Seite 4 Schwarzwalü-Waan ^ Donnerstag, den II. Mai 1939
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Jüdische Gebetshäuser alr Geschenk
^sLtiecliiscke KlätlonLllciretie übernimmt L^näZozen
Ligeuberickt der A8-kreise
Km. Prag, 10. Mai. Die Tschechische Nationalkirche hat mit den jüdischen Kultusgemeinden ein Abkommen getroffen, nach dem in verschiedenen Städten des Protektorats die Synagogen von der Tschechischen Nationalkirche übernommen werden. Die zuständigen Behörden haben sich mit dieser Neber- eignung einverstanden erklärt. Bemerken?- wert ist, daß von den jüdischen Kultusgemein- Len die meisten Synagogen als Geschenk an- geboten wurden. Die Tschechische Nationalkirche, die im Jahre 1919 von Dr. Herben gegründet wurde — T. G. Ma- saryk war der geistige Vater dieses Kirchenprojektes — zählt heute im Gebiet des Protektorats 750 000 Anhänger und in der Slowakei 120 000. Dogmatisch steht diese Glaubensgemeinde der evangelischen Kirche nahe, gleichzeitig aber auch dem Freidenkerverband. Die Lehre der Tschechischen Nationalkirche klingt aber außerdem sehr stark an Huß an. Auch das „Abendmahl m beiderlei Gestalt" wurde beibehalten. Die Kirchengemeinden tragen den Kelch als Shmbolzeichen. Die Sette besitzt 110 eigene Kirchen, weiter nahezu 500 Gebetssäle, die in Schulen und Privathäusern untergebracht sind. In Prag Laute die Nationale Glaubensgemeinde sechs neue Kirchen. Auch die bekannte russische Kirche am Altstädter Ring wurde von ihr gemietet.
Weitere Beweise des geistigen Umbruchs
Es spricht doch Bände, wenn man vernimmt, daß die tschechischen Saisonarbeiter, die wie jedes Jahr auch in den beiden ersten Monaten 1939 aus Südböhmen in zahlreichen Transporten nach Frankreich gezogen waren, jetzt zum größten Teil ihre dortigen Arbeitsstätten wieder verlassen und nach Deutschland gefahren sind. Im Reich werden ihnen bedeutend günstigere Arbeitsmöglichkeiten geboten als in Frankreich, wo die allgemeine starke Preissteigerung die Löhne entwertet hat. Erst heute ist wieder aus Paris gemeldet worden, daß der Brotpreis eine weitere Erhöhung erfahren hat.
Auch im Protektorat selber gestalten sich die wirtschaftlichen Verhältnisse natürlich mit jedem Tag günstiger. Hand in Hand damit gehen soziale Maßnahmen, so die Bewilligung von Teuerungsb ei Hilfen der Stadt Prag an alle städtischen Angestellten und Pensionäre. Zur Zeit wird eine Gesetzesvorlage beraten wegen der Arbeitsdienstpflicht, die sich aber nur auf Männer von 18 bis 30 Jahre für ein halbes Jahr erstrecken wird. In diesem Zusammenhang ist auch erwähnenswert, daß verschiedene Städte des Protektorats Musikzüge der ehemaligen tschechischen Armee in den Gemeindedienst als Stadtkapellen übernehmen.
SiktjecriMtkNMkkr ins Groteklorat
Hermann Ester in Prag
kll^enberlckt 6er ^8-preaie
km. Prag, 11. Mai. Der Präsident deS Neichsfremdenverkehrsverbandes, Staats- sekretär Hermann Esser, traf am Mittwoch zu einem Besuch der Moldauhauptstadt ein. Sein Prager Aufenthalt gilt der Besprechung von Fragen des Reiseverkehrs zwischen Deutschland, Böhmen und Mähren.
Staatssekretär Ester wurde vom Reichs- Protektor und anschließend von Staatspräsident D r. Hacha auf der Prager Burg empfangen. Anläßlich einer Pressebesprechung teilte Präsident Ester mit, daß es der Sinn seiner Prager Verhandlungen sei, dik> Schwierigkeiten im Reiseverkehr zwischen Deutschland und dem Protektorat zu beseitigen und den Fremdenverkehr in einer Form zu entwickeln, wie er den beiderseitigen Bedürfnissen entspreche. Schon für den Sommer kündigte er den Abbau der jetzt noch bestehenden Reisesperre an, und betonte, daß die Beseitigung aller Beschränkungen so vor allem auf dem Gebiete der Devisenzuteilung, in erster Linie entsprechend den Wünschen der Wirtschaft im Protektorat erfolgen würde.
Erzschötze aus dem Meteugati
Ligenderickt der tt8-?rezse
ka. Reichenberg, 10. Mai. Im Sudetengan wurde der Erzbergbau bei Sternberg wieder ausgenommen. Nack und nach sollen
mehrere kleinere Gruben entstehen und die weit verstreuten Erzlager erschließen. Man rechnet mit einer Tagesförderung von 500 bis 800 Tonnen. Die Verhüttung der Erze wird die oberschlesische Stadt Gleiwitz übernehmen.
