Montag, den 5. Juni 1939

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Drei Millionen Soldaten - eine Fahne

Der erste Oroüäeutscke Keick8krje§ert3A eröffnet

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Ic. Kassel, 4. Juni. In dem mit den Fahnen der Nation und des NS.-Reichskriegerbundes sowie mit reichem Blumenflor geschmückten Kasseler Staatstheater erössnete der Reichs­kriegerführer -Gruppenführer General der Infanterie Reinhard am Samstagvor­mittag den ersten Großdeutschen Reichskrieger­tag. Er begrüßte zunächst die Vertreter von Partei, Sw.at und Wehrmacht und dann unter dem brausenden Beifall der Versamm­lung die ausländischen Ehren- t« aus Bulgarien, Finnland, Italien, n, Südslawien, Slowakei, Spanien und Ungarn.

Nach dem Sieg-Heil auf den Führer und den Liedern der Nation überbrachten Gaulei­ter und Slaatsrat Weinrich und General Dollmann, der Befehlshaber im Wehr­kreis IX, den deutschen Soldaten die Grüße und Wünsche von Partei und Wehrmacht. Dcknn sprachen der Präsident der bulgarischen Unteroffiziersvereinigung, Robeff, der ita­lienische Frcntkämpferführer General Rossi, der japanische Militärattache General Ka­wa oe, der Bundesführer des slowakischen Frontkämpferbundes, Pohl, der spanische General Queipo de Llano und Oberst­leutnant Pinter als Vertreter des Präsi­denten des ungarischen Frontkämpferverban­des. Die Redner dankten für die Einladung um Reichskriegertag und würdigten die enge Freundschaft der Frontsoldaten ihrer Länder mit den deutschen Kameraden. Der spanische General wies auch an dieser Stelle erneut auf die heldenhafte Legion Condor in, die den Sieg über den marxistischen Welt- ind habe miterringen helfen.

In seiner Schlußansprache auf dem von Darbietungen des Staatsopernorchesters um­rahmten Festakt wies Reichskriegerführer Reinhard darauf hin, daß der Führer vor einem Jahr den NS.-Reichskriegerbund zur alleinigen Organisation aller gedienten Sol­daten bestimmt habe. In über 38 000 Kame­radschaften marschierten heute mehr als drei Millionen ehemaliger Frontsoldaten und ge­dienter Soldaten der jungen Wehrmacht unter der Fahne des Eisernen Kreuzes mit dem Sonnenzeichcn des Sieges als Treue­gelöbnis des Führers und als Hüter der Traditionen deutscher Waffenchre. Von den Karawanken bis zum Meer, von der Maas bis an die Memel steht heute der größte Soldatenbund der Welt, einheitlich ausgerichtet und festgefügt. General Reinhard gab der Hoffnung Ausdruck, daß die ausländischen Frontsoldaten des Weltkrieges den unverantwortlichen Kriegshetzern gegen­über den Ausschlag zum Frieden geben werden. Der Neichskriegerführer schloß mit der Mah­nung an jeden Angehörigen des Bundes, sck> lichtund treu, tapferund st and-

astzu sein, um so dazu beizutragen, daß der oldste. '

^oldcttenkameradschaftsbund ein" wirklicher Mithelfer im Grotzdeutschen Reiche sei.

Am Samstagabend fand aNf der Karlswiefe die Erstaufführung der soldatischen Feierstunde Ewiges Soldatentum" statt.

Me Jugend grüßt die Frontsoldaten

Reichsjugendführer Baldur vonSchirach übermittelte in einem an den Reichskrieger­führer gerichteten Telegramm dem ersten Großdeutschen Reichskriegertag die herzlichsten Grüße der gesamten deutschen Jugend.

Legion Lonbor vor dem Mrer

Anschließend Staatsakt im Lustgarten

Berlin, 4. Juni. Der Gauleiter von Ber­lin, Reichsminister Dr. Goebbels, erläßt an die Bevölkerung der Reichsbauptstavt einen Aufruf, in dem eS u. a. heißt:

berliner, wir sind stolz darauf, unsere Frei­willigen nun auch in der Reichshauptstadt begrüßen zu können. Am S. Juni 1S3S um 1V Uhr wird die Legion Condor an der Tech­nischen Hochschule an dem Führer vorbei­marschieren, um dann bei einem Staatsakt im Berliner Lustgarten um 12.3V Uhr den Dank des deutschen Volkes aus dem Munde

des Führers entgegenzunehmen. Berlin wird am Tage des Einzuges unserer Legionäre die festliche Hauptstadt des Grotzdeutschen Rei, ches sein!"

