirtschaft­liche Erwägungen doch nur eine ganz untergeord­nete Bedeutung haben. Hier, inmitten dieser Stadt, erscheine es wie Narretei und Wahnwitz, wenn jemand den Versuch machen wollte, den rein deutschen Charakter Danzigs abzuleugnen. Hier stehe er klar, unverrückbar und sest vor aller Augen, und es verböte sich da-

Moskauer Besprechungen unterbrochen

Ratlosigkeit im englischen Kager / Strang erbittet neue Instruktionen

immer mehr erwiesen hat, verlangt Moskau ganz stur die Festlegung der britischen Ver­pflichtungen im Falle von Verwicklungen im Fernen Osten, das natürlich praktisch für Großbritannien den Verlust auch des letzten Restes seines Prestiges im Fernen Osten be­deuten würde, und was es außerdem gerade jetzt angesichts der Vorfälle in Ti e n t s i n in eine sehr unangenehme Lage Japan gegen­über bringen würde.

In Moskauer Politischen Kreisen wird in diesem Zusammenhang bezeichnenderweise der Hinweis auf die Erfahrungen der Tschecho-Slowakei ausgetauscht, die ebenfalls im Besitz von unbestimmten eng­lischen Zusicherungen war, die aber bekannt­lich in keinem Augenblick auch nur im ge- ringsten zur praktischen Auswirkung kamen.

AuS dieser keineswegs beneidenswerten Lage weiß nun Mister Strang keinen ande­ren Ausweg, als sich vom Foreign Office neue Instruktionen zu erbitten, da er natür­lich allein aus eigener Verantwortung die Folgen einer etwaigen schriftlichen Skizzie- rung der britischen Verpflichtungen im Fer­nen Osten, die England solange wie möglich unbedingt vermeiden will, nicht auf sich nehmen kann. In Moskauer amtlichen Krei­sen bewahrt man demgegenüber im Bewußt­sein der stärkeren Positronen gegenüber den krampfhaften Eiertänzen der britischen Außenpolitik abwartende Ruhe, und man will im Kreml selbstverständlich seine eventuelle Beteiligung an der britischen Einkreisungspolitik so teuer wie nur möglich verkaufen.

Mßntz auf eiliMeruMerrifs gelaufen?

Erprobtes kl-koot mit 11 l'orpecloroliren / Sclnvestersclnkf sank vor? laliren

Paris, 18. Juni. Hinter der Trauerbot­schaft aus Saigon und dem harten Schick­salsschlag, der die französische Kriegsmarine durch den Verlust des U-BootesPhö- nix" betroffen hat, sind die politischen Er­eignisse am Samstag fast vollkommen in den Hintergrund getreten. Ganz allgemein dringt die Ansicht immer mehr durch, daß diePhönix" auf ein Unterwasser­riff gelaufen sei, bei dem Anprall eine ernste Havarie erlitten habe und auf den in diesem Teil der chinesischen Gewässer über hundert Meter tiefen Meeresgrund abgesackt sei.

Nach einer Havas-Meldung aus unterrich­teten Kreisen wird diese Hypothese in Er­wägung gezogen, läßt doch der von den zur Hilfeleistung eingesetzten Kriegsschiffen an der Meeresoberfläche entdeckte große Oel- fleck darauf schließen, daß das U-Boot wahrscheinlich leck geworden ist. Auf jeden Fall, so heißt es in der Meldung weiter, habe das U-Boot keine größere Tauchfähigkeit als bis zu hundert Meter gehabt. Es habe da­her wahrscheinlich einen zu starken Druck aushalten müssen, was in dieser Tiefe ein sofortiges Eindringen des Wassers in das U-Boot und den sofortigen Tod der Be­satzung bewirkt haben dürfte.