Slowaken treiben Men ins Getto
50 Hebräer verhaftet Llgenberiedt 6er ek. Wien, 10. Mai. In der Slowakei ist die Empörung gegen die jüdischen Elemente ständig im Wachsen. Die Bevölkerung ist vor allem über die Verteilung jüdischer Flugzet- tel^ und über die immer stärker werdende Flüsterpropaganda empört. In Preßburg kam es bereits zu judenfeindlichen Kundgebungen, bei denen Tausende gegen die zögernde Durchführung der Judengesetze protestierten. Das jüdische Studentenheim „Habimah" wurde gestürmt. Die erregte Menge trieb die Juden mit Hie-
Liflabon, 10. Mai. An Bord des Flaggschiffes „Admiral Graf Spee" gab Flottenchef Admiral Böhm zu Ehren des portugiesisAn Flottenchefs Admiral Matta Oliveira ein Gala-Frühstück. Außer dem deutschen Gesandten von Hoyningen-Huene war die Portugiesische Admiralität anwesend. Admiral Böhm feierte in seiner Ansprache die großen Seehelden Portugals und gab der Hoffnung auf einen Gegenbesuch portugiesischer Flotten- einheiten in Deutschland Ausoruck, um die außerordentlich kameradschaftlich gastliche Aufnahme erwidern zu können. Admiral Matta Oliveira wies auf die jahrhundertealten Beziehungen der Marine beider Länder hin. Schon zur Zeit der Kreuzzüge hätten die Kreuckahrer des germanisch-deutschen Reiches nn Llssaboner Hafen kameradschaftliche Auf- nähme gefunden. Er freue sich, daß sich die lahrhundertealte Kameradschaft bei dem jetzigen Besuch der Kriegsschiffe der ruhmvollen deutschen Flotte noch fester zusammengefügt habe.
Tunnel spart 2«« Kilometer jlmweg
Ausbau der Flexenstratze 1940 beendet
Ligenbericbt 6er H8-?reiSe e!c. Wien, 10. Mai. Noch in diesem Jahr erfolgt der erste Spatenstich zur Anlage einer neuen Zufahrtsstraße zur Flexenstraße, die durch einen zwei Kilometer langen Tunnel unter dem 2536 Meter boben Widder st ein
den aus l> en Kafseehäu se r n und Kinos in ihr Ghetto zurück. Bei einer Polizeilichen Razzia in Kaffeehäusern und Judenvillen konnten zahlreiche ausländische jüdische Valutenhändler und Devisenschmuggler gefaßt werden; außerdem wurden größere Summen ausländischer Geldmittel beschlagnahmt. In verschiedenen Villen stöberte die Polizei eine ganze Reihe Hebräer auf. die man kurz vorher aus Preßburg ausgewiesen hatte; insgesamt fünfzig Juden wurden verhaftet.
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verlubelle 25 « «vv Schilling
Llßenderlelil 6»r K8.l>r,..»
elr. Wien, 10. Mai. Der Präsident der „Reichsorganisation der Kaufleute Oesterreichs", Karl Plaß, eine bekannte System- große, ist jetzt wegen betrügerischer Darlehens- geschäfte zu fünf Monaten K e r k e r verurteilt worden. Platz hatte trotz eines Monatseinkommens von 1900 Schilling beim Umbruch 256 260 Schilling Schulden, die auf kostspielige Sektqelage, Auslandsreisen und Spielverluste im Badener Kasino zuruckzuführen waren.
führt und die drei Gaue Schwaben, Bayern und Tirol-Vorarlberg miteinander verbindet. Die neue Zufahrtstraße erspart rund 200 Kilo- meter Umweg und erschließt das wildromantische Kleine Walsertal. Bisher endete die Straße ins Kleine Walsertal in eine Sackgasse, die im Osten, Westen und Süden von straßenlosen Bergen umgeben wurde. Der Ausbau der Flexenstroße selbst wird bereits im Sommer 1940 beendet sein.
Die neue Flexenstraße kurvt sich in sieben Meter Breite über den 1784 Meter hohen Flexenpaß und mündet in die verkehrsreiche Artbergstraße. Die frühere Strecke war so schmal, daß die Autos nur in einer Richtung, die stündlich gewechselt wurde, verkehren konnten. Dazu kam die Lawinengefahr, die auf der Flexenstraße schon viele Opfer gefordert hat. Die neue Straße ist jetzt durch riesige Lawinendächer, die auf mächtigen Pfeilern ruhen, vor den Schneemassen geschützt.