Brauchitsch bei den Spanienkämpfern

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bl. Berlin, 4. Juni. Im Lager der Legion Condor auf dem Truppenübungsplatz Döbe- ritz begrüßte der Oberbefahlshaber des Hee­res, Generaloberst von Brauchitsch, im Nahmen einer schlichten militärischen Feier die aus Spanien zurückgekehrten Verbände des HeeresImker" undDrohne" so­wie die schon seit längerem in die Heimat zurückgekehrten Freiwilligen. Gleichzeitig übergab er die Tradition der Verbände an das Panzer-Lehr-Regiment Wünsdorf und die Nachrichten-Lehr- und Versuchsanstalt Halle. An die tapfersten Spanienkämpfer verlieh er das vom Führer gestiftete Spa­nienkreuz.

Eine ganz besondere Ehrung wuroe oem Spaniendeutschen Kübler zuteil, der einst als Kriegsfreiwilliger und Feldwebel im deutschen Heer während des Weltkrieges diente, dann aber nach Spanien ging, dort lebte und, als der Bürgerkrieg ausbrach, sich sofort den nationalen Kräften Spaniens und später der deutschen Legion zur Verfügung stellte. Er erhielt nicht nur die OrdensauS- zeichnung, sondern Generaloberst von Brau- chitsch überreichte ihm persönlich das Leut- nantspatent als Belohnung für außer­ordentliche Tapferkeit vor dem Feinde.

Die jugoslawische« Sikste i« Potsdam

Der clritte äes ^uZoslLvvien-öesuclis

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bl. Berlin, 4. Juni. Der Berliner Ober­bürgermeister und Stadtpräsident Dr. LiP - pert wurde am Samstagvormittag im Schloß Bellevue vom Prinzregenten *Nanl von Jugoslawien empfangen.

Ter Chef der Präsidialkanzlei des Führers, Staatsminister Dr. Meißner, der Chef deS Protokolls, Freiherr von Dörnberg und Generalmajor Bodenfchatz begrüßten Dr. Lippert in der Eingangshalle des Schlosses und geleiteten ihn in den großen Empfangs- salon, wo Dr. Meißner dem Prinzregenten das Oberhaupt der Stadt Berlin vorstellte. Darauf begrüßte Dr. Lippert den hohen Gast im Namen der Bevölkerung der Reichs­hauptstadt und bat ihn, sich in das Gol­dene Buch der Stadt Berlin einzu» tragen. Nach Eintragung lieh der Prinz- regent Paul durch Dr. Lippert seine Grüße an die Bevölkerung der Reichshauptstadt übermitteln.

- Im Anschluß an den Empfang begaben sich Prinz Paul und Prinzessin Olga mit ihrem Gefolge nach Potsdam zum Besuch der historischen Sehenswürdigkeiten. Wäh-

Keine Hoffnung aus Rettung der «Thetis"

Unter äen 98 Opfern mehrere bekannte dritisebe U-Lootkaelileute

London, 4. Juni. Wie die Admiralität am Samstagmittag bekanntgab, befinden sich an Bord des gesunkenen U-BootesThetiS" sieben Mann mehr, als bisher angegeben wurde. Da nun nachträglich noch ein weiterer Angestellter einer Firma in Edmbourgh als an Bord des gesunkenen U-BootesThetis" gemeldet wurde, gelten jetzt 98 Mann als verloren. Die Werft Cammel Laird in Bir- kenhead, die Erbauerin des verunglückten U-Bootes, hat ebenso wie die Admiralität jede Hoffnung aufgegeben, noch irgendeinen der Eingeschlossenen lebend retten zu können. Unter den Eingeschlossenen befinden sich mehrere bekannte britische U-Vootfachleute.