Das französische Kriegsmarineministerium gibt heute vormittag eine Mitteilung aus, die besagt: Die Besorgnisse über das U-Boot Phönix" waren leider gerechtfertigt. Der

Warschau, 18. Juni. Wie die Agentur ATE. berichtet, sind die Moskauer Bespre­chungen mit dem Sonderbeauftragten des Foreign Office, Strang, für kurze Zeit unterbrochen worden. Mit einer Wie­deraufnahme der Verhandlungen sei frühe­stens am Montag zu rechnen. Strang habe sich nach langen Beratungen mit den Bot­schaftern Englands und Frankreichs mit London in Verbindung gesetzt. Er habe um neue Instruktionen unter Hinweis auf die Vorbehalte gebeten, die von sowjetrussrscher Seite zum Projekt des Dreierbündnisses ge­macht wurden. Die Warschauer Agentur be­zweifelt nicht, daß Strang feinen Aufenthalt in Moskau, für den ursprünglich drei bis vier Tage vorgesehen waren, verlängern muß.

Von anderer gut unterrichteter Seite wird hierzu bestätigt, daß in erster Linie die schwerwiegenden Meinungsverschie- denheiten über die Frage der Ferno st Verpflichtungen Strang dazu veranlaßt haben, aus London neue In­struktionen einzuholen. Man hatte sich in London, als man Strang mit der Moskauer Aufgabe betreute, der Hoffnung hingegeben, daß allein schon die Entsendung eines solchen namhaftenSonderbotschafters" genügen würde, Moskau von seinem unbedingten Verlangen auf schriftliche Fixierung der Be- dingungen des Dreierpaktes abzubrmgen, um es mit vagen Zusicherungen britischer Hilfs­bereitschaft für den Fall von Konflikten im Fernen Osten zufriedenzustellen. Wie sich jedoch nunmehr im Laufe der Verhandlungen

Befehlshaber der französischen Seestreitkräfte im Fernen Osten, der die Nachforschungen selbst leitet, hat mitgeteilt, daß das U-Boot als verloren betrachtet werden muß. Der Bericht stellt dann fest, daß sich am 15. Juni früh bei schönem Wetter die U-Boot- SektionPhönix" undEspoir" auf der Höhe von Camranh bereithielt, um eine An- griffsübung auf den KreuzerLamotte-Pic- quet" auszuführen. Beide U-Boote hatten am Vortag eine Angriffsübung unter nor­malen Umständen durchgeführt.

Das gesunkene U-Boot wird von der fran­zösischen Presse als ein erprobtes Mo­dell mit ausgezeichneten Fachoffizieren ge­schildert. DiePhönix", deren Schwester- schiffPromöthöe" im Juli 1932 mit 63 Mann vor Cherbourg versunken ist, war mit 11 Torpedorohren, einer 10-Zen- timeter-Kanone, einem Flak- und einem Ma­schinengewehr ausgerüstet. Man sei nach dem Matin" bestürzt über die Fatalität der drei Unglücke, die in knapp einem Monat fast mathematisch die Flotten der drei demokra­tischen Großmächte betroffen habe. Hetzblätter können es deshalb wieder einmal nicht unter- lassen, Verdächtigungen auszusprechen, sie Phantasieren von Attentat und Sabotage.

Marine, Armee und Luftwaffe in Frank­reich haben aus Anlaß des Unterganges der Phönix" auf Halbmast geflaggt. Der Füh­rer hat dem Präsidenten Frankreichs tele­graphisch seine und des deutschen Volkes An­teilnahme zum Ausdruck gebracht.

mit von selbst, ihn zum Gegenstand parlamenta­rischer Spiegelfechtereien machen zu wollen.

Nun sei Danzig plötzlich in den politischen Brennpunkt hineingerückt und zum internationa­len Streitobjekt erhoben worden. Vielleicht meine da dieser oder jener, daß in solchen Zeiten kultu­relle Dinge und Fragen in den Hintergrund zu treten oder ganz zu schweigen hätten. Das Gegen­teil sei richtig. Gerade in solchen kritischen.Zei­ten müsse die Kultur am vernehmlichsten das Wort ergreifen: Da müsse sie aufstehen, um vor aller Welt gegen Unverstand und Lüge zu zeu­gen. Denn die Kultur könne in ihrer durch die Jahrhunderte hindurch stets gleich jugendlichen, ungebrochenen Kraft am ehesten und leichtesten die kurzsichtige Politik des Tages widerlegen.

