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DienStag, den 83. Mai 1030
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Berlin, 21. Mai, Das Oberkommando des Vreres teilt mit: Wie bereits bekanntgegeben Wird das bisherige Wachregiment Berlin im v«»>st d. I. als vollmotorifiertes Infanterie- «giment Neu aufgestellt und trägt dann den Namen „Infanterieregiment Groß- deutschland". Das Regiment wird sich nur aus Freiwilligen aus dem ganzen Groß- deutschen Reich rekrutieren, die sich zu einer Dienstzeit von zwölf Jahren in der Wehr- macht verpflichten.
Bei diesem Regiment dienen zu können, bedeutet eine Ehre und Auszeichnung. Deshalb sollen ihm nur besonders ausgewählte Soldaten angehören. Wer im Herbst d. I. in das Infanterieregiment Großdeutschland «intreten will, muß sich umgehend schriftlich beim Wachreaiment Berlin, Berlin NW. 40, Nathenower Straße 10, melden. Meldeschluß ist der 20. Juni 1939. Für die Freiwilligen des Jpfanterieregiments Großoeutschland, me noch keinen Arbeitsdienst geleistet haben, hat der Führer die Ableistung von verkürztem Arbeitsdienst verfügt. Die Heranziehung hierzu zum 1. August 1939 wird vom zustän- vigen Wehrbezirkskommando beim Reichs, arbeitsdienst veranlaßt. Persönliche Schritte des Bewerbers find nicht erforderlich.
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Feierstunde im Reichsehrenmal Tannenberg
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8». Königsberg, 22. Mai. In dem in seiner Pom Führer bestimmten Form endgültig fertiggestellten Reichsehrenmal Tannenberg wurde am Sonntag das Ehrenmal des Sanitätsdienstes im Weltkrieg durch den Präsi- Eliten des Deutschen Roten Kreuzes, NSKK.» Mrgruppenführer General der Infanterie -erzog von Eoburg feierlich einge- peiht. Es handelt sich um ein schlichtes Neues aus Granit, in das Abbildungen von der aufopferungsvollen Tätigkeit der Sanitäter
UN iNlege etngemsißett sind. Das RLlitzf beH findet sich in einer Nische in unmittelbarer Nähe des Turmes, in dem der Sarkophag des verewigten Generalseldmarschalls von Hindenburg steht.
Der Geschäftsführende Präsident des Roten Kreuzes, /^»Brigadeführer Dr. Gra- brtz, gab einen Bericht über die Leistungen des deutschen Sanitätsdienstes rm Weltkriege. 27 Millionen verwundeter, gasvergisteter und kranker Soldaten wurden behandelt. 98,4 v. H. von den Be- handelten konnten dem Leben und der Ge- tundheit erhalten werden; 95 v. H. blieben der Wehrkraft des deutschen Volkes bewahrt. Der deutsche Sanitätsdienst hatte im Weltkriege über 20 000 Todesopfer zu beklagen,, unter ihnen 1283 Aerzte, 18183 Unteroffi- ziere und Mannschaften, 620 Krankenträger! und 243 Schwestern. ^
MliorganiWoil -er freiwilligen Feuerwehren
Berlin, 21. Mai. Der Chef der Ordnungs- Polizei, General der Polizei Da lue ge. sprach im Reichsministenum des Innern vor den Landes- und Provinzial-Feuerwehrfüh- rern der freiwilligen Feuerwehren des Großdeutschen Reiches. General Daluege umriß die wichtigen Aufgaben der freiwilligen Feuerwehren, die durch den Einbau i„ die deutsche Polizei als Hilfspolizeitruppe nunmehr die ihnen gebührende Anerkennung gefunden haben und damit auch zum Staats- schutzkorps zu rechnen find, das von der Po- lizei und der ^ gebildet wird. Die künftige Organisation sieht in jeder Gemeinde eine schlagkräftige, mit modernen Geräten ausgerüstete Feuerwehr vor. Neben den örtlichen Feuerwehrführern werden Kreis- und Regie- rungsbezirksführer sowie AbschnittSinsPek- teure aus den Reihen der freiwilligen Feuerwehren eingesetzt, die nach dem Grundsatz des Führerprinzips neben den Leitern der Auf- stchtsbehörde für die Schlagkraft der Feuerwehren verantwortlich find.