Die Vermutungen über das Schicksal der Jnfafsen gehen weit auseinander. So wird geäußert, daß die Opfer dieses Unglücks nicht durch Chlorgas getötet worden sind. Es wird sogar die Behauptung aufgestellt, man müsse annehmen, daß sie inzwischen Hungers gestorben sind. Die Bergungsarbeiten werden weiter fortgesetzt. Man versucht, das Schiss mittels besonderer Apparate in eine horizontale Lage zu bringen, um es heben zu können.

Ueber die eigentliche Ursache der Ka­tastrophe schwebt man völlig im Dunkel. Sachverständige haben die Vermutung auf­gebracht, daß dieThetis" beimTauchen aufgefahren und dadurch ein Teil der sogenannten Schwimmer verletzt worden sei. Auf diese Weise will man vor allem die eigentümliche Tatsache erklären, daß das Schiff am Freitag so fchräg im Wasser lag. daß oei Ebbe das Heck über der Wasserober­fläche zu sehen war. Ferner sind wilde Ge­rüchte aufgetaucht, die von der Admiralität und auch von der Werft sofort dementiert worden sind. Es hat sich nämlich herausge­stellt. daß das U-Boot vor einigen Tagen beim Einlaufen in den Hafen einen Kai gerammt hat. Außerdem sollen bei Tauch­versuchen am Deck mehrfach Schwierigkeiten aufgetaucht sein. Großes Aufsehen hat außer­dem die erst jetzt bekannt gewordene Tatsache erregt, daß sich auf dem sowieso schon sehr stark besetzten Boot nocht acht weitere verständige befanden.

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Beileid des Führers

Der Führer hat dem König von England telegraphisch seine und des deut­schen Volkes Anteilnahme an dem schweren Unglück des U-BootesThetis" zum Aus­druck gebracht.

Omnibus gegen Triebwagen

Zehn Tote und 24 Verletzte

Hamburg, 4. Juni. Am Sonntag gegen 7 Uhr fuhr ein mit 34 Personen besetzter Privatomnibus in der Nähe des Bahn­hofs Wulfsen an der Strecke Buchholz Lüneburg auf dem unbeschrankten Ucbergang der Landstraße Garstedt Winsen gegen einen Triebwagen der Reichsbahn. Durch den Zusammenstoß wurde der Omnibus 15 Meter mitgeschleift und vollständig zerstört. Der Triebwagen entgleiste mit einer Achse. Von den Insassen des Autobus wurden zehn Personen getötet, neun schwer und die übri­gen fünfzehn leicht verletzt. Der Fahrer und ein Reisender des Triebwagens trugen leichte Verletzungen davon. Ein Hilfszug war mit mehreren Aerzten nach kurzer Zeit an der Unfallstelle. Die Insassen des Omnibus', die sich auf einem Ausflug befanden, stammten aus dem Dorf Garstedt. Der nur leicht der- letzte Fahrer des Omnibusse? hat zugegeben, statt des Bremshebels den Gashebel bedient zu haben.

Staublawine tötet drei Bergsteiger

Beim Abstieg in den Tiroler Alpen verschüttet

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. Innsbruck, 4. Juni. Von Grins bei Landeck aus waren sechs Urlauber ans dem Altreich zur Augsburger Hütte aufgestiegen. Auf dem Rückweg, eine Viertelstunde unter­halb der Hütte, wurden die Touristen von einer Staublawine überrascht und verschüttet. Obwohl sofort von der Hütte aus Hilfe kam, konnten nur drei Urlauber gerettet werden, die Versicherungsangestellte Maria Weiß aus München, Pfarrer Hermann Milde aus Obladen und Eisendreher Wal­ter Gleisbera aus Dresden waren be­reits tot.

renp oer Besichtigung der Garntsonskirche legten sieanderGruftFriedrichSdeS Großen einen Kranz nieder. Auch die Bevölkerung der Stadt Potsdam bereitete dem Prinzregenten einen jubelnden Emp­fang.

Der Reichsminister des Auswärtigen und Frau von Ribbentrop gaben am Samstagmittag in den Räumen des Neuen Palais zu Potsdam ein Frühstück zu Ehren der jugoslawischen Gäste. Nach dem Essen fand unter Führung des Direktors der Staatlichen Schlösser und Museen, Dr. Gall, eine Führung durch die historischen Wohn- und Aroeitsräume Friedrichs des Großen statt.