Geistige Nation in Waffen

Eine große Zeit habe immer auch eine kulturelle Blüteepoche im Gefolge. So sei es auch in unseren Tagen. Im neuen nationalsozialistischen Deutsch, land gehe der Aufbau der Macht mit dem Auf- bau der Kultur Hand in Hand. Einst sei Deutschland nur di« Verkörperung von Geist allein gewesen und unser Volk sei damals als ein Volk der Dichter und Denker von der übrigen Welt belächelt worden. Dann wieder habe Deutschland allein an die Erhaltung seiner Kraft gedacht; da sei unser Volk in der Welt verhaßt und ver­achtet gewesen als ein Volk von Militaristen. Nun aber bilden Buch und Schwert als die Symbole von Geist und Kraft in unserem Volke eine wun­derbare Einheit. Als eine geistige Nation in Waffen treten wir. die neue junge Welt­macht, vor das Gesicht der anderen Völker.

Der nationalsozialistische Staat selbst habe dir Aufgabe übernommen, über der kulturellen Ent­wicklung in Deutschland zu Wachen. Durch groß­zügige Förderungsmatznahmen wolle er der Kul­tur ein freies Entwicklungsleben gewährleisten. Was auf diesem Gebiete in Deutschland vorsorglich getan worden sei, stehe einzigartig da unter allen Völkern und allen Rationen.

Der Staat könne freilich selbst keine Kunst und keine Kunstwerke schassen. Er sei gewissermaßen nur der Treuhänder der Kunst dem Volke gegen­über. er sorge dafür, daß die ewigen Grundgesetze jeder Kunst nicht verloren oder vergehen würden. Dr. Goebbels zeigt« dann auf. wie es nach der Machtübernahme durch den Nationalsozialismus darauf angekommen sei, sich zum Schutze des deut­schen Kulturlebens mit der Judenfrag« aus­einanderzusetzen. Während es in der Lösung der Judenfrage keine Kompromisse habe geben kön- neu, sei im Völkischen durch eine sehr groß- zügige Führung der Kulturpolitik erreicht wor- den, daß heute die deutschen Künstler wie selbst- verständlich Positiv zum nationalsozialistischen Staat stünden.

Auf dem weiten Feld der Kunst harrten unser eine Fülle von Ausgaben, di« Fanatismus und Arbeit erforderten. Deshalb appelliere er auch immer wieder an den Fleiß, an die Disziplin, an die reine und ungebrochene Schaffensfreude und die schöpferische Selbstzucht insbesondere des jun­gen künstlerischen Nachwuchses. Die Kunst könne aber auch nicht aus dem Nichts schaffen; deshalb^

müsse der Staat als Mäzen und Auftraggeber ihr warmherziger Förderer sein.

Die Freiheit des Geistes

Wie töricht wirke es, wenn die Demokratien gegenüber unseren kulturellen Leistungen die Be­hauptung aufstellten, in den autoritären Staaten werde die Freiheit des Geistes unter­drückt. Gewiß habe diese Freiheit des Geistes bei uns da eine Begrenzung gefunden, wo sie sich mit den nationalen Interessen kreuze. Was aber sei denn für den geistigen Arbeiter angenehmer und ehrenvoller: seine geistige Arbeit dem nationalen Wohl eines ganzen Volkes oder den anonymen kapitalistischen Interessen einer kleinen Geld­clique unterzuordnen? Jedenfalls könnten wir mit Fug und Recht behaupten, daß der deutsche Geist kaum je eine breiter« Entwicklungsmöglich­keit gefunden habe als im Zeitalter des National­sozialismus.

