Mittwoch, den 31. Mai 1939

Schwarzwalü-Wacht Seite 5

Olympiasieger führt dieJäger"

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Und dann hingen eben acht rote Martin-Bomber brennend in der Lust, zwei andere gingen her­unter und zwei Jagdmaschinen wurden hinteryer- geschickt. 18 Jagdeinsitzer der Legion Condor wa­ren überraschend auf 22 sowjet-spanische Bomber gestoßen und hatten ganz kurzen Prozeß gemacht. Die roten Jäger suchten ihr Heil in der Flucht und in aller Ruhe konnten die deutschen Maschi­nen ihren Auftrag erfüllen. Das war am 7. Fe­bruar 1938. Dieses Datum wird er im ganzen Leben nicht mehr vergessen, meint der Sieger die­ses Luftkampfes. Masor Handrick, der Olympia­sieger von 1936. Man glaubt es dem schlanken, sportgestählten Offizier, daß dieser Tag mit einer der schönsten seines Lebens mar.

13 besiegten 165 Rote

Nicht von sich spricht Major Handrick, nebenbei erwähnt er nur, daß es schwierig war, seine frei­willige Meldung in die Tat umgesetzt zu sehen, aber es gelang, und vom Juni 1937 bis Septem­ber 1938 war der in der ganzen Welt durch sei­nen Olympiasieg bekannte Fliegeroffizier Kom­mandeur der Jagdgruppe der Legion Condor, wie der Verband der freiwilligen .Kämpfer des nationalsozialistischen Deutschlands sür Nationalspanien hieß. 165mal mußten wäh­rend dieser Zeit die Roten eine ihrer Maschinen aus der Bestandsliste streichen, die zur Verfügung stehenden Heinkel- und Messerschmidt-Jagdeinsitzer der1 88', also der Jagdgruppe, verstanden ihr Handwerk. Auf deutscher Seite stehen dagegen nur sechs Totalverluste. In dieser Siegeszayl ist das Heldentum der deutschen Freiwilligen sichtbar ge­macht, und doch läßt sie keinen Schluß zu, unter welchen Bedingungen sie erreicht wurde.

Am Mittelmeer Rachschubbasis Biskaha

46 Grad Hitze tagsüber, noch 30 während der Nacht waren im Sommer das Normale, im Win­ter dagegen 12 bis 20 Grad unter Null. Master durfte überhaupt nicht getrunken werden, nach dem spanischen Bier gabs Durchfall und deutsches Bier war ein ebenso begehrter wie seltener Stofs. Dazu ungenügende Unterbringungsmöglichkeiten, Umstellung in der Ernährung. Bei Frontverlegun- -gen zum Beispiel zog derCommandante' mit seiner Jagdgruppe und allem Personal motorisiert auf den neuen Flugplatz, so an 200 Kraftwagen waren es meistens. Betriebsstoff, Munition, Ver­pflegung, alles mußte ja mitgeführt werden. Spä­ter, als sich die Kämpfe zum Mittelmeer hinzogen, wurden Ersatzteile über eine Strecke von 800 Kilo­meter mit Transportflugzeugen von der Biskaya geholt. Hier haben die deutschen Freiwilligen vor der ganzen Welt ihr« Leistungsfähigkeit unter Be- weis gestellt und die Noten haben es zu spü- r?n bekommen.

Taktisch und moralisch überlegen

Eine Tatsache betont Major Handrick: die roten Jagdmaschinen waren wendiger als die damals eingesetzten deutschen, dabei aber auch noch gleich schnell. Dafür war aber der Gegner in der Luft taktisch und moralisch unterlegen. Der Grund: bei den Deutschen war jeder Flugzeug­führer ein Einzelkämpfer im Ver- l> a u d. Vor jedem Angriff wurde die Lage genau durchgesprochen, jeder wußte seinen Auftrag, mußte, worum es ging, und jeder Einsatz stand unter dem Zeichen: Kampf dem Wcltfeind. Die Staffeln lagen so fest in der Hand ihres Füh­rers, der nach jedem Kampf wie in der Heimat Kritik machte'. Bei den Roten, unter denen sich hervorragende Kämpfer in großer Zahl befanden, versagte die Führung. Morgens wurde bei ihnen nur der Befehl ausgegeben, heute wird Jagd ge­flogen. weiter nichts. Und so geschah es. daß die roten Jäger sich verdrückten, wenn die Maschinen der1 88' am Himmel erschienen.