SW Rot im Elsaß
Sin französisches Eingeständnis
L i g «v b er 1 e l» t äer K8-?rer,s
gl. Paris, 23. Mai. Das Pariser Blatt „Ce Soir" stellt eine Untersuchung über die Notlage des Elsasses an, die um so bemerkenswerter ist, als die Pariser offiziellen Stellen die Not in diesem Gebiet bisher immer bestritten haben. Wenn auch, so heißt es in dem Artikel, nicht das ganze Elsaß sich in einem Zustande solch völliger Lähmung be- finde, wie z. B. der Weißenburger Bezirk, so sei es doch der „wirtschaftlichen Auszehrung und der Gefahr der Erstickung* ausgeliesert. Die Lage sei schon seit Jahren ernst, habe sich aber seit September vergangenen Jahres verschlimmert. In der zweiten Hälfte des September seien, so erklärt das Blatt, 82 000 Personen aus dem Elsaß abgewandert, in der olge nochmals 110 000. Die elsässischen anken hätten 500 Millionen Franken ihrer Einlagen verloren, ganze Industrien seien verschwunden. Die Arbeitslosigkeit habe sich um 100 v. H. erhöht. Das Baugewerbe liege völlig darnieder. Die Landwirtschaft gehe dem Ruine entgegen. Hinzu komme die un-
dem Ruine entgegen. Hinzu komme die ungerechte Behandlung des eiMmcyen Lvrrr- schaftslebens durch den Steuerfiskus, Die
Arbeiter zahlten dreizehnmal mehr Steuern als vor dem Krrege.
SochwafitwMr im Alprnmland
Kempter», 22. Mai. Mit der Fortdauer der am Samstagnachmittag und am Sonntag im Gebirge und im Alpenvorland niedergegangenen kräftigen Regenfälle hat sich die Hoch- wafferwetterlage zur Hochwassergefahr verdichtet, die sich vorerst imJller-und Werts chg e b: e t auswirkte.' Die kleinen Seiten- gewässer überfluteten verschiedentlich die Ufer. Die Iller wird voraussichtlich auf mittleres Hochwasser ansteigen. Die Wertach hatte in Keufbeuren bereits am Sonntag 16 Uhr die mittlere Hochwasserhöhe mit 350 Zentimeter Pegel erreicht und ist noch weiter im Steigen begriffen.
E?Mion in einer Sreimsmreristze
Prager Haus schwer beschädigt
äsr I^8-Pre.i5e
lim. Prag, 22. Mai. In der Innenstadt ereignete sich eine schwere Explosion, bei der ein Haus erheblich beschädigt wurde. Menschen sind nicht zu Schaden gekommen. Es handelt sich um ein Gebäude, in dem eine Freimaurerloge ihren Sitz hatte. Durch den gewaltigen Druck der Explosion
dkarlotte l.enr
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' 4S. Fortsetzung.
Sie stand dicht vor ihm. Ihre Stimme vi- At»»te und ihre Augen hatten den seltsamen M<mz, der ihn einmal betört hatte. Warum r er hier die Ehre eines jungen Man- AenS verteidigen, die niemand angetastet hat- », und die fort war, heimlich und leise, wie Ban nur geht, wenn es etwas zu verbergen Mt?
„Willst du mir sagen, wer dir diese unsinnigen Dinge erzählt hat, Mabel?"
„Warum soll ich es dir sagen? Du würdest Hinsehen und genau dasselbe hören. Du flehst, man kann in London seine Geheimnisse nicht verbergen. Auch wir mußten das erfahren, Perch, und wenn du wiederkommst, darfst du es nur am Abend tun."
„Ich werde nie wiederkommen."
„Gewiß. Jetzt nicht. Aber einmal muß doch die kleine Komödiantin wieder »Preisen, und wenn du dich dann einsam fühlst..."
„Sie ist keine Komödiantin."
„Du brauchst es nicht zu leugnen. Eine Frau, die sich für tausend Pfund kaufen läßt, M sicher sehr charming."
