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vre deutsche frau
Die Mutter
Pildnissen
nachfolgenden Abdruck
Sinnbild alles Höchsten bedeutet unserem Volk jene tiefreichende Verwandlung, die die Frau in der Mutterschaft erfährt, das wunderbare Einswerden mit den Kräften des Lebens. Blutnah und innig, über alle äußere Trennung hinweg, bleibt die Beziehung zwi- scheu Mutter und Kind von den schweren, doch in geheimer Sieghaftigkeit leuchtenden Stunden an. in denen das Kind, hilflos und aller Erfüllung mächtig, in den Kreis der Sippe und des Volkes tritt.
Daß die Liebe einer Mutter durch nichts erseht werden kann, auch nicht durch die bestgemeinte Erziehung, ist eine alte Weisheit aus tausendfältiger Erfahrung. In die Ausschließlichkeit dieser Liebe legte die Schöpfung jene Kraft, die kindliche Selbstbewußtsein braucht, um gesund und sicher wachsen zu können und die durch keine normalisierte, gleichmäßig verteilte Freundlichkeit zu ersehen ist: Kindern, die die Mutter entbehren müssen prägt sich auch bei sorgsamster Pflege oft ein Zug von Berlorensein ins Gesicht. Aus der innigen blutlichen Verbundenheit, die immer wieder ..unser' sagt in Dankbarkeit und Glück, reift jene Fähigkeit des Er- ziehen?, die auch in schwierigen Augenblicken gefühlssicher das Richtige treffen kann nicht selten gegen alle ..Regeln'. Wie schön ist dieses Bilden, das nicht erst Mauern von Fremdheit niederreißen muß! Jeder Blick und sedes Wort, jede Mahnung und jedes Lächeln sind getragen von jener schwingenden Zärtlichkeit. die Mutter und Kind miteinander verbindet. Unausrottbar werden die Keime des Guten in die kindliche Bereitschaft hiuein- gesenkt: unter den Händen der Mutter wächst jenes tiefste Weltvertrauen, das jeder Mensch in einem Winkel seiner Seele braucht, um nicht der Vernichtung anheimzufallen, und das auch durch schwerste Erfahrungen nur eingeschränkt, aber nicht zerstört werden kann. Selbst dem Grauen des großen Krieges, dieser härtesten Zerreißprobe, hielt es stand: letzte Geborgenheit in der mütterlichen Liebe- spricht erschütternd aus Briefen von der Front, von verwundeten Soldaten nahe vor dem Tod aeschrieben: ..Ich bin müde aewor- den, ein bissel ruhen mag ich, ich fühle, wie sich langsam meine Hände finden, die Finger ineinandergleiten: ich will ni meiner lieben, lieben Mutter zurück, hörst D» mich rrohlt'
Eng und unmittelbar ist die Verbindung, die die Mutter durch da? Kind mit dem Volk erhält, mit seiner Ewigkeit und seiner Jugend: Blut und Seele eines Volkes erneuern sich Tag für Tan in seinen Kindern. Völker, in denen der Wille zum Kind erlahmt, und Völker mit alternder Seele skeptisch klug, erfahren, nah am Tod. Sie kennen nicht mehr den Aufschwung den fraglosen Einsatz, die hingerissene Begeisterung. Sie sind arm an jener verwandelnden Kraft, die ans den Herzen der Kinder in das Volk hineinströmt. Immer wieder wird das Geschenk des Lebens das die Frau in der Mutterschaft erhält er- dient in den Zeiten des Opfers, wenn das Volk die Hände ausstreckt nach den Söhnen: in jedem Schutzwall. den das Reich um seine gefährdeten Grenzen stellt, schlagen schwer und bang die Herzen der Mütter. Seltsam geschlossen erscheint der Ring: wie e'nst die Mutter ihr Kind hineinschob in den Kreis des Lebens, so nehmen die Söhne die trauernden Mütter in den Kreis des Ovfers hinein: oft wird der letzte Gedanke de? Sterbenden zum Trostwort an die fern? Mutter.