Tragisch war der Jahresbeginn 1938. Die Roten hatten keine gute schweren Flak, dafür aber bessere leichte Flak. Mehr als einmal kamen die Maschinen mit Löchern in den Tragflächen her­unter auf den Flugplatz und am 1. Januar 1938 mußte Major Handrick erleben, wie bei einem Tieffliegerangriff die vielleicht 100 Meter vor i:m fliegende Maschine mit feinem besten Leut- i mt abgeschossen wurde. Soldatenlos! Jeder s reiwillige, der nach Spanien gegangen war, i »ßte, daß er im Kampf gegen den Weltfeind < lles einzusetzen hatte, und mancher hat den > stauben an den Endsieg mit seinem Leben be- I egelt.

-l Ichlachtflieger entscheiden den Kampf

Der Kampf auf Teruel war gut vorbereitet, als plötzlich ein roter Einbruchsversuch aus die lauptverbindungsstraße von der Etappe zur Front der nationalspanischen Truppen erfolgte. Hier half nur eins: die Schlachtschiffe der188'. Drei Staffeln stiegen auf, zwei deutsche und eine spanische. Major Handrick weiß lebhaft von der guten Kameradschaft mit den Spaniern zu erzählen mit demCommandante' an der Spitze. Note Flak war kaum vorhanden und dis Schlachtflieger stießen immer einer hinter dem anderen wie die Falken auf die Stellungen der Notspanier, die unter dem Stahlhagel weit zu- nickgingen. Später wurde mit gleichem Erfolge ein nochmaliger roter Angriff ebenso abgewiesen.

Ueberhaupt die Schlachtflieger, Major Handrick beginnt zu schmunzeln. Greift da eine Staffel eine Lastwagenkolonne an. Hinten schleppt ein roter Tank einen Personenwagen ab. Maschine auf Ntaschine stürzt sich auf den Feind, der mit größ­ter Geschwindigkeit aus den Geschoßgarben fah­ren will. Plötzlich Halls gezündet. Ein glücklicher Schütz« hat den Benzinbehälter des geschleppten 'Ikw's getroffen, in Sekundenschnelle ist der Wagen in «in Flammenmeer aehüllt. Der Tank rakt wei-

rer und schleppt gespenstisch eine rollende Fackel hinter sich durchs Land.

Auf einer Zufahrtsstraße zur roten Stellung rollt eine La st Wagenkolonne. Ein lohnen­des Ziel für dieStubos', die Sturzbomber. Also draufl Einer wirft daneben, die zweite Bombe sitzt. Der Wagen geht in die Luft und ein Fahrzeug folgt dem anderen auf diese Weise. Fliegerglück, genau aus eine Munitionskolonne zu stoßen und sie restlos zu erledigen. Schlag auf Schlag dröhnen die Detonationen zum Himmel bis nichts mehr übrig bleibt.

Das Gerücht vom Abschuß: eine Sage

Der ganzen Welt ist der Name Handrick ein Begriff und so sind Legenden schnell zur Hand. Wir erinnern uns noch, daß so im Oktober November 1937 das Gerücht auftauchte, der deutsche Olympiasieger von 1936, Hauptmann Handrick, sei in Spanien gefallen. Die Quellen lasten sich heute nicht mehr feststellen, sicher war es ein roter Sender, aber das ist gleich, derLom- mandante' der1 88' dementiert seinen Absturz durch seine Anwesenheit und kann vielleicht sogar die Erklärung für dieses Gerücht geben. An der Nordfront Oktober 1937. Luftkamps mit roten Jägern über feindlichem Gebiet. Jeder hat seinen

wegner gesunoen uno veriucyr lyn zu oezwmgen. Hauptmann Handrick hat sich in eine Curtiß fest­gebissen. Zwei Kämpfer stehen sich gegenüber, kei- ner läßt nach, stur rasen die Maschinen auf­einander zu, fast sieht es so aus. als wollten sie sich rammen.