Das große Ziel

Dr. Goebbels erinnerte dann an die soeben be­endete Reichstheaterfestwoche in Wien, die den Beweis erbracht habe, daß wir dem großen Ziel des deutschen Volks- und National­theaters wieder einen wesentlichen Schritt näher gekommen seien. Das deutsche Volk sei seit jeher das theaterliebendste und das theaterbeses­senste Volk der Welt gewesen. Der Nationalsozia­lismus vollends habe im Theater keine zufällige, nützlichkeitsbedingte Angelegenheit, keine Stätte billiger Unterhaltung oder frivolen Amüsements und keine Angelegenheit nur der oberen Zehn­tausend gesehen. Rach nationalsozialistischer Auf­fassung gehöre das Theater dem Volke; es solle nicht nur die Bühne, sondern auch die Tribüne der Zeit sein. Nirgendwo stehe ja die Kunst in einer ähnlich starken, unbedingten Wech­selbeziehung zum politischen Geschehen einer Zeit wie die des Theaters.

Entscheidender Vorstoß zum künstlerischen Film

Den Film, so führte Dr. Goebbels weiter aus, der früher das typische Gesicht eines anonymen Geschäftsunternehmens hatte, habe der National­sozialismus als ein besonders wichtiges und in der Wirkung tiefgreifendes Erziehungs­instrument des Volkes seiner Führung unterordnen müssen. Er sei überzeugt davon, daß gerade wir Deutschen aber auch den letzten ent­scheidenden Vorstoß zum künstlerischen Film machen würden. Alle Voraussetzungen dafür seien gegeben. Gemessen an den Filmen anderer Län­der jedenfalls könne man mit Genugtuung fest­stellen, daß wir im allgemeinen schon heute in Deutschland einen wirklich künstlerischen Film produzierten.

Der Rundfunk sei ein charakteristischer Aus­druck des 20. Jahrhunderts, und bei seinem Ein­fluß auf die öffentliche Meinung und Bildung verlange er gebieterisch nach der Führung durch den Staat selbst. Vor allem bei Politischen Groß- kämpfen habe er sich mit stärkstem Einsatz den nationalen Zielen unserer Zeit zur Verfügung zu halten als ein Sprachrohr des Führers und damit als ein Volksführungsinstrument aller­ersten Ranges.

Oie starke ^Vaffe cles ckeutsetien Oueftes

In jeder Beziehung habe Deutschland seinen Rang als erstes Muslkland der Welt ge­wahrt und behauptet. In jedem Buch habe der Nationalsozialismus von seinem Anfang an eine starke Waffe für die neue Volksgestaltung und eine Quelle der geistigen Kraft der Nation ge­sehen. Außerordentlich erfreulich sei dabei die ständig wachsende Anteilnahme des deutschen Ar- beiters am guten, und zwar gerade auch am Politischen Buch. Das zeige sich vor allem in dem rapiden Aufschwung der deutschen Werks­büchereien. Ein Volk aber, das.seine Bücher liebe, beweise damit, daß es seine geistige Existenz in der Welt behaupten wolle. Mit dem Bekenntnis zum guten Buch verband Dr. Goebbels ein Be­kenntnis zur deutschen Sprache als zu einem nationalen Heiligtum. Man müsi« sorgfältig und liebevoll mit ihr umgehen, und erster Grundsatz des Sprachgebrauches müsse stets die Forderung nach Klarheit sein.

Monumentales architektonisches Gesicht aufstrebender Weltmacht

Die Leistungen auf dem Gebiet der Archi- tektur schließlich zeigten «ine ungeheure Viel­gestaltigkeit, die aber doch immer von einem be­herrschenden Geist getragen werde. Ein Will« und eine große Entschlossenheit gebe dieser Unsumme von Arbeit den festen Mittelpunkt. Jede große ge­schichtliche Zeit suche in der Architektur ein Stück Unvergänglichkeit. Der Führer selbst, auch m seiner staatsmännischen Schaffensweise den deut­schen Künstlern nahe verwandt, gebe der gesam­ten deutschen Architektur die zusammenfassende Planung.

