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Erscheint Dienstag, Donnerstag und Samstag.
Die Einrückungsgebühr beträgt 9 H pr. Spalte, und im Bezirk, sonst
Donnerstag, den i3. November 1884.
AbonnementüPrerS halbjährlich 1 80 durch die Post bezogen im Bezirk 2 30 sonst in ganz Württemberg 2 -4L 70
Politische Nachrichten.
Deutsches Reich.
— Kaiser Wilhem hat zum Zeichen, daß er von seinem Falle sich ganz erholt hat und wohlauf ist, eine Spazierfahrt gemacht. Auch Fürst Bismarck zeigt sich wieder hoch zu Roß auf langen Spazierritten.
— Die Veröffentlichung der Briefe des Königs Georg von Hannover, in welchen dieser seine auf Frankreichs Sieg und Preußens Niederlage gestützten Hoffnungen immer von neuem und mit Anrufen Gottes zum Besten giebt, hat Niemand überrascht, aber doch großen Eindruck gemacht. Daß ^solche Regungen und offene Kundgebungen möglich waren, erscheint jetzt wie ein psychologisches Räthsel und man fühlt es allgemein wie eine Beschämung dem Auslande gegenüber.
— Herr v. Schorlemer-Alst erklärte einst, er werde nicht für Kornzölle stimmen, da dieselben dem armen Manne das Brot verteuern — und stimmte dann dafür, weil er nun der Meinung war, daß sie die Brotpreise nicht verteuerten. Soeben hat er in der Generalversammlung des West- phälischen Bauernvereins sich über die Frage der Erhöhung der Kornzölle geäußert; der „Westphälische Merkur" berichtet darüber:
Zu dem vierten Punkte der Tagesordnung: „Besserer Schutz der landwirtschaftlichen Produkte gegen die Konkurrenz des Auslandes in Verbindung mit der Frage nach Erhöhung der Getreidezölle", sprach Herr Frhr. v-. Schorlemer-Alst. Durch die Schutzzoll-Gesetzgebung von 1879 sei der Jndu-. strie bedeutend geholfen, nicht aber der Landwirtschaft; diese liege schlimmes danieder als je. Der Zoll von 1 pro 10k) Kilo biete keinen ausreichenden '. Schutz, denn trotz dieses Zolles seien die Getreidepreise so niedrig, wie kaum zuvor. Die Frage nach Besserung der Verhältnisse sei allerdings schwer.zü lösen, denn wolle man die Zölle so hoch setzen, daß der Einfuhr aus andere Ländern Einhalt gethan werde, so würde man die notwendigen Nahrung mittel unverantwortlich verteuern. Nun stehe aber zweierlei fest: 1) daß trotz der so niedrigen Getreidepreise das Mehl und Brot nicht im Preise gesunken seien; 2) daß das ausländische Getreide trotz des Schutzzolles noch billiger geliefert werde, als das inländische. Daraus gehe hervor, daß der jetzige Zoll noch verdoppelt und verdreifacht werden könne, ohne daß dadurch Mehl und Brot verteuert würden. Geschähe ersteres, so erwüchse dem Reiche eine Mehreinnahme von 40—60 Millionen. Damit wäre dem Landwirt natürlich nicht gedient, und so stelle sich einzig folgender Ausweg dar: Jene Mehr-Einnahme muß in Verbindung mit der Reichs- und Landesgesetzgebung unverkürzt dazu benutzt werden, die Grund- und Gebäudesteuer und die Kommunallasten zu vermindern. Das sei die einzige reale Hilfe. (Großer
Beifall.) Außerdem müsse eine Börsensteuer eingeführt werden, damit dem Börsenschwindel, der durch Spekulations- und Differenzgeschäfte häufig genug auf die Getreidepreise einwirke. ein Ende gemacht werde. (Beifall.) Am Schluß bat Redner, den Vorstand zu beauftragen, zum Schutze der Landwirtschaft durch eine Petition an den Reichstag zu bewirken, daß der Zoll auf Getreide in angemessener Weise erhöht werde, daß die dadurch erzielten Mehreinnahmen zur Erleichterung der Grund-, Gebäude- und Gemeindesteuern verwendet würden, und daß bei Mißernten die Regierung das Recht habe, dm Zoll zu Mieren. Der Antrag wurde angenommen.
— Zur Niederlage Sonnemanns sagt die Nat.Lib.Korr. : Im Vergleich zu Sonnemann, in dessen Franks. Z. alle bösen Säfte der Nation zusammenfließen, wird man einen ehrlichen Sozialdemokraten nur als einen Gewinn betrachten können. Die demokratische „Partei" im neum Reichstag, die bis jetzt aus 2 Mitgliedern besteht, verliert damit ihr Haupt und das „ 6 ora 862 ", welches die Franks. Z. vor einigen Tagm als Wahlparole gegen die Nationallrberalen schleuderte, ist mit zermalmender Wucht auf die Volkspartei selbst gefallen. Hoffentlich ist damit der demokratische Ring, welcher solange auf Frankfurt lastete, endgültig zerbrochen.
Tages-Neuigkeiten.
Calw. Laut heute bekannt gewordener Nachricht wurde Herr Amts, richter Deckinger, hier, dem K. Landgericht Stuttgart als Hilfsrichter beigegeben 'and wird in den nächsten Tagen von hier auf seinen neuen Posten -'eben.
st oer am letzten Sonntag hier vorgenommenen Pfarrge- tswahl wurden von den Austretendenden wiedergewahlt die 4 )!-, Vr. M ü ller, Fabrikant La m parier, Schreiner Eisen-
gewählt, soweit jetzt bekannt, sind die Herren Garnzwirner )- e uuo Bäcker Schnürle. Das Gesamtresultat wird am nächsten Sonntag in der Kirche verkündigt.
