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Erscheint Dienstag, Donnerstag und Samstag.

Die EinruSunaögebühr beträgt 9 H Pr. Spalte, und im Bezirk, sonst 12 ^Z.

Samstag, den 8. November 1884.

AbonnementLpretS halbjährlicb 1 ^ 80 L, durch die Post bezogen im Bezirk 2 80 sonst in ganz

Württernbera 2 70

PolitLscke Nachrichten.

Deutsches Reich.

Frankfurt, 5. Novbr. Während die nat.lib. Parteileitung ent­schieden für Wahlenthaltung bei der Stichwahl Sonnemann-Sabor eintritt, haben sich verschiedene parteilose Vereinigungen gebildet, welche für Sovne- mann als den Kandidaten des Bürgertums eintreten. So erläßt heute eine Anzahl Handwerker folgenden Aufruf:

Handwerker! Herrn Sonnemann wird vorgeworfen, er habe nichts für das Handwerk gethan. Stimmen wir auch nicht in allein mit Herrn Sonnemann überein, so müssen wir doch anerkennen, daß derselbe im Reichs­tag und in der Stadtverordneten-Versammlung seit vielen Jahren seiner Ueberzeugung gemäß auch für die Interessen des Handwerkerstandes einge- Ireten ist. Was kann uns aber der Kandidat der sozialistischen Arbeiter- Partei, Herr Sabor, bieten? Seine Partei will die Beseitigung des Hand­werks und die Aufsaugung desselben durch die staatlich organisierte Groß­industrie. Handwerker! Wollt Ihr auf Eure Selbstständigkeit verzichten und Fabrikarbeiter werden? Das wird, so schlecht auch die Zeitverhältnisse sind, doch keiner von Euch wollen rc.

DieFrkf. Ztg." sagt dem neuen Reichstag ein erhöhtes Interesse bei der deutschen Bevölkerung vorher.Die Parteiverhältnisse, sagt sie, haben sich anders gestaltet, eine beträchtliche Zahl neuer Parlamentarier treten auf, während alte, bekannte Erscheinungen dem Reichstag fern bleiben. Für alle Zoll- und Steuerfragen weist-der neue Reichstag eine Minorität auf, über die Fürst Bismarck noch nie verfügen konnte und die zu benutzen er gewiß nicht versäumen wird. Mit Sicherheit kann man daher auf die Wiederkehr aller in der vorigen Legislaturperiode abgelehnten Zoll- und Steuervorlagen rechnen, ihr Schicksal wird jetzt ein anderes sein. Eine Wesentliche Veränderung für den Verlauf der Debatten muß die Stärkung der sozialdemokratischen Fraktion zur Folge haben. Die Sozialdemokraten waren bisher, da sie noch nie die Zahl von 15 erreicht, nicht im Stande, selbstständige Anträge zu stellen. Das wird jetzt anders, und wir zweifeln nicht, daß sie ausgedehnten Gebrauch davon machen werden. Das ist ja für sie die wirksamste und unter der Herrschaft des Sozialistengesetzes auch einzig mögliche Art der öffentlichen Agitation. Die Sozialdemokraten waren bis jetzt ferner nicht in den Kommissionen vertreten und gelangten auch im Plenum nicht gerade häufig und meist an letzter Stelle, nachdem das Interesse schon erschöpft war, zum Worte. Auch darin wird jetzt eine Aenderung eintreten."

Frankreich.

DieNouvelle Presse" bringt einen Artikel überdie Mißbräuche

im KtMsbudgct". Sie schreibt:Der Bericht des Hrn. Ballue, der an die Depauertenkammer verteilt wurde, wirft ein merkwürdiges Licht auf das Budget des Kriegsministeriums, die skandalösesten Mißbräuche kommen auf jeder Seite zum Vorschein, und wenn es anzuerkennen ist, daß Ballue die­selben mit Nachdruck enthüllt, so ist es wohl erlaubt zu fragen, wie dieselben so lange Zeit bestehen konnten, warum kein Ausschuß Abhilfe getroffen, der jetzige Ausschuß i-lbst nicht mutiger die Gelder des Staates verteidigt hat. Wir wollen uns nicht bei der erstaunlichen Menge fast unerklärter Kredite aushalten . . . , i bei den Cabres unserer 38 Artillerie-Regimenter sagt der Berichterstatter:In keiner europäischen Armee findet sich ein solcher Luxus an Stabsoffizieren, noch eine solche Menge von höheren Offizieren." Was das Genie, das nur 4 Regimenter zählt, betrifft, so wollen wir, um anzu­deuten, was unnützerweise der besondere Stab kostet, einen Vergleich zwischen dem französischen und deutschen aufstsllen:

Frankreich. Deutschland.