Percv stieß die Weißen, schlanken Hände, die »och immer auf seinen Schultern lagen, fort, sv heftig tat er das, daß Mabel taumelte.
„Danke Gott, daß du eine Frau bist! Ich Möchte keinem Manne raten, mir das ins Gesicht M sagen!"
. Storkow wird es gewiß tun. Perey."
„Wer?"
„Willst L« behaupten, Mr. Storkow nicht zu kennen? Er jedenfalls kennt dich sehr gut und er ist über alles unterrichtet*
„Ich schwüre dir, ich kenne ihn nicht. Nicht einmal seinen Namen kenne ich. Wer ist er und wo wohnt dieser Halunke?"
„In meinem Hause wird nicht geflucht. Perch. Wenn du das bei dir darfst.. Jede Frau muß ja wissen, was sie sich bieten läßt."
Perch war sehr bleich geworden. Er grub die Nägel der geballten Faust in die Handfläche.
„Verzeih'", murmelte er, „ich werde nicht mehr von einem Halunken sprechen, aber wenn du mir jetzt nicht sagst, wo ich diesen sehr ehrenvollen Gentleman treffen kann, so darfst du gewiß sein, daß du nicht lebend aus diesem Zimmer kommst."
Mabel Graham blickte ängstlich zur Klingel. Sie befand sich neben der Tür. doch es war unmöglich sie zu erreichen. Pe.cy stand vor ihr und er ließ sie nicht aus den Augen. Sie versuchte zu lächeln, doch er achtete nicht darauf.
„Ich will Antwort, wo ich ihn treffen kann, Mabel!"
„Nächsten Mittwoch bei mir, Perch. Er kommt zum Tee. Wenn du auch kommst, werdet ihr euch sicher schnell verständigen können."
Perch lachte auf. Er war ein Narr, der auf so billige Weise abzufertigen war. Er verlangte Mr. Storkows Adresse und Mabel konnte sie ihm nicht geben.
„Ich habe ihn im Atelier von Miß Morton kennengelernt, Perch. Sicher wird dir Miß Morton sagen können, wo er wohnt."
„Ist das die Wahrheit? Ich schwöre dir, daß du mir nicht entkommst, wenn du gelogen hast."
i wurden das untere Treppenhaus völlig zer- I stört, ganze Wände herausgerissen, sämtliche l Fensterscheiben zertrümmert. Auch sin angrenzendes Gasthaus ist in Mtleidenschaft gezogen worden. Der Tatsache, daß das Lokal am Nachmittag schwach besucht war, ist es zu danken, daß niemand verletzt wurde. Ein starkes Polizeiaufgebot erschien kurz nach Lex Explosion am Unsallplatz und nahm die Ermittlung nach der Ursache auf.
Rrue Berbill-lirrg Samburg - Kopenhagen?
. Berlin, 22. Mai. Staatssekretär Klein- mann vom Reichsverkehrsministerium hat eine Prüfung der technischen Möglichkeiten und der Kosten einer neuen Verbindung zwischen Hamburg und Kopenhagen anaeordnet. Es würde sich dabei um eine Trasse nach der Bogelfluglinie handeln, das heißt um den direktesten Weg mit geringstem Meeranteil. Sie soll von Hamvurg über Lübeck auf einem Damm zur Insel Fehmarn führen und von
^^V«l» MI«,lie»,beltro, für dl» ngo.! kl» 0ps«r ft» di» Z»K»»D »ns,»«« at, voll,»«. ^"
hier aus über eine schnelle Fähre in einer Stunde Rödby auf Laaland erreichen, von wo aus der Weg über Fünen und die Stor-Strom- brücke nach Seeland bezw. Kopenhagen weitersinge. Es -st nicht ausgeschlossen, daß auf die- em neuen und schnellen Wege auch erne Auto- traße Hamburg — Kopenhagen entsteht.