Im letzten Augenblick drückt der rote Gegner und zieht gleichzeitig das Seitensteuer. Ein Kra­cher folgt und der Maschine desCom- Mandant«' fehlen Landeklappe und Teile des rechten Querruders. Hart am Rumpf steckt das sieht er erst nachher bei der Landung der Randbogen einer Tragfläche der Curtiß. Nur zehn Zentimeter weiter nach außen und die Tragfläche von Handricks Maschine wäre glatt abgeschnitten worden. Wo der Gegner ge- blieben ist, weiß Major Handrick nicht zu sagen. Es gelang ihm, seine Maschine wieder zu fangen und trotz der Beschädigungen noch heil über die 40 Kilometer bis zur roten Front und dann sicher in den Heimathafen zu bringen.

Zuschauer beim Bombenangriff im Nachthemd

Bombenangriffe auf Flugplätze lohnten meisten? nicht den Einsatz, denn die Maschinen starten und fliegen fröhlich 50 Meter über dem Erdboden herum, da kann dann selbst der beste Bomben­schütze keinen Treffer machen. Aber die Roten wollten es bei der1 88' in Calamocha eben nochmal versuchen, um die gefürchteten Jäoer »u erledigen. Zuerst schickten sie zwei Aufklärer, das bedeutete Alarm. Also gingen die logenannten

Alarmroten Jagdflieger zum Schutze des Flug­platzes in die Luft und richtig kamen denn auch am. nächsten Morgen 9 Martin-Bomber sau­ber aus der Sonne, trafen aber nichts, denn di« deutschen Jäger griffen ihr Wild an wie Raub­vögel, von der Hand des Falkners geworfen. Er­gebnis für die Roten: nichts getroffen, aber vier Bomber verloren.

Am Platz stand der Wohnzug und da geschah bei diesem Angriff etwas, was die ganze1 88' zum frohen, herzlichen Lachen brachte. Als näm­lich Fliegeralarm gegeben wurde, schliefen ein Arzt und ein Waffeningenieur ruhig den Schlaf des Gerechten weiter und wachten erst auf, als die ersten roten Bomber auf dem Platz detonier­ten. Für beide war es der ersten Bombenangriff im Oben, also raus aus den Federn und dann standen die beiden auf der Plattform und erlebten den Angriff der roten Bomber und das anschlie­ßende Luftgefecht im Nachthemd. Jede Episode, ernst und heiter, gleicht einem Sang aus einem alten Heldenlied. Als Soldaten und National­sozialisten haben die Freiwilligen der Condor» Legion im Heere Francos gekämpft, haben sieg­reich ihren Mann gestanden bis zuletzt, viele lie­ßen ihr Leben auf fremder Erde, für ihre Heimat aber sind sie hinausgezogen, so wie ihre italieni­schen Wafsenkameraden, um auf spanischer Erde dem Bolschewismus ein ehernes Halt entgegen» zusehen. Sie haben mit den Endsieg errungen, den Sieg über die roten Truppen und den Welt- feind Bolschewismus.

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L'rnstansen cker öomben der einen Xamx/sta/fek cken ckeutsc/ren IwAron auf ckem ^luAxlatL I-errcka.

(Lclierl lZiläeräivnst, LI.)