— Am 8. November wurde von der evangelischen Oberschulbehörde die SchulstelleM Böttingen, Bezirks Münsingen, dem Schull. Dieterich in ObeHollwaichen, jrks Calw, die in Siglingen, Bezirks Neurnstadt, dem Schull. Weber in -chmieh, Bezirks Calw, übertragen.
Stuttgart, 11. Nov. Bei der gestrigen Stichwahl wurde RA. Sigmund Schott gewählt mit etwa 11,000 Stimmen, Oberbaurat Alex, v. Tritschler erhielt etwa 7500 St. Im Stadtdirektionsbezirk wurden für Schott 8646, für Tritschler 6070 Stimmen abgegeben; vom Amtsbezirke sind noch nicht alle Resultate eingelaufen, bis jetzt zählen wir für Schott 1270, für Tritschler 1122 Stimmen; somit zusammen bis jetzt
Zseuicteton.
Der Hol-erhof.
Eine Geschichte aus dem Volksleben von August Butscher.
(Unbefugter Nachdruck wird gerichtlich verfolgt.)
(Fortsetzung.)
Inzwischen hatte Heribert die kleine Pauline aus ihrem warmen Neste geholt und trug sie scherzend im Zimmer auf und ab. Die Kleine zupfte ihn an dem langen blonden Schnurrbarte und lachte dazu. Sie freute sich der Anwesenheit des lange vermißten Bruders, der ihr jedesmal etwas mitbrachte; so heute einen Mann aus Tannenzapfen, der eine Jacke aus Häherfedern trug und sich auf dem Ofen seltsam genug ausnahm. Sie verglich ihn mit dem HolderOrg, der es gar nicht übel nahm, sondern vor dem Doppelgänger zur allgemeinen Erheiterung die seltsamsten Grimassen schnitt.
Die Holderhoferin hatte die alte Jul gerufen, welche jetzt den Tisch, an dem der Bauer gesessen, zum Ofen rückte und ihn mit dem feinsten selbstgesponnenen Linnen, in das rote Streifen gewirkt waren, deckte. Sie stellte zwei schwere silberne Leuchter mit brennenden Wachskerzen darauf und brachte auf einer großen Holzplatte geräuchertes Fleisch und dazu in einer Zinnschüffel Kartoffelsalat, der mit dem dunkelgrünen Ackersalat einladend garniert war.
Der Holderjörg hatte einen unergründlich tiefen Steinkrug voll des feinsten „Saftes" (Apfelmost) herbeigeschleppt und füllte, mit beiden Händen den Riesen bewältigend, die schönen geschliffenen Gläser, die Bertha dem Glaskasten in der Schlafkammer der Eltern entnommen hatte.
Es machte alles einen so wohligen, behäbigen Eindruck, daß sich — wie der Hölderjörg meinte — der verblichene Kaiser Napoleon nicht hätte daran schämen dürfen.
„Jetzt nur keine Umstände gemacht!" sagte in seiner herzlichen Weise der Holderhofer und rückte seinen Sorgenseffel an den Tisch.
Und Niemand machte Umstände, denn das würde im Holderhofe übel
vermerkt worden sein, und es war auch überhaupt in jener Zeit und unter diesen Leuten etwas völlig Unbekanntes. Die schweren Sesseln wurden aus allen Winkeln zusammengeholt. Der Bauer zerschnitt — ein Vorrecht des Hausobersten — die mächtigen Stücke Rauchfleisch, und das einfache, aber sehr solide Mahl verlief in bester Weise — nach der Meinung der Holderbäuerin — weil alles nach Kräften aß und trank. Das Gegenteil wäre eine schwere Beleidigung gewesen. Immerhin blieb das übliche „Nötigen" nicht aus.
Auch der Holderjörg nahm an dem Esten Teil als Majordomus und stellte seinen Mann in sehr befriedigender Weise. Er hätte dreimal hinter einander essen können.
Nach dem Essen kam der Kaffee — eine seltene Erscheinung in jener Zeit — in feinen goldgeränderten Porzellankannen, die von eben solchen Taffen umkreist waren. Auf den Letzteren standen in Goldschrist allerlei kräftige Sprüche, und der Boden war mit Rosen und Laubwerk bemalt.
Während des Essens wurde nicht viel geredet, aber als die Pfeifen wieder brannten, — nur der Lehrer rauchte nicht — gab ein Wort das andere.
„Seid lang ausgewesen" meinte der Bauer, indem er aus einer silbernen Dose eine Prise nahm.
„Wir haben noch einen Schoppen mitgenommen", gab der Förster zur Antwort, „und dann auch den Lehrer abgeholt, der kaum aus seinen vier Wänden zu bringen ist."
„Geht Ihr gar nicht in's Wirtshaus?" fragte der Hofbauer. Das „Sie" war unter diesen Leuten fast unbekannt. „Es mag recht solid sein, aber so zuweilen ist es auch schön, wenn man die Füße unter dem Wirtstische und bei einer guten Ansprache seinen Krug leert."
Die feinen Lippen Borns kräuselten sich etwas verächtlich, als er erwiderte:
„Das mag bei Manchen zutreffen, bei mir aber nicht. Ansprache?