EiK-rrrhrr m ZkalMkkej-une
Holländisch« Soldat beging Diebstähle
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äg. Arnheim, 22. Mai. Eine Serie aufsehenerregender Einoruchsdiebstähle im niederländisch-deutschen Grenzgebiet fand jetzt nach umfangreichen Ermittlungen der Kriminalpolizei eine überraschende Aufklärung. Ein Soldat des Forts Boven-Lent, der im Kameradenkreise durch unverhältnismäßig hohe Geldausgaben ausgefallen war, legte ein umfassendes Geständnis ab, nach dem er in den meisten Fällen als Täter in Frage kommt. Die Gelegenheit zu seinen Diebesfahrten machte er dadurch aus, daß er abends in Frauenkleidung Herrenbekanntschaften schloß, um Näheres über die von ihm zur Beraubung in Aussicht genommenen Wohnungen in Erfahrung zu bringen.
Vomber gegen SariMonMervatorlum
Drei Todesopfer
San JosL (Kalifornien), 22. Mai. Ein amerikanisches Bombenflugzeug, das sich im Nebel verirrt hatte, flog mit voller Geschwindigkeit gegen das Verwaltungsgebäude des 1300 Meter hoch gelegenen Mount-Hamil- ton-Observatoriums. Die Maschine zertrümmerte eine ganze Hauswand und verwüstete mehrere Büros, wobei zahlreiche wertvolle astronomischeAufzeichnungen und Photos vernichtet wurden. Die dreiköpfige Besatzung des Flugzeugs wurde getötet.
Ksicstrrsncfse
Donnerstag. 28. Mai
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7.VV—7N0 Si^nachBchten 8.00 Wasterstandsmeldunae«, Wetterbericht — Marktberichte
8.10 Gymnastik »
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S.30 Air di» dabei» w.oo B»lkSliJ««se»
11.80 B»ns»«stk ««b v«««r«-
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IS.vo Mittaaskon^rt 18 .00 Nachrichten des Drahtlosen Dienstes 18.15 Mittags!,»,«rt 14.00 „Eiue Stund' sch«» »«d b»«t
1-S.VV Muiik am Nachmittag 18.00 ^r^kkSHUMett dir
18.45 Ans Zeit «nd Lebe»
IS.vo Wie es euch gefallt
19.46 Kurzberichte
20.00 Nachrichten d«S Drahtlosen Dienstes M.15 Tkaudnlc »m ewige Musik
Sine Hörfolge ^ .. 22.00 Nachrichten oeS Drahtlosen Dienstes Wetter- und Svortbcricht
22.80 Volks- und Unterhaltungsmusik
24.00—2.VV Nachtkonzert
Freitag, 88. Mai
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§A-ftik i ruöouzcrt 7J.V Krübuachttcht«, asterstandsmekdunse«, etterbericht — Matn-
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22.80 Tanzmusik S4.0V—L.vv Nachtkonwrt Joseph Haydn:
Die Jahreszeit.»
Samstag, 27. Mai
5.45 Morgenlied ^
Zeitangabe. Wetterbericht Wiederholung der zweiten Abendnachricht«» „ . Landwirtschaftliche Nachrichten
S.OV Gymnastik 1
AM MM«Sko»»rt K.00 Nachrichten ».15 Riet«ssko»^rt
Zn« U«4erb»liu»g IS.vo u»d ««« klingt Dayzi» »ui
17.00 Musik zum Tr«
18.00 Overettenmelobien
15.45 8«S Zeit uud Heb«» 1V.0V Olga Prasner-Hoelho
singt MdamerttaniiSe BottSlied-r
19.45 Luybericht«
M.OV Nachrichter „
20.15 Die Over« »«ö Reichs- Kuders Äuttaart 1«. „Die «ytMruug ans -er» Serail"
Komische Over von Mozart
SS.VV Nachrichten
Wetter- nnd Sportbericht Württemberaisch« nnd badische Svortvorschinr
Wüterich. WK- berichte 8.10 Gymnastik S 8.SV Morgenmnstk S.2V Sür dich daheln»
11.80 Bolksmnstk n«d Ba»«r«- kaleyder
1S.VV Mittags!««,ert 18 .VV Nachrichten -es Drahtlose» Dienstes
18.15 MÜtagskonzert 14.00 Bunte Volksmusik 15.00 Hute La««el
15.00 Musik am Nachmittag . K.VV „Tonbericht der jKche" 1S.VV Tausend Takte WM« Mchartz
20.00 Nachrichten deS Drahtlosen Dienstes
20.15 Unser Tanzabend AM Nachrichten des Drahtlosen Dtenftes
Wetter, und Sportbericht
22.15 Segelslugmobelle a« erste« Tag in der SW«
U.so Und morgen ist Sonnt« 24.00—2.00 Rachtkouwrt
-
„Es ist die Wahrheit, Perch." Sie versuchte. ruhig zu bleiben, aber ihre Stimme zitterte in namenloser Furcht; er fühlte, daß sie jetzt nicht zu lügen vermochte.
