Freitag, den 19. Mai 1939

Schwarzwald-Wacht Seite 3

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Wir brauchen die «Elterliche Drau

(Zauleiler sVIurr unä ^eickbkrauenMklrerin Zctioltr-Xlink sprachen

Stuttgart, 18. Mai. Es ist schon fast zur Tra­dition geworden, daß di« Reichssrauenfiihrerin Frau Gertrud Schultz-Klink alljährlich in einer Großkundgebung, die zugleich den festlichen Höhepunkt der Jahresarbeit der RS.-Frauenschaft des Gaues Württemberg-Hohenzollern bildet, zu den schwäbischen Frauen spricht. Bei der Kund­gebung am Donnerstagvormittag füllten rund 9808 Frauen aus allen Gegenden des Gaues den mächtigen Raum der Stuttgarter Stadthalle. Unter den zahlreichen Ehrengästen von Partei, Staat und Wehrmacht sah man mehrere Gauamts- leiter, Generalarbeitsführer Müller, Kreisleiter Fischer, ^-Oberführer Peter, Oberbürgermeister Dr. Strölm sowie mehrere Gaufrauenschastsleite- rinnen anderer deutscher Gaue und Abordnungen des weiblichen Arbeitsdienstes und des Deutschen Roten Kreuzes. Auch Mitglieder der Jugend­gruppen der NS.-Frauenschaft waren erschienen.

Als die Reichsfrauenführerin in Beglei­tung von Gauleiter Reichsstatthalter Murr und der Gausrauenschaftsleiterin Haindl die Hall« betrat, wurde sie von den Tausenden mit jubeln­den Heilrufen begrüßt.

Nach der vom Musikzug des U-Oberabschnitts Südwest zu Gehör gebrachten Egmont-Ouvertüre von Beethoven und der Begrüßungsansprache der Gausrauenschaftsleiterin Haindl leitete das ge- meinsam gesungene LiedUns ward das Los ge­geben' über zu der Ansprache von

Gauleiker Reichsstakkhalter Murr

Er erinnerte an die gewaltigen geschichtlichen Ereignisse der letzten Monate, die Deutschland ein großes Stück vorwärts gebracht hätten. Unser Volk habe seine Pflicht getan im Vertrauen zum Führer und in dem Bewußtsein, daß seine Ent­scheidungen die richtigen find. Der Gauleiter dankte in diesem Zusammenhang den Frauen lür die stolze und selbstbewußte Hal­tung, die sie in diesen Zeiten überall gezeigt »Uten. Gerade in solchen kritischen Zeiten zeige sich, wer Nationalsozialist ist und wer die natio­nalsozialistische Weltanschauung begriffen hat. Die Geschichte und das Leben unseres Volkes seien eine einzige Prüfung, in der wir uns zu bewähren Hütten. Der Gauleiter richtete an die Frauen den Appell, auch in kommenden Zeiten so selbstver- stündlich und selbstbewußt ihre Pflicht zu tun und sich durch nichts beirren zu lasten. Die Ent- schlossenheit der Partei und der Glaube an den Führer seien die Garanten für die Un­überwin dlichkeit unserer Nation nach innen und außen. Auf Grund der Gaben, die ihm die Vorsehung verliehen habe, sei unser Volk dazu bestimmt, das erste Volk auf dieser Erde zu sein, und es könne nichts Schöneres geben, »ls sich für dieses Volk einznsehen.

Reichsfrauenführerin Scholh-Klink

erklärte einleitend: Wenn die Frauen einmal im Jahre in der Stadt der Ausländsdeutschen zu­sammenkämen, so solle dies auch der Dank an alle jene Mütter sein, die der größeren Mutter Deutschland nunmehr das Beste, was sie haben, nach Hause gebracht hätten: sich selbst, ihre Kinder und ihre Familie. Wir gedenken, so fuhr die Neichsfrauenführerin fort, insbesondere jener Mütter, die heute noch Not und Haß ertragen, weil sie ihren Kindern das Deutschsein als höchste Verpflichtung lehren. Jede deutsch« Frau muß dazu beitragen, diesen Müttern Kraft und Liebe zu geben, ihr Schicksal zu tragen. Es ist etwas Großes und Gewaltiges, daß wir wieder gelernt haben, daß wir alle zusammengehören und daß unser eigenes kleines Ich nichts bedeutet, wenn es nicht die größere Verpflichtung anerkennt gegenüber der Gemeinschaft, in die es hineingebo­ren ist. Die Geschichte urteilt nur nach der Hal­tung, die ein Volk gegenüber seinen Aufgabe^ eingenommen hat. Die Sorgen, die der einzelne > haben mag, werden leichter, wenn wir sie immer' unter diesem Blickpunkt sehen, und auch die Frau, muß lernen, ihre kleinen Alltagssorgcn bems großen Ganzen unterzuordnen.

