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11. Vorm.-Prcd. Hr. uni Pfarrgemeinderat. Lohnen. Bibelstunde lnshaus): H. Helfer

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> Abends 8 Uhr.

58. Jakiegang.

Nro. IZZ.

Amts- unä Intekkigenzbkatt für äen Aezirk.

Erscheint Dienstag, Donnerstag und Samstag.

Die GnrückungSgebühr betrügt 9 H pr. Spalte, und im Bezirk, sonst 12

Dienstag, den it. November 1884.

AbonnementSprciS halbjährlich 1 80 durch die Post bezogen im Bezirk 2 30 sonst in ganz

Württemberg 2 70

Amtkiekie Kekanntmackmngen.

Calw.

Wekanntmachnag einer bezirkspokzeikichen Forschrift, vetr. die Wekeuchtuug der InHrwerke bei Wacht im Hberamtsöezirk Kerrenverg.

Für den Oberamtsbezirk Herrenberg ist unterm 3. d. M. nachstehende bezirkspolizeiliche Vorschrift erlassen worden:

K. 1. Vom 1. Dezember 1884 an muß während der Dunkelheit der Nacht jedes auf öffentlicher Straße befindliche Fuhrwerk beleuchtet sein. Dieses hat zu geschehen durch eine hell brennende Laterne, welche an dem Fuhrwerk so angebracht ist, daß ihr Licht unge­hindert nach vornen fällt.

§. 2. Als öffentliche Straße im Sinne des §. 1 dieser Vorschrift sind die Staats- und sämmtliche Ortsstraßen, sowie diejenigen Fahr­wege anzusehen, welche den Nachbarschaftsverkehr vermitteln.

Ausgenommen sind die Feld- und Waldwege.

§. 3. Die Uebertretungen dieser Vorschriften unterliegen der Straf- Bestimmung in §. 366 Z. 10 des Strafgesetzbuchs für das deutsche Reich.

Diese Vorschriften werden hiermit zur Kenntniß der Bezirksange­hörigen gebracht.

Den 7. Nov. 1884. K. Oberamt.-.

FlaxlanL: '

Politische Nachrichten.

Deutsches Reich.

In Frankfurt a. M. siegte bei der Stichwahl Sozialdemokrat Sabor über Sonnemann (1400 Stimmen).

Das Berl. Tagebl. schreibt: Es gehört zu den gewichtigsten und überraschendsten Resultaten des letzten Wahlkampfes, daß Frankfurt a. M., dieser alte Hauptplatz des deutschen Geldmarktes und zugleich der Vorort der süddeutschen Volkspartei, deren langjährigen Führer Sonne- mann fallen läßt und statt seiner einen bisher unbekannten Mann, Namens Sabor, in den Reichstag schickt, der bis jetzt wenig mehr für sich aufzuweisen hat, als seine sozialdemokratischen Ueberzeugungen. Sabor lernte in seinem Berufe als Lehrer die Tochter eines reichen Frankfurter Geldmannes kennen, die er als Gattin heimführte. Obwohl er jetzt mit Glücksgütern reich gesegnet ist, blieb Sabor doch feinem Lehrberuf und was mehr sagen will, auch seiner sozialistischen Gesinnung treu. Eine besondere Rolle dürste er im Reichstag kaum spielen, da er sehr kränklich sein soll.

Wer trägt die Getreidezölle? Als Beitrag zu dieser Frage mag folgende Mitteilung aus Budapest dienen:Mit nicht geringer Besorg­nis blicken die ungarischen Getreideexportinteressenten nach Frankreich) ihrem besten Absatzmarkt, wo man sich mit der Erhöhung der Zölle auf Getreide und Vieh beschäftigt. Insbesondere soll der Zoll auf Weizen von 0,60 auf 4 Fr., der Zoll auf Mehl von 1,20 auf 8 Fr. gebracht werden. Wäre es wahr, daß der französische Konsument den Getreidezoll unbedingt zu tragen habe, so könnten die Ungarn wahrlich beruhigt sein. Als Deutschland geringe Getreidezölle einführte, da höhnten auch die Doktrinäre, beklagten den Konsu­menten und thaten ganz unbesorgt. Jetzt haben sich die Meinungen gewaltig geändert und man erblickt in der Erhöhung der französischen Getreidezölle eine Gefahr für den ungarischen Getreideexport, nachdem man die Wirkungen der deutschen Zölle erkannt und gefühlt hat. Diese Wirkungen bestehen wesentlich darin, daß nach Einführung bezw. Erhöhung von Getreidezöllen alsbald die Nachfrage nach ausländischem Getreide in dem betreffenden Lande abnimmt, und letzteres, um mit dem einheimischen Erzeugnis konkurrieren z» können, relativ wohlfeiler angeboten werden muß, will es den erwünschten Absatz finden. Wer da wissen will, wer zu nicht geringem Telle die deutschen Getreidezölle zu tragen hat und fortan auch die französischen Zollerhöhungen teilweise wird auf sich nehmen müssen, der frage nur die ungarischen Ge- Lreideexporteure. Sie klagen ihr Leid Jedem, der es hören will, und kümmern sich nicht mehr um die toten Doktrinen ihrergelehrten" Volkswirtschastler."

Frankreich.