„Gut, gib mir dir Adresse."
„Du kennst das Atelier Morton nicht?"
„Nein."
„Miß Morton entwirft die schönsten Abendkleider. Ganz London kaust nur ihre Modelle, auch — Schauspielerinnen, Perch."
„Die Adresse, schnellt"
Mabel nannte sie.
„Danke, sagte Perch, „und verzeih, daß ich dich noch einmal belästigte."
Ein wenig schwankend geleitete sie ihn zur Tür.
„Ich werde dir immer verzeihen. Perch", flüsterte sie, „und ich habe dein Kommen noch nie als Belästigung empfunden."
Er ging ohne Antwort, mit einem stummen Gruß. Sie sah ihm nach, wie er durch den Vorgarten schritt und auf der Straße einem Taxi winkte, dann lief sie zurück und läutete das Atelier Daish Marlons »
Perch Gloster fuhr heim, aber er ließ die Taxe vor dem Haus warten. Er war froh. Phöbe nicht in der Halle zu treffen, und die Mitteilung des Dieners, daß ein Telegramm für Sir Perch gekommen sei, beachtete er nicht. Er ging hinauf in sein Zimmer, schloß den Schreibtisch auf und tastete nach dem Revolver. Es war sein alter Armeerevolver, und er überzeugte sich, daß er geladen war. Vielleicht würde es sich dieser Mr. Storkow überlegen, weiterhin seine Verleumdungen zu verbreiten, wenn er einmal in die Mündung dieses Revolvers geblickt hatte. Aus alle Fälle war es gut, die Waffe bereit zu haben. Er entsicherte sie und schob sie in die Rocktasche. Erst ietzt, wo er den Schreibtisch
wieder schloß, merkte er, datz John das Telegramm auf die Platte gelegt hatte.
„Eintreffe 16 Uhr Croydon, Charlotte",/ las er, und für einen Augenblick schien daS' ganze Zimmer, durch dessen Scheiben nur ein)- bleigraues Herbstlicht drang, in flammendes Gold verwandelt. Es war. als hörte er ihre Stimme, die ihm über unermeßliche Fernen^ zurief: „Ich komme! Ich komme!" Dann versank der goldene Glanz und die Stimme wurde leiser und leiser, bis sie nicht mehr zu vernehmen war. Es waren wieder die anderen Stimmen, die nur flüsterten und die doch, zu vernehmen waren, Wort für Wort, die Stimmen im Klub und die girrende Stimme Mabels. „Sie ist eine Komödiantin!" sagten sie und Perch erschrak, weil er vom ersten Augenblick an nie daran gezweifelt hatte, datz sie nicht logen und verleumdeten, sondern die Wahrheit sprachen. Er stand in tiefer Scham, nnd wenn es auch keine Erklärung gab für all das, und wenn man auch nicht wußte, was es bedeute, wenn man von 1000 Pfund sprach er konnte nicht leugnen, daß er daran geglaubt hatte, auch wenn er die Mensche» zur Rede stellte und nur-an einen Zufall denken wollte, als er in jener deutschen Zeitung den Namen Charlotte Lenz las. Auf alle Fälle mußte er diesen Mr. Storkow erreichen, und wenn er log oder die Wahrheit sprach, er sollte wissen, daß es gefährlich war, was er gewagt hatte.
Daish Morton öffnete ihm selbst. Sie trug einen Weißen Malermantel, aber darunter leuchtete eine schwarze, seidene Schleppe hervor, und sie lächelte entschuldigend.
verzeihen Sie. ich war eben dabei, ein Kleid anzuprobieren. Diesmal eines, das für mich bestimmt ist. Was darf ich für Sie tnn, - Sir Perch?"
Fortsetzung folgt.