Aber auch in Jahren der Nutze. die nicht unter der Bürde der großen Opfer gehen, stellt das Leben in seinem Ablauf Forderungen, die nur aus erkennender Liebe zu er-
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füllen sind; die Forderung des Lösens auf der einen, des leisen und allmählichen Freigebens auf der anderen Seite, damit die Kette der Geschlechter weitergebildet wird, damit nicht Blut und Seele der Unfruchtbarkeit des Verharren? verfallen. Oft geschieht dies Lösen des Kindes, das seiner eigenen Reife entgegenstrebt. in übergangsloser Heftigkeit, in scharfer Trennung der Meinungen, bi? nur deshalb so bitter empfunden wird weil auf beiden Seiten der unbewußte Wunsch vorhanden ist. weiterhin in Uebereinstimmung zu bleiben. Selbst dort, wo von genialen Söhnen neue Wege des Geistes erschlossen wurden, spricht dies Verlangen sich unmittelbar nnd eindringlich aus.
Auf dieser Stufe wird die Frau, die den Kreis ihrer eigensten Aufgabe durchschritten und gestaltet hat. wieder freigegeben für die Arbeit an der gröberen Gemeinschaft: ihre
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Mütterlichkeit, die nicht auf die blutliche Verbundenheit begrenzt ist, wandelt sich langsam ins Geistige. Die Anmut und Lieblichkeit junger Mutterschaft wird abgelöst von der Weisheit der Reife, die in dem Bilde der Norne ihre tiefste Sinndeutung fand. In dieser Weisheit de? Alters der die Vertrautheit mit dem Leben zum Erkennen seiner großen Gesetze wird, leuchtet etwas auf von jener kosmischen Ordnung, die das werdende Leben in die Hut und Pflege der ..Mütter' gibt: ..So in ewiger Dämmerung und Einsamkeit beharrend, sind die Mütter schaffende Wesen, sie sind das schaffende und erhaltende Prinzip, von dem alles ausgeht, was auf der Oberfläche der Erde Gestalt und Leben hat. Was zu atmen aufhört, geht als geistige Natur zu ihnen zurück, und sie bewahren es, bis es wieder Gelegenheit findet, in ein neues Dasein zu treten.' «Goethes
Sonnenzeichen bürgt für Wertarbeit
Die Versuchsstelle für Hauswirtschaft des Deutschen Frauenwerkes in Leipzig hat das neu? Verzeichnis der von ihr geprüften Er- zeugnisie für das Jahr 1939 herausgebracht. Es ist durch eine Reihe von Artikeln, die in- zwischen das Sonnen,zeichen erhalten haben, erweitert worden, z. B. durch Geräte und Gläser zum Einmachen, durch Einmachverschlußpapiere. verschiedene neue Küchengeräte und Zerkleinerungsmaschinen sowie durch alkalifreie Waschmittel für Wolle und Seide.
Mit dem Erscheinen des neuen Verzeichnis, ses der von der Versuchsstelle geprüften Geräte wrden alle früheren ungültig. Denn das Sonnenzeichen wird jeweils nur für ein Jahr verliehen. Nach Ablauf muß die damit ausgezeichnete War^ neu überprüft werden, um wieder im Verzeichnis erscheinen zu können. Durch diese dauernde Kontrolle ist die Gewähr gegeben, daß die mit dem Sonnenzeichen versehenen Geräte und Haushaltgegenständ? stets allen Anforderungen an Brauchbarkeit entsprechen, daß nichts Veraltetes aufgeführt wird und daß sich die Qualität des Gegenstandes inzwischen nicht geändert hat. Außerdem überwacht die Versuchsstelle die Werbeschriften, die die einzel- nen Firmen über die geprüften Erzeugnisse verbreiten. So sorgt die Versuchsstelle für
Wngstmaien für gute Mädchen
Der ..Urteilsspruch" der Fungburschen
Zu Pfingsten schmücken wir Häuser und Räume mit Maien. Diese Sitte hat ihren Ursprung in dem uralte» germanischen Frühlingsfest. Daß der Pfingstmaix dabei eine ganz bestimmte Bedeutung zugekommen ist, geht aus einem Brauch hervor, über den Fritz Warnecke in der Monatsschrift „Ger- manen-Erbe' lVerlag Kurt Kubisch. Leipzig) folgendes berichtet:
„Bis zum heutigen Tage ha» sich im Mittelwesergebiet (Kr. Nienburg-W.) ein schöner älter Pfingstbrauch erhalten. Am Vorabend des Pfingstfestes versammeln sich die jungen Burschen des Dorfes, um aus dem nächsten Wäldchen Maibäumchen für die jungen Rädchen zu holen. Mit frohem Gesang marschieren sie gegen Abend naH dem Walde. Nachdem die frischbelaubten Birkenbäumchen gefällt worden sind, geht es mit dem Maien- ärün wieder zurück ins Dorf. Wenn es auch stockfinster ist. fällt es den jungen Burschen doch nicht schwer, nun die Fenster der Kam- tnern ausfindig zu machen, in denen die aus. trkorenen Mädchen schlafen, und unmittelbar hinter dem Fenster der Mädchenkammer wird
jeweils ein Dirkenbäumchen in die Erde gepflanzt.