Wesentliche Voraussetzung der DurchschlagS- kraft der neuen deutschen Architektur sei dabei ihre Uebereinstimmung mit der Land­schaft, in die sie hineingebaut werde. Auf die­sem Gebiet seien die Reichsautobahnen Muster­beispiele dafür, wie große architektonische Planun­gen in die Landschaft hineinkomponiert würden, wie Landschaft und Architektur sich gegenseitig er­gänzten und das Bild des Deutschen Reiches auf das wirksamste verschönerten. Der Nationalsozia­lismus habe das Wunder fertig gebracht, die Technik dieses Jahrhunderts, die schon im Be­griff stand, den modernen Menschen sich vollkom­men botmäßig zu machen, aufs neue zu be- seelen und sie mit dem Geist nicht nur der Zweckmäßigkeit, sondern auch der ästhetischen Schönheit zu erfüllen.

Voll Stolz könnten wir so faßte Dr. Goeb­bels zusammen aus die Fülle sichtbarer Zeichen eines kulturellen Aufbauwerkes schauen, das ein­zigartig in der Welt des zwanzigsten Jahrhun­derts sei. In dieser Zeit starker internationaler Spannungen hatten wir alle di« große und edle

Aufgabe, am Aufbau der deutschen Kultur mit­schaffend tätig zu sein. Das deutsche Volk stehe inmitten internationaler Hetze und Kriegshysterie sicher und fest in seiner eigenen Kraft, und im Schutze seiner Waffen sei auch unsere deutsch« Kultur wieder blühend und groß geworden. Wir seien stolz daraus, daß über dem Reich, seiner Wirtschaft, seiner Politik und auch seiner Kultur wieder eine starke Wehrmacht stehe und daß ein starkes Schwert über deutschem Land wache. Als Veiltreter dieses starken, mächtigen Reiches sei er nun hierher nach Danzig gekommen, als deutscher Minister in eine in ihrem tiefsten Kern und Wesen deutsche Stadt.

Weder begegnet Admiral am Nodensee

Friedrichshafen, 18. Juni. Der Unterstaatssekretär im italienischen Marine­ministerium, Admiral Cavagnari, wird auf Einladung des Oberbefehlshabers der Kriegsmarine, Großadmiral Dr. h. c. Rae - der, mit diesem am 2V. und 21. Juni in Friedrichshafen am Bodensee Zusam­mentreffen und einige die beiden Kriegs­marinen berührende Fragen besprechen.

Zwölf Saboteure verhaftet

Wie die Hetzpropaganda arbeitete

bi i g e n b e r i c k t ä e r bl 8 - k> r e s s o

rck. Preßburg, 18. Juni. In der Nordwest- Slowakei, nahe der polnischen Grenze, wur­den in der letzten Zeit zahlreiche Flug­zettel mit anti-slowakischem Text verbreitet. Die Polizei führte darauf^ hin systematisch Haussuchungen durch, in deren Verlauf verschiedene Bervielfältigungs- apparate und ganze Pakete versandfertiger Flugzettel beschlagnahmt werden konnten. Außerdem fand die Polizei ein zur Verteilung der Flugzettel bestimmtes Personenauto und größere Geldsummen vor, über deren Her­kunft die Besitzer keine Auskunft geben wollen. 12 Personen, zum größten Teil Juden, wurden verhaftet. Die slowakische Staatspolizei sucht einen gewissen Josef Opavsky, der, mit großen Geldmitteln aus­gestattet, diebolschewistischePropa» ganda in der Slowakei nach Ab­solvierung einer besonderen Propaganda» schule in Moskau organisiert hat. Er dürfte über die Polnische Grenze entkommen sein.