Ain Samstagnachmittag war das jugosla­wische Prinzrcgentenpaar G a st von Reichsmini st er Dr. Goebbels und Frau Goebbels bei einem Tee-Empfang in Schwanenwerder Die hohen Gäste zeigten sich außerordentlich in­teressiert an den verschiedensten Fragen des deutschen Musiklebens und der bildenden Kunst und zogen deren anwesende Repräsen­tanten in eme angeregte und zwanglose Un­terhaltung.

In Anwesenheit des Führers gaben der Reichsnunister des Auswärtigen unp Frau von Ribbentrop zu Ehren von Prinzregent und Prinzessin Paul von Jugo­slawien am Samstag ein Abendessen im Hotel Kaiserhof. Daran nahmen von jugoslawischer Seite teil: Außen­minister Cinkar-Markowic, Hofminister An­tic, Generaladjutant General Hristic, die Hof- dame der Prinzessin, Frau Lozanic, die Ad- jutantcn General Dekaneva und Oberst Ce- sarewic, Kabinettschef Secerovic und Lega­tionssekretär Botoric als Begleitung von Prinz und Prinzessin Paul, außerdem der jugoslawische Gesandte in Berlin Dr. Andric mit Herren der jugoslawischen Gesandtschaft, ferner die Abordnung der jugoslawischen Presse mit ihren Damen. Von deutscher Seite war eine Reihe von Reichsministern und Reichsleitern, Reichsstatthalter sowie eiten von No

, führende Persönlichkeiten

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Ihrer Törxerpüsge

und Wehrmacht, die Mitglieder des Deut- schen Ehrendienstes und der Ehrenbeglcitung der jugoslawischen Gäste und namhafte Ver­treter von Wirtschaft und Kunst mit ihren Damen anwesend.

Mit Göring in Döberitz und Gatow

Berlin, 4. Juni. Am Sonntag, dem vierten Tag des jugoslawischen Staatsbesuches, fand sich Generalfeldmarschall Göring mit Be­gleitung im Schloß Bellevue ein, um den Prinzregenten Paul von Jugo­slawien nach Döberitz abzuholen. Nach der Besichtigung des Jagdgeschwaders Richtyofen wurde die Luftkriegsakademie und Luftkriegsschule besucht. Bei ihrer An- und Abfahrt wurden Prinzregent Paul und Generalfeldmarschall Göring von der inzwi­schen auf Tausende angewachsenen Menge ebenfalls mit freudigen Heilrufen begrüßt.

Im Anschluß an ein Frühstück im Kasino der Luftkriegsakademie in Gatow fand eine Rundfahrt auf der Havel auf der Motorjacht Carin II" statt. Um 20.30 Uhr gaben Gene­ralfeldmarschall Göring und Frau Göring zu Ehren des Prinzregenten Paul und der Prin­zessin Olga einen Abende mp fang in der Goldenen Galerie des Charlottenburger Schlosses.

1o8E^rui>48ek»a unserer Lerllner LekrlNIeltuuG

L. 6r. Berlin, 5. Juni.

Vor den Soldaten des großen Krieges ent­warf der Führer in Kallel in weitsichtiger Schau eintreffendesBildderpoli- tischen Lage. Seine Parallelen zu der Lage vor 1914 mögen den Feinden Deutsch­lands beweisen, daß wir uns zum mindesten in einem Punkt von dem wilhelminische« Deutschland unterscheiden: in der klaren Er­kenntnis der Absichten unserer Gegner. Uns Nationalsozialisten wurde in der Vergangen­heit nichts geschenkt. Wir haben es gelernt, der harten Wirklichkeit ins Auge zu sehen und wir haben uns diesen unbestechlichen Blick be­wahrt, auch wenn die Londoner Störenfriede, der Welt tausendmal das Schlagwort von der! Friedensfront" eintrichtern. Das Dritt»j Reich lullt man nicht mit solchen Phrasen, ein, in der Wilhelmstraße sitzen keine Bethman-' Hollwegs mehr. Die deutsche Politik wird heuta von hundertprozentigen Männern und Solda­ten gemacht. Zu seinem eigenen Schaden will dies England nicht einsehen. Man glaubt noch» denselben Gegenspieler wie 1914 vor sich zu haben. Doch mit der Führung hat auch da» absolute Stärkeverhältms gewechselt. Und dar­über, so glauben wir, sollten selbst die hem­mungslosesten Demokraten keiner Selbsttäu­schung anheimfallen.