Was wir brauchen, ist die mütterliche Frau, die mit ihrer Haltung und ihrem Wesen auch den! Alltag erhellt. Wir wollen, so betonte die Reichs-' frauenführerin unter dem Beifall der Tausende, > wedertugendhafte' Jungfrauens noch Mannweiber, sondern Mädel! und Frauen, die, wenn es sein muß, ebenso! mutig wie anmutig sind, die ebenso tapfer« sind als großmütig und ebenso klug als gütig.. Wir brauchen diese Eigenschaften dem deutschen Mädel gar nicht erst anzuerziehen, sondern ihm" nur den Schlüssel zu geben, um das. was es an, gutem Erbe in sich trägt, aufzuschließen und zur Entfaltung zu bringen.

Begeistert grüßten zum Schluß die schwäbischen Frauen den Führer und sangen die nationalen Lieder. Als die Neichsfrauenführerin die Halle verließ, war sie wiederum Gegenstand anhaltender Kundgebungen. "

Zagun

-er SM'EchwMMnsten beendet

Stuttgart, 18. Mai. Die Schlußvortrüge am Mittwochvormittag, die von einer ein­drucksvollen Schlußkundgebung gekrönt wur­den, behandelten fachliche Themen. Schwe­ster Margarete Pawelzi g-Hamburg sprach überTheorie und Praxis bei der Erziehung unserer Schwestern' und Nrivatdozent Dr.

G r o tz - Stuttgart überNeuerungen und Fehler der Asepsis'. Der geschästssührende Präsident des Deutschen Roten Kreuzes, A-Brigadesührex Dr. Grawitz, teilte die Verleihung der höchsten Auszeichnung des Roten Kreuzes für Frauen- und Schwestern­arbeit, der Florence-Nightingale-Medaille an Oberin Gerda von Freyhold von der CharitS in Berlin mit.

In der Schlußkundgebung wür­digte Präsident Dr. Grawitz in packenden Worten das Geineinschaftserlebnis, wie es die Stuttgarter Tagung darstellte, sprach den besonderen Dank im Namen aller Schwestern aus an die Stadt Stuttgart, an alle Dienst­stellen des DRK., insbesondere auch dem Landesführer des Deutschen Noten Kreuzes, Minister Dr. Schund. Die DRK.-Schwestern sollen bewußt auf ihrer 75jährigen DRK.- Tradition stehen und wurzeln, die durch die Zusammenfassung mit dem, was der Führer durch den Nationalsozialismus ge­schaffen habe, eine besondere Weite und Tiefe erbalte.

DasVrvße Los" gezogen

Erste Ziehung der Reichslotterie Lügenderlcbt äer K8-k're,,o

bl. Berlin, 18. Mai. In der Deutschen Reichslotterie begann am Dienstag die Zie­hung zur ersten Klasse, wobei der Hauptge­winn in Höhe von 100 000 Mark gezogen wurde; er siel auf die Nummer 380 808. 50 000 Mark fielen auf dix Nummer 307 191. Die Lose der Glücksnummer werden in der ersten Abteilung in Achtelteilung, in der zweiten in Vierteln und in der dritten eben­falls in Achteln gespielt.

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Entsprungenen Zuchthäusler überwältigt

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v. Hamm i. W., 18. Mai. Der entsprungen« 27jährige Zuchthäusler Fritz Osthoff auS Ahlen, der seit Wochen von Einbruchsdiebstäh­len im Kreise Beckum lebte und einen Gendar­meriehauptwachtmeister niedergeschossen hatte, konnte jetzt von vier Arbeitsmännern in Lipp- burg überwältigt und festgenom-

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(?issss-8okkmann, 11.)