Man kann sich lebhaft vorstellen, mit welcher Spannung die Mädchen des Dorfes am ersten Pfingsttag frühmorgens aus dem Kammerfenster schauen. Schon beim ersten Blick können sie feststellen, ob sie zu den beliebtesten Mädchen des Dorfes gehören, die durch Maienstecken geehrt worden sind, oder zu den unbeliebten Mädchen, denen Dornen- büsche gepflanzt wurden. Der Urteilsspruch der Jungburschen fällt jedoch meist günstig aus. Nur selten braucht ein Mädchen durch Stecken von Dornenbüschen verurteilt zu werden.
Am ersten Pfingsttag gehen die Jungburschen zu den Häusern der von ihnen aus- erwählten jungen Mädchen, bringen Gießkannen mit und begießen das von ihnen in der Pfingstnacht gepflanzte Birkenbäumchen, damit es nicht zu schnell vertrocknet. Jedes der geehrten Mädchen gibt gerne sein Scherflein für die Mühen beim Stecken und Begießen der Pflngstmaien.'
Hauswirtschaft durch eine ständige Ueberwachung dafür, daß die Hausfrau bei den Produkten, die das Sonnenzeichen tragen, ein wirklich einwandfreies Arbeitsmaterial zur Hand hat.
Naturschutz und Modefarbe
„Sedorkbelcke" eine neue bsrde
Unter der Ueberschrift „Naturschutz und Modefarbe' finden wir in der Monatszeit- schrift ..Naturschutz' (Verlag I. Neumann. Neudamm und Berlin) folgende halb ernste, halb humoristische Glosse:
„Wir waren bisher der Meinung, daß uns die Aufgaben der deutschen Naturschutz- gebiete genauestens bekannt seien. Nun aber müssen wir bekennen, daß wir uns geirrt haben. Das zeigt uns ein Beitrag, den unlängst eine Tageszeitung brachte und aus dem hervorgeht, daß neuerdings die Mode, sachverständigen den Naturschutz für verpflichtet zu halten scheinen, ihnen bei der Benennung neuer Farben Hilfsstellung zu leisten. Es heißt dort:
In den Lederwarengeschäften sieht man jetzt eine neu? Modefarbe, die die lederverarbeitende Industrie mit dem Namen Schorf. Heide belegt hat. Die dunkelbraune Farbe erfreut sich bei dem Publikum großer Beliebtheit. Koffer. Akten- und Handtaschen werden in der Schorfheide-Färbung bevorzugt.
Im Grunde genommen ist es keine Modefarbe, denn die Schorfheide Pflegt sich in dieser Hinsicht nicht zu verändern. Die verschie- denen Farbtöne kehren alle Jahre wieder. Auch das Dunkelbraun ist keine außergewöhnliche Erscheinung. Trotzdem erfreu: es sich gegenwärtig qroßer Beliebtheit. Nach dem Grund zu forschen, hat wenig Sinn, denn die Mode geht ihre eigenen Wege. Es ist ein Name, der an Wald und Wiesengehege erinnert, und diesem Zauber verfallen wir leicht.'
Teppichknüpferei im Schwarzwald
In gemeinsamer, mühevoller Arbeit schufen in dem kleinen Schwarzwalddors Dennach im Kreis Calw unter Anleituna der Orts- frauenschaftsleiterin Männer und Frauen Knüpfstühle für Tepviche. die mit alten deutschen Sinnbildern als Motiven und in entsprechenden Farbstellungen nach orientalischer Technik geknüpft werden. Da diese Teppiche Anklang finden nnd di? Ansträge sich mehren, versammeln sich nun täglich morgens 15 Frauen und Mädchen de? Dorfes aus der NS. - Frauenschaft und dem BDM. zur Knüpfarbeit, die für den Bestand des Dorfe?