Generäle ...... 25 9

Obersten ...... 39 12

Oberstlieutenants .... 32 21

Majors. 152 66

Hauptleute ...... 544 189

Lieutenants ..... 570 330

Ballue spricht ferner von20 Millionen, die in den Verwaltungsdienst rein verschleudert wurden". Ballue spricht von der Ehrenwache des Senats, die jetzt abgeschasst wurde unddie dem Staatsschätze 1,900,000 Fr. zu stehen kam", von der Unterhaltung der Baulichkeiten, die 10,205,000 Fr. kostet, von den Bureaukosten, die mit 490,000 Fr. auftraten. .... Eine

Genieschule führt in ihrem Budget von 42,000 Fr. 25,000 Fr. für Heizung und Licht auf." DieNouvelle Presse" schließt:Und während dieselben Verschleuderungen in jedem Ministerium Vorkommen, wundert man sich, daß die Budgets kein Gleichgewicht finden. Es genügt nicht, das Uebel zu sehen, es muß mit der Wurzel ausgerissen werden." Wenn man die Herren Freisinnigen und Volksparteiler im deutschen Reichstag hört, sollte man es nicht für möglich halten, daß der deutscheMilitarismus" in Frankreich als Muster der Sparsamkeit aufgestellt werden könnte.

Tages-Neuigkeiten.

Calw. Orgelbauer Karl Gottlieb Weigle aus Stuttgart hat im vorigen Monat in Zavelstein eine Orgel mit 13 klingenden Stimmen die auf 2 Manuale und ein Pedal verteilt sind, um den mäßigen Preis von 4800 ^ aufgestellt. Dieselbe darf nach den: Zeugnis des Orgelrevidenten,

JeuitLeton.

Der Holderhof.

Eine Geschichte aus dem Volksleben von August Butscher.

(Unbefugter Nachdruck wird gerichtlich verfolgt.)

(Fortsetzung.)

Erst sieben", sagte jetzt die Bäuerin,und schon blinde Nacht. Jetzt werden wohl Ulrich und Heribert bald mit der Holzfuhre kommen. Wenn nur kein Unglück geschieht, die Wege sind so schlecht wie die ganze Welt."

Darum ist's so schwer, auf guten Wegen zu wandeln", bemerkte Bertha lächelnd.

Die Holderhoferin lachte, und der Hofbauer, der aus seinen Gedanken wie aus einem Halbschlafe erwachte, sagte jetzt lebhaft:

Die Wege sind jetzt nicht mehr so schlecht als früher, wo gar nichts für den Wegbau geschah."

Dann sah er auf die Uhr und fragte:

Bertha, kämmt «ohl der junge Lehrer heute noch heraus zu uns von Mühlenthal? Ich kann ihn wohl leiden er ist ein feiner Mann, ver­steht etwas vom Ackerbau, spielt die Karten fast besser als ich und schlägt die Harfe fast besser als Du."

Ein feines Kompliment, Vater, das muß man sagen", erwiderte Bertha mit halbem Lächeln, indem ein schönes Rot in ihre Wangen stieg. Sie schob dabei den Stuhl ein wenig zurück in die Dämmerung, indem sie die Mutter beobachtete , deren Mundwinkel sich etwas strenge nach unten zogen.

Ob er kommt?" fuhr sie fort.Wie soll ich das wissen? Er machte seine Visiten nicht mir."

Und warum nicht Dir?" meinte gutmütig der Holderhofer. Er lehrt Dich doch immer wieder neue Griffe auf der Harfe. Das Gespiel freut mich immer mehr."

Und das Kartenspiel auch", bemerkte Bertha schalkhaft.

Nun ja, meinetwegen", schmunzelte der Alte.Es vertreibt Beides die Zeit in den langen Abendstunden."

Die Mutter sagte nichts, sah aber gar nicht heiter aus.

Das Gespräch erlitt jetzt eine Unterbrechung durch den Eintritt der alten Jul", die einen Holzbottich voll Kartoffeln auftrug, dem eine ungeheure Schüssel mitRührmilch" folgte. Die Dienstboten, deren es wohl fünfzehn waren, traten ein, und Alles wendete sich dem Bilde des Gekreuzigten in der Tischecke zu, und ein lautes allgemeines Gebet erscholl in dem halbdüsteren Zimmer.

Die Dienstboten aßen heute allein, obwohl sonst die alte, schöne Sitte festgehalten wurde, daß auch die Familie mitaß. In der Zeit, von der wir erzählen, bildete die Herrschaft und das Gesinde noch eine Familie, und der Hausherr saß für gewöhnlich wie ein Patriarch unter seinen Leuten. Heute wurde eine Ausnahme gemacht, da der Hoferbe noch nicht zu Hause war und man noch Gäste erwartete.

Jedes der Essenden schälte sich Kartoffeln und türmte davon einen ganzen Berg vor sich auf. Dann ergriff der Großknecht den Blechlöffel und gab damit das Zeichen zum allgemeinen Angriff auf die Milchschüssel, die fast unergründlich schien. Der genannte Großknecht, der in unsrer Geschichte auch eine kleine Nolle spielt, war ein altes verschrumpftes Männlein, dessen lange Nase schief im Gesichte stand. Ueber dieser kreuzten sich die Blicke seiner schielenden Aeuglein, und das ganze Gesicht erhielt dadurch einen un- gemein komischen Ausdruck.

Und er war auch ein kleiner Komiker, der Holderjörg, wie er allgemein genannt wurde, übrigens eine treue alte Seele, verwachsen seit vielen Jahren mit den Geschicken des Holderhofes, hochgehalten von Allen. Wehe dem Dienstboten, der ihn gehänselt hätte, er wäre augenblicklich ent­lassen worden.

(Fortsetzung folgt.)