Die Rede von Kassel war in ihrem Grund­akkord friedlich und soldatisch zu­gleich, die Männer, die dem Führer zujubelten, trügen denselben grauen Rock wie er, standen viereinhalb Jahre lang der Welt in Waffen aegenüoer. Es sind die Abgeordneten jenes stolzen Heeres, das unbesiegt auf den Schlacht­feldern blieb. Die junge deutsche Wehrmacht ist jetzt Trägerin der großen soldatischen Tra­dition und wie sehr sie ihren hohen Verpflich­tungen gerecht wird, haben die Männer der Legion Condor eben erst in Spanien bewiesen. Gestützt auf diese unvergleichlichen Waffen, führt Adolf Hitler den Abwehrkampf gegen die Einkreisungspolitiker mit einer Gründlichkeit, die den Hetzern und Kriegsrreibern schwer an die Nieren geht.

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Anders ist ihre zunehmende Nervo­sität nicht zu deuten. Noch ist der Pakt­entwurf mit dem Beitritt der Sowjets in die Einkreifungsfront nicht fertiggestellt, ja, eS scheint augenblicklich wieder einmal in un­erreichbarer Ferne. Kaum ist der erste Schock über die unerwartet kräftige Maulschelle durch Molotow überwunden, da erleben die Demokraten einen zweiten noch heftigeren Schock. Bonnet und Halifax werden sich ordentlich am Stuhl sestgehalten haben, als sie in der am Samstag überreichten Sowjet- Antwort die uferlosen Bedingun­gen Moskaus überflogen. Angefangen von den viel umstrittenen Balten-Garantien bis zur vollständigen Automatik der Hilfe­leistungsverpflichtungen ist dem Vernehmen nach so ziemlich alles enthalten, was die Pakt- genofsen insgeheim befürchteten angesichts dieser langen Liste vonMindestforderungen" sollte es auch den eingefleischtesten west­lichen Patentdemokraten angst und bang« werden, denn nach diesen Vorschlägen ist dre Entscheidung über Krieg und Frieden aus­schließlich in Moskaus Hand ge­geben. Wenn Stalin den Zeitpunkt für ge­kommen hält, müßten darnach die Bundes­genossen von Paris und London zu den Was. fen greifen. Nimmt die britische Regierung diesen Plan an, dann ist die Kapitulation vor Moskau eine vollständige. Mr. Chamber- lain hat das Schicksal Großbritanniens in fremde Hände gelegt. Es sind die Geister, die der britische Premier nach dem berühmten Goethewort herbeiries . ..

Nachdem Polen bewußt die internatio­nalen Regeln der Diplomatie mißachtete und Danzig ohne Antwort auf die nach War­schau gerichteten Protestnoten blieb, hat die Freie Stadt entschlossen die Folgerungen ge­zogen und ihren Beamten jeden Verkehr mit den diskriminierten Polnischen Beamten untersagt. Der Wortlaut der Note des Danziger Senatspräsidenten Greiser macht jeden Kommentar überflüssig. Welch ein blutiger Witz, daß die polnischen Amokläufer eine Stadt, die sich in folch energischer Weise gegen die Polnischen Provokationen und Eingriffe zur Wehr fetzt, für sich reklamieren wollen. In Danzig wird deutsch gefühlt und deutsch gesprochen, und wer es bisher noch nicht wußte, dem wird es Danzigs Antwort zeigen!

Sängerbun-Mst 1942 in Wien

Berlin, 4. Juni. Von maßgebender Stelle ist nunmehr bestimmt worden, daß das nächste DeutscheSängerbundesfest im Jahre 1942 in Wien stattfindet.

Polnische Wtwionase in -er Slowakei

Preßburg, 4. Juni. In der Ost-Slowakei ging ein polnischerMilitärballon nieder. Vor der Landung auf slowakischem Gebiet ließ die Besatzung mehrere Brief­tauben ab fliegen. Die Besatzung, ein Offizier und ein Soldat, werden bis zum Ab­schluß der Untersuchung festgehalten.