In Paris treten die Anarchisten mit jedem Tage kecker auf. Bereits verbreiten sie in den Kasernen mordbrennerische Aufrufe. Einer derselben lautet:Soldaten, da ihr die Geknechteten seid, so müßt ihr die ersten sein, welche sich erheben ; ahmt das Beispiel der Soldaten Spaniens nach, zumal da ihr den Vorteil besitzt, auf die Unterstützung der Massen des Volkes rechnen zu können."

Rußland.

Aus Petersburg schreibt man der Pol. Korresp.: Die nihi­listische Partei scheint mit der Wiederkehr des Winters eine regere Agitation zu entwickeln. Die Polizei hat dieser Tage 2 geheime Druckereien, eine im Viertel Wassili-Ostrow und eine im Alt-Petersburger Mertel, ent­deckt und die Verhaftung von etwa 60 Personen, darunter eine Anzahl Frauen, vorgenommen. Einer dieser Verhafteten ist ein gewisser Lopatin, der als einer der Hauptagitatoren der letzten Zeit gilt. Die Nachrichten, die aus der Provinz kommen, klingen nicht günstiger. Von den Unruhen an mehreren Universitäten abgesehen, wird eine besorgniserregende Bewegung konstatiert, welche unter der ländlichen Bevölkerung in Bauernrevolten gegen die Grundbesitzer zum Ausdrucke kommt.. Der Militärgerichtshof in Pultawa

JeuiLteLorr.

Der Dolderhof.

Eine Geschichte aus dem Volksleben von August Butscher.

(Unbefugter Nachdruck wird gerichtlich verfolgt.)

(Fortsetzung.)

Während des Essens wurde nicht viel geredet, denn die Kinnbacken hatten sonst genug zu thun. Nur zuweilen neckte der Holderjörg die alte Jul mit dem neuen roten Halstuch, das sie heute umgethan hatte.

Meinst, es komme noch Einer?" fragte er sie und schaute mit dem einen Auge hinter den Ofen, mit dem andern in die Tischdecke.Vielleicht gar ein Feiner?" Jst's ein Großer oder Kleiner?"

Er hatte nämlich die sonderbare Gewohnheit, überall höchst fragwürdige Reimereien anzubringen, und war nicht wenig stolz darauf.

Die jungen Leute hielten grinsend ein wenig ein, aber die alte Jul war schlagfertig wie ein Kosake und knurrte mit einem unweiblichen Baffe, der übrigens gut zu ihrem Barte stand.

O Holderjörg, Deine Dummheiten sind abgedroschen wie Haberstroh! Ich habe einmal gelesen oder eigentlich gehört (denn sie konnte nicht lesen), wer in einem Glashause sitzt, soll nicht mit Steinen werfen. Zu Dir wird wohl noch nie Eine gekommen sein; sie hätte nicht gewußt, woher Dein böses Gewissen kommt: Du kannst ja Niemanden gerade ansehen."

Die alte Jul war die Einzige, die sich so etwas erlauben durste, und Niemand wagte laut zu lachen, als der Holderjörg selbst, der durchaus nicht beleidigt war, sondern lachend rief:

Das ist ein Bissel frech, altes Blech! Wir sind eben Kameraden und spinnen am gleichen Faden. Sie singt wie eine Wachtel, die alte Schachtel."

Alle lachten herzlich, sogar die Herrschaft, und auch Bertha's feine Lippen öffneten sich zu einem leisen Lächeln.

So ging es eine Zeit lang fort, bis die Großmagd die Löffel zusammen­warf und das Dankgebet anstimmte, bezüglich dessen der Holderjörg nur bedauerte, daß es nicht in Reime gekleidet war.

Die Mägde begaben sich in die Küche, und die Knechte in die Ställe, nachdem Alle von dem Hofbauer und seinem Faktotum die Weisungen für den nächsten Tag empfangen hatten.

Das Faktotum aber blieb zurück, zog ein kleines hölzernes Maserpfeifchen aus demSchoben" (eine Art Juppe), begann langsam aus einer Schweins­blase einzufüllen, schlug Feuer mit Stein und Stahl und begann kräftig zu schmauchen. Er gesellte sich zu dem alten Holderhofer, und die beiden Leder­hosen wandelten, in dichte Tabakswolken gehüllt, in der Stube auf und ab.

Bertha hatte sich in den ästhetischen Winkel zurückgezogen, wo die funkelnde Harfe stand, und fuhr zuweilen leise, gleichsam liebkosend über die Saiten, daß es sich wie eine Aeolsharfe anhörte. Der Holderjörg nickte ihr im Vorüberwandern jedesmal väterlich zu, denn er liebte die Musik leidenschaftlich und war selbst nach seiner Meinung nämlich ein Meister auf der Handharmonika.

Die Bäuerin sptmn ebenso ruhig fort, als das Nesthäckchen sanft weiter schlief und horchte nur zuweilen auf das Gespräch der Männer, das sich um Feld und Wald und Wiese drehte.

Das Gespräch erhob sich später zum Viehstand und schließlich erreichte es sogar das Menschengeschlecht, denn sie hörte den NamenUlrich".

Sie netzte den Faden lange mit den Lippen und exhorchte Folgendes:

Mir gefällt er gegenwärtig gar nicht", sagte der Holderhofer.

Und mir auch nicht", bemerkte der Holderjörg.Ich weiß nicht, was ihn anficht, er ist wie ein umgekehrter Handschuh und gehört doch zum Bundschuh. Auf seinen Augen liegt eine Binde und doch läuft er immer mit der Flinte. Auch steckt er oft genug im Mühlenthal das ist fatal. Vielleicht ist er verliebt wie es sich so giebt."