Meir.„Nralitpaar" mit Wen Eilberkofserii
Auf Landesverrat steht der §sd
Berlin, 10. Mai. Der am 16. Dezember 1938 vonr Volksgerichtshof wegen Landesverrats zum Tode und zu säuerndem Ehrverlust verurteilte 29jährige Georg Froch aus Gleiwitz und der am 11. Januar 1939 ebenfalls vom Volksgerichtshof wegen Landesverrats zum Tode und zu dauerndem Ehrverlust verurteilte 57jährige Mathias Gleser aus Wahlen (Be- zirk Trier) sind am Mittwoch hingerichtet worden.
Froch, der von einem mit der Herstellung von Wehrmitteln beschäftigten Wett als ungelernter Arbeiter eingestellt worden war, hat sich in Beziehungen zu einem ausländischen Nachrichtendienst eingelassen. In dessen Auftrag hat Froch an seiner Arbeitsstätte für Geld Spionage getrieben. Außerdem hat er sich bemüht, Truppenteile auszuspähen. Gleser ist im benachbarten Ausland Spionage- agenten in die Hände gefallen. Geldlicher Vor- teile wegen hat er sich dazu hergegeben, in ihre Dienste zu treten. Fast zwei Jahre lang ist er für oen ausländischen Spionagedienst tätig gewesen. Auf zahlreichen Reisen, die ihn in über 40 Städte in den verschiedensten Gegenden Deutschlands führten, hat Gleser es unternvmmen, den Ausbau der deutschen- Wehrmacht auszuspähen.
Deutscher ln Antwerpen ermvrdet
Ligenbericbt 6er N8-?rei,e
bx. Antwerpen, 11. Mai. Am Sink Aldegondis-Kai in der Hafengegend von Antwerpen wurde ein Deutscher, der in Haren bei Brüssel wohnt, von unbekannten Tätern überfallen und durch einen Revolverfchuß getötet. Das Opfer,, ein 20- bis 25jähriger Mann, dessen genaue Personalien noch nicht festgestcllt werden konnten, trug eine Brieftasche mit 5500 Frank Inhalt bei sich. Sein goldener Siegelring trug das Monogramm P. M. In seinem Notizbuch stand der Name Paul Rernt.
Anlaß zu dieser Aktion gab di« Verhaftung eines merkwürdigen Brautpaares im Grenzgebiet am Bodensee. Bei einer Hotelkonirolle wurde ein 59jähriger holländischer Jude aus Budapest mit seiner 26jähngen Geliebten, einer Schweizerin, in dem Augenblick überrascht, als er mit dem Verpacken von Gold- und Silbersachen in drei Koffern beschäftigt war. Es sollte sich hierbei angeblich um die Aussteuer der jungen „Braut" handeln. Die Polizei ging der Sache auf de« Grund rrnd benachrichtigte di« Zollfahndungs» stelle Frankfurt. Bei der Gepäckaufbewahrung rm Frankfurter Hauptbahnhof konnten vier weitere Koffer mit Goldwaren, Brillanten, Schmuck und Tafelsilber im Werte von 60 OM Mark und 3000 Mark Bargeld beschlag. nahmt werden. Die Ermittlungen ergaben, daß der Jude von Frankfurt aus planmäßig Devisenschiebungen betrieben hatte. Mit Hilfe der Geliebten waren schon große Vermögenswerte nach dem Auslande gebracht worden. In Frankfurt und Umgebung mußten 25 Juden verhaftet werden, die Geld- und Wertsachen zur Verschiebung ausgehändigl hatten.
Überfall ans einen Kassenboten
» 750 OM Franken geraubt
Brüssel, 10. Mai. Ein Kassenbote wurde beim Verlassen der Belgischen Nationalbank von Unbekannten angegriffen und mit einer Eisenstange zu Boden geschlagen. Die Täter entrissen ihm seine Mappe mit einem Inhalt von 750 000 Franken.
Autobus in den Abgrund gestürzt
Explosion in einem Pulvermagazin
Paris, 10. Mai. Wie aus Bogota in Columbien berichtet wird, stürzte dort ein Autobus in einen Abgrund. Fünf Personen fanden den Tod, 13 wurden verletzt. Ferner ereignete sich in der Nähe von Jbague in einem Pulvermagazin eine Explosion, wobei ebenfalls fünf Personen getötet wurden.
25 Hebräer beim Devifenschmuggel gefaßt Ligenbericdt 6er 1^8-kresue ju. Frankfurt a. M., 10. Mai. Der hiesigen Zollfayndungsstelle gelang es, jüdischen Großschiebern auf die Spur zu kommen und 25 Juden fe st zunehmen. Zur Sicherung der Geldstrafen wurden 300 000 Mk. be-
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Sechs Todesopfer
Rom, 10. Mai. Infolge der anhaltendest Regengüsse der letzten Tage ereignete sich in einem Tunnel auf der Eisenbahnstrecke Lernt- Orte ein Erdrutsch. Sechs Arbeiter, die mit Elektrifizierungsarbeiten beschäftigt waren, wurden verschüttet; sie konnten nur noch als Leichen geborgen werden.
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Deutsch-portugiesische Freundschaft
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