Senf mW M nicht in Danzig ein

Danzig, 30. Mai. Rach einer amtlichen Mit­teilung der Pressestelle des Senats empfing der Präsident des Senats, Greiser, den aus der Schweiz zuriickgckehrten Kommissar des Völker» bundes, Professor Burckhardt. Auf der Dan- ziger Seite kann auf Grund dieser Rücksprache mit Genugtuung festgestellt werden, daß die viel­fach durch die ausländische Presse an di« Rück­kehr Burckhardts nach Danzig geknüpften Er­wartungen in bezug aus irgendwelche Aufträge jeder Grundlage entbehren.

Hierzu ist zu bemerken, daß angesichts der zweifelhaften Rolle, welche die Liga bisher in der Danziger Frage an den Tag gelegt hat, von Danzig jede Einmischung von Genf in di« schwe­benden ,Fragen alö nicht wünschenswert.

Zur Ordensverleihung an unsere Spanien- freiwilligen in Hamburg am 31. Mai

Unsere Aufnahme zeigt das Deutsche SpaMn« kreuz mit Schwertern, das in Bronze, SWsr und Gold verliehen wird

(Scherl-Bilderdienft-M>)

ia ivgar als schädlich empfunden worden wäre.

Wie verlautet, hat Prof. Burckhardt auch bei dem Gauleiter von Danzig, Förster, Besuch gemacht und ihm eine ähnliche Erklärung ab- gegeben, nämlich des Inhalts, daß er keiner- ler Aufträge von Gens a»S erhalten habe. Professor Burckhardt hat auch dem diplomatischen Vertreter Polens in Danzig einen Besuch ab- gestattet.

nach 8kff»dvN

London, 30. Mai. Der polnische Marschall Nhdz-Smigly und der polnische Außen­minister werden in Kürze zu Gencralstabsbe- sprechungen in London eintressen, wie derNews Chronicle" heute früh mitzuteilen weiß. Der Be­such soll in London stattfinden, sobald die gegen­wärtig in Warschau anwesende britische Militär­mission ihre dortigen Besprechungen abgeschlossen hat und nach London znrückkehrt. Das dürfte »och im Laufe dieser Woche der Fall fein.

Anwetter ln Sberttalien

Sieben Todesopfer

Mailand, 30. Mai. In ganz Oberktalien gingen am Pfingstmontag schwere Gewikler nieder, die vielfach von Hagelschlägen begleitet waren. In Chioggia wurden vier­zehn Segelschiffe vom Sturm überrascht; ein Schiff wurde bei der Einfahrt in den Hafen gegen die Mole ge­schleudert und sank. Von der Besatzung kamen fünf Mann ums Leben; nur einer konnte sich retten. Ein anderes Boot warfen die Wogen auf den Strand; von seiner Be­satzung fehlt bisher jede Spur. Die übrigen zwölf Schiffe strandeten ebenfalls, doch konn­ten sich die Schiffsleute, nachdem sie eine ganze Nacht gegen die Gewalt des Sturmes angekämpft hatten, in Sicherheit bringen.

In Benetien töteten Blitzschläge einen Bäuern und eine Frau. Die großen Flüsse der Po-Ebene führen Hochwasser. In

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Die spanischen Auszeichnungen für die deu.sche» Freiwilligen

Oben links die Militärmedaille (1. Klasse und niedrigste Stufe), oben rechts das Militärkreuz (2. Klasse), unten links das Rote Militärver- dienstkreuz (3. Klasse) und unten rechts das Feld« kreuz (4. Klasse als höchste Stufe)

(Scherl-Bilderdienst-M.)

der Nahe von F"^ara ritz der Siurm erneu noch unvollendeten Neubau um. Mehrere Arbeiterinnen, die vor dem Unwetter in ihm Schutz gesucht hatten, wurden unter den Trümmern begraben; vier erlitten schwere Verletzungen. In den Bergen von Pistoia ist ein Temperatursturz eingetreten; aus den Hochapenninen liegt reichlich Neuschnee.

welche frische, welche kette ttraklt im kaus an jeder Stelle. Zolles blitzt in Keller Pracht, kler Kat O reingemacht!