Polnischer D-Zug in Danzig entgleist

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Danzig, 18. Mai. Auf dem Gelände deS Hauptbahnhofes entgleiste am Donnerstag­morgen derv-ZugWarschau Gdin­gen, der den Danziger Bahnhof ohne zu halten etwa um 7 Uhr früh durchfährt. Die Entgleisung erfolgte bei sehr hoher Geschwin­digkeit. Die Lokomotive drehte sich auf 180 Grad um ihre Achse. Die nachfolgenden Wa­gen stürzten um und schoben sich in- und übereinander. Trotzdem hat die Katastrophe merkwürdigerweise unter den Reisen­den kein Opfer gefordert. Lediglich der Lokomotivführer und der Heizer des Zuges wurden schwer verletzt. Dem Lokomotivführer wurde ein Arm abgerissen, der Heizer erlitt Rückenquetschungen und Beinverletzun­gen. Die Reisenden in den umgestürzten Wa­gen trugen durch den Stoß und durch her­untergefallene Gepäckstücke Verletzungen da­von, die glücklicherweise nur unbedeutend waren.

Dis polizeilichen Ermittlungen ergaben, daß als Ursache der Katastrophe mit Sicher­heit die viel zu große Geschwindigkeit des Zuges anzusehen ist. Der V-Zug fuhr durch den Bahnhof und über die zahlreichen in das Gebiet des Güterbahnhofs führenden Wei­chen mit einer Stundenges chwin- digkeitvon80bis90Kilometer(!) Augenzeugen bemerkten, wie die Maschine in wilden Stößen über die Geleise sprang, ins Schwanken geriet, und schließlich ent­gleiste.

Das Danziger Büro der polnischen Eisen­bahndirektion in Thorn hält mit der Heraus­gabe von Meldungen über die Katastrophe auf der polnischen Eisenbahn in Danzig zu­rück und verweigert deutschen Pressevertretern den Zugang zur Unsallstelle. Da die Unfallstätte von zwei Straßenseiten und der über dem Balmkörver

suyrenoen Slraßenvrücke gut angesehen wW den kann, ist der Polnischen Eisenbahn keine Möglichkeit gegeben, den Umfang der Kata­strophe geheim zu halten. Die Lokomotive liegt quer fast über dem ganzen Geleiskörper. Der entgleiste Zug mitsamt dem Ten­der ist noch an der um stürzenden Lokomotive vorbeigejagt, bi? ihn der gleichfalls umstürzende Tender aufhielt. Der hinter dem Tender fahrende Wagen, ein alter Wagen vierter Klasse, ist völlig zerstört und zusammengedrückt worden. Nur der geringen Besetzung des Zuges er hatte etwa 80 Fahrgäste ist zu verdanken, daß die Katastrophe keine Opfer unter den Fahr­gästen gefordert hat. Neben dem schwerver­letzten Lokomotivführer und dem Heizer haben sich lediglich ein Schlafwagenschaffner und ein Kontrolleur in ärztlich» Behandlung be­geben. Mt vier Lokomotiven wird versucht, die zertrümmerten Wagen beiseite zu ziehen, um wenigstens ein Gleis freizulegen.

Luftschiff Absturz in Lakeburft

Bei der Landung an einem Baum gestreift

Lakehurst. 17. Mat. Das größte nicht-starre Luftschiff der Bereinigten Staaten stürzte hier bei der Landung ab. Das Luftschiff war 248 Fuß lang (etwa 74 Meter). Die Hülle wurde stark be­schädigt, die Gondel dagegen nur leicht. Die acht an Bord befindlichen Personen kamen nach bis­herigen Meldungen mlt dem Schrecken davon. Di« vierhunderttausend Kubikfutz Heliumgas entwichen in die Luft. Angeblich ist daS Luftschiff mit einem Baum in Berührung gekommen.

In Zusammenhang mit dieser Meldung sind Mitteilungen von besonderem Interesse, die gestern im Marineausschutz deS amerikani­schen Repräsentantenhauses gemacht worden find. Im Rahmen dieser Sitzung teilte der Borfitzend« des Ausschusses mit, daß auf den Bau eines starren Luftschiffes für militärische Zwecke in Zukunft verzichtet wird.

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vettSmSNner schlafend ausgefunden hatten, der- suchte sich mit einer Pistole zu verteidigen, er' wurde jedoch bald überwältigt. In seinem« Besitz wurde anher dieser mit sieben Schuß ge­ladenen Pistole noch ein vier Patronen ent­haltender Browning, sywi? 28 Schuß Muni­tion gefunden. Oskhoff, der aus Westfalen' stammt, ivar Mitglied der sog.Schwarzen Han d", einer siebenköpfigen Berbrecherbande" dje 1933 unschädlich gemacht Herden konntet Er wurde damals zu einer Zuchthausstrafe verurteilt, die er in Wismoor im Emsland verbüßte, bis es ihm gelang, auszubrechen. Auf die Ergreifung Osthoffs war eine Belo nung von 1000 Mark ausgesetzt worden.

