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Vermischtes.
— Von den Geschworenen in Douai im nördlichen Frankreich wurde -rin junger Taugenichts Masquelin, der Vater und Mutter ermordet Hatte, zum Tode verurtheilt. Die Hinrichtung soll in Douai stattfinden. Die Vaterstadt des Mörders ist das kleine Städtchen Madeleine und dieses hat in einer Bittschrift Mann für Mann den Präsidenten Grevy ersucht, Masquelin in seiner Vaterstadt hinrichten zu lassen. Die Bittsteller machen geltend, daß Masquelin ihnen gehört, er ist in La Madeleine geboren, getauft und erzogen worden und die Hälfte der Einwohner steht mit ihm auf dem Duzfuße. Alles Gründe, um ihnen denselben zu lassen. Der triftigste Grund aber, den die guten Leute geltend machen, besteht darin, daß eine Hinrichtung ein Schauspiel ist, welches viele Leute anzieht. Ans dem nahen Lille würden zu derselben die Neugierigen massenhaft heranziehen, zu Hunderten und selbst zu Tausenden in La Madeleine übernachten, zum Mindesten aber dort Geld verzehren. Für die Gastwirthe und Schankwirthe, sowie für die übrige Bevölkerung würde daher die Hinrichtung Masquelin's in seiner Vaterstadt ein wahres Glück, ein so gewinnreiches Ereigniß, wie dasselbe seit Menschengedenken nicht vorgekommen. Deßhalb bitten die Einwohner von La Madeleine den Präsidenten der Republik inständig, er möge doch den Beschlnß der Geschworenen, wodurch Douai als den Ort der Hinrichtung bezeichnet wird, umstoßen und der Vaterstadt Masquelin's zu ihrem guten Rechte verhelfen.
— Zwergbäume in China. Die chinesischen Zwergbäume sind Merkwürdigkeiten der Waldzucht. Jedes Kind weiß, daß die Chinesen den Wuchs der Füße ihrer Frauen dadurch hemmen, daß sie die Füße im jugendlichen
Alter einschnüren. In ähnlicher Weise läßt man Miniatureichen, Kastanien bäume, Fichten und Cedern in Blumentöpfen wachsen. Sie sind fünfzig Jahre alt und doch nicht einen Fuß hoch. Um dies zu erreichen, nehme man eine junge Pflanze und schneide die Pfahlwurzel ab. Dann bringe man die Pflanze in ein Behältniß voll guter Erde und feuchte sie tüchtig an. Wächst sie zu schnell, so grabe man hinein und kürze mehrere Wurzeln. Jedes Jahr werden die Blätter kleiner wachsen und der kleine Zwerg gewährt eine anziehende Spielerei, gerade wie mancher Kanarienvögel oder Eichhörnchen zieht.
— Das „Gedankenlesen" der spiritistischen Sitzungen Mr. Cum- berlands in Wien ist- in der jüngsten, zu wohlthätigen Zwecken veranstalteten „Soiree der Kunstfreunde" in Wien auf sehr ergötzliche Weise verspottet worden. Herr Lindau, der den „Gedankenleser" nachäffte, stürmte mit dem Komiker Basel, seinem „Medium" durch alle Bankreihen des Saales, um die versteckte Nadel zu finden; endlich ließ sich der Gedankenleser erschöpft auf einem Sessel nieder, sprang aber zugleich wieder mit einer Miene auf, in der sich Freude und Schmerz malten: er hatte die Nadel — wenn auch nicht mit den Hmden — glücklich entdeckt, und das Publikum lohnte diese geradezu übersinnliche Leistung mit stürmischem Beifall.
— Feine Antwort. Der Bischof vonL... plaudert mit einem jungen Mann. Während des Gesprächs öffnet er seine Schnupftabaksdose und bietet dem anderen eine Prise an. — „Danke, gnädiger Herr; Gott sei Dank, habe ich diesen Fehler nicht," — worauf der Prälat lachend erwidert: „Wenn dies ein Fehler wäre, so würden Sie ihn haben."
Viel Geld für Nichts.
Einen interessanten Brief des Herrn Brennerei-Verwalter Emanuel Schade in Rohebeck bei Sellnow Krs. Arnswalde bringen wir nachstehend zur Kenntniß der Leser : »Ich bestätige hiermit der Wahrheit gemäß, daß durch Verbrauch von 8 Schachteln Apotheker R. Brandt's Schwcizerpillcn meine mir in den Feldzügen geholte Krankheit an Gelenk- rcißen, Rheumatismus, bei Appetitlosigkeit gehoben wurde und heute ganz gesund bin. Alle seither angewendeten Mittel, Bäder, Einreibungen rc. haben mich Hunderte von Thalcnr gekostet, das Leiden aber blieb; aber Ihre 3 Schachteln Pillen (für zus. 3 -L), haben mich gesund gemacht, Gott sei Dank.
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Calw
VerkrmfsMücknahwe.
Der in letzter Nr. ausgeschriebene .Zwangsverkauf von Möbeln wird hiemit
zurüctrgenommen.
Der Gerichtsvollzieher.
PrivMryeiSen.
Calw. A Ostermontag, den 1-i M Morgens 8^ 1
Todesanzeige.
Verwandten und Freunden ich die schmerzliche . daß am Grün- onnerstag, Morgens 8 Uhr mein l. Mann
Heinr. Bauer
nach nur Itäqiqer Krankheit sanft verschieden ist.
Die Beerdigung findet Samstag, Nachmittags 3 Uhr statt.
Um stille Theilnahme bittet die trauernde Gattin Friedrike Bauer, geb. Derfle, mit ihren 5 Kindern.
Todesanzeige.
Verwandten, Freunden und -Bekannten die traurige Nachsicht, daß unser l. Bruder, 'Schwager und Onkel Carl Hcizmaun, im 34. Lebensjahr, auf der Heimreise von Frankreich, den 7. April, in Straßburg gestorben ist.
Um stille Theilnahme bitten die trauernden Hinterbliebenen.
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KW