Linst, Mutter ...
von Gerhard Schumann
And immer war das Ounkel da. Oie Nacht bedrohte mich aus tödlichen verstecken, wle Hab' ich zitternd heiß im Bett gewacht» gebannt, erstarrend, wie aus allen Ecken das unerblttllch Ounkle griff, der Schrecken. - Vis mich dein sanftes Lied zur Ruh gebracht. And wle das zuckend rote §euer glomm! war's nur im wind die schwankende Laterne? Ich schrie erstickend: Mutter. Mutter, kommt Ou tratst ans Bett. Dann lag ich selig fromm. And über mir nur deine Augensterne.
«Aus: ..M,r aber sind das Korn')
noch einmal entscheidend sein wird. Denn dem Dorf wird durch diese Tätigkeit eine Heimarbeit geschaffen, die ihm die Frauen und Mädchen erhält, die bisher gezwungen waren, in der auswärtigen Industrie einen Zusatzverdienst zu dem Ertrag ihrer kleinen Landwirtschaft zu suchen.
Vas Urbild von Goethes .Sttilie*
Die Stadt Züllichau begeht am 22. Mai den 150. Geburtstag ihrer vor 150 Jahren geborenen Mitbürgerin MinnaHerzlieb. Sie kam als Waise in das Haus des Jenaer Buchhändlers Frommann, bei dem auch Goethe ver- kehrte, und stand dort im Mittelpunkt eines Kreises von Dichtern und Schriftstellern. Ihre Anmut und ihr vielseitiges Wesen zogen Goethe 1807 in ihren Bann. Eine Reihe von Scharaden und Gedichten Goethes zeugt von der Liebe, die das junge Mädchen mit dem alternden Dichter verband. Als er später Jena verließ, suchte er von dem Schmerz des Abschieds Befreiung in seinem Roman „Die Wahlverwandtschaften", deren „Ottilie" alle Charakterzüge Minna Herzliebs zeigte. Minna Herzlieb wurde nach einer unglücklichen Ehe schwermütig; sie lebte vier Jahrzehnte in ihrer Vater, stadt. Ihr Leiden führte sie schließlich in Heilanstalten, in einer solchen starb sie auch, nachdem sie ihre Erinnerungen an Goethe der Familie Frommann übergeben hatte.
praktische Winke
Teeblätter zur T'ep p t ch r e t n > gu n g. Manche Hausfrau quält sich die Woche über ab ' mit Reinigen ihrer Läufer in Zimmer und Haus, flur. Hierfür gibt es ein einfaches und billiges Mittel. Vom abendlichen Tee hebt die Hausfrau die schwarzen Teeblätter auf und wirft sie bis zur Reinigung des Läufers in ein Gefäß. Die Blätter dürfen eine gewisse Feuchtigkeit behalten. > Am Putztag nimmt die Hausfrau die Blätter und ' streut sie auf dem ganzen Läufer aus und kehrt ) sie dann mit einem Sorgobesen wieder ab. Dabei nehmen die Teeblätter den ganzen Staub und Schmutz auf und der Teppich prangt in alter > Frische.
Hefe zum Kuchen. Wie oft hat die Hausfrau viel Aerger und Arbeit beim Anrühren der Hefe, bis diese endlich recht für den Teig ist. Nimmt sie nun statt Milch einen Eßlöffel Zucker, der doch immer im Kuchenteig verwendet wird, und rührt diesen mit der Hefe an. so kann sie die Hefe nach wenigen Sekunden mit dem Mehl vermengen.
Rhabarberkuchen
Man braucht 750 Gramm Rhabarber, den man ungeschält in Stücke schneidet, mit 100 Gramm Zucker vermischt und stehen läßt. Inzwischen bereitet man einen Mürbteig von 300 Gramm Mehl, 150 Gramm Butter. I Ei. I Eßlöffel Wasser, .
I Kaffeelöffel Backpulver. 40 Gramm Zucker. Man . belegt die gefettete Springform und behält ein wenig von dem Teig als Gitter zurück Der Säst des Rhabarbers wird mit 2 Lösseln faurer Milch. ' > Eigelb. 1—2 Eßlöffeln Grieß tüchtig verquirlt, mit dem Eischnee vermischt und dieser Guß über den Kuchen gegeben, da? Teiggitter aufgelegt und der Kuchen bei, guter Hitze gebacken lBild: M. Schmidt-Theile. Bavaria-Verlag.)