EMoft-u im Arsenal von Woolwlch

Bisher sieben Tote

London, 18. Mai. In dem bekannten Waffen- und Munitionsarsenal Woolwich ereignete sich am Donnerstagvormittag in der Ueberprüfungsanstalt für schwere Ge- schütze eine heftige Explosion. Nach den bisherigen Meldungen wurden sieben Personen getötet. Bei den Toten handelt es sich ausschließlich um Angehörige der Mili­tärakademie von Woolwich. Der Unfall er­eignete sich, als sich eine Reihe der Akademie­schüler mit der Prüfung eines schwe­ren Geschosses beschäftigte. Der Scha­den dürfte erheblich sein; man rechnet mit einer größeren Anzahl von Schwer- und Leichtverletzten. Bereits am Mittwochnach­mittag hatte sich in der Patronenfüllabtei­lung des Arsenals eine Explosion er­eignet, bei der zwei Arbeiter getötet und zwei weitere schwer verletzt worden waren.

MMrrmls für Aielflug nach Kirn

Christiansen ehrt die Großtat Bräutigams

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ls. Dresden, 18. Mai. Der Korpsführer des NS.-Fliegerkorps, General der Flieger Chri- stiansen, hat der Segelflugschule Großrückerswalde der NSFK.-Gruppe Elbe-Saale den Wanderpreis für Zielstrecken­flug auf doppelsitzigem Segelflugzeug der Kl. 3 uerkannt. Damit hat der großartige Rekord- " seine Anerkennung erhalten, den unlängst i otSFK. - Hauptsturmftihrer Bräutigam Mit seinem Begleiter, Obertruppführer Meyer! von Großrückerswalde aus nach Wien durch-i führte. Bei diesem Zielstreckenflug wurde«. 362 Kilometer zurückgelegt.

Das britische KönigSvaar in Kanada

London, 17. Mai. DieEmpreß os «ustra- lia" mit dem englischen Königspaar an Bord, ging kurz nach 23.88 Uhr kanadischer Zeit, etwa 4.38 Uhr hiesiger Zeit, 14 Meilen östlich von Quebec vor Anker. DaS Schiff wird hier liege» bleiben, um um 8 Uhr morgens kanadischer Zeit, 13 Uhr hiesiger Zeit, in Quebec zu ankern.

Oie litt «venf^en Serien

D«r neu« Deutschlandsender im Dienst

Am heutigen Freitag wird der neue Deutsch­landsender in Herzberg (Elfter) in Dienst ge­stellt; der Reichsplfftminister wird bei der Er­öffnungsfeier «ine Ansprache halten, die als erste Sendung vom neuen Deutschlandsender übertra­gen wird.

München erweckt das Märchen zum Leben ^

Die Hauptstadt der Bewegung berei­tet für den Muttertag einen Märchenfestzug von« einem Kilometer Länge vor, an dem 1288 Schul»! kinder teilnehmen sollen; die Gestalten der schön­sten deutschen Volksmärchen sollen in dem Fest­zug dargestellt werden.

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kreisniss« aus aller HVolt

Stabschef Lutze trat von Nordhausen auS eine dreitägige Fahrt durch den Gau Thüringen an, auf er sich von dem Geist und dem Ausvil- dungsstand der Männer der SA. auf wehrsport­lichem und weltanschaulichem Gebiet überzeu­gen will In einer Ansprache bemerkte der Stabschef, daß in jedem Jahr dank der Arbeit in der SA. etwa 35 000 Reiterfcheine im Reich ausgestellt werden können.

Der Donnerstag sah in ganz Palästina jüdi­sche Revolten gegen die ihre Versprechungen nicht einhaltende Mandatsherrschaft, während sich die arabische Bevölkerung ruhig verhielt. Außer in Tel Aviv, wo die lärmenden Juden­horden die englische Flagge vom Bezirksamt, herunterholten kam es auch in Jerusalem zu schweren Ausschreitungen, bei denen es rund hundert Verletzte gab.

Nach einer Meldung aus Kupang auf der Insel Timor (Riederländisch-Jndien) sind bes riesigen Ueberschwemmungen mehrere hundert Eingeborene «ms Leben gekommen. Die dies­jährige Ernte ist zerstört.

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